Flughafen Berlin Brandenburg

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frems
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

frems hat geschrieben:(13 Mar 2017, 20:16)

Kann sein. Aber Faulenbach da Costa gehört ohne Zweifel zu diesem Personenkreis. Scheinbar sind provokante Kommentare für die Boulevardpresse seine wichtigste Einnahmequelle geworden.
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1199279/

Toll, wenn man bei Google News nur die Überschrift angezeigt bekommt und sich gleich denken kann, von wem sie stammt. :|
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Quatschki
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Martin Schulz will ja noch viel mehr Geld für öffentliche Infrastrukturprojekte (wie den BER) ausgeben, sprich in die SPD-verfilzten Mafiakanäle lenken
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Alexyessin
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2017, 10:22)

Martin Schulz will ja noch viel mehr Geld für öffentliche Infrastrukturprojekte (wie den BER) ausgeben, sprich in die SPD-verfilzten Mafiakanäle lenken
Wer sind denn diese "SPD-verfilzten Mafiakanäle"? Zeig doch mal.
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imp
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von imp »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2017, 10:22)

Martin Schulz will ja noch viel mehr Geld für öffentliche Infrastrukturprojekte (wie den BER) ausgeben, sprich in die SPD-verfilzten Mafiakanäle lenken
Der Mann ist im Geldrauswerfmodus. Budget für Weiterbildung (eine Päppelmaßnahme für die Schlangenöl-Industrie, für die sicher wieder sinnvolle Programme eingestampft werden) und "Mindestinvestitionen in Infrastruktur" (Hier vor allem Internet-Gedöns mit der Gießkanne statt kommunal mit Augenmaß)
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jul 2017, 10:42)

Wer sind denn diese "SPD-verfilzten Mafiakanäle"? Zeig doch mal.
Wenn ich der SPD eine solche Verfilzung zutraue, erweise ich ihr eine Ehre. Denn dann unterstelle ich, dass es einen Plan gibt und Geist dahinter und irgendjemand einen Nutzen daraus zieht (auch wenn dies nicht die Allgemeinheit ist).
Die Alternative wäre viel schrecklicher und trostloser. Denn es würde bedeuten, dass die politisch Verantwortlichen unfähig und dümmlich sind, Dinge tun, die keinem nützen, und obwohl sie "auf Sicht" navigieren, dennoch wieder und wieder gegen den Eisberg fahren.
Oder, um es in Abwandlung eines Zeman-Zitates zu sagen:
"Falls Sie in einem Land leben, in den Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für das Verplanen und Verplempern eines Großflughafens, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert"
Zuletzt geändert von Quatschki am Di 18. Jul 2017, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2017, 15:53)

Wenn ich der SPD eine solche Verfilzung zutraue, erweise ich ihr eine Ehre. Denn dann unterstelle ich, dass es einen Plan gibt und Geist dahinter und irgendjemand einen Nutzen daraus zieht (auch wenn dies nicht die Allgemeinheit ist).
Kommt da was?
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jul 2017, 15:53)

Kommt da was?
Was?
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2017, 15:54)

Was?
Zu deiner Mafiatheorie.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jul 2017, 15:57)

Zu deiner Mafiatheorie.
Es ist eine Hypothese, deren Substanz und Wahrscheinlichkeit darin beruht, dass es keine bessere gibt.
Wie ist denn deine Theorie für das Scheitern dieser Berliner Großprojekte? Die Parallelen zu Projekten wie der Brücke über die Straße von Messina oder der Neapolitanischen Müllentsorgung sind doch offensichtlich?
Überall in der Welt werden jedes Jahr Großflughäfen gebaut. Der Flughafen Tempelhof wurde vor über 80 Jahren binnen weniger Monate aus dem Boden gestampft und nebenher hat Berlin in ebenso kurzer Bauzeit noch das Reichssportfeld mit Olympiastadion, anderen Sportstätten, mit S- und U-Bahnlinien, Dutzende weitere Großprojekte und den größten Teil des Autobahnringes gestämmt
Zuletzt geändert von Quatschki am Di 18. Jul 2017, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Julian »

Die Geschichte ist doch wirklich komisch und stinkt zum Himmel.

Ich kann verstehen, wenn bei komplexen Projekten Unvorhergesehenes eintritt, etwa, wenn bei einem Tunnelbau die Bodenbeschaffenheit anders ist als erwartet, wenn alte Baustrukturen integriert werden müssen und sich als problematisch erweisen, oder wenn bedeutende archäologische Funde gemacht werden. Von mir aus auch, wenn der Bau besonders spektakulär ist.

Aber der Bau eines durchschnittlichen Flughafens in Berlin, weitgehend auf der grünen Wiese bzw. auf altem Flughafengelände? Was sollen denn da für Überraschungen kommen? Dass man eine Brandschutzanlage braucht, ist doch keine Überraschung. Besonders spektakulär oder groß ist der Flughafen auch nicht, im Gegenteil, alles eher bieder, wie es Berlin - im Gegensatz zu Städten, die etwas auf sich halten - gebührt.

Von daher wäre es schon interessant, den Geldfluss nachzuverfolgen.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Julian »

Es ist traurig, wie wenig Berlin aus sich macht. Es ist zusammen mit Wien die einzige deutschsprachige Stadt, die Weltniveau erreichen könnte. Viele Talente würden prinzipiell wohl lieber in Berlin arbeiten als in Leverkusen, Hannover oder Sindelfingen.

Ohne einen großen Flughafen aber geht es nicht bei vielen Firmen. Die Baustelle ist zum Hindernis der wirtschaftlichen Entwicklung geworden.
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frems
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Scheinbar hat sich noch nicht herumgesprochen, dass Berlin zwei funktionierende Flughäfen bereits hat, die zusammen rund 33 Mio. Passagiere abwickelten. Wien-Schwechat, wo der Bau einer weiteren Startbahn kürzlich verhindert wurde, kommt auf ca. 10 Mio. weniger und könnte von den Kapazitäten her schon nicht mehr als die Berliner Flughäfen abwickeln. Auf den Rest (Brandschutzanlage, grüne Wiese, Hindernis der wirt. Entwicklung) braucht man wohl nicht eingehen.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2017, 17:11)

Scheinbar hat sich noch nicht herumgesprochen, dass Berlin zwei funktionierende Flughäfen bereits hat, die zusammen rund 33 Mio. Passagiere abwickelten. Wien-Schwechat, wo der Bau einer weiteren Startbahn kürzlich verhindert wurde, kommt auf ca. 10 Mio. weniger und könnte von den Kapazitäten her schon nicht mehr als die Berliner Flughäfen abwickeln. Auf den Rest (Brandschutzanlage, grüne Wiese, Hindernis der wirt. Entwicklung) braucht man wohl nicht eingehen.
Die Flughäfen sind an der Kapazitätsgrenze und erfüllen keineswegs die Voraussetzungen, die für weitere Ansiedlungen von Unternehmen vonnöten wären. Es geht nicht um Flüge nach Mallorca, sondern um Direktflüge in die Geschäftsmetropolen dieser Welt. Und da kann Berlin halt nicht mit Frankfurt oder München mithalten, deswegen sind ja so viele internationale Unternehmen eben dort und nicht in Berlin.

Berlin ist ziemlich einzigartig unter den Hauptstädten der Welt, insofern es nicht Wirtschaftsmotor, sonder subventionierter Bremsklotz ist. Die Berliner tun alles dafür, dass das auch so bleibt.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2017, 17:31)

Die Flughäfen sind an der Kapazitätsgrenze und erfüllen keineswegs die Voraussetzungen, die für weitere Ansiedlungen von Unternehmen vonnöten wären. Es geht nicht um Flüge nach Mallorca, sondern um Direktflüge in die Geschäftsmetropolen dieser Welt. Und da kann Berlin halt nicht mit Frankfurt oder München mithalten, deswegen sind ja so viele internationale Unternehmen eben dort und nicht in Berlin.

Berlin ist ziemlich einzigartig unter den Hauptstädten der Welt, insofern es nicht Wirtschaftsmotor, sonder subventionierter Bremsklotz ist. Die Berliner tun alles dafür, dass das auch so bleibt.
Berlin hatte in den letzten Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, teilweise wuchs es schneller als die letzten 15 Länder. Da wirfst Du ohne Fakten wieder irgendwelche Aussagen durcheinander. Wenn der BER die beiden Flughäfen ablöst, entstehen auch nicht mehr Kapazitäten und nicht zusätzliche Direktverkehre, die bei sinnvollen Hub-and-spoke-Netzen auch nicht alternativlos sind. Dass in Berlin seit Kriegsende nicht viele internationale Firmen ansässig wurden, hat auch andere Gründe. Aber dann wäre man wieder bei den Fakten und würde sich eher anschauen, wo ausländische Investoren in den letzten Jahren bevorzugt investiert haben und letztendlich einen Teil zum Wachstum leisteten.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2017, 17:35)

Berlin hatte in den letzten Jahren ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, teilweise wuchs es schneller als die letzten 15 Länder. Da wirfst Du ohne Fakten wieder irgendwelche Aussagen durcheinander. Wenn der BER die beiden Flughäfen ablöst, entstehen auch nicht mehr Kapazitäten und nicht zusätzliche Direktverkehre, die bei sinnvollen Hub-and-spoke-Netzen auch nicht alternativlos sind. Dass in Berlin seit Kriegsende nicht viele internationale Firmen ansässig wurden, hat auch andere Gründe. Aber dann wäre man wieder bei den Fakten und würde sich eher anschauen, wo ausländische Investoren in den letzten Jahren bevorzugt investiert haben und letztendlich einen Teil zum Wachstum leisteten.
Ich sage doch, dass Berlin prinzipiell attraktiv ist, und die Geschichte kenne ich im übrigen. Man muss aus dem Image halt bitteschön endlich etwas machen. Dazu muss man aber wirtschaftsfreundlicher auftreten als es der Berliner Senat tut. Dass die Stadt dennoch wächst, ist nicht auf den Senat zurückzuführen; sie wächst trotz und nicht wegen der lokalen Politik.

Viele internationale Talente würden liebend gerne in Berlin arbeiten, statt in der schwäbischen Provinz zu versauern. Die qualifizierten Arbeitsplätze in der Industrie sind aber eher in Reutlingen oder Uhingen zu finden als in Berlin.

Es hätte nach 1990 Ziel sein müssen, zumindest Nr. 2 unter den Flughäfen in Deutschland zu werden. Berlin würde gut und gerne 5 Millionen Einwohner vertragen. Mit einer bürokratischen, bremsenden, linken Politik ist das natürlich schwer möglich.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2017, 17:42)

Ich sage doch, dass Berlin prinzipiell attraktiv ist, und die Geschichte kenne ich im übrigen. Man muss aus dem Image halt bitteschön endlich etwas machen. Dazu muss man aber wirtschaftsfreundlicher auftreten als es der Berliner Senat tut. Dass die Stadt dennoch wächst, ist nicht auf den Senat zurückzuführen; sie wächst trotz und nicht wegen der lokalen Politik.

Viele internationale Talente würden liebend gerne in Berlin arbeiten, statt in der schwäbischen Provinz zu versauern. Die qualifizierten Arbeitsplätze in der Industrie sind aber eher in Reutlingen oder Uhingen zu finden als in Berlin.

Es hätte nach 1990 Ziel sein müssen, zumindest Nr. 2 unter den Flughäfen in Deutschland zu werden. Berlin würde gut und gerne 5 Millionen Einwohner vertragen. Mit einer bürokratischen, bremsenden, linken Politik ist das natürlich schwer möglich.
Natürlich liegt das Wachstum nicht nur am jetzigen Senat, sondern auch an der Vorgängern. Da zieht das (bevölkerungsgemäß) kleine Berliner auch mal mehr ausländische Direktinvestitionen an als Bayern (aber keine Sorge, dank der Nähe zur Schweiz hat Baden-Württemberg insgesamt noch die Nase vorn: https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... t-aus.html). Und man wollte keine Konkurrenz zu MUC und FRA. Deshalb entschied sich ja der Senat unter Diepgen auf Druck seiner Parteigenossen in Bund, Bayern und Hessen auch dafür, dass man bei Schönefeld baut, wo ein Nachtflugbetrieb kaum möglich ist und zukünftige Erweiterungen (z.B. weitere Landebahnen) nur sehr schwierig und teuer zu bewältigen sind. Aus dem selben Grund hat man den BER anfangs auch entgegen der Prognosen der Fachleute unterdimensioniert, was wiederum mitverantwortlich für Verzögerungen ist, da spätere Senate es für sinnvoller hielten, im laufenden Bau Veränderungen für größere Kapazitäten vorzunehmen statt später im laufenden Betrieb. Es ist nämlich günstiger und einfacher. Da Tegel und Schönefeld auch noch halbwegs funktionieren, war das vertretbar. Man kann aber auch all diese Punkte ignorieren und über den neuen Senat meckern, weil das im Milieu en vogue ist.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2017, 17:50)

Natürlich liegt das Wachstum nicht nur am jetzigen Senat, sondern auch an der Vorgängern. Da zieht das (bevölkerungsgemäß) kleine Berliner auch mal mehr ausländische Direktinvestitionen an als Bayern (aber keine Sorge, dank der Nähe zur Schweiz hat Baden-Württemberg insgesamt noch die Nase vorn: https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... t-aus.html). Und man wollte keine Konkurrenz zu MUC und FRA. Deshalb entschied sich ja der Senat unter Diepgen auf Druck seiner Parteigenossen in Bund, Bayern und Hessen auch dafür, dass man bei Schönefeld baut, wo ein Nachtflugbetrieb kaum möglich ist und zukünftige Erweiterungen (z.B. weitere Landebahnen) nur sehr schwierig und teuer zu bewältigen sind. Aus dem selben Grund hat man den BER anfangs auch entgegen der Prognosen der Fachleute unterdimensioniert, was wiederum mitverantwortlich für Verzögerungen ist, da spätere Senate es für sinnvoller hielten, im laufenden Bau Veränderungen für größere Kapazitäten vorzunehmen statt später im laufenden Betrieb. Es ist nämlich günstiger und einfacher. Da Tegel und Schönefeld auch noch halbwegs funktionieren, war das vertretbar. Man kann aber auch all diese Punkte ignorieren und über den neuen Senat meckern, weil das im Milieu en vogue ist.
Da würde ich ja sogar zustimmen. Und nein, die Lokalpolitiker in Berlin scheinen generell unfähig zu sein, unabhängig vom Parteibuch. Gerade die CDU hatte manche Skandale zu verantworten. Die Verwaltung in Berlin ist ja legendär, was ihre Ineffizienz angeht.

Für Einwanderer und auch für ausländische Firmen ist Berlin prinzipiell attraktiver als ein Provinznest in Baden-Württemberg, das ist doch keine Frage. Aber eben nur prinzipiell. Ich finde es ja immer noch erstaunlich, wie unattraktiv man Städte wie Berlin oder auch Hamburg durch Politik machen kann. In kleinen Käffern in Baden-Württemberg ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ja häufig höher als in diesen angeblich so vielfältigen Weltstädten.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2017, 17:58)

Da würde ich ja sogar zustimmen. Und nein, die Lokalpolitiker in Berlin scheinen generell unfähig zu sein, unabhängig vom Parteibuch. Gerade die CDU hatte manche Skandale zu verantworten. Die Verwaltung in Berlin ist ja legendär, was ihre Ineffizienz angeht.

Für Einwanderer und auch für ausländische Firmen ist Berlin prinzipiell attraktiver als ein Provinznest in Baden-Württemberg, das ist doch keine Frage. Aber eben nur prinzipiell. Ich finde es ja immer noch erstaunlich, wie unattraktiv man Städte wie Berlin oder auch Hamburg durch Politik machen kann. In kleinen Käffern in Baden-Württemberg ist der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ja häufig höher als in diesen angeblich so vielfältigen Weltstädten.
Ist ja auch nicht so verwunderlich, wenn die Leute in erster Linie aus wirtschaftlichen Gründen umziehen. Zudem hat man ja nicht gezielt Gastarbeiter aus Italien und der Türkei nach Ostberlin geschickt, wo noch heute der Anteil von Migranten viel niedriger ist als im Westen. Zudem sind ein paar herausgepickte Nester in Baden-Württemberg nun auch nicht repräsentativ, sonst könnte man sich auch einen Stadtteil in Berlin herauspicken. Trotz des Ostens ist der Anteil in Berlin höher als im Ländle und Bayern: https://de.statista.com/statistik/daten ... slaendern/ Wobei der Blick ja auch nur bedingt hilft, da viele ausländische Einflüsse gar nicht mehr unter "Migranten" gelten, ob nun die Hugenotten und Schwaben in Berlin oder die Portugiesen und Chinesen in Hamburg. War wohl doch nicht so unattraktiv wie Du es Dir von außen vorstellst.

Und für so unfähig würde ich Lokalpolitiker nicht halten, nur weil mal vor der Mutterpartei einknicken. Gerade bei Fachfragen der Raumordnungspolitik sind sie oftmals besser informiert, da sie näher am Geschehen sind. Es war halt sehr umstritten, ob Berlin nicht nur das politische, sondern auch wirtschaftliche und finanzielle Zentrum werden konnte. Da gab's nicht nur in Hessen und Bayern große Vorbehalten. Und hättest Du dem Link gefolgt, wäre Dir wohl nicht entgangen, dass Dezentralität keineswegs ein wirtschaftliches Hemmnis ist.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2017, 18:08)
Und hättest Du dem Link gefolgt, wäre Dir wohl nicht entgangen, dass Dezentralität keineswegs ein wirtschaftliches Hemmnis ist.
Es fehlt Deutschland an Städten wie London, Paris, New York oder Toronto, die als attraktives Eingangstor für qualifizierte Einwanderer dienen. Die einzigen beiden Städte in Deutschland, die vom Maßstab her großzügig angelegt sind, dürften Berlin und Hamburg sein, aber die machen aus sich nichts.

Es ist sehr schwierig, qualifizierte Bewerber nach Walldorf, Sindelfingen, Leverkusen oder Wolfsburg zu bekommen. Von daher ist Deutschland schon benachteiligt. Ein internationaler Flughafen von angemessener Größe in Berlin wäre ein Anfang. Aber es stimmt: Schon die Planung des Flughafens war zu unterdimensioniert.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(18 Jul 2017, 18:15)

Es fehlt Deutschland an Städten wie London, Paris, New York oder Toronto, die als attraktives Eingangstor für qualifizierte Einwanderer dienen. Die einzigen beiden Städte in Deutschland, die vom Maßstab her großzügig angelegt sind, dürften Berlin und Hamburg sein, aber die machen aus sich nichts.

Es ist sehr schwierig, qualifizierte Bewerber nach Walldorf, Sindelfingen, Leverkusen oder Wolfsburg zu bekommen. Von daher ist Deutschland schon benachteiligt. Ein internationaler Flughafen von angemessener Größe in Berlin wäre ein Anfang. Aber es stimmt: Schon die Planung des Flughafens war zu unterdimensioniert.
Ich war erst kürzlich in Toronto und kann Dir versichern: ich möchte nicht tauschen. Da ist kaum Urbanität vorhanden, was auch am chaotischen Städtebau liegt. In Wien, Kopenhagen, Amsterdam etc. lässt es sich nicht schlechter leben, während eine Konzentration wie in England und Frankreich kein Segen ist. Fahr doch mal in den Norden Englands oder in den Süden oder Nordosten Frankreichs aufs platte Land. Zudem sollte man nicht annehmen, dass politische (nicht planerische) Fehler irgendwie eine Besonderheit Berlins oder Deutschlands seien. Es werden zahlreiche Großprojekte fertig und man hört kaum von ihnen, weil die Normalität eben keine Schlagzeilen produziert. Deshalb redest Du ja auch über den BER und nicht über das Berliner Stadtschloss, so wie andere über die Elbphilharmonie meckern, aber nicht über den bisher komplexesten U-Bahnbau in Deutschland mit der Linie U4 direkt nebenan. Läuft halt. Für junge, gut gebildete Arbeitskräfte dürften auch andere Belange relevanter sein als die Zahl der Direktverbindungen. Und da hat Berlin einiges zu bieten, nicht zuletzt die Hochschulen, die trotz Sparzwangs auf ein ordentliches Niveau gebracht wurden -- nicht nur für den schwäbischen Nachwuchs, der nach ein paar Jahren wieder aufs ruhige Land zurückzieht und dort in der Industrie einen gut bezahlten Job annimmt.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(18 Jul 2017, 18:26)

Ich war erst kürzlich in Toronto und kann Dir versichern: ich möchte nicht tauschen. Da ist kaum Urbanität vorhanden, was auch am chaotischen Städtebau liegt. In Wien, Kopenhagen, Amsterdam etc. lässt es sich nicht schlechter leben, während eine Konzentration wie in England und Frankreich kein Segen ist. Fahr doch mal in den Norden Englands oder in den Süden oder Nordosten Frankreichs aufs platte Land. Zudem sollte man nicht annehmen, dass politische (nicht planerische) Fehler irgendwie eine Besonderheit Berlins oder Deutschlands seien. Es werden zahlreiche Großprojekte fertig und man hört kaum von ihnen, weil die Normalität eben keine Schlagzeilen produziert. Deshalb redest Du ja auch über den BER und nicht über das Berliner Stadtschloss, so wie andere über die Elbphilharmonie meckern, aber nicht über den bisher komplexesten U-Bahnbau in Deutschland mit der Linie U4 direkt nebenan. Läuft halt. Für junge, gut gebildete Arbeitskräfte dürften auch andere Belange relevanter sein als die Zahl der Direktverbindungen. Und da hat Berlin einiges zu bieten, nicht zuletzt die Hochschulen, die trotz Sparzwangs auf ein ordentliches Niveau gebracht wurden -- nicht nur für den schwäbischen Nachwuchs, der nach ein paar Jahren wieder aufs ruhige Land zurückzieht und dort in der Industrie einen gut bezahlten Job annimmt.
Guter Beitrag.
Nichts gegen Berlin. War in meiner Jugend meine Lieblingsstadt. Oft sind wir übers Wochenende von Göttingen nach Berlin, um dort um die Häuser zu ziehen.
Berlin kann die Metropole bleiben und nach außen strahlen. Da nehme ich sogar die großmäuligen Berliner in Kauf.
...aber nicht vergessen, New York, London und Paris sind Metropolen auf Kosten der anderen Städte in den Ländern.
Deutschland ist da geschichtlich gewachsen und dezentral einmalig. Die Hauptstädte der Bundesländer sind, jede für sich, echte Perlen mit eigener Bedeutung. Wer meint dafür Ausdrücke wie Provinzkaffs u.Ä. benutzen zu müssen, vertritt eine Meinung minderer Bedeutung.
Diese durch die Landeshauptstädte sichtbar werdende landsmannschaftliche Eigenart und Besonderheit wird normalerweise hoch anerkannt.
...aber, wie immer, es gibt auch Esel.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Flaschengeist »

Eröffnung erst im Herbst 2019?BER droht offenbar die nächste Blamage

Fünf Mal haben die Planer des Hauptstadtflughafens BER den Eröffnungstermin bereits verschoben. Laut einem Zeitungsbericht bleiben die Terminals noch mindestens zwei weitere Jahre verwaist. Die Baustelle scheint immer noch nicht unter Kontrolle zu sein.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/BER-droht ... 70060.html

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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Flaschengeist hat geschrieben:(06 Aug 2017, 16:53)

http://www.n-tv.de/wirtschaft/BER-droht ... 70060.html

Was ist nur aus Deutschland geworden?
Gut fürs CO2.
Machen Flugzeuge eigentlich auch Stickoxide?
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Flaschengeist »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2017, 17:11)

Gut fürs CO2.
Machen Flugzeuge eigentlich auch Stickoxide?

Bei Flugzeugen wird vermutlich nicht gemessen. :)
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Flugzeuge mit Verbrennungsmotoren sollten in Deutschland generell keine Starterlaubnis mehr erhalten!
Nicht nur auf dem BER!
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Aristide »

Das ist ja wirklich nicht zu fassen. Abreißen und neu bauen wäre vermutlich schneller gewesen.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Flaschengeist »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2017, 17:23)

Flugzeuge mit Verbrennungsmotoren sollten in Deutschland generell keine Starterlaubnis mehr erhalten!
Nicht nur auf dem BER!

Genau. Wegen dem Klima... und so.

Sonst werden wir aller sterben! :)

PS: Zum Glück hat die DDR noch die Erdgastrasse aus der SU gebaut. Heute würde das die BRD nicht mehr schaffen.
Zuletzt geändert von Flaschengeist am So 6. Aug 2017, 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

"General Clay, die Russen blockieren Berlin! The President of the United States hat beschlossen, die Stadt über eine Luftbrücke zu versorgen. Wann, denken Sie, können die ersten Maschinen landen?"
"Ich schätze mal so, wenn alles glatt geht, in 5-8 Jahren..."
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von jorikke »

Quatschki hat geschrieben:(06 Aug 2017, 17:23)

Flugzeuge mit Verbrennungsmotoren sollten in Deutschland generell keine Starterlaubnis mehr erhalten!
Nicht nur auf dem BER!
Da ist BER Vorreiter. Einmalig in seinem Umweltschutz.
War so geplant. So erklärt sich alles.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(06 Aug 2017, 18:15)

Da ist BER Vorreiter. Einmalig in seinem Umweltschutz.
War so geplant. So erklärt sich alles.
Man sollte bei aller Schadenfreude nicht vergessen, dass Berlin zwei funktionierende Flughäfen betreibt. Die sind zwar ziemlich stark ausgelastet, aber bisher können die Flugzeuge abwickelt werden. Das hält also die Zahl der Landungen nicht zurück. Da sind Pilotenstreiks und Vulkanausbrüche jedenfalls effektiver.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Ebiker »

BER ist eigentlich fertig. Nur müssen die Toiletten dauernd auf den neuesten Gender- Standart gebracht werden.
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jorikke
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(06 Aug 2017, 18:42)

Man sollte bei aller Schadenfreude nicht vergessen, dass Berlin zwei funktionierende Flughäfen betreibt. Die sind zwar ziemlich stark ausgelastet, aber bisher können die Flugzeuge abwickelt werden. Das hält also die Zahl der Landungen nicht zurück. Da sind Pilotenstreiks und Vulkanausbrüche jedenfalls effektiver.
Ich kenne Berlin ja ziemlich gut.
Vulkanausbrüche bringen mich aber ziemlich ins Grübeln.
Die Reste von Pompeji in der Museumsinsel waren kein lokales Berliner Ereignis.
Importiertes Zeug.
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Quatschki
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

Der Kölner Dom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Aaber man konnte das Gebäude schon relativ frühzeitig entsprechend seiner Zweckbestimmung nutzen.
Und man hat dauerhaft gebaut.
Bei dem heutzutage verbauten Verbundstoff-Gelumpe steht ja spätestens nach 30 Jahren eine Generalsanierung an,
und zwar nicht nach Nutzungsjahren, sondern nach Altersjahren
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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frems
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

jorikke hat geschrieben:(06 Aug 2017, 19:14)

Ich kenne Berlin ja ziemlich gut.
Vulkanausbrüche bringen mich aber ziemlich ins Grübeln.
Die Reste von Pompeji in der Museumsinsel waren kein lokales Berliner Ereignis.
Importiertes Zeug.
Nunja, den Vulkanausbruch brachte ich deshalb ins Spiel, weil ich mal auf einer lustigen Veranstaltung in Tegel war, wo einige Vertreter von Airlines, Flughafen, Bürgerinitiativen, Politik usw. diskutierten. Lärmschutz und so. Und da war -- ich muss es leider sagen -- ein CDU-Bezirkspolitiker, der entweder alle Anwesenden für etwas unkritisch und blöde hielt... oder der es selber war und sich etwas hat aufschwatzen lassen. In beiden Fällen spräche es aber nicht für ihn. Jedenfalls sagte er, eine steigende Lärmbelastung, die Anwohner beklagten, sei aus seiner Sicht nicht möglich, da die Statistiken eine andere Sprache sprächen. Er nahm dazu die Starts und Landungen vom April 2009 und verglich sie mit dem selben Zeitraum im Folgejahr. Und da gingen tatsächlich die Bewegungen am Flughafen nach unten. Entwarnung! Weniger Luftverkehr! Alles wird gut! Bedauerlicherweise (für ihn) rief jemand aus dem Publikum (ich war's nicht) dazwischen, dass im April 2010 doch der isländische Vulkan mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen ausgebrochen sei und zahlreiche Flüge gestrichen wurden, weshalb es doch nicht verwunderlich sei, wenn es weniger wurde als im Vorjahr 2009. Der Vertreter vom Flughafen, dem der Einwand wohl auch etwas peinlich war, musste dann leider etwas sagen, was er vermutlich gerne vermieden hätte: im Trend wächst Tegel seit vielen Jahren recht stark und die gefühlt gestiegene Belastung, insb. auch der im Normalfall nicht zulässigen Nachtflüge, sei somit in der Tat schlüssig und nachvollziehbar.
Aber eines Tages, im April 2010, war plötzlich alles anders, Charlotte und Horst schauten sich an und haben gegrübelt. Irgendetwas stimmte nicht. Jemand hatte die Flugzeuge aus ihrem niedrigen Himmel entfernt. Sie bekamen eine Ahnung davon, wie es sein könnte, wenn eines gar nicht mehr so fernen Tages Stille draußen herrschen würde. Und es gab auch einen Verantwortlichen für diesen merkwürdigen Umstand, der trug einen eigenartigen Namen, wie sie später erfuhren, nämlich Eyjafjallajökull und war ein Vulkan auf Island. Die riesige Aschewolke, die er ausspie, hatte den nordeuropäischen Flugverkehr lahmgelegt. Auch von Tegel flog kein Flugzeug ab. Titius schwärmt noch heute: „Es war wie im Paradies. Ich dachte, ich schwebe.“
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohne ... 568-2.html

CDU und Tegel, das ist ein ganz merkwürdige Liebe. Heute verweist witzigerweise Rot-Rot-Grün auf den BER-Planfeststellungsbeschluss, den der CDU-Senat von Diepgen damals auf den Weg brachte und die Schließung Tegels zur Bedingung machte, weil es die Bundesregierung Kohls so wollte und die Kollegen von CDU und CSU in Wiesbaden und München Angst davor hätten, dass dort das führende Drehkreuz Deutschlands für den Luftverkehr entstehen könnte. Auch einer der Gründe, warum man den BER an einem Ort baute, der nur sehr eingeschränkt nutz- und kaum erweiterbar ist. Zudem hat man entgegen aller Prognosen der Verkehrsexperten den BER zu klein dimensioniert, was wiederum einer der Gründe für die Kostensteigerungen und Verzögerungen war, da man im laufenden Baubetrieb die Planungen geändert hat, um mehr Kapazitäten zu kriegen. Und jeder, der sich ein wenig mit Planung auskennt, weiß, dass das kein günstiges unterfangen ist; auch wenn es möglicherweise billiger ist als später, wenn der BER in Betrieb ist, die Kapazitäten zu erhöhen.

Nun brachte die FDP einen Volksentscheid auf den Weg (findet am selben Tag wie die Bundestagswahl statt), um Tegel offenzuhalten, solange nicht gewährleistet werden kann, dass der BER tatsächlich ausreicht (was nicht der Fall sein wird, wann auch immer das Ding eröffnet wird). In Umfragen sieht's für das Vorhaben ganz gut aus, da 60-70% der Berliner dafür stimmen wollen (und sei es nur, um dem jetzigen Senat eins auszuwischen). Und siehe da:

Berliner CDU will Flughafen Tegel offen halten
http://www.zeit.de/wirtschaft/2017-07/f ... terbetrieb

Wobei man da auch erstmal abwarten muss, ob die Berliner tatsächlich für Tegel stimmen. Und wenn sie es tun, ist eine Offenhaltung auch noch nicht gewiss. Zwar gehen die meisten Rechtsexperten davon aus, dass man diesen Punkt des Planfeststellungsbeschlusses streichen kann. Aber Berlin ist ja nur einer von drei Partnern, die dort werkeln. Mit beteiligt, was gerne vergessen wird, ist im selben Umfang der Bund und das Land Brandenburg, auf dessen Gebiet der Flughafen komplett liegt. Das heißt, dass weder der Berliner Senat, noch das Berliner Abgeordnetenhaus eigenständig entscheiden könnte, ob der Beschluss überarbeitet wird. Sie können nur dafür werben, was sicherlich interessant wird, wenn alle drei Koalitionspartner bisher für die Schließung waren. Selbiges gilt für die Koalition in Potsdam. Aber im Bund sieht's ja nicht nennenswert anders aus. Dobrindt hat sich endlich mal in das Thema eingemischt, was aber in diesem Falle nicht gut ankam, da das Bundeskanzleramt sofort beschwichtigen musste und der Regierungssprecher in einer Eilmeldung mitteilte, dass die Bundesregierung weiterhin an der Schließung Tegels festhält. Und dann kam noch anschließend Genosse Kauder und warb für die Offenhaltung. Das Chaos ist nahezu perfekt.

BER-Eigner fordern Krisensitzung nach Dobrindt-Äußerungen
http://www.tagesspiegel.de/berlin/disku ... 53548.html

Und zum Schluss noch etwas mehr Entertainment aus den letzten Wochen:

Hauptstadtflughafen als Ewigbaustelle, Tegel vor der Schließung - mit seinen Flughäfen ist Berlin vollauf beschäftigt. Nun kommt Billigflieger Ryanair mit einer neuen Forderung um die Ecke: nach einem dritten Standort.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58633.html
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Dampflok94 »

frems hat geschrieben:(06 Aug 2017, 20:49)
Wobei man da auch erstmal abwarten muss, ob die Berliner tatsächlich für Tegel stimmen. Und wenn sie es tun, ist eine Offenhaltung auch noch nicht gewiss. Zwar gehen die meisten Rechtsexperten davon aus, dass man diesen Punkt des Planfeststellungsbeschlusses streichen kann.
Welche Rechtsexperten sollen das bitte sein. Fast alle bisherigen Stellungnahmen gehen davon aus, daß die Schließung eine absolute Bedingung ist und nicht gekippt werden kann, weil dann die ganze Planfeststellung leider ungültig wäre. Also Tegel oder BER. Und geht nicht.

Und Tegel hat leider eigentlich gar keine Betriebserlaubnis mehr. Auch hier geht die Mehrheit der Juristen davon aus, diese müßte nach heutigen Maßstäben neu beantragt werden. Was praktisch chancenlos wäre. Von den Kosten ganz abgesehen.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Provokateur »

Man hätte besser den Flughafen Frankfurt einfach "geklont". Der läuft ja.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Dampflok94 »

Provokateur hat geschrieben:(07 Aug 2017, 08:50)

Man hätte besser den Flughafen Frankfurt einfach "geklont". Der läuft ja.
Das funzt nicht. Du würdest weder FRA noch MUC in ihrer Form heute noch genehmigt bekommen. Da gibt es ständig Änderungen in den gesetzlichen Bestimmungen.

Außerdem ist jeder Flughafen anders. Sowohl was die Lage als auch was die Anforderungen angeht. Da ist eine Kopie wenig brauchbar. Ein Flughafen ist doch kein Fertighaus.
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frems
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Dampflok94 hat geschrieben:(07 Aug 2017, 08:47)

Welche Rechtsexperten sollen das bitte sein. Fast alle bisherigen Stellungnahmen gehen davon aus, daß die Schließung eine absolute Bedingung ist und nicht gekippt werden kann, weil dann die ganze Planfeststellung leider ungültig wäre. Also Tegel oder BER. Und geht nicht.

Und Tegel hat leider eigentlich gar keine Betriebserlaubnis mehr. Auch hier geht die Mehrheit der Juristen davon aus, diese müßte nach heutigen Maßstäben neu beantragt werden. Was praktisch chancenlos wäre. Von den Kosten ganz abgesehen.
Z.B. der WD des Abgeordnetenhauses und des Bundestags:
Der Berliner Flughafen Tegel könnte laut einem weiteren Gutachten in Betrieb bleiben. Berlin bräuchte dafür aber das Einverständnis Brandenburgs und des Bundes, wie aus einer Stellungnahme des Wissenschaftlichen Parlamentsdienstes des Berliner Abgeordnetenhauses hervorgeht.

Über das Papier aus dem Jahr 2013 berichtet der "Spiegel". Das Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, stützt sich in weiten Teilen auf eine ähnliche Untersuchung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags.
http://www.zeit.de/news/2017-03/31/luft ... n-31181003

Oder ein Gutachten der Berater von FE, aber da ist der Auftraggeber etwas... befangen:
Die Planfeststellungsbeschlüsse für Tegel und BER lassen sich widerrufen. Aufgrund des deutschen Verwaltungsrechts könnten sogar bestandskräftig gewordene Akten widerrufen beziehungsweise geändert werden, wie es im Gutachten heißt.

Somit müsste man aus juristischer Sicht nichts befürchten. Selbst im Falle eines Widerrufs benötigt man keine neue Betriebsgenehmigung oder einen neuen Planfeststellungsbeschluss. Einzig betroffene Interessen und Rechtspositionen müsste in einer Planungsentscheidung abgewogen werden.
https://www.tag24.de/nachrichten/gutach ... lin-274564

Ob es aber überhaupt zu einem richterlichen Urteil jemals kommen wird, steht natürlich noch in den Sternen. Ohne Zustimmung von Bund und Brandenburg wird das nichts, selbst wenn eine Mehrheit im September für die Offenhaltung Tegels ist. Apropos:

Das Interessante ist, dass im Zentrum des Spotts stets Berlin steht. Als sei der BER nur ein Berliner Problem. Dabei gehört er drei verschiedenen Körperschaften: neben Berlin und dem Bund auch noch Brandenburg. Dort, in der Gemeinde Schönefeld, wird der Airport gebaut. Trotzdem schafft es das Land, den Eindruck zu erwecken, lediglich Leidtragender der Berliner Unfähigkeit zu sein.
"Brandenburg hat es geschickt verstanden, sich in eine Opferrolle zu begeben", sagt Christoph Schulze, der jahrelang SPD-Landtagsabgeordneter war, bis er 2011 aus der Fraktion austrat – wegen des Missmanagements am Flughafen. Heute ist er dessen größter Kritiker. Schulze hat 2014 wieder ein Direktmandat im Landtag geholt, jetzt als Vertreter der Freien Wähler. "Die Landesregierung", sagt Schulze, "hat alle Fehlentscheidungen am BER mitgetragen." Die erste große Fehlentscheidung sei die Standortwahl gewesen. Die Gemeinde Schönefeld liegt zwar besonders nah an Berlin, was den Hauptstädtern wichtig war, allerdings in einer so urbanen Gegend, dass viele Anwohner von Fluglärm betroffen sein werden. Brandenburgs Landesregierung wusste das, warnte – und verhinderte nichts. Schon heute spekulieren viele über Mega-Staus, die es geben werde, wenn der Flughafen erst eröffnet sei.
http://www.zeit.de/2017/32/brandenburg- ... ung-schuld
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

Pünktlich vier Wochen vor dem Referendum präsentiert der neue Chef am BER-Bau Ausbaupläne bis 2040, da der Flughafen bekanntlich viel zu klein ist und dies das Hauptargument der TXL-Befürworter ist/war: http://www.tagesspiegel.de/berlin/haupt ... 44636.html
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von imp »

Nach einem Wasserrohrbruch im Flughafen haben sich jetzt an einer Decke Schimmelflecken gebildet.
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Quatschki
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Quatschki »

frems hat geschrieben:(28 Aug 2017, 10:05)

Pünktlich vier Wochen vor dem Referendum präsentiert der neue Chef am BER-Bau Ausbaupläne bis 2040, da der Flughafen bekanntlich viel zu klein ist und dies das Hauptargument der TXL-Befürworter ist/war: http://www.tagesspiegel.de/berlin/haupt ... 44636.html
Und was ist mit dem Klimawandel? Energiewende? Keine Verbrennungstriebwerke mehr ab 2030?
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von von Grimm »

Quatschki hat geschrieben:(04 Sep 2017, 20:02)

Und was ist mit dem Klimawandel? Energiewende? Keine Verbrennungstriebwerke mehr ab 2030?

Frage die Sonne oder Trump.
Energie wendet sich nicht. Sie ist einfach nur da.
Natürlich wird es weiterhin Verbrennungen geben.... :rolleyes:
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von JJazzGold »

Sieh an, es geschehen noch Zeichen und Wunder.

http://www.focus.de/regional/berlin/luf ... 58339.html
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Sep 2017, 18:03)

Sieh an, es geschehen noch Zeichen und Wunder.

http://www.focus.de/regional/berlin/luf ... 58339.html
Es ist Wahlkampf. Und nach der BTW wir auch die Berliner CDU, unabhängig vom Ausgang des Referendums, beklagen, es sei leider rechtlich nicht möglich Tegel offen zu halten. Um danach schnell ein paar Krokodilstränen zu verdrücken.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(07 Sep 2017, 10:46)

Es ist Wahlkampf. Und nach der BTW wir auch die Berliner CDU, unabhängig vom Ausgang des Referendums, beklagen, es sei leider rechtlich nicht möglich Tegel offen zu halten. Um danach schnell ein paar Krokodilstränen zu verdrücken.
Tegel bleibt sowieso offen, denn der neue Flughafen wird so schnell nicht den Betrieb aufnehmen :D
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(07 Sep 2017, 10:48)

Tegel bleibt sowieso offen, denn der neue Flughafen wird so schnell nicht den Betrieb aufnehmen :D
Auch wieder wahr. :cool:
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 hat geschrieben:(07 Sep 2017, 10:46)

Es ist Wahlkampf. Und nach der BTW wir auch die Berliner CDU, unabhängig vom Ausgang des Referendums, beklagen, es sei leider rechtlich nicht möglich Tegel offen zu halten. Um danach schnell ein paar Krokodilstränen zu verdrücken.
Das befürchte ich auch.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von frems »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Sep 2017, 18:03)

Sieh an, es geschehen noch Zeichen und Wunder.

http://www.focus.de/regional/berlin/luf ... 58339.html
Naja, früher für die Stilllegung, kürzlich opportun dafür und nun weiß man's auch nicht so genau:

Knapp drei Wochen vor dem Tegel-Volksentscheid hat der Berliner CDU-Generalsekretär Stefan Evers die Forderung seiner Partei nach Offenhaltung des alten Airports relativiert. Tegel müsse so lange weiterbetrieben werden, "bis der BER erweitert worden ist und eine Kapazität von 40 Millionen Passagiere erreicht" sei, sagte Evers dem Berliner "Tagesspiegel" (Online). Von einer solchen Befristung war bislang bei der CDU keine Rede.
https://www.morgenpost.de/bezirke/reini ... ssung.html

Ansonsten scheint's derzeit ein wenig zu laufen:

Engelbert Lütke Daldrup war erst einige Wochen im Amt als Flughafenchef, da sagte er etwas, was man von Unternehmensführern selten hört. Er habe eine Organisation vorgefunden, die er nicht verstehe, erklärte er. Eine seiner ersten Maßnahmen in der Flughafengesellschaft war es darum, Zuständigkeiten neu zu verteilen, die Gesellschaft logischer zu strukturieren.
– Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/28258412 ©2017

War vielleicht mal hilfreich, dass man sich einen ausgebildeten Planer an die Spitze holte.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von Weltregierung »

Dampflok94 hat geschrieben:(07 Sep 2017, 10:46)

Es ist Wahlkampf. Und nach der BTW wir auch die Berliner CDU, unabhängig vom Ausgang des Referendums, beklagen, es sei leider rechtlich nicht möglich Tegel offen zu halten. Um danach schnell ein paar Krokodilstränen zu verdrücken.
Dieser ganze Volksentscheid ist nichts weiter als ein Wahlkampfmanöver der FDP, die 2016 ein Thema brauchte, um den Einzug ins Abgeordnetenhaus zu schaffen. Nach dem 24.9. ist das komplett erledigt.

Ich werde mit Nein stimmen.
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Re: Flughafen Berlin Brandenburg

Beitrag von unity in diversity »

Der Masterplan 2040 liegt nun für den BER vor:
https://www.berliner-zeitung.de/berlin/ ... n-28931444
Am 15. Dezember wird ein neuer Eröffnungstermin angeboten.
Eine Seilbahn soll die Attraktivität für Touris deutlich verbessern...na ja, irgendwas muß schließlich Einnahmen bringen.
Dieses erfolgreiche BER-Unternehmen gehört an die Börse, unbedingt.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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