Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

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Langfristig wird völlig autonomes Fahren Anteil an den gefahrenen Gesamt-KM(PKW/LKW) umfassen?

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frems
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Die britische Regierung will ab 2021 selbstfahrende Autos im Straßenverkehr erlauben. Finanzminister Philip Hammond werde dazu am Mittwoch in seiner Rede zum Staatshaushalt neue Vorgaben präsentieren, teilte sein Ministerium mit.
http://www.zeit.de/mobilitaet/2017-11/a ... en-hammond

Bin mal auf Details gespannt, z.B. ob dies für alle Verkehrsstraßen gelten soll. Erfreulich wäre es im Sinne der Verkehrssicherheit.
Labskaus!

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imp
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von imp »

Gerade in England würde mir ein Automat sehr helfen.
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frems
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Ganz lesenswertes Interview:

"Selbst Kinder können sich ein autonomes Auto rufen"
Sicherheit, Mobilität für alle, Zeitersparnis – drei gute Gründe für das selbstfahrende Auto, sagt der VW-Digitalchef. Die Ethikdebatte gehe von falschen Prämissen aus.

http://www.zeit.de/mobilitaet/2018-01/j ... ettansicht

Erschreckend ist das Bedenkträgertum natürlich noch immer, aber so ist das halt in überalterten Gesellschaften.
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Tom Bombadil
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Tom Bombadil »

Ethikdebatte? Was um Himmels Willen hat das autonom fahrende Auto mit Ethik zu tun? Ist es ethischer, wenn ein Kind von einem Besoffenen totgefahren wird, obwohl es noch leben könnte, wenn es autonome KFZ gäbe? Wohl eher nicht. Das Beispiel mit der Schulklasse und dem Nobelpreisträger ist ja auch völlig an den Haaren herbeigezogen.
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frems
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Naja, diese komischen Szenarien, denen ein Mensch auch noch nicht ausgesetzt wurde (und er mangels Zeit und Information gar keine überlegte Entscheidung treffen könnte), tauchen immer mal wieder auf, wenn man gegen Technik keine anderen Einwände hat. In der Realität stellt sich das ja auch nicht, da autonome Fahrzeuge Menschen schon vor dem menschlichen Auge erfassen und Kontaktmöglichkeiten bereits Straßen (primär in Ortschaften) betrifft, wo ein niedriges Geschwindigkeitslimit gilt. Dort lässt sich also schnell genug abbremsen, sodass niemand verletzt wird. Und wenn ein Lebensmüder von einer Autobahnbrücke springt und das autonome Fahrzeug nicht schnell genug bremsen kann, dann ist das halt so... :|
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jorikke
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von jorikke »

Es wird die Situationen geben. Ein autonom fahrender PKW, der einen Unfall nicht mehr ausweichen kann, muss entscheiden welchen Fußgänger er ausweicht und welchen er dabei aus Platzgründen zwangsläufig platt macht. Schwierig. Bei einem menschlichen Fahrer ist es einfach. Der könnte in der Kürze der Zeit die ganzen ethischen Probleme gar nicht mehr wälzen und würde im Zweifelsfall beide nieder machen.
Immerhin. Alle Berufsethiker sind hoch erfreut sich auch einmal zu einem Thema äußern zu können, das irgend jemand interessiert.
Ich, als Obermoralist gebe aber zu bedenken, Unfälle werden zu 70% durch menschliches Versagen, zu 30% durch technisches Versagen verursacht. (Wahrscheinlich ist das Verhältnis noch viel ungünstiger zu Lasten der Menschen.)
Je länger also die Moralen das Thema am Köcheln halten und damit eine Durchsetzung verzögern, um so mehr Menschen müssen sterben.
...kann das ethisch sein?
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frems
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(25 Jan 2018, 21:53)

Es wird die Situationen geben. Ein autonom fahrender PKW, der einen Unfall nicht mehr ausweichen kann, muss entscheiden welchen Fußgänger er ausweicht und welchen er dabei aus Platzgründen zwangsläufig platt macht. Schwierig. Bei einem menschlichen Fahrer ist es einfach. Der könnte in der Kürze der Zeit die ganzen ethischen Probleme gar nicht mehr wälzen und würde im Zweifelsfall beide nieder machen.
Immerhin. Alle Berufsethiker sind hoch erfreut sich auch einmal zu einem Thema äußern zu können, das irgend jemand interessiert.
Ich, als Obermoralist gebe aber zu bedenken, Unfälle werden zu 70% durch menschliches Versagen, zu 30% durch technisches Versagen verursacht. (Wahrscheinlich ist das Verhältnis noch viel ungünstiger zu Lasten der Menschen.)
Je länger also die Moralen das Thema am Köcheln halten und damit eine Durchsetzung verzögern, um so mehr Menschen müssen sterben.
...kann das ethisch sein?
Du bist sehr optimistisch, Herr Moralist. Selbst wenn man Unfallursachen wie z.B. Herzinfarkte oder Epilepsie-Anfälle herausrechnet, sind noch über 90% der Unfälle durch menschliche Fehler verursacht. Technische Ursachen sind ausgesprochen selten und auch dort -- z.B. ein geplatzter Reifen, der längst hätte ausgetauscht werden müssen -- hat der Mensch gerne seine Finger im Spiel.

Wie soll denn eine Situation aussehen, in der ein autonomer Pkw nicht mehr ausweichen kann? Ich bin kürzlich erst mit einem autonomen Bus etwas herumgefahren (Stadtverkehr) und da bremste das Vehikel einmal zu oft statt zu selten ab. Selbst wenn ein Kind aus dem Nichts auf die Straße gerannt kommt, hätte man einfach mit einer Vollbremsung einen Unfall vermieden.
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Orbiter1
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Orbiter1 »

In den USA gab es jetzt den ersten tödlichen Unfall eines autonom fahrenden Autos (von Uber, Operator war an Bord) mit einem Fußgänger. https://www.theguardian.com/technology/ ... zona-tempe Mußte ja früher oder später passieren. Bin mal gespannt was die Ursache war.
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Cat with a whip
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Cat with a whip »

Vermutlich die Ungleichheit der Massen.
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Flaschengeist
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Flaschengeist »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 Mar 2018, 18:34)

In den USA gab es jetzt den ersten tödlichen Unfall eines autonom fahrenden Autos (von Uber, Operator war an Bord) mit einem Fußgänger. https://www.theguardian.com/technology/ ... zona-tempe Mußte ja früher oder später passieren. Bin mal gespannt was die Ursache war.

Uber hatte gleich zu Beginn des Testprogramms Probleme: Mehrere autonome Autos wurden beobachtet, wie sie über rote Ampeln fuhren, eine Lizenz für den Testbetrieb wollte das Unternehmen erst gar nicht bei den Behörden in Kalifornien beantragen. Als die sich das nicht gefallen ließen, zog Uber einfach weiter nach Arizona, wo weniger strenge Regeln gelten. Dort kam es nun zu dem fatalen Zusammenstoß.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... erfen.html

Wer zahlt das Mandat wenn das Autoauto bei Rot fährt?
Der Professor hält es sogar für möglich, dass die Menschen gegen die neue Technik aufbegehren und autonome Autos angreifen oder sabotieren. „Wenn die selbstfahrenden Autos erst mal Feindbilder sind, genügt ein bisschen Lack oder ein Kaugummi, um Sensoren zu sabotieren, dafür muss man nicht einmal hacken können“, sagt der Maschinenethiker.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... erfen.html

Wenn solch ein Wagen schon von einem Kaugummi sabotiert werden kann. Was passiert dann bei Schnee und Eis?
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
Schnitter
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Schnitter »

Habe gehört es wurden schon Menschen von herkömmlichen Autos überfahren.
KarlRanseier

Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

Selbstlenkende Fahrzeuge gibt es schon seit über 100 Jahren. Man nennt sie "Eisenbahn".
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JJazzGold
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

Flaschengeist hat geschrieben:(20 Mar 2018, 22:36)

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... erfen.html

Wer zahlt das Mandat wenn das Autoauto bei Rot fährt?


https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... erfen.html

Wenn solch ein Wagen schon von einem Kaugummi sabotiert werden kann. Was passiert dann bei Schnee und Eis?

Ist doch ganz einfach, es wird weiterentwickelt. Wenn die Fahrzeuge ausgereift sind, bin ich gerade im richtigen Alter, um mir eines zu kaufen. Gesetzt die deutsche Bürokratie spielt mit.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Flaschengeist
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Flaschengeist »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:31)


Ist doch ganz einfach, es wird weiterentwickelt. Wenn die Fahrzeuge ausgereift sind, bin ich gerade im richtigen Alter, um mir eines zu kaufen. Gesetzt die deutsche Bürokratie spielt mit.

Wozu wollen Sie sich so ein Auto kaufen? :?:

Das ist so als ob ich mir ein Taxi plus Fahrer kaufen würde.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

Flaschengeist hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:33)

Wozu wollen Sie sich so ein Auto kaufen? :?:

Das ist so als ob ich mir ein Taxi plus Fahrer kaufen würde.
Weil ich auf dem Land lebe und zwangsläufig älter werde, aber keine Intention hege, meinen Führerschein irgendwann abzugeben.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Ger9374 »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:39)

Weil ich auf dem Land lebe und zwangsläufig älter werde, aber keine Intention hege, meinen Führerschein irgendwann abzugeben.
Wie wäre als kostengünstige alternative , ein Rollator mit Navi:-))
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Flaschengeist »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:39)

Weil ich auf dem Land lebe und zwangsläufig älter werde, aber keine Intention hege, meinen Führerschein irgendwann abzugeben.

Zum Taxifahren braucht es keinen "Führer"schein.

Und bei einem Roboterauto braucht es das auch nicht. Ich freue mich schon darauf das Roboter Auto massenweise stehen bleiben, weil sie z.B. eine Linie auf der Straße nicht erkennen. Ich merke ja heute schon wie überfordert die Assystenssysteme in aktuellen Autos sind. Wenn diese System mal das ganze Auto übernehmen sollen. Dann gute Nacht.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

Flaschengeist hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:44)

Zum Taxifahren braucht es keinen "Führer"schein.

Und bei einem Roboterauto braucht es das auch nicht. Ich freue mich schon darauf das Roboter Auto massenweise stehen bleiben, weil sie z.B. eine Linie auf der Straße nicht erkennen. Ich merke ja heute schon wie überfordert die Assystenssysteme in aktuellen Autos sind. Wenn diese System mal das ganze Auto übernehmen sollen. Dann gute Nacht.
Ich will kein Taxi, ich will ein eigenes Auto, in das ich ohne vorherige Terminabsprache steigen kann, wann immer mir gerade danach ist und bei dem ich selbst entscheiden kann, ob ich genussvoll selbst fahren möchte, oder die Fahrt dem System überlasse. Bis ich soweit bin, mir ein selbstlenkendes Auto zuzulegen, sind die Kinderkrankheiten längst beseitigt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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KarlRanseier

Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

Flaschengeist hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:44)

Zum Taxifahren braucht es keinen "Führer"schein.

Und bei einem Roboterauto braucht es das auch nicht. Ich freue mich schon darauf das Roboter Auto massenweise stehen bleiben, weil sie z.B. eine Linie auf der Straße nicht erkennen. Ich merke ja heute schon wie überfordert die Assystenssysteme in aktuellen Autos sind. Wenn diese System mal das ganze Auto übernehmen sollen. Dann gute Nacht.

Lustig wird es vor allem, wenn die Teile gehackt werden. Dann kann der Hacker bestimmen, wohin die Omis und Opis in ihren "autonomen" Autos fahren. Wenn sie kein Navi haben, merken sie das gar nicht... :D
KarlRanseier

Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

Ger9374 hat geschrieben:(21 Mar 2018, 08:43)

Wie wäre als kostengünstige alternative , ein Rollator mit Navi:-))

Navi ist natürlich immens wichtig, aber was ist mit ABS, ASR, Spurhalteassi, Bremsassi und automatischer Beheizung des Hinterteils? Erst wenn alle diese Dinge serienmäßig in Rollatoren eingebaut werden, haben sie eine Chance gegen Autos.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Flaschengeist »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 09:16)

Lustig wird es vor allem, wenn die Teile gehackt werden. Dann kann der Hacker bestimmen, wohin die Omis und Opis in ihren "autonomen" Autos fahren. Wenn sie kein Navi haben, merken sie das gar nicht... :D

Joo. Oder das Roboter Auto hat einen Vertrag mit einer Handelskette, damit das Auto immer erst zu einem bestimmten Supermarkt fährt.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von immernoch_ratlos »

Flaschengeist hat geschrieben:Und bei einem Roboterauto braucht es das auch nicht. Ich freue mich schon darauf das Roboter Auto massenweise stehen bleiben, weil sie z.B. eine Linie auf der Straße nicht erkennen. Ich merke ja heute schon wie überfordert die Assystenssysteme in aktuellen Autos sind. Wenn diese System mal das ganze Auto übernehmen sollen. Dann gute Nacht.
An der Stelle möchte ich mal etwas eigene Fantasie mit realen, bereits existierenden Fakten verbinden.

Wer lernt bei den Menschen vom wem :?: Wohl eine Mischung aus den Erfahrungen von anderen und eben eigne Erfahrungen. Dabei kommen Emotionen ins Spiel, die oft diese Erfahrungen kräftig beeinflussen. Eine sehr ungesunde Mischung, wenn es um technische Lösungen geht.

Wie "lernen" Maschinen ? Jedenfalls völlig emotionslos. Es sei denn Menschen pfuschen dabei ins "Handwerk". Inzwischen "verstehen" Maschinen immer besser, was ihre Herren von ihnen verlangen. Da gibt es z.B. einen "Baxter", "Sawyer" SMARTER, KOLLABORATIVER ROBOTER Wie lernt das "Ding" ? "How are collaborative robots trained?"

Das "Schöne" oder "Beängstigende" an solchen Maschinen ist - haben sie etwas einmal erlernt, können sie das Erlernte problemlos wiederholen. War die "Vorlage" fehlerfrei, ist es das Ergebnis ebenfalls. Menschen - selbst die routiniertesten unter uns - neigen aus jeder Menge Gründe zu Fehlern. Niemand spult ein einmal gelerntes "Programm" - einen "Algorithmus" - also eine "Handlungsvorschrift bestehend aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten" auch nur annähernd so fehlerfrei wie eine Maschine ab.

Versucht, ein wohl trainierter Mensch, seine Fähigkeiten weiterzugeben, wird das Ergebnis niemals zu 100% dem Vorbild gleichen. Wenn dieser erfahrene und wohl trainierte Mensch stirbt, ist sein ganzes mühsam erworbenes Wissen perdu.

Die oben erwähnten Maschinen haben damit keinerlei Problem. Ist ein Programm fehlerfrei, kann es problemlos an weitere Maschinen übertragen werden und das 1 : 1. Selbstverständlich kann - eine Frage der Speichereinheit - jede Maschine eine Unzahl auf sie zugeschnittenen Programme "bereithalten". Mit längst vorhanden Elementen, "erkennt" eine solche Maschine ihr Umfeld - weiterentwickelte Maschinen nutzen "Anpassungen" und können sehr flexibel reagieren. All das ist bereits "Stand der Technik".

Nun zu "Fahrmaschinen". Hier sind die Ansprüche deutlich höher. Zunächst ist es eine gute Idee, der Maschine "Erfahrungen" mit auf ihren Weg zu geben.
Das deutsche Wort "Er - fahrungen" ist da recht präzise. "Andere Maschinen" liefern diese "Erfahrungen". Entsprechend ausgestattete Fahrzeuge - durchaus (noch) mit menschlichem Fahrer - fahren eine Strecke ab (nicht etwa um diese Daten zu sammeln), gehen dabei ihren normalen Geschäften nach. Alles was dabei erfassbar ist - z.B. möglich exakte Position des Fahrzeugs, sämtliche Motordaten, Stellung der Räder und und und. Landen im Speicher - alle Daten sind dabei exakt zeitlich verknüpft.

Glaubt jemand, das man mit entsprechenden Programmen etwa nicht "errechnen kann", wie ein Fahrzeug dieselbe Strecke nun quasi blind befahren kann ? Doch, wenn man nun der relativ "starren Datensammlung" noch "online" Echtzeitdaten verfügbar macht, kann die Maschine beides nutzen und weitgehend perfekt ihre Aufgabe lösen. Sicher ist es vorstellbar, das ein erneuter Abgleich mit diesen "Erfahrungen" weitere wichtige Daten liefert.

Überträgt man nun die "Erfahrungen" einer entsprechend großen Anzahl von Fahrzeugen, kommen dabei recht schnell eine gigantische Anzahl von "Entscheidungshilfen" zustande, die JEDEM dieser Maschinen nun entsprechend ihrer Aufgabe zur Verfügung stehen. Ob nun einfach die notwendigen Daten für die Strecken A nach B usw. online verfügbar sein müssen, ob nicht ein "Informationskern" damit agiert oder wie die Lösung - die Lösungen am Ende aussehen werden, wird sicher die weitere Entwicklung zeigen.

Die ersten "Fahrmaschinen" werden sehr teuer sein. All die Sensoren die es braucht um "rundum" mit der Umgebung "online" zu sein, dürfte anfänglich sehr groß und redundant sein. Doch sobald ein bestimmter "Fahrzeugpark" inklusive der notwendigen Daten zur Verfügung steht, wird es entsprechende Skaleneffekte geben.

Ob es zu einem späteren Zeitpunk noch den Wunsch gibt, so etwas stupides, wie das Fahren von A nach B selbst bewältigen zu wollen, bleibt abzuwarten. Sicher wird man, schon weil einer "emotionellen Maschine" (namens Mensch) nicht zu trauen ist, immer dann, wenn sich der einer Maschine nähert, einfach das "Steuer wegnehmen" - ist die Gefahr (das der menschliche Fahrer Schei... baut) vorbei, darf er wieder selber fahren :thumbup:

Bei "rot über eine Ampel fahren" - das passiert nur Menschen oder schlecht ausgestatteten Maschinen. Warum in aller Welt soll eine Maschine rote, gelbe und grüne Lämpchen oder gar Straßenschilder interpretieren :?: Die Maschine hat permanenten Kontakt zu ihrer Umgebung - wird die Fahrt brav verringern - beschleunigen usw., wenn es die Situation hergibt. Nur Menschen machen Routinefehler - Maschinen nur, wenn sie unzureichend programmiert bzw. nicht umfassend mit ihrer Umgebung online sind.

Wem das alles nicht gefällt, sollte weder in Straßenbahnen, U-Bahnen - Flugzeuge usw. einsteigen, dort gibt es bereits jede Menge Automatismen, aber leider auch noch höchst emotional reagierende Menschen.... :dead:

Sicher kommen jetzt wieder jede Menge "wenn & abers". Ich wäre enttäuscht, wenn richtige Deutsche nicht jede Menge Bedenken hätten ... :cool:
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JJazzGold
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(21 Mar 2018, 12:48)

An der Stelle möchte ich mal etwas eigene Fantasie mit realen, bereits existierenden Fakten verbinden.

Wer lernt bei den Menschen vom wem :?: Wohl eine Mischung aus den Erfahrungen von anderen und eben eigne Erfahrungen. Dabei kommen Emotionen ins Spiel, die oft diese Erfahrungen kräftig beeinflussen. Eine sehr ungesunde Mischung, wenn es um technische Lösungen geht.

Wie "lernen" Maschinen ? Jedenfalls völlig emotionslos. Es sei denn Menschen pfuschen dabei ins "Handwerk". Inzwischen "verstehen" Maschinen immer besser, was ihre Herren von ihnen verlangen. Da gibt es z.B. einen "Baxter", "Sawyer" SMARTER, KOLLABORATIVER ROBOTER Wie lernt das "Ding" ? "How are collaborative robots trained?"

Das "Schöne" oder "Beängstigende" an solchen Maschinen ist - haben sie etwas einmal erlernt, können sie das Erlernte problemlos wiederholen. War die "Vorlage" fehlerfrei, ist es das Ergebnis ebenfalls. Menschen - selbst die routiniertesten unter uns - neigen aus jeder Menge Gründe zu Fehlern. Niemand spult ein einmal gelerntes "Programm" - einen "Algorithmus" - also eine "Handlungsvorschrift bestehend aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten" auch nur annähernd so fehlerfrei wie eine Maschine ab.

Versucht, ein wohl trainierter Mensch, seine Fähigkeiten weiterzugeben, wird das Ergebnis niemals zu 100% dem Vorbild gleichen. Wenn dieser erfahrene und wohl trainierte Mensch stirbt, ist sein ganzes mühsam erworbenes Wissen perdu.

Die oben erwähnten Maschinen haben damit keinerlei Problem. Ist ein Programm fehlerfrei, kann es problemlos an weitere Maschinen übertragen werden und das 1 : 1. Selbstverständlich kann - eine Frage der Speichereinheit - jede Maschine eine Unzahl auf sie zugeschnittenen Programme "bereithalten". Mit längst vorhanden Elementen, "erkennt" eine solche Maschine ihr Umfeld - weiterentwickelte Maschinen nutzen "Anpassungen" und können sehr flexibel reagieren. All das ist bereits "Stand der Technik".

Nun zu "Fahrmaschinen". Hier sind die Ansprüche deutlich höher. Zunächst ist es eine gute Idee, der Maschine "Erfahrungen" mit auf ihren Weg zu geben.
Das deutsche Wort "Er - fahrungen" ist da recht präzise. "Andere Maschinen" liefern diese "Erfahrungen". Entsprechend ausgestattete Fahrzeuge - durchaus (noch) mit menschlichem Fahrer - fahren eine Strecke ab (nicht etwa um diese Daten zu sammeln), gehen dabei ihren normalen Geschäften nach. Alles was dabei erfassbar ist - z.B. möglich exakte Position des Fahrzeugs, sämtliche Motordaten, Stellung der Räder und und und. Landen im Speicher - alle Daten sind dabei exakt zeitlich verknüpft.

Glaubt jemand, das man mit entsprechenden Programmen etwa nicht "errechnen kann", wie ein Fahrzeug dieselbe Strecke nun quasi blind befahren kann ? Doch, wenn man nun der relativ "starren Datensammlung" noch "online" Echtzeitdaten verfügbar macht, kann die Maschine beides nutzen und weitgehend perfekt ihre Aufgabe lösen. Sicher ist es vorstellbar, das ein erneuter Abgleich mit diesen "Erfahrungen" weitere wichtige Daten liefert.

Überträgt man nun die "Erfahrungen" einer entsprechend großen Anzahl von Fahrzeugen, kommen dabei recht schnell eine gigantische Anzahl von "Entscheidungshilfen" zustande, die JEDEM dieser Maschinen nun entsprechend ihrer Aufgabe zur Verfügung stehen. Ob nun einfach die notwendigen Daten für die Strecken A nach B usw. online verfügbar sein müssen, ob nicht ein "Informationskern" damit agiert oder wie die Lösung - die Lösungen am Ende aussehen werden, wird sicher die weitere Entwicklung zeigen.

Die ersten "Fahrmaschinen" werden sehr teuer sein. All die Sensoren die es braucht um "rundum" mit der Umgebung "online" zu sein, dürfte anfänglich sehr groß und redundant sein. Doch sobald ein bestimmter "Fahrzeugpark" inklusive der notwendigen Daten zur Verfügung steht, wird es entsprechende Skaleneffekte geben.

Ob es zu einem späteren Zeitpunk noch den Wunsch gibt, so etwas stupides, wie das Fahren von A nach B selbst bewältigen zu wollen, bleibt abzuwarten. Sicher wird man, schon weil einer "emotionellen Maschine" (namens Mensch) nicht zu trauen ist, immer dann, wenn sich der einer Maschine nähert, einfach das "Steuer wegnehmen" - ist die Gefahr (das der menschliche Fahrer Schei... baut) vorbei, darf er wieder selber fahren :thumbup:

Bei "rot über eine Ampel fahren" - das passiert nur Menschen oder schlecht ausgestatteten Maschinen. Warum in aller Welt soll eine Maschine rote, gelbe und grüne Lämpchen oder gar Straßenschilder interpretieren :?: Die Maschine hat permanenten Kontakt zu ihrer Umgebung - wird die Fahrt brav verringern - beschleunigen usw., wenn es die Situation hergibt. Nur Menschen machen Routinefehler - Maschinen nur, wenn sie unzureichend programmiert bzw. nicht umfassend mit ihrer Umgebung online sind.

Wem das alles nicht gefällt, sollte weder in Straßenbahnen, U-Bahnen - Flugzeuge usw. einsteigen, dort gibt es bereits jede Menge Automatismen, aber leider auch noch höchst emotional reagierende Menschen.... :dead:

Sicher kommen jetzt wieder jede Menge "wenn & abers". Ich wäre enttäuscht, wenn richtige Deutsche nicht jede Menge Bedenken hätten ... :cool:
Hervorragender Beitrag, immernoch_ratlos!
Es wird nicht mehr allzu lang dauern, dann wird nicht mehr die Abfälligkeit der Maschine gegenüber überwiegen, sondern das Bedenken, oder die Angst, dass die Maschine dem Menschen überlegen ist und auch das wird einer sinnvollen Nutzung entgegenstehen.
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Flaschengeist
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Flaschengeist »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(21 Mar 2018, 12:48)

An der Stelle möchte ich mal etwas eigene Fantasie mit realen, bereits existierenden Fakten verbinden.

Wer lernt bei den Menschen vom wem :?: Wohl eine Mischung aus den Erfahrungen von anderen und eben eigne Erfahrungen. Dabei kommen Emotionen ins Spiel, die oft diese Erfahrungen kräftig beeinflussen. Eine sehr ungesunde Mischung, wenn es um technische Lösungen geht.

Wie "lernen" Maschinen ? Jedenfalls völlig emotionslos. Es sei denn Menschen pfuschen dabei ins "Handwerk". Inzwischen "verstehen" Maschinen immer besser, was ihre Herren von ihnen verlangen. Da gibt es z.B. einen "Baxter", "Sawyer" SMARTER, KOLLABORATIVER ROBOTER Wie lernt das "Ding" ? "How are collaborative robots trained?"

Das "Schöne" oder "Beängstigende" an solchen Maschinen ist - haben sie etwas einmal erlernt, können sie das Erlernte problemlos wiederholen. War die "Vorlage" fehlerfrei, ist es das Ergebnis ebenfalls. Menschen - selbst die routiniertesten unter uns - neigen aus jeder Menge Gründe zu Fehlern. Niemand spult ein einmal gelerntes "Programm" - einen "Algorithmus" - also eine "Handlungsvorschrift bestehend aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten" auch nur annähernd so fehlerfrei wie eine Maschine ab.

Versucht, ein wohl trainierter Mensch, seine Fähigkeiten weiterzugeben, wird das Ergebnis niemals zu 100% dem Vorbild gleichen. Wenn dieser erfahrene und wohl trainierte Mensch stirbt, ist sein ganzes mühsam erworbenes Wissen perdu.

Die oben erwähnten Maschinen haben damit keinerlei Problem. Ist ein Programm fehlerfrei, kann es problemlos an weitere Maschinen übertragen werden und das 1 : 1. Selbstverständlich kann - eine Frage der Speichereinheit - jede Maschine eine Unzahl auf sie zugeschnittenen Programme "bereithalten". Mit längst vorhanden Elementen, "erkennt" eine solche Maschine ihr Umfeld - weiterentwickelte Maschinen nutzen "Anpassungen" und können sehr flexibel reagieren. All das ist bereits "Stand der Technik".

Nun zu "Fahrmaschinen". Hier sind die Ansprüche deutlich höher. Zunächst ist es eine gute Idee, der Maschine "Erfahrungen" mit auf ihren Weg zu geben.
Das deutsche Wort "Er - fahrungen" ist da recht präzise. "Andere Maschinen" liefern diese "Erfahrungen". Entsprechend ausgestattete Fahrzeuge - durchaus (noch) mit menschlichem Fahrer - fahren eine Strecke ab (nicht etwa um diese Daten zu sammeln), gehen dabei ihren normalen Geschäften nach. Alles was dabei erfassbar ist - z.B. möglich exakte Position des Fahrzeugs, sämtliche Motordaten, Stellung der Räder und und und. Landen im Speicher - alle Daten sind dabei exakt zeitlich verknüpft.

Glaubt jemand, das man mit entsprechenden Programmen etwa nicht "errechnen kann", wie ein Fahrzeug dieselbe Strecke nun quasi blind befahren kann ? Doch, wenn man nun der relativ "starren Datensammlung" noch "online" Echtzeitdaten verfügbar macht, kann die Maschine beides nutzen und weitgehend perfekt ihre Aufgabe lösen. Sicher ist es vorstellbar, das ein erneuter Abgleich mit diesen "Erfahrungen" weitere wichtige Daten liefert.

Überträgt man nun die "Erfahrungen" einer entsprechend großen Anzahl von Fahrzeugen, kommen dabei recht schnell eine gigantische Anzahl von "Entscheidungshilfen" zustande, die JEDEM dieser Maschinen nun entsprechend ihrer Aufgabe zur Verfügung stehen. Ob nun einfach die notwendigen Daten für die Strecken A nach B usw. online verfügbar sein müssen, ob nicht ein "Informationskern" damit agiert oder wie die Lösung - die Lösungen am Ende aussehen werden, wird sicher die weitere Entwicklung zeigen.

Die ersten "Fahrmaschinen" werden sehr teuer sein. All die Sensoren die es braucht um "rundum" mit der Umgebung "online" zu sein, dürfte anfänglich sehr groß und redundant sein. Doch sobald ein bestimmter "Fahrzeugpark" inklusive der notwendigen Daten zur Verfügung steht, wird es entsprechende Skaleneffekte geben.

Ob es zu einem späteren Zeitpunk noch den Wunsch gibt, so etwas stupides, wie das Fahren von A nach B selbst bewältigen zu wollen, bleibt abzuwarten. Sicher wird man, schon weil einer "emotionellen Maschine" (namens Mensch) nicht zu trauen ist, immer dann, wenn sich der einer Maschine nähert, einfach das "Steuer wegnehmen" - ist die Gefahr (das der menschliche Fahrer Schei... baut) vorbei, darf er wieder selber fahren :thumbup:

Bei "rot über eine Ampel fahren" - das passiert nur Menschen oder schlecht ausgestatteten Maschinen. Warum in aller Welt soll eine Maschine rote, gelbe und grüne Lämpchen oder gar Straßenschilder interpretieren :?: Die Maschine hat permanenten Kontakt zu ihrer Umgebung - wird die Fahrt brav verringern - beschleunigen usw., wenn es die Situation hergibt. Nur Menschen machen Routinefehler - Maschinen nur, wenn sie unzureichend programmiert bzw. nicht umfassend mit ihrer Umgebung online sind.

Wem das alles nicht gefällt, sollte weder in Straßenbahnen, U-Bahnen - Flugzeuge usw. einsteigen, dort gibt es bereits jede Menge Automatismen, aber leider auch noch höchst emotional reagierende Menschen.... :dead:

Sicher kommen jetzt wieder jede Menge "wenn & abers". Ich wäre enttäuscht, wenn richtige Deutsche nicht jede Menge Bedenken hätten ... :cool:


Das Sie keine emotionalen Menschen mögen. Das erklärt einiges.

Ich kenne die Möglichkeiten die heutige Assistenzsysteme bieten. Und ich kenne die erforderlichen Sensoren. Und ich komme deshalb zu dem Schluss, daß es nicht möglich ist ein Auto unter allen Umständen selbständig fahren zu lassen.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

Flaschengeist hat geschrieben:(21 Mar 2018, 13:17)

Das Sie keine emotionalen Menschen mögen. Das erklärt einiges.

Ich kenne die Möglichkeiten die heutige Assistenzsysteme bieten. Und ich kenne die erforderlichen Sensoren. Und ich komme deshalb zu dem Schluss, daß es nicht möglich ist ein Auto unter allen Umständen selbständig fahren zu lassen.
Das hat doch nichts mit “nicht mögen“ zu tun, sondern mit Vertrauen in Fähigkeiten.
Wem würden Sie sich im Cockpit eines Flugzeuges im Zweifelsfall eher anvertrauen, einem programmierten, vernetzten Autopiloten oder einem emotional anfälligen Copiloten?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

Flaschengeist hat geschrieben:(21 Mar 2018, 13:17)

Das Sie keine emotionalen Menschen mögen. Das erklärt einiges.

Ich kenne die Möglichkeiten die heutige Assistenzsysteme bieten. Und ich kenne die erforderlichen Sensoren. Und ich komme deshalb zu dem Schluss, daß es nicht möglich ist ein Auto unter allen Umständen selbständig fahren zu lassen.

Vor allem verstehe ich nicht, wieso manche Menschen autonome Autos überhaupt wollen. Ich meine, wenn man es sich nicht zutraut, hinter dem Steuer zu sitzen, wenn man sich von dem "Schulderwald" überfordert fühlt oder wenn man orientierungslos ist, so gibt es doch heute schon Alternativen, z.B. Bahn, Taxi oder Rollator mit Navi. Mag sein, dass sich viele Leute mit der Bahn überfordert fühlen, beim Umsteigen muss man selbständig den richtigen Bahnsteig finden, was für die vielen Orientierungslosen zweifellos ein Problem darstelt. Aber dafür gibt's bestimmt eine App, das ist recht einfach...
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von H2O »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 17:59)

Vor allem verstehe ich nicht, wieso manche Menschen autonome Autos überhaupt wollen. Ich meine, wenn man es sich nicht zutraut, hinter dem Steuer zu sitzen, wenn man sich von dem "Schulderwald" überfordert fühlt oder wenn man orientierungslos ist, so gibt es doch heute schon Alternativen, z.B. Bahn, Taxi oder Rollator mit Navi. Mag sein, dass sich viele Leute mit der Bahn überfordert fühlen, beim Umsteigen muss man selbständig den richtigen Bahnsteig finden, was für die vielen Orientierungslosen zweifellos ein Problem darstelt. Aber dafür gibt's bestimmt eine App, das ist recht einfach...
Na, ich finde es schon ganz nett als älterer Mensch, wenn ich eine etwas längere Fahrt vor mir habe, daß ich mein eigenes Auto am Mann haben kann, zur jederzeitigen Verfügung. Und wenn es dann auch noch auf den öden langen Strecken von allein fährt, dann bin ich völlig glücklich. Für mich wäre diese Technik ein Gewinn an persönlicher Bewegungsfreiheit, selbst wenn eines Tages Einschränkungen der Reaktionsgeschwindigkeit oder des Sehvermögens eine Rolle spielen sollten.

Sie müssen solche Dinge nicht unbedingt in die Nähe eines mittelschweren Dachschadens bringen.

Mit etwas Glück werden Sie eines Jahres auch dankbar sein, wenn ihnen dann doch mehr Bewegungsfreiheiten bleiben als Ihren Urgroßeltern heute.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von jorikke »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 17:59)

Vor allem verstehe ich nicht, wieso manche Menschen autonome Autos überhaupt wollen. Ich meine, wenn man es sich nicht zutraut, hinter dem Steuer zu sitzen, wenn man sich von dem "Schulderwald" überfordert fühlt oder wenn man orientierungslos ist, so gibt es doch heute schon Alternativen, z.B. Bahn, Taxi oder Rollator mit Navi. Mag sein, dass sich viele Leute mit der Bahn überfordert fühlen, beim Umsteigen muss man selbständig den richtigen Bahnsteig finden, was für die vielen Orientierungslosen zweifellos ein Problem darstelt. Aber dafür gibt's bestimmt eine App, das ist recht einfach...
Autonom fahrende Autos würden die Zahl der Verkehrstoten/Verletzten um 80-90% vermindern.
Deshalb wünschen es sich heute nur "manche." Hat der Rest das erst einmal kapiert, werden es sich alle wünschen.
Ist ohnehin alternativlos, da menschlich gesteuerte Autos dann ein viel zu hohes Risiko darstellen würden und ohnehin verboten werden.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

Man könnte die Zahl der Verkehrstoten sogar auf fast 0 senken, wenn man es dem Pöbel verbietet, das Haus zu verlassen. Sein Futter kann er sich von Drohnen anliefern lassen und die Mittelstandsentlastung funktioniert in den meisten Fällen auch vom heimischen PC aus.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 21:58)

Man könnte die Zahl der Verkehrstoten sogar auf fast 0 senken, wenn man es dem Pöbel verbietet, das Haus zu verlassen. Sein Futter kann er sich von Drohnen anliefern lassen und die Mittelstandsentlastung funktioniert in den meisten Fällen auch vom heimischen PC aus.
Aber würden Sie dann nicht das Gefühl haben zu vereinsamen, wenn Sie sich nur noch zuhause aufhalten würden?
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:04)

Aber würden Sie dann nicht das Gefühl haben zu vereinsamen, wenn Sie sich nur noch zuhause aufhalten würden?

Schon, aber da ich für mein bescheidenes Einkommen leider selbst arbeiten muss, bin ich systemunrelevant, genau wie meine Meinung. :(

Ich wollte mit meinem Kommentar darauf hinweisen, dass Sicherheit eben nicht alles ist. Wenn man alles verbietet, was "gefährlich" ist, dann ist das Leben nicht mehr lebenswert.

Was will man als nächstes verbieten? Skifahren, Schwimmen, Radfahren? Das alles ist VIELFACH gefährlicher als Autofahren.
Zuletzt geändert von KarlRanseier am Mi 21. Mär 2018, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:08)

Schon, aber da ich für mein bescheidenes Einkommen leider selbst arbeiten muss, bin ich systemunrelevant, genau wie meine Meinung. :(

Ich wollte mit meinem Kommentar darauf hinweisen, dass Sicherheit eben nicht alles ist. Wenn man alles verbietet, was "gefährlich" ist, dann ist das Leben nicht mehr lebenswert.
Es gilt das Abwägen, heute möchte ich noch kein autonomes Auto fahren, aber für meine fast neunzigjährige Mutter wäre es ideal. Nicht, dass sie nicht immer noch sicher fährt und der Radius, in dem sie sich mit dem Auto bewegt, ist überschaubar. Nur fährt nicht immer passend zu ihren Aktivitäten ein Bus und zur Bahn würde sie ein Taxi benötigen und wieder eines am Ankunftsort. Zudem ließe sich der Radius mit einem autonom fahrenden Fahrzeug beliebig erweitern.
Nur Vorteile und kein Nachteil.

Zudem würde das autonome Auto nur einen Teilbereich des Marktes abdecken und nicht zwangsläufig bedeuten, dass nicht autonom fahrende Fahrzeuge verboten würden. Man wird die Wahl haben, was man bevorzugt.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

JJazzGold hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:17)

Es gilt das Abwägen, heute möchte ich noch kein autonomes Auto fahren, aber für meine fast neunzigjährige Mutter wäre es ideal. Nicht, dass sie nicht immer noch sicher fährt und der Radius, in dem sie sich mit dem Auto bewegt, ist überschaubar. Nur fährt nicht immer passend zu ihren Aktivitäten ein Bus und zur Bahn würde sie ein Taxi benötigen und wieder eines am Ankunftsort. Zudem ließe sich der Radius mit einem autonom fahrenden Fahrzeug beliebig erweitern.
Nur Vorteile und kein Nachteil.

Zudem würde das autonome Auto nur einen Teilbereich des Marktes abdecken und nicht zwangsläufig bedeuten, dass nicht autonom fahrende Fahrzeuge verboten würden. Man wird die Wahl haben, was man bevorzugt.

Wenn es so laufen würde, fände ich es gut. Allerdings ist zu befürchten, dass es langfristig anders läuft und man eben keine Wahl mehr hat.

Den Menschen wird doch systematisch eingeredet, dass sie zu allem zu blöde und immer der "Risikofaktor" sind. Heute bekommt man schon kein Auto mehr ohne ABS, ESP, ASR usw., man hat eben keine Wahl. Ob man in Zukunft noch ein Auto mit Lenkrad bekommt, bleibt abzuwarten.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen den Fortschritt, es muss aber erlaubt sein, Entwicklungen zu hinterfragen und nicht jeden Scheiß mitzumachen. Ein ganz prominentes Beispiel ist das Navi. Ich will das nicht, und ich hoffe sehr, dass mir in Zukunft keine elektronische blöde Kuh ständig vorschreiben will, wohin ich zu fahren habe...
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von H2O »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:27)

Wenn es so laufen würde, fände ich es gut. Allerdings ist zu befürchten, dass es langfristig anders läuft und man eben keine Wahl mehr hat.

Den Menschen wird doch systematisch eingeredet, dass sie zu allem zu blöde und immer der "Risikofaktor" sind. Heute bekommt man schon kein Auto mehr ohne ABS, ESP, ASR usw., man hat eben keine Wahl. Ob man in Zukunft noch ein Auto mit Lenkrad bekommt, bleibt abzuwarten.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen den Fortschritt, es muss aber erlaubt sein, Entwicklungen zu hinterfragen und nicht jeden Scheiß mitzumachen. Ein ganz prominentes Beispiel ist das Navi. Ich will das nicht, und ich hoffe sehr, dass mir in Zukunft keine elektronische blöde Kuh ständig vorschreiben will, wohin ich zu fahren habe...
Auch wieder recht unüberlegt! Vor fast 20 Jahren mußte ich in einer quirligen Großstadt ein Ziel erreichen. Rechts, links, hinten, vorne drängelnde und hupende Autos: Neapel. Hätte aber auch Catania oder Palermo sein können. Oh je, war ich froh, daß eine blöde Kuh mir Hinweise gab, wohin ich mich mit meinem Fahrzeug durchdrängeln sollte. War trotzdem eine wüste Fahrerei! Ungern wieder!
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von JJazzGold »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:27)

Wenn es so laufen würde, fände ich es gut. Allerdings ist zu befürchten, dass es langfristig anders läuft und man eben keine Wahl mehr hat.

Den Menschen wird doch systematisch eingeredet, dass sie zu allem zu blöde und immer der "Risikofaktor" sind. Heute bekommt man schon kein Auto mehr ohne ABS, ESP, ASR usw., man hat eben keine Wahl. Ob man in Zukunft noch ein Auto mit Lenkrad bekommt, bleibt abzuwarten.

Wie gesagt, ich habe nichts gegen den Fortschritt, es muss aber erlaubt sein, Entwicklungen zu hinterfragen und nicht jeden Scheiß mitzumachen. Ein ganz prominentes Beispiel ist das Navi. Ich will das nicht, und ich hoffe sehr, dass mir in Zukunft keine elektronische blöde Kuh ständig vorschreiben will, wohin ich zu fahren habe...
Ich muss auch nicht alles haben, was angeblich "ganz toll" und "lebenserleichternd" ist, schon gar nicht alle zwei Jahre ein neues Smartphone mit dreimal so teuren Vertrag. In meinem Auto befindet sich auch kein Navi, aber dafür eine Sitzheizung. ;) Die ist in diesem Winter in Oberbayern Gold wert. Das Angenehme ist doch, dass sich jeder bei uns aussuchen kann, was er möchte und was nicht. Dabei wird sich trotzdem allmählich der Bedarf umstellen. Das liegt zum Teil an uns Alten, die die Vorzüge des autonomen Fahrens genießen werden und zum Teil an den Jungen, die alles ausprobieren und haben müssen, was auf den Markt geworfen wird, oder sich gerade als "in" über irgendwelche Foren verbreitet. Und so wird sukzessive nicht nur das autonome Auto die Straßen bevölkern, sondern auch das autonome Flugzeug die Luft und irgendwann erzählt man sich von der "guten alten Zeit", in der die Menschen noch selbst fuhren.

Aber wenn ich "Das fünfte Element" (SF Film von Luc Besson) sehe, dann glaube ich daran, dass das Steuer selbst in die Hand nehmen können nicht völlig aussterben wird. :)
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Troh.Klaus »

Gebt den Entwicklern noch 10 Jahre, dann werden die autonomen Fahrzeuge im normalen Betrieb sicherer sein als die menschen-gesteuerten Automobile. Aber auch dann wird es immer noch zu Unfällen kommen, da z.B. ein Bremsweg physikalischen Gesetzen gehorcht und selbst eine Reaktionszeit von 1µs manchmal nichts mehr nützt.
KarlRanseier

Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von KarlRanseier »

Troh.Klaus hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:52)

Gebt den Entwicklern noch 10 Jahre, dann werden die autonomen Fahrzeuge im normalen Betrieb sicherer sein als die menschen-gesteuerten Automobile. Aber auch dann wird es immer noch zu Unfällen kommen, da z.B. ein Bremsweg physikalischen Gesetzen gehorcht und selbst eine Reaktionszeit von 1µs manchmal nichts mehr nützt.

Ich möchte aber trotzdem selbst steuern, auch wenn die Entwickler mir (vergeblich) einzureden versuchen, dass ihre Algorithmen viel besser und Menschen vollkommen inkompetent sind. Aber ich bin ein exotischer Vogel, fahre auch gern mal Ski, obwohl da das Verletzungsrisiko zweifellos vielfach höher ist als beim Autofahren. Ich möchte auch da selbst fahren und wünsche keine selbständig steuernden Skir, obwohl ich weiß, dass Menschen total verblödet und Maschinen nahzu unfehlbar sind.

Ich stehe sogar jeden Morgen auf und verlasse das Haus, obwohl mir durchaus bewusst ist, dass das mit extrem hohen Gefahren verbunden ist, so kann man z.B. beim Überqueren der Straße ein Auto übersehen... Solange es Menschen gibt, bleiben Risiken für Leib und Leben, immer und überall. Sollten wir endlich aussterben und uns durch Roboter ersetzen? Die sind auch viel ökonomischer und fleißiger, sie stellen keine Forderungen, brauchen keinen Urlaub, motzen nicht herum usw...
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Troh.Klaus »

Ich möchte auch selber steuern - können!
Aber es gibt auch genügend Situationen, wo ich darauf auch gerne verzichten könnte, insbesondere als Pendler im Berufsverkehr. Oder auf längeren Strecken, wo ich dann zwischendurch Zeit für ein Käffchen hätte (könnte natürlich die ökonomischen Bedingungen für die Raststätten verschlechtern, andererseits - wenn die auf Leute mit meinem Konsumverhalten angewiesen wären, wären sie schon längst pleite).
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jorikke
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von jorikke »

Troh.Klaus hat geschrieben:(21 Mar 2018, 22:52)

Gebt den Entwicklern noch 10 Jahre, dann werden die autonomen Fahrzeuge im normalen Betrieb sicherer sein als die menschen-gesteuerten Automobile. Aber auch dann wird es immer noch zu Unfällen kommen, da z.B. ein Bremsweg physikalischen Gesetzen gehorcht und selbst eine Reaktionszeit von 1µs manchmal nichts mehr nützt.
Den Sicherheitsabstand der Geschwindigkeit anzupassen und damit stets genügend Bremsweg zur Verfügung zu haben, ist schon heute für Assistenzsysteme eine Fingerübung.
Sicher wird es auch bei autom. ablaufendem Verkehr noch Unfälle geben.
...aber das war jetzt ein ganz schwaches Beispiel.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Tom Bombadil »

KarlRanseier hat geschrieben:(21 Mar 2018, 17:59)

Vor allem verstehe ich nicht, wieso manche Menschen autonome Autos überhaupt wollen.
Man kann seine Lebenszeit mit wichtigeren (zB. Studium oder Arbeit) oder schöneren (zB. einen guten Film oder eine Oper ansehen) oder erholsameren (zB. schlafen) Dingen verbringen als stupide das Auto zu kutschieren. Für mich ist Fahrtzeit verlorene Zeit. Und nein, das alles kann ich im ÖPNV nicht uneingeschränkt tun, außerdem ist der ÖPNV hier in meiner Gegend schlecht ausgebaut.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von immernoch_ratlos »

Wenn ich Aufregung und Emotionen "benötige", lese ich hier - oder zieh mir Reden im Bundestag rein - wie heute und gestern in PHOENIX.

Scherz beiseite, was jeder von uns (hier) gern tun oder lassen möchte, dürfte bei der Überlegung ob und wann es Fahrzeuge des Level 5 geben wird, nur wenig Einfluss haben :s Hier mal zur Information : Die fünf Level des Autonomen Fahrens

Gerade ist der Gesetzgeber in der Vorbereitung für die notwendigen gesetzlichen Regeln für Level 3 Fahrzeuge.
Level 3 – Hochautomatisiertes Fahren

Hier übernehmen die Systeme die Fahrt schon fast komplett. Vor allem auf Autobahnen kann das Fahrzeug die komplette Steuerung übernehmen, inkl. Überholmanöver, Ausweichen usw. * Der Fahrer wird erst nach einer Vorwarnzeit von mehreren Sekunden dazu aufgefordert, das Lenkrad zu übernehmen.

Trotz des hochautomatisierten Fahrens, muss der Fahrer aber während der gesamten Zeit das Geschehen auf der Straße im Blick haben, um notfalls eingreifen zu können. Ab diesem Level beginnt das Auto auch mit seiner Umwelt zu kommunizieren. Es kann sich mit anderen Fahrzeugen austauschen.

Technisch ist die Industrie an diesem Punkt angekommen, Testfahrzeuge sind schon weltweit unterwegs. Man rechnet damit, dass bis 2018 die ersten hochautomatisierten Autos für die Autobahn auf dem Markt sein werden. Für die Landstraße und die Stadt gilt diese Hochautomatisierung aber nicht.
Genau darum geht es * Der Fahrer wird erst nach einer Vorwarnzeit von...

Es geht darum, welche Zeit darf vergehen bis der menschliche Fahrer "komplett" die Herrschaft über das Fahrzeug zurückgewinnt. "Eine einfache Rechnung". Der Bordcomputer im Level 3 Modus, erkennt den Zustand (ich nenn das mal "Start Phase Null") , nun muss der menschliche Fahrer übernehmen. Entscheidend dabei "wie viel Strecke" steht ab "Null" noch zur Verfügung. Der Bordcomputer "weiß" nun muss ich "schnellstens" übergeben - bei der aktuelle Geschwindigkeit legt das Gefährt noch pro Sekunde (eher Teile von Sekunden) xxx Meter zurück. Ist dieser "maximale Horizont" über den hinaus der Bordcomputer nicht hinaussehen kann, vor der 100prozentigen Übernahme des menschliche Fahrers nicht gewährleistet, wird diese verbleibende Strecke führerlos gefahren.

Da der menschliche Fahrer in Level 3 eben nicht mehr verpflichte ist "das System dauerhaft zu überwachen" (anders wie bei Level 2 Fahrten), ist unbekannt, in welchem Zustand sich der Fahrer befindet. Es muss eine "genügend großes Zeitfenster" bestehen, um sicherzugehen, dass der menschliche Fahrer, die Situation voll erfasst und noch innerhalb des "Sichtfensters der Bordcomputers" übernehmen kann. Ansonsten müsste ein Nothalt eingeleitet werden, der wiederum ganz eigene Risiken mitsichbringt.

Hierzu dieser Artikel : Studie: Große Unterschiede bei Reaktionszeit in Roboterautos - Wenn das autonome Auto aussteigt
Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie lange die Vorwarnzeit künftiger autonomer Pkw sein muss, damit der menschliche Fahrer im Notfall rechtzeitig das Lenkrad übernimmt. An einem Fahrsimulator wurden dazu zwei Versuchsreihen mit Testpersonen im Alter von 20 bis 52 Jahren durchgeführt: Zunächst sollten sich die Probanden auf den Verkehr konzentrieren, in einem zweiten Durchgang sollten sie während der Fahrt Zeitung lesen.

Die Ergebnisse: Die konzentrierten Testpersonen brauchten im Mittel 4,56 Sekunden bis sie die Kontrolle zurück hatten. Die unkonzentrierten, Zeitung lesenden, brauchten mit 6,06 Sekunden nur wenig länger. Allerdings zeigten sich bei den einzelnen Kandidaten sehr große Abweichungen. Die schnellsten Probanden brauchten nur zwei Sekunden. Die langsamsten allerdings bis zu 26 Sekunden. Bei Tempo 100 würde ein Auto in dieser Zeit fast 730 Meter zurücklegen.

Die Forscher sprechen sich vor diesem Hintergrund gegen starre, gesetzlich geregelte Übergabe-Zeitlimits aus. Vor allem ein zu kurzer Vorlauf könnte bei langsameren Personen für Panikreaktionen wie plötzliches Bremsen oder Spurwechseln sorgen. Besser sei es, die Vorwarnzeit auf die Situation und den Fahrer abstimmen zu können, etwa indem man den Innenraum per Kamera überwacht.
Soweit mir bekannt, ist der Gesetzgeber dabei, die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür nun festzulegen. Ohne diese Regelungen, kann keine Level 3 Zulassung erfolgen :?

Hier wird hoffentlich klar, wie wenig sich ein Mensch für das Führen eines Fahrzeugs dieser Art eignet. Sieht man etwas genauer hin, und betrachtet die Situation im täglichen Straßenverkehr, wird "emotionslos" klar, in welcher Gefahr sich alle Verkehrsteilnehmer eigentlich befinden. Je stupider die Fahrsituation, desto größer die Möglichkeit, das der schwächste Teil - der Mensch - versagt. Beispiel, die ständigen Auffahrunfälle von LKW auf Strecken, die kaum Anforderungen an den Lenker stellen - plötzlich ohne "Hilfsgerät" (das hat der Schlauberger ja zuvor abgeschaltet) - muss schnell genug entschieden werden :? Schon hier zeigt sich, wer mehr Vertrauen verdient, ein gut durchdachtes und funktionierendes System oder ein Mensch, der alles zwischen völlig daneben und höchst konzentriert und aufmerksam sein kann.

Nur mal wieder Fantasie - wäre der LKW-Streifen auf einer BAB z.B. ausschließlich LKW vorbehalten und würden die zwangsabstands- und zwangsgeschwindigkeitsgeführt, würde dies erhebliche Vorteile bieten. Das dazu einige Voraussetzungen erst erfüllt werden müssen, halte ich bei vernunftbegabten Zeitgenossen für eine selbstverständliche Voraussetzung. Es gibt jede Menge mögliche Verbesserungen im Zeitalter der 4. Industriellen Revolution die dabei ist, zu entdecken was "Digitalisierung" bedeutet.

Nebenbei, wenn ich zum bloßen Vergnügen fahren möchte - also auch mal MIT Emotionen - würde ich einen schönen Geländeparcour, jeder noch so schön geilen Hochgeschwindigkeitsfahrt auf einer BAB vorziehen. Meine Reaktionen wären da ständig am Limit und das muss ich mir nun wirklich nicht antun. Das überlasse ich den Könnern, von denen es auch hier einige zu geben scheint :thumbup:
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von imp »

Ich bin sehr dafür, den Verkehr weniger aufregend zu gestalten. Dabei ist eine Verlangsamung maßvoll akzeptabel. Etwa, wenn die Anschlußzeiten der Züge weniger knapp sind. Der Anschluß klappt öfter, dafür bin ich 5 min später am Ziel. Oder wenn die Autos von selber hinfahren. Elend, das ich nicht sehe, muss mich nicht aufregen. Ich kann lesen, ich kann schlafen, ich kann am Computer Dinge tun. Mancher mag die zweisame Zeit vielleicht für den Beischlaf nutzen wollen oder für ein nettes Gespräch. Auch neue Bauformen für PKW kommen in betracht, etwa lange schmale und flache Liegewagen, in denen man entspannt und weitgehend ignorant gegenüber dem Rest an Nichtblinkern und Bremsdeppen dem Ziel entgegengleitet.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Troh.Klaus »

jorikke hat geschrieben:(22 Mar 2018, 12:41)

Den Sicherheitsabstand der Geschwindigkeit anzupassen und damit stets genügend Bremsweg zur Verfügung zu haben, ist schon heute für Assistenzsysteme eine Fingerübung.
Sicher wird es auch bei autom. ablaufendem Verkehr noch Unfälle geben.
...aber das war jetzt ein ganz schwaches Beispiel.
Ein schwaches Beispiel für was?
Sicherheitsabstand zum Rest des fliessenden Verkehrs ist ja schön und gut. Nutzt nur nichts, wenn ein Hindernis von der Seite reingrätscht. weil Bremsweg usw. Und diese Gefahrenmomente werden bleiben, solange es auch noch nicht-autonome Verkehrsteilnehmer, also z.B. Fußgänger gibt. Das ist dann halt so. Und es ist imho ja eben kein valides Argument gegen autonome Fahrsysteme.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Troh.Klaus hat geschrieben:(22 Mar 2018, 20:22)

Ein schwaches Beispiel für was?
Sicherheitsabstand zum Rest des fliessenden Verkehrs ist ja schön und gut. Nutzt nur nichts, wenn ein Hindernis von der Seite reingrätscht. weil Bremsweg usw. Und diese Gefahrenmomente werden bleiben, solange es auch noch nicht-autonome Verkehrsteilnehmer, also z.B. Fußgänger gibt. Das ist dann halt so. Und es ist imho ja eben kein valides Argument gegen autonome Fahrsysteme.
Solange die Gefahr zigfach niedriger ist als beim Autofahrer, ist das in der Tat kein Argument dagegen, sondern dafür. Man wird auch nicht vermeiden können, dass ein Fahrgast eines autonomen Taxis einen Herzinfarkt bekommt. Interessant wird's eh erst ab Level 5, wenn kein Mensch mehr eingreifen kann. Alle vorigen Assistenzsysteme sind nur nice to have.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Alter Stubentiger »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(22 Mar 2018, 17:39)

Hier wird hoffentlich klar, wie wenig sich ein Mensch für das Führen eines Fahrzeugs dieser Art eignet. Sieht man etwas genauer hin, und betrachtet die Situation im täglichen Straßenverkehr, wird "emotionslos" klar, in welcher Gefahr sich alle Verkehrsteilnehmer eigentlich befinden. Je stupider die Fahrsituation, desto größer die Möglichkeit, das der schwächste Teil - der Mensch - versagt. Beispiel, die ständigen Auffahrunfälle von LKW auf Strecken, die kaum Anforderungen an den Lenker stellen - plötzlich ohne "Hilfsgerät" (das hat der Schlauberger ja zuvor abgeschaltet) - muss schnell genug entschieden werden :? Schon hier zeigt sich, wer mehr Vertrauen verdient, ein gut durchdachtes und funktionierendes System oder ein Mensch, der alles zwischen völlig daneben und höchst konzentriert und aufmerksam sein kann.
Deine Meinung basiert auf einer falschen Vorstellung. Ein Level 3 Fahrzeug ist nur in anspruchslosen Situationen besser als der Mensch. Kein Regen, Klare Streckenbegrenzungen. Optimale Sichtverhältnisse. Keine unerwarteten Begegnungen. Wenn nur eine Bedingung nicht erfüllt ist geht es schief wie beim Uber Roboter Auto. Daran ändert auch ein Testfahrer nichts. Denn der hat natürlich auch dass Problem dass dieses hochautonome Fahren müde und unaufmerksam macht. Wer selber fährt hat einen unvergleichlich höheren Aufmerksamkeitslevel. Und der Mensch ist schon auf Grund seiner um Größenordnungen besseren Sensorik und der entsprechenden Auswertung in Echtzeit besser geeignet ein Fahrzeug zu führen als eine Automatik.

Und dass dem Menschen dank Alexander Dobrindt nur 4 Sekunden gegeben werden um so ein Fahrzeug wieder zu übernehmen macht Level 3 Fahrzeuge unbrauchbar. Denn die Zeit ist so kurz dass man die Schuld für einen Unfall dann immer dem Fahrer zuschieben kann. Die Autobauer sind da fein raus. Also ich brauche kein Fahrzeug dass immer dann abschaltet wenn es schwierig wird. Und das tun die sogenannten autonomen Fahrzeuge unserer Tage.

Und die Abstandshalter für LKW´s. Schöne Idee bei schönem Wetter. Der starkem Regen, Schnee oder Nebel versagen diese Systeme allerdings reihenweise. Die heutige Sensorik ist schwächer als die einer Küchenschabe. Solange diese Schwachstelle nicht behoben ist sollte man solche Systeme immer abschaltbar machen.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(23 Mar 2018, 19:32)

Solange die Gefahr zigfach niedriger ist als beim Autofahrer, ist das in der Tat kein Argument dagegen, sondern dafür. Man wird auch nicht vermeiden können, dass ein Fahrgast eines autonomen Taxis einen Herzinfarkt bekommt. Interessant wird's eh erst ab Level 5, wenn kein Mensch mehr eingreifen kann. Alle vorigen Assistenzsysteme sind nur nice to have.
Dann kauf dir mal dein autonomes Auto.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
immernoch_ratlos
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von immernoch_ratlos »

Alter Stubentiger hat geschrieben:Wenn nur eine Bedingung nicht erfüllt ist geht es schief wie beim Uber Roboter Auto. Daran ändert auch ein Testfahrer nichts.
- warum nur auf "Uber" schauen ? Auch andere erforschen die Möglichkeiten. Ich verstehe diesen Technikpessimismus nicht wirklich. Der wiederholt sich immer dann, wenn sich ein disruptiver Umbruch anbahnt :
golem,de hat geschrieben:Der Suchmaschinenkonzern Google hat im vergangenen Jahr deutliche Fortschritte bei der Zuverlässigkeit seiner autonomen Testautos verzeichnet. Wie aus Berichten an die kalifornische Straßenverkehrsbehörde DMV hervorgeht, ist das selbstfahrende System bei rund einer Million Testkilometern nur 124 Mal deaktiviert worden. Das waren 217 Fälle weniger als im Jahr 2015, obwohl 340.000 Kilometer mehr zurückgelegt wurden. Die Zahl der Eingriffe sank damit von durchschnittlich 0,8 auf 0,2 pro 1.000 Meilen (1.609 Kilometern).( Stand 02.02.2017)
niemand behauptet bislang, "sein System" sei völlig ausgereift.

So wie einst zunächst das Benzin in der Apotheke "getankt" wurde und nun tausende von Tankstellen existieren, werden sich auch die Voraussetzungen für solche Fahrzeuge verändern. Optische auf den Menschen zugeschnittene Schilderwälder, werden entweder über GPS oder sonst direkt dem (noch) menschlichen Fahrer "unübersehbar" ins Fahrzeug geliefert - und warum soll eine frühe Phase des teilautonomen Fahrens nicht einfach darin bestehen, dass das betreffende Fahrzeug es dem Fahrer nichtmehr selbst überlässt die "StVO" nach eigenem Gutdünken zu ignorieren ? Warum sollte man z.B. einen LKW nicht zum Einhalten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit zwingen :?:

Mir fallen dutzende von Möglichkeiten ein, die noch vor dem Level 3 Fahren für mehr Verkehrssicherheit sorgen könnten, wenn es tatsächlich darum geht. Obwohl - das kann man an Hand der immer noch zahlreichen Unfälle erkennen - der Mensch nicht eben wirklich für diese Aufgabe taugt, wird das GESCHÄFT das ja Milliarden bringt, noch immer vor die Gesundheit und das leben von Menschen "einsortiert" einschließlich der notwendigen Gehirnwäsche, die viele glauben lässt, es gäbe keine Alternativen....

Was das "Versagen" bei bestimmten Wetterbedingungen angeht - da wird einfach die fehlerhafte Autonomie zwangsweise abgeschaltet - auch wenn derzeitige Systeme noch blöder als eine Küchenschabe sein sollten, die Zauberwörter "Forschung und Entwicklung" stehen und standen schon immer VOR einem fertigen Produkt. In einigen Jahren werden einige fälschlich behaupten "haben wir immer schon gewusst" - auch das ist so alt wie die Menschheit...
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von frems »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Mar 2018, 09:00)Wer selber fährt hat einen unvergleichlich höheren Aufmerksamkeitslevel. Und der Mensch ist schon auf Grund seiner um Größenordnungen besseren Sensorik und der entsprechenden Auswertung in Echtzeit besser geeignet ein Fahrzeug zu führen als eine Automatik.
3500 Tote jedes Jahr alleine in Deutschland, fast alle durch menschliche Fehler (Unachtsamkeit, Trunkenheit, Raserei, gesundheitliche Anliegen, ...) verursacht. Und nun kommst Du mit so einer steilen These ohne Grundlage. Die Maschinen erfassen schon heute besser Objekte als es das menschliche Auge jemals könnte, selbst wenn man nicht müde, betrunken oder ohne notwendige Tabletten gefahren ist. Da hilft es wenig, wenn man einmal im Jahr einen Fall eines Prä-Level-5-Fahrzeugs herauskramt, wo in allen Fällen auch wieder der Verursacher Mensch hieß, ob durchs Auffahren in ein Google-Auto oder durchs Springen vor ein Uber-Fahrzeug.

Man wird sich damit abfinden müssen, dass in spätestens 15, 20 Jahren keine Fahrzeuge mehr mit Lenkrad geben wird bzw. man eine Sondergenehmigung benötigt, um andere Menschen durch die menschliche Natur in Gefahr zu bringen. Da überschätzen sich täglich Autofahrer in Deutschland und das Ergebnis kann der Unfallstatistik entnommen werden. Nicht jeder findet es cool, wenn schon wieder eine vierköpfige Familie zermatscht wurde, weil ein übermüdeter Lkw-Fahrer das Stauende nicht rechtzeitig sah. Aber wen interessieren sie schon? Lieber nörgelt man über ein System, das diesen Fall verhindert hätte, aber leider das Fahrvergnügen in einigen wenigen Szenarien etwas einschränkt. Und unvorstellbar, dass auch hier die Entwicklung noch nicht am Ende angekommen ist. Aber am Lenkrad halten sich viele Deutsche eben für unfehlbare Halbgötter und interessieren sich für ihre Mitmenschen nicht mehr.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Alter Stubentiger »

frems hat geschrieben:(27 Mar 2018, 14:12)

3500 Tote jedes Jahr alleine in Deutschland, fast alle durch menschliche Fehler (Unachtsamkeit, Trunkenheit, Raserei, gesundheitliche Anliegen, ...) verursacht. Und nun kommst Du mit so einer steilen These ohne Grundlage. Die Maschinen erfassen schon heute besser Objekte als es das menschliche Auge jemals könnte, selbst wenn man nicht müde, betrunken oder ohne notwendige Tabletten gefahren ist. Da hilft es wenig, wenn man einmal im Jahr einen Fall eines Prä-Level-5-Fahrzeugs herauskramt, wo in allen Fällen auch wieder der Verursacher Mensch hieß, ob durchs Auffahren in ein Google-Auto oder durchs Springen vor ein Uber-Fahrzeug.

Man wird sich damit abfinden müssen, dass in spätestens 15, 20 Jahren keine Fahrzeuge mehr mit Lenkrad geben wird bzw. man eine Sondergenehmigung benötigt, um andere Menschen durch die menschliche Natur in Gefahr zu bringen. Da überschätzen sich täglich Autofahrer in Deutschland und das Ergebnis kann der Unfallstatistik entnommen werden. Nicht jeder findet es cool, wenn schon wieder eine vierköpfige Familie zermatscht wurde, weil ein übermüdeter Lkw-Fahrer das Stauende nicht rechtzeitig sah. Aber wen interessieren sie schon? Lieber nörgelt man über ein System, das diesen Fall verhindert hätte, aber leider das Fahrvergnügen in einigen wenigen Szenarien etwas einschränkt. Und unvorstellbar, dass auch hier die Entwicklung noch nicht am Ende angekommen ist. Aber am Lenkrad halten sich viele Deutsche eben für unfehlbare Halbgötter und interessieren sich für ihre Mitmenschen nicht mehr.

Deine steilen Thesen sind ohne Grundlage. Denn eine Annahmen basieren auf vollmundigen Versprechungen von Firmen die hoffen mit diesen Autos daß ganz große Geld zu machen. Darauf gebe ich nichts. Interessanter sind da schon Leute die ihr heutiges hochautomatisiertes Auto mal in einen Kreisverkehr fahren lassen oder in eine Autobahnbaustelle. Da zeigt sich die Realität. Und die sieht nicht sonderlich gut aus für eine Technik die du für modern hältst aber es nicht ist.
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Re: Sammelstrang Autonome/Selbstlenkende Fahrzeuge

Beitrag von Alter Stubentiger »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(27 Mar 2018, 12:24)

- warum nur auf "Uber" schauen ? Auch andere erforschen die Möglichkeiten. Ich verstehe diesen Technikpessimismus nicht wirklich. Der wiederholt sich immer dann, wenn sich ein disruptiver Umbruch anbahnt :niemand behauptet bislang, "sein System" sei völlig ausgereift.

So wie einst zunächst das Benzin in der Apotheke "getankt" wurde und nun tausende von Tankstellen existieren, werden sich auch die Voraussetzungen für solche Fahrzeuge verändern. Optische auf den Menschen zugeschnittene Schilderwälder, werden entweder über GPS oder sonst direkt dem (noch) menschlichen Fahrer "unübersehbar" ins Fahrzeug geliefert - und warum soll eine frühe Phase des teilautonomen Fahrens nicht einfach darin bestehen, dass das betreffende Fahrzeug es dem Fahrer nichtmehr selbst überlässt die "StVO" nach eigenem Gutdünken zu ignorieren ? Warum sollte man z.B. einen LKW nicht zum Einhalten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit zwingen :?:

Mir fallen dutzende von Möglichkeiten ein, die noch vor dem Level 3 Fahren für mehr Verkehrssicherheit sorgen könnten, wenn es tatsächlich darum geht. Obwohl - das kann man an Hand der immer noch zahlreichen Unfälle erkennen - der Mensch nicht eben wirklich für diese Aufgabe taugt, wird das GESCHÄFT das ja Milliarden bringt, noch immer vor die Gesundheit und das leben von Menschen "einsortiert" einschließlich der notwendigen Gehirnwäsche, die viele glauben lässt, es gäbe keine Alternativen....

Was das "Versagen" bei bestimmten Wetterbedingungen angeht - da wird einfach die fehlerhafte Autonomie zwangsweise abgeschaltet - auch wenn derzeitige Systeme noch blöder als eine Küchenschabe sein sollten, die Zauberwörter "Forschung und Entwicklung" stehen und standen schon immer VOR einem fertigen Produkt. In einigen Jahren werden einige fälschlich behaupten "haben wir immer schon gewusst" - auch das ist so alt wie die Menschheit...
Wäre nett wenn du beim zitieren externer Quellen auch die Quelle verlinken würdest. Ich schätze nämlich dass du selektiv zitierst. So macht man dass:
Die vielen Widersprüche des autonomen Fahrens

Der tödliche Unfall mit einem autonomen Uber-Auto könnte mit einer überstürzten Entwicklung der neuen Technik zusammenhängen. Aber nicht nur Fragen der Sicherheit, auch die gesellschaftlichen Folgen des autonomen Fahrens sollten intensiver diskutiert werden.
https://www.golem.de/news/uber-unfall-d ... 33494.html

Was du hier treibst ist allerdings einseitige Propaganda. Punkt ist dass heutige Systeme in der Praxis versagen und auch deshalb oft abgeschaltet werden. Das ist der wahre Stand der Dinge. Und die von dir und anderen vermutete Fehlerfreiheit basiert nur auf Behauptungen von großen Konzernen wie Google. Aber Google kriegt ja nicht mal eine gescheite Übersetzung Texten in eine andere Sprache hin. Immer noch nicht.
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