War's das für Stuttgart 21?

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jorikke
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

Dampflok94 hat geschrieben:(26 Jan 2018, 21:03)

Du magst mir verzeihen, daß ich als alte Dampflok ein wenig die Modernität scheue. :)

Der Stuttgarter Hauptbahnhof war für mich einer der schönsten in D. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und über Geschmack läßt sich nicht streiten. (Haben wir eigentlich ein Phrasenschwein? :D ) Der neue Bahnhof wird sicherlich betrieblich besser sein für die Bahn. Aber schöner? Wobei auch die Frage ist, ob die betriebliche Erleichterung noch diese Kosten berechtigt.

Wenn ich hier in Berlin den Hbf sehe, so ist der auch nicht schön, aber eben funktionell. Schönheit bei Profanbauten ist heute wenig gefragt. Es gibt natürlich Gegenbeispiele. Aber sie sind selten. Wenn ich teilweise alte Industriearchitektur sehe staune ich immer wieder, wie viel Mühe man sich früher doch gegeben hat.
Ich kenne den Berliner Hauptbahnhof. Über die Schönheit habe ich mir keine Gedanken gemacht aber in der Erinnerung würde ich ihn als weit angenehmer als den innen verwinkelten, beengten und mehrebigen (gibt´s das Wort?) Stgt. Bahnhof empfinden.
Wobei, verschiedene Baugenerationen, dafür kann der Stgt. nichts.
Genau deshalb ist was Neues nicht schlecht.
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jack000
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 hat geschrieben:(26 Jan 2018, 19:27)

In wenigen Jahrzehnten? :D :D
Aber der schönste Bahnhof wird es sicherlich nicht sein. Er wird auch nie so schön sein wie der alte Stuttgarter Hauptbahnhof.
Der Stuttgarter HBF ist ziemlich vergammelt. Eine Renovierung war nicht vorgesehen, da ein Abriss angedacht war.
=> Der erste Schritt beim Konzept K21 war die Renovierung des maroden Hauptbahnhofs und dann hätte m.E. auch eine andere Sicht auf das Thema gegolten:
https://cdn1.stuttgarter-nachrichten.de ... alized.jpg
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Dampflok94 »

jack000 hat geschrieben:(26 Jan 2018, 23:11)

Der Stuttgarter HBF ist ziemlich vergammelt. Eine Renovierung war nicht vorgesehen, da ein Abriss angedacht war.
=> Der erste Schritt beim Konzept K21 war die Renovierung des maroden Hauptbahnhofs und dann hätte m.E. auch eine andere Sicht auf das Thema gegolten:
https://cdn1.stuttgarter-nachrichten.de ... alized.jpg
Sieht richtig gut aus. Aber ging ja nicht. So ein Kopfbahnhof kostet ja ca. 5 Minuten Fahrzeit. Um die zu sparen, sind ein paar Milliarden nicht schlecht angelegt. :eek:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von TheTank »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Jan 2018, 09:36)

Sieht richtig gut aus. Aber ging ja nicht. So ein Kopfbahnhof kostet ja ca. 5 Minuten Fahrzeit. Um die zu sparen, sind ein paar Milliarden nicht schlecht angelegt. :eek:
Ging in Leipzig ja auch.
Man muss da die Intentionen der politisch Verantwortlichen der damaligen Zeit (Europäische Trassen) halt berücksichtigen.
Manchmal steht derjenige, der zu viel will halt im Endeffekt schlechter da.
Die Zukunft ist halt -immer noch- ungewiss.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Dampflok94 »

TheTank hat geschrieben:(27 Jan 2018, 10:09)
Ging in Leipzig ja auch.
In Leipzig ging es um den Nahverkehr. Das ist praktisch nur die auf die Leipziger Verhältnisse angepaßte Variante, wie sie in München, Frankfurt und eben auch Stuttgart schon lange passiert war. Die S-Bahn kommt unter die Erde und umgeht den Kopfbahnhof.
Man muss da die Intentionen der politisch Verantwortlichen der damaligen Zeit (Europäische Trassen) halt berücksichtigen.
Manchmal steht derjenige, der zu viel will halt im Endeffekt schlechter da.
Die Zukunft ist halt -immer noch- ungewiss.
Es gab da mal so einen Hype. Es gab ja auch Planungen für Frankfurt 21 und München 21. In Stuttgart kam halt noch die NBS nach Ulm dazu.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Aldemarin »

Warum das Projekt aufgeben? Den Schlossgarten werden wir sowieso für den auf http://www.timeoutshanghai.com/features ... -Xian.html dargestellten Luftreinigungsturm opfern müssen!
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Bahnchef Lutz - Kein Stuttgart 21 mit heutigem Wissen

Das Bahn-Projekt Stuttgart 21 war von Beginn an umstritten. Nun hat Bahnchef Lutz eine durchaus überraschende Aussage getroffen.

Die Deutsche Bahn würde das Projekt Stuttgart 21 aus heutiger Sicht nicht noch einmal angehen. "Mit dem Wissen von heute würde man das Projekt nicht mehr bauen", sagte Vorstandschef Richard Lutz im Verkehrsausschuss des Bundestags, wie die "Rhein-Neckar-Zeitung" berichtete.

Lutz habe zugleich deutlich gemacht, dass es wirtschaftlicher sei, das Projekt fortzuführen als abzubrechen. Der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart war seit dem Beginn 2010 immer teurer geworden.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ba ... n-100.html
Jaja, nachdem 2016 die Forführung wegen 77 Mio. Euro durchgesetzt wurde, ist S21 also nun nach 2 Mrd.€ Mehrkosten immer noch günstiger als der Abbruch?
=> Nun immerhin ist jetzt offziziell S21 als Fehlprojekt und als Fehlentscheidung deklariert!
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:21)

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ba ... n-100.html
Jaja, nachdem 2016 die Forführung wegen 77 Mio. Euro durchgesetzt wurde, ist S21 also nun nach 2 Mrd.€ Mehrkosten immer noch günstiger als der Abbruch?
=> Nun immerhin ist jetzt offziziell S21 als Fehlprojekt und als Fehlentscheidung deklariert!
Je weiter der Fortschritt, desto teurer der Abriss. Der point of no return dürfte bald erreicht sein, sofern er es nicht schon ist. Zudem ist es ja nicht nur ein Eisenbahn-, sondern auch Stadtentwicklungsprojekt. Daher ist der Versuch, den eigenen Ruf nachträglich zu korrigieren, von Herrn Lutz wenig aussagekräftig
Labskaus!

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von gregor »

Am besten baut man einfach gar nichts mehr. Einfach hinlegen und aussterben. Wozu in die Zukunft investieren wenn alles alte verrottet? So bleibt es immerhin auf dem Nullpunkt.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

frems hat geschrieben:(22 Apr 2018, 12:09)

Je weiter der Fortschritt, desto teurer der Abriss. Der point of no return dürfte bald erreicht sein, sofern er es nicht schon ist. Zudem ist es ja nicht nur ein Eisenbahn-, sondern auch Stadtentwicklungsprojekt. Daher ist der Versuch, den eigenen Ruf nachträglich zu korrigieren, von Herrn Lutz wenig aussagekräftig
Der point of no return ist längst erreicht. Erstens rein sachlich und zweitens würde man bei einem Abbruch all jenen recht geben die mit ihrem unsäglichen Verhinderungswillen das Projekt verzögert und verteuert haben. Ein unerträglicher Gedanke.
Ich beurteile das Projekt aus drei Ansätzen.
1. Verkehrstechnisch
2. Kostenseitig
3. Aus Stgt. Sicht.
Verkehrstechnisch habe ich persönlich wenig Fachkenntnis. Da bin ich auf die Fachleute der Bahn, der Politik und der Ausführenden angewiesen. Unter dem Strich, die Einen sagen so, die Anderen so. Da halte ich mich dann raus, verhehle aber nicht, meine Sympathie gehört denen, die beruflich damit befasst sind. Den ganzen selbsternannten Fachleuten von eigenen Gnaden begegne ich allerdings mit Misstrauen. Sie sind mir ausgesprochen unsympathisch.
Die Kostenseite ist natürlich wichtig. Dabei ist es mir als Stuttgarter, besser Baden Württemberger, aber herzlich egal wenn die Bahn und der Bund in Stuttgart ein überteuertes Projekt durchführen, das aus Stgt. Sicht immense Vorteile bringt.
Die Bevölkerung hat das auch so gesehen, ab-u, zugestimmt.
Basta.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von John Galt »

Lutz war seit 2010 Finanzvorstand, damals kannte er die Zahlen und als Finanzvorstand weiß man auch, wie viel da rechnerisch geschönt wird. Da hat er aber seinen Mund nicht aufbekommen. Als einfacher Vorstand kann mans zwar nicht stoppen, aber interner Widerstand hätte auch damals zu einem Stopp reichen können.

Stuttgart 21 läuft völlig aus dem Ruder und es geht jetzt schon ans Verschieben der Verantwortung. Wenn S21 fertig ist, wird Lutz nicht mehr Bahnvorstand sein, so viel ist sicher.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben:(22 Apr 2018, 15:22)Verkehrstechnisch habe ich persönlich wenig Fachkenntnis. Da bin ich auf die Fachleute der Bahn, der Politik und der Ausführenden angewiesen. Unter dem Strich, die Einen sagen so, die Anderen so. Da halte ich mich dann raus, verhehle aber nicht, meine Sympathie gehört denen, die beruflich damit befasst sind.
Das genau ist der Fehler den ich auch gemacht habe. Ich war nur die Informationen aus den Hochglanzprospekten zu haben ursprünglich S21-Befürworter und erst nachdem (Da mich das Thema interessierte) ich mir mehr und mehr Informationen über alles einsaugte habe ich mich eben nicht mehr auf diejenigen verlassen die davon profitieren, bzw. den Instituten die von der Bahn bezahlt werden sondern meine eigene Meinung zu dem Thema gemacht.

Ich selbst kenne als Bahn- und ÖPNV-Nutzer die Situation in Stuttgart und kann mir ein Bild davon machen. Ebenso sind auch andere Institute, die sich damit beschäftigen ebenso kritisch S21 gegenüber:
Stuttgart 21
Bahn verschweigt dem Gutachter Daten

Die Deutsche Bahn hat am Montag ihre Pläne für den Anschluss des Flughafens an den Fern- und Regionalverkehr im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 verteidigt. Ein Gutachten im Auftrag der Stadt Leinfelden-Echterdingen sieht gravierende Probleme.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... ac2e0.html

Ebenso als es offiziell noch 4,3 Mrd.€ waren, prognostizierte Vieregg-Rössler 9,8 Mrd.€. Inzwischen sind es schon 8 Mrd €.:
http://www.kopfbahnhof-21.de/neues-guta ... rden-euro/

=> Wer hat also Recht gehabt?
Die Kostenseite ist natürlich wichtig. Dabei ist es mir als Stuttgarter, besser Baden Württemberger, aber herzlich egal wenn die Bahn und der Bund in Stuttgart ein überteuertes Projekt durchführen, das aus Stgt. Sicht immense Vorteile bringt.
Ob das überteuert ist, ist mir auch egal.
Die Bevölkerung hat das auch so gesehen, ab-u, zugestimmt.
Die Masse hat keine Detailkenntnisse und hat auf dem Informationsstand entschieden der auch dir nur zu Grunde liegt.
Basta.
Ich akzeptiere demokratische Entscheidungen und schaue nun zu, wie die Sache gegen die Wand fährt:
- Die Kosten explodieren
- Flughafenbahnhof ist nach wie vor ungeklärt
- Jetzt plötzlich wird doch die große Wendlinger Kurve gebaut
- In LE-Echterdingen werden 4 Meter hohe Mauern mitten in der Ortschaft gebaut, mal schauen wie die Einwohner reagieren wenn die mal stehen
- Die 8 Gleise werden inzwischen auch von den Befürwortern als nicht ausreichend angezweifelt
- Die letzten 2 Bahnchefs würden nach heutigem Kenntnisstand das Projekt nicht nochmal starten
- Bisher sind alle Unzulänglichkeiten eingetreten und ich bin gespannt darauf ob das auch beim Alltagsbetrieb dann eintritt (Bei 2 Minuten Kalkulation für einen ICE-Halt in der Rush-Hour ist die Chance nicht gering).
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 16:15)

Das genau ist der Fehler den ich auch gemacht habe. Ich war nur die Informationen aus den Hochglanzprospekten zu haben ursprünglich S21-Befürworter und erst nachdem (Da mich das Thema interessierte) ich mir mehr und mehr Informationen über alles einsaugte habe ich mich eben nicht mehr auf diejenigen verlassen die davon profitieren, bzw. den Instituten die von der Bahn bezahlt werden sondern meine eigene Meinung zu dem Thema gemacht.

Ich selbst kenne als Bahn- und ÖPNV-Nutzer die Situation in Stuttgart und kann mir ein Bild davon machen. Ebenso sind auch andere Institute, die sich damit beschäftigen ebenso kritisch S21 gegenüber:

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... ac2e0.html

Ebenso als es offiziell noch 4,3 Mrd.€ waren, prognostizierte Vieregg-Rössler 9,8 Mrd.€. Inzwischen sind es schon 8 Mrd €.:
http://www.kopfbahnhof-21.de/neues-guta ... rden-euro/

=> Wer hat also Recht gehabt?


Ob das überteuert ist, ist mir auch egal.


Die Masse hat keine Detailkenntnisse und hat auf dem Informationsstand entschieden der auch dir nur zu Grunde liegt.


Ich akzeptiere demokratische Entscheidungen und schaue nun zu, wie die Sache gegen die Wand fährt:
- Die Kosten explodieren
- Flughafenbahnhof ist nach wie vor ungeklärt
- Jetzt plötzlich wird doch die große Wendlinger Kurve gebaut
- In LE-Echterdingen werden 4 Meter hohe Mauern mitten in der Ortschaft gebaut, mal schauen wie die Einwohner reagieren wenn die mal stehen
- Die 8 Gleise werden inzwischen auch von den Befürwortern als nicht ausreichend angezweifelt
- Die letzten 2 Bahnchefs würden nach heutigem Kenntnisstand das Projekt nicht nochmal starten
- Bisher sind alle Unzulänglichkeiten eingetreten und ich bin gespannt darauf ob das auch beim Alltagsbetrieb dann eintritt (Bei 2 Minuten Kalkulation für einen ICE-Halt in der Rush-Hour ist die Chance nicht gering).
Im Gegensatz zu dir habe ich mich nicht auf eine Seite geschlagen und fanatisieren lassen. Das ganze aber locker und teilweise sogar amüsiert beobachtet.
Irgendwann ist aller Tage Abend. Das Projekt ist fertig gestellt und auf der Eröffnungsfeier wird unisono gejubelt werden.
Über die Kosten wird kein Mensch mehr reden, der Gewinn für Stuttgart wird augenfällig sein.
Für die Negierer wird dann nur noch Kopfschütteln übrig sein.
Mitleidiges.
Das ist deine Truppe.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben:(22 Apr 2018, 19:55)

Im Gegensatz zu dir habe ich mich nicht auf eine Seite geschlagen und fanatisieren lassen.
Doch, genau das hast du, da dein Wissen nicht über die Hochglanzprospekte der Bahn hinaus gehen.
Irgendwann ist aller Tage Abend. Das Projekt ist fertig gestellt und auf der Eröffnungsfeier wird unisono gejubelt werden.
Sicherlich wird dem so sein!
Über die Kosten wird kein Mensch mehr reden,
So ist es, auch nicht über diejenigen die abgestritten haben das es deutlich teurer wird.
der Gewinn für Stuttgart wird augenfällig sein.
Genau diese Frage ist noch völlig offen, den das tatsächliche Ergebnis ist ja noch offen!
Für die Negierer wird dann nur noch Kopfschütteln übrig sein.
Mitleidiges.
Das ist deine Truppe.
Und genau das warten wir mal ab ... ich scheue da keinen Vergleich ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:11)

Doch, genau das hast du, da dein Wissen nicht über die Hochglanzprospekte der Bahn hinaus gehen.


Sicherlich wird dem so sein!


So ist es, auch nicht über diejenigen die abgestritten haben das es deutlich teurer wird.


Genau diese Frage ist noch völlig offen, den das tatsächliche Ergebnis ist ja noch offen!


Und genau das warten wir mal ab ... ich scheue da keinen Vergleich ...
Dieses Ergebnis haben wir doch mit der Elbphilharmonie auch, wenn auch vom Projekt her eine Größenordnung geringer. Inzwischen flucht niemand mehr, daß sich dazu die Kosten, sage ich einmal ungeschützt, um den Faktor 10 erhöht hatten.

Nun schwärmen alle Besucher von nah und fern von der einmaligen Akustik und dem großartigen Bauwerk, meckern vielleicht über die Eintrittspreise.

Wenn Stuttgart 21 eines fernen Tages in voller Funktion sein wird, dann sind alle Aufregungen vergessen... nur der alte Herr mit dem Wasserschaden, der wird das den Rest seiner Tage nicht vergessen.

Wie weit das auch mit dem Flughafen in Berlin so werden wird, das weiß der Teufel. Niemand hat vor, einen Flughafen BER zu eröffnen...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:24)

Dieses Ergebnis haben wir doch mit der Elbphilharmonie auch, wenn auch vom Projekt her eine Größenordnung geringer. Inzwischen flucht niemand mehr, daß sich dazu die Kosten, sage ich einmal ungeschützt, um den Faktor 10 erhöht hatten.
Zum X-ten mal, ich kritisiere nicht die Kosten für S21. Wenn was vernünftiges bei herauskommen soll muss man nun mal auch Geld in die Hand nehmen. Zu kritisieren ist nur, dass die Kostensteigerungen zuvor so wehement abgestitten wurden.
Nun schwärmen alle Besucher von nah und fern von der einmaligen Akustik und dem großartigen Bauwerk, meckern vielleicht über die Eintrittspreise.

Wenn Stuttgart 21 eines fernen Tages in voller Funktion sein wird, dann sind alle Aufregungen vergessen...
Jetzt kommen wir genau zum Unterschied. Elbphilharmonie und BER sind in der Sache an sich nicht umstritten, sondern in der Kostenentwicklung. S21 ist im wesendlichen erstmal von der Sache an sich umstritten und was irgendwann mal bei herauskommt werden wir erst sehen. Wenn die Negativprognosen der Gegner bei herauskommen (Wie dem ja bisher immer so der Fall war), dann gute Nacht Stuttgart!
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:30)

Zum X-ten mal, ich kritisiere nicht die Kosten für S21. Wenn was vernünftiges bei herauskommen soll muss man nun mal auch Geld in die Hand nehmen. Zu kritisieren ist nur, dass die Kostensteigerungen zuvor so wehement abgestitten wurden.


Jetzt kommen wir genau zum Unterschied. Elbphilharmonie und BER sind in der Sache an sich nicht umstritten, sondern in der Kostenentwicklung. S21 ist im wesendlichen erstmal von der Sache an sich umstritten und was irgendwann mal bei herauskommt werden wir erst sehen. Wenn die Negativprognosen der Gegner bei herauskommen (Wie dem ja bisher immer so der Fall war), dann gute Nacht Stuttgart!
Ja, zugegeben, das wäre schlimm! Dann hat das mißratene Projekt nur einen einzigen "Vater". Und andernfalls 1.000 "Väter".
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:30)

Zum X-ten mal, ich kritisiere nicht die Kosten für S21. Wenn was vernünftiges bei herauskommen soll muss man nun mal auch Geld in die Hand nehmen. Zu kritisieren ist nur, dass die Kostensteigerungen zuvor so wehement abgestitten wurden.


Jetzt kommen wir genau zum Unterschied. Elbphilharmonie und BER sind in der Sache an sich nicht umstritten, sondern in der Kostenentwicklung. S21 ist im wesendlichen erstmal von der Sache an sich umstritten und was irgendwann mal bei herauskommt werden wir erst sehen. Wenn die Negativprognosen der Gegner bei herauskommen (Wie dem ja bisher immer so der Fall war), dann gute Nacht Stuttgart!
Worst case unterstellt, liegst du trotzdem absolut daneben.
Kann sein, die Planer haben Mist gebaut, die Politik hat das unterstützt und das Endprodukt ist kritikwürdig.
Selbst dann ist dein Satz "Gute Nacht Stuttgart" total daneben.
Stuttgart profitiert in jedem Fall von dem Projekt.
Ich sag es mal so: Wer deine Ansichten ernst nimmt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. :p
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:42)

Worst case unterstellt, liegst du trotzdem absolut daneben.
Kann sein, die Planer haben Mist gebaut, die Politik hat das unterstützt und das Endprodukt ist kritikwürdig.
Selbst dann ist dein Satz "Gute Nacht Stuttgart" total daneben.
Stuttgart profitiert in jedem Fall von dem Projekt.
Ich sag es mal so: Wer deine Ansichten ernst nimmt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. :p
Der worst case wäre wohl ein Erdrutsch, und danach der Großraum Stuttgart als Segelrevier nutzbar. :eek:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

jorikke hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:42)

Worst case unterstellt, liegst du trotzdem absolut daneben.
Kann sein, die Planer haben Mist gebaut, die Politik hat das unterstützt und das Endprodukt ist kritikwürdig.
Na wenn es weiter nichts ist ... :rolleyes:
Selbst dann ist dein Satz "Gute Nacht Stuttgart" total daneben.
Stuttgart profitiert in jedem Fall von dem Projekt.
Und das weist du woher?
Ich sag es mal so: Wer deine Ansichten ernst nimmt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. :p
Die Diskussion verlief hier bisher sachlich, daher ist zu empfehlen das das auch so bleibt ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:36)

Ja, zugegeben, das wäre schlimm! Dann hat das mißratene Projekt nur einen einzigen "Vater". Und andernfalls 1.000 "Väter".
Darauf wird es hinauslaufen ... Von den Bejublern des BER in Architekturforen will inzwischen auch keiner mehr was davon wissen ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben:(22 Apr 2018, 20:57)

Na wenn es weiter nichts ist ... :rolleyes:


Und das weist du woher?


Die Diskussion verlief hier bisher sachlich, daher ist zu empfehlen das das auch so bleibt ...
Dann fang mit der Sachlichkeit einfach an. Deine Beiträge habe ich in jedwedem Zusammenhang kaum mal als sachlich empfunden.
Im Innenpolitik Forum zumeist als hetzerisch.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

Jetzt schießen sich Bedenkträger mit Partikularinteressen auf den Brandschutz ein: https://mobil.stern.de/amp/panorama/ges ... 16488.html
Labskaus!

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(10 Jun 2018, 21:33)

Jetzt schießen sich Bedenkträger mit Partikularinteressen auf den Brandschutz ein: https://mobil.stern.de/amp/panorama/ges ... 16488.html
Das konnte doch vorher niemand ahnen :s
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(10 Jun 2018, 23:25)

Das konnte doch vorher niemand ahnen :s
Ich weiß nicht, ob das solche Personen schon im November 2011 angesprochen haben.
Labskaus!

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(10 Jun 2018, 23:51)

Ich weiß nicht, ob das solche Personen schon im November 2011 angesprochen haben.
Gemecker gibt es seit Ewigkeiten bei dem Projekt ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(11 Jun 2018, 00:01)

Gemecker gibt es seit Ewigkeiten bei dem Projekt ...
Gibt's bei jedem Projekt. Bei uns haben die Leute auch gepöbelt, weil die neue U-Bahnlinie U4 gebaut und verlängert wird. Am Ende wurde, wie bei den meisten Großprojekten, die Kostensumme unterschritten. Aber das sind halt keine Schlagzeilen. Bequemer ist es bei zehn Projekten "das wird Probleme geben, auch wenn ich nicht weiß, welche!!!" zu schreien und dann ggf. "Wusst ich's doch!" zu rufen, wenn Unvorhergesehenes eintritt. Hat sich leider in Deutschland mittlerweile eingebürgert. Deshalb reden wir auch über den BER und nicht übers Berliner Stadtschloss oder halt über die Elbphilharmonie statt über besagte U4 oder manch neues Kreuzfahrtterminal, das schneller und günstiger fertig wurde. Folglich ist "es gibt Gemecker" kein guter Maßstab, um über die Sinnhaftigkeit zu urteilen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Marmelada »

frems hat geschrieben:(10 Jun 2018, 23:51)

Ich weiß nicht, ob das solche Personen schon im November 2011 angesprochen haben.
Das Eisenbahn-Bundesamt hatte 2007 wegen des Sicherheitsscheiß rumgepöbelt, aber dann gab es von Ramsauer eine Ministererlaubnis.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... c2489.html
Ohne Ministererlaubnis hätte die Bahn bei dem auf 4,1 Milliarden Euro berechneten Großprojekt Stuttgart 21 eine rund 80 Millionen Euro teure Neuplanung beginnen müssen.
:D
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Marmelada hat geschrieben:(11 Jun 2018, 05:08)

Das Eisenbahn-Bundesamt hatte 2007 wegen des Sicherheitsscheiß rumgepöbelt, aber dann gab es von Ramsauer eine Ministererlaubnis.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... c2489.html
:D
Oder wie es im S21-Sprech genannt wird: "Sondergenehmigung" (Man suche mal irgendein Projekt in Deutschland wo dieses Wort häufiger vorkommt)
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Cat with a whip
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Das wird richtig GEIL!

Beitrag von Cat with a whip »

Ich sage Ihnen: Das wird richtig geil“, sagt Michael Pradel. Der Bauleiter des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist mit seinem Besucher auf das zwölf Meter hohe Baugerüst für die Stützpfeiler hinaufgeklettert.........

Der Aufwand, der für S21 getrieben wird, ist immens. Und das betrifft nicht nur die Gesamtkonzeption, sondern auch die Details. Bauleiter Pradel kommt bei der Besichtigung zwar ins Schwärmen, wenn er die Konstruktion beschreibt, die das später begehbare und begrünte Dach des Bahnhofs tragen soll. Es handelt sich um 28 geschwungene, 15 Meter hohe und oben 32 Meter breite „Kelchstützen“ mit Glaseinsätzen, durch die Tageslicht auf die Bahnsteige fallen soll. Das „architektonische Highlight“ (Bahn-Werbung) des Tiefbahnhofs mit seiner ungewöhnlichen Statik zu bauen, ist allerdings extrem aufwendig und teuer; sogar eine eigene Betonmischung musste dafür entwickelt werden. Pradel räumt ein: Es wäre billiger gegangen, nämlich mit einer normalen Dachkonstruktion. Dann wäre es aber auch nicht so elegant geworden. Erst die Füße von sechs Kelchstützen stehen, der Bau aller 28 dürfte noch bis 2021 dauern.
http://www.fr.de/panorama/s21-stuttgart ... -a-1544153

Aber sowas von geil wenn die schwarze Mafia und Polizeistaat gegen Vernunft und Bürger bauen lassen.

"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Welfenprinz »

Ach,Bahnhöfe grade aus der Gründerzeit,haben oft einen starken repräsentativen Charakter,der finanziell sicher oft Unsinn war.
Wenn das Ding dann 150 Jahre als Visitenkarte und Postkartenmotiv steht,relativiert sich das mit den Kosten.

https://encrypted-tbn0.gstatic.com/imag ... xBidtKHFbg
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Cat with a whip »

Ich glaube der Markt für Postkarten ist ebenso Geschichte.

Ich muss aber auch zugeben dass die Trichter einen gewissen Reiz haben, erinnert an Mondkrater.

https://static4.suedkurier.de/storage/i ... wnVTAZ.jpg
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Mehrkosten-Streit in Stuttgart

Land und Stadt: Bund soll S21 bezahlen

Der Kostenrahmen für das Bauprojekt Stuttgart 21 muss immer wieder nach oben korrigiert werden. Das wirft vor allem eine Frage auf: Wer soll dafür aufkommen? Die Stadt und Baden-Württemberg haben eine gemeinsame Antwort darauf gefunden. Die Bahn hat andere Pläne.


Im Streit um die Mehrkosten für das umstrittene Bauprojekt Stuttgart 21 sehen Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart den Bund in der Pflicht. Der Bund als Eigentümer der Bahn habe S21, als das Projekt 2013 wegen drastischer Kostensteigerungen auf der Kippe stand, als "politisches Projekt mit Kanzlerinnenunterstützung durchgehauen", sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Er hoffe, dass sich der Bund daran erinnere, dass er Verantwortung übernommen habe und deshalb auch zahlen müsse.

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn sieht das genauso: "Ich saß noch im Bundestag, als Frau Merkel Stuttgart 21 zu einem europäischen Projekt besonderer Bedeutung erkoren hat", sagte der Grünen-Politiker. "Damals hieß es, wir müssten der Welt zeigen, was der deutsche Ingenieur kann." Heute wolle man in Berlin davon nichts mehr wissen, sagte Kuhn. "Ich fordere die Bundesregierung auf, dass sie ihre Verantwortung für Stuttgart 21 und die Kosten endlich wahrnimmt."

Dass die Bahn Klage gegen das Land, die Stadt, die Region Stuttgart sowie den Stuttgarter Flughafen eingereicht hat, um die Partner zu einer Beteiligung an den Mehrkosten zu zwingen, findet das Stadtoberhaupt absurd. "Eine Kostensteigerung von 4 Milliarden Euro können sie doch nicht vor Gericht ausstreiten. Das würde bedeuten, dass ich hinter jedem Bagger drei Juristen aufstelle, die dann untersuchen müssen, warum es teurer geworden ist."

Auch Verkehrsminister Hermann hofft deshalb auf eine außergerichtliche Einigung. "Wenn der Rechtsweg von der Deutschen Bahn bis zur letzten Instanz beschritten würde, könnte es Jahre und Jahrzehnte dauern, bis geklärt ist, wer zahlen muss, wie hoch die Kosten sind und wer für welche Kostensteigerungen verantwortlich ist", sagte er. Dann sei endloser Streit programmiert, droht er. Bahn und Bund wären gut beraten, eine andere Lösung zu finden.

Streit um Sprechklausel

Die Landesregierung und auch die Stadt hatten wiederholt jede weitere Beteiligung an dem zuletzt auf 8,2 Milliarden Euro gestiegenen Kostenrahmen abgelehnt. Das Land habe eine Erwiderung auf eine entsprechende Klage der Deutschen Bahn eingereicht, die Bahn habe aber bis heute nicht geantwortet, sagte Hermann. "Wir haben mit unserer Klageerwiderung überzeugend dargelegt, dass wir nicht zusätzlich zahlen müssen. Jetzt ist die Deutsche Bahn am Zug." Bei der Bahn hieß es, der Vorgang liege beim Verwaltungsgericht Stuttgart. Ungeachtet der Klage stehe die Tür für eine außergerichtliche Einigung offen, sagte ein Bahn-Sprecher.

Hintergrund ist eine sogenannte Sprechklausel. Die hatten die Parteien für den Fall vereinbart, dass das Projekt teurer wird. Die Bahn leitet aus der Klausel einen Anspruch ab, wonach sich die Projektpartner auch an den Mehrkosten beteiligen müssen. Die sehen darin aber nur eine Pflicht, miteinander zu sprechen.
https://www.n-tv.de/politik/Land-und-St ... 13390.html
Jetzt geht es final darum wer für die Mehrkosten aufkommt. Aber zum Glück hat man ja bei dem Milliardenprojekt eine Sprechklausel eingebaut, so ist die Finanzierung klar gesichert :thumbup:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von KarlRanseier »

jack000 hat geschrieben:(09 Sep 2018, 10:53)

https://www.n-tv.de/politik/Land-und-St ... 13390.html
Jetzt geht es final darum wer für die Mehrkosten aufkommt. Aber zum Glück hat man ja bei dem Milliardenprojekt eine Sprechklausel eingebaut, so ist die Finanzierung klar gesichert :thumbup:

Man will "der Welt zeigen, was der deutsche Ingenieur kann"? Verstehe ich nicht. Das sieht die Welt doch schon am Flughafen BER, wozu braucht es da noch ein weiteres, ebenso sinnfreies Chaosprojekt? :?:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von KarlRanseier »

Cat with a whip hat geschrieben:(15 Jul 2018, 14:02)

Ich glaube der Markt für Postkarten ist ebenso Geschichte.

Ich muss aber auch zugeben dass die Trichter einen gewissen Reiz haben, erinnert an Mondkrater.

https://static4.suedkurier.de/storage/i ... wnVTAZ.jpg

Das ist doch super! :thumbup:

Ich wollte schon immer mal einen Mondkrater aus der Nähe sehen, aber eine Reise zum Mond kann ich mir leider nicht leisten. :(
Eine Reise nach Stuttgart ist allerdings erschwinglich! Danke an die Verantwortlichen! :thumbup:

Und wenn sich das herumspricht und alle Menschen, die traurig sind, weil sie sich keine Reise zum Mond leisten können, als Touristen nach Stuttgart kommen, dann sind die paar Milliarden Euro an Kosten wirklich nur "Peanuts".

Da mittelfristig einige Berufe wegfallen werden, wie z.B. Verkäufer/in und LKW-Fahrer/in, ist es doch wirklich toll, dass wir in Deutschland einen ganz neuen, den Tourismus befördernden Beruf erfunden haben: MONDKRATERBAUER! :thumbup: :thumbup: :thumbup:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

KarlRanseier hat geschrieben:(09 Sep 2018, 10:57)

Man will "der Welt zeigen, was der deutsche Ingenieur kann"? Verstehe ich nicht. Das sieht die Welt doch schon am Flughafen BER, wozu braucht es da noch ein weiteres, ebenso sinnfreies Chaosprojekt? :?:
Ingenieurstechnisch ist das schon eine Herausforderung. Die Neubaustrecke nach Ulm steht auch gar nicht zur Diskussion. Es geht darum, dass es eine Schnapsidee ist den Bahnhof komplett unter die Erde zu legen.
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jorikke
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben:(09 Sep 2018, 11:05)

Ingenieurstechnisch ist das schon eine Herausforderung. Die Neubaustrecke nach Ulm steht auch gar nicht zur Diskussion. Es geht darum, dass es eine Schnapsidee ist den Bahnhof komplett unter die Erde zu legen.
Du bringst da was durcheinander. Grundsätzlich ist es natürlich eine hervorragende Idee den ganzen alten Kasten und die Gleisanlagen verschwinden zu lassen. Der gewonnene Platz kann städtebaulich viel besser genutzt werden.
Die ganzen techn. Einwände sind durchaus berechtigt und zu berücksichtigen, das aber ist eine ganz andere Baustelle.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von KarlRanseier »

jorikke hat geschrieben:(09 Sep 2018, 12:39)

Du bringst da was durcheinander. Grundsätzlich ist es natürlich eine hervorragende Idee den ganzen alten Kasten und die Gleisanlagen verschwinden zu lassen. Der gewonnene Platz kann städtebaulich viel besser genutzt werden.
Die ganzen techn. Einwände sind durchaus berechtigt und zu berücksichtigen, das aber ist eine ganz andere Baustelle.

Vielleicht wäre es sinnvoller und billiger gewesen, den Bahnhof zu lassen und stattdessen die Stadt Stuttgart zu beerdigen...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

KarlRanseier hat geschrieben:(09 Sep 2018, 12:41)

Vielleicht wäre es sinnvoller und billiger gewesen, den Bahnhof zu lassen und stattdessen die Stadt Stuttgart zu beerdigen...
Billiger sicher, sinnvoll nicht.
Ein zwei Dämme und Stgt. kann geflutet werden.
Dann wäre auch das Problem mit den Protesten gelöst.
… ich fürchte aber jack000 kann schwimmen.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

KarlRanseier hat geschrieben:(09 Sep 2018, 10:57)
Man will "der Welt zeigen, was der deutsche Ingenieur kann"? Verstehe ich nicht. Das sieht die Welt doch schon am Flughafen BER, wozu braucht es da noch ein weiteres, ebenso sinnfreies Chaosprojekt? :?:
Naja, da muss man die Spreu vom Weizen trennen. Die Verzögerungen und angeblichen Kostensteigerungen bei den beiden Projekten sind ja politischer Natur und nicht technischer. Und dass der fachfremde Mob medial Schlagzeilen bei angeblichen Problemen zu lesen bekommt und daher nicht mitbekommt, wie viele Großprojekte termingerecht und ohne "preisliche Veränderung" fertig werden, ist auch keine Schuld des Ingenieurwesens. Da darf man schon etwas differenzieren. #kopfbahnhofmussweg
Labskaus!

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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Teeernte »

jack000 hat geschrieben:(09 Sep 2018, 11:05)

Ingenieurstechnisch ist das schon eine Herausforderung. Die Neubaustrecke nach Ulm steht auch gar nicht zur Diskussion. Es geht darum, dass es eine Schnapsidee ist den Bahnhof komplett unter die Erde zu legen.
Hängt vom "Verkehr" ab.

EKRG § 3 (3) ...durch den Bau von Überführungen...

in dem Gesetz sind auch die Kosten geregelt.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

- Kretschmann stellt den Volksentscheid in Frage
- Bei Stuttgart 21 sei alles eingetreten, was die Gegner befürchtet hatten
- Ein Märchen war: Die Bauarbeiten für den Tiefbahnhof und die Strecke würden sie kaum wahrnehmen, wenn alles fertig sei, werde der Hebel umgelegt
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... cf773.html
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 18:40)

- Kretschmann stellt den Volksentscheid in Frage
- Bei Stuttgart 21 sei alles eingetreten, was die Gegner befürchtet hatten
- Ein Märchen war: Die Bauarbeiten für den Tiefbahnhof und die Strecke würden sie kaum wahrnehmen, wenn alles fertig sei, werde der Hebel umgelegt
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... cf773.html
Naja, was soll er als Grüner auch anderes sagen? Die Partei war ja im Ländle stets gegen das Eisenbahnprojekt. Wenn man politisch den Bau verzögert und immer neue Anforderungen stellt, gibt's das auch nicht für den Nulltarif. Bestelle ich mir beim Händler einen Porsche mit Standardausstattung und rufe zwei Tage später an, dass ich dann doch ein paar Extras wünsche, wird der Händler nicht nein sagen. Das kostet aber ein paar Euro extra und neue Lieferung kommt möglicherweise etwas später. Und was soll denn "alles" sein, was die Zukunftsgegner befürchtet haben? Gibt's da irgendeine Liste zum Abhaken? :?:
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

jack000 hat geschrieben:(18 Dec 2018, 18:40)

- Kretschmann stellt den Volksentscheid in Frage
- Bei Stuttgart 21 sei alles eingetreten, was die Gegner befürchtet hatten
- Ein Märchen war: Die Bauarbeiten für den Tiefbahnhof und die Strecke würden sie kaum wahrnehmen, wenn alles fertig sei, werde der Hebel umgelegt
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... cf773.html
Ich bin sicher, Kretschmann stellt den Volksentscheid nicht in Frage, sondern hält ihn für akzeptiert und neben der Sachentscheidung für ein Mittel des Zusammenhalts, der letztlich die Spaltung in der Gesellschaft überwunden hat.
Kretschmann, der mit den Grünen jahrelang für Volksentscheide gekämpft hat und die Hürden für weitere Volksentscheide abgesenkt hat, müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein, würde er diese, nur will die Grünen beim ersten Test, der Stgt.21 Abstimmung, eine bittere politische Niederlage einstecken mussten, jetzt wieder in Frage stellen. Das steht er durch, auch wenn der 17.Besserwisser ihn wohl immer noch nervt.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von sünnerklaas »

jorikke hat geschrieben:(29 Dec 2018, 13:53)

Ich bin sicher, Kretschmann stellt den Volksentscheid nicht in Frage, sondern hält ihn für akzeptiert und neben der Sachentscheidung für ein Mittel des Zusammenhalts, der letztlich die Spaltung in der Gesellschaft überwunden hat.
Kretschmann, der mit den Grünen jahrelang für Volksentscheide gekämpft hat und die Hürden für weitere Volksentscheide abgesenkt hat, müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein, würde er diese, nur will die Grünen beim ersten Test, der Stgt.21 Abstimmung, eine bittere politische Niederlage einstecken mussten, jetzt wieder in Frage stellen. Das steht er durch, auch wenn der 17.Besserwisser ihn wohl immer noch nervt.
Soweit ich mich erinnern kann, wurden die Fragen beim Volksentscheid so formuliert, dass es auf jeden Fall ein JA gab. Die damalige Koaliion hatte dabei meiner Erinnerung nach nur begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, da auch die Oppositionsparteien und das Landtagspräsidium ein erhebliches Mitspracherecht hatten. Und den Landtagspräsidenten stellte seinerzeit die CDU.

Hinzu kam die Befürchtung, Ba-Wü könne an einem Scheitern von S21 und den daraus resultierenden Schadensersatzzahlungen schweren finanziellen Schaden erleiden. Die freiwerdenden Bahnflächen waren de fakto ja bereits verkauft.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jorikke »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Dec 2018, 15:16)

Soweit ich mich erinnern kann, wurden die Fragen beim Volksentscheid so formuliert, dass es auf jeden Fall ein JA gab. Die damalige Koaliion hatte dabei meiner Erinnerung nach nur begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten, da auch die Oppositionsparteien und das Landtagspräsidium ein erhebliches Mitspracherecht hatten. Und den Landtagspräsidenten stellte seinerzeit die CDU.

Hinzu kam die Befürchtung, Ba-Wü könne an einem Scheitern von S21 und den daraus resultierenden Schadensersatzzahlungen schweren finanziellen Schaden erleiden. Die freiwerdenden Bahnflächen waren de fakto ja bereits verkauft.
…"das es auf jeden Falls ein ja gab."
Das ist natürlich vollkommen unsinnig. Die Fragestellung war nicht ganz glücklich und hätte tatsächlich bei Einigen Verwirrung auslösen können. Die Befürworter mussten "Nein" ankreuzen, die Gegner "Ja." Das ist in der Tat recht unglücklich. Da sich aber die Presse ausführlich darüber mokiert hatte, wusste am Tag der Abstimmung jeder Bescheid.
Mir gefällt dein letzter Absatz. Da Stgt.21 nicht scheiterte, heißt das im Umkehrschluss, für Land und Stadt war es letztlich ein Bombengeschäft.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von scc »

Es braucht Wohnungen für Reiche, dort wo jetzt der Bahnhof ist, und es wird Wohnungen für Reiche geben. Das ist so sicher wie damals die Mauer in der DDR.
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Neues von S21:
Vor Aufsichtsratssitzung der Bahn

Bei Stuttgart 21 drohen weitere Mehrkosten

Thomas Wüpper, 24.03.2019 - 18:06 Uhr

Am Mittwoch tagt der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG. Dabei geht es auch um Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm. Aus internen Unterlagen für das Treffen wird deutlich: das Projekt könnte noch teurer werden, was die Bahn vor große Finanzprobleme stellen würde.

Stuttgart - Die bereits auf 8,2 Milliarden Euro veranschlagte Großbaustelle Stuttgart 21 könnte noch teurer werden und wird für die bereits hoch verschuldete Deutsche Bahn AG zur massiven Finanzlast. Das zeigen umfangreiche Unterlagen für die Aufsichtsratssitzung des größten Staatskonzerns am Mittwoch in Berlin, die unserer Redaktion in Auszügen vorliegen.

Für Bahn-Chef Richard Lutz, Vize Ronald Pofalla und die 20 Kontrolleure des wichtigsten Bundesunternehmens könnte es ein langes und unerfreuliches Treffen werden. Denn neben dem Lagebericht des Vorstands zu den akuten Finanznöten und dem geplanten Notverkauf der Tochter Arriva stehen auch die enormen Baurisiken und Kosten bei S 21 auf der Tagesordnung.

„Die Risiken steigen, die Chancen sinken“, heißt es in Aufsichtsratskreisen zur Lage bei der größten Baustelle der Bahn, deren Kosten sich bereits mehr als verdreifacht haben. Den internen Unterlagen der DB-Spitze zufolge drohen weitere Kosten- und Terminrisiken beim Bau des Tiefbahnhofs in der Stadtmitte sowie den insgesamt 59 Kilometer langen Tunneln im geologisch heiklen und wasserreichen Untergrund. Zudem gebe es bei der Anbindung des Flughafens deutliche Mehrkosten bei Auftragsvergaben, wird betont.

Der DB-Aufsichtsrat hatte erst im Januar 2018 die Erhöhung des Kostenrahmens für S 21 von 6,5 auf 8,2 Milliarden Euro genehmigt. Die zugehörige 60 Kilometer lange ICE-Neubaustrecke nach Ulm soll weitere 3,7 Milliarden Euro kosten und damit 460 Millionen Euro teurer werden. Zudem wurde die Inbetriebnahme von Ende 2021 auf Dezember 2025 verschoben. Experten befürchten, dass die Gesamtkosten für S 21 und die ICE-Strecke am Ende von derzeit fast 12 auf mindestens 15 Milliarden Euro steigen werden.

Der „kritische Pfad“ bei S 21 verlaufe weiter über den Hauptbahnhof, heißt es im Bericht für den Aufsichtsrat. Dort wird der künftige Tiefbahnhof für den Fern- und Regionalverkehr in Schräglage zwischen vorhandene Tunnel gebaut, was als besonders problematisch gilt. Hier gebe es bei der Bodenplatte für die Überbrückung des S-Bahn-Tunnels ein „erhärtetes Risiko“.

Massive Mehrkosten drohen auch beim Tunnelbau. Bei der Röhre nach Obertürkheim laufen auf einem Abschnitt von 300 Metern pro Sekunde rund 30 Liter Grundwasser von oben in das Bauwerk und müssen laufend weggepumpt werden. Bereits seit Herbst steht der Bau deshalb weitgehend still. Seither werden alternative Bau- und Abdichtungsmethoden erprobt.

Der Bau der Tunnel und ihr späterer Erhalt gelten unter Experten als besonderes Wagnis. Bei S 21 führt rund ein Viertel der Röhren durch problematisches Anhydritgestein, das bei Wasserkontakt stark aufquellen kann. Bei S 21 seien 44 Kilometer und damit drei Viertel der Strecken ausgehoben, teilte die DB Anfang März mit. Bisher habe es keine wesentlichen Anhebungen gegeben, heißt es in den Berichten. Allerdings sind die sehr teuren und extrem aufwendigen Abdichtungen der Tunnel, bei denen Kunststoffmassen ins umgebende Gestein injiziert werden, erst zu 40 Prozent abgeschlossen.

Auch der Abtransport von mit Pyrit und Arsen belastetem Ausbruchmaterial verzögert laut den Papieren den Tunnelbau und erhöht die Kosten. Wegen verschärfter Vorschriften könne der Sondermüll nicht in Baden-Württemberg entsorgt werden, sondern müsse nach Bayern und Thüringen transportiert werden.

Bei der ICE-Strecke nach Ulm durch das Karstgestein der Schwäbischen Alb sind nach DB-Angaben bereits knapp 57 Kilometer Tunnel und damit 92 Prozent mit den Bohrmaschinen geschafft. Die aktuelle Kostenprognose liege nur noch 4 Millionen Euro unter dem schon erhöhten kalkulierten Gesamtaufwand von 3,7 Milliarden Euro. „Auch hier gilt: Risiken steigen, Chancen sinken“, so Aufsichtsratskreise.

Finanzierung wird immer schwieriger
Den Stopp und Umbau von S 21, den ein Aktionsbündnis seit vielen Jahren fordert, lehnten der Konzern und die Bundesregierung wiederholt ab. DB-Chef Lutz räumte voriges Jahr im Bundestags-Verkehrsausschuss ein, dass das Projekt für die Bahn mindestens 2,2 Milliarden Euro Minus bringe und damit unwirtschaftlich sei. Denn der klamme Schienenriese muss wegen der Mehrkosten einen Eigenanteil von mehr als 4 Milliarden Euro stemmen, dreimal mehr als einst geplant.

Inzwischen sind den DB-Unterlagen zufolge 55 Prozent des S 21-Gesamtumfangs als Aufträge an Unternehmen vergeben. Für den Konzern wird die Finanzierung des Projekts aber jetzt zur schweren Last. Denn die bisherigen Ausgaben stammten fast komplett aus öffentlichen Mitteln, die nun aufgebraucht sind.

Allein bis 2023 muss die DB-Spitze – wie exklusiv berichtet – rund 3,3 Milliarden Euro für S 21 beschaffen. In der Finanzplanung des Konzerns, die unserer Redaktion vorliegt, klafft bis dahin eine riesige Lücke von mehr als 4 Milliarden Euro. Die Wege aus der Misere wird der Aufsichtsrat am Mittwoch ebenfalls beraten.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... d91fe.html

- Die Neubaustrecke nach Ulm verläuft weitestgehend problemlos
- Das Hauptproblem Hauptbahnhof und der Flughafen sind die eigentlichen Sorgenkinder und genau das was von den Gegnern immer wieder in der Glaskugel vorhergesagt wurde
- Eigene Beobachtung: Am Flughafen wird noch gar nichts gebaut, an das heiße Eisen traut sich offensichtlich noch niemand ran
- Wenn der Flughafenbahnhof an die Wand schmettert, sind wesentliche Teile von S21 in Stuttgart obsolet
- Die Neubaustrecke nach Ulm steht ja allgemein nicht in der Kritik

Hinweis => Die Entscheidung S21 überhaupt weiter zu führen wurde auf Berechnungen entscheiden die besagten, das ein Baustopp 77 Mio. € teurer wäre als ein Weiterbau ...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von Nightrain »

Nur eine Frage der Zeit, bis der erste Kinderwagen ins Gleisbett rollt. Bei über 7m Gefälle auf 500m Bahnsteiglänge...
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Re: War's das für Stuttgart 21?

Beitrag von jack000 »

Nightrain hat geschrieben:(25 Mar 2019, 00:18)

Nur eine Frage der Zeit, bis der erste Kinderwagen ins Gleisbett rollt. Bei über 7m Gefälle auf 500m Bahnsteiglänge...
M.W. sind es 6 Meter Gefälle bei 400m Bahnsteiglänge, aber es kommt das selbe bei heraus, denn S21 bekommt beim HBF für alles und jenes ohne wenn und aber immer "Sondergenehmigungen" ...
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