Vorschläge zur Wohnungsnot

Moderator: Moderatoren Forum 4

Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

nichtkorrekt hat geschrieben:(24 May 2016, 10:16)

Die Mietpreisbremse war sicherlich kontraproduktiv. Ansonsten könnte man noch Unweltauflagen, was Dämmung etc. angeht senken, da gibt es viele Schikanen die das Bauen unnötig verteuern.

Aber rein logisch kann nicht jeder in der Stadt leben, ist in meinen Augen auch ein Luxusproblem. Die Lebensqualität dürfte auf dem Land ohnehin höher sein.
In angespannten Märkten, wo man eine "Wohnungsnot" hat (gibt's nirgends in Deutshcland, aber egal), wird jede kleine Baulücke sofort geschlossen, wenn der Staat eine Baugenehmigung herausgibt. Da hindern keine Umweltauflagen irgendeinen Bau, genau wie die Mietpreisbremse, die für Neubau gar nicht greift. Das Leben auf dem Land ist in der Regel auch teurer und nicht günstiger.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Realist2014 »

Kibuka hat geschrieben:(28 May 2016, 16:14)

Quote von Sozialwohnungen.

Eine Reihe weiterer Quoten wäre bei der Stadtentwicklung dringenst angebracht. Nur so lässt sich beispielsweise auch die Bildung von Ghettos unterbinden.

und WER soll die Sozialwohnungen bauen?
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Kibuka »

Realist2014 hat geschrieben:(28 May 2016, 16:47)

und WER soll die Sozialwohnungen bauen?
Der Staat.
Als sozialen Wohnungsbau bezeichnet man den staatlich geförderten Bau von Wohnungen, insbesondere für soziale Gruppen, die ihren Wohnungsbedarf nicht am freien Wohnungsmarkt decken können. Zur Belegungsbindung tritt eine höchstzulässige Miete („Kostenmiete”), wie sie z. B. im deutschen Wohnungsbindungsgesetz (WoBindG) oder vergleichbaren Landesgesetzen in Österreich geregelt ist. Diese zweckgebundenen Wohnungen sind sowohl belegungs- als auch mietgebunden.

Je nach Staatssystem ist der soziale Wohnungsbau wirtschafts- und sozialpolitisch eine Ergänzung der Wohnbauförderung oder tritt an deren Stelle.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialer_Wohnungsbau
Insbesondere darf der Staat keinesfalls Stadtteile/Grundstücke komplett an private Marktteilnehmer übergeben.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70062
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Realist2014 »

Kibuka hat geschrieben:(28 May 2016, 16:55)

Der Staat.

Insbesondere darf der Staat keinesfalls Stadtteile/Grundstücke komplett an private Marktteilnehmer übergeben.
bleiben wir mal in München

Du möchtest also, dass der Bund innerhalb der Stadt München Sozialwohnungen baut ( also als Eigentümer der Wohnungen auftritt)?
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

Oje, beschäftigt Euch doch mal mit der Ökonomie. Sozialwohnungen bringen den Armen etwas, aber nicht dem Durchschnittsverdiener, da er keinen Zugriff auf sie hat. Das ist ein völlig anderes Marktsegment für unterschiedliche Kunden. Da kann man mit staatlichen Milliarden die Kaltmiete für Sozialwohnungen nach unten drücken und ein paar Journalisten losschicken, um die Durchschnittsmiete zu verkünden. Aber das bringt den restlichen 90% der Gesellschaft nichts, zumal jede Sozialwohnung früher oder später aus der Sozialbindung fällt. Davon abgesehen sind Sozialbauquartiere von heute die Problemviertel von morgen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Kibuka »

frems hat geschrieben:(28 May 2016, 17:59)

Oje, beschäftigt Euch doch mal mit der Ökonomie. Sozialwohnungen bringen den Armen etwas, aber nicht dem Durchschnittsverdiener, da er keinen Zugriff auf sie hat. Das ist ein völlig anderes Marktsegment für unterschiedliche Kunden. Da kann man mit staatlichen Milliarden die Kaltmiete für Sozialwohnungen nach unten drücken und ein paar Journalisten losschicken, um die Durchschnittsmiete zu verkünden. Aber das bringt den restlichen 90% der Gesellschaft nichts, zumal jede Sozialwohnung früher oder später aus der Sozialbindung fällt. Davon abgesehen sind Sozialbauquartiere von heute die Problemviertel von morgen.
Du hast es nicht kapiert.

1. Problemviertel entstehen durch Homogenität. Das heißt, durch Viertel in denen nahezu ausschließlich Arbeitslose, bildungsferne Menschen oder Menschen einer Ethnie/Herkunft leben. Genau das bedeutet aber nicht sozialer Wohnungsbau bzw. soll es nicht bedeuten. Sozialer Wohnungsbau sollte nicht darin münden, dass der Staat ganze Viertel fördert und dorthin nur noch die Asozialen ziehen, sondern dass der Staat/ die Kommune in der ganzen Stadt verstreut Wohnungen unterhält.

2. Sozialer Wohnungsbau sollte auch nicht darin münden, dass am Ende nur noch diejenigen eine Wohnung in einem Haus bekommen, die entweder arbeitslos sind oder im Niedriglohnsektor arbeiten, während der Durchschnittsverdiener schauen kann, wo er bleibt. Stattdessen sollen damit Wohnungen auch für Familien, die es mittlerweile schwer haben, für Rentner, Studenten usw. bereitgestellt werden, während gleichzeitig eine Preisexplosion gedämpft wird. Der Staat wirkt dann nämlich als Preisbrecher.

Der soziale Wohnungsbau, wie oben beschrieben, kann und soll nur eine Komponente darstellen. Es ist nicht die ultimative Lösung für alle Probleme!
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

Kibuka hat geschrieben:(28 May 2016, 19:32)

Du hast es nicht kapiert.

1. Problemviertel entstehen durch Homogenität. Das heißt, durch Viertel in denen nahezu ausschließlich Arbeitslose, bildungsferne Menschen oder Menschen einer Ethnie/Herkunft leben. Genau das bedeutet aber nicht sozialer Wohnungsbau bzw. soll es nicht bedeuten. Sozialer Wohnungsbau sollte nicht darin münden, dass der Staat ganze Viertel fördert und dorthin nur noch die Asozialen ziehen, sondern dass der Staat/ die Kommune in der ganzen Stadt verstreut Wohnungen unterhält.

2. Sozialer Wohnungsbau sollte auch nicht darin münden, dass am Ende nur noch diejenigen eine Wohnung in einem Haus bekommen, die entweder arbeitslos sind oder im Niedriglohnsektor arbeiten, während der Durchschnittsverdiener schauen kann, wo er bleibt. Stattdessen sollen damit Wohnungen auch für Familien, die es mittlerweile schwer haben, für Rentner, Studenten usw. bereitgestellt werden, während gleichzeitig eine Preisexplosion gedämpft wird. Der Staat wirkt dann nämlich als Preisbrecher.

Der soziale Wohnungsbau, wie oben beschrieben, kann und soll nur eine Komponente darstellen. Es ist nicht die ultimative Lösung für alle Probleme!
Vor allem hast Du meinen Einwand nicht kapiert. Ich versteh ja, dass Du gerne eine Sozialwohnung hättest, aber das Thema Wohnraummangel behebt es halt nicht. Der Durchschnittsverdiener hat von der Sozialwohnung nichts.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Kibuka »

frems hat geschrieben:(28 May 2016, 19:35)

Vor allem hast Du meinen Einwand nicht kapiert. Ich versteh ja, dass Du gerne eine Sozialwohnung hättest, aber das Thema Wohnraummangel behebt es halt nicht. Der Durchschnittsverdiener hat von der Sozialwohnung nichts.
Ich habe auch nicht behauptet, dass damit ein Wohnraummangel behebbar wäre. Das geht logischerweise auch gar nicht, weil dieser nur durch mehr Wohnraum zu beheben ist.

Der Ansatz des sozialen Wohnungsbaus, wie von mir geschildert soll primär 3 Probleme lindern.

1. Dämpfung des Anstiegs von Mieten.
2. Dämpfung der Gentrifizierung.
3. Dämpfung von Hausverkäufen an Investoren mit anschließender Sanierung und Veräußerung an Vermögende als Eigentum, die teilweise mehrere Wohnungen deutschlandweit oder weltweit unterhalten und nur an wenigen Tagen im Jahr vor Ort sind.

Der Staat ist gefragt weitere Maßnahmen zu ergreifen.

Einer ersten Schätzung nach, müsste eine Kommune rund 10-20% aller Immobilien besitzen, um effektiv zu sein. Davon sind wir meilenweit entfernt.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

Kibuka hat geschrieben:(28 May 2016, 19:43)

Ich habe auch nicht behauptet, dass damit ein Wohnraummangel behebbar wäre. Das geht logischerweise auch gar nicht, weil dieser nur durch mehr Wohnraum zu beheben ist.

Der Ansatz des sozialen Wohnungsbaus, wie von mir geschildert soll primär 3 Probleme lindern.

1. Dämpfung des Anstiegs von Mieten.
2. Dämpfung der Gentrifizierung.
3. Dämpfung von Hausverkäufen an Investoren mit anschließender Sanierung und Veräußerung an Vermögende als Eigentum, die teilweise mehrere Wohnungen deutschlandweit oder weltweit unterhalten und nur an wenigen Tagen im Jahr vor Ort sind.

Der Staat ist gefragt weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Okay, Du verstehst es wirklich nicht. Selbst wenn Du für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen das Angebot ausweitest, bringt es dem Durchschnittsverdiener gar nichts, weil es ein völlig anderes Marktsegment ist, zu dem er keinen Zutritt hat. Er ist im "Wettbewerb" mit anderen Mietern, die ebenfalls nicht berechtigt sind. Und um den Leerstand und die Zahlbereitschaft (inkl. Einkommen) geht es. Wenn man dann noch Häuser abreißt und Sozialwohnungen neu errichtet, wird es für den Durchschnittsverdiener sogar noch düsterer, weil das Angebot für ihn knapper wird. Es gibt nicht "den einen Wohnungsmarkt".
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Kibuka
Beiträge: 20906
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 21:35
user title: Der schon länger hier lebt
Wohnort: München

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Kibuka »

frems hat geschrieben:(28 May 2016, 19:49)

Okay, Du verstehst es wirklich nicht. Selbst wenn Du für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen das Angebot ausweitest, bringt es dem Durchschnittsverdiener gar nichts, weil es ein völlig anderes Marktsegment ist, zu dem er keinen Zutritt hat. Er ist im "Wettbewerb" mit anderen Mietern, die ebenfalls nicht berechtigt sind. Und um den Leerstand und die Zahlbereitschaft (inkl. Einkommen) geht es. Wenn man dann noch Häuser abreißt und Sozialwohnungen neu errichtet, wird es für den Durchschnittsverdiener sogar noch düsterer, weil das Angebot für ihn knapper wird. Es gibt nicht "den einen Wohnungsmarkt".
Anscheinend willst du es nicht verstehen. Ich hatte dir explizit gesagt, dass zu einem derartigen Programm auch Durchschnittsverdiener Zugang haben müssen.

Jetzt fängst du wieder dieselbe Leier an. Irgendwie kommen wir so nicht weiter.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

Kibuka hat geschrieben:(28 May 2016, 19:53)

Anscheinend willst du es nicht verstehen. Ich hatte dir explizit gesagt, dass zu einem derartigen Programm auch Durchschnittsverdiener Zugang haben müssen.

Jetzt fängst du wieder dieselbe Leier an. Irgendwie kommen wir so nicht weiter.
Okay, also Sozialwohnungen für alle. Das würde dann in der Tat jedem "helfen" (mal frei der Frage nach der Finanzierung). Erinnert mich an eine Diskussion um ein neues Wohngebiet (ein Drittel gefördert, ein Drittel freifinanziert, ein Drittel Eigentum), wo ein paar linke Schreihälse hereingeplatzt kamen, herumpolterten und forderten, dass sämtliches Wohneigentum zu enteignen sei und der Staat des Menschenrecht auf Wohnraum kostenlos anzubieten habe.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(28 May 2016, 19:57)

Okay, also Sozialwohnungen für alle. Das würde dann in der Tat jedem "helfen" (mal frei der Frage nach der Finanzierung).
In Sozialwohnungen gibt es Fehlbelegungsabgaben die auch zur Finanzierung beitragen und es ist doch nicht wirklich Sinn der Sache wenn im sozialen Wohnungsbau ausschließlich H4-Empfänger wohnen.
Im Gegenteil war doch im Gespräch auch Menschen dort wohnen zu lassen die eben nicht sozial Bedürftig sind und mit der Abschaffung der Fehlbewegungsabgabe eine Mischung entstehen zu lassen und ein Ghetto zu verhindern.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(28 May 2016, 20:02)

In Sozialwohnungen gibt es Fehlbelegungsabgaben die auch zur Finanzierung beitragen und es ist doch nicht wirklich Sinn der Sache wenn im sozialen Wohnungsbau ausschließlich H4-Empfänger wohnen.
Im Gegenteil war doch im Gespräch auch Menschen dort wohnen zu lassen die eben nicht sozial Bedürftig sind und mit der Abschaffung der Fehlbewegungsabgabe eine Mischung entstehen zu lassen und ein Ghetto zu verhindern.
Jo, ich weiß, sofern die Abgaben gezahlt werden. Ich kopier mal aus einem anderen Strang:
frems hat geschrieben:(22 May 2016, 20:00)
Da hatten wir in Hamburg auch mal einen Fall bei mir in der Gegend (Eppendorf). Die Mietpreisbindung (sozialer Wohnungsbau) war nach 25 Jahren ausgelaufen und der Vermieter hat die Kaltmiete mehr als verdoppelt. Schockschwerenot! Man wunderte sich aber, dass das empörte Mieterpärchen, das zur Zeitung rannte, keine Probleme daimt hat, die neuen Preise zu bezahlen. Sie zogen dort als Studenten vor 20 Jahren mit einem sog. §5-Schein ein und lebten nach dem Studium weiterhin zu den alten Konditionen, obwohl sie überdurchschnittlich verdienten. Letztendlich stieg ihre Miete von 4 Euro auf 9 Euro. Der Durchschnitt in dem Viertel ist aber bei 14-16.
Blöd natürlich für jene, die berechtigt wären, aber in einen anderen Stadtteil ziehen müssen, weil es nicht für jeden Menschen genug Sozialwohnungen in jedem gewünschten Viertel gibt. Mal ehrlich: es gibt keinen Wohnraummangel und erst recht keine Wohnungsnot in Deutschland. Auch nicht in München. Die Nachfrage übersteigt natürlich trotzdem das Angebot mit den Folgen. Und deshalb wird sich jeder Projektentwickler um jede neue Baufläche reißen. Und nur das befriedigt die Bedürfnisse der Bürger, dei immer höhere Einkommen haben, deren Wohnraum pro Kopf immens zunimmt und die persönliche Präferenzen wie innerstädtisches Leben mehr und mehr entwickeln. Das sind aber Luxusprobleme.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(28 May 2016, 19:57)

Okay, also Sozialwohnungen für alle. Das würde dann in der Tat jedem "helfen" (mal frei der Frage nach der Finanzierung). Erinnert mich an eine Diskussion um ein neues Wohngebiet (ein Drittel gefördert, ein Drittel freifinanziert, ein Drittel Eigentum), wo ein paar linke Schreihälse hereingeplatzt kamen, herumpolterten und forderten, dass sämtliches Wohneigentum zu enteignen sei und der Staat des Menschenrecht auf Wohnraum kostenlos anzubieten habe.
Könnte man jenen Schreihälsen nicht anbieten, ihre Arbeitskraft nach Feierabend/im Urlaub auf einer Baustelle beim Bau ihrer Wohnungen ein zu bringen? Meinetwegen auch unter fachlicher Anleitung. Fünf vollständige Wohnungen gebaut, und dann mietfrei (Kaltmiete) in einer der Wohnungen wohnen. Ich meine, daß es ein solches Modell in Ostberlin vor 50 Jahren einmal gab.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(28 May 2016, 20:26)

Könnte man jenen Schreihälsen nicht anbieten, ihre Arbeitskraft nach Feierabend auf einer Baustelle beim Bau ihrer Wohnungen ein zu bringen? Meinetwegen auch unter fachlicher Anleitung. Fünf vollständige Wohnungen gebaut, und dann mietfrei (Kaltmiete) in einer der Wohnungen wohnen. Ich meine, daß es ein solches Modell in Ostberlin vor 50 Jahren einmal gab.
Wäre eine Option. Mir tun die Ingenieure bzw. Planer immer leid, die bei solchen öffentlichen Veranstaltungen den Kopf hinhalten müssen. Es gibt immer einige Störenfriede, die meinen, mit Lautstärke irgendetwas erreichen zu können. Manche sehen das sogar als ihr Hobby an und gehen auf eine Anwohnerversammlung, obwohl sie am anderen Ende der Stadt leben und die Ecke, wo gebaut werden soll, noch nie in ihrem Leben sahen. Und das zieht sich durch alle Bereiche der Stadtplanung und macht vor der dazugehörigen Verkehrsplanung auch keinen Halt.
In den vergangenen Tagen hat der Streit um die Busbeschleunigung eine bizarre Zuspitzung erfahren. In der Uhlenhorster St.-Gertrud-Kirche gerieten Kritiker des Programms mit Bezirkspolitikern und Fachplanern in einer Weise aneinander, die Vertreter des Protestlagers "lebhaft" und "emotional" nennen und die Planer unfassbar. Vanessa Rathje ergriff dort gleich mehrfach die Gelegenheit, die Probleme des Hutfachhandels zu erläutern. Was die Verteidiger des Busprogramms hatten vorbringen wollen, blieb unklar, interessierte aber wohl auch nicht viele.

Stimmt es, dass die Fachleute niedergeschrien wurden, Frau Rathje? "Teilweise schon."
http://www.zeit.de/2014/44/verkehr-hvv- ... ettansicht

Oder noch ein anderes schönes Beispiel. Eine Straße, die parallel zu einer Hauptstraße verläuft, soll zu einer Fahrradstraße umgebaut werden. Anwohner, Gewerbetreibende usw. dürfen dann aber natürlich weiterhin dort fahren. Für sie ändert sich nichts -- abgesehen davon, dass dann weniger Autos dort fahren und mehr Fahrräder. Und das war erstmal nur ein Vorschlag eines Planungsbüros. Die Polizei fand das Vorhaben sehr gut, die Parteien auch, die Verwaltung begrüßte es, der ADFC sowieso und selbst der ADAC hat sich für das Projekt ausgesprochen. Da sollte man meinen, dass da nichts gegen einzuwenden ist. Nach wissenschaftlichen Empfehlungen war es auch "richtig", sofern man den Begriff benutzen würde. Aber so einfach war's nicht.
Allein in dem Wort "Fahrradstadt" steckt so viel emotionale Sprengkraft, dass sich die Opposition in Fragen der Verkehrspolitik inzwischen kaum noch äußert, ohne die geistige Gesundheit ihrer politischen Gegner infrage zu stellen. Verkehrspolitik in Hamburg ist seit je ein Kulturkampf, Traditionalisten gegen Modernisierer beziehungsweise, so formuliert es der CDU-Verkehrspolitiker Dennis Thering, Vernunft gegen "Irrsinn". Der Konflikt polarisiere die Stadt, sagt Thering, ihm macht das Spaß, und seine Wähler schätzen deutliche Worte. "Klasse, endlich mal eine Fraktion, die dagegenhält", das höre er an seinen Infoständen immer wieder.

Moderater formulieren? Nichts da! "Was die machen, ist irre, dazu stehen wir."

Das Seltsame an diesem Konflikt ist, dass es unter Experten in den wesentlichen Punkten keine zwei Meinungen gibt. Das gilt für die "Fahrradstadt" insgesamt, aber auch für die Planung in der Walddörferstraße. Dass der Fahrradverband ADFC all das richtig findet, liegt auf der Hand. Dass die Kollegen vom ADAC diese Ansichten fast vollständig teilen, wird nur jemanden erstaunen, der sich mit Straßenverkehr nie beschäftigt hat. In der Verkehrsplanung gibt es nur eine Ingenieurswissenschaft, nur eine Sammlung von Richtlinien für die Gestaltung unterschiedlicher Straßen- und Kreuzungstypen und nur eine Verkehrsunfallforschung – worin also sollten sich die Ansichten von Fachleuten unterscheiden? [...]

Wie sich herausstellt, gibt es einen Autohändler, der seinen Transporter auf der Straße entlädt, weil er nicht auf seinen Hof passt. Und wie machen es die Autos jetzt, wenn da der Kfz-Transporter steht?

"Na, sie fahren vorbei, wie an einem haltenden Bus."

Und Fahrradfahrer können das nicht?

Dies ist der Punkt, an dem Kürstens Mitstreiter Frank Baumann sich in das Gespräch einschaltet. Ihm gehört ein benachbarter Gewerbehof, einem lokalen Internetsender hat er erklärt: "Ich verstehe nicht, warum man hier die Walddörferstraße vergewaltigen will." Nun zitiert er die Straßenverkehrsordnung: In einer Fahrradstraße dürfen Radfahrer "weder gefährdet noch behindert" werden. Angesichts dieser Rechtslage, fürchtet Baumann, sei ein stehender Kfz-Transporter eine Provokation. "Dann ist die Gefahr groß, dass die mit Steinen schmeißen oder was weiß ich."
http://www.zeit.de/2016/18/radwege-fahr ... ettansicht

So ein Radfahrer hat traditionell ja immer einen Pflasterstein in seinem Gepäck, um dann einen Kfz-Transporter zu beschmeißen, der am Straßenrand steht. Passiert so ja jeden Tag, oder? Naja, und mit sowas plagt man sich rum und versteht die Welt nicht mehr, wo doch technisch, polizeilich und auch noch politisch alles in Ordnung zu sein schien. Aber es gibt wohl so Wehwehchen, die sich damit nicht befriedigen lassen. :|

So, nu aber zum Fußball.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Gut, als Verwaltung muß man natürlich ein Gefühl dafür entwickeln, wo ernst zu nehmende Besorgnis in Querulantentum über geht. Da muß man dann auch schon einmal "Basta" sagen und Protestgeheul ertragen.
PittBrad

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von PittBrad »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Dec 2015, 12:55)
3. "Enteignungen"
Mir fiel kein anderer Begriff dafür ein, aber im Endeffekt geht es dabei um Grundstücke in der Stadt, welche nachweislich seit Jahren leer stehen, weil der Besitzer kein Interesse daran hat. Mir fallen hier aus der Stadt mehrere Grundstücke ein, auf denen seit 10 Jahren nix los ist! Teilweise in bester Lage. Diese Gebiete sollten ab einem bestimmten Zeitpunkt (5-10 Jahre) ohne Nutzung an die Stadt übergehen, oder neu ausgeschrieben werden.

Was denkt ihr über diese Vorschläge?

Ich freue mich auf eine spannende Diskussion

Definiere "ungenutzt". Was wäre, wenn wenn die Bude 9 Jahre und 11 Monate leer stand und dann ein Student für 3 Wochen drin wohnte und nun wieder ausgezogen ist? Wäre der nächste logische Schritt auch die Enteignung eines Autos oder eines Fernsehers, wenn der nachweislich nicht genug genutzt wird?
hafenwirt
Beiträge: 7785
Registriert: Mo 16. Mär 2009, 07:21

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von hafenwirt »

PittBrad hat geschrieben:(25 Oct 2016, 13:06)

Definiere "ungenutzt". Was wäre, wenn wenn die Bude 9 Jahre und 11 Monate leer stand und dann ein Student für 3 Wochen drin wohnte und nun wieder ausgezogen ist? Wäre der nächste logische Schritt auch die Enteignung eines Autos oder eines Fernsehers, wenn der nachweislich nicht genug genutzt wird?
"Ungenutzt" sollte in Gesetzesform nach politischen Verhandlungen definiert werden. Das kann ne Prozentzahl sein, ne Anzahl an Jahren , ...

Und den Unterschied zwischen einem Objekt, welches wichtig für das Überleben eines anderen Menschens wie eine Behausung und einem privat genutzten Objekt wie einem TV muss ich dir nicht erklären, oder?
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Quatschki »

Manchmal sind innerstädtischer Brachgrundstücke nach Jahren der menschlichen Nichtnutzung ökologisch so wertvoll, dass sie besser in diesem Sinn weitergenutzt werden sollten,
Es kann ja nicht das Ziel sein, immer weiter zu verdichten, bis sich die Lebensqualität der von Kairo oder Bangkok annähert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

hafenwirt hat geschrieben:(25 Oct 2016, 13:18)

"Ungenutzt" sollte in Gesetzesform nach politischen Verhandlungen definiert werden. Das kann ne Prozentzahl sein, ne Anzahl an Jahren , ...

Und den Unterschied zwischen einem Objekt, welches wichtig für das Überleben eines anderen Menschens wie eine Behausung und einem privat genutzten Objekt wie einem TV muss ich dir nicht erklären, oder?
Vielleicht sollte der Staat Wohnungsleerstände entsprechend der Dauer des Leerstands besteuern? Aber auch für Mietnomaden und säumige Mieten einstehen... wenn schon, denn schon.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Kommunen haben nicht genug Geld, um Immobilien zu enteignen, besonders jetzt nicht, wo die Immobilienpreise exorbitant hoch sind, gerade in den Städten. Man muss also andere Wege finden, den Leerstand zu beseitigen und Baulücken zu schließen. So eine Art Steuer oder Abgabe, wie H2O schreibt, könnte ein Mittel sein, so sie denn rechtskonform wäre.
H2O hat geschrieben:(25 Oct 2016, 14:02)

Aber auch für Mietnomaden und säumige Mieten einstehen... wenn schon, denn schon.
Warum sollte die Stadt denn für Betrüger geradestehen? Man sollte es allerdings Vermietern einfacher machen, solche Leute schneller rauswerfen zu können.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Oct 2016, 14:09)

Die Kommunen haben nicht genug Geld, um Immobilien zu enteignen, besonders jetzt nicht, wo die Immobilienpreise exorbitant hoch sind, gerade in den Städten. Man muss also andere Wege finden, den Leerstand zu beseitigen und Baulücken zu schließen. So eine Art Steuer oder Abgabe, wie H2O schreibt, könnte ein Mittel sein, so sie denn rechtskonform wäre.


Warum sollte die Stadt denn für Betrüger geradestehen? Man sollte es allerdings Vermietern einfacher machen, solche Leute schneller rauswerfen zu können.
Gut, könnte man vielleicht in einem Gesetz zusammenfassen. Die Steuer für den Leerstand und die Entschädigung, wenn jemand unter dem Druck, seine Wohnungen vermieten zu müssen, schließlich schrägen Vögeln aufsitzt. Inzwischen ist es nicht mehr gestattet, über einen Bewerber Auskünfte ein zu holen...

Übrigens sehe ich auch die Notwendigkeit für Strafsteuern bei Renovierungsstau im Baubestand und die Pflicht des Mieters für sachgerechte Wohnungsrenovierung... oder aber entsprechende Mehreinnahmen bei der Wohnungsmiete. Da reden wir bei 100 m² von derzeit 16.000 € in 10 Jahren, also von 130 €/Monat, die auf die Verzinsung der Baukosten auf zu schlagen sind.

Ich hatte fast 20 Jahre die meist gar nicht schöne Aufgabe, als Privatmann Mietwohnungen zu verwalten. Deshalb meine ich, daß beide Maßnahmen, Steuern auf Leerstand und Entschädigung bei Fehlverhalten der Mieter, zusammen gehören... wenn der Staat meint, in die Vermietung von Wohnraum eingreifen zu sollen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Oct 2016, 14:30)

Inzwischen ist es nicht mehr gestattet, über einen Bewerber Auskünfte ein zu holen...
Wo steht das?
Deshalb meine ich, daß beide Maßnahmen, Steuern auf Leerstand und Entschädigung bei Fehlverhalten der Mieter, zusammen gehören... wenn der Staat meint, in die Vermietung von Wohnraum eingreifen zu sollen.
Wie gesagt, das sehe ich anders. Oder müsste zB. die Stadt Berlin, die Taschendiebstahl nur noch bei einigermaßen hoher Wahrscheinlichkeit verfolgen will, auch für den durch Taschendiebe entstandenen Schaden aufkommen?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Fadamo
Beiträge: 13343
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:19

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Fadamo »

hafenwirt hat geschrieben:(21 Dec 2015, 12:55)

Hallo,

ich habe gestern mit einem Kumpel über die punktuelle Wohnungsnot gesprochen und was man da so ändern könnte, damit diese gelindert wird. Einige Vorschläge kamen dabei herum.

1. Wohnformen liberalisieren.
Man darf in Deutschland im Prinzip nur in einem dafür vorhergesehenen Wohnhaus wohnen. Hingegen ist es verboten und nur in Einzelfällen toleriert in einem Wohnwagen, ausgebautem Auto zu wohnen. Auch ist es verboten, im Kleingarten zu wohnen. Da sich auch Menschen mit solchen Wohnformen anfreunden können, warum es nicht erlauben dort zu wohnen, wo man möchte?

2. Mischgebiete erlauben.
Dies geht aus einem Artikel hervor, den ich neulich gelesen habe. Dort hieß es in etwa, es bräuchte mehr Mischformen zwischen Gewerbe- und Wohngebiet. Im Prinzip könnte das auch unter Punkt 1 fallen. Auch in Gewerbegebieten sollte Wohnraum zur Verfügung gestellt werden.

3. "Enteignungen"
Mir fiel kein anderer Begriff dafür ein, aber im Endeffekt geht es dabei um Grundstücke in der Stadt, welche nachweislich seit Jahren leer stehen, weil der Besitzer kein Interesse daran hat. Mir fallen hier aus der Stadt mehrere Grundstücke ein, auf denen seit 10 Jahren nix los ist! Teilweise in bester Lage. Diese Gebiete sollten ab einem bestimmten Zeitpunkt (5-10 Jahre) ohne Nutzung an die Stadt übergehen, oder neu ausgeschrieben werden.

Was denkt ihr über diese Vorschläge?

Ich freue mich auf eine spannende Diskussion
Derjenige der Luxuswohnungen bauen will,sollte verpflichtet werden auch gleichzeitig Sozialwohnungen zu bauen.
Weigert er sich, gibt es keine Baugenehmigungen. :)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Oct 2016, 14:40)

Wo steht das?


Wie gesagt, das sehe ich anders. Oder müsste zB. die Stadt Berlin, die Taschendiebstahl nur noch bei einigermaßen hoher Wahrscheinlichkeit verfolgen will, auch für den durch Taschendiebe entstandenen Schaden aufkommen?
Oh je, da fragen Sie mich etwas! Für mich war das klar, und danach habe ich mich gerichtet. Ich meine, daß diese Regel auch bei Bewerbern um eine Arbeitsstelle gilt. Fragen Sie mich bitte nicht danach, wo das wieder steht! Der Arbeitgeber darf auch kein abwertendes Arbeitszeugnis schreiben. Auch da weiß ich nicht, wo das steht, habe mich aber danach gerichtet.

Ich glaube, Ihr Beispiel läuft aus der Spur: Aus Berlin kann ich fortziehen, wenn mir der Betrieb dort nicht gefällt, etwa die öffentliche Sicherheit nicht zusagt. Oder ich kann einen anderen Senat wählen, der eisern durchgreift. Aber mein Wohnungseigentum, das soll ich vermieten... um dieses Sollen geht es doch. Wieviel Enteignung soll der Haus-Wohnungs-Eigentümer denn ohne Entschädigung hinnehmen?

Dann ist am Ende eben "Wohnungsnot"... das ist wirklich kein lustiges Thema. Mag sein, daß ein gewerbsmäßig Wohnungen aus riesigen Beständen vermietendes Unternehmen mit Rechtsabteilung, Hausmeistern und zig Angestellten diese Frage völlig ohne Emotionen behandelt. Aber bisdahin hatte ich es nicht gebracht... :(

Dss versteht man aber erst dann, wenn man sein Eigentum an wildfremde Menschen vermieten soll.
Zuletzt geändert von H2O am Di 25. Okt 2016, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Quatschki »

Hier im Osten Deutschlands hat der Bund seit 2001 im Programm "Stadtumbau Ost" den Abriß bzw. Rückbau von über 300.000 Wohnungen mit 1,2 Milliarden gefördert.
Zuvor hat er mit dem Programm "Sonderabschreibungen Ost" für den Aufbau gewaltiger Leerstände gesorgt.
Beides hat zu gewaltigen Fehlallokationen öffentlicher und privater Ressourcen geführt!
Woher kommt dieses immer noch hohe Vertrauen der Deutschen, dass der Staat solche Sachen regeln könne?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(25 Oct 2016, 15:19)

Hier im Osten Deutschlands hat der Bund seit 2001 im Programm "Stadtumbau Ost" den Abriß bzw. Rückbau von über 300.000 Wohnungen mit 1,2 Milliarden gefördert.
Zuvor hat er mit dem Programm "Sonderabschreibungen Ost" für den Aufbau gewaltiger Leerstände gesorgt.
Beides hat zu gewaltigen Fehlallokationen öffentlicher und privater Ressourcen geführt!
Woher kommt dieses immer noch hohe Vertrauen der Deutschen, dass der Staat solche Sachen regeln könne?
Legen Sie einfach Ihren Jammer Ost in die Kiste mit der einmaligen Erfahrung einer Wiedervereinigung nach 45 Jahren sozialistischer Willkür. Aus meiner Sicht besser wäre diese Frage zu stellen in den großen Industrierevieren des Westens, die nach dem Krieg ja noch aufgeblüht waren. Warum verfallen dort ganze Stadtviertel?
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Fadamo hat geschrieben:(25 Oct 2016, 14:49)

Derjenige der Luxuswohnungen bauen will,sollte verpflichtet werden auch gleichzeitig Sozialwohnungen zu bauen.
Weigert er sich, gibt es keine Baugenehmigungen. :)
Nö, einen Dummen suchen, der den Spaß dann bezahlt... kommt mir sehr bekannt vor. Der dankt Ihnen durch Abwanderung dorthin, wo ihm solche Zumutungen erspart bleiben. Ist doch keine neue Erfahrung!

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p3550437
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

Quatschki hat geschrieben:(25 Oct 2016, 15:19)

Hier im Osten Deutschlands hat der Bund seit 2001 im Programm "Stadtumbau Ost" den Abriß bzw. Rückbau von über 300.000 Wohnungen mit 1,2 Milliarden gefördert.
Zuvor hat er mit dem Programm "Sonderabschreibungen Ost" für den Aufbau gewaltiger Leerstände gesorgt.
Beides hat zu gewaltigen Fehlallokationen öffentlicher und privater Ressourcen geführt!
Woher kommt dieses immer noch hohe Vertrauen der Deutschen, dass der Staat solche Sachen regeln könne?
Weil das Problem nicht so gewaltig ist, wie Du annimmst. Du hast ja per se kein Vertrauen in den Staat und schaust erst danach, mit welchen Randnotizen Du das artikulieren kannst. Wer sich mit der Materie beschäftigt, schaut sich die jeweiligen Begründungen und Rahmenbedingungen an, ebenso den öffentlichen und privaten Nutzen. Die Sonderabschreibungen bis 1998 galten ja allgemein, um Investitionen zu ermöglichen (nicht nur Wohnraum, auch Maschinen, Gewerbegebäude etc.), um Arbeitsplätze und damit Einwohner zu halten; ebenso galt er auch für den Erwerb bestehender Immobilien. Ansonsten wären noch mehr Leute geflohen und die Leerstände größer. In schrumpfenden Orten ist ein Abriss auch ausgesprochen sinnvoll.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(25 Oct 2016, 15:46)

Weil das Problem nicht so gewaltig ist, wie Du annimmst. Du hast ja per se kein Vertrauen in den Staat und schaust erst danach, mit welchen Randnotizen Du das artikulieren kannst. Wer sich mit der Materie beschäftigt, schaut sich die jeweiligen Begründungen und Rahmenbedingungen an, ebenso den öffentlichen und privaten Nutzen. Die Sonderabschreibungen bis 1998 galten ja allgemein, um Investitionen zu ermöglichen (nicht nur Wohnraum, auch Maschinen, Gewerbegebäude etc.), um Arbeitsplätze und damit Einwohner zu halten; ebenso galt er auch für den Erwerb bestehender Immobilien. Ansonsten wären noch mehr Leute geflohen und die Leerstände größer. In schrumpfenden Orten ist ein Abriss auch ausgesprochen sinnvoll.
Aus meiner Sicht stehen die Unzulänglichkeiten und Nöte im Gefolge der deutschen Wiedervereinigung in keinem besonders deutlichen Zusammenhang mit dem Ruf nach "bezahlbarem Wohnraum" oder gar "Wohnungsnot".
Das Thema hat hier überhaupt nichts zu suchen; stört obendrein die Behandlung des Themas dieses Strangs!
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(25 Oct 2016, 16:03)

Aus meiner Sicht stehen die Unzulänglichkeiten und Nöte im Gefolge der deutschen Wiedervereinigung in keinem besonders deutlichen Zusammenhang mit dem Ruf nach "bezahlbarem Wohnraum" oder gar "Wohnungsnot".
Das Thema hat hier überhaupt nichts zu suchen; stört obendrein die Behandlung des Themas dieses Strangs!
Besteht auch nicht. Davon abgesehen find ich den Begriff Wohnungsnot noch immer sehr verwerflich und selbst Wohnungsmangel grenzwertig. Sowas haben wir in Deutschland nicht. Auch die Floskel des bezahlbaren Wohnraums, sagt irgendwie nichts. Wenn da jemand lebt, ist die Miete bzw. der Kaufpreis ja offenbar von jemandem bezahlbar. Findet sich zum Preis niemand, der es zahlen kann/will, muss man mit dem Preis eben runter. :?:
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41456
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(25 Oct 2016, 15:46)In schrumpfenden Orten ist ein Abriss auch ausgesprochen sinnvoll.
Eher sogar eine Chance für die Stadtgestaltung. Es werden ja nicht die schönsten Gebäude abgerissen dann:
http://1.bp.blogspot.com/-83vnGJ_HTfM/T ... 1600/3.JPG
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(25 Oct 2016, 16:14)

Eher sogar eine Chance für die Stadtgestaltung. Es werden ja nicht die schönsten Gebäude abgerissen dann:
http://1.bp.blogspot.com/-83vnGJ_HTfM/T ... 1600/3.JPG
Absolut richtig. Da gibt's recht hübsche Beispiele. Und da braucht man integrierte Stadtentwicklungskonzepte. Recht gelungen -- ebenfalls mit Bundesmitteln gefördert -- finde ich Wismar.

Die Stadt verlor recht viele Einwohner und in den 90ern sah jedes zweite Haus in der Innenstadt so aus als würde es jederzeit zusammenbrechen können. Statt Fenstern sah man nur morsche Holzplatten. In den Plattenbauten am Stadtrand war nicht selten die Mehrheit der Wohnungen unbewohnt.

Also nahm man Geld in die Hand: in der Innenstadt hat man investiert und gleichzeitig am Stadtrand einiges abgerissen. Mittlerweile findet man kaum noch (vielleicht gar auch gar keine) mitgenommene Häuser, die Innenstadt ist belebt, viele kleine Geschäfte haben sich neu angesiedelt und die vorhandene Infrastruktur ist besser ausgelastet. Vor allem ist vieles fußläufig erreichbar, sodass Eltern ihr Kind auch zu Fuß in drei Minuten zur Kita bringen können statt wie früher mit dem Auto einen Umweg einzulegen. Durch die bessere Auslastung spart die Stadt bzw. das Land auch wieder Geld, da man entferntere Kitas, ÖPNV-Strecken, Schulen, Altenheime etc. schließen konnte. Durch den geringeren Auto-Anteil hat man auch einige innerstädtische Parkplätze beseitigen können und den Platz den Fußgängern bzw. Lokalen überlassen, sodass da ganz gut Leben ist und auch die Zahl der Gäste/Touristen nach oben ging (-> Arbeitsplätze und Steuereinnahmen). Dass man die ansässige Hochschule etwas aufgestockt hat, hat auch das Stadtbild verjüngt.

Sowas geht natürlich nicht über Nacht, sondern braucht viele Jahre. Mittlerweile stagniert die Einwohnerzahl bzw. ist von 2013 auf 2014 sogar leicht gestiegen. Man rechnet zwar damit, dass es weiter eine leichte Absenkung geben wird, aber sehr verhältnismäßig und primär am Stadtrand, wo die Infrastrukturkosten für die Gemeinden signifikant höher sind. In der idyllischen Innenstadt selbst gibt's kein Nachfrageproblem.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(25 Oct 2016, 16:06)

Besteht auch nicht. Davon abgesehen find ich den Begriff Wohnungsnot noch immer sehr verwerflich und selbst Wohnungsmangel grenzwertig. Sowas haben wir in Deutschland nicht. Auch die Floskel des bezahlbaren Wohnraums, sagt irgendwie nichts. Wenn da jemand lebt, ist die Miete bzw. der Kaufpreis ja offenbar von jemandem bezahlbar. Findet sich zum Preis niemand, der es zahlen kann/will, muss man mit dem Preis eben runter. :?:
Ich bin und bleibe ja gemein! Warum bauen sich die Meckerer nicht selbst ihre Bleibe, nach Feierabend und im Urlaub? Davon wird niemand dümmer oder ungeschickter, und zum Saufen und Glotzen bleibt einfach keine Zeit mehr. Warum bieten Städte nicht solche Projekte an... mitsamt fachlicher Anleitung, Aufsicht und Plänen?

Übrigens muß man noch bedenken, daß die mittlere Größe unserer Wohnungen inzwischen bei über 70 m² /Person angelangt ist. Ging vor einigen Wochen durch die Nachrichten.
PittBrad

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von PittBrad »

hafenwirt hat geschrieben:(25 Oct 2016, 13:18)
"Ungenutzt" sollte in Gesetzesform nach politischen Verhandlungen definiert werden. Das kann ne Prozentzahl sein, ne Anzahl an Jahren , ...
Oh. Das Gesetz wird auf alle Fälle umfangreich. Hm, wie wäre die Herangehensweise: Anstatt einfach ein Symptom aufwändig zu bekämpfen, wie wäre es, sich mal zu fragen, warum Wohneigentümer eine Wohnung so lange leer steht. So kann man das Problem verstehen und viel effektiver lösen. Also, was ist deiner Ansicht nach der Grund? Auch könnte man sich fragen, wie viele Immobilien davon betroffen sind. Sonst macht man ein Riesenfass auf um kosmetische Wirkung zu erzielen.

Wobei: Eigentlich sollte man noch weiter gehen und sich fragen, warum es überhaupt diese Wohnungsnot gibt. Warum steigen Mieten in Städten so krass, aber auf dem Land gar nicht?
Und den Unterschied zwischen einem Objekt, welches wichtig für das Überleben eines anderen Menschens wie eine Behausung und einem privat genutzten Objekt wie einem TV muss ich dir nicht erklären, oder?
Ich sag ja: Der nächste Schritt.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(25 Oct 2016, 16:58)

Ich bin und bleibe ja gemein! Warum bauen sich die Meckerer nicht selbst ihre Bleibe, nach Feierabend und im Urlaub? Davon wird niemand dümmer oder ungeschickter, und zum Saufen und Glotzen bleibt einfach keine Zeit mehr. Warum bieten Städte nicht solche Projekte an... mitsamt fachlicher Anleitung, Aufsicht und Plänen?
Wenn man Laien beaufsichtigt und jeden Handgriff erklärt, dürfte das teurer werden als einfach selbst zu bauen, also als Stadt. Und Gemecker wird's immer geben. Witzigerweise ist der Anteil vom Nettoeinkommen, den die Deutschen zahlen, seit knapp 50 Jahren konstant (20-25%), während sich die Wohnfläche pro Kopf fast verdoppelt hat. Da sag ich mal böse: viele Deutsche sind einfach nicht bereit, mehr Geld fürs Wohnen auszugeben. In Hamburg ging man vor fünf, sechs Jahren für "bezahlbare Mieten" demonstrieren, als die Durchschnittskaltmiete bei Neuvermietung (nicht Bestand!) die 10 Euro den Quadratmeter überschritten hat. Erzähl das mal jemanden in ähnlich großen Städten mit niedrigerer Kaufkraft, z.B. Rom oder Warschau.

Zum anderen ist meine persönliche, sicherlich nicht repräsentative Einschätzung, dass viele Mieter zu blöd sind, eine entsprechende Wohnung zu finden. Wer bei uns ein niedriges Einkommen hat, kann Wohngeld beim Staat beantragen. Das machen aber nicht einmal 25% jener, die berechtigt sind. Kann natürlich sein, dass die anderen ehrenswerte Leute sind, die auf staatlichen Zuschuss freiwillig verzichten. Ich hab da aber meine Zweifel.

Außerdem gibt's bei uns sehr viele Genossenschaften, die hunderttausende Wohnungen haben. Das sind zwar in der Regel keine geförderten Sozialwohnungen, aber sie sind trotzdem viel billiger als freifinanzierte Wohnungen von Immobilienunternehmen. Klar, für angesagte Szeneviertel gibt's Wartelisten und es kann da bis zu zwölf Monate dauern bis man ein Angebot hat. In "normalen" Stadtteilen dauert's nur wenige Wochen. Und ein Umzug innerhalb einer Genossenschaft ist auch einfach. Man meldet einfach als Mitglied Interesse an einem anderen Stadtteil und gut ist. Zieht man nach zwölf Monaten nochmal um. Stattdessen gehen die Leute auf gängige Immobilienplattformen, stehen mit 100 Leuten zigmal in der Schlange und zahlen dann "glücklich" überdurchschnittlich viel Miete, während im Haus gegenüber, selber Bautyp, 30-50% weniger gezahlt wird und die Verwaltung schneller bei Problemen reagiert. Aber was soll's. Sollen sie machen. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Oct 2016, 15:17)

Oh je, da fragen Sie mich etwas! Für mich war das klar, und danach habe ich mich gerichtet.
Dann hast du wohl etwas falsch gemacht. Es gibt die Mieterselbstauskunft, es gibt die Schufa und andere Auskunfteien, die man auch als Vermieter befragen kann.
Wieviel Enteignung soll der Haus-Wohnungs-Eigentümer denn ohne Entschädigung hinnehmen?
Gar keine. Trotzdem muss etwas getan werden, damit leerstehende Gebäude wieder genutzt werden, das können ja auch Hemmnisse bürokratischer Art sein, die überwunden werden müssen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Oct 2016, 17:21)

Dann hast du wohl etwas falsch gemacht. Es gibt die Mieterselbstauskunft, es gibt die Schufa und andere Auskunfteien, die man auch als Vermieter befragen kann.


Gar keine. Trotzdem muss etwas getan werden, damit leerstehende Gebäude wieder genutzt werden, das können ja auch Hemmnisse bürokratischer Art sein, die überwunden werden müssen.
Zu der Zeit, als ich auf dem Gebiet tätig sein mußte, war in meiner Geburtsstadt ein hoher Leerstand durch Modernisierungsstau. Künftige Mieter wollten einfach nicht mehr in Großstadtlage mit Ofenheizung und ohne Kachelbad und ohne Balkon wohnen... auch keine Studenten. Mein Vater und dann auch ich haben diese Entwicklung gottlob kommen sehen und rechtzeitig Wohnung für Wohnung nach dem Auszug der Mieter auf zeitgemäßen Stand gebracht. Aber Spaß machte mir das auf Dauer wirklich nicht... vielleicht auch, weil ich mit meiner Berufstätigkeit auf angenehmere Weise ein Einkommen erzielen konnte.

Ich tendiere daher mehr zu frems' Überzeugung, daß wir hier alle auf sehr hohem Niveau meckern und jammern.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

Merkwürdige Antwort auf mein Zitat.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Fadamo
Beiträge: 13343
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:19

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Fadamo »

H2O hat geschrieben:(25 Oct 2016, 15:39)

Nö, einen Dummen suchen, der den Spaß dann bezahlt... kommt mir sehr bekannt vor. Der dankt Ihnen durch Abwanderung dorthin, wo ihm solche Zumutungen erspart bleiben. Ist doch keine neue Erfahrung!

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p3550437
Adel verpflichtet. :thumbup:
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von H2O »

Fadamo hat geschrieben:(26 Oct 2016, 13:34)

Adel verpflichtet. :thumbup:
Auf diese Art Ritterschlag könnte ich gut verzichten; der käme mir eher wie ein Eselstritt vor.
Benutzeravatar
Fadamo
Beiträge: 13343
Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:19

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Fadamo »

H2O hat geschrieben:(26 Oct 2016, 13:56)

Auf diese Art Ritterschlag könnte ich gut verzichten; der käme mir eher wie ein Eselstritt vor.
:D
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Kael »

Wieso baut man nicht einfach Hochhäuser mit 12qm wohnungen und 20qm für Paare
Wildermuth
Beiträge: 3239
Registriert: Mo 18. Apr 2016, 14:37

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Wildermuth »

Kael hat geschrieben:(29 Oct 2016, 05:09)

Wieso baut man nicht einfach Hochhäuser mit 12qm wohnungen und 20qm für Paare
Gibts und werden auch weiterhin gebaut. Nennt man studentenheim oder so ähnlich.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34807
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Misterfritz »

ohne weitere flächen zu beanspruchen, könnte man massiv in die aufstockung vorhandener mehrfamilienhäuser investieren. das wäre vor allem in städten sinnvoll, wo wenig freie flächen zur verfügung sind und/oder baugrundstücke enorm teuer sind.
http://www.fr-online.de/darmstadt/wohnu ... 86530.html
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73219
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Tom Bombadil »

Wildermuth hat geschrieben:(29 Oct 2016, 05:52)

Nennt man studentenheim oder so ähnlich.
Können da auch Studenten im Seniorenstudium einziehen?

teddys home hat geschrieben:(29 Oct 2016, 10:51)

ohne weitere flächen zu beanspruchen, könnte man massiv in die aufstockung vorhandener mehrfamilienhäuser investieren.
Ja, wenn die Statik es hergibt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von frems »

Da hat sich wohl jemand verspekuliert:

Die Stadt entzieht einem Immobilienbesitzer die Verfügung über leere Wohnungen. Das Bezirksamt renoviert auf seine Kosten und sucht Mieter.
https://www.taz.de/Stadt-macht-Ernst-ge ... /!5353348/
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
ebi80
Beiträge: 944
Registriert: Mo 7. Nov 2016, 21:06

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von ebi80 »

Ich wäre für Plastikplanen. Der Menschen würdig. Günstig in der Anschaffung. Die Menschheit kommt wieder in die Realität zurück. Hätte sogar einen psychologischen Effekt. Und Abends gibt es gemeinsames Gänseblümchen grillen.
Welldachhütten wäre auch ne Idee, aber schon zuviel des guten. Vielleicht Gitterkäfige wie in manchen Asiatischen Metropolen.
Wer braucht schon ein eigenes Klo, Küche, Wasser und Strom. Völlig überbewertet und Menschen haben so ein Luxus nicht verdient, außer mir. Ironie aus.
Fight for a living Planet!
Benutzeravatar
streicher
Moderator
Beiträge: 8454
Registriert: Di 13. Feb 2018, 09:07

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von streicher »

Misterfritz hat geschrieben:(29 Oct 2016, 10:51)

ohne weitere flächen zu beanspruchen, könnte man massiv in die aufstockung vorhandener mehrfamilienhäuser investieren. das wäre vor allem in städten sinnvoll, wo wenig freie flächen zur verfügung sind und/oder baugrundstücke enorm teuer sind.
http://www.fr-online.de/darmstadt/wohnu ... 86530.html
Passiert hier in München ständig. Wir wohnen in einer Wohnung im Dachgeschoss, welches ausgebaut worden ist. München scheint allerdings noch auf Jahrzehnte das Los gezogen zu haben, mit der Schaffung von Wohnraum dem tatsächlichen Bedarf hinterher zu hinken.

Wären Tiny Houses ein Teil der Lösung? Sie beanspruchen wenig Platz und müssen je nach Typ auch nicht an einen Ort gebunden sein.
Die Zukunft ist Geschichte.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Vorschläge zur Wohnungsnot

Beitrag von Quatschki »

Müssen halt ein paar Alte sterben. Nützt doch alles nichts!
Der Anstieg der Lebenserwartung um 1 Jahr bewirkt in Deutschland einen Mehrbedarf von einer halben Million Wohnungen, weil eben die Wohnungen länger benötigt werden als früher.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Antworten