Taxiverkehr und seine Konkurrenz

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frems
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Taxiverkehr und seine Konkurrenz

Beitrag von frems »

In vielen Städten Europas protestieren derzeit desöfteren die Taxifahrer. Schuld daran ist eine aufkommende Konkurrenz, die sich vor allem über soziale Netzwerke sowie Smartphone-Apps nach und nach etabliert.
Der Trend zu Social Sharing ist ungebrochen - das macht sich auch bei Mitfahrangeboten bemerkbar. Doch die Konkurrenten zu Taxidiensten sind umstritten. Wer sind Uber, Wundercar und Co.? Netzwelt stellt die Angebote und weitere Dienste vor.
http://www.netzwelt.de/news/136761-myta ... sicht.html

Gründe der Taxilobby sind u.a., daß sie in diesem Wettbewerb benachteiligt werden, da sie recht strenge, teure Auflagen haben, denen diese Mitbewerber nicht unterliegen. Auf der anderen Seite wird beklagt, daß Konkurrenz gesetzlich verboten werden soll, um (vermeintliche?) Privilegien der Taxifahrer zu sichern.

Was mich nur mal interessieren würde: Hat jemand von Euch schon mal Uber, Flinc, Wundercar o. ä. benutzt? Ich selbst noch nicht, aber bisher scheinen die (eher wenigen) Kunden äußerst zufrieden zu sein.
Zuletzt geändert von frems am So 3. Mai 2015, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Überschrift nach Strang-Zusammenlegung korrigiert
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Mithrandir
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Mithrandir »

Dass für die kommerzielle Personenbeförderung spezielle Rahmenbedingungen gelten (Personenbeförderungsschein, entsprechende Versicherungstarife, Umsatzsteuer usw.) ist schon in Ordnung, und wenn irgendwelche Dienste meinen, sie bräuchten sich nicht daran zu halten, ist das nicht richtig.

Was aber ein Unding ist, sind Monopole die dadurch entstehen, dass Städte die Anzahl von Taxi-Konzessionen begrenzen, um die Taxifahrer vor »zu viel« Konkurrenz zu schützen. Es gibt Städte, in denen quasi keine neuen Konzessionen ausgegeben werden und die bestehenden dann für zigtausende Euro gehandelt werden.
Auch die Preise sind festgelegt, Wettbewerb besteht da nicht.

Es ist verwunderlich, warum ausgerechnet im Taxi-Gewerbe kein Wettbewerb stattfinden darf. Bei Bäckereien z. B. (und dort gibt es immerhin um Grundnahrungsmittel) beschränken die Städte ja auch nicht die Zahl der Marktteilnehmer durch Bäckerei-Konzessionen und schreiben dann auch noch vor, was das Brot kosten darf.
Theodore

Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Theodore »

Die Taxiunternehmen müssen sich wohl der Lage fügen und sich anpassen, aber solange Apps meinen Wochenendsrausch nicht schlagartig auskurieren können oder mich früh morgens zum Flughafen bringen, werde ich weiterhin auf die guten, alten, offiziellen Taxis setzen.
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ToughDaddy
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

Theodore » Mi 25. Jun 2014, 22:20 hat geschrieben:Die Taxiunternehmen müssen sich wohl der Lage fügen und sich anpassen, aber solange Apps meinen Wochenendsrausch nicht schlagartig auskurieren können oder mich früh morgens zum Flughafen bringen, werde ich weiterhin auf die guten, alten, offiziellen Taxis setzen.
Wie sollen sie sich anpassen? Auch sich der Schwarzarbeit hingeben ohne Lizenz, ohne Versicherung usw?


@frems

Ich halte nichts von solcher Schwarzarbeit.
Wäre es keine Schwarzarbeit hätten sie eine Gewerbe und bräuchten eine Taxilizenz und müssten die gleichen Voraussetzungen erfüllen. Hinzu kommt natürlich noch, dass es keine festen Preise gibt.
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Tantris
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Tantris »

Mithrandir » Mi 25. Jun 2014, 22:09 hat geschrieben:Dass für die kommerzielle Personenbeförderung spezielle Rahmenbedingungen gelten (Personenbeförderungsschein, entsprechende Versicherungstarife, Umsatzsteuer usw.) ist schon in Ordnung, und wenn irgendwelche Dienste meinen, sie bräuchten sich nicht daran zu halten, ist das nicht richtig.

Was aber ein Unding ist, sind Monopole die dadurch entstehen, dass Städte die Anzahl von Taxi-Konzessionen begrenzen, um die Taxifahrer vor »zu viel« Konkurrenz zu schützen.
Hm... das gibts aber bei sehr vielen berufen.... unendlich viele gewerbelizenzen sind auch eher selten und auch nur selten sinnvoll.
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Cat with a whip
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Cat with a whip »

"social sharing", rofl. Wer solche Begriffe auf entgeltliche Privattaxis und deren kommerzielle Vermittlung ummünzt, den erkennt man daran, dass er seine Unterhose übern Kopf trägt.
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John Galt
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Als Staazi steht man auf der falschen Seite der Geschichte.
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gopinay

Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von gopinay »

frems » Mi 25. Jun 2014, 20:27 hat geschrieben:In vielen Städten Europas protestieren derzeit desöfteren die Taxifahrer. Schuld daran ist eine aufkommende Konkurrenz, die sich vor allem über soziale Netzwerke sowie Smartphone-Apps nach und nach etabliert.
http://www.netzwelt.de/news/136761-myta ... sicht.html

Gründe der Taxilobby sind u.a., daß sie in diesem Wettbewerb benachteiligt werden, da sie recht strenge, teure Auflagen haben, denen diese Mitbewerber nicht unterliegen. Auf der anderen Seite wird beklagt, daß Konkurrenz gesetzlich verboten werden soll, um (vermeintliche?) Privilegien der Taxifahrer zu sichern.

Was mich nur mal interessieren würde: Hat jemand von Euch schon mal Uber, Flinc, Wundercar o. ä. benutzt? Ich selbst noch nicht, aber bisher scheinen die (eher wenigen) Kunden äußerst zufrieden zu sein.
Dieses prinzipielle Problem haben doch viele Handwerks- und Dienstleistungsanbieter.

Begegnen kann man dem meiner Meinung nach mit besseren Absetzungsmöglichkeiten im Steuerrecht und mit Verschärfung der Haftungs- und Gewährleistungsregelungen.
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John Galt
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Bezahlt wird über bei Uber über den Anbieter -> Buchungen vorhanden, "Schwarzarbeit" wäre sehr dumm.
Umsatzsteuer -> Phantasieproblem.
Personenbeförderungsschein -> reine bürokratische Schikane.
Ortskenntnis Taxi-rotz -> aus dem letzten Jahrhundert, jeder Depp hat GPS.

Sonst noch was? :rolleyes:
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Blickwinkel
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Blickwinkel »

Tja, da sind die Taxi-Unternehmen selbst schuld. Nur bei den Taxifahrern abkassieren, aber dafür die Trends verschlafen, ist eben Mist.

Davon abgesehen ist das Taxifahrer-Monopol überhaupt nicht gut. Ich fahre oft mit der Konkurrenz, weil diese einen besseren Service haben und dabei noch günstiger sind. Die Taxi-Lizenzen sind eben sehr teuer.

Bezüglich des Service bei den Taxis ist es manchmal echt grauenhaft, was da einem geboten wird. Von verrauchten, stinkenden Taxen, über Taxifahrer, die mit lauter Musik einen auf Michael Schumacher in der Innenstadt machen müssen, über faule Taxi-Fahrer, die einen noch nicht mal direkt vor die Tür des Kunden im Schneegestöber fahren wollen oder volle Kofferräume im Taxi, weil der Hr. Taxi-Fahrer noch 20 Taschen durch die Gegend fährt, während der Fahrgast doch gefälligst sein Gepäck auf den Schoß nehmen kann.

Oder der Klassiker, dass man als Geschäftsreisender bei der Ankunft am Flughafen direkt nach dem Weg zu der genannten Adresse gefragt wird, und der Taxifahrer ansonsten stur nach Navi fährt (obwohl er doch eine Ortskundeprüfung normalerweise braucht, um seinen Job machen zu dürfen).

Dann noch das Gejammer der Taxifahrer, dass sie zu wenig Geld verdienen, kurze Fahrten lohnen sich nicht, lange Fahrten, so hat mir eine Taxifahrerin gesagt, sind auch schlecht usw.

Gott sei Dank gibt es auch normale Taxifahrer, aber die sind rar gesäht.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

Tja die Schwarzarbeiter unterstützen und dann noch zur Rechtfertigung wüst rumschimpfen.
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Blickwinkel
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Blickwinkel »

ToughDaddy » Do 26. Jun 2014, 16:57 hat geschrieben:Tja die Schwarzarbeiter unterstützen und dann noch zur Rechtfertigung wüst rumschimpfen.
Kannst ja mal gerne öfters Taxi-Fahren, dann wirst du vielleicht deine Meinung ändern, du Robin-Hood aller Armen und Taxifahrer. :)
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

In 20 Jahren werden wir darüber lachen, dass wir tatsächlich mal eine solche Diskussion geführt haben. Das Ganze nennt sich "Strukturwandel" und lässt sich nicht aufhalten. Es lassen sich allenfalls bedingt Rahmenbedingungen setzen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Sri Aurobindo »

In 20 Jahren sind Taxifahrer so etwas wie heute Kutschfahrer

Und Google fährt uns wohin wir auch wollen.
ob sich das dann Android-Taxi nennt?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 39212.html
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ToughDaddy
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von ToughDaddy »

Sri Aurobindo » Do 26. Jun 2014, 17:39 hat geschrieben:In 20 Jahren sind Taxifahrer so etwas wie heute Kutschfahrer

Und Google fährt uns wohin wir auch wollen.
ob sich das dann Android-Taxi nennt?

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 39212.html
Es geht um das heute, um die Gegenwart und nicht eine mögliche Zukunft. Derzeit müssen Taxifahrer eine Lizenz haben und dazu bestimmte Voraussetzungen erfüllen, Steuern müssen gezahlt werden usw. usf.
Dies geschieht bei den Schwarzfahrern nicht. Da gibt es nicht mal feste Preise. Keine Versicherung. usw. usf.


@Blickwinkel
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p2615089
Tja und mal wieder nur ad personam und weiterhin ohne Argumentation. Wie wärs mal mit Argumentation, warum die einen Lizenzen haben müssen, Steuern zahlen müssen, Versicherungen haben müssen und die anderen nicht?
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Do 26. Jun 2014, 17:52 hat geschrieben:Es geht um das heute, um die Gegenwart und nicht eine mögliche Zukunft. Derzeit müssen Taxifahrer eine Lizenz haben und dazu bestimmte Voraussetzungen erfüllen, Steuern müssen gezahlt werden usw. usf.
Dies geschieht bei den Schwarzfahrern nicht.
Steuern müssen für diese Einkommen ebenfalls bezahlt werden. Ob das immer gemacht wird, steht auf einem anderen Blatt. Schwarzfahrer gibt es auch bei Taxifahrern ausreichend.

Und dass man eine Lizenz dafür benötigt, um jemanden von A nach B zu transportieren, ist reiner Bürokratismus und Geldschneiderei. Wenn du mal schaust, wie man heute einen Personenbeförderungsschein bekommt, ist das ein Hohn. Das hat mit einer sicherheitsrelevanten Untersuchung rein gar nichts zu tun.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Dampflok94 »

Mithrandir » 25. Jun 2014, 22:09 hat geschrieben:Dass für die kommerzielle Personenbeförderung spezielle Rahmenbedingungen gelten (Personenbeförderungsschein, entsprechende Versicherungstarife, Umsatzsteuer usw.) ist schon in Ordnung, und wenn irgendwelche Dienste meinen, sie bräuchten sich nicht daran zu halten, ist das nicht richtig.

Was aber ein Unding ist, sind Monopole die dadurch entstehen, dass Städte die Anzahl von Taxi-Konzessionen begrenzen, um die Taxifahrer vor »zu viel« Konkurrenz zu schützen. Es gibt Städte, in denen quasi keine neuen Konzessionen ausgegeben werden und die bestehenden dann für zigtausende Euro gehandelt werden.
Auch die Preise sind festgelegt, Wettbewerb besteht da nicht.

Es ist verwunderlich, warum ausgerechnet im Taxi-Gewerbe kein Wettbewerb stattfinden darf. Bei Bäckereien z. B. (und dort gibt es immerhin um Grundnahrungsmittel) beschränken die Städte ja auch nicht die Zahl der Marktteilnehmer durch Bäckerei-Konzessionen und schreiben dann auch noch vor, was das Brot kosten darf.
Es mag ja für dich sinnvoll erscheinen ein Taxi heran zu winken, dann um den Preis zu feilschen um letztendlich den Wagen abzulehnen um auf ein preiswerteres Modell zu warten. Ich halte das für unpraktikabel. Oder am Taxihalteplatz anzurufen, den Fahrer nach seinem Preis zu fragen und wenn der nicht paßt zu bitten, er möge doch den Hörer an den nächsten Fahrer weiter zu geben. In der Hoffnung der ist vielleicht billiger. Halte ich auch nicht für sinnvoll.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Dampflok94 »

Liegestuhl » 26. Jun 2014, 17:26 hat geschrieben:In 20 Jahren werden wir darüber lachen, dass wir tatsächlich mal eine solche Diskussion geführt haben. Das Ganze nennt sich "Strukturwandel" und lässt sich nicht aufhalten. Es lassen sich allenfalls bedingt Rahmenbedingungen setzen.
Es gibt diese Rahmenbedingungen bereits. Und an die sollte man sich halten. Man kann sich ja für Änderungen einsetzen. Aber bis die erzielt sind, sollte man schon warten.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

Dampflok94 » Do 26. Jun 2014, 19:18 hat geschrieben:Es gibt diese Rahmenbedingungen bereits. Und an die sollte man sich halten. Man kann sich ja für Änderungen einsetzen. Aber bis die erzielt sind, sollte man schon warten.
Meines Wissens ist es nicht geklärt, ob gegen Rahmenbedingungen verstoßen werden.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Dampflok94 »

Liegestuhl » 26. Jun 2014, 19:27 hat geschrieben: Meines Wissens ist es nicht geklärt, ob gegen Rahmenbedingungen verstoßen werden.
Schau mer mal. :)
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Mithrandir »

Tantris » Mi 25. Jun 2014, 23:37 hat geschrieben:Hm... das gibts aber bei sehr vielen berufen.... unendlich viele gewerbelizenzen sind auch eher selten und auch nur selten sinnvoll.
Welche vielen Gewerbe sind denn das? Notare und Fernbuslinien sind mir bekannt, und sonst?
Liegestuhl » Do 26. Jun 2014, 19:04 hat geschrieben:Wenn du mal schaust, wie man heute einen Personenbeförderungsschein bekommt, ist das ein Hohn. Das hat mit einer sicherheitsrelevanten Untersuchung rein gar nichts zu tun.
Das Problem ist ja nicht der Personenbeförderungsschein, sondern dass auch jemand, der diesen Schein hat, sowie ein technisch einwandfreies Fahrzeug, nicht Taxi fahren darf, weil die Stadt keine neuen Konzessionen vergibt und er erst jemand anderem die Konzession für vielleicht 50.000 € abkaufen darf.
Interessanterweise war die Abschaffung solcher Konzessionen und die Liberalisierung des Marktes eine der Bedingungen für Finanzhilfen an Griechenland. Warum sollte das ausgerechnet bei uns dann eine schlechte Idee sein?
Dampflok94 » Do 26. Jun 2014, 19:12 hat geschrieben:Es mag ja für dich sinnvoll erscheinen ein Taxi heran zu winken, dann um den Preis zu feilschen um letztendlich den Wagen abzulehnen um auf ein preiswerteres Modell zu warten. Ich halte das für unpraktikabel. Oder am Taxihalteplatz anzurufen, den Fahrer nach seinem Preis zu fragen und wenn der nicht paßt zu bitten, er möge doch den Hörer an den nächsten Fahrer weiter zu geben. In der Hoffnung der ist vielleicht billiger. Halte ich auch nicht für sinnvoll.
Nur weil die Preise nicht mehr von der Stadt festgelegt werden, heißt das ja nicht, dass man feilschen muss bzw. kann. Machst Du beim Bäcker oder Pizzadienst ja auch nicht, obwohl der seine Preise frei gestalten kann. Bei tausenden von Waren und Dienstleistungen, mit denen täglich gehandelt wird, funktioniert es, da werden wir es gerade noch fertig bringen, auch bei einem Taxi auf ein Preisschild zu schauen (bzw. wir leben ja nicht mehr in der Steinzeit und viele Taxis werden ohnehin schon elektronisch geordert).
Eine freie Preisgestaltung würde es auch erlauben, gepflegtere Taxis und Fahrer zu einem etwas höheren Preis anzubieten oder auch Kurzstrecken durch einen etwas höheren Preis interessanter für den Fahrer zu machen, bevor ein potentieller Kunde gar kein Taxi bekommt, sprich das Angebot der Nachfrage des Marktes anzupassen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von jack000 »

Generell ist eine Aufhebung der Taxi-Monopole zu begrüßen, allerdings wird ein System bei dem jeder Laie Taxi spielen kann keine Zukunft haben.
=> Es müssen die gleichen Spielregeln für alle gelten!

Aktuell ist der Zustand so, dass Taxis sehr teuer sind und auch sehr hohe Standzeiten haben. Sinnvoller wäre eine häufigere Nutzung der Taxis so das eine sinnvolle Alternative zum eigenen Auto entsteht um u.a. "Die letzte Meile" vom ÖPNV zum Ziel zu überbrücken.

Wie eine Regelung konkret aussehen kann weiß ich nicht, aber Eckdaten müssten sein:
- Offizielle Registrierung
- Kurzlehrgang
- Gesundheitsprüfung
- Fahrzeugprüfung
- Tracking der Fahrten um u.a. Steuerzahlungen sicherzustellen
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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John Galt
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » Do 26. Jun 2014, 16:52 hat geschrieben: Es geht um das heute, um die Gegenwart und nicht eine mögliche Zukunft. Derzeit müssen Taxifahrer eine Lizenz haben und dazu bestimmte Voraussetzungen erfüllen, Steuern müssen gezahlt werden usw. usf.
Dies geschieht bei den Schwarzfahrern nicht. Da gibt es nicht mal feste Preise. Keine Versicherung. usw. usf.


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http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p2615089
Tja und mal wieder nur ad personam und weiterhin ohne Argumentation. Wie wärs mal mit Argumentation, warum die einen Lizenzen haben müssen, Steuern zahlen müssen, Versicherungen haben müssen und die anderen nicht?
Die Fahrgäste bezahlen Uber. Der Fahrer bekommt nach einem Abzug seine Knete. Was genau soll daran jetzt Schwarzarbeit sein? Zur Steuerhinterziehung ist das auch eher suboptimal, denn die Kreditkartenzahlungen sind vorhanden. Keine Ahnung was die noch akzeptieren, Bargeld ist es nicht.

Jeder kutschiert im Privatleben Leute durch die Gegend. Wo genau soll jetzt die Hexerei sein, wenn das jemand für Geld macht? Außer dass sich einige mal wieder an künstlichen Problemen aufgeilen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Dampflok94 » Do 26. Jun 2014, 18:18 hat geschrieben: Es gibt diese Rahmenbedingungen bereits. Und an die sollte man sich halten. Man kann sich ja für Änderungen einsetzen. Aber bis die erzielt sind, sollte man schon warten.
Die Rahmenbedingungen gibt es - Vertragsfreiheit. Da braucht man kein staatlich geschütztes und miserables Taximonopol.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Antisozialist »

Mithrandir » Mi 25. Jun 2014, 22:09 hat geschrieben:Dass für die kommerzielle Personenbeförderung spezielle Rahmenbedingungen gelten (Personenbeförderungsschein, entsprechende Versicherungstarife, Umsatzsteuer usw.) ist schon in Ordnung, und wenn irgendwelche Dienste meinen, sie bräuchten sich nicht daran zu halten, ist das nicht richtig.

Was aber ein Unding ist, sind Monopole die dadurch entstehen, dass Städte die Anzahl von Taxi-Konzessionen begrenzen, um die Taxifahrer vor »zu viel« Konkurrenz zu schützen. Es gibt Städte, in denen quasi keine neuen Konzessionen ausgegeben werden und die bestehenden dann für zigtausende Euro gehandelt werden.
Auch die Preise sind festgelegt, Wettbewerb besteht da nicht.

Es ist verwunderlich, warum ausgerechnet im Taxi-Gewerbe kein Wettbewerb stattfinden darf. Bei Bäckereien z. B. (und dort gibt es immerhin um Grundnahrungsmittel) beschränken die Städte ja auch nicht die Zahl der Marktteilnehmer durch Bäckerei-Konzessionen und schreiben dann auch noch vor, was das Brot kosten darf.
Diese fragwürdige Protektion wird mit der Verkehrssicherheit begründet. Es wird behauptet, dass Taxiunternehmen verstärkt auf Schrott auf Rädern setzen würden, falls der Wind rauer wehen würde. So etwas kann eigentlich der TÜV besser verhindern als eine Beschränkung des Wettbewerbs.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von jack000 »

Antisozialist » Fr 27. Jun 2014, 19:26 hat geschrieben: Diese fragwürdige Protektion wird mit der Verkehrssicherheit begründet. Es wird behauptet, dass Taxiunternehmen verstärkt auf Schrott auf Rädern setzen würden, falls der Wind rauer wehen würde. So etwas kann eigentlich der TÜV besser verhindern als eine Beschränkung des Wettbewerbs.
Der TÜV checkt nur einzelne Autos und sobald dieses Auto vom TÜV-Gelände fährt und in seine Einzelteile zerbröselt hat der TÜV nichts mehr damit zu tun.

Als Taxi-Kunde wünsche ich da eine weitere Sicherheit sowohl was das Fahrzeug als auch den Fahrer betrifft.

Es ist generell richtig, dass Monopole im Taxi-Gewerbe nichts zu suchen haben aber auch nicht das der billigste Schrotthaufen mit dem planlosesten Fahrer gewinnt.

Ein Wettbewerb kann nur stattfinden, wenn alle Teilnehmer unter den gleichen Bedingungen wirtschaften und arbeiten müssen.

Es ist im Ausland zu beobachten, das Fahrer ohne Ortskenntnis und mit Schrotthaufen von Taxis eine fragwürdige Dienstleistung erbringen, das sollte in Deutschland nicht so sein.

=> Wettbewerb und Marktwirtschaft kann nur unter gleichen Bedingungen stattfinden, also sollen auch gleiche Bedingungen unter allen Anbietern gelten ... alles andere ist Ramsch!
Zuletzt geändert von jack000 am Fr 27. Jun 2014, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

jack000 » Fr 27. Jun 2014, 19:48 hat geschrieben: Es ist im Ausland zu beobachten, das Fahrer ohne Ortskenntnis und mit Schrotthaufen von Taxis eine fragwürdige Dienstleistung erbringen, das sollte in Deutschland nicht so sein.
Meines Wissens kann man sich bereits vor Fahrtbeginn Fahrer und Fahrzeug anschauen. Mehr Transparenz geht kaum.

Und die Sache mit der Ortskenntnis hat sich durch Navigationsgeräte komplett erledigt.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Blickwinkel »

Liegestuhl » Fr 27. Jun 2014, 20:23 hat geschrieben: Meines Wissens kann man sich bereits vor Fahrtbeginn Fahrer und Fahrzeug anschauen. Mehr Transparenz geht kaum.

Und die Sache mit der Ortskenntnis hat sich durch Navigationsgeräte komplett erledigt.
Richtig, dann ist die Frage, ob ich dafür einen so hohen Preis zahlen muss, wenn jedermann das machen kann mit einem Navigationsgerät.

Außerdem ist das mit dem Fahrer und dem Fahrzeug nicht so einfach, denn die Taxifahrer bestehen ja darauf, dass das erste Taxi in der Schlange fährt. Ich weiss, rein rechtlich natürlich nicht zulässig, aber zwischen rechtlich zulässig und der allgemeinen Praxis liegen manchmal Welten.

Zudem kommt es auch auf den Ort an, am HBF, an dem dutzende Taxis stehen, ist es kein Problem ein alternatives Taxi zu nehmen, aber sei mal im Stress zum Kundentermin bei Schneefall oder irgendwo in der Pampa. Da hat man als Fahrgast nicht viel Auswahl.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

Das Ganze erinnert doch alles sehr stark an die Petition der Kerzenmacher.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Blickwinkel »

John Galt » Fr 27. Jun 2014, 11:46 hat geschrieben: Die Fahrgäste bezahlen Uber. Der Fahrer bekommt nach einem Abzug seine Knete. Was genau soll daran jetzt Schwarzarbeit sein? Zur Steuerhinterziehung ist das auch eher suboptimal, denn die Kreditkartenzahlungen sind vorhanden. Keine Ahnung was die noch akzeptieren, Bargeld ist es nicht.
Zumal einige Taxis immer noch keine Kredit- oder EC-Karte akzeptieren. Durch die zusätzlichen Anbieter müssen sich auch die Dinosaurer der Taxi-Unternehmen wieder bewegen. Das kann nur besser werden für den Fahrgast.

Übrigens sind auch viele Taxifahrer gar nicht mal traurig über MyTaxi oder ähnliches, denn da müssen sie weniger zahlen, wie für die Taxilizenzen. Die Frage ist eben, ob man Taxi-Zentralen im heutigen Ausmaß noch lange brauchen wird.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Sal Paradise »

Ich fahre fast täglich mit dem Taxi und kann die Konkurrenz durch Apps nur gutheissen. Endlich tut sich in dieser verschlafenen Branche mal etwas.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Blickwinkel »

Sal Paradise » Sa 28. Jun 2014, 12:01 hat geschrieben:Ich fahre fast täglich mit dem Taxi und kann die Konkurrenz durch Apps nur gutheissen. Endlich tut sich in dieser verschlafenen Branche mal etwas.
:thumbup:
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Die Lobbyarbeit scheint sich gelohnt zu haben. Zumindest in Hamburg fällt der Politik nichts ein, außer möglichst früh den Dienst von Uber zu verbieten. :rolleyes:
Trotz allen Widerstands gegen den Taxi-Konkurrenten „Uber“, ist der US-Dienst am Mittwochabend überraschend in Hamburg gestartet. Sofort kündigte der Taxenverband an, sich „mit Händen und Füßen“ zu wehren. Doch jetzt kommt ihm die zuständige Wirtschaftsbehörde zuvor: Sie will „Uber“ verbieten!
http://www.mopo.de/nachrichten/taxi-kon ... 38522.html
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Blickwinkel »

frems » Sa 28. Jun 2014, 17:47 hat geschrieben:Die Lobbyarbeit scheint sich gelohnt zu haben. Zumindest in Hamburg fällt der Politik nichts ein, außer möglichst früh den Dienst von Uber zu verbieten. :rolleyes:
http://www.mopo.de/nachrichten/taxi-kon ... 38522.html
Gerade in Hamburg ist die Taxi-Lobby groß, aber gerade dort habe ich die Taxi-Fahrer am meisten klagen gehört über die zusätzlichen Kosten für die Lizenzen und mancher Taxi-Fahrer hat angemerkt, wie sich dort an den Taxifahrern bereichert wird.

Angeblich gab es auch schon Skandale dort, wie mir die Taxifahrer berichteten. Insofern wären die Taxifahrer grundsätzlich nicht gegen MyTaxi o.ä., allerdings gegen uber schon, weil die ihnen Konkurrenz machen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Mithrandir »

frems » Sa 28. Jun 2014, 17:47 hat geschrieben:Die Lobbyarbeit scheint sich gelohnt zu haben. Zumindest in Hamburg fällt der Politik nichts ein, außer möglichst früh den Dienst von Uber zu verbieten. :rolleyes:
Nö. Die Gesetze haben sich nicht geändert. Die Hamburger Behörden weisen lediglich nocheinmal darauf hin, dass diese auch einzuhalten sind.

Ich bin ja auch kein Befürworter davon die Zahl der Lizenzen künstlich zu beschränken - das heißt aber noch lange nicht, dass man einfach illegale Dinge tun kann, wenn einem die Rechtslage nicht passt.

Die Gesetze werden immer noch demokratisch gemacht, nicht von finanzstarken US-Konzernen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

Mithrandir » Sa 28. Jun 2014, 18:40 hat geschrieben: Die Gesetze werden immer noch demokratisch gemacht, nicht von finanzstarken US-Konzernen.
Demokratisch wäre es, wenn jeder selber entscheidet, welchen Anbieter er nutzt. Wer ein konventionelles Taxi möchte, kann auch eines bestellen. Wer einen Wagen über eine App nutzen möchte, bestellt sich darüber einen Fahrer. Die Konsumentenentscheidung ist auch ein Gradmesser für eine demokratische Willensäußerung. Dass die willkürlichen Entscheidungen einer Behörde etwas mit Demokratie zu tun haben sollen, wage ich zu bezweifeln.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von frems »

Mithrandir » Sa 28. Jun 2014, 18:40 hat geschrieben: Nö. Die Gesetze haben sich nicht geändert. Die Hamburger Behörden weisen lediglich nocheinmal darauf hin, dass diese auch einzuhalten sind.
Je nach Prüfung und Ermessensspielraum, ja. Die Herkunft des Unternehmens sollte da keine Rolle spielen. Wir sind ja noch ein Rechtsstaat, nich?
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Mithrandir »

Liegestuhl » Sa 28. Jun 2014, 18:46 hat geschrieben: Demokratisch wäre es, wenn jeder selber entscheidet, welchen Anbieter er nutzt. Wer ein konventionelles Taxi möchte, kann auch eines bestellen. Wer einen Wagen über eine App nutzen möchte, bestellt sich darüber einen Fahrer. Die Konsumentenentscheidung ist auch ein Gradmesser für eine demokratische Willensäußerung. Dass die willkürlichen Entscheidungen einer Behörde etwas mit Demokratie zu tun haben sollen, wage ich zu bezweifeln.
Man kann genauso ein konventionelles Taxi mit Konzession per App bestellen, hier geht es nicht darum ob Apps benutzt werden oder nicht. Es geht nur darum, ob man auch ohne Konzession Taxi fahren darf. Die Konsumentscheidung ist individuell, die Regeln dafür sind aber demokratisch festgelegt. Die Anzahl der Konzessionen, bzw. welche Beschränkungen es da gibt, wird durch die Stadtverwaltung festgelegt. Es steht jeder demokratisch gewählten Regierung frei, das nach Belieben anzupassen - solche Entscheidungen sind allerdings nicht willkürlich, sondern richten sich idR konsensorientiert nach dem Wählerwillen.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Wenn man natürlich obrigkeitshörig ist und der Taximafia jeden Wunsch erfüllt, dann darf man natürlich nicht ohne "Konzession" aka künstliche Personenbeförderungsermächtigungsbescheinigung Leute durch die Gegend fahren. :rolleyes:

Hier wird positives Recht angewandt, dass sich gegen alle demokratischen Grundprinzipien wendet, natürlich zum "Schutz" der Konsumenten. Haha.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von freigeist »

John Galt » So 29. Jun 2014, 04:15 hat geschrieben:Wenn man natürlich obrigkeitshörig ist und der Taximafia jeden Wunsch erfüllt, dann darf man natürlich nicht ohne "Konzession" aka künstliche Personenbeförderungsermächtigungsbescheinigung Leute durch die Gegend fahren. :rolleyes:

Hier wird positives Recht angewandt, dass sich gegen alle demokratischen Grundprinzipien wendet, natürlich zum "Schutz" der Konsumenten. Haha.
Staats''logik'' hat wenig mit menschlicher oder reiner Logik zu tun.
Zuletzt geändert von freigeist am So 29. Jun 2014, 05:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

Mithrandir » So 29. Jun 2014, 04:59 hat geschrieben:Die Anzahl der Konzessionen, bzw. welche Beschränkungen es da gibt, wird durch die Stadtverwaltung festgelegt. Es steht jeder demokratisch gewählten Regierung frei, das nach Belieben anzupassen - solche Entscheidungen sind allerdings nicht willkürlich, sondern richten sich idR konsensorientiert nach dem Wählerwillen.
Welchen Nutzen soll denn eine Beschränkung (wie hoch sie auch immer sein mag) der Marktteilnehmer haben? Genau das, was in anderen Branchen schon seit Jahrhunderten abgeschafft ist, hat sich im Beförderungswesen hartnäckig gehalten.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von gopinay »

John Galt » So 29. Jun 2014, 04:15 hat geschrieben:Wenn man natürlich obrigkeitshörig ist und der Taximafia jeden Wunsch erfüllt, dann darf man natürlich nicht ohne "Konzession" aka künstliche Personenbeförderungsermächtigungsbescheinigung Leute durch die Gegend fahren. :rolleyes:

Hier wird positives Recht angewandt, dass sich gegen alle demokratischen Grundprinzipien wendet, natürlich zum "Schutz" der Konsumenten. Haha.
Wenn man in einem bestimmten Sektor die Standards aufweicht, müsste man im Sinne der rechtsstaatlichen Gerechtigkeit in vielen Branchen die Standards aufweichen.
Na dann.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

gopinay » So 29. Jun 2014, 08:53 hat geschrieben: Wenn man in einem bestimmten Sektor die Standards aufweicht, müsste man im Sinne der rechtsstaatlichen Gerechtigkeit in vielen Branchen die Standards aufweichen.
Na dann.
Die Technik hat zum Beispiel speziell bei den Taxifahrern eine Ortskenntnisprüfung vollkommen überflüssig gemacht. Rahmenbedingungen wie ein obligatorischer Versicherungsschutz oder ein Gesundheitscheck (der schon heutzutage ein schlechter Witz ist), lassen sich auch bei App-Fahrern realisieren. Ich verstehe nicht, warum hier eine gesamte Branche derartig durch den Staat vor Konkurrenz geschützt wird.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

gopinay » So 29. Jun 2014, 07:53 hat geschrieben: Wenn man in einem bestimmten Sektor die Standards aufweicht, müsste man im Sinne der rechtsstaatlichen Gerechtigkeit in vielen Branchen die Standards aufweichen.
Na dann.
Richtig. Jeder Depp kutschiert Leute durch die Gegend, warum sollen diejenigen die es gegen Geld machen, mit unnötiger Bürokratie und künstlichen Problemen bestraft werden?

Privatautonomie geht vor staatlicher Bevormundung und im wirtschaftlichen Leben ist caveat emptor angesagt, anstatt Bürokratie. So einfach ist das.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

Liegestuhl » So 29. Jun 2014, 08:01 hat geschrieben: Die Technik hat zum Beispiel speziell bei den Taxifahrern eine Ortskenntnisprüfung vollkommen überflüssig gemacht. Rahmenbedingungen wie ein obligatorischer Versicherungsschutz oder ein Gesundheitscheck (der schon heutzutage ein schlechter Witz ist), lassen sich auch bei App-Fahrern realisieren. Ich verstehe nicht, warum hier eine gesamte Branche derartig durch den Staat vor Konkurrenz geschützt wird.
Man will einfach nur den Status Quo verteidigen, weil er recht bequem ist. Weniger Konkurrenz, staatlich festgelegte Preise, Wert der Konzessionen. Letzteres ist der Knackpunkt. In NY zahlen die Deppen teilweise eine Million für eine Taxi-Lizenz. In Deutschland dürften es 5-stellige Beträge sein.

Gegen Mitfahrzentralen haben unsere Taxi-Liebhaber komischerweise nichts einzuwenden? :?:
Zuletzt geändert von John Galt am So 29. Jun 2014, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von gopinay »

Liegestuhl » So 29. Jun 2014, 08:01 hat geschrieben: Die Technik hat zum Beispiel speziell bei den Taxifahrern eine Ortskenntnisprüfung vollkommen überflüssig gemacht. Rahmenbedingungen wie ein obligatorischer Versicherungsschutz oder ein Gesundheitscheck (der schon heutzutage ein schlechter Witz ist), lassen sich auch bei App-Fahrern realisieren. Ich verstehe nicht, warum hier eine gesamte Branche derartig durch den Staat vor Konkurrenz geschützt wird.
Das ist doch in den allermeisten Branchen so.

Wenn irgendwo Standards aufgeweicht werden sollen, warum nur da?
Warum dann nicht auch in anderen Bereichen?
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von gopinay »

John Galt » So 29. Jun 2014, 08:01 hat geschrieben: Richtig. Jeder Depp kutschiert Leute durch die Gegend, warum sollen diejenigen die es gegen Geld machen, mit unnötiger Bürokratie und künstlichen Problemen bestraft werden?

Privatautonomie geht vor staatlicher Bevormundung und im wirtschaftlichen Leben ist caveat emptor angesagt, anstatt Bürokratie. So einfach ist das.
Die Bürger hätten da sehr schnell Probleme mit, wenn nun jeder Michel seine eigenen Standards festlegen können dürfen soll.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Liegestuhl »

gopinay » So 29. Jun 2014, 09:13 hat geschrieben: Wenn irgendwo Standards aufgeweicht werden sollen, warum nur da?
Warum dann nicht auch in anderen Bereichen?
Weil diese Standards speziell in dieser Branche durch die fortschreitende Technik obsolet gemacht werden. Durch das Internet verlieren Ortskenntnisse, Taxistände oder Taxizentralen ihren Wert.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von Mithrandir »

John Galt » So 29. Jun 2014, 05:15 hat geschrieben:Wenn man natürlich obrigkeitshörig ist und der Taximafia jeden Wunsch erfüllt, dann darf man natürlich nicht ohne "Konzession" aka künstliche Personenbeförderungsermächtigungsbescheinigung Leute durch die Gegend fahren. :rolleyes:

Hier wird positives Recht angewandt, dass sich gegen alle demokratischen Grundprinzipien wendet, natürlich zum "Schutz" der Konsumenten. Haha.
Die Spielregeln (Konzessionen) werden druch ganz demokratisch gewählte Regierungen gemacht. Es steht Dir frei, bei den nächsten Kommunalwahlen einer Partei die Stimme zu geben, die diese Konzessionen abschaffen will, bzw. Dich selbst entsprechend in einer Partei zu engagieren. Von »gegen alle demokratischen Grundprinzipien« kann überhaupt keine Rede sein, selbst wenn Du zwischen jenem positiven Recht und einem Naturrecht, Personen gegen Geld herumzufahren unterscheiden willst.

Ich bin ja auch gegen eine Beschränkung des Wettbewerbs durch Konzessionen, aber diese Regeln wurden demokratisch gemacht und müssen auch demokratisch wieder abgeschafft werden. Und am besten unter Einbeziehung der beteiligten Gruppen mit einem einigermaßen sanften Übergang. Dass wie in Griechenland, wo auf Druck der Troika die Konzessionen abgeschafft wurden und Taxifahrer, die 100.000 Euro für eine Konzession bezahlt hatten (möglicherweise sogar auf Kredit) plötzlich auf wertlosem Papier sitzen, ist auch nicht gut - schließlich handelt es sich bei den Konzessionen um immaterielle Eigentumsrechte.
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Re: Das Monopol der Taxifahrer

Beitrag von John Galt »

http://de.wikipedia.org/wiki/Mietwagen_mit_Fahrer

Dummerweise hat der Bund dort explizit deutlich illegale Schutznormen eingebaut. Viel Spaß beim Abschaffen von irgendwas in einer repräsentativen Demokratie. :rolleyes:
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