Wie überall in diesem Forum - kein Thema wird ausschließlich und eng am Thementitel "entlang" - kommentiert. In einem vernünftigen Rahmen ist das auch gut so. Das Ausweichen auf ein "besser geeignetes" neues oder schon bestehendes Thema, erfordert Disziplin und ein gutes fachliches Verständnis zu dem was da gerade kommentiert wird. Beides ist in vielen Fällen allenfalls rudimentär vorhanden oder jemand will bewusst Durch einen oft irren Themenwechsel den "Faden" abschneiden.
Offensichtlich lässt sich das selbst bei Fachthemen mit hoher "Faktendichte" nicht verhindern. Politisches Dampfgeplauder - weitgehend faktenfrei - sollte eigentlich all denen genügen, die sich für technische Themen schon aus mangelnder Sachkenntnis besser heraushalten "täten". Nun ist dies aber auch ein großer Stammtisch und dort ist faktenfreie - bierselige - Diskussion ja der Grundgedanke.
Nun manches mal trifft auch das bekannte Huhn ein "schmackhaftes Korn" - PD - ein Meister für eigentlich wenig relevante Nebenthemen - hat allerdings - sicher unbeabsichtigt - ein mit den Fahrverboten (die nun nicht mehr nur drohen) in Verbindung zu bringendes Phänomen hingewiesen :
PD hat geschrieben:Du wolltest nun irgendjemand erzählen ein Arzt könnte falls Atemwegserkrankungen auftreten unterscheiden
wo der Betroffene erkrankt ist ? Pollenallergien treten weitaus häufiger aus ohne dass jemand auf die Idee käme
Gräser und Blüten zu verbieten .
Da hat er sicher recht, Ärzte vermögen wohl eher nicht zu unterscheiden woher die akute Atemwegserkrankung exakt stammt,
aber inzwischen weiß man WARUM gerade in Städten mit hohem Verkehrsaufkommen und der dadurch ausgelösten messbaren Luftverschmutzung, die Häufung von Allergien signifikant höher liegt, als in den verkehrsarmen ländlichen Gebieten.
Dort - in den ländlichen Gebieten - müsste ja durch mehr Natur - und damit reichlich Gräser und andere dort im Übermaß vertretene Pollenemitenten, die Zahl der Neuallergiker - hauptsächlich Kinder - extrem höher sein, als in den Städten, die ja bis auf einige "grüne Inseln" eher eine geringere Pollendichte (auch das messbar) aufweisen.
Nun, auch das ist vielfach nachgewiesen,
es ist eher umgekehrt. Nun wurde dieses "scheinbare Rätsel" erstmals, an Hand schon länger bekannten chemischen Zusammenhängen "enträtselt". Nicht von mir (um den üblichen Vorwürfen ich wäre der das verbrochen hat, vorzubeugen) sondern, weil offensichtlich Chemiker (welche die chemischen Zusammenhänge schon länger kennen) nun mit führenden Allergologen zusammenarbeiten - letztere finden diese schon länger bekannten chemischen Vorgänge, nun als das fehlende Glied in der Kette, warum gerade in verkehrsreichen Zonen (das müssen nicht nur Großstädte sein) verstärkt der Ausbruch von Allergien nachweisbar ist. Wichtig ist, es werden durch Stickstoffdioxide und den Folgestoffen, nicht nur bestehende Allergien verstärkt, sondern sie sind chemische Ursache für neu entstehende Allergien.
Besonders perfide, es sind Kinder, die davon betroffen sind, womit oft lebenslanger erhebliche Gesundheitsstörungen verbunden sind. Da einige die das lesen, eher von finanziellen Problemen zu beeindrucken sind. Jemand, der eine solche chronisch verlaufende Gesundheitsstörung erleidet, kostet die Allgemeinheit erhebliche Summen. Der volkswirtschaftliche Schaden, der dadurch entsteht, der ist riesig. Geld, das man sicher vernünftigeren Aktivitäten zuführen könnte. Nicht, dass dies der einzige Nachteil wäre, das "UBA" (Umwelt Bundesamt) eine staatliche Einrichtung, meint dazu (ich setze voraus, das alle hoffentlich wissen ICH bin nicht das UBA !) :
Quelle : UBA hat geschrieben:Wie wirken sich Stickstoffoxide auf die menschliche Gesundheit aus?
Antwort:
Stickstoffdioxid (NO2) ist ein ätzendes Reizgas, es schädigt das Schleimhautgewebe im gesamten Atemtrakt und reizt die Augen. Stickstoffdioxid zeigt eine stärkere schädliche Wirkung als Stickstoffmonoxid (NO), weshalb NO2 im Zentrum der Bemühungen um saubere Luft steht.
NO2 führt als starkes Oxidationsmittel zu Entzündungsreaktionen in den Atemwegen und verstärkt die Reizwirkung anderer Luftschadstoffe zusätzlich. In der Folge können
Atemnot, Husten, Bronchitis, Lungenödem, steigende Anfälligkeit für Atemwegsinfekte sowie Lungenfunktionsminderung auftreten. Auf der Grundlage dieser Effekte werden die Atemwege auch empfindlicher für Allergien. Nimmt die NO2-Belastung der Außenluft zu, leiden besonders Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen darunter. Die Folge: Bei hohen NO2-Konzentrationen werden mehr Menschen wegen Atemwegserkrankungen ins Krankenhaus eingewiesen. Auch eine Zunahme der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Sterblichkeit kann beobachtet werden.
Die mittelbare Wirkung des NO2 auf die menschliche Gesundheit besteht in seiner Eigenschaft als Vorläufersubstanz für Feinstaub. Eine chronisch erhöhte Feinstaubbelastung führt zu mehr Herz-/Kreislauf- und Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung und verkürzt die Lebenserwartung weiter.
Eine weitere – gesundheitlich wie pflanzenphysiologisch bedeutsame – mittelbare Wirkung des NO2 rührt daher, dass das NO2 auch eine Vorläufersubstanz für Ozon darstellt. Ozon ist ein sehr starker Reizstoff für die Schleimhäute, die Atemwege und Augen; es schädigt auch Pflanzen und Ökosysteme.
Stickstoffmonoxid reagiert im Vergleich zu NO2 in geringerem Maße am Lungengewebe. Daher kann es stärker aufgenommen und mit dem Blut weit im Körper verteilt werden. Seine systemische Wirkung ist die Beeinflussung der Blutgefäßspannung, z. B. Gefäßerweiterung (sog. Vasodilatationseffekt). NO ist auch ein körpereigen gebildeter Botenstoff, so dass von außen zugeführte NO-Mengen in diese Regelungsmechanismen eingreifen und stören können.
Nun da ist (noch) nicht die Erkenntnis der Rolle die dieser "Schadstoffcocktail" bei der Auslösung von zuvor nicht vorhandenen Allergien, spielt, vorhanden. Diese Erkenntnis - die Kombination von jüngsten und älteren Erkenntnissen aus zwei Fachgebieten - Chemie / Medizin - ist relativ neu. Doch schon 2011 gibt es erste Meldungen, zu diesen Zusammenhängen :
Zitatquelle FOCUS"LuftverschmutzungWarum Allergien auf dem Vormarsch sind"
Deutsche Forscher sind einer der Ursachen für die zunehmende Häufigkeit von Allergien auf der Spur: Schadstoffe in der Luft scheinen die Oberfläche von Allergieauslösern zu verändern.
Besonders Ozon und Stickoxide eignen sich offenbar dazu, Allergene wie Pollen oder Feinstaubteilchen zu manipulieren. Dadurch reagiere das Immunsystem heftiger auf die Allergene, sagen Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Verantwortlich dafür sind vermutlich reaktionsfreudige, aber unerwartet langlebige Sauerstoffverbindungen, die das Team um Manabu Shiraiwa nun erstmals auf der Oberfläche von feinen Partikeln in der Luft nachweisen konnte.
Wenn sich der Verdacht bestätigt, wäre die menschliche Gesundheit durch Abgase stärker gefährdet als bisher angenommen, berichtet die Max-Planck-Gesellschaft.
Wissenschaftler vermuteten zwar seit Jahren, dass solche aggressiven Sauerstoffformen in der Atmosphäre existieren. Bisher gingen sie aber davon aus, dass sie aufgrund ihrer großen Reaktionsfreudigkeit in Sekundenbruchteilen wieder verschwinden und daher kaum Effekte hervorrufen. Shiraiwa und seine Kollegen haben jetzt erstmals langlebige reaktive Sauerstoffzwischenformen auf der Oberfläche von Aerosol-Partikeln nachgewiesen: Sie können dort offenbar mehr als 100 Sekunden überleben und reagieren in dieser Zeit mit anderen Luftschadstoffen wie Stickoxiden.
Chemisch werden die Schwebteilchen dabei oxidiert und nitriert. Das verändere ihre Eigenschaften und damit auch die Reaktionen unseres Immunsystems auf diese Partikel, sagen die Wissenschaftler.
Mehr Informationen zum neusten Stand hier als Video :
Quelle : 3Sat nano Teil ab 12:15 Hochallergene Nitroverbindungen Klarer Zusammenhang - nicht die Pollen sind schuld (deswegen kann und muss man die auch nicht verbieten, wie PD das ironisch bemerken wollte), nein es sind die "üblichen Verdächtigen" von denen PD eigentlich ablenken wollte - es sind also zu all den anderen bekannten Problemen die durch Dieselabgase entstehen - diese Verschärfung die durch Verbindungen von natürlichen Pollen mit unnatürlichen Inhalten der Abgase. Nitrotyrosin -Untertitel 3Sat "Hochallergen - Durch Stickoxide entstandene Nitroverbindungen sind gefährlich: Schon länger wissen Forscher, dass Stickoxide Nitroverbindungen erzeugen. Warum nur passiert nichts? Weil erst jetzt zwei Wissenschaftszweige miteinander reden und weil man zu Recht die Verbindung zu Fahrverboten herstellen kann. Sicher nicht jeder, wie einige Kommentare sicher zeigen werden.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)