Kibuka » Mi 23. Okt 2013, 19:09 hat geschrieben:
Die Maut als Zoll (Abgabe) gehört in die Kategorie Steuerhoheit und das ist europaweit nunmal Ländersache.
Das ist in der Tat die aktuelle Situation, was ich aber meinte ist, wie es sein sollte.
Insbesondere die Transitstaaten verdienen sich an der Maut dumm und dämlich.
Nun, Österreich und die Schweiz haben auch einen hohen Anteil an ausländischen PKW´s (i.d.R. deutsche) da man aus Deutschland ja nach Italien in den Urlaub fährt, etc... Die ausländischen PKW´s in Deutschland nutzen nur zu einem geringen Teil Deutschland als Transitland, da nur die wenigstens Dänen, Niederländer, Schweden, etc... mit dem Auto nach Italien fahren, da es eine sehr lange Reise wäre. Die ausländischen PKW´s in Deutschland haben auch i.d.R. ein Ziel in Deutschland. Frankreich hat zwar auch eine Maut, aber die bezahlen fast nur die Franzosen selbst, da kaum ein PKW Frankreich als Transitland nutzt. Wenn ich z.B. aus Stuttgart nach Barcelona möchte, würde ich ja kaum auf die Idee kommen, das mit dem Auto zu erledigen.
Es sind die LKW´s, die Deutschland als Transitland nutzen und daher sollte die LKW-Maut deutlich erhöht und auch auf alle Bundesstrassen ausgeweitet werden. Eine PKW-Maut bedeutet auch zusätzliche Erhebungskosten.
Die 5 Maut-Irrtümer:
Wir zahlen im Ausland, aber die Ausländer lassen kein Geld bei uns. Auch wenn es speziell in den Ferien anders wirkt: Tatsächlich stellen Ausländer übers Jahr nur 5,2 Prozent des Pkw-Verkehrs auf Autobahnen. Und da sie meist bei uns tanken, erbringen sie über die Mineralölsteuer bereits jetzt 195 Prozent der auf sie entfallenden Infrastrukturkosten. Anders beim Anteil ausländischer Lkw von gut 30 Prozent: Ein 40-Tonner belastet die Straße so stark wie rund 160 000 Pkw. Und ausländische Lkw-Fahrer tanken selten auch bei uns – deshalb müssen sie Lkw-Maut zahlen.
Deutsche Pkw-Fahrer werden als Gegenleistung für die Maut bei der Kfz-Steuer entlastet. Geht nicht. Das EU-Recht verbietet eine Ungleichbehandlung von deutschen und Autofahrern aus anderen EU-Ländern. Das trifft erst recht für die Idee zu, zunächst mal eine Maut allein für ausländische Pkw-Fahrer einzuführen. Außerdem: Wenn mehr Geld für Straßen dafür eingenommen werden soll, kann es rein rechnerisch gar keine Entlastung geben.
Mit der Pkw-Maut gibt es endlich mehr Geld für den Straßenbau. Bereits jetzt zahlen die Straßenbenutzer jedes Jahr über Kfz-, Mineralöl-, anteilige Mehrwertsteuer und Lkw-Maut 53 Milliarden Euro an den Fiskus – fürs Straßennetz gibt die öffentliche Hand aber nur 17 Milliarden aus. Der große Rest stopft andere Haushaltslöcher. Wissenschaftler haben es umgerechnet: Jeder Euro, den inländische Pkw an Wegekosten verursachen, ist mit 4,21 € an Steuern bereits bezahlt.
Vignette oder Streckenmaut – Hauptsache, es kommt Geld für Straßen in die Kasse. Das Modell Vignette ist ungerecht, ökologisch unsinnig und unsozial: Viel- und Wenigfahrer, Besitzer kleiner und großer Autos werden in einen Topf geworfen. Die Streckenmaut könnte gerechter sein, erfordert aber einen gewaltigen technischen Aufwand, hohe Verwaltungs- und Erhebungskosten. Rund 40 Millionen deutsche Pkw müssten mit Erfassungsgeräten ausgestattet werden. Und wo bleiben dabei die Ausländer? Außerdem halten Datenschützer die so registrierten Informationen für äußerst bedenklich.
Die Verkehrssicherheit ist nicht gefährdet. Ganz im Gegenteil. Eine Autobahngebühr für Pkw verlagert einen ordentlichen Teil des privaten Autoverkehrs auf die Landstraßen. Das bedeutet erhebliche Lärmbelästigung für die Anwohner, aber schlimmer noch: Weicht nur jeder fünfte Autofahrer auf Landstraßen aus, wären jährlich rund 350 Verkehrstote und 13 000 Verletzte zusätzlich zu beklagen.
http://www.adac.de/infotestrat/adac-im- ... rrtum.aspx
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!