Freiräume erkämpfen?!

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MoOderSo
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von MoOderSo »

pmb » Di 25. Dez 2012, 22:10 hat geschrieben:
Rheinmetall baut LKWs genau genommen mit MAN zusammen, die üblicherweise an die Bundeswehr ausgeliefert werden, somit würde man die Bundeswehr beklauen bzw. Rheinmetall, wenn man sie vor Auslieferung schon klaut.
Und warum wäre das in Ordnung?
Weil die Waffen herstellen?
Warum nicht den Bauern beklauen, von dessen Erzeugnissen sich der Soldat ernährt?
Ohne ihn könnte der Krieger auch schlecht Krieg spielen.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von hafenwirt »

frems » Di 25. Dez 2012, 19:12 hat geschrieben:[...]Das tun meist erlebnisorientierte Jugendliche, die einen Vorwand suchen, obwohl sie selbst mit ihren Partikularinteressen den Gentrifizierungsprozeß antrieben und damit für die Verdrängung sorgten.

Fremdes Eigentum mit Gewalt an sich zu reißen und dadurch zusätzlich Kosten entstehen zu lassen, ist sicherlich eine Straftat und nicht legitim.
Oder Studierende, die sich fragen, warum sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden, deshalb seit Monaten bei Freunden auf dem Sofa schlafen - und das obwohl universitäre Räume seit Jahren leer stehen und dies nur, weil man auf irgendwelche Investoren wartet, die dort eventuell unter Umständen vielleicht irgendwann die Fläche aufkaufen und dort ein Hotel hinsetzen... :(

https://www.google.de/search?q=wohnungs ... =firefox-a

https://www.asta.uni-goettingen.de/917
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von frems »

hafenwirt » Mi 26. Dez 2012, 12:50 hat geschrieben:
Oder Studierende, die sich fragen, warum sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden, deshalb seit Monaten bei Freunden auf dem Sofa schlafen - und das obwohl universitäre Räume seit Jahren leer stehen und dies nur, weil man auf irgendwelche Investoren wartet, die dort eventuell unter Umständen vielleicht irgendwann die Fläche aufkaufen und dort ein Hotel hinsetzen... :(
Wohnungsnot ist in der Regel nur ein Märchen. In Hamburg beklagen sich zu jedem Semesterbeginn die Studenten auch, weil's wahrhlich schwierig. Das Problem sind da eher ihre hohen Ansprüche, möglichst zentral in der Stadt, Kneipen in der Nähe, Uni gerne auch nicht zu weit entfernt, wobei letzteres nicht ganz so wichtig ist. Am Stadtrand in Hochhaussiedlungen gibt's genug bezahlbaren Leerstand oder in Mehrfamilienhäusern in vor Orten, die jedoch 30 Minuten mit der U-Bahn entfernt sind vom "Nachtleben". Es soll aber halt ein sanierter Altbau im Gründerzeitviertel sein. Und wenn jeder in einigen wenigen Stadtteilen wohnen will, wird's halt eng bzw. nicht jeder kann Wohnraum finden -> die Preise steigen. Eine 3er-WG hat meistens auch weniger Problemen, eine Warmmiete von 1.000 Euro zu zahlen. Eine mehrköpfige Familie, wo evtl. nur der Mann einer einfachen Tätigkeit nachgeht, kann da nicht mithalten.

Ein schönes Beispiel ist bei uns in Hamburg die Technische Uni. Die liegt im Süden und ziemlich ab vom Schuß, eher unbeliebtes Wohnviertel und dementsprechend gibt's Leerstand und günstigen Wohnraum. Trotzdem lebt gerade einmal jeder zehnte Student der Uni im dortigen Bezirk -- der Rest pendelt lieber und wohnt in teureren, angesagten Quartieren. Da wird halt immer gerne auf hohem Niveau geklagt, wenn das politische Schlagwort "Wohnungsmangel" kommt. Sicherlich spielen weitere Faktoren wie ein höherer Anteil an Singlehaushalten eine Rolle, weshalb ein verstärkter Wohnungsbau der Städte und Kommunen schon richtig ist, aber von Mangel oder gar Not kann man flächendeckend nicht sprechen. Vor allem nicht als Legitimation, damit erlebnisorientierte Jugendliche symbolisch in Gebäude stürmen, ein paar Transparente aufhängen und fordern, am liebsten gar keine Miete mehr zahlen zu müssen. :?

http://www.mopo.de/polizei/altona-ex-fi ... 75094.html

Altona, Ottensen, alles yuppisierte Stadtteile, die früher Rückzugsorte für Geringverdiener waren. Nach Farmsen, Rahlstedt, Bergedorf oder Neugraben (alles angebundene Stadtteile, die etwas weiter weg sind) gehen diese selbsternannten linken Aktivisten merkwürdigerweise nicht. Über solche symbolischen, aber medienwirksamen Protestaktionen von Studenten und Künstlern aus Wohlstandsfamilien ist die Immobilienwirtschaft übrigens immer sehr erfreut. Da weiß man, wo es sich zu investieren lohnt und wo man eine nette Rendite kriegen kann.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von Antisozialist »

hafenwirt » Mi 26. Dez 2012, 13:50 hat geschrieben:
Oder Studierende, die sich fragen, warum sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden, deshalb seit Monaten bei Freunden auf dem Sofa schlafen - und das obwohl universitäre Räume seit Jahren leer stehen und dies nur, weil man auf irgendwelche Investoren wartet, die dort eventuell unter Umständen vielleicht irgendwann die Fläche aufkaufen und dort ein Hotel hinsetzen... :(

https://www.google.de/search?q=wohnungs ... =firefox-a

https://www.asta.uni-goettingen.de/917
Viele Studiengänge lassen sich auch an der Fernuniversität Hagen oder in ostdeutschen Kleinstädten mit niedrigen Mietpreisen studieren, so dass man oft gar nicht in zentrales und angesagtes Großstadtviertel ziehen muss, um studieren zu können.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von hafenwirt »

Das mag in Hamburg der Fall sein, aber hier ist die Situation tatsächlich so.

Es gibt hier keine Hochhäuser in Randvierteln. Und auch keine weiten Wege. Ich wohne fast am Rand der Stadt, trotzdem schaffe ich es zu Fuß in die Kneipe in 20 Min. Das ist in Ordnung.

Innenstadt und innenstadtnahe Bereiche sind ohnehin für durchschnittliche Studis kaum noch bezahlbar, die Straßen wurden in den letzten Jahren komplett erneuert, die Kosten an die Vermieter und dann an die Mieter weitergegeben. Eine Freundin hat für ein 12qm Zimmer in einer WG knapp 300€ gezahlt.

Die Wohnheime sind voll, zwischen 6-12 Monaten Wartezeit ists bei den meisten Listen. Weil man aufgrund der Doppeljahrgänge im letzten Jahr ganz plötzlich gemerkt hat, dass da ja viel mehr Studierende anfangen wollen, als sonst, hat man sich dieses Jahr dazu entschlossen, ein neues Wohnheim zu bauen, welches aber erst nächstes Jahr ausgeschrieben wird.

Gleichzeitig stehen eben einige Räume leer und es wird sich aus o.g. Gründen geweigert, diese in Wohnraum umzuwandeln. Freiräume hat hier zwar nieman erkämpft, aber ich hätte es nachvollziehen können, wenn man das ein oder andere leerstehende Gebäude mal näher angeguckt hätte.

Seitens der Uni und der Stadt hat man letztes Jahr die Bevölkerung aufgefordert, doch Studis aufzunehmen, aber es hatte auch positive Effekte, das Hostel war wochenlang vollbesetzt und da ich den Besitzer kenne, hat dieser sich seine nächsten Urlaube verdient. :)
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von frems »

In Göttingen wohnen über 120.000 Menschen. Da mag ein einzelnes Hostel symbolisch sein, aber hat dann doch recht wenig Einfluß auf den Wohnungsmarkt. Man kann auch nicht so problemlos irgendwelche Räume, wie leerstehende Bürogebäude, in Wohnraum umwandeln, auch wenn die Forderung erstmal schlüssig und unterstützenswert klingt. Da muß man halt flexibel sein, wenn man in eine hippe Studentenstadt ziehen möchte, und vielleicht zum Semesterbeginn erstmal im Umland Ausschau halten und ggf. mit dem Semesterticket pendeln. Der AStA ist auch nicht immer die beste Quelle, für eine objektive, wissenschaftliche Betrachtung des Wohnungsmarktes.

Wie gesagt, Wohnungsbau in Städten mit hoher Fluktuation ist absolut richtig, aber irgendwie klappt's bei den meisten ja dann doch irgendwie -- trotz einmaligen Ausnahmen wie doppelten Abijahrgängen oder Aussetzung der Wehrpflicht. (Abgesehen davon, daß Bevölkerung sowie Studentenzahl in der besagten Stadt, die auch nur ein Einzelfall ist, seit Jahren abnimmt)

Und es ging ja auch weniger um die Zugezogenen, sondern die Alteingesessenen, die umziehen müssen. Das betrifft vor allem Geringverdiener und ihre Familien. Bloß wird da niemand von heute auf morgen vor die Tür gesetzt, sodaß er sich aus Existenzängsten Wohnraum illegal an sich reißen müßte. In der Regel gibt's für Geringverdiener entsprechende Unterstützungen, ob Wohngeld, ob Zugang zu Sozialbauwohnungen (Kostenmieten sind anders als ortsübliche Vergleichsmieten nicht von einem Mietspiegel angetastet) oder auch Zugriff auf öffentlich, zurückgehaltene Wohnungen. Die Leute ziehen dann um, wenn sie feststellen, daß ihre Miete immer weiter steigt (was durchs BGB aber auch nicht unbegrenzt möglich ist) und sie sie sich irgendwann nicht mehr leisten können oder wollen (ohne auf andere Dinge zu verzichten). Alles nicht so dramatisch, wie erlebnisorientierte Hausbesetzer es gerne darstellen, nachdem sie selbst die Preise angekurbelt haben.
Zuletzt geändert von frems am Mi 26. Dez 2012, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von pmb »

frems » Mi 26. Dez 2012, 18:47 hat geschrieben: In der Regel gibt's für Geringverdiener entsprechende Unterstützungen, ob Wohngeld, ob Zugang zu Sozialbauwohnungen (Kostenmieten sind anders als ortsübliche Vergleichsmieten nicht von einem Mietspiegel angetastet) oder auch Zugriff auf öffentlich, zurückgehaltene Wohnungen. Die Leute ziehen dann um, wenn sie feststellen, daß ihre Miete immer weiter steigt (was durchs BGB aber auch nicht unbegrenzt möglich ist) und sie sie sich irgendwann nicht mehr leisten können oder wollen (ohne auf andere Dinge zu verzichten). Alles nicht so dramatisch, wie erlebnisorientierte Hausbesetzer es gerne darstellen, nachdem sie selbst die Preise angekurbelt haben.
Das ist neoliberales Geschwätz vom feinsten.

Das was der Vermieter macht, indem er die Mieter immer mehr erhöht ist Erpressung, nichts anderes, er nutzt seine Macht, die ihm sein Eigentum gibt aus, um Menschen aus den Wohnungen zu verdrängen.

Dann werden die Wohnungen zu Luxuswohnungen saniert, daneben noch ein Starbucks, Hotels, gehobene Gastronomie und sonstige Luxusdienstleistungen.

Und die Geringverdiener dürfen dann in Sozialwohungen ziehen, wenn man sie in Wellblechhütten leben lassen würde, könnte man die Löhne bzw. das Arbeitslosengeld 2 evtl. noch mehr senken??

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Zuletzt geändert von pmb am Do 27. Dez 2012, 21:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von frems »

pmb » Do 27. Dez 2012, 21:54 hat geschrieben:
Das ist neoliberales Geschwätz vom feinsten.
:D

Nein, nur die gesetzliche Grundlage, die Du gerne ausblendest.
Das was der Vermieter macht, indem er die Mieter immer mehr erhöht ist Erpressung, nichts anderes, er nutzt seine Macht, die ihm sein Eigentum gibt aus, um Menschen aus den Wohnungen zu verdrängen.
Die Macht ist auch nur eingeschränkt. Schon mal was von Mieterschutz gehört? Ging schon der eine oder andere Investor dran pleite. Kannst ja gerne das Thema Mietvertrag mal nachschlagen, falls Dich das Thema überhaupt interessiert und nicht nur die Parole "Freiräume erkämpfen".
Dann werden die Wohnungen zu Luxuswohnungen saniert, daneben noch ein Starbucks, Hotels, gehobene Gastronomie und sonstige Luxusdienstleistungen.
Entweder zahlt man für eine bessere Wohnung mehr Geld oder sucht sich eine andere. Bevor aber in einem Viertel ein Investor auf die Idee kommt, Luxuswohnungen anzubieten, Hotels zu bauen oder sonstwas, ist der Verdrängungsprozeß schon größtenteils am Ende. Ich hatte Dir doch einiges verlinkt und empfohlen.
Und die Geringverdiener dürfen dann in Sozialwohungen ziehen, wenn man sie in Wellblechhütten leben lassen würde, könnte man die Löhne bzw. das Arbeitslosengeld 2 evtl. noch mehr senken??
Dürfen die Geringverdiener jetzt schon. Sozialwohnungen sind nicht automatisch von minderer Qualität, sondern öffentlich gefordert. Ja, nicht jeder kann im angesagten Szeneviertel leben, sondern findet einige Bahnminuten entfernt eine Wohnung, die er sich leisten kann/will. Ein Recht auf Stillstand gibt's nicht, sonst wären die linken, alternativen Stadtviertel noch immer heruntergekommene Quartiere, wo kein Normalbürger nachts entlanggehen würde. Heute reiht sich ein Lokal ans andere. Gratulation, Alternative.
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Ich hatte schon im ersten Beitrag in diesem Thema von Verdrängung gesprochen.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von Antisozialist »

pmb » Do 27. Dez 2012, 22:54 hat geschrieben:
Das ist neoliberales Geschwätz vom feinsten.

Das was der Vermieter macht, indem er die Mieter immer mehr erhöht ist Erpressung, nichts anderes, er nutzt seine Macht, die ihm sein Eigentum gibt aus, um Menschen aus den Wohnungen zu verdrängen.

Dann werden die Wohnungen zu Luxuswohnungen saniert, daneben noch ein Starbucks, Hotels, gehobene Gastronomie und sonstige Luxusdienstleistungen.

Und die Geringverdiener dürfen dann in Sozialwohungen ziehen, wenn man sie in Wellblechhütten leben lassen würde, könnte man die Löhne bzw. das Arbeitslosengeld 2 evtl. noch mehr senken??

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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von pmb »

frems » Do 27. Dez 2012, 22:11 hat geschrieben: :D

Nein, nur die gesetzliche Grundlage...

Sag ich doch :rolleyes:
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von Katenberg »

pmb » Di 25. Dez 2012, 18:05 hat geschrieben:In den letzten Jahrzehnten kam es in den Großstädten zu immer mehr baulichen Veränderungen, damit diese Veränderungen, zugunsten der Touristen und Bonzen, durchgeführt werden können werden alte Mieter aus ihren Wohnungen verdrängt, welche dann sehr schlecht neuen preiswerten Wohnraum finden können.

Einige dieser Menschen fangen dann an leerstehende Mietshäuser und Wohnungen zu besetzen. In diesen besetzten Zonen werden dann auch alternative Lebensformen erprobt, die nicht auf Herrschaft, Gewalt und Unterdrückung beruhen.

Außerdem sind es Sammelbecken für Künstler, Freigeister und vieler anderer Menschen die mit den Zuständen dieser Gesellschaft nicht zufrieden sind und nun anfangen ihr leben selber zu gestalten.

Das heißt sie appellieren nicht an die Herrschenden, ihnen Wohnungen zur Verfügung zu stellen, sondern sie nehmen sie sich einfach.

Wie steht ihr dazu, ist das legitim oder einfach nur eine Straftat?
Die meisten Hausbesetzer sind autonome "Alternative", denen es nur um ihren Spaß geht und gegen die "pösen Reichen" kämpfen wollen. Lass mich raten, pmb würde den Besitz von Immobilien verbieten ;)
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von frems »

pmb » Fr 28. Dez 2012, 22:55 hat geschrieben: Sag ich doch :rolleyes:
Wenn Mieterschutz für Dich neoliberales Geschwätz ist, so lange Du nicht mit Eigentum anderer tun und lassen kannst, worauf Du morgens mal Lust hast, dann kann ich Dir leider nicht helfen. Aber vielleicht siehst Du die anderen Punkte dafür ein, die Du nun lieber unkommentiert ignorierst, nachdem Du sie eine Lüge nanntest und dann eines Besseren belehrt wurdest. Wär ja immerhin etwas. :|
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von pmb »

frems » Mi 2. Jan 2013, 00:59 hat geschrieben: Wenn Mieterschutz für Dich neoliberales Geschwätz ist, so lange Du nicht mit Eigentum anderer tun und lassen kannst, worauf Du morgens mal Lust hast, dann kann ich Dir leider nicht helfen. Aber vielleicht siehst Du die anderen Punkte dafür ein, die Du nun lieber unkommentiert ignorierst, nachdem Du sie eine Lüge nanntest und dann eines Besseren belehrt wurdest. Wär ja immerhin etwas. :|
Ich habe besseres zu tun als hier jeden konservativen Stuss zu kommentieren. Und ich bin auch nicht da um Andere zu belehren, was auch gar nicht das Ziel einer Diskussion ist, aber das begreifen die wenigsten.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von Thomas I »

pmb » Di 25. Dez 2012, 19:34 hat geschrieben:
Du brauchst gar nicht so überheblich zu tun, dass diese Freigeister, Studenten und Künstler vllt auch zu den Geringverdienern gehören, die verdängt werden, kommt die wohl gar nicht in den Sinn.
Diese Freigeister, Studenten und Künstler werten aber erst ein Viertel so auf, dass die mit Geld dann auch es attraktiv finden dahinzuziehen.
Sie sind die Wegbereiter dafür, dass ein Stadtviertel in Mode kommt.
Das sie am Ende sozusagen auch von der von ihnen angestoßene Veränderung gefressen werden, ändert an den Fakten wenig.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von frems »

pmb » Mi 2. Jan 2013, 10:10 hat geschrieben:
Ich habe besseres zu tun als hier jeden konservativen Stuss zu kommentieren. Und ich bin auch nicht da um Andere zu belehren, was auch gar nicht das Ziel einer Diskussion ist, aber das begreifen die wenigsten.
Wenn das ein politischer Aufruf zu Straftaten sein soll, wirst Du hier im Forum vermutlich nicht viel Unterstützung finden. Und wenn man auf dem Holzweg ist, muß man damit rechnen, daß man korrigiert wird. Zum Erkämpfen von Freiräumen besteht halt kein Bedarf -- außer das Interesse des Randalierens einiger junger Menschen. Alle Sachargumenten mit billigen Phrasen abzuschmettern, hilft da auch wenig, sondern bestätigt den Gegenüber.
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von Orwellhatterecht »

frems » Di 25. Dez 2012, 18:12 hat geschrieben:Da wird einiges verwechselt. Jene, die tatsächlich verdrängt werden, wie beispielsweise migrantische Geringverdiener, besetzen in der Regel keine Häuser, weil sie nichts anderes mehr finden. Das tun meist erlebnisorientierte Jugendliche, die einen Vorwand suchen, obwohl sie selbst mit ihren Partikularinteressen den Gentrifizierungsprozeß antrieben und damit für die Verdrängung sorgten.

Fremdes Eigentum mit Gewalt an sich zu reißen und dadurch zusätzlich Kosten entstehen zu lassen, ist sicherlich eine Straftat und nicht legitim.

Wobei oftmals die fremden Eigentümer durch systematisches verloddern lassen aufzeigen, wie wert ihnen ihr Eigentum ist. Und dann werden Hausbesetzer wegen angeblichen Hausfriedensbruch belangt, einen "Hausfrieden!", der nicht selten zuvor durch beauftragte "Entmieter" bereits nachhaltig zerstört wurde. Die Staatsmacht schaut halt oft nicht so genau hin, wem sie Unterstützung gewährt !
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
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Re: Freiräume erkämpfen?!

Beitrag von HugoBettauer »

pmb » Di 25. Dez 2012, 18:05 hat geschrieben:In den letzten Jahrzehnten kam es in den Großstädten zu immer mehr baulichen Veränderungen, damit diese Veränderungen, zugunsten der Touristen und Bonzen, durchgeführt werden können werden alte Mieter aus ihren Wohnungen verdrängt, welche dann sehr schlecht neuen preiswerten Wohnraum finden können.

Einige dieser Menschen fangen dann an leerstehende Mietshäuser und Wohnungen zu besetzen.
Wenn es noch so viele freie Wohnungen und Häuser gibt, kann es mit der Verdrängung der Bevölkerung nicht so weit her sein.
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