Güterverkehr steigt um 38 %

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Alexyessin
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Wie viel Vertiefung bräuchte denn die Elbe für Panmax oder gar für die Megaschiffe?
Nebenbei ist das für den Binnengüterverkehr eh wurscht. Aber weder die Isar noch der Lech taugen zu Tiefwasserrinnen, weil der "Stop"See fehlt.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Alexyessin » Mi 12. Nov 2014, 20:15 hat geschrieben:
Wie viel Vertiefung bräuchte denn die Elbe für Panmax oder gar für die Megaschiffe?
Nebenbei ist das für den Binnengüterverkehr eh wurscht. Aber weder die Isar noch der Lech taugen zu Tiefwasserrinnen, weil der "Stop"See fehlt.
Panmax sind kein Problem. Der Hafen hat zwar einen Binnenschiffanbindung über Elbe und Elbe-Trave-Kanal, aber für die Binnenschifffahrt ist die Elbvertiefung nicht, sondern für die Seefahrt und dann die Hinterlandverkehre, wo die Binnenschifffahrt quasi gar keine Rolle spielt. Die Akzeptanz ist auch hoch. In Umfragen über 70% für die Vertiefung. Strikt dagegen 20% oder so. Das Problem ist eher, daß unsere Richter nicht wissen, wie sie die Wasserrahmenrichtlinie zu verstehen haben. Protest gegen die Elbvertiefung ist de facto nicht vorhanden.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Apropos:
Verkehrsminister Winfried Hermann hat das Gutachten zur Stärkung des Kombinierten Verkehrs in Baden-Württemberg vorgestellt. Gemeinsam mit den Gutachtern von TCI Röhling Transport Consulting International informierte er über Möglichkeiten, die Umwelt zu entlasten, indem Güterverkehr teils auf der Straße, teils auf der Bahn oder mit dem Binnenschiff abgewickelt wird.
http://www.sinsheim-lokal.de/?p=50323

(zu TCI sag ich mal lieber nichts :| )
Der Kombinierte Verkehr (KV) erfreut sich in der Wirtschaft wachsender Beliebtheit. Er werde von Verladern und Spediteuren als preisgünstige und umweltfreundliche Alternative zum Lkw angesehen, heißt es in der Logistik-Umfrage 2014 des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME).
http://www.eurotransport.de/news/bme-lo ... 81509.html

Wie gesagt, statt durch Asphalt läßt sich durch Vernetzung (ITS) bei multimodalen Transportketten so einiges rausholen. Manchmal scheiterte es bisher an ganz "banalen" Dingen wie nicht-krankbaren Sattelschleppern, die man daher gleich auf dem LKW ließ, obwohl die Schiene noch reichlich Kapazitäten hatte.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

frems » Sa 22. Nov 2014, 14:58 hat geschrieben:Wie gesagt, statt durch Asphalt läßt sich durch Vernetzung (ITS) bei multimodalen Transportketten so einiges rausholen. Manchmal scheiterte es bisher an ganz "banalen" Dingen wie nicht-krankbaren Sattelschleppern, die man daher gleich auf dem LKW ließ, obwohl die Schiene noch reichlich Kapazitäten hatte.
Das Prinzip der rollenden Landstraße ist ja nichts neues und wird auch oft benützt, gerade über den Alpentransit. Nur wäre es halt auch am Anbieter ( Bahn ) dies mit den reinen Container bzw. WABs zu kombinieren.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von jack000 »

Die Bundesregierung will angesichts des rasanten Verkehrswachstums die Güterbahnen im Wettbewerb mit dem Lkw stärken. Dafür sollten die Trassenkosten halbiert und ein Forschungsprogramm zur Bahn-Modernisierung aufgelegt werden, sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt am Freitag in Berlin bei der Vorstellung des „Masterplan Schienengüterverkehr“:

„Das ist die größte Entlastung für den Schienen-Güterverkehr der vergangenen Jahrzehnte.“ Im Haushalt für 2018 würden allein für die Reduzierung der Trassenpreise 350 Millionen eingeplant.

Vorgesehen ist in dem Plan außerdem eine Abgabenentlastung beim Bahn-Strom sowie ein Streckenausbau, um Engpässe zu beseitigen und längere Züge zu ermöglichen. Das Bahn-Forschungsprogramm soll sicherstellen, dass die technische Entwicklung auf der Schiene mit der auf der Straße mithalten kann.

Gütersparte der Deutschen Bahn steckt in der Krise

Dobrindt steht von verschiedenen Seiten unter Druck: Zum einen hat der Verkehrssektor wegen des starken Wachstums der vergangenen Jahre als einziger bislang keinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Der Treibhausgasausstoß des Verkehrs liegt noch genauso hoch wie 1990. Der Anteil der umweltfreundlichen Bahnen am Güterverkehr insgesamt ist 2016 auf unter 18 Prozent gesackt, der Lkw hat einen Anteil an der Verkehrsleistung von über 70 Prozent.

Zudem steckt die Gütersparte der Deutschen Bahn in einer tiefen Krise und hatte 2015 dem Staatskonzern einen Milliarden-Verlust eingebrockt. Der einstige Fast-Monopolist DB Cargo hat inzwischen über 40 Prozent Marktanteil an Konkurrenten verloren. Der Masterplan soll nun allen Güterbahnen zugute kommen.

Viele Vorhaben wie auch die Senkung der Trassenpreise können erst in der nächsten Wahlperiode umgesetzt werden. Allerdings stehen sowohl SPD als auch Union dahinter.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 74107.html
Schon mal ein gute Ansatz aber wirklich wirkungsvoll? Welche Güter können denn noch auf die Schiene gebracht werden? Online Shopping ist inzwischen ein "heute kaufen, morgen erhalten"-Geschäft geworden und da wird man mit Bahn eher nix machen können.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

jack000 hat geschrieben:(23 Jun 2017, 17:36)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/a ... 74107.html
Schon mal ein gute Ansatz aber wirklich wirkungsvoll? Welche Güter können denn noch auf die Schiene gebracht werden? Online Shopping ist inzwischen ein "heute kaufen, morgen erhalten"-Geschäft geworden und da wird man mit Bahn eher nix machen können.
Wobei ich mal ganz dezent behaupten würde, das dieser "Kleinscheiß" nicht wirklich die Menge macht.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Alexyessin.[quote="Alexyessin"Wobei ich mal ganz dezent behaupten würde, das dieser "Kleinscheiß" nicht wirklich die Menge macht.[/quote]
Kleine Anmerkung ... kleine Ergänzung:
  • Ich kann mich erinnern, als die Forderung aufkam: "Güter auf die Bahn!", daß der ADAC seinerzeit mal nachgerechnet hat ... und versucht hat, aufzuzeigen, was dies bedeutet ... bedeuten würde.
    Der ADAC hat dargestellt, daß der Schienenverkehr nur etwa 10 Prozent des gesamten Güterverkehrs ausmacht, und daß man davon lediglich einen sehr geringer Anteil (nur etwa drei Prozent) auf die Schiene verlegen könnten. Der Rest sei Nah- oder Stadtverkehr ... also: Verteilerverkehr. Dies würde aber bedeuten, daß dort, wo zur Zeit ein Gleis liegt und um alles korrekt und effektiv ablaufen zu lassen, daß dort künftig ein weiteres Gleis hinzu kommen müsse.
    Fazit:
    • Soviel Aufwand nur, um einen sehr geringen Teilerfolg zu bewerkstelligen?
    Und wenn man nun von Prognosen ausgeht (die sowieso recht ungenau sind), daß der Güterverkehr zukünftig steigen wird, wird man wohl mit dem einen zusätzlichen Gleis wohl nicht hinkommen.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(26 Jun 2017, 11:47)

Wobei ich mal ganz dezent behaupten würde, das dieser "Kleinscheiß" nicht wirklich die Menge macht.
>10 Millionen Pakete täglich, wenn es auf Weihnachten zugeht
Die Waren müssen vom Hersteller in die Logistikzentren gebacht werden, von dort in die Paketzentren und von da an die Haushalte.
Natürlich wäre es denkbar, zwischen den Logistik-Zentren des Versandhandels und den Paketzentren von DHL, DPD oder Hermes einige Dutzend Postzüge statt hunderter LKW fahren zu lassen. Es gibt nur keine Schiene und es war auch nie eine vorgesehen, als man das System in den Gewerbeparks an der Autobahn so aufgebaut hat.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2017, 10:48)

>10 Millionen Pakete täglich, wenn es auf Weihnachten zugeht
Die Waren müssen vom Hersteller in die Logistikzentren gebacht werden, von dort in die Paketzentren und von da an die Haushalte.
Natürlich wäre es denkbar, zwischen den Logistik-Zentren des Versandhandels und den Paketzentren von DHL, DPD oder Hermes einige Dutzend Postzüge statt hunderter LKW fahren zu lassen. Es gibt nur keine Schiene und es war auch nie eine vorgesehen, als man das System in den Gewerbeparks an der Autobahn so aufgebaut hat.
Die Schiene war auch nie für Postpaketversand gedacht. Das ist halt Kleinscheiß.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Elser »

Alexyessin hat geschrieben:(11 Nov 2014, 13:42)

Es ist immer erst mal die gute alte Sache von Angebot und Nachfrage. Der Kunde wünscht Bertechsgaden Flensburg Express Zustellung 10:00 Uhr Nextday. Kein Problem - aber halt nur per LKW oder mit dem Flugzeug, nur das es mit dem LKW wesentlich billiger ist.
Wie also willst du da mehr Verkehr auf die Schiene bringen?

Begrenzung der zulässigen Gesamtgewichte von Fernlastzügen auf z.B. max. 24 Tonnen. Verinnerung der Achslasten auf max. 7 Tonnen. 40-ig Tonner auf einen Aktionsradious von 100 km Luftlinie beschränken (nur Zubingerverkehr). Effektivere Überwachung der Lenkzeiten, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Sicherkeitseinrichtungen der LKW. Überholverbot von LKW durch LKW von mehr als 60 km/h. Verbannung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Autobahn. Muss man nur machen, dann würden viele unsinnigen Transporte (z.B. Milchprodukte durch die ganze Republik hin- und herkarren) sogar ganz wegfallen und es würden wieder viele regionale Arbeitplätze neu entstehen und nicht durch rumänische oder bulgarische LKW-Sklaven unnötig gemacht. Die Strassen und Brücken hielten länger. Auf unseren Autobahnen wäre nicht so'n Chaos. Weniger Unfalle durch eingeschlafene LKW-Fahrer. Keine mit LKW zugestellten Raststättenplätze......usw. Solange wir allerdings von der Autoindustrie regiert werden, kann man solche vernünftigen Gesetze wohl nicht erwarten.

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Elser hat geschrieben:(18 Aug 2017, 16:50)

Begrenzung der zulässigen Gesamtgewichte von Fernlastzügen auf z.B. max. 24 Tonnen.
Elser
Was sollen die dann laden? Damit würdest du das Gegenteil erreichen - nämlich mehr LKW auf den Straßen anstatt weniger.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Elser »

Alexyessin hat geschrieben:(23 Aug 2017, 10:32)

Was sollen die dann laden? Damit würdest du das Gegenteil erreichen - nämlich mehr LKW auf den Straßen anstatt weniger.
Genau - dann würdest Du für einen bayrischen Joghurt in Dortmund 2,00 € bezahlen müssen, oder würdest gleich einen aus der dortmunder Molkerei, für 0,50 €, kaufen. :) . Ich bin sicher - der LKW-Transport würde dann so teuer werden, das unsinnige Transporte damit unterblieben. Genau darum geht's. Es würden dann nur noch mit Fern-LKW transportiert werden, was unbedingt nötig wäre.

Jetzt kriegs Du auch den bayrischen Joghurt in Dortmund für 0,50 € und zahlst den Rest dann über die, im Stassenbau verschwendeten, Steuern. Außerdem würden enorm viele Schäden an Umwelt und Gesundheit eingespart. Von dem Ende des LKW-Wahnsinns auf unseren Autobahnen einmal ganz zu schweigen. Ist das alles , für Dich, wirklich so schwer zu erkennen?

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Quatschki »

Der Ansatz ist genauso einfach wie richtig.
Kleinere LKW statt Gigaliner!
Wobei ich nicht glaube, dass ein Joghurtlaster die Gewichtsgrenzen ausschöpft
Da ist eher das Volumen der limitierende Faktor.

Aber so wie es jetzt auf einigen Transitautobahnen läuft, mit Mo-Fr durchgehender LKW-Wand in der rechten Spur, könnte man auch parallel Fernförderbänder bauen und da die Container draufstellen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Elser hat geschrieben:(28 Aug 2017, 01:05)

Genau - dann würdest Du für einen bayrischen Joghurt in Dortmund 2,00 € bezahlen müssen, oder würdest gleich einen aus der dortmunder Molkerei, für 0,50 €, kaufen. :) . Ich bin sicher - der LKW-Transport würde dann so teuer werden, das unsinnige Transporte damit unterblieben. Genau darum geht's. Es würden dann nur noch mit Fern-LKW transportiert werden, was unbedingt nötig wäre.

Jetzt kriegs Du auch den bayrischen Joghurt in Dortmund für 0,50 € und zahlst den Rest dann über die, im Stassenbau verschwendeten, Steuern. Außerdem würden enorm viele Schäden an Umwelt und Gesundheit eingespart. Von dem Ende des LKW-Wahnsinns auf unseren Autobahnen einmal ganz zu schweigen. Ist das alles , für Dich, wirklich so schwer zu erkennen?

Elser
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das du eine Preisspanne von € 1,50.- auf einen Becher Joghurt bekommen würdest.
Ich mess heute Abend mal aus, wieviele Becher auf einen Standard Kühler passen.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Elser hat geschrieben:(18 Aug 2017, 16:50)

Begrenzung der zulässigen Gesamtgewichte von Fernlastzügen auf z.B. max. 24 Tonnen. Verinnerung der Achslasten auf max. 7 Tonnen. 40-ig Tonner auf einen Aktionsradious von 100 km Luftlinie beschränken (nur Zubingerverkehr). Effektivere Überwachung der Lenkzeiten, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Sicherkeitseinrichtungen der LKW. Überholverbot von LKW durch LKW von mehr als 60 km/h. Verbannung der landwirtschaftlichen Fahrzeuge von der Autobahn. Muss man nur machen, dann würden viele unsinnigen Transporte (z.B. Milchprodukte durch die ganze Republik hin- und herkarren) sogar ganz wegfallen und es würden wieder viele regionale Arbeitplätze neu entstehen und nicht durch rumänische oder bulgarische LKW-Sklaven unnötig gemacht. Die Strassen und Brücken hielten länger. Auf unseren Autobahnen wäre nicht so'n Chaos. Weniger Unfalle durch eingeschlafene LKW-Fahrer. Keine mit LKW zugestellten Raststättenplätze......usw. Solange wir allerdings von der Autoindustrie regiert werden, kann man solche vernünftigen Gesetze wohl nicht erwarten.

Elser
Dann lass mal ganze Wirtschaftsbereiche zusammenbrechen.

Die Gestellung von Bahnwaggons ist ja heute schon weitgehend Glückssache. Das würde sicher besser, wenn die Ladekapazitäten und Transportberechtigungen für LKW dermaßen beschränkt würden, wie Du es forderst.

Lass mich raten: Du hast mit Logistik beruflich nur geringe Berührungspunkte?
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Kritikaster hat geschrieben:Lass mich raten: Du hast mit Logistik beruflich nur geringe Berührungspunkte?
Logistik kommt nicht von Logik.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Alexyessin »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Sep 2017, 13:06)

Logistik kommt nicht von Logik.
Und ein Fuhrpark fährt ;)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Aug 2017, 15:03)
Die Gestellung von Bahnwaggons ist ja heute schon weitgehend Glückssache. Das würde sicher besser, wenn die Ladekapazitäten und Transportberechtigungen für LKW dermaßen beschränkt würden, wie Du es forderst.
Nunja, wenn der Schienengüterverkehr finanziell attraktiver wird, hat das unweigerlich mit der Angebotsplanung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu tun und letztendlich auch mit den öffentlichen Investitionen, um die Kapazitäten zu erhöhen und zuverlässiger zu machen. Dass in den letzten Jahren das Eisenbahnwesen recht stiefmütterlich behandelt wurde und die Politik das Straßenwesen bevorteilt hat, lag ja vor allem auch an dem Wachstum des Güterkraftverkehrs auf dem Verkehrsträger Straße. Nur so am Rande. Eine künstliche Verteuerung der Lkw-Verkehre halte ich auch nicht für erstrebenswert, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass dadurch kein Schwung in andere Verkehrssysteme kommen würde, wenn es um längere Relationen geht, auf denen Verkehre günstiger und/oder schneller abgewickelt werden könnten. Den Lkw nutzen Spediteure ja nicht, weil sie die Karren so hübsch finden oder gerne Tom Astor hören, sondern weil sie damit derzeit auf vielen Abschnitten besser bzw. wirtschaftlicher fahren.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

frems hat geschrieben:(03 Sep 2017, 01:58)

Nunja, wenn der Schienengüterverkehr finanziell attraktiver wird, hat das unweigerlich mit der Angebotsplanung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu tun und letztendlich auch mit den öffentlichen Investitionen, um die Kapazitäten zu erhöhen und zuverlässiger zu machen. Dass in den letzten Jahren das Eisenbahnwesen recht stiefmütterlich behandelt wurde und die Politik das Straßenwesen bevorteilt hat, lag ja vor allem auch an dem Wachstum des Güterkraftverkehrs auf dem Verkehrsträger Straße. Nur so am Rande. Eine künstliche Verteuerung der Lkw-Verkehre halte ich auch nicht für erstrebenswert, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass dadurch kein Schwung in andere Verkehrssysteme kommen würde, wenn es um längere Relationen geht, auf denen Verkehre günstiger und/oder schneller abgewickelt werden könnten. Den Lkw nutzen Spediteure ja nicht, weil sie die Karren so hübsch finden oder gerne Tom Astor hören, sondern weil sie damit derzeit auf vielen Abschnitten besser bzw. wirtschaftlicher fahren.
Kann ich unterschreiben.

Interessant wäre es, wenn man einen echten Konkurrenzkampf um die Attraktivität der Verkehrswege hätte. Dazu müssten allerdings Schiene und Straße komplett privatisiert werden, und der Gedanke widerstrebt mir dann doch.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Viele Schienen sind bereits privat.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:46)

Viele Schienen sind bereits privat.
Deswegen erwähnte ich auch ausdrücklich "komplett" und "Straßen".
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:47)

Deswegen erwähnte ich auch ausdrücklich "komplett" und "Straßen".
Man sieht wenig Wettbewerb auf privaten Schienen und Straßen
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:52)

Man sieht wenig Wettbewerb auf privaten Schienen und Straßen
Weil sie keine zusammenhängende Infrastruktur bilden.

Aber, wie gesagt, obwohl nur durch eine komplette Privatisierung echter Wettbewerb entstünde, gefällt mir der Gedanke nicht, weil unattraktive Strecken noch stärker vernachlässigt würden als heute bereits.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:55)

Weil sie keine zusammenhängende Infrastruktur bilden.

Aber, wie gesagt, obwohl nur durch eine komplette Privatisierung echter Wettbewerb entstünde, gefällt mir der Gedanke nicht, weil unattraktive Strecken noch stärker vernachlässigt würden als heute bereits.
Unattraktive Umwege müssen eben billiger pro Kilometer angeboten werden.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 09:05)

Unattraktive Umwege müssen eben billiger pro Kilometer angeboten werden.
:s
Wie soll denn das im privatisierten Wettbewerb funktionieren?
Als Transportunternehmen habe ich kein Interesse daran, unattraktive Strecken durch Verzicht auf Kostendeckung zu subventionieren.
Als Tiefbauunternehmen habe ich kein Interesse, unattraktive Verkehrswege zu bauen und zu unterhalten.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 09:29)

:s
Wie soll denn das im privatisierten Wettbewerb funktionieren?
So wie überall sonst auch. Selbstbedienung ist billiger, bio teurer, express kostet extra, Groß- und Vorbestellung zum Vorzugspreis. Wer seine Strecke nicht ausgelastet kriegt, muss mit dem Preis runter. Wer immer voll ist, kann hoch.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 10:10)

So wie überall sonst auch. Selbstbedienung ist billiger, bio teurer, express kostet extra, Groß- und Vorbestellung zum Vorzugspreis. Wer seine Strecke nicht ausgelastet kriegt, muss mit dem Preis runter. Wer immer voll ist, kann hoch.
Wir reden offenbar an einander vorbei.

Von meiner Seite geht's die ganze Zeit um die Frage, wie sich eine privatisierte Verkehrsinfrastruktur grundsätzlich darstellte. Da liefe es genau umgekehrt. Unattraktive, weil beispielsweise abgelegene Strecken, würden nur noch bedient, wenn die Anwohner/Waren-/Leistungsempfänger MEHR bezahlten. Das gilt sowohl für den Bau und Erhalt der Verkehrswege als auch für deren Betrieb, sei es nun Schiene oder Straße.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:33)

Unattraktive, weil beispielsweise abgelegene Strecken, würden nur noch bedient, wenn die Anwohner/Waren-/Leistungsempfänger MEHR bezahlten.
So ist das halt, wenn sich der Staat aus seiner Aufgabe, dem Ausbau und dem Erhalt der Infrastruktur, zurückzieht.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:45)

So ist das halt, wenn sich der Staat aus seiner Aufgabe, dem Ausbau und dem Erhalt der Infrastruktur, zurückzieht.
Deshalb meine ablehnende Haltung zu solchen Ideen.

Damit wird es aber dabei bleiben, dass wir keinen echten Wettbewerb im Transportwesen bekommen, sondern immer nur eine politisch-ideologische Bevorzugung des einen oder anderen Verkehrsträgers.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:33)

Wir reden offenbar an einander vorbei.

Von meiner Seite geht's die ganze Zeit um die Frage, wie sich eine privatisierte Verkehrsinfrastruktur grundsätzlich darstellte. Da liefe es genau umgekehrt. Unattraktive, weil beispielsweise abgelegene Strecken, würden nur noch bedient, wenn die Anwohner/Waren-/Leistungsempfänger MEHR bezahlten. Das gilt sowohl für den Bau und Erhalt der Verkehrswege als auch für deren Betrieb, sei es nun Schiene oder Straße.
Vor dem Abbau kommt die Vermarktung. Erst wenn die nicht einbringlich ist, geht der Betreiber pleite oder verkauft oder baut ab. Zur Vermarktung gehört das marktgerechte Nutzungsentgelt. Da kostet dann der alternativlose Anteil der Strecke nach Hamburg mehr als der direkt-züginage, der Slot mit Zwangshalt zur Überholung mehr als der zum durchfahren, der Slot auf der Nebenstrecke weniger, was den Besteller dann vor die Frage stellt, ob langsamer aber billiger eine Alternative zu "zu teuer" bzw "derzeit nicht buchbar weil ausgelastet" ist. Wenn die Strecke nach Hintertutzing nichts bringt, ist das halt so. Genau wie bisher. Stichwort: Einstellung der Pfefferminzbahn.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:49)

Damit wird es aber dabei bleiben, dass wir keinen echten Wettbewerb im Transportwesen bekommen, sondern immer nur eine politisch-ideologische Bevorzugung des einen oder anderen Verkehrsträgers.
Es muss auch nicht immer Wettbewerb sein, besonders wenn dann eh schon strukturschwache Gebiete noch weiter abgehängt werden.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:56)

Es muss auch nicht immer Wettbewerb sein, besonders wenn dann eh schon strukturschwache Gebiete noch weiter abgehängt werden.
Mit anderen Worten genau das, was ich auch meine.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Boracay »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Sep 2017, 14:56)

Es muss auch nicht immer Wettbewerb sein, besonders wenn dann eh schon strukturschwache Gebiete noch weiter abgehängt werden.
Sprich: Wer ohnehin schon billig wohnt soll noch zusätzlich Transport in den Arsch geblasen bekommen und die Idioten die stadtnah leben sollen es finanzieren.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Kritikaster.
Kritikaster hat geschrieben:..., dass wir keinen echten Wettbewerb im Transportwesen bekommen, ...
Diesen "echten Wettbewerb" kann es auch nie geben - die Bahn, ob privat oder staatlich, ist zu unflexibel. Mit einem Lkw kann ich schnell mal eine Umleitung fahren, wenn auf meiner gewohnten Strecke Stau ist ... oder einer zu erwarten ist.

Ich habe in einem meiner vorherigen Beiträge beschrieben, was geschieht, oder nicht geschieht, wenn die Bahn für Güterwaggons keine Zugmaschinen hat. Nämlich nichts - die Waggons bleiben stehen. Oder wenn die Bahn eine Entscheidung treffen muß, Personen- oder Güterverkehr (was ja die vorherige Frage beinhaltetet) - was hat Vorfahrt? Im Zweifel immer der Personenverkehr!

À propos "echter Wettbewerb", privat und Schiene:
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Viele Schienen sind bereits privat.
Kritikaster hat geschrieben:Deswegen erwähnte ich auch ausdrücklich "komplett" und "Straßen".
Bei diesem Dialog gehe ich davon aus, daß damit der gesamte Schienenverkehr gemeint ist?!?
Mir ist jedenfalls nicht bekannt, daß "viele Schienen ... bereits privat" sind. Sie sind immer noch in Händen der DB. Der Bund ist zwar (noch) hundertprozentiger Eigner der DB - die DB handet allerdings wie ein Privatunternehmen.

Und damit kommen wir zum Hauptproblem - warum es "diesen 'echten Wettbewerb' ... auch nie geben" kann und wird. Der Bund hat eine Art staatlicher Bringschuld zu leisten ... einen gewißen Grund-Versorgungsaufwand. Dazu gehört, meiner Meinung nach, unter Anderem auch die Beförderungspflicht. Nicht, daß damit die 'direkte' Beförderung gemeint, sondern: er muß jedem ermöglichen, diese auch wahrnehmen zu können - so er denn will. Da aber das Schienennetz in DB-Hand ist und es somit der DB-Entscheidung unterliegt, welche Strecke bedient wird und welche nicht, nimmt die DB darüber Einfluß auf den "echten Wettbewerb".

Im Nahverkehr ... innerhalb eines Bundeslands sieht es anders aus. Dort bestimmen Verkehrsverbünde, welche Strecken bedient werden müssen und schreiben diese international aus.
  • (dies gilt aber meines Wissens nur für den Personenverkehr - nicht aber für den Cargobereich.)
Fazit: um etwas mehr "echten Wettbewerb" zu schaffen, sollte zumindest das Schienennetz beim Bund bleiben, bzw.: zurück geführt werden, damit dieser entscheiden kann, welche Strecke bedient wird und welche nicht.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 09:29)

:s
Wie soll denn das im privatisierten Wettbewerb funktionieren?
Als Transportunternehmen habe ich kein Interesse daran, unattraktive Strecken durch Verzicht auf Kostendeckung zu subventionieren.
Als Tiefbauunternehmen habe ich kein Interesse, unattraktive Verkehrswege zu bauen und zu unterhalten.
Beim Transportunternehmen hast Du sicherlich recht, aber dem Tiefbauer ist es völlig egal, ob ein gebauter Verkehrsweg attraktiv ist oder nicht. Für die Wirtschaftlichkeit des Straßen- oder Bahnbetriebs sind die nicht zuständig. Die wollen einfach ihr Geld für die zu erbringende Dienstleistung. Da kann die Kommune eine So-da-Brücke in Hintertupfingen ausschreiben und es werden sich Bewerber finden.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(03 Sep 2017, 08:46)

Viele Schienen sind bereits privat.
Wie man's nimmt. Die DB Netz gehört zu 100% dem Bund, unabhängig ihrer Rechtsform. Ihr gehören etwa 34.400 Kilometer Schiene in Deutschland. Die sog. NE-Bahnen haben grob 2.900 Kilometer. Und davon sind wiederum viele Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) größtenteils oder komplett in Besitz der öffentlichen Hand, z.B. von Bundesländern. So werden bspw. ein Achtel des deutschen Güterverkehrs von der Hamburger Hafenbahn mit ihren etwas über 300 Kilometern Schiene abgewickelt. Die Hafenbahn gehört aber zu 100% dem Land Hamburg, weshalb sie als NE- bzw. Privatbahn klassifiziert wird. Zugelassen sind wieder über 130 Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), die überwiegend mehrheitlich privaten Unternehmen ohne Staatsbeteiligung gehören. Durch die Liberalisierungsreformen durch die Eisenbahnpakete gibt's eben eine strikte Trennung von Infrastruktur und Betrieb, auch wenn es in Deutschland mit den ganzen DB-Töchtern noch nicht sonderlich gut, transparent und fair funktioniert.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Tom Bombadil »

Boracay hat geschrieben:(03 Sep 2017, 15:29)

Sprich: Wer ohnehin schon billig wohnt soll noch zusätzlich Transport in den Arsch geblasen bekommen und die Idioten die stadtnah leben sollen es finanzieren.
Aha, nur Städter und stadtnah lebende Idioten zahlen Steuern, interessant.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

frems hat geschrieben:(03 Sep 2017, 15:45)

Beim Transportunternehmen hast Du sicherlich recht, aber dem Tiefbauer ist es völlig egal, ob ein gebauter Verkehrsweg attraktiv ist oder nicht. Für die Wirtschaftlichkeit des Straßen- oder Bahnbetriebs sind die nicht zuständig. Die wollen einfach ihr Geld für die zu erbringende Dienstleistung. Da kann die Kommune eine So-da-Brücke in Hintertupfingen ausschreiben und es werden sich Bewerber finden.
Ja. Nur ging ich in meinem Privatisierungskonzept davon aus, dass Erbauer und Betreiber identisch wären. Öffentliche Straßenbauaufträge gäbe es ja nicht mehr.
Dein Einwand macht mir allerdings klar, dass ich da "zu einfach" gedacht habe. ;)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Sep 2017, 15:38)
Bei diesem Dialog gehe ich davon aus, daß damit der gesamte Schienenverkehr gemeint ist?!?
Mir ist jedenfalls nicht bekannt, daß "viele Schienen ... bereits privat" sind. Sie sind immer noch in Händen der DB. Der Bund ist zwar (noch) hundertprozentiger Eigner der DB - die DB handet allerdings wie ein Privatunternehmen.
Ich meinte etwas unscharf die nicht bundeseigenen Bahnen / Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen. Sicher haben da auch Kommunen Anteile oder Mehrheiten. Insgesamt geht es um mehrere tausend Kilometer Schienen, Bahnhöfe, etc, die weder dem Bund noch der DB gehören. Dazu kommen vor allem unabhängig ob auf bundeseigenen oder nicht bundeseigenen Infrastrukturen zahlreiche nichtbundeseigene EVU (Eisenbahnverkehrsunternehmen), von Personenverkehr bis Güterverkehr, vom lokalen Rangierer bis zur internationalen Spedition.

Es ist keinem Unternehmen, auch keiner Kommune oder keinem Bundesland verboten, selbst als EIU aufzutreten und einfach Schienen da hin zu bauen, wo ihrer Meinung nach marktrelevant welche fehlen. Es ist aber ein erhebliches Wagnis, man braucht langen Atem, man braucht viel Geld, viel Geduld, viel Anwalt, viel Zeit.

Viele nichtbundeseigene Schienenkilometer wurden von der DB mehr oder minder aufgegeben und zum symbolischen Preis übertragen, um sie nicht selbst entwidmen zu müssen.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Sole.survivor.
Nochmal:
  • mir ist nicht bekannt, daß "nichtbundeseigene Schienenkilometer ... von der DB mehr oder minder aufgegeben und zum symbolischen Preis übertragen" wurden. Dies dürfte sich lediglich bei betriebsinternem Schinenverkehr so verhalten ... also: wenn etwa eine Firma X eine Schienen-Verbindung ihrer Betriebsteile unterhält. Ansonsten gibt es keine "mehrere tausend Kilometer Schienen, Bahnhöfe, etc, die weder dem Bund noch der DB gehören."
  • Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) - § 4 - Satz 1:
    • Bahnanlagen sind alle Grundstücke, Bauwerke und sonstigen Einrichtungen einer Eisenbahn, die ...
      Dazu gehören auch Nebenbetriebsanlagen sowie sonstige Anlagen einer Eisenbahn, ...
      [...]
      Fahrzeuge gehören nicht zu den Bahnanlagen.
Zwar ist nach § 2 der Allgemeinen Eisenbahngesetz (AEG) - Satz 3a jeder "Betreiber der Schienenwege" ... also: "jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen, das den Betrieb" unterhält, auch für dessen Unterhaltung verantwortlich, allerdings nimmt die DB über ihr "Trassenpreissystem (TPS)" mehr oder weniger so Einfluß auf den "Wettbewerb". Also entscheidet so indirekt die DB über lohnt-sich oder lohnt-sich-nicht.

Zweites Argument - "selbst als EIU aufzutreten und einfach Schienen da hin zu bauen, wo ihrer Meinung nach marktrelevant welche fehlen":
  • warum soll jemand Schiene hinbauen, wo Schienen durch die DB abgebaut werden?
    • ... zumal dieser Jamand an der DB zu hundertprozent beteiligt ist.
    Dies wäre Blödsinn - findest Du nicht auch?
Es wäre Sache von Politik dies zu ändern und die Schienen wieder in Bundeshand zu holen.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Seit Beginn der Bahnreform 1994 hat die DB zusätzlich zur Stilllegung von Strecken bis Mitte 2011 auch insgesamt 2 343 Kilometer an andere EIU verkauft oder verpachtet.

Die DRE betreibt etwa mehrere hundert km, die sie natürlich nicht selbst aufgebaut hat.

Das als Rechercheanregung, wenn es dich interessiert.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Sep 2017, 16:54)
Zweites Argument - "selbst als EIU aufzutreten und einfach Schienen da hin zu bauen, wo ihrer Meinung nach marktrelevant welche fehlen":
  • warum soll jemand Schiene hinbauen, wo Schienen durch die DB abgebaut werden?
    • ... zumal dieser Jamand an der DB zu hundertprozent beteiligt ist.
    Dies wäre Blödsinn - findest Du nicht auch?
Es wäre Sache von Politik dies zu ändern und die Schienen wieder in Bundeshand zu holen.
Es ist Sache der interessierten Unternehmen, Kommunen oder Länder, da wo die DB Strecken aufgibt oder nicht plant zu bauen selbst zu erwägen, ob sich Bau und Betrieb lohnen. Das ist bei aufzugebenden Strecken manchmal ja, bei zu bauenden Strecken meistens nein. Lange Planungshorizonte, große Investitionssummen, meist auch fehlender Focus der Körperschaft auf diese Tätigkeit. Knowhow wäre auch nicht schlecht. Deshalb bleibt es meist bei der Gründung von EVU. EIU beschränken sich oft auf Nachnutzung brachliegender Strecken oder Aufbau eines Anschlußgleises für den kommunal geplanten Logistik/Industriepark, wenn die Bahn selbst abwinkt.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von frems »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 15:50)

Ja. Nur ging ich in meinem Privatisierungskonzept davon aus, dass Erbauer und Betreiber identisch wären. Öffentliche Straßenbauaufträge gäbe es ja nicht mehr.
Dein Einwand macht mir allerdings klar, dass ich da "zu einfach" gedacht habe. ;)
Achso, joa. Im Personenverkehr funktioniert das System auch prächtig.
Die Deutsche Bahn schiebt ihre Schlafwagen nach und nach aufs Abstellgleis. Angeblich fahren sie Verluste ein. Ein Frankfurter Unternehmer glaubt nicht an das Ende des Nachtzugs - er betreibt seinen eigenen. Bloß wie lange noch? [...]

Georg sagt: "Die DB attackiert uns permanent." Dann erzählt er die Geschichte mit dem Bahnsteig in Pasewalk. 2012 bekam Georg einen Brief, er selbst sagt "Wisch". Die DB Netz AG schrieb ihm, dass sie ihre Bahnsteige erhöhe und dass die schwedischen Schlafwagen den Bahnhof Pasewalk dann nicht mehr passieren dürften. Sie könnten an der neuen Bahnsteigkante hängen bleiben. Georg fand die Begründung abenteuerlich und schaltete die Bundesnetzagentur ein.

Die Regulatoren stellten einen Bescheid aus, die DB Netz klagte - und Georg wartete. Der Rechtsstreit endete im Februar vorläufig mit einer Niederlage für die DB Netz. Sie zog ihre Klage vor dem Verwaltungsgericht in Köln zurück. Die DB Netz möchte sich zu dem Gerichtsverfahren nicht äußern.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 34516.html
Gerade erst hat der Bahn-Billigkonkurrent Locomore die schwierige Insolvenz überstanden. Nun kann der Zug des Betreibers für einen Tag schon wieder nicht fahren. Weil ihn die Staatsbahn blockiert.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... altet.html

Funktioniert aber nicht nur über DB Netz, um Konkurrenz loszuwerden. So hat InterConnex ab 2007 wieder Fahrten von Leipzig über Berlin nach Rostock angeboten. Kurz darauf hat die Deutsche Bahn dort eine günstige ICE-Verbindung eingerichtet. Zum Fahrplanwechsel 2014 stellte InterConnex den Betrieb ein, weil sie nicht gegen die DB standhalten konnten. 2015 hat die DB das ICE-Angebot von Berlin nach Rostock eingestellt. Toller Wettbewerb und voller Erfolg für den Verbraucher. Da sollte man nicht davon ausgehen, dass es im Schienengüterverkehr sonderlich fairer zugeht ;)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

frems hat geschrieben:(03 Sep 2017, 17:20)

Achso, joa. Im Personenverkehr funktioniert das System auch prächtig.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 34516.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... altet.html
Funktioniert aber nicht nur über DB Netz, um Konkurrenz loszuwerden. So hat InterConnex ab 2007 wieder Fahrten von Leipzig über Berlin nach Rostock angeboten. Kurz darauf hat die Deutsche Bahn dort eine günstige ICE-Verbindung eingerichtet. Zum Fahrplanwechsel 2014 stellte InterConnex den Betrieb ein, weil sie nicht gegen die DB standhalten konnten. 2015 hat die DB das ICE-Angebot von Berlin nach Rostock eingestellt. Toller Wettbewerb und voller Erfolg für den Verbraucher. Da sollte man nicht davon ausgehen, dass es im Schienengüterverkehr sonderlich fairer zugeht ;)
Wo sind wir jetzt noch gleich auseinander? Ich meine, wir beide wollen doch diese Art "Wettbewerb" nicht ausweiten.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Bielefeld09 »

Kritikaster hat geschrieben:(03 Sep 2017, 21:47)

Wo sind wir jetzt noch gleich auseinander? Ich meine, wir beide wollen doch diese Art "Wettbewerb" nicht ausweiten.
Oder doch?
Alles gut.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von imp »

frems hat geschrieben:(03 Sep 2017, 17:20)

Achso, joa. Im Personenverkehr funktioniert das System auch prächtig.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 34516.html


https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... altet.html

Funktioniert aber nicht nur über DB Netz, um Konkurrenz loszuwerden. So hat InterConnex ab 2007 wieder Fahrten von Leipzig über Berlin nach Rostock angeboten. Kurz darauf hat die Deutsche Bahn dort eine günstige ICE-Verbindung eingerichtet. Zum Fahrplanwechsel 2014 stellte InterConnex den Betrieb ein, weil sie nicht gegen die DB standhalten konnten. 2015 hat die DB das ICE-Angebot von Berlin nach Rostock eingestellt. Toller Wettbewerb und voller Erfolg für den Verbraucher. Da sollte man nicht davon ausgehen, dass es im Schienengüterverkehr sonderlich fairer zugeht ;)
Der Interconnex war ein besserer Regionalzug auf einer Fernzugstrecke. Ich habe das mal bis Rostock mitgemacht, weil es damals nichts besseres gab. Sauber, freundlich, aber auf die Länge doch recht unbequem. Wenn ich recht erinnere, ein Dieseltriebzug.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Elser »

Alexyessin hat geschrieben:(28 Aug 2017, 10:53)

Du glaubst doch nicht ernsthaft, das du eine Preisspanne von € 1,50.- auf einen Becher Joghurt bekommen würdest.
Ich mess heute Abend mal aus, wieviele Becher auf einen Standard Kühler passen.
Stell' Dich doch nicht immer so dumm. Es war doch nur ein mögliches Beispiel, ohne Anspruch auf Genauigkeit.

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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Elser »

Kritikaster hat geschrieben:(28 Aug 2017, 15:03)

Dann lass mal ganze Wirtschaftsbereiche zusammenbrechen.

Die Gestellung von Bahnwaggons ist ja heute schon weitgehend Glückssache. Das würde sicher besser, wenn die Ladekapazitäten und Transportberechtigungen für LKW dermaßen beschränkt würden, wie Du es forderst.

Lass mich raten: Du hast mit Logistik beruflich nur geringe Berührungspunkte?
Lass' mich auch mal raten. Du provitierst von dem ganzen Unsinn. Etwas als LKW-Fahrer. :)

Mach' Dir mal Dein Hirn frei. Wenn man solche Gesetze mit dem nötigen Vorlauf macht (zu Beispiel wirksam ab 2025) bliebe genug Zeit, sich darauf einzustellen. Man kann aber die Problem auch noch eine Weile ignorieren. Dann kommt der Tag an dem dann alles, ganz plötzlich, zusammenbricht. Sieh' mal den Dieselskandal. Hier hat man den Leuten gesten noch Autos verkauft, die sie morgen nicht mehr fahren dürfen. Ignorieren und alles auf die lange Bank schieben macht alles noch schlimmer. Also Vogel Strauss - Kopf aus dem Sand gezogen und endlich handeln.

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Zuletzt geändert von Elser am Do 21. Sep 2017, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Orwellhatterecht »

Elser hat geschrieben:(28 Aug 2017, 01:05)

Genau - dann würdest Du für einen bayrischen Joghurt in Dortmund 2,00 € bezahlen müssen, oder würdest gleich einen aus der dortmunder Molkerei, für 0,50 €, kaufen. :) . Ich bin sicher - der LKW-Transport würde dann so teuer werden, das unsinnige Transporte damit unterblieben. Genau darum geht's. Es würden dann nur noch mit Fern-LKW transportiert werden, was unbedingt nötig wäre.

Jetzt kriegs Du auch den bayrischen Joghurt in Dortmund für 0,50 € und zahlst den Rest dann über die, im Stassenbau verschwendeten, Steuern. Außerdem würden enorm viele Schäden an Umwelt und Gesundheit eingespart. Von dem Ende des LKW-Wahnsinns auf unseren Autobahnen einmal ganz zu schweigen. Ist das alles , für Dich, wirklich so schwer zu erkennen?

Elser


Das sehe ich ähnlich wie Du. Ich habe mich schon vor langer Zeit darüber geärgert, daß ich hier in OWL hauptsächlich nur Joghurt aus dem Allgäu kaufen kann. Und als ob ich es schon geahnt hätte, als ich eines Tages mal in einem Supermarkt im Allgäu (Kempten) war, lachte mich dort der heimatliche, ostwestfälische Joghurt an. Sicherlich bildet Joghurt da keine Ausnahme sondern ist auf viele Erzeugnisse übertragbar. Mich stört auch der wahnsinnige LKW Verkehr, unsere Bevölkerung schrumpft, der LKW Verkehr dagegen nimmt immer mehr zu!
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von Kritikaster »

Elser hat geschrieben:(20 Sep 2017, 18:56)

Lass' mich auch mal raten. Du provitierst von dem ganzen Unsinn. Etwas als LKW-Fahrer. :)
Wir stellen fest: Zu einer Quizshow solltest Du dich nicht anmelden. :cool:
Elser hat geschrieben:Mach' Dir mal Dein Hirn frei. Wenn man solche Gesetze mit dem nötigen Vorlau macht (zu Beispiel wirksam ab 2025) bliebe genug Zeit, sich darauf einzustellen. Man kann aber die Problem auch noch eine Weile ignorieren. Dann kommt der Tag an dem dann alles, ganz plötzlich, zusammenbricht. Sieh' mal den Dieselskandal. Hier hat man den Leuten gesten noch Autos verkauft, die sie morgen nicht mehr fahren dürfen. Ignorieren und alles auf die lange Bank schieben macht alles noch schlimmer. Also Vogel Strauss - Kopf aus dem Sand gezogen und endlich handeln.
Das mach dann mal, mit gutem Beispiel voran gehend, und argumentiere nicht mit falschen Behauptungen. ;)
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Re: Güterverkehr steigt um 38 %

Beitrag von immernoch_ratlos »

Das grundlegende Problem ist die Aufgabe "hoheitlicher Rechte". Überall wo ehm. Bundesbesitz komplett "privatisiert" wurde, entstehen solche Probleme. Hier wären die beiden Kirchen ein wunderbares Beispiel wie man´s richtig macht. Die verkaufen einmal "ergatterten" Grundbesitz niemals mehr, sind definitiv "Staat im Staat" und nutzen dessen Infrastruktur zum Nulltarif - das nur so nebenbei... :dead:

Die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümer von Liegenschaften, Verkehrs und Wasserwegen, Strom- und Kommunikationsnetzen usw. müsste diese durchaus nicht selbst betreiben (was sowieso bekanntermaßen eher ineffizient wäre), nein es würde völlig genügen die NUTZUNG zu verpachten und selbst direkt für Erhalt (zusammen mit den Bundesländern), Ausbau usw. aufzukommen, aber auch zu kontrollieren, was "sie" ja ohnedies, allerdings um mehrere Ecken herum, sowieso überall tut (wobei der Aspekt "Kontrolle" eher mau ausfällt). Mit Steuergeldern versteht sich....

Die Möglichkeit so "hoheitliche Bedürfnisse" durchaus demokratisch zu regeln, würde der Monopolbildung und den daraus entstandenen "Marktverwerfungen" eine deutlichen Riegel vorschalten. So wie dies entschieden wurde, muss nun der Staat in vielen Fällen salopp ausgedrückt den "Bittsteller" mimen um eine vernünftige Regulierung gerade noch anmelden zu dürfen. Wofür ist ein Staat noch nützlich, wenn "er" sich ohne Not und wegen kurzfristiger finanzieller Erwägungen, nach und nach seiner hoheitlichen Rechte begibt ?

Wer mir nun den Mythos "ÖPP" oder "PPP" verkaufen möchte, kann das getrost wegstecken. Ein Gebilde wie ein Staat, der für ~82 Millionen Einwohner verantwortlich ist, darf die Initiative nicht dauerhaft "aus der Hand geben". Es ist durchaus möglich Rechte gezielt und eindeutig vertraglich geregelt zu "verleihen" - schlaue Könige ferner Tage - haben ihren Vertrauten Rechte als "Lehen" übertragen. Dumme Demokraten dieser Tage, verscherbeln auch noch das letzte Tafelsilber.... :mad2:
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