Aus einem passenden ironisch-kritischen Artikel in der SZ dazu:
(http://www.sueddeutsche.de/bayern/toile ... -1.1799988)Wie gut, dass die neuen Regionalzüge mit Toiletten ausgestattet sind, in denen alles wie von selber läuft. Ein Knopfdruck, und man fühlt sich wie ein Gast im Grand-Hotel. Die aluverkleidete Tür wird wie von Geisterhand zur Seite geschoben, der Fahrgast schwebt hinein, und schon geht sie automatisch zu.
Doch wie eine Schlange verführt der Luxus den Menschen, was in den neuen Doppelstockzügen der Regionalbahn München-Mühldorf laufend zu beobachten ist. So geschmeidig öffnet sich auf Knopfdruck das WC-Paradies, dass viele jenen Knöpfen innerhalb des Klos, mit deren Hilfe sich die Tür öffnen, schließen und verriegeln lässt, nicht die gebotene Aufmerksamkeit schenken. Die Tür trennt ja von selber die neugierige Welt des Abteils von jenem geschützten Raum, in dem sich der Kunde beglückt auf den Topf hockt - nicht ahnend, wie schnell das Verhängnis nun seinen Lauf nehmen wird. ...
Man ahnt es: Die Automatik-Tür verriegelt nicht automatisch und der nächste Gast öffnet sie automatisch.
Ich war selbst auch schon mal ungewollt Zeuge (Zeuge wohlgemerkt!) eines solchen peinlichen Vorfalls.
Natürlich ist mir klar, dass die Bauweise solcher "Klos neuen Typus" u.a. auch mit der Rollstuhlgerechtheit zusammenhängen. Das ist ja auch positiv zu werten. Ich frage mich dennoch, ob man nicht auch rollstuhlgerechte Toiletten mit rein mechanischen Schließmechanismen ausstatten kann. Man könnte z.B. die Klinken in entsprechender Höhe anbringen und ein mechanisches Einrasten auch beim Öffnen einbauen, so dass ein Rollstuhlfahrer auch bei Schlingerbewegungen reinfahren kann. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das nicht möglich sein sollte. KISS oder weiter im Automatisierungswahn?