JJazzGold hat geschrieben:(14 Jan 2019, 12:12)
Nachdem ich erst in Österreich und in den letzten Tagen auch in Bayern live Schneechaos miterleben durfte, habe ich die Frage durchaus ernst gemeint.
Voraussetzung ist ja, um im Stau zu stehen, dass man vorher bereits x Kilometer gefahren ist = geringere, verfügbare Batterieleistung, und noch x Kilometer vor sich hat, minus vorheriger Verbrauch durch Fahrt, Heizleistung, zuzüglich Verbrauch durch stromgetriebene Systeme, Scheinwerfer, Radio, Tablet, etc. im Stau.
Das sind jetzt sehr naheliegende Fragen. Das A und O dürfte eine brauchbare Anzeige der verfügbaren Batterieenergie (Batteriekapazität) sein. Die sagt Ihnen ja, wieviel Energie Sie noch entnehmen dürfen. Dann müssen Sie (sollten Sie dringend!) zu jedem der genutzten genannten Verbraucher die Nennleistung ermitteln, bevor Sie das erste Mal mit Ihrem Stromer losbrausen. Diese Daten gehören in Ihr Handy und in Ihr Tablet. Ihr lieber Mann sollte Ihnen ein kleines Programm schreiben, das es Ihnen erlaubt, nach aktueller Auswahl bestimmte unnötige Verbraucher aus der Rechnung zu entfernen. Dann können Sie dieses Programm ausrechnen lassen wie lange Sie noch mit der Festbeleuchtung und Heizung und, und, leben können.
Die Entnahme von Fahrstrom haben Sie bestimmt nicht unter Kontrolle. Da verbraucht der Stromer, was er braucht, um Sie zu bewegen oder stehen zu lassen. Wenn Ihr Tablet gut eingebunden ist, dann können Sie Ihre Rechnung immer von der automatisch abgelesene Batteriekapazität (XYZ kWh)ausgehend ablaufen lassen. Ansonsten müssen Sie diese Daten ablesen und eintippen... wie in der Steinzeit. Das sollte also automatisch gehen, wie wir hier lernen. Ihre zugeschalteten Verbraucher sind nicht so abhängig von Ihrem Fahrverhalten. Die sind entweder an oder aus. Dann bildet das Programm oder Sie mit Kopfrechnung die Summe der Anschlußleistungen multipliziert mit der künftigen Zeit der eingeschalteten Verbraucher, und dann findet Ihr Programm von allein die Zeit, bis Sie nur noch eine von Ihnen für nötig gehaltene Batteriekapazität bis zur nächsten Ladestation haben, also sämtliche Verbraucher mit Ausnahme des Fahrmotors ausschalten müssen.
Hey, da haben wir beiden ein nützliches "Spielzeug" erfunden, das Teil der alten Tachoanzeige sein sollte. Man kann schließlich auch messen, wie im Augenblick die Batteriekapazität abnimmt und diese Abnahme extrapolieren. Die Anzeige kostet doch "nichts"!
Wenn sechs quergestellte Lastwägen stundenlangen und kilometerlangen, ich glaube es waren rund 50km, verursachen, wie wirkt sich das auf die Leistung des E-Autos aus? Die nächste E-Tankstelle ist möglicherweise nicht um die Ecke und auch andere werden die anstreben.
Wieder sehr naheliegende Fragen! Natürlich könnte Ihr Hersteller vorhersagen, wieviel Batterieenergie bei welcher Außentemperatur und Fahrleistung in einer Zeiteinheit verbraucht wird. Aber ich fände es besser, wenn man diese Energieentnahmen mißt und die theoretische Abnahme der Batterieentnahme berechnet oder noch besser: die aktuelle Batteriekapazität ständig mißt. Dann sind Ihre Verbraucher gleich mit in der "Rechnung" (nein, in der Messung!) enthalten. Was Ihnen jetzt noch fehlt, das sind doch noch zwei Dinge: Die Entfernung bis zum nächsten Ladepunkt, die Ihnen das Navigationssystem liefern könnte. Also wieder automatische Übergabe oder selbst ist die Frau, die das abliest und eintippt. Dann könnte Ihnen Ihr Rechner sagen: Wenn Sie so weiter an die Batterie herangehen, dann bleiben Sie nach X km stehen und es ist sehr gut, wenn die Ladesäule näher ist als dieser Wert. Wieder haben wir jetzt eine Ergänzung zu unserem Spielzeug oben erfunden, das ganz unbedingt zu einem unbesorgten Fahrbetrieb mit einem Stromer gehört. Die Notwendigkeit dazu liegt in der vergleichsweise mickerigen Reichweite im Winterbetrieb, mit der man sorgsam umgehen muß. Ja, das war schön einfach mit der Benzinanzeige... da wußte man gleich, wie lange man noch ohne Nachtanken auskommen konnte. Aber wenn die elektrischen Verbraucher an Bord in die Größenordnung des Fahrstroms kommen, dann muß man haushalten! Ich meine, daß dieses "Spielzeug" schon werkseitig im Stromer eingebaut sein sollte.
Wobei mir noch eine Frage einfällt, wie lange halten e-getriebene Abschleppfahrzeuge, Schneeräumfahrzeuge, etc. durch? Zum Teil waren die 24h täglich unterwegs.
Darum würde ich mir weniger Gedanken machen; das werden mit Sicherheit ganz gewöhnliche Verbrenner sein, die vielleicht mit Wasserstoff oder mit Methan betankt ganz lange Strecken durchhalten können, und die in den Fahrerkabinen auch ganz wunderbar geheizt sein werden.
Sie ahnen es: Unter der Bedingung, daß synthetischer Treibstoff (Power to Gas) bezahlbar zur Verfügung steht, sind Stromer eine ziemliche Schnapsidee. Aber bitte nicht weitersagen. Darauf kommen die Hersteller von Stromern spätestens dann, wenn ein heller Kopf solche Fahrzeuge anbietet.