Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

jack000 » So 28. Jun 2015, 18:42 hat geschrieben: Das sind 2 Themen:
- Einerseits sehe ich da auch eine verfehlte Stadtplanung, es wäre sinnvoll wenn die Dinge des täglichen Bedarfs (Supermärkte, Ärzte, Schulen, Kindergärten, etc...) zu Fuß zu erreichen wären.
- Das andere Thema sind die Pendler, es sind über 300.000 täglich nach Hamburg. Wo sollen die denn wohnen? Es gibt keinen freien Wohnraum für über 300.000 Menschen (+ Kinder) in Hamburg.
Den Wohnraum könnte man schaffen. Flächen in Hamburg gibt's ja genug, aber das ist nicht so wichtig. Würden sie häufiger mit U- und S-Bahn fahren, die auch das Umland anbinden, wäre viel geholfen. Ihr Auto können sie ja behalten und an einer P&R-Station abstellen statt die Straßen der Stadt zu verstopfen. Die Stadtplanung hat in freien Gesellschaften auch nicht die Möglichkeit Trends zu gestalten, sondern nur auf sie zu reagieren. Ich will nicht ausschließen, daß es in Zukunft mal in die andere Richtung wieder gehen könnte und wieder die Dörfer gestürmt werden.
Eine Lösung sehe ich bautechnisch darin, dass in Innenstädten keine Büros mehr gebaut werden dürfen (Ein Verbot Arbeitsplätze zu schaffen wird man politisch niemals durchsetzen können).
Ironischerweise haben wir in Hamburg bzw. Altona-Ottensen derzeit Proteste gegen ein Bürogebäude auf einem ehemaligen Großparkplatz. Die Gegner fordern, daß stattdessen Wohnraum geschaffen werden sollen. Weißt Du, wie die Befürworter in Verwaltung und Politik das Projekt begründen? Mit der (durchmischten) Stadt der kurzen Wege, wo Wohnen und Arbeiten keine große räumliche Trennung erfahren sollen. Viele Probleme führt man ja auf vergangene Leitbilder zurück, z.B. die Charta von Athen. Demnach sollten die Funktionen einer Stadt klar getrennt werden, um ein besseres Leben zur gewährleisten. Das mag damals durchaus auch rechtfertigt gewesen sein. Aber unsere heutige Industrie ist schlecht mit jener der 30er in Europa zu vergleichen.
Ich sehe das doch in Stuttgart: Da werden auf dem ehemaligen Güterbahnhof Büros, ein paar Wohnungen (Nur für Besserverdiener) und ein Mega-Einkaufszentrum (Milaneo) errichtet. Alle haben Tiefgaragen und dort zu wohnen bedeutet doch nicht, dass man auch dort arbeitet.
=> Die Folge ist eine Verschlimmerung der Situation.

z.B. : http://www.cloudno7.de/
Es ist schon davon auszugehen, dass es mindestens 2 Autos pro Wohneinheit geben wird. Nun ok, die werden nicht zum Einkaufen fahren, da das Milaneo da drunter liegt, aber zum arbeiten schon da die Chance gering ist das die dort im Umfeld arbeiten und Besserverdiener eher selten den ÖPNV nutzen und erst recht nicht ein Fahrrad.
Kann ich Dir so nicht sagen. Wenn Du aber mal wieder in Berlin sein solltest, dann spring mal in die S1 zwischen 16 und 18 Uhr und schau, wer so alles Friedrichstraße, Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Anhalter Bahnhof einsteigt, um flott nach Zehlendorf zu fahren. Da arbeitet man nebenbei am Laptop, telefoniert noch mit internationalen Kunden oder unterhält sich mit Kollegen über den nächsten Urlaub nach Dubai oder Kalifornien. Das ist nun nicht das Proletariat der Stadt, was da mit Schlips und Kragen täglich fährt. Kann aber in Stuttgart durch die anwesenden Industriezweige anders aussehen, keine Frage. Da nimmt man es wohl in Kauf, daß man die schlechteste Luftqualität unter den deutschen Großstädten hat.

* Ergänzung: und sicherlich wird nicht jeder dann auch dort wohnen. Viele sind ja mit ihrem Wohnraum zufrieden. Es geht aber ja darum, daß es die Möglichkeit gibt. Wenn die nur wenige nutzen, ist es besser, als niemand bei Abwesenheit der Option. Wir wollen Menschen doch nicht Wohnraum zuteilen. So funktioniert eine Stadt nicht.

Aber davon mal ab: auch für Besserverdiener baut man Wohnungen. Die müssen ja auch irgendwo wohnen und als Steuerzahler will man die auch nicht nur im Umland haben, was sie alternativ tun, sofern nicht irgendeine Altbauwohnungen modernisiert und umgewidmet werden soll. In Hamburg bekam der Oberbaudirektor mal eins aufn Deckel, weil er teure Wohnungen in der Hafencity damit begründete, daß er Druck von Eimsbüttel und Hoheluft (typische, nachgefragte Wohnviertel) nehmen möchte. Kommt politisch natürlich schlecht an, ist aber immobilienwirtschaftlich nicht ganz falsch.
=> Es gibt nicht "die" Lösung, aber verschiedene Ansätze:
- Baulich alles unterbinden, was die Verkehrssituation verschärfen würde (z.B. Büroneubauten in der City)
- Anwohnerparken saftig teuer machen, Fremdparken gar nicht erst zulassen
- Einführung einer City-Maut
- P&R Angebote ausweiten, günstiger machen
- Einführung von Pförtner-Ampeln an den Stadträndern (=Sobald eine bestimmte Verkehrsdichte erreicht ist, schalten die für Auswärtige auf Rot so lange bis sich die Situation verbessert hat)
Gegen Büroneubauten spricht nichts, wenn nicht Wohnraum beseitigt wird, sondern es im Zuge der Verdichtung geschieht. Wo soll das Büro sonst hin? Ins Umland? Und wie kommen die Menschen aus der Stadt dann dahin? Es geht ja nicht nur um die Wahl des Verkehrsmittels, sondern auch die Länge der zurückgelegten Strecken. Oder anders: würde der Durchschnitts-Pkw-Fahrer nicht täglich 30km, sondern 15km fahren, hätten wir viele Probleme gar nicht, obwohl alle weiterhin ihr persönlich bevorzugtes Verkehrsmittel nehmen. Eine City-Maut führt meistens eher zu Problemen. In Stockholm hat man ja eine eingeführt. Zahlen müssen das vor allem Arme, da das Umland sozial schwächer ist. Die Reichen haben längst ihre schicke Wohnung innerhalb der Stadtgrenzen, wo sie so viel durch die Gegend fahren können wie sie lustig sind. Der Pkw-Nutzer aus dem Umland, der nur zum Supermarkt am Stadtrand möchte, muß aber blechen. Die Verkehrssituation hat das nicht verbessert; jedenfalls nicht durch die Reduktion. Stattdessen wurde aber mit den Einnahmen der ÖPNV etwas verbessert und neue Straßenbahnlinien gezogen (auch ins Umland).

Ein großes Problem wird ja auch immer ignoriert: die Wirtschaftsverkehre. Vor einer Weile hatte ich da eine Statistik aus Berlin (find sie gerade leider nicht, aber man muß es mir nicht glauben), die mich etwas überrascht hatte. Nicht einmal 10% der in Berlin gefahrenen Kilometer werden von Lkw zurückgelegt, aber über 50% der Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern passieren mit Lkw. Und Unfälle würde ich sogar als größeres Problem betrachten als die Luftqualität oder Lärmemissionen.
Zuletzt geändert von frems am So 28. Jun 2015, 19:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 18:21 hat geschrieben: Sag mal, bist Du ausm Osten? Der Staat schafft nicht Arbeitsplätze, sondern Unternehmen. Für heutige Wirtschaftszweige sind halt andere Standortfaktoren relevant als billiger Boden für große Betriebsgelände. Vielleicht ändert sich das in 50 Jahren auch wieder. Aber das liegt nicht am Staat, der jährlich Milliarden ausgibt, um die Urbanisierung und das Aussterben der Dörfer zumindest etwas zu verlangsamen. Und das ist kein deutsches Phänomen, sondern überall zu betrachten, ob in Europa, China, Nord- und Südamerika, Indien, Afrika, ... gegen den Trend bräuchte man schon eine totalitäre Planwirtschaft, die Menschen und Unternehmen verbieten den Wohnort auszusuchen, den sie bevorzugen.
Ja - Ich fahre in den Westen zur Arbeit.... Bin ich in Hamburg - wohn ich zB. in Bargteheide....

....und wie ich sehe - schafft sich die Politik ihre Arbeitsplätze. Wenn überall VEB dranstehen WÜRDE - wo der Saat Anteile hat, ...Geld reingepumpt ... ich würd mich in die alte ZEit versetzt fühlen.

Welcher Wagen kostet NÜSCHT ? - richtig der Dienstwagen. ....Einsatzwechseltätigkeit - und man braucht nichts dazuzuzahlen.

Mein Dorf wächst. (Speckgürteleffekt >> gute Anbindung und 100 Eu der qm Kaufpreis.)

Wie schafft man es - die Stadtzentren zu überfüllen ? Zentralisierung - alles auf einen Haufen.
Verwaltungszentren, Regionaloffice, ...... viel geförderter Büroraum - jeder Schreibtisch braucht 3 Parkplätze - zum Schlafen, Arbeiten einkaufen. Diese Office sind natürlich ALLE mit UNERSETZBAREN Mitarbeitern bestückt - die alles Einzelstücke sind. :D :D :D

Natürlich müssen arme Leute in die Stadt ziehen - weil das Dorfleben TEUER ist . Das wird wiederum durch den Staat gesponsert. (Das Dorfleben VERTEUERT.....und das Stadtleben sponsoriert)

Machtzentralisierung - ja - die findet WELTWEIT statt.. in 30 Jahren werden 70 % der Weltbevölkerung in Städten leben.

...........

Was kann man alles im Auto mitschleppen - ohne es jeden Tag zu brauchen .... Bauschuhe, Regenschirm, Trinkpacks, ......die Decke für Unterwegs..

Ähmmm - wenn DU mir erzählen willst wie es ist in Städten.... - wieoft warst Du in Stuttgart, München Frankfurt Berlin ....in diesem Jahr ?

Rund um die Uhr....auch im Problemviertel ?

Nebenbei - mein Auto schleppt eine Kiste PSA mit die wiegt 20 kg, der dazugehörige Seilretter noch mal 30..... meinst Du ich nehm das in die Bahn mit ? Eine Tasche Laptop, .....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 19:05 hat geschrieben:. Wo soll das Büro sonst hin? Ins Umland? Und wie kommen die Menschen aus der Stadt dann dahin? Es geht ja nicht nur um die Wahl des Verkehrsmittels, sondern auch die Länge der zurückgelegten Strecken. Oder anders: würde der Durchschnitts-Pkw-Fahrer nicht täglich 30km, sondern 15km fahren, hätten wir viele Probleme gar nicht, obwohl alle weiterhin ihr persönlich bevorzugtes Verkehrsmittel nehmen. Eine City-Maut führt meistens eher zu Problemen. In Stockholm hat man ja eine eingeführt. Zahlen müssen das vor allem Arme, da das Umland sozial schwächer ist. Die Reichen haben längst ihre schicke Wohnung innerhalb der Stadtgrenzen, wo sie so viel durch die Gegend fahren können wie sie lustig sind. Der Pkw-Nutzer aus dem Umland, der nur zum Supermarkt am Stadtrand möchte, muß aber blechen. Die Verkehrssituation hat das nicht verbessert; jedenfalls nicht durch die Reduktion. Stattdessen wurde aber mit den Einnahmen der ÖPNV etwas verbessert und neue Straßenbahnlinien gezogen (auch ins Umland).

Ein großes Problem wird ja auch immer ignoriert: die Wirtschaftsverkehre. Vor einer Weile hatte ich da eine Statistik aus Berlin (find sie gerade leider nicht, aber man muß es mir nicht glauben), die mich etwas überrascht hatte. Nicht einmal 10% der in Berlin gefahrenen Kilometer werden von Lkw zurückgelegt, aber über 50% der Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern passieren mit Lkw. Und Unfälle würde ich sogar als größeres Problem betrachten als die Luftqualität oder Lärmemissionen.
Nun - Du brauchst hier nicht versuchen - die Mitleser für Dumm zu verkaufen.

Wer baut denn ....lässt bauen ? Büros ? >> Kapitalanleger !!!! NIEEEEE die Firmen darin. und da ist es eine einfache Sache AAA LAGE ! - weil das ist so gewollt - das bringt den Meisten GEWINN -

Die Politik ist dazu da - das zu STEUERN. Die haben lieber viel MACHT auf einer Stelle..... VERTEILUNG der Arbeit wäre eine Lösung .... muss ja nicht direkt aufs Dorf. Es soll auch noch Kleinstädte geben....

Ich gönne Euch jeden Verkehrsinfarkt .......auch Standzeit im Verkehr ist Leistungszeit.....
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 28. Jun 2015, 19:21 hat geschrieben:
Ja - Ich fahre in den Westen zur Arbeit.... Bin ich in Hamburg - wohn ich zB. in Bargteheide....
Bargteheide in Hamburg? Ganz dünnes Eis, Kollege, ganz dünn. Dieser Unort gehört zu Schläfrig-Holzbein. :mad:
....und wie ich sehe - schafft sich die Politik ihre Arbeitsplätze. Wenn überall VEB dranstehen WÜRDE - wo der Saat Anteile hat, ...Geld reingepumpt ... ich würd mich in die alte ZEit versetzt fühlen.

Welcher Wagen kostet NÜSCHT ? - richtig der Dienstwagen. ....Einsatzwechseltätigkeit - und man braucht nichts dazuzuzahlen.
Achso, wenn andere es zahlen, dann kostet es nichts. Kein Dienstwagen und dafür mehr Gehalt wär wohl undenkbar. Ich bezweifel aber, daß die ganzen Pendler Deutschlands alle mit ihrem Dienstwagen für lau durch die Gegend fahren.
Mein Dorf wächst. (Speckgürteleffekt >> gute Anbindung und 100 Eu der qm Kaufpreis.)
Der Speckgürtel einer Agglomeration ist ja auch nicht mit einem Dorf in der Peripherie zu vergleichen. Oder meinste Ahrensburg hätte eine U-Bahn, wenn es nicht vor Hamburg liegen würde, sondern irgendwo in der Heide? Je schlechter die Anbindung, desto günstiger wird's in der Regel. Man kann sich aber natürlich freuen, daß man 400 Euro Miete spart, um dann 500 Euro mehr für Mobilität auszugeben.
Wie schafft man es - die Stadtzentren zu überfüllen ? Zentralisierung - alles auf einen Haufen.
Verwaltungszentren, Regionaloffice, ...... viel geförderter Büroraum - jeder Schreibtisch braucht 3 Parkplätze - zum Schlafen, Arbeiten einkaufen. Diese Office sind natürlich ALLE mit UNERSETZBAREN Mitarbeitern bestückt - die alles Einzelstücke sind. :D :D :D

Natürlich müssen arme Leute in die Stadt ziehen - weil das Dorfleben TEUER ist . Das wird wiederum durch den Staat gesponsert. (Das Dorfleben VERTEUERT.....und das Stadtleben sponsoriert)

Machtzentralisierung - ja - die findet WELTWEIT statt.. in 30 Jahren werden 70 % der Weltbevölkerung in Städten leben.
Arme sind schon immer bevorzugt in Städte gezogen, weltweit, einfach weil sie dort Netzwerke haben, die es so aufm Land nicht gibt. Die Pendlerpauschale ist nun auch nicht dafür da, um Städte zu sponsern und das Dorfleben zu verteuern. Eigentlich müßte man die abschaffen oder gleich eine Pendlerabgabe draus machen, weil Pendler hohe Kosten verursachen, die der Rest der Gesellschaft zahlen muß. Ein irrsinniger Luxus, den sich nur reiche Länder erlauben können. Und richtig, die Urbanisisierung schreitet voran. Zu Beginn dieses Jahrzehnts lebten zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit über 50% in Städten. Und wie's aussieht, wird das erstmal weitergehen.

...........
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Ähmmm - wenn DU mir erzählen willst wie es ist in Städten.... - wieoft warst Du in Stuttgart, München Frankfurt Berlin ....in diesem Jahr ?

Rund um die Uhr....auch im Problemviertel ?

Nebenbei - mein Auto schleppt eine Kiste PSA mit die wiegt 20 kg, der dazugehörige Seilretter noch mal 30..... meinst Du ich nehm das in die Bahn mit ? Eine Tasche Laptop, .....
In Stuttgart war ich dieses Jahr gar nicht, in München und Frankfurt jeweils einmal und in Berlin hab ich dieses Jahr mehr Zeit verbracht als in Hamburg und Rostock. Keine Probleme, ob tagsüber im Verkehr oder abends auf der Piste. Pisse-Geruch hab ich nur mal in Friedrichshain erlebt, als ich mir die Lokale im Simon-Dach-Kiez angeschaut hab und das scheinbar auch viele Touris tun, die gerne mal ein paar Bier zu viel trinken. Wegen ein paar Sekunden Urin-Gestank würde ich mir aber nicht einen neuen Wohnort suchen. Da stört mich der Dauergeruch von diversen Viehbetrieben doch mehr. Ganz ehrlich: Willkürliches Opfer von Gewalt zu werden, ist extrem unwahrscheinlich in Deutschland. Auch in den vermeintlichen Problemvierteln. Und das sag ich als jemand, der statistisch zu jener Gruppe gehört, die am häufigsten Opfer wird. Aber das ist eben relativ und nicht absolut. Als Kind in Hamburg, das durch sein Viertel mit dem Rad fährt, Freunde einsammelt und dann zu einem Bolzplatz oder in einen Stadtwald fährt, sind auch keine mordenden Banden über uns hergefallen. Und manch Rauferei in der Grundschule ist nun kein Alleinstellungsmerkmal von Großstädten.

Wer täglich viel Material transportieren muß, der nimmt natürlich den Pkw und soll s auch weiterhin tun, meine Güte. Meinste irgendwer rät einem Handwerker, daß er sein ganzes Gerümpel mit in den Bus nehmen soll und damit Plätze versperrt? Die Regel ist das aber nicht. Die meisten Pkw-Nutzer transportieren Luft durch die Gegend.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 28. Jun 2015, 19:38 hat geschrieben:
Nun - Du brauchst hier nicht versuchen - die Mitleser für Dumm zu verkaufen.

Wer baut denn ....lässt bauen ? Büros ? >> Kapitalanleger !!!! NIEEEEE die Firmen darin. und da ist es eine einfache Sache AAA LAGE ! - weil das ist so gewollt - das bringt den Meisten GEWINN -

Die Politik ist dazu da - das zu STEUERN. Die haben lieber viel MACHT auf einer Stelle..... VERTEILUNG der Arbeit wäre eine Lösung .... muss ja nicht direkt aufs Dorf. Es soll auch noch Kleinstädte geben....

Ich gönne Euch jeden Verkehrsinfarkt .......auch Standzeit im Verkehr ist Leistungszeit.....
Ah, Du hast schon mal erkannt, daß nicht der Staat Arbeitsplätze schafft, sondern Unternehmen. Geht doch. Und ja, Unternehmen gehen dort hin, wo es für sie am besten ist. Und das ist eben selten ein Dorf fernab der Zivilisation, sondern zumindest in der Nähe von Großstädten, die auch über Fachkräfte, Hochschulen, Flughäfen etc. verfügen. Da muß die Politik gar nicht eingreifen. Oder soll München jetzt seine Hochschulen in den Bayerischen Wald oder in die Alpen verlegen? Da geht doch kaum ein Forscher mit.

Und Du kansnt gerne anderen einen Verkehrsinfarkt wünschen. Was es Dir bringt, weiß ich nicht, aber das ist ja egal. Der Begriff ist eh ähnlich unsinnig wie "Verkehrskollaps" und was es sonst noch für drollige Begriffe gibt. In Westeuropa jammern wir eh auf hohem Niveau, wenn man sich mal die Situation in ähnlich großen Städten auf dem Globus anschaut. Im Modal Split sinkt auch der MIV-Anteil fast überall und das Jahr für Jahr. Da ist natürlich noch Luft nach oben, aber den wirtschaftlichen Untergang muß man nicht prophezeien. Daran hat ja niemand in der Stadt Interesse, sondern höchstens ein paar Dörflinge, die sich darüber ärgern, daß andere Lagen attraktiver für Unternehmen sind.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 19:42 hat geschrieben: Bargteheide in Hamburg? Ganz dünnes Eis, Kollege, ganz dünn. Dieser Unort gehört zu Schläfrig-Holzbein. :mad:

.
Preiswert ! .....und gut einzupendeln nach Hamburg.

Aber schau Dir doch einfach mal die Schweiz an - da wo die Leute noch MITREGIEREN dürfen.

Jedes Bauwerk wird erstmal "Angezeigt" - mit einem Lattengerüst - damit jeder sieht - wie hoch , wie breit.....bis hin zum Schattenwurf - danach wird abgestimmt.....

Kostenfreie Parkplätze ? gaaaaanz selten. Firmen haben für ihre Angestellten ausreichend Parkplätze vorzuhalten.... Bei Wohnungen ...da geht die Wahl in Richtung 160 qm für junge Ehepaare...die natürlich einen Parkplatz im Eigentum hat.

....und wer Geschäft machen will - tja - der MUSS Parkplätze schaffen. Da steht dann immer dran - dass falschparken auf diesem Parkplatz die Pauschale von 10.000 Fränkli kostet - abschleppen zuzüglich.

Steuergeld für Parkplätze ? ....doch nicht - wenn man darüber selbst entscheiden kann...und weniger Steuern gezahlt werden muss.
Wer DAHIN will >> zahlt den Platz (Privat vermitet) .....oder hällt für seine Kunden frei.
Da zahlt keiner (ob arm oder reich) für fremde Parkplätze

Da sind dann die Firmen auch im Umland....und haben EIGENTUM an der Immobilie.

Steckdosen für E-Mobile ist eine Standardausrüstung.....vom Arbeitgeber KOSTENFREI gestellt.

Es geht denen nicht um den kurzfristigen Gewinn. Sondern um LEBENSRÄUME.

Ach ja - die Pendlerpauschale ist..... - jedes Jahr darf man ein neues Fahrrad (Quittung) von der Steuer (bis 750 Eu ungefähr) absetzen - thats it.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von jack000 »

frems » So 28. Jun 2015, 19:05 hat geschrieben: Den Wohnraum könnte man schaffen. Flächen in Hamburg gibt's ja genug,
Ich war nur 2 mal in meinem Leben in Hamburg, aber wo soll denn da Platz im Stadtgebiet sein um Wohnungen und Häuser für 300.000 Menschen + Kinder zu bauen?
Würden sie häufiger mit U- und S-Bahn fahren, die auch das Umland anbinden, wäre viel geholfen. Ihr Auto können sie ja behalten und an einer P&R-Station abstellen statt die Straßen der Stadt zu verstopfen.
Das sehe ich genau so ...
Die Stadtplanung hat in freien Gesellschaften auch nicht die Möglichkeit Trends zu gestalten, sondern nur auf sie zu reagieren. Ich will nicht ausschließen, daß es in Zukunft mal in die andere Richtung wieder gehen könnte und wieder die Dörfer gestürmt werden.
Sie kann aber Richtlinien schaffen und z.B. Büroneubauten verhindern (Industrie gibt es in Städten eh nicht mehr).
Ironischerweise haben wir in Hamburg bzw. Altona-Ottensen derzeit Proteste gegen ein Bürogebäude auf einem ehemaligen Großparkplatz. Die Gegner fordern, daß stattdessen Wohnraum geschaffen werden sollen. Weißt Du, wie die Befürworter in Verwaltung und Politik das Projekt begründen? Mit der (durchmischten) Stadt der kurzen Wege, wo Wohnen und Arbeiten keine große räumliche Trennung erfahren sollen. Viele Probleme führt man ja auf vergangene Leitbilder zurück, z.B. die Charta von Athen. Demnach sollten die Funktionen einer Stadt klar getrennt werden, um ein besseres Leben zur gewährleisten. Das mag damals durchaus auch rechtfertigt gewesen sein. Aber unsere heutige Industrie ist schlecht mit jener der 30er in Europa zu vergleichen.
Die schädliche Auswirkung von Bürogebäuden in der Innenstadt sind die selben wie damals in der Industrie (verkehrstechnisch gesehen). Ob nun einer in die Schraubenfabrik fährt oder ins Büro macht da erstmal keinen Unterschied ...
Kann ich Dir so nicht sagen. Wenn Du aber mal wieder in Berlin sein solltest, dann spring mal in die S1 zwischen 16 und 18 Uhr und schau, wer so alles Friedrichstraße, Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Anhalter Bahnhof einsteigt, um flott nach Zehlendorf zu fahren. Da arbeitet man nebenbei am Laptop, telefoniert noch mit internationalen Kunden oder unterhält sich mit Kollegen über den nächsten Urlaub nach Dubai oder Kalifornien. Das ist nun nicht das Proletariat der Stadt, was da mit Schlips und Kragen täglich fährt. Kann aber in Stuttgart durch die anwesenden Industriezweige anders aussehen, keine Frage. Da nimmt man es wohl in Kauf, daß man die schlechteste Luftqualität unter den deutschen Großstädten hat.

* Ergänzung: und sicherlich wird nicht jeder dann auch dort wohnen. Viele sind ja mit ihrem Wohnraum zufrieden. Es geht aber ja darum, daß es die Möglichkeit gibt. Wenn die nur wenige nutzen, ist es besser, als niemand bei Abwesenheit der Option. Wir wollen Menschen doch nicht Wohnraum zuteilen. So funktioniert eine Stadt nicht.
Das auch Schlips-träger den ÖPNV nutzen ist ja klar, vor allem wenn sogar das Internet nutzbar ist. Ändert aber nichts daran, das durch mehr Büros und mehr Wohnungen mehr Verkehr entsteht ... egal welcher ...
Aber davon mal ab: auch für Besserverdiener baut man Wohnungen. Die müssen ja auch irgendwo wohnen und als Steuerzahler will man die auch nicht nur im Umland haben, was sie alternativ tun, sofern nicht irgendeine Altbauwohnungen modernisiert und umgewidmet werden soll. In Hamburg bekam der Oberbaudirektor mal eins aufn Deckel, weil er teure Wohnungen in der Hafencity damit begründete, daß er Druck von Eimsbüttel und Hoheluft (typische, nachgefragte Wohnviertel) nehmen möchte. Kommt politisch natürlich schlecht an, ist aber immobilienwirtschaftlich nicht ganz falsch.
Ich halte Wohnungsbau für Besserverdiener ja nicht per se für verkehrt, sondern das entlastet den Wohnungsmarkt für die Nachzügler.
Worum es aber geht ist: Wohnen dann dort mehr Menschen oder weniger? Wohnen mehr Menschen dort gibt es mehr Verkehr, mehr Abgase, etc...
Gegen Büroneubauten spricht nichts, wenn nicht Wohnraum beseitigt wird, sondern es im Zuge der Verdichtung geschieht. Wo soll das Büro sonst hin? Ins Umland? Und wie kommen die Menschen aus der Stadt dann dahin? Es geht ja nicht nur um die Wahl des Verkehrsmittels, sondern auch die Länge der zurückgelegten Strecken. Oder anders: würde der Durchschnitts-Pkw-Fahrer nicht täglich 30km, sondern 15km fahren, hätten wir viele Probleme gar nicht, obwohl alle weiterhin ihr persönlich bevorzugtes Verkehrsmittel nehmen. Eine City-Maut führt meistens eher zu Problemen. In Stockholm hat man ja eine eingeführt. Zahlen müssen das vor allem Arme, da das Umland sozial schwächer ist. Die Reichen haben längst ihre schicke Wohnung innerhalb der Stadtgrenzen, wo sie so viel durch die Gegend fahren können wie sie lustig sind. Der Pkw-Nutzer aus dem Umland, der nur zum Supermarkt am Stadtrand möchte, muß aber blechen. Die Verkehrssituation hat das nicht verbessert; jedenfalls nicht durch die Reduktion. Stattdessen wurde aber mit den Einnahmen der ÖPNV etwas verbessert und neue Straßenbahnlinien gezogen (auch ins Umland).
Warum müssen Büroneubauten in die City? Dort wo es wenig Platz, keine Parkplätze, keinen Wohnraum, etc... gibt?
Ein großes Problem wird ja auch immer ignoriert: die Wirtschaftsverkehre. Vor einer Weile hatte ich da eine Statistik aus Berlin (find sie gerade leider nicht, aber man muß es mir nicht glauben), die mich etwas überrascht hatte. Nicht einmal 10% der in Berlin gefahrenen Kilometer werden von Lkw zurückgelegt, aber über 50% der Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern passieren mit Lkw. Und Unfälle würde ich sogar als größeres Problem betrachten als die Luftqualität oder Lärmemissionen.
Dir zu glauben oder nicht zu glauben steht nicht zur Debatte, da ich dir in jedem Fall vertraue. Aber hier zeigt sich doch mal die Problematik! Warum fahren denn all die LKWs in der Innenstadt rum? Natürlich weil die Waren anliefern!

Warum müssen sich die Geschäfte in der Innenstadt konzentrieren? Natürlich kann man einen Exclusivbereich in der Innenstadt konzentrieren (z.B. diese Geschäfte gibt es nur in Hamburg, diese Geschäfte gibt es nur in Stuttgart, etc..) , aber warum muss es einen Aldi, KIK, H&M, Lidl, etc... in einer jeden Innenstadt in Deutschland geben?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 28. Jun 2015, 20:03 hat geschrieben: Preiswert ! .....und gut einzupendeln nach Hamburg.

Aber schau Dir doch einfach mal die Schweiz an - da wo die Leute noch MITREGIEREN dürfen.

Jedes Bauwerk wird erstmal "Angezeigt" - mit einem Lattengerüst - damit jeder sieht - wie hoch , wie breit.....bis hin zum Schattenwurf - danach wird abgestimmt.....
Die schweizerische Raumordnungspolitik ist nun nicht gerade ein Paradebeispiel. Was in der Schweiz gut funktioniert, sind die öffentlichen Verkehrssysteme. In Zürich wird das Netz auch von allen Schichten benutzt, um zur Arbeit zu kommen. Blöderweise ist das Land total zersiedelt und die Schweizer legen mehr Strecken in ihrer Freizeit mit dem Pkw zurück, sodaß es pro Kopf ähnlich aussieht wie der deutsche Durchschnitt. Nicht immer nur an die eigenen Verkehrswege und Bedürfnisse denken, sondern den Verkehr als Gesamtes. Es schleppt eben nicht jeder täglich 30kg durch die Gegend oder braucht eine riesige Decke für was auch immer. Auf lokaler Ebene kannst Du in Deutschland aber auch mitbestimmen. Das schreibt schon das Europarecht vor. In Hamburg haben wir auch regelmäßig Bürgerentscheide zu Bauvorhaben. Allein in den letzten fünf Jahren hab ich über Wohngebäude, Einkaufscenter-Erweiterungen, Bürogebäude etc. abgestimmt.
Kostenfreie Parkplätze ? gaaaaanz selten. Firmen haben für ihre Angestellten ausreichend Parkplätze vorzuhalten.... Bei Wohnungen ...da geht die Wahl in Richtung 160 qm für junge Ehepaare...die natürlich einen Parkplatz im Eigentum hat.
Müssen sie in Deutschland auch. Bis vor wenigen Jahren mußte jeder Bauunternehmer pro Wohneinheit mindestens 0,5 Parkplätze zur Verfügung stellen, was eine ziemlich irrsinnige Regelung ist, da sie Wohnraum verteuert, den bebaubaren Raum verkleiner und häufig wenig ausgelastet ist. Da sind viele Tiefgaragen nicht einmal zu 50% besetzt, weil die Leute in urbanen Vierteln einfach selten ein Auto besitzen, da es nur kostet und für sie keine Vorteile bringt.

Kostenlose Parkplätze im öffentlichen Raum in Deutschland find ich auch recht unsinnig. Aber wir sind eben eine Autofahrernation, wo man für einen Wandel etwas länger braucht als in unseren Nachbarländern.
....und wer Geschäft machen will - tja - der MUSS Parkplätze schaffen. Da steht dann immer dran - dass falschparken auf diesem Parkplatz die Pauschale von 10.000 Fränkli kostet - abschleppen zuzüglich.

Steuergeld für Parkplätze ? ....doch nicht - wenn man darüber selbst entscheiden kann...und weniger Steuern gezahlt werden muss.
Wer DAHIN will >> zahlt den Platz (Privat vermitet) .....oder hällt für seine Kunden frei.
Da zahlt keiner (ob arm oder reich) für fremde Parkplätze

Da sind dann die Firmen auch im Umland....und haben EIGENTUM an der Immobilie.

Steckdosen für E-Mobile ist eine Standardausrüstung.....vom Arbeitgeber KOSTENFREI gestellt.

Es geht denen nicht um den kurzfristigen Gewinn. Sondern um LEBENSRÄUME.

Ach ja - die Pendlerpauschale ist..... - jedes Jahr darf man ein neues Fahrrad (Quittung) von der Steuer (bis 750 Eu ungefähr) absetzen - thats it.
Wer kauft sich denn jedes Jahr ein neues Rad? Und richtig, die Pendlerpauschale gilt für alle Verkehrsmittel. Das Problem daran ist nicht eine Auto-Begünstigung, sondern die finanzielle Unterstützung für jene, die lange Wege zurücklegen. Eine Steckdose auf Betriebsparkplätzen sind nun nicht das Problem für die Verkehrssituation in Städten. Wenn sie zu mehr Elektromobilität führen, wär das auch nicht schlecht, da man somit die Emissionen senken kann.
Labskaus!

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Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

jack000 » So 28. Jun 2015, 20:16 hat geschrieben: Ich war nur 2 mal in meinem Leben in Hamburg, aber wo soll denn da Platz im Stadtgebiet sein um Wohnungen und Häuser für 300.000 Menschen + Kinder zu bauen?
Wir haben Bezirke wie Bergedorf, wo nicht einmal 800 Menschen pro Quadratkilometer leben (zum Vergleich: in Stuttgart sind's über 2.900). 80% der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt und Infrastruktur wie S-Bahnen gibt's da schon. Selbst wenn Du nur die Hälfte davon bebaust, würde man alleine dort locker 300.000 unterbekommen. Aber wie gesagt, ich würde mich an administrativen Grenzen nicht so festkrallen. Es bringt nichts, wenn dann jemand täglich 30 Kilometer ans andere Stadtende und zurück fährt, wenn er stattdessen auch ins Umland ziehen könnte, von wo er nur 3 Kilometer zur Arbeit braucht.

Das Problem ist da weniger der Raummangel, sondern die Flächennutzung. Und die ist häufig nicht sehr effizient. Jedenfalls in Hamburg. Du kannst ja mal bei Google Maps "Kleiner Grasbrook", "Billbrook" oder "Rothenburgsort" eingeben. Wer sich so eine Nutzung in dieser Lage erlaubt, hat keinen Flächenmangel.

Die meisten Gäste einer Stadt (meine Wenigkeit eingeschlossen) schauen sich ja meist die Innenstädte an. Das sind aber selten die Viertel, wo viele wohnen. Die Hälfte der Hamburger wohnt im "Ring 2" in eher unbekannten Stadtteilen wie Hohenfelde, Uhlenhorst, Winterhude, Eimsbüttel, Ottensen, Barmbek, Hoheluft, Wandsbek, Lokstedt etc. Da findest Du auch mal Dichten von über 17.000 Einwohnern pro Quadratkilometer und die Stadtteile sind angesagt. Da hat man nicht das Problem, daß man keine Mieter findet, sondern daß es schon für Normalverdiener schwierig wird die Miete zu bezahlen. Da braucht aber auch so gut wie niemand einen Pkw.

Sie kann aber Richtlinien schaffen und z.B. Büroneubauten verhindern (Industrie gibt es in Städten eh nicht mehr).
Das kann sie ja. Aber die Arbeitsplätze müssen ja auch irgendwo hin. Wenn Städte nur noch aus Wohnen bestehen und die Arbeitsplätze alle im Umland sind, verringert das ja nicht den Verkehr.
Die schädliche Auswirkung von Bürogebäuden in der Innenstadt sind die selben wie damals in der Industrie (verkehrstechnisch gesehen). Ob nun einer in die Schraubenfabrik fährt oder ins Büro macht da erstmal keinen Unterschied ...
Für die Luftqualität ist es aber schon relevant, ob da ein Stahlbetrieb aus den 20ern nebenan steht oder ein modernes Bürogebäude. Daß viele, als das Auto erschwinglich wurde, aufs Land geflüchtet sind, lag ja auch daran, daß die Wohnqualität schlecht war in den Städten. Stickige Luft, Bandenkriege, extrem viele Verkehrsunfälle und meist wenig Komfort in der Wohnung. Heute muß in Prenzlauer Berg aber niemand mehr Kohlesäcke in den fünften Stock schleppen und sich eine Toilette aufm Hausflur mit mehreren Nachbarn teilen.
Das auch Schlips-träger den ÖPNV nutzen ist ja klar, vor allem wenn sogar das Internet nutzbar ist. Ändert aber nichts daran, das durch mehr Büros und mehr Wohnungen mehr Verkehr entsteht ... egal welcher ...
Lokal schon, insgesamt nicht. Büroneubauten sind ja in der Regel Verlagerungen.
Ich halte Wohnungsbau für Besserverdiener ja nicht per se für verkehrt, sondern das entlastet den Wohnungsmarkt für die Nachzügler.
Worum es aber geht ist: Wohnen dann dort mehr Menschen oder weniger? Wohnen mehr Menschen dort gibt es mehr Verkehr, mehr Abgase, etc...
Naja, in der Hafencity wohnen noch nicht viele Menschen. Es gab aber schon ein paar Untersuchungen, die zeigten, daß die meisten Einwohner dort halt aus anderen Ecken Hamburgs kamen und Lust auf was "Neues" hatten. Die Entwicklung eines neuen Stadtteils vor Ort zu verfolgen und selbst an der Gestaltung mitzuwirken, hat da für manche schon einen Reiz. Die alten Wohnungen sind dann ja wieder frei für neue.
Warum müssen Büroneubauten in die City? Dort wo es wenig Platz, keine Parkplätze, keinen Wohnraum, etc... gibt?
Gute Anbindung. In Berlin-Moabit ziehen derzeit die Preise für Gewerbe an. Warum? Nun, es ist kein hippes Viertel, viele sehen darin eher ein Brennpunkt, aber am Rande des Stadtteils ist der Hauptbahnhof. Das ist nicht nur gut für die Mitarbeiter, sondern auch für die Gäste und Kunden von auswärts. Parkplätze sind da nicht so entscheidend, wenn man per ÖPNV, Taxi, Carsharing, Rad oder sonstwie anreist. Da will man seinen Gästen nicht sagen, daß sie erstmal 45 Minuten mit der S-Bahn ins Umland fahren sollen, dann noch auf einen Bus im 30-Minuten-Takt warten und man sie dann von der Haltestelle mit dem Pkw abholt. Mag man irrsinnig finden, aber für viele Unternehmen ist das relevant. Zudem ist Prestige nicht unbedeutend. Ein "Wir haben eine Niederlassung in Berlin, fünf Gehminuten vom Hbf entfernt" verkauft sich besser als "Nauen, westlich von Berlin an der B 273".
Dir zu glauben oder nicht zu glauben steht nicht zur Debatte, da ich dir in jedem Fall vertraue. Aber hier zeigt sich doch mal die Problematik! Warum fahren denn all die LKWs in der Innenstadt rum? Natürlich weil die Waren anliefern!
Die Waren sollen und können ja auch gerne weiterhin kommen. Die Frage ist nur, ob die sogenannte "letzte Meile" unbedingt auch mit dem Lkw sein muß. Da gibt's ja zahlreiche Citylogistik-Konzepte, die vielerorts schon umgesetzt wurden. Aber da fehlt der Politik etwas die Entschlossenheit in Deutschland, obwohl man gute Beispiele in Europa findet. Kurioserweise kommen viele Logistikkonzepte von deutschen Unternehmen, die dann in Italien, Skandinavien und Holland erfolgreich funktionieren.
Warum müssen sich die Geschäfte in der Innenstadt konzentrieren? Natürlich kann man einen Exclusivbereich in der Innenstadt konzentrieren (z.B. diese Geschäfte gibt es nur in Hamburg, diese Geschäfte gibt es nur in Stuttgart, etc..) , aber warum muss es einen Aldi, KIK, H&M, Lidl, etc... in einer jeden Innenstadt in Deutschland geben?
Für die Menschen, die dort leben. Gerade Städte bieten ja die Möglichkeit, daß man seine Einkäufe ohne Fahrzeug relativ problemlos abwickeln kann. Aber auch in Berlin liebt man sein Pkw. Über die Hälfte der Fahrten sind kürzer als 5 Kilometer. Ist halt auch immer eine Gewohnheitssache. Wer als Kind nur darauf wartete, endlich 18 zu werden und ein eigenes Auto zu haben, um dann 30 Jahre alles mit dem Auto zu machen (ob Urlaub, Einkauf, Arbeitsweg, ...), den wirst Du nicht überzeugen können mal was anderes auszuprobieren, selbst wenn es günstiger, bequemer und schneller ist. Rational ist das ja selten. Eher redet man es sich dann schön, wenn man mal wieder im Stau festhängt.
Zuletzt geändert von frems am So 28. Jun 2015, 21:00, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 20:17 hat geschrieben: Blöderweise ist das Land total zersiedelt......
...und mit lauter Schweizern bewohnt. :D :D :D

Genau da hat jeder seine Ansicht.

Du nennst es ZERSIEDELT.... Du hast da Deine Ansicht. Jeder hat SEINEN Freiraum.....und die Eigentumsquote ist hoch.

Eigentum schützt vor Vandalismus.

Zürch ist ebenfalls für Schweizer ebenso die Enklave. Ausländer vor allem Deutsche....
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 20:41 hat geschrieben:Gerade Städte bieten ja die Möglichkeit, daß man seine Einkäufe ohne Fahrzeug relativ problemlos abwickeln kann..
Frauen können einfach Alles tragen..... Bierkisten....und Wasser. :D

Wie weit ists bis zu DEINEM Getränkeladen ?

...da meine Garage direkt am Haus ist..... wird bei Bedarf aus der Garage geholt. Tragestrecke insgesamt - Getränke = 4m - inklusive Höhenunterschied.

<< Das wirst Du ebenso zu schätzen wissen - wenn Du nicht mehr arbeiten MUSST .....- Städter müssen viel schneller in die Pflege - weil sie im Alter nicht mehr zurecht kommen - als Dörflies..
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 28. Jun 2015, 21:07 hat geschrieben:
...und mit lauter Schweizern bewohnt. :D :D :D

Genau da hat jeder seine Ansicht.

Du nennst es ZERSIEDELT.... Du hast da Deine Ansicht. Jeder hat SEINEN Freiraum.....und die Eigentumsquote ist hoch.

Eigentum schützt vor Vandalismus.

Zürch ist ebenfalls für Schweizer ebenso die Enklave. Ausländer vor allem Deutsche....
Ja, und in Spanien und Griechenland ist die Eigentumsquote auch höher als in Holland und Dänemark, während Deutschland und die Schweiz eher im Mittelfeld liegen. Und nun? Wenn Freiraum nur aus ein paar Quadratmetern Garten bestünde, käme die Kultur zum Erliegen. Ist aber in der Schweiz auch nicht der Fall, jedenfalls in den Großstädten. Die Zersiedelung führt eben zu mehr Verkehr. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und daß Eigentum vor Vandalismus schützt, halte ich für ein Gerücht. Wenn ein Schmierfinke eine Hauswand nachts ansprüht, dürfte es ihm recht egal sein, ob die schlafenden Bewohner zur Miete wohnen oder die Wohnung gekauft haben.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von frems »

Teeernte » So 28. Jun 2015, 21:15 hat geschrieben:
Frauen können einfach Alles tragen..... Bierkisten....und Wasser. :D

Wie weit ists bis zu DEINEM Getränkeladen ?

...da meine Garage direkt am Haus ist..... wird bei Bedarf aus der Garage geholt. Tragestrecke insgesamt - Getränke = 4m - inklusive Höhenunterschied.

<< Das wirst Du ebenso zu schätzen wissen - wenn Du nicht mehr arbeiten MUSST .....- Städter müssen viel schneller in die Pflege - weil sie im Alter nicht mehr zurecht kommen - als Dörflies..
Um mich geht's doch nicht. Ich hab kein Problem damit, wenn Leute mit dem Pkw fahren. Ich nutz ja selbst regemäßig ein Auto, auch wenn ich seit meiner Azubi-Zeit kein eigenes mehr habe. Wenn ich mal schwerere Sachen transportieren muß, was nur sehr selten der Fall ist, greif ich auf Drive Now zurück. Und geht's an Orte, die schlecht erreichbar sind, gibt's noch Sixt und Europcar. Mir geht's ja nicht darum, anderen zu sagen, wie sie zu fahren haben. Es spricht aber nichts dagegen mehr Angebote zu schaffen. Mir geht's halt darum, so bequem und schnell wie möglich voranzukommen. Das kann man die U-Bahn sein, mal ein Leihauto, woanders ein Taxi, der Dienstwagen, mal der Fußweg oder irgendwo das Rad.

Getränkeladen hab ich hier keinen in der Nähe, aber kann zu Fuß in weniger als fünf Minuten mehrere Supermärkte und Fachgeschäfte aufsuchen. Das kann man auf dem Heimweg schön erledigen. Einen Jahresvorrat brauch ich im Keller nicht.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 21:16 hat geschrieben: Ja, und in Spanien und Griechenland ist die Eigentumsquote auch höher als in Holland und Dänemark, während Deutschland und die Schweiz eher im Mittelfeld liegen. Und nun? Wenn Freiraum nur aus ein paar Quadratmetern Garten bestünde, käme die Kultur zum Erliegen. Ist aber in der Schweiz auch nicht der Fall, jedenfalls in den Großstädten. Die Zersiedelung führt eben zu mehr Verkehr. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und daß Eigentum vor Vandalismus schützt, halte ich für ein Gerücht. Wenn ein Schmierfinke eine Hauswand nachts ansprüht, dürfte es ihm recht egal sein, ob die schlafenden Bewohner zur Miete wohnen oder die Wohnung gekauft haben.
Die Eigenversorgungsquote in Ch ist sehr hoch. Die machen noch Landwirtschaft im Nebengewerbe. Das mit dem Verkehr halte ich im GESAMTEN gesehen - eher als Gerücht.

Die Sache mit dem Vandalismus ist in Berlin zurückgegangen - wenn die Einwohner Eigentum an der Wohnanlage hatten...

In der Schweiz - würd ich das mit der Bemalung gleich mal lassen.... JEDER Schweizer hat ein Gewehr im Schrank. >> Deshalb auch die viel geringere Streitquote vor Gericht.
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Re: Verkehrsprobleme in großen Städten - unlösbar?

Beitrag von Teeernte »

frems » So 28. Jun 2015, 21:22 hat geschrieben: Um mich geht's doch nicht. Ich hab kein Problem damit, wenn Leute mit dem Pkw fahren. Ich nutz ja selbst regemäßig ein Auto, auch wenn ich seit meiner Azubi-Zeit kein eigenes mehr habe. Wenn ich mal schwerere Sachen transportieren muß, was nur sehr selten der Fall ist, greif ich auf Drive Now zurück. Und geht's an Orte, die schlecht erreichbar sind, gibt's noch Sixt und Europcar. Mir geht's ja nicht darum, anderen zu sagen, wie sie zu fahren haben. Es spricht aber nichts dagegen mehr Angebote zu schaffen. Mir geht's halt darum, so bequem und schnell wie möglich voranzukommen. Das kann man die U-Bahn sein, mal ein Leihauto, woanders ein Taxi, der Dienstwagen, mal der Fußweg oder irgendwo das Rad.

Getränkeladen hab ich hier keinen in der Nähe, aber kann zu Fuß in weniger als fünf Minuten mehrere Supermärkte und Fachgeschäfte aufsuchen. Das kann man auf dem Heimweg schön erledigen. Einen Jahresvorrat brauch ich im Keller nicht.

Wie weit schafft es MAMA mit 2 Kindern im Schlepp ohne Auto - wenn Sie den Wochenvorrat Getränke/Nahrung "BERGEN" soll ?

GENAU - die muss jeden Tag ran - :D :D :D Jeden Tag "Konsum" - dass sich das Rad schneller drehe.

Blos keine Eigenversorgung - das ist gegen die gute Idee des Kapitalismus....
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Beitrag von frems »

Teeernte » So 28. Jun 2015, 21:43 hat geschrieben:
Die Eigenversorgungsquote in Ch ist sehr hoch. Die machen noch Landwirtschaft im Nebengewerbe. Das mit dem Verkehr halte ich im GESAMTEN gesehen - eher als Gerücht.

Die Sache mit dem Vandalismus ist in Berlin zurückgegangen - wenn die Einwohner Eigentum an der Wohnanlage hatten...

In der Schweiz - würd ich das mit der Bemalung gleich mal lassen.... JEDER Schweizer hat ein Gewehr im Schrank. >> Deshalb auch die viel geringere Streitquote vor Gericht.
Nee, ist kein Gerücht. Die Pkw-Leistung pro Kopf ist da nicht nennenswert anders, obwohl sie sehr viel für den ÖPNV ausgeben. Klassischer Rebound-Effekt.
Teeernte hat geschrieben:

Wie weit schafft es MAMA mit 2 Kindern im Schlepp ohne Auto - wenn Sie den Wochenvorrat Getränke/Nahrung "BERGEN" soll ?

GENAU - die muss jeden Tag ran - :D :D :D Jeden Tag "Konsum" - dass sich das Rad schneller drehe.

Blos keine Eigenversorgung - das ist gegen die gute Idee des Kapitalismus....
Du machst wieder den Denkfehler. Du lehnst wegen eines Bauchgefühls etwas ab und schaust dann, wie Du es begründen kannst. Es geht gar nicht darum, wie Mama mit zwei Kindern und viel Ladung von A nach B kommen soll. Ich bezweifel auch, daß eine Frau ihren Wochenvorrat jeden Tag kauft, was ja gerade Dein Szenario ist. Das würde wenig Sinn ergeben. Den macht sie vermutlich einmal in der Woche und die Kinder wird sie nicht über Jahrzehnte im Gepäck haben. Relevanter wär eher die Frage, ob Mama und Papa einen Wohnort ausgesucht haben, von dem die Kinder zu Fuß, mit Bus oder Rad zur Schule kommen oder ob man sie so lange fahren muß bis sie selbst einen Lappen haben. Würden die ganzen Pkw in Großstädten -- um die geht's ja noch immer -- im Schnitt 3 Personen im Wagen haben und nicht 1,15, dann wären die Probleme geringer. Wenn sich der Pkw-Gebrauch dann noch auf den gelegentlichen Wocheneinkauf reduziert, bräuchten wir diesen Strang gar nicht.
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