Güterverkehr steigt um 38 %

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Gerd S.
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Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Gerd S. »

Die Belastung für Deutschlands Straßen, Schienen und Wasserwegen steigt weiter: Das Verkehrsministerium prognostiziert bis 2030 einen Anstieg des Güterverkehrs um 38 Prozent. Das größte Plus verzeichnet dabei die Bahn.

Das ist die Schlagzeile eines ARD-Berichtes. Was leider aus diesem Bericht kaum hervorgeht, ist die untragbare Situation auf deutschen Autobahnen. Wir wundern uns über diese vielen Baustellen? Warum? Wenn die deutsche Wirtschaft ihre Lager auf die Straßen verlagert und jede Ware mit Lastzügen oder Transportern verteilt und geliefert wird, dann steigt die Belastung des Bauwerks Straße um ein Vielfaches. Die Länge eines Lastzuges beträgt ca. 19 Meter, sein Gewicht beträgt bis zu 40 Tonnen. Ein PKW wiegt etwa 2 Tonnen und ist 5 Meter lang. Logisch, das bei zunehmendem LKW-Verkehr auf den Autobahnen die Beanspruchung des Bauwerks "Straße" mit all seinen Brücken enorm zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Natürlich wird auch der Straßenverkehr und seine Auswirkungen (Stau, Abgase, Lärm, Platzverbrauch, Kosten für den Steuerzahler) zunehmen. Noch mehr Pendler werden im Stau stehen und wertvolle Zeit vertrödeln. Schon jetzt gehört die rechte Spur den Brummis. Wir sollten uns jetzt langsam entscheiden: Bauen wir die Bahn vernünftig aus und verlagern den Güterverkehr weitestgehend auf die Schiene (die für schwere Laste ausgelegt ist, siehe Schweiz) oder überlassen wir die deutschen Autobahnen dem Güterverkehr mit all seinen Folgen. Sollte jemand jetzt auf die vielen Arbeitsplätze des Güterverkehrs hinweisen wollen, möge er bitte zuerst auf die Nummernschilder der LKW´s und Transporter auf deutschen Autobahnen achten und mit den LKW-Fahrern reden, die einen deutschen LKW fahren. Sie sind in der Regel unterbezahlte Leiharbeitskräfte aus dem benachbarten, östlichen Staaten.
pikant
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von pikant »

Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 12:39 hat geschrieben:Die Belastung für Deutschlands Straßen, Schienen und Wasserwegen steigt weiter: Das Verkehrsministerium prognostiziert bis 2030 einen Anstieg des Güterverkehrs um 38 Prozent. Das größte Plus verzeichnet dabei die Bahn.

Das ist die Schlagzeile eines ARD-Berichtes. Was leider aus diesem Bericht kaum hervorgeht, ist die untragbare Situation auf deutschen Autobahnen. Wir wundern uns über diese vielen Baustellen? Warum? Wenn die deutsche Wirtschaft ihre Lager auf die Straßen verlagert und jede Ware mit Lastzügen oder Transportern verteilt und geliefert wird, dann steigt die Belastung des Bauwerks Straße um ein Vielfaches. Die Länge eines Lastzuges beträgt ca. 19 Meter, sein Gewicht beträgt bis zu 40 Tonnen. Ein PKW wiegt etwa 2 Tonnen und ist 5 Meter lang. Logisch, das bei zunehmendem LKW-Verkehr auf den Autobahnen die Beanspruchung des Bauwerks "Straße" mit all seinen Brücken enorm zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Natürlich wird auch der Straßenverkehr und seine Auswirkungen (Stau, Abgase, Lärm, Platzverbrauch, Kosten für den Steuerzahler) zunehmen. Noch mehr Pendler werden im Stau stehen und wertvolle Zeit vertrödeln. Schon jetzt gehört die rechte Spur den Brummis. Wir sollten uns jetzt langsam entscheiden: Bauen wir die Bahn vernünftig aus und verlagern den Güterverkehr weitestgehend auf die Schiene (die für schwere Laste ausgelegt ist, siehe Schweiz) oder überlassen wir die deutschen Autobahnen dem Güterverkehr mit all seinen Folgen. Sollte jemand jetzt auf die vielen Arbeitsplätze des Güterverkehrs hinweisen wollen, möge er bitte zuerst auf die Nummernschilder der LKW´s und Transporter auf deutschen Autobahnen achten und mit den LKW-Fahrern reden, die einen deutschen LKW fahren. Sie sind in der Regel unterbezahlte Leiharbeitskräfte aus dem benachbarten, östlichen Staaten.
die Alternative kann doch nur sein, den Gueterverkehr auf die Bahn oder das Wasser bestmoeglich zu verlagern.
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Teeernte
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Teeernte »

Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 13:39 hat geschrieben:Die Belastung für Deutschlands Straßen, Schienen und Wasserwegen steigt weiter: Das Verkehrsministerium prognostiziert bis 2030 einen Anstieg des Güterverkehrs um 38 Prozent. Das größte Plus verzeichnet dabei die Bahn.

Das ist die Schlagzeile eines ARD-Berichtes. Was leider aus diesem Bericht kaum hervorgeht, ist die untragbare Situation auf deutschen Autobahnen. Wir wundern uns über diese vielen Baustellen? Warum? Wenn die deutsche Wirtschaft ihre Lager auf die Straßen verlagert und jede Ware mit Lastzügen oder Transportern verteilt und geliefert wird, dann steigt die Belastung des Bauwerks Straße um ein Vielfaches. Die Länge eines Lastzuges beträgt ca. 19 Meter, sein Gewicht beträgt bis zu 40 Tonnen. Ein PKW wiegt etwa 2 Tonnen und ist 5 Meter lang. Logisch, das bei zunehmendem LKW-Verkehr auf den Autobahnen die Beanspruchung des Bauwerks "Straße" mit all seinen Brücken enorm zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Natürlich wird auch der Straßenverkehr und seine Auswirkungen (Stau, Abgase, Lärm, Platzverbrauch, Kosten für den Steuerzahler) zunehmen. Noch mehr Pendler werden im Stau stehen und wertvolle Zeit vertrödeln. Schon jetzt gehört die rechte Spur den Brummis. Wir sollten uns jetzt langsam entscheiden: Bauen wir die Bahn vernünftig aus und verlagern den Güterverkehr weitestgehend auf die Schiene (die für schwere Laste ausgelegt ist, siehe Schweiz) oder überlassen wir die deutschen Autobahnen dem Güterverkehr mit all seinen Folgen. Sollte jemand jetzt auf die vielen Arbeitsplätze des Güterverkehrs hinweisen wollen, möge er bitte zuerst auf die Nummernschilder der LKW´s und Transporter auf deutschen Autobahnen achten und mit den LKW-Fahrern reden, die einen deutschen LKW fahren. Sie sind in der Regel unterbezahlte Leiharbeitskräfte aus dem benachbarten, östlichen Staaten.
Entweder Gütertransport ODER ICE..... Was meinst Du wie viel Güterzüge statt einem ICE fahren könnten....

(Auf der Autobahn wird auch nicht für einen Sportwagen die Autobahn KOMPLETT geräumt....)

Solange BLOCKABSTAND "gefahren" wird - (von Signal zu Signal - ein Zug) ...die URALT-Technik mehr Strecke nicht hergibt - die Strassen Fernverkehrsstrassen sich mit der Bahn mit Schranke kreuzen - ist es "TECHNIK" von 1800 .... egal ob der Schrankenwärter oder der Rechner die Schranke runter LEIERT.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Quatschki »

Die langfristigen Prognosen zu Verkehrsentwicklungen haben sich in der Vergangenheit fast nie bestätigt.
Da erzielt man mit Kaffeesatzleserei eine höhere Trefferquote!
Trotzdem bilden sie immer wieder die Grundlage für gigantische Fehlinvestitionen!

Und die vielen Baustellen? Die gäbe es nicht, wenn hintereinander weg und in Schichten gearbeitet würde!
Um aber die unmittelbaren Kosten niedrig zu halten, werden die Bauvorhaben in die Länge gezogen,
dass dabei viel höhere externe Kosten durch die Staus entstehen, interessiert nicht, denn das zahlt die Allgemeinheit.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Teeernte
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Teeernte »

pikant » Di 11. Nov 2014, 13:43 hat geschrieben: die Alternative kann doch nur sein, den Gueterverkehr auf die Bahn oder das Wasser bestmoeglich zu verlagern.
....deshalb fährt die Bahn auch DIREKT durch die Städte.....mit den Gütern......

Stell Dir einfach die Schranken DAUERND geschlossen (bei den Hauptstrecken) vor. Zugfolge 2,5 Minuten....

Die (Entlastungs-) Güterzugstrecken im Osten - und die Terminals ......sind grösstenteils abgebaut worden.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Gerd S. »

Nun ja, ich benötige auch keine Prognose mehr. Es ist jetzt schon zu viel LKW-Transport unterwegs. Aber auf die Bahn verlagern? Dafür muss die Bahn erst einmal auf den technisch neuesten Stand gebracht werden. Anstatt überall Gleise stillzulegen, müssen die Zugangsmöglichkeiten für die Güter auf die Schienen erweitert und vereinfacht werden. Die Bahn ist nicht mal ansatzweise in der Lage, schnell und flexibel Güter zu bewegen und zu verteilen. Mittlerweile ist die deutsche Bahn einer der größten LKW-Spediteure, weil sie anders mit dem jetzigen Güteraufkommen nicht klar kommt. Ein völlig anderes Transportkonzept des Schienentransportes muss her. Es wird heute noch genau so verladen wie vor 150 Jahren. Aber wir fliegen lieber erst mal zum Mars!! :mad:
Und was die Bauausführung der Autobahnbaustellen betrifft gebe ich Quatschki absolut Recht: Wenn die Lebensadern Deutschlands aus ´Wirtschaftlichkeitsgründen für Bauunternehmer´ mit überlangen Baustellen blockiert werden (Stichwort "einmalige Baustelleneinrichtung") braucht sich niemand über riesige Staus zu wundern.

Ach ja!!Jetzt kommen auch Gott sei Dank die Fernbusse dazu. Ich wette, die Anmeldungen bei Fluglehrern gehen immer Zahlreicher ein. :thumbup:
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 13:04 hat geschrieben:Nun ja, ich benötige auch keine Prognose mehr. Es ist jetzt schon zu viel LKW-Transport unterwegs. Aber auf die Bahn verlagern? Dafür muss die Bahn erst einmal auf den technisch neuesten Stand gebracht werden. Anstatt überall Gleise stillzulegen, müssen die Zugangsmöglichkeiten für die Güter auf die Schienen erweitert und vereinfacht werden. Die Bahn ist nicht mal ansatzweise in der Lage, schnell und flexibel Güter zu bewegen und zu verteilen. Mittlerweile ist die deutsche Bahn einer der größten LKW-Spediteure, weil sie anders mit dem jetzigen Güteraufkommen nicht klar kommt. Ein völlig anderes Transportkonzept des Schienentransportes muss her. Es wird heute noch genau so verladen wie vor 150 Jahren. Aber wir fliegen lieber erst mal zum Mars!! :mad:
Und was die Bauausführung der Autobahnbaustellen betrifft gebe ich Quatschki absolut Recht: Wenn die Lebensadern Deutschlands aus ´Wirtschaftlichkeitsgründen für Bauunternehmer´ mit überlangen Baustellen blockiert werden (Stichwort "einmalige Baustelleneinrichtung") braucht sich niemand über riesige Staus zu wundern.

Ach ja!!Jetzt kommen auch Gott sei Dank die Fernbusse dazu. Ich wette, die Anmeldungen bei Fluglehrern gehen immer Zahlreicher ein. :thumbup:
Es ist immer erst mal die gute alte Sache von Angebot und Nachfrage. Der Kunde wünscht Bertechsgaden Flensburg Express Zustellung 10:00 Uhr Nextday. Kein Problem - aber halt nur per LKW oder mit dem Flugzeug, nur das es mit dem LKW wesentlich billiger ist.
Wie also willst du da mehr Verkehr auf die Schiene bringen?
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Gerd S. »

Natürlich kann man dieses Problem nicht mal eben schnell lösen. Es bedarf schon einiger Ideen und einige Mittel sowie Zeit zu einem flexiblen, schnellen Schienenkonzept zu kommen. Mir fehlt schon in der Politik der Wille dazu. Man kann über vieles nachdenken und bevor ich "Das ist doch Blödsinn!!" sage, denke ich lieber erst mal drüber nach. Ohne den Willen etwas verändern zu wollen geschieht schon mal nichts. Für mich persönlich gibt es hier dringenden Handlungsbedarf, denn wir stehen kurz vor dem Verkehrskollaps (und das sage nicht nur ich). Es gab schon in der Vergangenheit Menschen, die zumindest Ideen hatten und diese umsetzten. Warum sie sich nicht durchsetzen konnten, liegt auf der Hand: In der Vergangenheit kostete Kraftstoff wenig, Platz war reichlich da und der Einzelhandel war vor Ort. Heute ist eben alles anders (Internethandel) und es muss viel mehr transportiert werden. Folglich muss auch über ein anderes Konzept der Warenverteilung nachgedacht werden.
Das es Möglichkeiten gibt, zeigt der kopierte Artikel eines Berichtes VON der DB:

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Presseinformation

Neue Rangiertechnik bei Firma Dow in Stade im Einsatz

Zweiwegefahrzeug ermöglicht effektives Rangieren auf Schiene und Straße

(Hamburg, 16. Juni 2014) DB Schenker Rail AG setzt auf moderne Zweiwegetechnik im Rangierdienst bei der Firma Dow in Stade. Das neue Fahrzeug, das sowohl auf Gleisen als auch auf der Straße fahren kann, wurde heute auf dem Gelände der Firma Dow in Stade vorgestellt. Das neue Fahrzeug der Fa. Uthemann ersetzt zukünftig die bisherige Diesel-Rangierlok der Baureihe 363.

Durch die gleichzeitige Möglichkeit auch auf der Straße zu fahren, können Wege abgekürzt werden. Im Gleisbereich senken sich vier Spurräder aus Stahl ab und verwandeln die 24 Tonnen schwere und 7,5 Meter lange Zugmaschine in ein Schienenfahrzeug. Ein 240 PS starker Dieselmotor treibt die vier großen gummibereiften Straßenräder an und sorgt so für die nötige Zugkraft. Per Knopfdruck lässt sich die Maschine mittels automatischer Rangierkupplung fest mit den Güterwagen verbinden.

Hohe Zugkraft, geringerer Kraftstoffverbrauch sowie hohe Wartungs-freundlichkeit durch Großserien-LKW-Technik zeichnen das Fahrzeug aus.

Diese Argumente führten bei DB Schenker Rail AG zu der Entscheidung, das Fahrzeug der Baureihe „RR 2444“ für den Werksrangierdienst zu beschaffen.

Herausgeber: DB Mobility Logistics AG
Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland
Verantwortlich für den Inhalt:
Leiter Kommunikation Oliver Schumacher
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Alexyessin
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 14:23 hat geschrieben:Natürlich kann man dieses Problem nicht mal eben schnell lösen. Es bedarf schon einiger Ideen und einige Mittel sowie Zeit zu einem flexiblen, schnellen Schienenkonzept zu kommen. Mir fehlt schon in der Politik der Wille dazu. Man kann über vieles nachdenken und bevor ich "Das ist doch Blödsinn!!" sage, denke ich lieber erst mal drüber nach. Ohne den Willen etwas verändern zu wollen geschieht schon mal nichts. Für mich persönlich gibt es hier dringenden Handlungsbedarf, denn wir stehen kurz vor dem Verkehrskollaps (und das sage nicht nur ich). Es gab schon in der Vergangenheit Menschen, die zumindest Ideen hatten und diese umsetzten. Warum sie sich nicht durchsetzen konnten, liegt auf der Hand: In der Vergangenheit kostete Kraftstoff wenig, Platz war reichlich da und der Einzelhandel war vor Ort. Heute ist eben alles anders (Internethandel) und es muss viel mehr transportiert werden. Folglich muss auch über ein anderes Konzept der Warenverteilung nachgedacht werden.
Es war eher politisch nicht durchsetzbar / bzw. gewillt. So gab es ja in den Neunzigern die Idee der Bahntrans, als Kombination zwischen Schiene und LKW ( ab 200 km ). Aber ohne die richtigen Frachtzentren und die jeweiligen Trassen war es halt schlichtweg eine große Nullnummer. Denn rein von der Rentabilität her ist ein Verteilersystem über die Schiene durchaus realisierbar.
Für 14 Lademeter war der Preis München - Hannover ca. bei 1400 .- DM ( ist sogar heute billiger ) und für den Transport auf der Schiene im Hauptlauf war man circa bei 700.- DM ( + 100.- DM pro An und Abfahrt ).
Aber wie schon geschrieben, das war nicht gewollt bzw. logistisch teilweise nicht machbar. Da spielten zu viele Entscheidungsträger mit:

DB/ Thyssen Haniel / Eisenbahnbundesamt / Kommunalregierungen / Landesregierungen usw.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Gerd S. »

Und genau da ist mein Problem! Es war nicht gewollt!! Jedem ist klar, das man damit nicht sofort den schnellen Euro verdient. Und damit ist es zum scheitern verurteilt. Bloß nicht an die Zukunft denken wenn man JETZT Geld verdienen kann. Es mag polemisch klingen aber es bestätigt sich immer wieder: Langfristig wird heute nichts mehr entschieden. Was ein Irrsinn!
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 15:10 hat geschrieben:Und genau da ist mein Problem! Es war nicht gewollt!! Jedem ist klar, das man damit nicht sofort den schnellen Euro verdient. Und damit ist es zum scheitern verurteilt. Bloß nicht an die Zukunft denken wenn man JETZT Geld verdienen kann. Es mag polemisch klingen aber es bestätigt sich immer wieder: Langfristig wird heute nichts mehr entschieden. Was ein Irrsinn!
Erzähle das den Nachfragern. Seit Jahren wird schon immer auf die LKW-Branche ge"hetzt", aber wer beschwert sich denn, wenn alles teurer wird? Richtig, die Verbraucher sowohl in Industrie wie jeder einzelne am Frühstückstisch. Alles muss möglichst schnell und möglichst günstig verfügbar sein.
Das möchte ich sehen, das es heißt, egal, dann gibt's halt mal kein Nutella aufs Brot oder keinen frischen Kalamrie beim Griechen. Das werden die Menschen ganz toll finden.
Oder ein Auto kostet neu nicht mehr 15T sondern 18T.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Helmuth_123 »

Alexyessin » Di 11. Nov 2014, 15:40 hat geschrieben:
Erzähle das den Nachfragern. Seit Jahren wird schon immer auf die LKW-Branche ge"hetzt", aber wer beschwert sich denn, wenn alles teurer wird? Richtig, die Verbraucher sowohl in Industrie wie jeder einzelne am Frühstückstisch. Alles muss möglichst schnell und möglichst günstig verfügbar sein.
Das möchte ich sehen, das es heißt, egal, dann gibt's halt mal kein Nutella aufs Brot oder keinen frischen Kalamrie beim Griechen. Das werden die Menschen ganz toll finden.
Oder ein Auto kostet neu nicht mehr 15T sondern 18T.
Aber zu sagen der Kunde/Verbraucher will es nicht anders und dann die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu machen kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich finde schon, es sollte verkehrspolitisches Ziel in Deutschland sein, möglichst einen großen Teil des Gütertransports über Schiene und Binnenschifffahrt abzuwickeln. Das wird der Markt aber nicht alleine reglen, in dem Fall braucht es staatliche Eingriffe. (Investitionen in Schiene und Kanäle, Investitionen in Güterbahnhöfe und Binnehäfen)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Teeernte » Di 11. Nov 2014, 12:51 hat geschrieben:
Entweder Gütertransport ODER ICE..... Was meinst Du wie viel Güterzüge statt einem ICE fahren könnten....
Weil es ja auch nur Mischverkehr gibt.
Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 13:04 hat geschrieben:Mittlerweile ist die deutsche Bahn einer der größten LKW-Spediteure, weil sie anders mit dem jetzigen Güteraufkommen nicht klar kommt. Ein völlig anderes Transportkonzept des Schienentransportes muss her.
Nö. Die DB ist mittlerweile halt eins der größten Transportunternehmen der Welt. Die haben halt auch neue Märkte erschlossen, aber verlagern nicht.
Und was die Bauausführung der Autobahnbaustellen betrifft gebe ich Quatschki absolut Recht: Wenn die Lebensadern Deutschlands aus ´Wirtschaftlichkeitsgründen für Bauunternehmer´ mit überlangen Baustellen blockiert werden (Stichwort "einmalige Baustelleneinrichtung") braucht sich niemand über riesige Staus zu wundern.
Ohne Bauarbeiten hält man Verkehrswege normalerweise nicht lange gut in Schuß. Was meinst Du denn, wieso es teure Bauarbeiten gibt? Um Wirtschaftsverkehre zu ärgern?
Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 12:39 hat geschrieben:Die Belastung für Deutschlands Straßen, Schienen und Wasserwegen steigt weiter: Das Verkehrsministerium prognostiziert bis 2030 einen Anstieg des Güterverkehrs um 38 Prozent. Das größte Plus verzeichnet dabei die Bahn.

Das ist die Schlagzeile eines ARD-Berichtes. Was leider aus diesem Bericht kaum hervorgeht, ist die untragbare Situation auf deutschen Autobahnen.
Leider geht auch nicht hervor, was da konkret um 38% ansteigen soll. Tonnenkilometer?
Gerd S. » Di 11. Nov 2014, 12:39 hat geschrieben:Die Länge eines Lastzuges beträgt ca. 19 Meter, sein Gewicht beträgt bis zu 40 Tonnen. Ein PKW wiegt etwa 2 Tonnen und ist 5 Meter lang.
Die Achslast zählt, nicht die Länge oder das Gesamtgewicht.
Bauen wir die Bahn vernünftig aus und verlagern den Güterverkehr weitestgehend auf die Schiene (die für schwere Laste ausgelegt ist, siehe Schweiz) oder überlassen wir die deutschen Autobahnen dem Güterverkehr mit all seinen Folgen
Die Politik kann nichts verlagern. Das entscheiden die Kunden. Man kann höchstens bestimmte Verkehrsträger attraktiver machen mittels staatlichen Mitteln -- oder sie künstlich behindern, um andere zu stärken.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Di 11. Nov 2014, 22:08 hat geschrieben:
Aber zu sagen der Kunde/Verbraucher will es nicht anders und dann die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu machen kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich finde schon, es sollte verkehrspolitisches Ziel in Deutschland sein, möglichst einen großen Teil des Gütertransports über Schiene und Binnenschifffahrt abzuwickeln. Das wird der Markt aber nicht alleine reglen, in dem Fall braucht es staatliche Eingriffe. (Investitionen in Schiene und Kanäle, Investitionen in Güterbahnhöfe und Binnehäfen)
LKW-Verkehre sind halt flexibler und auf kurzen Strecken schneller und günstiger als die Bahn und das Binnenschiff. Würde man die Rechtslage in Europa, wo vor allem Deutschland blockiert, ändern, könnte man Leerfahrten drastisch reduzieren und gleichzeitig mittels Verkehrstelematik (auch Blockade aus Berlin) die Effizienz immens steigern ohne neue Autobahnen zu bauen. Abgesehen davon: wenn die die Politik jetzt Wasserstraßen und Schienen so ausbaut, daß es eine attraktive Alternative für Spediteure etc. wird, dann hat der Markt mit seiner Macht schon "geregelt", da die Ministerien nur raumordnungspolitisch reagieren.
Labskaus!

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Helmuth_123 » Di 11. Nov 2014, 22:08 hat geschrieben:
Aber zu sagen der Kunde/Verbraucher will es nicht anders und dann die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu machen kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich finde schon, es sollte verkehrspolitisches Ziel in Deutschland sein, möglichst einen großen Teil des Gütertransports über Schiene und Binnenschifffahrt abzuwickeln. Das wird der Markt aber nicht alleine reglen, in dem Fall braucht es staatliche Eingriffe. (Investitionen in Schiene und Kanäle, Investitionen in Güterbahnhöfe und Binnehäfen)
Staatlicher Eingriff? Helmuth, ich bin entsetzt von dir :)

Also kurz zum Transport. Bahnhöfe mit Güterumschlag sind nicht das Problem, sondern die Kosten für den Ertrag. Gerade der Wegfall der Tarife, die zum Schutze der Bahn als Transportalternative geschaffen wurden, gibt es nicht mehr und daher rechnet sich im Industrieggütersektor der Transport per Bahn wenig ( Schüttgüter, Flüssiggüter, Auto usw. ) laufen ja immer noch über die Bahn.
Aber rein von der Infrastruktur sind sowohl Bahnhöfe wie Gleisanschlüsse vorhanden nur kann sich keiner die Nutzung leisten.

Und Binnenschiffe sind für die Güter, die im Moment via Strasse transportiert werden nicht wirklich geeignet. Da waren schon immer die Schüttgüter im Fordergrund wie etwa Saatgut, Erze, Kies, Kohle. Klar wäre es rein technisch möglich ein Binnenschiff mit ein paar Containern in Richtung Hamburg oder Rotterdam zu schicken, aber wozu? DAS läuft über die Bahn und wird dann umgeschlagen.

Nur mal als Vergleich:

Voller Container von München nach Hamburg:

LKW - Bahn 1 Tag ( und in Hamburg sogar bis zum Hafen direkt )
Binnenschiff mh, wenn du Glück hast 4 Tage ( sollte es Seefracht sein, würde eh jeder via Duisburg verschiffen )
Flugzeug - unbezahlbar ( machbar technisch schon, aber das regelt nicht mal mehr der Iata Tarif )

Also liegt das Problem an der Erwartung an die Logistik sprich am Verbraucher. Schnell und Günstig ist nunmal in der Logistik das Schlagwort, was auch von Kundenseite einfach erwünscht ist.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Gerd S..
Wenn ich einen Eingangsbeitrag schreibe, schreibe ich ihn ebenfalls inetwa so wie Du - ich reiße Themen nur an. So daß jeder sich etwas heraussuchen kann, zu dem er sich etwas genauer und hintergründiger äußern kann ... darf. Da alles dies, was Du ansprichst, aber nicht nur ein weites Feld ist, sondern ebenfalls alles irgendwie mit allem zusammenhängt, ist mir nicht ganz klar, wie dies Problem letztlich mit einfachen Mitteln gelöst werden kann ... wie diese Probleme gelöst werden sollen, ohne (mehr als notwendig) andere, neue Baustellen aufzureißen? (ist vergangenheitlich zu oft vernachläßigt worden.)
  • Probleme sind vergangenheitlich nicht erkannt worden ... verharmlost worden ... eine Lösung war nicht gewollt ... etc.
Alles richtig! Aber erstens hat dies etwas von einem Schwarze-Peter-Spiel (die Vergangenheit ist Schuld!) - es trägt aber auch nicht wirklich zur Lösung bei.
  • Prognosen zu Verkehrsentwicklungen haben sich in der Vergangenheit fast nie bestätigt.
Auch dies stimmt! Bringt uns aber nicht einen Schritt weiter. Zu fragen ist nämlich auch:
  • "Wer hat dies zu verantworten?" ... das nicht-erkennen ... die Verharmlosung ... letztlich: eine-Lösung-war-nicht-gewollt?
    ... heutzutage - Politiker??
Die Zahlen ("Anstieg des Güterverkehrs um 38 Prozent bis 2030") kann man in der Höhe bezweifeln - es sind ja auch nur Prognosen, müssen also nicht stimmen.
  • Um es etwas platischer zu machen: Transportaufkommen 2010: 4,1 Mrd Tonnen (t) = 624 Mrd. Tonnenkilometer (tkm) (darunter Lkw: ca. 3,1 Mrd t = ca. 437 Mrd tkm) - Anstieg bis 2050: auf ca. 1200 Mrd. tkm.
Ob dieser Anstieg letztlich zu Wasser (Schiff), auf der Straße (Lkw), der Schiene (Bahn), oder mit dem Flugzeug bewältigt wird, bleibt wirklich der (langfristigen) Planung unterworfen, aber auch (und in erster Linie) dem "Gewollt-sein" ... der Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung vorbehalten. Wir sollten nicht alles, was schiefläuft, Politik anlasten. (obwohl es sehr einfach ist: nach Teil-Meinung der Bevölkerung sind Politiker an allem schuld - Kollektivschuld!)

Die Bahn ist unpünktlich und verdreckt - daher müsse die Bahn privatisiert werden. (ein privater Investor könne sich dies nicht leisten - letztlich werde es danach besser ... die Hoffnung stirbt zuletzt!) Dies forderten Mitte der 80er Jahre Teile der Bevölkerung! (... und prognostizierte Besserung ... lauthals.) Dabei hatte man (oder auch Frau) aber nur den Personenverkehr im Blick. (also - wie es häufig der Fall ist: ein sehr eingeschränktes Weltbild!) Den Bahn-Güterverkehr hatte man dabei seitens der Betroffenen (der nach Privatisierung rufenden Heilsbringer) bisdahin wenig beachtet.
Vergessen wurde auch, daß ein privater Unternehmer ja Gewinn machen will und muß. (deshalb stieg die Quallität?? - aber auch die Preise stiegen!!) Politik(er) sprangen aber dieser Forderung nach Privatisierung bei!

Die Bahn ist zwar noch zu Hundert Prozent bundeseigen - handelt aber privatwirtschaftlich. Da die Bahnverantwortlichen zuerst den Personenverkehr im Blick haben, daher bleiben teilweise Güterzüge stehen (hab ich selber schon erlebt.), wenn z. B. keine Trasse frei ist.
  • (deshalb ist auch die Forderung "Güter auf die Bahn!" zwar rechtpopulär, aber selten von Realität durchsetzt.)
Nicht jeder Aldi-Laden ... nicht jeder Händler hat einen Gleisanschluß ... zumindest nicht in der Stadt.
  • "Güter auf die Bahn!"
Solange der Kunde (die Firma) nicht auf "Anlieferung zu Arbeitsanfang!" besteht, funktioniert's - ansonsten wird's eng. Der Lkw ist flexibler!
Eine weitere Frage, ist die Frage nach den Kosten. Lagerplatz kostet. Diese Kosten müssten dann aber letztlich auf die Preise umgelegt werden. Und wenn die Preise von ???? letztlich steigen? ... das Geschrei kann ich mir inetwa vorstellen.
    • (der billigste Lagerplatz ist immer noch der Lkw!)
  • "Arbeitsplätze"
Fakt ist, daß schon heutzutage etliche Tausend Lkw-Fahrer fehlen! Zukünftig werden aber auch weitere Lkw-Fahrer-Arbeitsstellen wegfallen - in den nächsten zehn Jahren erreichen (laut Destatis) schätzungsweise rund 30 Prozent des Fahrerpersonals die Altersgrenze. (Die Dekra schätzt für die kommenden zehn Jahre: mehr als 150 000 ... nur in Deutschland.)
Laut der "ZF-Zukunftsstudie die Fernfahrer" werden jährlich etwa 3000 neue Berufskraftfahrer ausgebildet. (damit kann allenfalls der Status quo aufrecht erhalten werden) Hinzu kommen bis zu 12 000 Männer und Frauen, die eine "beschleunigte Qualifizierung" durchlaufen - macht also 15000 neue Kraftfahrer - nötig wären aber etwa 25 000 neue Kraftfahrer.
  • (deswegen auch die Forderung aus Wirtschaft nach dem Lang-Lkw?!?)

Fazit - wie hier auch schon teilweise angesprochen:
  • Die Bahn ist teil- und zeitweise zu unflexibel - sie muß es aber auch sein. Wenn der ICE wieder mal zu spät kommt, weil ein Güterzug zusätzlich auf die Schiene gesetzt wird, ... dies fände wohl kaum ein Pendler gut.
    • (den Verantwortlichen glauben würde dies sowieso auch kaum jemand!)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Servus Neandertaler,

zum Thema Bahntransport möchte ich noch ein bisserl aus dem Nähkästchen plaudern ( hab selbst bei der Bahntrans seiner Zeit gearbeitet ):

Erstens hatte die Bahn ihren Tarifschutz UND auch einen (West)-Deutschen Kabotageschutz. So waren für alle Gebiete nur eine gewisse Zahl von Fuhrunternehmern zugelassen. Dafür bekam der Kunde bei der Bahn eine Transportgarantie. Die Bahn durfte eben keine Transport ablehnen, egal ob lukrativ ( Hamburg nach Düsseldorf 4 Europaletten 1200 kg ) oder von Marktl am Inn 4 Sonnenschrimständer nach Westerland.
Durch diesen Bestandsschutz konnte sich die Bahn als Staatsunternehmen auch Umschlagshallen an jedem zweiten Bahnhof der Republik leisten.
Nun kam aber der Punkt in den 90er Jahren als dies alles wegfiel und es wurde sich ein in Deutschland großer Partner gesucht, der ebenfalls ein funktionierndes Stückgutnetz hatte und fand diesem beim Thyssenkonzern und dessen Spediteurstochter Thyssen-Haniel Logistik. So wurde beschloßen, und das ist der Witz an der Sache, den nicht lukrativen Stückgut und Teilpartien Teil an die Gemeinschaft Thyssen-Haniel / DB genannt Bahntrans zu geben. Der Gesamtzugbereich aber brav bei der Mama DB zu behalten.
Was wurde denn damals groß gesprochen von sogenannten Frachtzentren mit Umsetzrampen und Gleisanschluß.......die sich dann natürlich nicht gerechnet haben, denn
a) war THL eine aus der Stahltransport entstandene Stückgutspedition auf LKW
b) da viele großen Städte kein FZ erhalten haben, war eine Bahnverladung der Wechselbrücken nicht lukrativ
c) die Kombination und Disposition der Wagons einer "Fremdfirma" überlassen
d) die gebauten FZs wie zum Beispiel in Regensburg waren im Unterhalt zu teuer und wurden aber voll auf die Bahntrans umgelegt
e) Kaufte sich die Bahn dann Schenker wieder zurück, schmiss dessen Partner Rhenus wieder raus und DIE haben auch die Zugdisposition ;)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Quatschki.
Quatschki hat geschrieben:Die langfristigen Prognosen zu Verkehrsentwicklungen haben sich in der Vergangenheit fast nie bestätigt.
Da erzielt man mit Kaffeesatzleserei eine höhere Trefferquote!
Trotzdem bilden sie immer wieder die Grundlage für gigantische Fehlinvestitionen!

Und die vielen Baustellen? Die gäbe es nicht, wenn hintereinander weg und in Schichten gearbeitet würde!
Um aber die unmittelbaren Kosten niedrig zu halten, werden die Bauvorhaben in die Länge gezogen,
dass dabei viel höhere externe Kosten durch die Staus entstehen, interessiert nicht, denn das zahlt die Allgemeinheit.
Als die (heute maroden) Straßen und Brücken geplant und gebaut wurden, ist man nicht von einer dermaßen zunehmenden Belastung ausgegangen - konnte man auch nicht.
  • (die Osterweiterung war ja nicht bewußt ... geplant - abgesehen von der Zunahme des Individualverkehrs)
Deswegen ist Dein Hinweis auf die nicht-planbaren und nicht-immer-zutreffenden Entwicklungen aufgrund derartiger Prognosen schon zutreffend ... aber nur teilweise.
  • "Baustellen ... in Schichten ... werden in die Länge gezogen."
Auch dies stimmt nur teilweise!
Bauvorhaben werden mit Zeitvorgabe vergeben - wer schneller ist, bekommt einen "Bonus".
  • (deswegen auch die zunehmenden Fehlplanungen ... Fehlkalkulationen einiger Unternehmer - etwa Lahntalbrücke A45: Insolvenz der ersten Firma - Verzögerung!)
Das Problem, was Du aber vermutlich meinst, ist, daß Du Baustellen siehst ... an ihnen vorbeifährst, an denen sich offensichtlich nichts tut?!?

Selten siehst Du, wenn abseits der eigentlichen Baustelle Arbeiten verrichtet werden. (etwa Grundwasserspeicher werden irgendwo auf dem Feld errichtet, oder unter der Brücke wird gebaut, etc.)
Bauvorhaben werden schon teilweise dort, wo es geht, in die verkehrsarme Zeit verlegt - sprich: es wird zeitweise nachts gebaut.
  • (würde sich ja auf die "Bonuszahlung" positiv auswirken - liegt also im Interesse des Unternehmers.)
Es ist aber schon eine Abwägung, ob dadurch, daß Bauvorhaben nachts vorgenommen werden, ob dadurch Mehrkosten entstehen - besonders wenn diese in Eigenregie vorgenommen werden - also mit eigenem (teilweise teurerem) Staatsbediensteten-Personal, oder ob diese Kosten dadurch höher sind, wenn ein Stau entsteht.
  • volkswirtschaftliche Kosten entstehen ja vermehrt dort, wo viele Transporte abgewickelt werden - also nicht auf jeder Autobahn.
    • ... aber immer gerade dort, wo Du stehst - dies ist natürlich ärgerlich ... verständlich.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Helmuth_123.
Helmuth_123 hat geschrieben:Aber zu sagen der Kunde/Verbraucher will es nicht anders und dann die Hände in den Schoß zu legen und nichts zu machen kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich finde schon, es sollte verkehrspolitisches Ziel in Deutschland sein, möglichst einen großen Teil des Gütertransports über Schiene und Binnenschifffahrt abzuwickeln. Das wird der Markt aber nicht alleine reglen, in dem Fall braucht es staatliche Eingriffe. (Investitionen in Schiene und Kanäle, Investitionen in Güterbahnhöfe und Binnehäfen)
Es ist schon bedauernswert, daß zuletzt vermehrt Politik lediglich darüber nachdenkt ... das andenkt, was ihrer Meinung gerade politisch durchsetzbar ist. (politisch durchsetzbar: nicht nur in den Parlamenten - auch innerhalb der Bevölkerung.) Politik kann aber auch nur das durchsetzen, was akzeptiert oder gewünscht wird.
  • (deswegen auch mein Hinweis: bitte nicht immer und alles Politik anlasten, wenn mal wieder etwas nicht funktioniert!)
Langfristig sollte es schon politische Agenda sein, die zukünftigen (Verkehrs-) Probleme anzudenken ... weiterzudenken ... letztlich vielleicht sogar zu lösen (zumindest Lösungsansätze zu liefern) - JA! Wenn aber innerhalb der Bevölkerung Querdenker letztlich als Querulanten abgetan ... diskreditiert werden, solange kann und wird es kaum jemanden geben, der derartig querdenkt.

Letztendlich wird der Lkw nicht ganz von der Straße verschwinden! (auch wenn dies gewünscht ... gehofft wird - nicht jedes Geschäft hat einen Gleisanschluß!) Dies wird zwar von der Bevölkerung gewünscht, aber höhere Preise möchte auch niemand für Produkte des täglichen Lebens zahlen.
  • (abgesehen davon, daß bei genereller Reduzierung des Lkw-Verkehrs, nicht mehr unbedingt an jedem Ort alle Waren verfügbar wären ... zumindest nicht zu jeder Zeit!)
  • "Investitionen ... Binnenhäfen"
... hört sich gut an! Aber schonmal darüber nachgedacht, daß es damit nicht getan ist?
  • ..., daß daran anschließend eventuell auch eine Flußvertiefung benötigt wird? Findet auch nicht überall Akzeptanz.
    • (Elbvertiefung und deren Begradigung, etc.)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Geplant ist nach Informationen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, von 2015 bis 2019 im Rahmen des Programms LuFV II rund 28 Milliarden Euro dafür aufzubringen. Im Detail stammt das Geld aus dem Bundeshaushalt, DB-Dividendenzahlungen und Instandhaltungsmittel der Bahn, die laut Bahn aufgestockt wurden.
http://www.eurotransport.de/news/infras ... 81299.html
Der Neandertaler hat geschrieben:"Investitionen ... Binnenhäfen"
... hört sich gut an! Aber schonmal darüber nachgedacht, daß es damit nicht getan ist?
..., daß daran anschließend eventuell auch eine Flußvertiefung benötigt wird? Findet auch nicht überall Akzeptanz.
(Elbvertiefung und deren Begradigung, etc.)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Wie viel Vertiefung bräuchte denn die Elbe für Panmax oder gar für die Megaschiffe?
Nebenbei ist das für den Binnengüterverkehr eh wurscht. Aber weder die Isar noch der Lech taugen zu Tiefwasserrinnen, weil der "Stop"See fehlt.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Alexyessin » Mi 12. Nov 2014, 20:15 hat geschrieben:
Wie viel Vertiefung bräuchte denn die Elbe für Panmax oder gar für die Megaschiffe?
Nebenbei ist das für den Binnengüterverkehr eh wurscht. Aber weder die Isar noch der Lech taugen zu Tiefwasserrinnen, weil der "Stop"See fehlt.
Panmax sind kein Problem. Der Hafen hat zwar einen Binnenschiffanbindung über Elbe und Elbe-Trave-Kanal, aber für die Binnenschifffahrt ist die Elbvertiefung nicht, sondern für die Seefahrt und dann die Hinterlandverkehre, wo die Binnenschifffahrt quasi gar keine Rolle spielt. Die Akzeptanz ist auch hoch. In Umfragen über 70% für die Vertiefung. Strikt dagegen 20% oder so. Das Problem ist eher, daß unsere Richter nicht wissen, wie sie die Wasserrahmenrichtlinie zu verstehen haben. Protest gegen die Elbvertiefung ist de facto nicht vorhanden.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Apropos:
Verkehrsminister Winfried Hermann hat das Gutachten zur Stärkung des Kombinierten Verkehrs in Baden-Württemberg vorgestellt. Gemeinsam mit den Gutachtern von TCI Röhling Transport Consulting International informierte er über Möglichkeiten, die Umwelt zu entlasten, indem Güterverkehr teils auf der Straße, teils auf der Bahn oder mit dem Binnenschiff abgewickelt wird.
http://www.sinsheim-lokal.de/?p=50323

(zu TCI sag ich mal lieber nichts :| )
Der Kombinierte Verkehr (KV) erfreut sich in der Wirtschaft wachsender Beliebtheit. Er werde von Verladern und Spediteuren als preisgünstige und umweltfreundliche Alternative zum Lkw angesehen, heißt es in der Logistik-Umfrage 2014 des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME).
http://www.eurotransport.de/news/bme-lo ... 81509.html

Wie gesagt, statt durch Asphalt läßt sich durch Vernetzung (ITS) bei multimodalen Transportketten so einiges rausholen. Manchmal scheiterte es bisher an ganz "banalen" Dingen wie nicht-krankbaren Sattelschleppern, die man daher gleich auf dem LKW ließ, obwohl die Schiene noch reichlich Kapazitäten hatte.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

frems » Sa 22. Nov 2014, 14:58 hat geschrieben:Wie gesagt, statt durch Asphalt läßt sich durch Vernetzung (ITS) bei multimodalen Transportketten so einiges rausholen. Manchmal scheiterte es bisher an ganz "banalen" Dingen wie nicht-krankbaren Sattelschleppern, die man daher gleich auf dem LKW ließ, obwohl die Schiene noch reichlich Kapazitäten hatte.
Das Prinzip der rollenden Landstraße ist ja nichts neues und wird auch oft benützt, gerade über den Alpentransit. Nur wäre es halt auch am Anbieter ( Bahn ) dies mit den reinen Container bzw. WABs zu kombinieren.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von jack000 »

Die Bundesregierung will angesichts des rasanten Verkehrswachstums die Güterbahnen im Wettbewerb mit dem Lkw stärken. Dafür sollten die Trassenkosten halbiert und ein Forschungsprogramm zur Bahn-Modernisierung aufgelegt werden, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt am Freitag in Berlin bei der Vorstellung des „Masterplan Schienengüterverkehr“:

„Das ist die größte Entlastung für den Schienen-Güterverkehr der vergangenen Jahrzehnte.“ Im Haushalt für 2018 würden allein für die Reduzierung der Trassenpreise 350 Millionen eingeplant.

Vorgesehen ist in dem Plan außerdem eine Abgabenentlastung beim Bahn-Strom sowie ein Streckenausbau, um Engpässe zu beseitigen und längere Züge zu ermöglichen. Das Bahn-Forschungsprogramm soll sicherstellen, dass die technische Entwicklung auf der Schiene mit der auf der Straße mithalten kann.

Gütersparte der Deutschen Bahn steckt in der Krise

Dobrindt steht von verschiedenen Seiten unter Druck: Zum einen hat der Verkehrssektor wegen des starken Wachstums der vergangenen Jahre als einziger bislang keinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Der Treibhausgasausstoß des Verkehrs liegt noch genauso hoch wie 1990. Der Anteil der umweltfreundlichen Bahnen am Güterverkehr insgesamt ist 2016 auf unter 18 Prozent gesackt, der Lkw hat einen Anteil an der Verkehrsleistung von über 70 Prozent.

Zudem steckt die Gütersparte der Deutschen Bahn in einer tiefen Krise und hatte 2015 dem Staatskonzern einen Milliarden-Verlust eingebrockt. Der einstige Fast-Monopolist DB Cargo hat inzwischen über 40 Prozent Marktanteil an Konkurrenten verloren. Der Masterplan soll nun allen Güterbahnen zugute kommen.

Viele Vorhaben wie auch die Senkung der Trassenpreise können erst in der nächsten Wahlperiode umgesetzt werden. Allerdings stehen sowohl SPD als auch Union dahinter.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 74107.html
Schon mal ein gute Ansatz aber wirklich wirkungsvoll? Welche Güter können denn noch auf die Schiene gebracht werden? Online Shopping ist inzwischen ein "heute kaufen, morgen erhalten"-Geschäft geworden und da wird man mit Bahn eher nix machen können.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(23 Jun 2017, 17:36)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 74107.html
Schon mal ein gute Ansatz aber wirklich wirkungsvoll? Welche Güter können denn noch auf die Schiene gebracht werden? Online Shopping ist inzwischen ein "heute kaufen, morgen erhalten"-Geschäft geworden und da wird man mit Bahn eher nix machen können.
Wobei ich mal ganz dezent behaupten würde, das dieser "Kleinscheiß" nicht wirklich die Menge macht.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Alexyessin.[quote="Alexyessin"Wobei ich mal ganz dezent behaupten würde, das dieser "Kleinscheiß" nicht wirklich die Menge macht.[/quote]
Kleine Anmerkung ... kleine Ergänzung:
  • Ich kann mich erinnern, als die Forderung aufkam: "Güter auf die Bahn!", daß der ADAC seinerzeit mal nachgerechnet hat ... und versucht hat, aufzuzeigen, was dies bedeutet ... bedeuten würde.
    Der ADAC hat dargestellt, daß der Schienenverkehr nur etwa 10 Prozent des gesamten Güterverkehrs ausmacht, und daß man davon lediglich einen sehr geringer Anteil (nur etwa drei Prozent) auf die Schiene verlegen könnten. Der Rest sei Nah- oder Stadtverkehr ... also: Verteilerverkehr. Dies würde aber bedeuten, daß dort, wo zur Zeit ein Gleis liegt und um alles korrekt und effektiv ablaufen zu lassen, daß dort künftig ein weiteres Gleis hinzu kommen müsse.
    Fazit:
    • Soviel Aufwand nur, um einen sehr geringen Teilerfolg zu bewerkstelligen?
    Und wenn man nun von Prognosen ausgeht (die sowieso recht ungenau sind), daß der Güterverkehr zukünftig steigen wird, wird man wohl mit dem einen zusätzlichen Gleis wohl nicht hinkommen.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(26 Jun 2017, 11:47)

Wobei ich mal ganz dezent behaupten würde, das dieser "Kleinscheiß" nicht wirklich die Menge macht.
>10 Millionen Pakete täglich, wenn es auf Weihnachten zugeht
Die Waren müssen vom Hersteller in die Logistikzentren gebacht werden, von dort in die Paketzentren und von da an die Haushalte.
Natürlich wäre es denkbar, zwischen den Logistik-Zentren des Versandhandels und den Paketzentren von DHL, DPD oder Hermes einige Dutzend Postzüge statt hunderter LKW fahren zu lassen. Es gibt nur keine Schiene und es war auch nie eine vorgesehen, als man das System in den Gewerbeparks an der Autobahn so aufgebaut hat.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2017, 10:48)

>10 Millionen Pakete täglich, wenn es auf Weihnachten zugeht
Die Waren müssen vom Hersteller in die Logistikzentren gebacht werden, von dort in die Paketzentren und von da an die Haushalte.
Natürlich wäre es denkbar, zwischen den Logistik-Zentren des Versandhandels und den Paketzentren von DHL, DPD oder Hermes einige Dutzend Postzüge statt hunderter LKW fahren zu lassen. Es gibt nur keine Schiene und es war auch nie eine vorgesehen, als man das System in den Gewerbeparks an der Autobahn so aufgebaut hat.
Die Schiene war auch nie für Postpaketversand gedacht. Das ist halt Kleinscheiß.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Elser »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Nov 2014, 13:42)

Es ist immer erst mal die gute alte Sache von Angebot und Nachfrage. Der Kunde wünscht Bertechsgaden Flensburg Express Zustellung 10:00 Uhr Nextday. Kein Problem - aber halt nur per LKW oder mit dem Flugzeug, nur das es mit dem LKW wesentlich billiger ist.
Wie also willst du da mehr Verkehr auf die Schiene bringen?

Begrenzung der zulässigen Gesamtgewichte von Fernlastzügen auf z.B. max. 24 Tonnen. Verinnerung der Achslasten auf max. 7 Tonnen. 40-ig Tonner auf einen Aktionsradious von 100 km Luftlinie beschränken (nur Zubingerverkehr). Effektivere Überwachung der Lenkzeiten, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Sicherkeitseinrichtungen der LKW. Überholverbot von LKW durch LKW von mehr als 60 km/h. Verbannung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Autobahn. Muss man nur machen, dann würden viele unsinnigen Transporte (z.B. Milchprodukte durch die ganze Republik hin- und herkarren) sogar ganz wegfallen und es würden wieder viele regionale Arbeitplätze neu entstehen und nicht durch rumänische oder bulgarische LKW-Sklaven unnötig gemacht. Die Strassen und Brücken hielten länger. Auf unseren Autobahnen wäre nicht so'n Chaos. Weniger Unfalle durch eingeschlafene LKW-Fahrer. Keine mit LKW zugestellten Raststättenplätze......usw. Solange wir allerdings von der Autoindustrie regiert werden, kann man solche vernünftigen Gesetze wohl nicht erwarten.

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Elser hat geschrieben:(18 Aug 2017, 16:50)

Begrenzung der zulässigen Gesamtgewichte von Fernlastzügen auf z.B. max. 24 Tonnen.
Elser
Was sollen die dann laden? Damit würdest du das Gegenteil erreichen - nämlich mehr LKW auf den Straßen anstatt weniger.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Elser »

Alexyessin hat geschrieben:(23 Aug 2017, 10:32)

Was sollen die dann laden? Damit würdest du das Gegenteil erreichen - nämlich mehr LKW auf den Straßen anstatt weniger.
Genau - dann würdest Du für einen bayrischen Joghurt in Dortmund 2,00 € bezahlen müssen, oder würdest gleich einen aus der dortmunder Molkerei, für 0,50 €, kaufen. :) . Ich bin sicher - der LKW-Transport würde dann so teuer werden, das unsinnige Transporte damit unterblieben. Genau darum geht's. Es würden dann nur noch mit Fern-LKW transportiert werden, was unbedingt nötig wäre.

Jetzt kriegs Du auch den bayrischen Joghurt in Dortmund für 0,50 € und zahlst den Rest dann über die, im Stassenbau verschwendeten, Steuern. Außerdem würden enorm viele Schäden an Umwelt und Gesundheit eingespart. Von dem Ende des LKW-Wahnsinns auf unseren Autobahnen einmal ganz zu schweigen. Ist das alles , für Dich, wirklich so schwer zu erkennen?

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Quatschki »

Der Ansatz ist genauso einfach wie richtig.
Kleinere LKW statt Gigaliner!
Wobei ich nicht glaube, dass ein Joghurtlaster die Gewichtsgrenzen ausschöpft
Da ist eher das Volumen der limitierende Faktor.

Aber so wie es jetzt auf einigen Transitautobahnen läuft, mit Mo-Fr durchgehender LKW-Wand in der rechten Spur, könnte man auch parallel Fernförderbänder bauen und da die Container draufstellen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Elser hat geschrieben:(28 Aug 2017, 01:05)

Genau - dann würdest Du für einen bayrischen Joghurt in Dortmund 2,00 € bezahlen müssen, oder würdest gleich einen aus der dortmunder Molkerei, für 0,50 €, kaufen. :) . Ich bin sicher - der LKW-Transport würde dann so teuer werden, das unsinnige Transporte damit unterblieben. Genau darum geht's. Es würden dann nur noch mit Fern-LKW transportiert werden, was unbedingt nötig wäre.

Jetzt kriegs Du auch den bayrischen Joghurt in Dortmund für 0,50 € und zahlst den Rest dann über die, im Stassenbau verschwendeten, Steuern. Außerdem würden enorm viele Schäden an Umwelt und Gesundheit eingespart. Von dem Ende des LKW-Wahnsinns auf unseren Autobahnen einmal ganz zu schweigen. Ist das alles , für Dich, wirklich so schwer zu erkennen?

Elser
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das du eine Preisspanne von € 1,50.- auf einen Becher Joghurt bekommen würdest.
Ich mess heute Abend mal aus, wieviele Becher auf einen Standard Kühler passen.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Elser hat geschrieben:(18 Aug 2017, 16:50)

Begrenzung der zulässigen Gesamtgewichte von Fernlastzügen auf z.B. max. 24 Tonnen. Verinnerung der Achslasten auf max. 7 Tonnen. 40-ig Tonner auf einen Aktionsradious von 100 km Luftlinie beschränken (nur Zubingerverkehr). Effektivere Überwachung der Lenkzeiten, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Sicherkeitseinrichtungen der LKW. Überholverbot von LKW durch LKW von mehr als 60 km/h. Verbannung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Autobahn. Muss man nur machen, dann würden viele unsinnigen Transporte (z.B. Milchprodukte durch die ganze Republik hin- und herkarren) sogar ganz wegfallen und es würden wieder viele regionale Arbeitplätze neu entstehen und nicht durch rumänische oder bulgarische LKW-Sklaven unnötig gemacht. Die Strassen und Brücken hielten länger. Auf unseren Autobahnen wäre nicht so'n Chaos. Weniger Unfalle durch eingeschlafene LKW-Fahrer. Keine mit LKW zugestellten Raststättenplätze......usw. Solange wir allerdings von der Autoindustrie regiert werden, kann man solche vernünftigen Gesetze wohl nicht erwarten.

Elser
Dann lass mal ganze Wirtschaftsbereiche zusammenbrechen.

Die Gestellung von Bahnwaggons ist ja heute schon weitgehend Glückssache. Das würde sicher besser, wenn die Ladekapazitäten und Transportberechtigungen für LKW dermaßen beschränkt würden, wie Du es forderst.

Lass mich raten: Du hast mit Logistik beruflich nur geringe Berührungspunkte?
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Kritikaster hat geschrieben:Lass mich raten: Du hast mit Logistik beruflich nur geringe Berührungspunkte?
Logistik kommt nicht von Logik.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Sep 2017, 13:06)

Logistik kommt nicht von Logik.
Und ein Fuhrpark fährt ;)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Aug 2017, 15:03)
Die Gestellung von Bahnwaggons ist ja heute schon weitgehend Glückssache. Das würde sicher besser, wenn die Ladekapazitäten und Transportberechtigungen für LKW dermaßen beschränkt würden, wie Du es forderst.
Nunja, wenn der Schienengüterverkehr finanziell attraktiver wird, hat das unweigerlich mit der Angebotsplanung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu tun und letztendlich auch mit den öffentlichen Investitionen, um die Kapazitäten zu erhöhen und zuverlässiger zu machen. Dass in den letzten Jahren das Eisenbahnwesen recht stiefmütterlich behandelt wurde und die Politik das Straßenwesen bevorteilt hat, lag ja vor allem auch an dem Wachstum des Güterkraftverkehrs auf dem Verkehrsträger Straße. Nur so am Rande. Eine künstliche Verteuerung der Lkw-Verkehre halte ich auch nicht für erstrebenswert, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass dadurch kein Schwung in andere Verkehrssysteme kommen würde, wenn es um längere Relationen geht, auf denen Verkehre günstiger und/oder schneller abgewickelt werden könnten. Den Lkw nutzen Spediteure ja nicht, weil sie die Karren so hübsch finden oder gerne Tom Astor hören, sondern weil sie damit derzeit auf vielen Abschnitten besser bzw. wirtschaftlicher fahren.
Labskaus!

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

frems hat geschrieben:(03 Sep 2017, 01:58)

Nunja, wenn der Schienengüterverkehr finanziell attraktiver wird, hat das unweigerlich mit der Angebotsplanung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu tun und letztendlich auch mit den öffentlichen Investitionen, um die Kapazitäten zu erhöhen und zuverlässiger zu machen. Dass in den letzten Jahren das Eisenbahnwesen recht stiefmütterlich behandelt wurde und die Politik das Straßenwesen bevorteilt hat, lag ja vor allem auch an dem Wachstum des Güterkraftverkehrs auf dem Verkehrsträger Straße. Nur so am Rande. Eine künstliche Verteuerung der Lkw-Verkehre halte ich auch nicht für erstrebenswert, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass dadurch kein Schwung in andere Verkehrssysteme kommen würde, wenn es um längere Relationen geht, auf denen Verkehre günstiger und/oder schneller abgewickelt werden könnten. Den Lkw nutzen Spediteure ja nicht, weil sie die Karren so hübsch finden oder gerne Tom Astor hören, sondern weil sie damit derzeit auf vielen Abschnitten besser bzw. wirtschaftlicher fahren.
Kann ich unterschreiben.

Interessant wäre es, wenn man einen echten Konkurrenzkampf um die Attraktivität der Verkehrswege hätte. Dazu müssten allerdings Schiene und Straße komplett privatisiert werden, und der Gedanke widerstrebt mir dann doch.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:46)

Viele Schienen sind bereits privat.
Deswegen erwähnte ich auch ausdrücklich "komplett" und "Straßen".
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:47)

Deswegen erwähnte ich auch ausdrücklich "komplett" und "Straßen".
Man sieht wenig Wettbewerb auf privaten Schienen und Straßen
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:52)

Man sieht wenig Wettbewerb auf privaten Schienen und Straßen
Weil sie keine zusammenhängende Infrastruktur bilden.

Aber, wie gesagt, obwohl nur durch eine komplette Privatisierung echter Wettbewerb entstünde, gefällt mir der Gedanke nicht, weil unattraktive Strecken noch stärker vernachlässigt würden als heute bereits.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:55)

Weil sie keine zusammenhängende Infrastruktur bilden.

Aber, wie gesagt, obwohl nur durch eine komplette Privatisierung echter Wettbewerb entstünde, gefällt mir der Gedanke nicht, weil unattraktive Strecken noch stärker vernachlässigt würden als heute bereits.
Unattraktive Umwege müssen eben billiger pro Kilometer angeboten werden.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 09:05)

Unattraktive Umwege müssen eben billiger pro Kilometer angeboten werden.
:s
Wie soll denn das im privatisierten Wettbewerb funktionieren?
Als Transportunternehmen habe ich kein Interesse daran, unattraktive Strecken durch Verzicht auf Kostendeckung zu subventionieren.
Als Tiefbauunternehmen habe ich kein Interesse, unattraktive Verkehrswege zu bauen und zu unterhalten.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 09:29)

:s
Wie soll denn das im privatisierten Wettbewerb funktionieren?
So wie überall sonst auch. Selbstbedienung ist billiger, bio teurer, express kostet extra, Groß- und Vorbestellung zum Vorzugspreis. Wer seine Strecke nicht ausgelastet kriegt, muss mit dem Preis runter. Wer immer voll ist, kann hoch.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 10:10)

So wie überall sonst auch. Selbstbedienung ist billiger, bio teurer, express kostet extra, Groß- und Vorbestellung zum Vorzugspreis. Wer seine Strecke nicht ausgelastet kriegt, muss mit dem Preis runter. Wer immer voll ist, kann hoch.
Wir reden offenbar an einander vorbei.

Von meiner Seite geht's die ganze Zeit um die Frage, wie sich eine privatisierte Verkehrsinfrastruktur grundsätzlich darstellte. Da liefe es genau umgekehrt. Unattraktive, weil beispielsweise abgelegene Strecken, würden nur noch bedient, wenn die Anwohner/Waren-/Leistungsempfänger MEHR bezahlten. Das gilt sowohl für den Bau und Erhalt der Verkehrswege als auch für deren Betrieb, sei es nun Schiene oder Straße.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:33)

Unattraktive, weil beispielsweise abgelegene Strecken, würden nur noch bedient, wenn die Anwohner/Waren-/Leistungsempfänger MEHR bezahlten.
So ist das halt, wenn sich der Staat aus seiner Aufgabe, dem Ausbau und dem Erhalt der Infrastruktur, zurückzieht.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:45)

So ist das halt, wenn sich der Staat aus seiner Aufgabe, dem Ausbau und dem Erhalt der Infrastruktur, zurückzieht.
Deshalb meine ablehnende Haltung zu solchen Ideen.

Damit wird es aber dabei bleiben, dass wir keinen echten Wettbewerb im Transportwesen bekommen, sondern immer nur eine politisch-ideologische Bevorzugung des einen oder anderen Verkehrsträgers.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:33)

Wir reden offenbar an einander vorbei.

Von meiner Seite geht's die ganze Zeit um die Frage, wie sich eine privatisierte Verkehrsinfrastruktur grundsätzlich darstellte. Da liefe es genau umgekehrt. Unattraktive, weil beispielsweise abgelegene Strecken, würden nur noch bedient, wenn die Anwohner/Waren-/Leistungsempfänger MEHR bezahlten. Das gilt sowohl für den Bau und Erhalt der Verkehrswege als auch für deren Betrieb, sei es nun Schiene oder Straße.
Vor dem Abbau kommt die Vermarktung. Erst wenn die nicht einbringlich ist, geht der Betreiber pleite oder verkauft oder baut ab. Zur Vermarktung gehört das marktgerechte Nutzungsentgelt. Da kostet dann der alternativlose Anteil der Strecke nach Hamburg mehr als der direkt-züginage, der Slot mit Zwangshalt zur Überholung mehr als der zum durchfahren, der Slot auf der Nebenstrecke weniger, was den Besteller dann vor die Frage stellt, ob langsamer aber billiger eine Alternative zu "zu teuer" bzw "derzeit nicht buchbar weil ausgelastet" ist. Wenn die Strecke nach Hintertutzing nichts bringt, ist das halt so. Genau wie bisher. Stichwort: Einstellung der Pfefferminzbahn.
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