TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

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zollagent
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TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von zollagent »

Ich habe derzeit temporär ein Fahrzeug eines Kollegen, genauer gesagt, das alte Fahrzeug von dessen Sohn. Dieses Fahrzeug ist inzwischen 14 Jahre alt, und wurde werksseitig bereits als Neuwagen modifiziert. U.a. wurden schwarze Rücklichter, geschwärzte Blinkergläser, dunkle Folien an die Innenseite der Scheiben angebracht, das ganze Fahrzeug mit einer grauen Folie verkleidet und Bug- und Hecksektion nach der Gestaltung des RS4 modifiziert. In dieser Konfiguration ist dieses Fahrzeug jetzt nunmehr 7 mal durch die Hauptuntersuchung gekommen. Letzten Samstag wurde ich bei einer Routinekontrolle angehalten, und mit Bezug auf diese Umbauten wurde mir das Fahrzeug sofort stillgelegt. Die Weiterfahrt wurde mir untersagt und ich habe bis Mittwoch nächster Woche Zeit, eine Mängelliste beim TÜV abzuarbeiten. Natürlich war übers Wochende nichts mehr zu machen, erst gestern ist mein Anwalt in der Sache tätig geworden und die Vorhaltungen wurden bis auf die beiden Seitenblinkergläser abgewehrt. Diese bestehen aus Plastik und wurden erkennbar nachgeschwärzt. O.K. ich konnte noch nachvollziehen, daß die ersetzt werden sollten und habe mir im Zubehörhandel Neue besorgt. Genau die aber hat der TÜV jetzt wieder beanstandet, weil sie kein "E-Prüfzeichen" hätten. Rein Optisch unterscheidet sie jetzt nichts von den Originalen, bis auf diesen (fehlenden) Aufdruck mit dem "E" im Kreis, wie es mir der TÜV-Mensch erklärte. Ich habe für diese ganze Aktion bisher Aufwendungen gehabt, die den derzeitigen Wert des Fahrzeugs überschreiten, und das für zwei Stücke Plastik, bei denen es eines Ingenieurs bedurfte, um hier einen Mangel zu erkennen. Was läuft hier ab? Dieser ganze TÜV-Tam-Tam erscheint mir in einer Art übertrieben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.
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nichtkorrekt
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von nichtkorrekt »

Getönte Rücklichter sind kein Spaß, vor allem rot (übers Blinkerglas) getönte können sehr irritierend sein. Seitenblinker sind natürlich lächerlich, aber ohne Regeln gehts halt auch nicht. Hatte bei meinen alten Auto zeitweise die Seitenblinker ganz entfernt und durch Blenden vom Passat ersetzt, bei meinem Baujahr durfte ich das noch :)

PS: hattest du Reflektoren dran, oder sind die in den dunklen Rückleuchten intergriert?
Zuletzt geändert von nichtkorrekt am Di 24. Mai 2016, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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H2O
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von H2O »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 15:41)

Ich habe derzeit temporär ein Fahrzeug eines Kollegen, genauer gesagt, das alte Fahrzeug von dessen Sohn. Dieses Fahrzeug ist inzwischen 14 Jahre alt, und wurde werksseitig bereits als Neuwagen modifiziert. U.a. wurden schwarze Rücklichter, geschwärzte Blinkergläser, dunkle Folien an die Innenseite der Scheiben angebracht, das ganze Fahrzeug mit einer grauen Folie verkleidet und Bug- und Hecksektion nach der Gestaltung des RS4 modifiziert. In dieser Konfiguration ist dieses Fahrzeug jetzt nunmehr 7 mal durch die Hauptuntersuchung gekommen. Letzten Samstag wurde ich bei einer Routinekontrolle angehalten, und mit Bezug auf diese Umbauten wurde mir das Fahrzeug sofort stillgelegt. Die Weiterfahrt wurde mir untersagt und ich habe bis Mittwoch nächster Woche Zeit, eine Mängelliste beim TÜV abzuarbeiten. Natürlich war übers Wochende nichts mehr zu machen, erst gestern ist mein Anwalt in der Sache tätig geworden und die Vorhaltungen wurden bis auf die beiden Seitenblinkergläser abgewehrt. Diese bestehen aus Plastik und wurden erkennbar nachgeschwärzt. O.K. ich konnte noch nachvollziehen, daß die ersetzt werden sollten und habe mir im Zubehörhandel Neue besorgt. Genau die aber hat der TÜV jetzt wieder beanstandet, weil sie kein "E-Prüfzeichen" hätten. Rein Optisch unterscheidet sie jetzt nichts von den Originalen, bis auf diesen (fehlenden) Aufdruck mit dem "E" im Kreis, wie es mir der TÜV-Mensch erklärte. Ich habe für diese ganze Aktion bisher Aufwendungen gehabt, die den derzeitigen Wert des Fahrzeugs überschreiten, und das für zwei Stücke Plastik, bei denen es eines Ingenieurs bedurfte, um hier einen Mangel zu erkennen. Was läuft hier ab? Dieser ganze TÜV-Tam-Tam erscheint mir in einer Art übertrieben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.
Da wollen wohl einige Institutionen bei Ihnen nachholen, was sie bei der Zulassung von Fahrzeugen der Fahrzeugindustrie "versäumt" hatten. Stellen Sie sich vor, Ihr Fahrzeug unterschritte in unzulässiger Weise die Grenzen der geltenden Schadstoffemissionen! Ansonsten erweitert ein längerer Auslandsaufenthalt Ihren Horizont, auch und insbesondere im Umgang mit Behörden. ;)
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zollagent
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von zollagent »

Diese Modifikationen, bis auf das nachgestrichene Seitenblinkerglas, wurden alle vom Hersteller vorgenommen. Ich hatte das Problem eher mit dem jungen Beamten, der ganz offensichtlich ganz penibel auf der Suche nach irgendeinem Mangel war. Wie gesagt, bis auf diese Seitenblinker wurde alles vom Hersteller als völlig konform bestätigt. Nur hatte ich das Problem, weitab der Heimat ohne Auto rumsitzen zu "dürfen". Ich denke, daß hier unter dem Deckmantel "Sicherheit" schlichtweg nichts weiter als eine Existenzberechtigung für eine Industrie geschaffen wird, die ihren Sinn längst weit überschritten hat.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von zollagent »

H2O hat geschrieben:(24 May 2016, 16:00)

Da wollen wohl einige Institutionen bei Ihnen nachholen, was sie bei der Zulassung von Fahrzeugen der Fahrzeugindustrie "versäumt" hatten. Stellen Sie sich vor, Ihr Fahrzeug unterschritte in unzulässiger Weise die Grenzen der geltenden Schadstoffemissionen! Ansonsten erweitert ein längerer Auslandsaufenthalt Ihren Horizont, auch und insbesondere im Umgang mit Behörden. ;)
Das hätte noch gefehlt, daß die eine Nachmessung der Schadstoffemissionen auch noch durchgeführt hätten. Nebenbei, das Fahrzeug ist im März durch die HU gegangen, ohne Beanstandungen. Der TÜV-Prüfer hat mir nur gesagt, daß da bald die Bremsbeläge hinten ersetzt werden müßten, er meinte, maximal noch 5.000 km.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von zollagent »

nichtkorrekt hat geschrieben:(24 May 2016, 15:58)

Getönte Rücklichter sind kein Spaß, vor allem rot (übers Blinkerglas) getönte können sehr irritierend sein. Seitenblinker sind natürlich lächerlich, aber ohne Regeln gehts halt auch nicht. Hatte bei meinen alten Auto zeitweise die Seitenblinker ganz entfernt und durch Blenden vom Passat ersetzt, bei meinem Baujahr durfte ich das noch :)

PS: hattest du Reflektoren dran, oder sind die in den dunklen Rückleuchten intergriert?
Die sind komplett in die dunklen Rückleuchten integriert. Kannst du übrigens bei AUDI genau so bestellen. Kostet halt pro Stück so um die 35 € mehr als im Zubehörhandel.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von jack000 »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 15:41)Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.
Ich kann deine Wut verstehen und das du deinem Ärger Luft machen willst. Aber was soll denn die Alternative sein? Das jeder an seinem Auto rumbauen kann wie er will?

Blinker sind nun mal sicherheitsrelevante Teile am Auto und logischerweise haben die nachträglich nicht gefärbt zu werden und müssen Blinker sein die für das entsprechende Fahrzeug zugelassen sind, bzw. ein entsprechendes Prüfzeichen haben.

Auch wenn die von dir beschafften Blinker bautechnisch vermutlich 1:1 den erforderlichen Blinkern entsprechen ist es trotzdem eine Haftungsfrage und wenn dieser Blinker nicht funktioniert und du einen Unfall baust kommst du in Teufels Küche wenn die entsprechende Zulassung fehlt. Außerdem wird es einen Grund haben warum die Zulassung, bzw. das Prüfzeichen fehlt.
=> Das ganze ist also auch eine Absicherung für dich!
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von zollagent »

jack000 hat geschrieben:(24 May 2016, 16:24)

Ich kann deine Wut verstehen und das du deinem Ärger Luft machen willst. Aber was soll denn die Alternative sein? Das jeder an seinem Auto rumbauen kann wie er will?

Blinker sind nun mal sicherheitsrelevante Teile am Auto und logischerweise haben die nachträglich nicht gefärbt zu werden und müssen Blinker sein die für das entsprechende Fahrzeug zugelassen sind, bzw. ein entsprechendes Prüfzeichen haben.

Auch wenn die von dir beschafften Blinker bautechnisch vermutlich 1:1 den erforderlichen Blinkern entsprechen ist es trotzdem eine Haftungsfrage und wenn dieser Blinker nicht funktioniert und du einen Unfall baust kommst du in Teufels Küche wenn die entsprechende Zulassung fehlt. Außerdem wird es einen Grund haben warum die Zulassung, bzw. das Prüfzeichen fehlt.
=> Das ganze ist also auch eine Absicherung für dich!
Wenn ich mir so ansehe, was in Frankreich, was in den USA und was in Großbritannien möglich ist, sehe ich es schon als weit übertrieben an, was uns hier zugemutet wird. Unter dem Deckmantel "Sicherheit" wird hier der Umsatz einiger Branchen sichergestellt. Nicht mehr, nicht weniger. Denn, wenn ich die gleichen Teile wesentlich teurer erwerben muß, nur weil nichts weiter als ein Zeichen aufgeprägt ist, dann ist das Abzocke, nichts weiter. Mich stört, daß das Fahrzeug sieben mal durch die HU ging, das letzte Mal im März, ohne Beanstandungen, und jetzt ein Streifenpolizist, dem offenbar was nicht gefallen hat, hier Maßnahmen in Gang setzen kann, die einen finanziell schwächer Gestellten hätten ruinieren können. Nebenbei, die beiden Seitenblinker, um die es jetzt noch geht, kosten im Autoteile-Handel jeweils 5 und bei Audi 14 € das Stück.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von jack000 »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 16:40)

Wenn ich mir so ansehe, was in Frankreich, was in den USA und was in Großbritannien möglich ist, sehe ich es schon als weit übertrieben an, was uns hier zugemutet wird.
In den USA mögen die Vorschriften nicht so umfangreich sein wie in Deutschland. In Frankreich und Großbritannien sind wegen EU&CO die Vorschriften m.E. nicht anders.
=> Wenn du aber in den USA selbst die geringen Vorschriften missachtest und irgendein Unfall wegen Missachtung derer passiert kannst du dir einen Strick besorgen und dich da erschießen wo das Wasser am tiefsten ist.
(z.B. erlebt VW gerade den finanziellsten Desaster seines Lebens obwohl in Deutschland genauso beschissen wurde aber da werden die Konsequenzen geringer sein).
Nebenbei, die beiden Seitenblinker, um die es jetzt noch geht, kosten im Autoteile-Handel jeweils 5 und bei Audi 14 € das Stück.
Es hat seinen Grund warum die einen weniger kosten als die anderen ... Prüfungen zu erstellen und zu dokumentieren ist nunmal teuer und wirkt sich im Preis aus, einfach nur billig zu kopieren ist einfach und demnach billiger anzubieten ...
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von zollagent »

jack000 hat geschrieben:(24 May 2016, 17:54)

In den USA mögen die Vorschriften nicht so umfangreich sein wie in Deutschland. In Frankreich und Großbritannien sind wegen EU&CO die Vorschriften m.E. nicht anders.
=> Wenn du aber in den USA selbst die geringen Vorschriften missachtest und irgendein Unfall wegen Missachtung derer passiert kannst du dir einen Strick besorgen und dich da erschießen wo das Wasser am tiefsten ist.
(z.B. erlebt VW gerade den finanziellsten Desaster seines Lebens obwohl in Deutschland genauso beschissen wurde aber da werden die Konsequenzen geringer sein).


Es hat seinen Grund warum die einen weniger kosten als die anderen ... Prüfungen zu erstellen und zu dokumentieren ist nunmal teuer und wirkt sich im Preis aus, einfach nur billig zu kopieren ist einfach und demnach billiger anzubieten ...
Was in den USA so dramatisch aufgebauscht wird, wird keineswegs so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und mir ging es keineswegs um Kritik am Preisunterschied zwischen Original und Kopie, sondern eher darum, welche Dinge möglich sind, wenn unsere Verwaltung mal etwas aufs Korn nimmt, und das wegen Dingen, die lächerlich geringwertig sind.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von Brainiac »

Das ist nun mal Deutschland, so wie es ist. Take it as it comes.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von el loco »

Das "Lichter" zu denen auch Blinker gehören, ein E-Zeichen brauchen ist kein Geheimnis. Ohne erlischt Deine Betriebserlaubnis und in der Folge auch der Versicherungsschutz. Nichts neues und bekannt.
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jack000
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von jack000 »

el loco hat geschrieben:(24 May 2016, 21:31)

Das "Lichter" zu denen auch Blinker gehören, ein E-Zeichen brauchen ist kein Geheimnis. Ohne erlischt Deine Betriebserlaubnis und in der Folge auch der Versicherungsschutz. Nichts neues und bekannt.
So ist es nun mal ...
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harry52
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von harry52 »

Ich habe mal irgendwo gelesen,
dass Deutschland etwas über 1% der Weltbevölkerung besitzt, aber 10% aller Steuergesetze und Vorschriften. Also zehnmal so viele Gesetze wie Bürger und damit sind wir Weltmeister. Ich vermute, dass das bei Bauvorschriften und Vorschriften bzgl. PKW, Tierschutz, Arbeitsschutz ... ähnlich aussieht.

Wir wollen überall hohe Standards haben
und möglichst alles bis ins Kleinste regulieren, aber dann sollten wir uns aber auch darüber im klaren sein, dass das nicht umsonst zu haben ist. Der Vorschriftendschungel wird immer undurchsichtiger und wir bezahlen ein Heer von Leuten, die die Einhaltung der Regeln überwachen. Das ist nicht nur teuer, sondern schreckt auch Investoren ab. Wer hat denn beispielsweise noch Freude daran hier in Deutschland Wohnraum zu schaffen, oder eine große Fabrik zu bauen ...?

Ich würde mir wünschen, dass man sich doch nochmal überlegt, wie man auch mal wieder etwas Bürokratie abschaffen könnte.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von ThorsHamar »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 16:04)

Diese Modifikationen, bis auf das nachgestrichene Seitenblinkerglas, wurden alle vom Hersteller vorgenommen. Ich hatte das Problem eher mit dem jungen Beamten, der ganz offensichtlich ganz penibel auf der Suche nach irgendeinem Mangel war. Wie gesagt, bis auf diese Seitenblinker wurde alles vom Hersteller als völlig konform bestätigt. .....
Wie geht das praktisch, also diese "Bestätigung"?
Modifkationen durch den Hersteller heisst ja praktisch Modellausstattung für ein besonderes Modell und bekommt dann genau dafür eine allgemeine Betriebserlaubnis.
Modifikationen, welche darüber hinausgehen und eintragungspflichtig sind, kann der Kollege der Rennleitung aus den Papieren entnehmen. Mein Fahrzeugschein z.B. sieht aus wie eine Ziehharmonika .... :cool:
Und ich kenne viele Beispiele von Kollegen, welche Ersatz -oder Tuningteile ohne Prüfzeichen verwendet und es bitter bereut haben. Da geht es nämlich nicht nur um ein paar Zusatzleuchten, sondern um sicherheitsrelevante Teile.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 15:41)

Ich habe derzeit temporär ein Fahrzeug eines Kollegen, genauer gesagt, das alte Fahrzeug von dessen Sohn. Dieses Fahrzeug ist inzwischen 14 Jahre alt, und wurde werksseitig bereits als Neuwagen modifiziert. U.a. wurden schwarze Rücklichter, geschwärzte Blinkergläser, dunkle Folien an die Innenseite der Scheiben angebracht, das ganze Fahrzeug mit einer grauen Folie verkleidet und Bug- und Hecksektion nach der Gestaltung des RS4 modifiziert. In dieser Konfiguration ist dieses Fahrzeug jetzt nunmehr 7 mal durch die Hauptuntersuchung gekommen. Letzten Samstag wurde ich bei einer Routinekontrolle angehalten, und mit Bezug auf diese Umbauten wurde mir das Fahrzeug sofort stillgelegt. Die Weiterfahrt wurde mir untersagt und ich habe bis Mittwoch nächster Woche Zeit, eine Mängelliste beim TÜV abzuarbeiten. Natürlich war übers Wochende nichts mehr zu machen, erst gestern ist mein Anwalt in der Sache tätig geworden und die Vorhaltungen wurden bis auf die beiden Seitenblinkergläser abgewehrt. Diese bestehen aus Plastik und wurden erkennbar nachgeschwärzt. O.K. ich konnte noch nachvollziehen, daß die ersetzt werden sollten und habe mir im Zubehörhandel Neue besorgt. Genau die aber hat der TÜV jetzt wieder beanstandet, weil sie kein "E-Prüfzeichen" hätten. Rein Optisch unterscheidet sie jetzt nichts von den Originalen, bis auf diesen (fehlenden) Aufdruck mit dem "E" im Kreis, wie es mir der TÜV-Mensch erklärte. Ich habe für diese ganze Aktion bisher Aufwendungen gehabt, die den derzeitigen Wert des Fahrzeugs überschreiten, und das für zwei Stücke Plastik, bei denen es eines Ingenieurs bedurfte, um hier einen Mangel zu erkennen. Was läuft hier ab? Dieser ganze TÜV-Tam-Tam erscheint mir in einer Art übertrieben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.
Ja da herrscht etwas Willkür beim TÜV! Ich wollte mal an meinem alten Auto (Audi a4B6 bj 04) Audi a6 felgen mit Bereifung dran machen. Ich bin ein Jahr gefahren und habe mir gedacht, ok ich lasse die mal eintragen da mir Audi sagte es sei kein Problem da beim A6 die Traglast höher ist als beim A4. Ab zum TÜV, er sagte mir ich soll auf den Prüfstand um zu sehen ob der Tacho nicht zu wenig anzeigt. Gesagt getan, ADAC sagte mit diesen werten gibt es 0 Probleme. Zurück beim TÜV wurde nachgetreten, jetzt wollte man, dass Ingolstadt ein 10 Jahre alten Audi in die Analyse steckt um zu sehen ob das ESP mit den reifen Probleme hätte :? . Ich sagte ihm, ich bin ein Jahr damit schon rumgefahren, hatte keinen fehlereintrag oder sonstige fehlfunktionen. Hat keine Sau gejuckt, die wussten bestimmt wie unrealistisch das mit der Analyse war... Ab zum Nächsten TÜV der 50 KM weiter weg lag. 5 Minuten und ich hatte alles im FZG Schein :thumbup:
Das ist Willkür, siehste Zoll, bei mir war alles bester Ordnung aber man wollte mir einen rein drücken hatte ich das Gefühl. Sieht bei dir ähnlich aus
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Vizegott »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 15:41)

Ich habe derzeit temporär ein Fahrzeug eines Kollegen, genauer gesagt, das alte Fahrzeug von dessen Sohn. Dieses Fahrzeug ist inzwischen 14 Jahre alt, und wurde werksseitig bereits als Neuwagen modifiziert. U.a. wurden schwarze Rücklichter, geschwärzte Blinkergläser, dunkle Folien an die Innenseite der Scheiben angebracht, das ganze Fahrzeug mit einer grauen Folie verkleidet und Bug- und Hecksektion nach der Gestaltung des RS4 modifiziert. In dieser Konfiguration ist dieses Fahrzeug jetzt nunmehr 7 mal durch die Hauptuntersuchung gekommen. Letzten Samstag wurde ich bei einer Routinekontrolle angehalten, und mit Bezug auf diese Umbauten wurde mir das Fahrzeug sofort stillgelegt. Die Weiterfahrt wurde mir untersagt und ich habe bis Mittwoch nächster Woche Zeit, eine Mängelliste beim TÜV abzuarbeiten. Natürlich war übers Wochende nichts mehr zu machen, erst gestern ist mein Anwalt in der Sache tätig geworden und die Vorhaltungen wurden bis auf die beiden Seitenblinkergläser abgewehrt. Diese bestehen aus Plastik und wurden erkennbar nachgeschwärzt. O.K. ich konnte noch nachvollziehen, daß die ersetzt werden sollten und habe mir im Zubehörhandel Neue besorgt. Genau die aber hat der TÜV jetzt wieder beanstandet, weil sie kein "E-Prüfzeichen" hätten. Rein Optisch unterscheidet sie jetzt nichts von den Originalen, bis auf diesen (fehlenden) Aufdruck mit dem "E" im Kreis, wie es mir der TÜV-Mensch erklärte. Ich habe für diese ganze Aktion bisher Aufwendungen gehabt, die den derzeitigen Wert des Fahrzeugs überschreiten, und das für zwei Stücke Plastik, bei denen es eines Ingenieurs bedurfte, um hier einen Mangel zu erkennen. Was läuft hier ab? Dieser ganze TÜV-Tam-Tam erscheint mir in einer Art übertrieben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.

Es ist ein gute Gefühl zu wissen, daß es noch Menschen wie bei TÜV gibt die sich um die Sicherheit kümmern. Sonst würde bald Menschen wie Zolli sich die Bremsbeläge aus Holz schnitzen. :)
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von William »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 16:40)
bei Audi 14 € das Stück.
Sehe ich das richtig:
Jemand, der ständig von sich behauptet er hätte Ahnung von Geld und Finanzen, macht ernsthaft einen Strang bezüglich 28 € (respektive 18 € Differenz) auf?
Ja, in D hat es StVZO-konform abzulaufen und als Fahrer eines Fahrzeugs hat man genau dafür Sorge zu tragen. Nach Jahren hier in diesem Land sollte man das eigentlich wissen, sich entsprechend verhalten und in Fällen wie diesem einfach den Frosch schlucken, die Kosten tragen und nicht rumheulen.

Habe ich heute schon erwähnt wie mich mich arme und uninformierte Leute ankotzen? :D
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Boraiel »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 15:41)

Ich habe derzeit temporär ein Fahrzeug eines Kollegen, genauer gesagt, das alte Fahrzeug von dessen Sohn. Dieses Fahrzeug ist inzwischen 14 Jahre alt, und wurde werksseitig bereits als Neuwagen modifiziert. U.a. wurden schwarze Rücklichter, geschwärzte Blinkergläser, dunkle Folien an die Innenseite der Scheiben angebracht, das ganze Fahrzeug mit einer grauen Folie verkleidet und Bug- und Hecksektion nach der Gestaltung des RS4 modifiziert. In dieser Konfiguration ist dieses Fahrzeug jetzt nunmehr 7 mal durch die Hauptuntersuchung gekommen. Letzten Samstag wurde ich bei einer Routinekontrolle angehalten, und mit Bezug auf diese Umbauten wurde mir das Fahrzeug sofort stillgelegt. Die Weiterfahrt wurde mir untersagt und ich habe bis Mittwoch nächster Woche Zeit, eine Mängelliste beim TÜV abzuarbeiten. Natürlich war übers Wochende nichts mehr zu machen, erst gestern ist mein Anwalt in der Sache tätig geworden und die Vorhaltungen wurden bis auf die beiden Seitenblinkergläser abgewehrt. Diese bestehen aus Plastik und wurden erkennbar nachgeschwärzt. O.K. ich konnte noch nachvollziehen, daß die ersetzt werden sollten und habe mir im Zubehörhandel Neue besorgt. Genau die aber hat der TÜV jetzt wieder beanstandet, weil sie kein "E-Prüfzeichen" hätten. Rein Optisch unterscheidet sie jetzt nichts von den Originalen, bis auf diesen (fehlenden) Aufdruck mit dem "E" im Kreis, wie es mir der TÜV-Mensch erklärte. Ich habe für diese ganze Aktion bisher Aufwendungen gehabt, die den derzeitigen Wert des Fahrzeugs überschreiten, und das für zwei Stücke Plastik, bei denen es eines Ingenieurs bedurfte, um hier einen Mangel zu erkennen. Was läuft hier ab? Dieser ganze TÜV-Tam-Tam erscheint mir in einer Art übertrieben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.
Hauptexistenzgrundlage des TÜVs ist der Umverteilungswille des deutschen Staates, das dürfte nichts neues sein. Du bist hier allerdings Opfer besonders idiotischer Profiteure des Systems geworden, die ihre Kompetenzen scheinbar auch über schritten haben.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Fadamo »

zollagent hat geschrieben:(24 May 2016, 15:41)

Ich habe derzeit temporär ein Fahrzeug eines Kollegen, genauer gesagt, das alte Fahrzeug von dessen Sohn. Dieses Fahrzeug ist inzwischen 14 Jahre alt, und wurde werksseitig bereits als Neuwagen modifiziert. U.a. wurden schwarze Rücklichter, geschwärzte Blinkergläser, dunkle Folien an die Innenseite der Scheiben angebracht, das ganze Fahrzeug mit einer grauen Folie verkleidet und Bug- und Hecksektion nach der Gestaltung des RS4 modifiziert. In dieser Konfiguration ist dieses Fahrzeug jetzt nunmehr 7 mal durch die Hauptuntersuchung gekommen. Letzten Samstag wurde ich bei einer Routinekontrolle angehalten, und mit Bezug auf diese Umbauten wurde mir das Fahrzeug sofort stillgelegt. Die Weiterfahrt wurde mir untersagt und ich habe bis Mittwoch nächster Woche Zeit, eine Mängelliste beim TÜV abzuarbeiten. Natürlich war übers Wochende nichts mehr zu machen, erst gestern ist mein Anwalt in der Sache tätig geworden und die Vorhaltungen wurden bis auf die beiden Seitenblinkergläser abgewehrt. Diese bestehen aus Plastik und wurden erkennbar nachgeschwärzt. O.K. ich konnte noch nachvollziehen, daß die ersetzt werden sollten und habe mir im Zubehörhandel Neue besorgt. Genau die aber hat der TÜV jetzt wieder beanstandet, weil sie kein "E-Prüfzeichen" hätten. Rein Optisch unterscheidet sie jetzt nichts von den Originalen, bis auf diesen (fehlenden) Aufdruck mit dem "E" im Kreis, wie es mir der TÜV-Mensch erklärte. Ich habe für diese ganze Aktion bisher Aufwendungen gehabt, die den derzeitigen Wert des Fahrzeugs überschreiten, und das für zwei Stücke Plastik, bei denen es eines Ingenieurs bedurfte, um hier einen Mangel zu erkennen. Was läuft hier ab? Dieser ganze TÜV-Tam-Tam erscheint mir in einer Art übertrieben, die ich nicht mehr nachvollziehen kann. Haben wir hier eine Art sich gegenseitig fütternder Abzock-Organisationen, bei der unsere Staatsbehörden und diese "technische Überwachung" sich gegenseitig die Existenzberechtigung geben? Denn die Kreisverwaltung wird sich sicher auch noch mal mit einer Rechnung für "amtliche Maßnahmen" bei mir vorstellen. Langsam beginne ich darüber nachzudenken, diesen Abzock-Staat zu verlassen.
Der TÜV war bestimmt Mal eine gute Idee.Heute kann man selbst den TÜV nicht mehr vertrauen.
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von Boraiel »

harry52 hat geschrieben:(24 May 2016, 21:49)

Ich habe mal irgendwo gelesen,
dass Deutschland etwas über 1% der Weltbevölkerung besitzt, aber 10% aller Steuergesetze und Vorschriften. Also zehnmal so viele Gesetze wie Bürger und damit sind wir Weltmeister. Ich vermute, dass das bei Bauvorschriften und Vorschriften bzgl. PKW, Tierschutz, Arbeitsschutz ... ähnlich aussieht.

Wir wollen überall hohe Standards haben
und möglichst alles bis ins Kleinste regulieren, aber dann sollten wir uns aber auch darüber im klaren sein, dass das nicht umsonst zu haben ist. Der Vorschriftendschungel wird immer undurchsichtiger und wir bezahlen ein Heer von Leuten, die die Einhaltung der Regeln überwachen. Das ist nicht nur teuer, sondern schreckt auch Investoren ab. Wer hat denn beispielsweise noch Freude daran hier in Deutschland Wohnraum zu schaffen, oder eine große Fabrik zu bauen ...?

Ich würde mir wünschen, dass man sich doch nochmal überlegt, wie man auch mal wieder etwas Bürokratie abschaffen könnte.
Vollkommen deiner Meinung. Die Rechtslage muss für den Bürger deutlich durchsichtiger werden, wer z.B. ein Haus bauen will, sollte sich nicht mehr als 10 Seiten durchlesen müssen, um zu wissen wo er die Baugenehmigung beantragen und wann bewilligt bekommt sowie wie er sein Geld bekommt, wenn Bauunternehmer XYZ schlecht baut usw. Mit Informationsvorsprüngen wird ohne wirklich Gegenleistung sehr viel Geld gemacht. Auch ein Unternehmen sollte man innerhalb 1-2 Tagen gründen können.
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lobozen
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von lobozen »

Frueher wars beim Tuev noch wesentlich schlimmer. Ich erinner mich mit Schrecken daran.
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Boraiel
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Boraiel »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 11:02)

Frueher wars beim Tuev noch wesentlich schlimmer. Ich erinner mich mit Schrecken daran.
Wie es einem beim TÜV ergeht, hängt auch von der eigenen Stellung in der Gesellschaft ab. Der TÜV-Mitarbeiter behandelt oftmals den Fußballbekannten oder den Bürgermeister besser und kramt bei Hinz und Kunz noch Paragraph Hassenichtgesehen hervor. Ein solch staatlich gefördertes System lädt zum Missbrauch ein.
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von lobozen »

Boraiel hat geschrieben:(26 Jun 2016, 11:07)

Wie es einem beim TÜV ergeht, hängt auch von der eigenen Stellung in der Gesellschaft ab.
Und vom Zufall. Beim TUEV in meiner Heimatstadt hatte man als Motorradfahrer extrem schlechte Karten, im Nachbarlandkreis wurde mir der Stummel-Lenker problemlos eingetragen. Es wurden rege Adressen ausgetauscht, welcher TUEV was durchwinkt und welcher nicht. Es war ein Elend.
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Fadamo »

lobozen hat geschrieben:(26 Jun 2016, 11:13)

Und vom Zufall. Beim TUEV in meiner Heimatstadt hatte man als Motorradfahrer extrem schlechte Karten, im Nachbarlandkreis wurde mir der Stummel-Lenker problemlos eingetragen. Es wurden rege Adressen ausgetauscht, welcher TUEV was durchwinkt und welcher nicht. Es war ein Elend.

Auch der TÜV muss Gewinne einfahren,da nimmt man es mit der Untersuchung nicht so Ernst.
Ist fast wie beim Onkel Doktor. :D
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Fuerst_48 »

Es "menschelt" überall, also natürlich auch beim TÜV !!
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Re: Deutschland - ein Korinthenkackerstaat?

Beitrag von Realist2014 »

Boraiel hat geschrieben:(26 Jun 2016, 11:00)

Vollkommen deiner Meinung. Die Rechtslage muss für den Bürger deutlich durchsichtiger werden, wer z.B. ein Haus bauen will, sollte sich nicht mehr als 10 Seiten durchlesen müssen, um zu wissen wo er die Baugenehmigung beantragen und wann bewilligt bekommt sowie wie er sein Geld bekommt, wenn Bauunternehmer XYZ schlecht baut usw. Mit Informationsvorsprüngen wird ohne wirklich Gegenleistung sehr viel Geld gemacht. Auch ein Unternehmen sollte man innerhalb 1-2 Tagen gründen können.

das ist bei Einzelunternehmen auch kein Problem...( Gewerbeschein bei der Kommune oder Anmeldung eine freiberuflichen Tätigkeit beim Finanzamt...)

Bei GmbH oder Aktiengesellschaft ist das etwas aufwendiger - logischerweise
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Realist2014 »

Fadamo hat geschrieben:(29 Jun 2016, 13:07)

Auch der TÜV muss Gewinne einfahren,da nimmt man es mit der Untersuchung nicht so Ernst.
Ist fast wie beim Onkel Doktor. :D

das ist kompletter Nonsens

Die HU ist komplett standardisiert- und es finden häufige "Überwachungsaudits" statt.

Die Thematik "Sondereintragung" ist allerdings ein ganz spezielles Thema...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Fuerst_48 »

Realist2014 hat geschrieben:(29 Jun 2016, 18:09)

das ist kompletter Nonsens

Die HU ist komplett standardisiert- und es finden häufige "Überwachungsaudits" statt.

Die Thematik "Sondereintragung" ist allerdings ein ganz spezielles Thema...
Ohne diese AUDITS wäre ein TÜV-Zertifikat nicht mal das Papier wert, auf dem es steht.
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Realist2014 »

Fuerst_48 hat geschrieben:(30 Jun 2016, 10:16)

Ohne diese AUDITS wäre ein TÜV-Zertifikat nicht mal das Papier wert, auf dem es steht.

es "nötigt" die TÜV-Prüfer ( oder auch die bei der DEKRA usw.) ihre vorgegebenen Prozesse und Prüfkriterien einzuhalten.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: TÜV in Deutschland - Korinthenkackerei?

Beitrag von Fuerst_48 »

Realist2014 hat geschrieben:(30 Jun 2016, 15:46)

es "nötigt" die TÜV-Prüfer ( oder auch die bei der DEKRA usw.) ihre vorgegebenen Prozesse und Prüfkriterien einzuhalten.
Ich habe mal nebenberuflich für ein technisches Büro gearbeitet, das sich um Zertifizierungsvorbereitung und Auditorenschulungen gekümmert hatte...
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