Raskolnikof hat geschrieben:(29 May 2018, 19:30)
Klar, wenn man u.U. selbst betroffen ist.
Zu den Gegnern von Fahrverboten zählen auch viele Kaufleute, die meinen, bei Fahrverboten in ihrer Stadt ihren Laden dichtmachen zu müssen. Das ist natürlich vollkommener Unsinn. Exakt diese Diskussion gab es auch bei der Einführung der Fußgängerzonen in unseren Städten. Meine Heimatstadt Oldenburg war die erste in Deutschland, die die gesamte City 1967 für den Autoverkehr dicht machte. Was gab das für einen Aufschrei in der Geschäftswelt! Die Gerichte wurden mit Klagen der Kaufleute, des Einzelhandelsverbandes und anderen Organisationen überschüttet. Und heute? Von dieser Peinlichkeit spricht heute kein Geschäftsmann mehr. Alle haben sie von der Fußgängerzone nur profitiert.
Und was haben die Kneipenwirte und Gaststättenbetreiber gewettert, als das Rauchverbot eingeführt wurde. Und heute?
Und genau so wird es bei Fahrverboten aussehen. Der Untergang des Abendlandes wird nicht zu befürchten sein. Bestes Beispiel hierfür ist Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen: Der Sperrbereich für PKWs ist in Kopenhagen derart groß, dass die City praktisch nur mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad erreichbar ist. Es geht auch gar nicht mehr anders, weil die Autostraßen entweder zurückgebaut oder an die Fahrradfahrer „abgegeben“ wurde. Der Radfahrverkehr in Kopenhagen beträgt über 50 Prozent, Tendenz steigend.
Sowohl die Fahrradfahrer als auch die Autofahrer profitieren von der „Kopenhagener Lösung“: Es gibt weniger Staus und weniger Unfälle.
Interessant: Seitdem viel mehr Fahrradfahrer Kopenhagen besuchen ist der Umsatz der Geschäftsleute gestiegen. Dänische Untersuchungen haben gezeigt, dass Radfahrer spontaner in ihrem Kaufverhalten sind und mit ihrem Rad an mehr Geschäften und Schaufenstern vorbeikommen, wo sie schnell mal anhalten und shoppen können.
Deine Vergleiche mit Skandinavien sind doch an Borniertheit nicht zu übertreffen .
Die Innenstädte selbst sind hier doch selten von zu hohen Abgaswerten betroffen .Betroffen sind Durchganstrassen in die man
Berufsverkehr und Schwerverkehr bewusst konzentriert hat . Hinzu kommet noch die Lage der Städte . Kopenhagen ist platt .
Städte wie Stuttgart , München Freiburg , Düsseldorf aber nicht . Unsere Einkaufsstraßen sind reine Fußgängerzonen
also auch für Radfahrer verboten .Es geht nicht um Einkaufsstraßen .Die sind seit Jahrzehnten in Fußgängerzonen umgewandelt
worden . Dort wo Fahrverbote drohen handelt es sich um Durchgangsstraßen .Wäre mir neu dass es sich um die
von Fahrverbot bedrohten Straßenabschnitten in HH um Shoppingmeilen handelt .
Auch HH Shoppingmeilen sind seit Jahrzehnten Fußgängerzonen ,.
Fakt bleibt Monopolregionen sind auf Käufer aus dem Umland angewiesen .Wenn du glaubst die Menschen kommen mit dem Fahrrad
aus dem 20, 30 km oder weiteren Umland mit dem Fahrrad dann stell dich hin und versuche das den Menschen zu vermitteln .
Die bevorzugen schon heute die riesigen Einkaufscentren am Rande der Stadtgrenze . Allein ein Kaufhaus in dem kleinen
Ort Posthausen (über 5000 ) Parkplätze generiert mehr Umsatz als die gesamte Bremer Innenstadt .
Innenstädte leben von Besuchern aus dem näheren und weiteren Umland .wenn diese dort nicht mehr hinkommen
können dann tun sie das was sie ohnehin schon forcieren . Sie fahren in die EK Zentren mit vielen Parklätze ,dazu kosten frei .
Bleibt deine immer wieder kehrende Forderung die Menschen sollten den ÖPNV nutzen .Dafür ist aber kein Platz
um diesen großartig auszubauen . Mehr Fahrzeuge, kürzere Intervalle sind auf Grund der Straßenbeschaffenheit nicht zu realisieren .
Deine Fantasien kannst du trotzdem weiter ausleben .Nur du bist weit von der Realität entfernt.
Einzig allein könnte in unserem BL die Fertigstellung der A 281 den Stadtverkehr entlasten.
Trotzdem belustigend wie du dich hier gegenüber Unternehmern ,Wirtschaftsverbänden als Besserwisser aufspielst .
Die Innenstadthotels werden demnächst nur noch von Radfahrern und Nutzer des ÖPNV aufgesucht weil sie dann ruhiger schlafen können oder ? Von der Struktur der Innenstädte hast du keine Ahnung .