Für den Ausbau der Eisenbahn

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frems
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von frems »

Walter Hofer » Di 7. Apr 2015, 14:17 hat geschrieben:
das macht keinen Sinn in D, denn:
ein Ausfall einer Transrapidstrecke durch Unfall, Unwetter, Naturkatastrophen wie Erdbeben usw. bedeutet einen Verlust der gesamten Transportkapazität, da anders als bei existenten Netzen keine Umfahrungen möglich sind. Alternative Verkehrsmittel wie Rad/Schiene, Straße oder Luft müssen also stets als Notfall-Lösung vorhanden sein, um eine ausreichende Verfügbarkeit der Transportleistung sicherzustellen.
Eine Transrapid-Strecke hätte ja nicht bedeutet, daß man alle Straßen, Flughäfen und Bahntrassen abreißt, sondern einfach ein weiteres Verkehrssystem integriert. Und ein Exporthindernis war's aber schon. Länder wie Brasilien waren ja an einem Transrapid interessiert. Die erste (und häufig letzte) Frage war bloß meist: "Wenn das System so gut ist, warum nutzt Ihr es in Deutschland nicht selbst?". Und genau solche Aspekte werden bei der Kosten-Nutzen-Rechnung selten berücksichtigt, sondern nur die Kosten für Planung und Bau angeschaut. Da ist uns selbst die kleine Ferieninsel Teneriffa voraus, die nun einen Maglev-Strecke plant und zum Ergebnis kam, daß ein Rad-Schiene-System teurer wäre. Viele Deutsche machten da nur große Augen und verwiesen darauf, daß ein gebauter Kilometer Gleisbett doch günstiger sei als ein Transrapid auf Pfeilern. Tja. :|
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Tom Bombadil
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bin auch der Meinung, dass der Transrapid ein Exportschlager sein könnte, wenn man ihn denn selber betreiben würde. Eine Strecke Hamburg-Berlin bietet sich doch geradezu an, vllt. klappt es ja, wenn Hamburg Olympiastadt wird. Köln-Frankfurt wäre auch attraktiv, aber wohl deutlich schwieriger zu bauen. Man müsste halt "nur" mal anfangen.
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Teeernte
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil » Di 7. Apr 2015, 14:54 hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung, dass der Transrapid ein Exportschlager sein könnte, wenn man ihn denn selber betreiben würde. Eine Strecke Hamburg-Berlin bietet sich doch geradezu an, vllt. klappt es ja, wenn Hamburg Olympiastadt wird. Köln-Frankfurt wäre auch attraktiv, aber wohl deutlich schwieriger zu bauen. Man müsste halt "nur" mal anfangen.

....für 50 Mrd. € ? - und die Fahrgäste sind "Beamte" oder Politiker mit einer Kostenlosen Netzkarte ?

Wie willst Du die Kosten "einfahren" - werden alle Chinesen nach Hamburg//Frankfurt eingefahren ?

Der KOSTENLOSE Flug - Köln Bonn >> Berlin sollte doch REICHEN.
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Helmuth_123
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Helmuth_123 »

schokoschendrezki » Di 7. Apr 2015, 14:02 hat geschrieben:
Bei den Strecken Berlin-Stettin und Berlin-Breslau waren wir selbst in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts schon mal wesentlich weiter.
Apropos internationaler Bahnverkehr. Sit dem 1. März existiert der Dresden-Breslau-Express nicht mehr.
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jack000
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil » Di 7. Apr 2015, 14:54 hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung, dass der Transrapid ein Exportschlager sein könnte, wenn man ihn denn selber betreiben würde. Eine Strecke Hamburg-Berlin bietet sich doch geradezu an, vllt. klappt es ja, wenn Hamburg Olympiastadt wird. Köln-Frankfurt wäre auch attraktiv, aber wohl deutlich schwieriger zu bauen. Man müsste halt "nur" mal anfangen.
Was Köln - FFM betrifft so ist der Zug in jedem Fall abgefahren, da es dort eine Hochgeschwindigkeitsstrecke gibt, die zu Zeiten der Transrapid-Diskussion bereits im Bau/Planung war.
=> Hamburg - Berlin wäre die Chance gewesen, da die Bahnverbindung zwischen diesen Städten miserabel ausgebaut war und so ein erhebliches Potential vorlag.
Aber nun ist auch die Strecke ausgebaut worden und inzwischen gibt es m.E. keine sinnvolle Verbindung mehr, die für den TR sinnvoll wäre.
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frems
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von frems »

jack000 » Mi 8. Apr 2015, 18:02 hat geschrieben: Aber nun ist auch die Strecke ausgebaut worden und inzwischen gibt es m.E. keine sinnvolle Verbindung mehr, die für den TR sinnvoll wäre.
Überlegungen gab's ja einige, auch noch im letzten Jahrzehnt. Von 2007:
Während Deutschland zögert, staatliche Milliardengarantien abzugeben, um die Fehmarnbrücke zu sichern und die Bürger auf Fehmarn dagegen demonstrieren, ist man in Dänemark schon einen Schritt weiter. Das Schiller-Institut, eine Mischung aus allgemeiner Interessengruppe für einen starken Staat und Bürgerinitiative zur Stützung riesiger Infrastrukturprojekte, meint, dass Hamburg und Kopenhagen nicht einmal eine Zugstunde voneinander entfernt liegen. Mit einer Magnetschwebebahn wie dem Transrapid und der Brücke sei es machbar, von der einen in die andere nordeuropäische Großstadt binnen 40 Minuten zu fahren, heißt es.
http://www.welt.de/welt_print/article96 ... nuten.html

Berlin-Hamburg ist aber in der Tat nun erstmal vom Tisch, nachdem die Trassen ertüchtigt wurden und man (je nach Bahnhof) 1:30-2:00 benötigt.
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil » Di 7. Apr 2015, 14:54 hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung, dass der Transrapid ein Exportschlager sein könnte, wenn man ihn denn selber betreiben würde. Eine Strecke Hamburg-Berlin bietet sich doch geradezu an, vllt. klappt es ja, wenn Hamburg Olympiastadt wird. .
Meines Erachtens ist der Transrapid schwebender Unsinn. Er ist exorbitant teuer und fügt sich nicht ins Schienennetz ein.
Köln-Frankfurt wäre auch attraktiv, aber wohl deutlich schwieriger zu bauen. Man müsste halt "nur" mal anfangen
Nur gibt es hier schon eine ICE-Strecke.
Die weitgehend mit 300 km/h befahrbare Strecke verbindet die mit insgesamt rund 15 Millionen Einwohnern beiden größten deutschen Metropolregionen Rhein-Ruhr und Rhein-Main. Sie verkürzt die Reisezeit auf zahlreichen nationalen und internationalen Relationen gegenüber der Linken Rheinstrecke um etwa eine Stunde. Die kürzesten planmäßigen Fahrzeiten zwischen dem Hauptbahnhof Köln und Frankfurt Flughafen liegen im Fahrplanjahr 2015 bei 48 Minuten, nach Frankfurt Hauptbahnhof bei 62 Minuten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellfah ... Rhein/Main
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Thomas I »

Adam Smith » Mi 8. Apr 2015, 18:48 hat geschrieben:
Meines Erachtens ist der Transrapid schwebender Unsinn. Er ist exorbitant teuer und fügt sich nicht ins Schienennetz ein.
Und ist dem Gütertransport überhaupt nicht zugänglich...
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Tom Bombadil
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith » Mi 8. Apr 2015, 18:48 hat geschrieben:Nur gibt es hier schon eine ICE-Strecke.
Die wird dann für den Frachtverkehr genutzt und entlastet das Mittelrheintal, damit die Menschen dort auch mal wieder schlafen können.
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Mithrandir »

Der Transrapid ist tot. Die beste Chance war m. E. da, als die Chinesen vor 10 Jahrne das Hochgeschwindigkeitsnetz neu gebaut haben, undzwar komplett neu: Neue Strecken, neue Züge, neue Bahnhöfe. Und das auch noch in so großem Maßstab, dass Kosten für eventuell erforderliche weitere Entwicklung auf viele Strecken/Züge/Bahnhöfe/Passagiere hätten verteilt werden können. Die Entscheidung ist aber zugunsten Rad-Schiene gefallen. So eine Gelegenheit kommt nicht mehr.
Abgesehen davon ist der Transrapid auch technologisch inzwischen veraltet. Die Japaner arbeiten gerade mit ihrer eigenen Magnetschwebe-Technik an einer Strecke Tokio-Osaka, nächste Woche werden sie voraussichtlich die 600km/h knacken; die sind auch dabei ihre Technik zu exportieren und wollen Strecken in den USA bauen.
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Thomas I »

Tom Bombadil » Mi 8. Apr 2015, 19:08 hat geschrieben: Die wird dann für den Frachtverkehr genutzt und entlastet das Mittelrheintal, damit die Menschen dort auch mal wieder schlafen können.
Die ist überhaupt nicht für Güterverkehre nutzbar.
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Cindy »

Quatschki » So 5. Apr 2015, 19:50 hat geschrieben:Vielleicht in Afrika.
Da fahren sie teilweise noch mit rollendem Material und Signaltechnik aus der Kaiserzeit, aber nicht aus Nostalgiegründen, sondern weil es dort Stand der Technik ist
und 50 Jahre Entwicklungshilfe versickert sind, ohne dass zum Beispiel mal auf dem Tanganjikasee ein neuer Frachtdampfer beschafft werden konnte!
Nur das die Technik damals nicht schlechter war als heute.

Klingt komisch, aber es ist so.
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Cindy »

Helmuth_123 » Mi 8. Apr 2015, 17:09 hat geschrieben:
Apropos internationaler Bahnverkehr. Sit dem 1. März existiert der Dresden-Breslau-Express nicht mehr.

Kein Verlust, die weite Strecke mit Nahverkehrstriebwagen (BR 642) war eine Zumutung.
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Quatschki »

Cindy » 6. Jul 2015, 23:10 hat geschrieben:

Kein Verlust, die weite Strecke mit Nahverkehrstriebwagen (BR 642) war eine Zumutung.
Weil der deutsche Teil der Strecke nicht elektrifiziert ist. Da wurde auf 2/3 der Strecke mit Diesel unter der Oberleitung gefahren!
Würde man wenigstens das Stück von Görlitz Hbf über den Neißeviadukt nach Zgorzelec elektrifizieren (also den Stand von vor 1945 wieder herstellen), dann könnten die polnischen Züge in Görlitz Hbf enden.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Für den Ausbau der Eisenbahn

Beitrag von Thomas I »

Quatschki » Mo 6. Jul 2015, 23:40 hat geschrieben: Weil der deutsche Teil der Strecke nicht elektrifiziert ist. Da wurde auf 2/3 der Strecke mit Diesel unter der Oberleitung gefahren!
Würde man wenigstens das Stück von Görlitz Hbf über den Neißeviadukt nach Zgorzelec elektrifizieren (also den Stand von vor 1945 wieder herstellen), dann könnten die polnischen Züge in Görlitz Hbf enden.
Zgorzelec ist auch nicht elektrifiziert, die Oberleitung beginnt erst in Wegliniec. Dass die Züge in Zgorzelec enden hat signaltechnische und zulassungsbedingte Gründe.
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