Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

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frems
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von frems »

Milady de Winter » Di 1. Mai 2012, 18:17 hat geschrieben: LOL... den Blick auf die Skyline hast Du fast von überall aus - nur nicht direkt in der Frankfurter City, da bist Du zu nah dran :D
Ups, stimmt ja, da war was. Hätte wohl "direkt vor der Nase" schreiben sollen. :|
Und ja - wenn man wirklich IN der Stadt direkt arbeitet, dann kann man in Frankfurt günstiger wohnen als außerhalb, wenn man die Pendelkosten und die Zeit mit einrechnet.
Die Durchschnittsbewohner einer Stadt geben auch "nur" ein Viertel ihres Gehaltes für gewöhnlich für Mieten aus. Auch bei Alleinerziehenden und Studenten ist der Schnitt bei rund 30%. Aber Internetrecherchen sind nicht immer die beste Lösung, außer man sucht ganz dringend eine Wohnung, von der man in Ruhe mit der Arbeit anfangen kann und stets Ausschau auf ein passendes Objekt hält.
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Clark

Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Clark »

frems » Di 1. Mai 2012, 18:07 hat geschrieben: Naja, aus Erfahrungen kann ich sagen, daß Stellenanzeigen im Netz stets eher überteuert sind und man in lokale Zeitungen schauen sollte, wo das alte Muttchen, das ein Gebäude erbte, das Angebot reinstellt und nicht professionelle Makler. Alternativ bei Baugenossenschaft durchklingeln. Und direkt in der Innenstadt lebt doch kaum jemand. Die 700.000 Frankfurter wohnen doch nicht mit Blick auf Wolkenkratzer in der Stadt und können sich höchste Mieten leisten. :?

Und Du mußt halt überlegen, wie viel Geld größere Strecken letztendlich fressen. Nur auf den Mietpreis zu schauen, ist dann meistens ein Fehler. Mal angenommen Ihr habt derzeit zwei Autos, dann kämt Ihr in Frankfurt wohl mit einem oder gar gar keinem aus. Das sind dann vielleicht ein paar Hunderter, die man plötzlich mehr in der Tasche hat, trotz höherer Mietkosten.

Wie viel würde das monatlich einsparen, wenn man auch zum Einkaufen usw. nicht mehr lange fahren muß? Wie gesagt, insgesamt ist die Pendelei teurer als das Leben in der Stadt.
Als Elktromonteur mit eigenem Werkzeug bin ich auf einen Kombi angewiesen.
Ich hätte allerdings nichts dagegen, eine Firma zu finden, die mir Werkzeug und Firmenwagen stellt. Nur: sowas ist selten bis gar nicht zu finden.
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Claud
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Claud »

frems » Di 1. Mai 2012, 16:33 hat geschrieben: Dann spricht ja rein gar nichts gegen eine Abschaffung.
Andere Zeiten, andere Maßnahmen.

Natürlich ist es keinen Zuschuß. Ich meinte nur, daß ich kein Problem damit hab, wenn die häufig genannten, fiktiven Härtefälle, die aufs Pendeln angewiesen sind und ein Umzug kaum zumutbar ist, einen neuen Zuschuß erhalten, so wie Geringverdiener in teuren Städten Wohnungsgeld und so weiter erhalten. Wieso jeder Pendler aber diese Vergünstigung benötigt, konnte mir noch keiner erklären, der sich ansonsten alle Mühe gibt, die Schäden der Pendler zu ignorieren.
Eigentlich konntest du selbst ja noch nichtmal nachvollziehbar erklären, warum Werbungskosten XY bedeutsamer sein sollen, als Werbungskosten Z und warum diese nur bei jenen, bei anderen aber nicht gelten sollen. Auf mich wirkt es bisher alles sehr willkürlich.
Pure Luxusprobleme. So lange man noch Milliarden in versinkende Regionen steckt, kann man darüber doch nur schmunzeln, die Urbanisierung würde nennenswerte Probleme verursachen. Selbiges gilt für den oft überbewerteten Wohnungsbau, der bei uns das Wahlthema Nummer 1 war.
Die Argumentation, so lange man Geld noch irgendwohin anders hin stecke bzw. verplempere, könne es nicht so schlimm sein, kennen wir ja auch zigst anderen Bereichen, obwohl dieses seltenst Lösungsansätze beinhaltet.

Und ein bedeutsames Thema Wohnungsbau verwundert nicht, im Angesicht der steigenden Mietpreise bundesweit, ohne das nun auch noch Millionen an Pendler in die Städte drängen würden. Da hört nämlich auch die Sinnhaftigkeit der Mühe all jener auf, die Schäden von Pendler zu vermeiden versuchen, wenn sie dafür auch noch mehr Kohle ausgeben müssen.


Der Arbeitsplatz muß ja nicht in der Nähe der Wohnungen sein, wenn Menschen nicht in der Nähe wohnen wollen. Wie gesagt, von mir aus soll jeder machen, was er für richtig hält. Wenn es aber in die Kategorie "Ich kann mir nicht vorstellen, in der Nähe meines Arbeitsplatzes zu wohnen, weil dort zu viele Menschen sind" geht, weiß ich nicht, wieso der Staat auf die Milliarden verzichten sollte, die man sicherlich auch sinnvoller investieren kann. Gebt uns 'ne halbe Milliarde für 'ne Stadtbahn und wir sind einige Sorgen schon mal los. :D
Wiederum sehen es viele Bürger aber sicherlich auch nicht ein, warum sich deren Lebensplanung an einen alleinigen Faktor orientieren soll und alles andere, private, hinten an zu stehen hat.
Zudem geht es doch nicht nur um irgendwelche Status in der Innenstadt. Beispielsweise gibt mein Bundesland jährlich mehr Geld für Reparaturen an Straßen aus als der gesamte ÖPNV Umsatz macht (nur mal als Beispiel). Und sicherlich ist es ein Unterschied, ob ein Auto täglich 6 oder 60 Kilometer fährt. Zudem entlastet es auch die Hauptstraßen der Stadt. Denk doch auch an die Anwohner, die dort leben. Das sind für gewöhnlich keine begehrten Ecken, sprich, wer dort lebt, ist meist eine arme Sau. Wieso bei der "sozialen Komponente" diese Menschen gerne mit dem eigenen Gestank und Lärm konfrontiert werden, aber man nur vom Pendler spricht, der nicht umziehen "möchte", weiß ich nicht.
Jetzt sind also diejenigen, an denen die Pendler vorbeifahren, schon die eigentlich armen Säue, die sich nichts leisten können, obwohl sie ja angeblich Geld sparen, eben weil sie nicht pendeln müssen bzw. wollen. So ganz stimmig scheint dies ja alles nicht zu sein.

Und natürlich macht es einen Unterschied, ob Autos nun 6 oder 60 Kilometer fahren, den Stau produzieren beide aber in der Regel an der selben Stelle, kurz vorm Arbeitsplatz von beiden.
Natürlich wird eine volle Bahnstrecke nicht geschlossen. Ein Ausbau findet ja auch schon statt. Ich erwähnte dies ja auch, um zu zeigen, daß die Probleme minimal sind. Wenn ein Pendler nicht in der vollen S-Bahn zehn Stationen fährt, sondern in der halbvollen U-Bahn drei, ist das durchaus ein Unterschied. Die Urbanisierung ist daher weniger das Problem als Pendler. Die entlasten die Infrastruktur halt nicht, sondern belasten sie überdurchschnittlich. Und das muß man nicht unbedingt auch noch mit einer Pauschale ermutigen.
Das mag sein, eine freie Gesellschaft kann es aber durchaus mit sich bringen, dass nicht alle in die selben Ecken drängt. Als Alternative bliebe eine art Planwirtschaft, wo die Leute in ihrer Region arbeiten gehen müssen, weil die Freiheit in dem Bereich eingeschränkt gehört, weil es einige andere so haben möchten.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von frems »

Claud » Di 1. Mai 2012, 21:59 hat geschrieben: Andere Zeiten, andere Maßnahmen.

Eigentlich konntest du selbst ja noch nichtmal nachvollziehbar erklären, warum Werbungskosten XY bedeutsamer sein sollen, als Werbungskosten Z und warum diese nur bei jenen, bei anderen aber nicht gelten sollen. Auf mich wirkt es bisher alles sehr willkürlich.
Na, eben drum. Weil sich die Zeiten ändern. Siehe den Eingangsbeitrag. Statt Familien zu schützen, wofür die Pauschale einzeln (ohne andere Werbekosten) eingeführt wurde, werden in erster Linie alleine lebende Besserverdiener bevorteilt. Wieso die Grenze von 10km für Dich nicht willkürlich erscheint, weiß ich nicht.

Die Argumentation, so lange man Geld noch irgendwohin anders hin stecke bzw. verplempere, könne es nicht so schlimm sein, kennen wir ja auch zigst anderen Bereichen, obwohl dieses seltenst Lösungsansätze beinhaltet.
Lösungsansätze gibt's doch schon längst. Nennt sich Wohnungsbau.
Und ein bedeutsames Thema Wohnungsbau verwundert nicht, im Angesicht der steigenden Mietpreise bundesweit, ohne das nun auch noch Millionen an Pendler in die Städte drängen würden. Da hört nämlich auch die Sinnhaftigkeit der Mühe all jener auf, die Schäden von Pendler zu vermeiden versuchen, wenn sie dafür auch noch mehr Kohle ausgeben müssen.
Naja, Deutschland schrumpft und nur einige wenige Städte bzw. Regionen wachsen. Das wird sich auch irgendwann erledigt haben.

Wiederum sehen es viele Bürger aber sicherlich auch nicht ein, warum sich deren Lebensplanung an einen alleinigen Faktor orientieren soll und alles andere, private, hinten an zu stehen hat.
Es kann sich doch jeder den Wohnort und das Fortbewegungsmittel wählen, das er möchte, wenn er's sich leisten kann. Der eine kann sich den Luxus des Pendelns halt nicht leisten, der andere nicht die Villa in Blankenese. Das ist doch keine Einschränkung des Privatlebens.

Jetzt sind also diejenigen, an denen die Pendler vorbeifahren, schon die eigentlich armen Säue, die sich nichts leisten können, obwohl sie ja angeblich Geld sparen, eben weil sie nicht pendeln müssen bzw. wollen. So ganz stimmig scheint dies ja alles nicht zu sein.
Das ist falsch, Claud. Hartz-IV-Empfänger und andere Geringverdiener (das übliche Klientel in unattraktiven, gesundheitsschädigenden Lagen) sind nicht gerade die Schichten, die so viel Geld sparen (können). Es geht um einen normalen, arbeitenden Pendler. Und der würde an einer Hauptstraße, die durch sinkenden Pendlerverkehr massiv entlastet würde, in der Regel weniger als aufm Land zahlen, wo sich der heutige Hauptstraßenbewohner erst gar nicht das Leben leisten könnte.

Und natürlich macht es einen Unterschied, ob Autos nun 6 oder 60 Kilometer fahren, den Stau produzieren beide aber in der Regel an der selben Stelle, kurz vorm Arbeitsplatz von beiden.
Staus sind doch nicht das einzige Problem. Denk doch an die Versiegelung für Parkflächen und Straßen statt Wohn- oder Grünraum, die Abgase, der viele Lärm, die Instandsetzungskosten für stark befahrene Straßen, die Zahl der Verkehrsopfer (ich behaupte einfach mal, daß auf sechs Kilometern Stadtstraßen das Unfallrisiko nicht höher ist als bei 54 Kilometern Landstraße PLUS sechs in der Stadt) und so weiter. Das sind Schäden, die viele Menschen tragen müssen. Wieso der Staat hier aus sozialen Gründen eine solche Entwicklung auch noch fördern soll, wüßt ich nicht. Wie gesagt, das Thema erledigt sich von selbst. Ist nur die Frage, ob man auf Milliarden verzichtet, um es zu verzögern. Am stärksten wächst noch immer der Speckgürtel der Städte, weshalb die Preise auch dort anziehen, während auch der Benzinpreis weiter steigt.

Das mag sein, eine freie Gesellschaft kann es aber durchaus mit sich bringen, dass nicht alle in die selben Ecken drängt. Als Alternative bliebe eine art Planwirtschaft, wo die Leute in ihrer Region arbeiten gehen müssen, weil die Freiheit in dem Bereich eingeschränkt gehört, weil es einige andere so haben möchten.
Also bitte, keine SBZ-Keule! Soweit kommt's noch. Es soll doch niemand bevormundet werden. Niemand redet von müssen. Aber viele Menschen, die nicht pendeln, können ihre Privatvorstellungen und Wünsche nicht steuerlich absetzen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Claud »

frems » Di 1. Mai 2012, 22:20 hat geschrieben: Na, eben drum. Weil sich die Zeiten ändern. Siehe den Eingangsbeitrag. Statt Familien zu schützen, wofür die Pauschale einzeln (ohne andere Werbekosten) eingeführt wurde, werden in erster Linie alleine lebende Besserverdiener bevorteilt. Wieso die Grenze von 10km für Dich nicht willkürlich erscheint, weiß ich nicht.
Wo wir wieder bei Blankenese und dem Cayenne angekommen sind, was ja verwundernderweise wenig mit dem normalen Pendler zu tun haben soll. Ist schon echt faszinierend, Pendler scheinen bei manchen so richtige Finanzhaie zu sein.

Lösungsansätze gibt's doch schon längst. Nennt sich Wohnungsbau.
Am besten klärst du mich auf. Erläutere bitte, wie weitgreifend ist der Wohnungsbau in München, Frankfurt a. Main und Berlin und wie hoch sind die Kapazitäten, die mögliche Pendlerströme schlucken könnten. Du darfst auch fiktiv werden.

Naja, Deutschland schrumpft und nur einige wenige Städte bzw. Regionen wachsen. Das wird sich auch irgendwann erledigt haben.
Sicher. Diese Art der Argumentation befreit aber nicht vom Bedarf nach Lösungen, die durch Veränderungen notwendig werden.

Es kann sich doch jeder den Wohnort und das Fortbewegungsmittel wählen, das er möchte, wenn er's sich leisten kann. Der eine kann sich den Luxus des Pendelns halt nicht leisten, der andere nicht die Villa in Blankenese. Das ist doch keine Einschränkung des Privatlebens.
Luxus und Blankenese treffen es mal wieder, in deinen Augen geht es offensichtlich um Personen, die zuviel Zeit, Geld und an bequemen Auto besitzen, um sowas wie Pendlerpauschalen in Anspruch zu nehmen. Der Mensch, der ein soziales Leben im Ort XY hat, der existiert offensichtlich nicht.
J
Das ist falsch, Claud. Hartz-IV-Empfänger und andere Geringverdiener (das übliche Klientel in unattraktiven, gesundheitsschädigenden Lagen) sind nicht gerade die Schichten, die so viel Geld sparen (können). Es geht um einen normalen, arbeitenden Pendler. Und der würde an einer Hauptstraße, die durch sinkenden Pendlerverkehr massiv entlastet würde, in der Regel weniger als aufm Land zahlen, wo sich der heutige Hauptstraßenbewohner erst gar nicht das Leben leisten könnte.
Joa. Die Miete wäre halt höher, würde nicht eine stark frequentierte Straße vor der Haustür verlaufen. Der H4 Empfänger könnte dann endlich das Feld räumen und sich an irgend einen Stadtrand verziehen, wo der Mitspiegel keinerlei Einfluss mehr auf sein Vorhandensein ausüben würde. Und wenn Pendler von außen auf den Markt drängen würden, dann würde dies seine finanziellen Möglichkeiten sicherlich nicht einschränken, geht das übliche Marktgeschacher los.

Staus sind doch nicht das einzige Problem. Denk doch an die Versiegelung für Parkflächen und Straßen statt Wohn- oder Grünraum, die Abgase, der viele Lärm, die Instandsetzungskosten für stark befahrene Straßen, die Zahl der Verkehrsopfer (ich behaupte einfach mal, daß auf sechs Kilometern Stadtstraßen das Unfallrisiko nicht höher ist als bei 54 Kilometern Landstraße PLUS sechs in der Stadt) und so weiter. Das sind Schäden, die viele Menschen tragen müssen. Wieso der Staat hier aus sozialen Gründen eine solche Entwicklung auch noch fördern soll, wüßt ich nicht. Wie gesagt, das Thema erledigt sich von selbst. Ist nur die Frage, ob man auf Milliarden verzichtet, um es zu verzögern. Am stärksten wächst noch immer der Speckgürtel der Städte, weshalb die Preise auch dort anziehen, während auch der Benzinpreis weiter steigt.
Du möchtest mir doch nicht ernsthaft erzählen, die Versiegelung an Flächen würde abnehmen, würde die Bevölkerungsdichte in den Städten zunehmen? Und die Argumentation in Sachen Verkehrsopfer verwundet mich schon, wo noch in einem anderen Strang, wo es hauptsächlich um Menschen ging, die im innerstädtische Verkehr zum Opfer werden, was nicht mal ansatzweise was mit dem Pendeln zu tun haben muss, es eher in eine andere Richtung ging, nämlich den innerstädtischen Verkehr überhaupt.

Also bitte, keine SBZ-Keule! Soweit kommt's noch. Es soll doch niemand bevormundet werden. Niemand redet von müssen. Aber viele Menschen, die nicht pendeln, können ihre Privatvorstellungen und Wünsche nicht steuerlich absetzen.
Ja ne, is klar. Die Werbungskostenpauschale ist nen Werbegack, der natürlich nicht jenen zugute kommt, die aufgrund ihrer Privatvorstellungen im selben Gebäude wohnen, wie ihr Arbeitgeber.
Zuletzt geändert von Claud am Mi 2. Mai 2012, 00:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von frems »

Wo wir wieder bei Blankenese und dem Cayenne angekommen sind, was ja verwundernderweise wenig mit dem normalen Pendler zu tun haben soll. Ist schon echt faszinierend, Pendler scheinen bei manchen so richtige Finanzhaie zu sein.
Nicht nur, aber zum großen Teil. Siehe auch Straubhaars Aussage, die sich mit vielen Erfahrungen deckt.
Am besten klärst du mich auf. Erläutere bitte, wie weitgreifend ist der Wohnungsbau in München, Frankfurt a. Main und Berlin und wie hoch sind die Kapazitäten, die mögliche Pendlerströme schlucken könnten. Du darfst auch fiktiv werden.
Wenn die Pendlerpauschale abgeschafft wird, kommt es doch nicht plötzlich zu einer massiven Flucht in die Stadt. Die Pauschale ist ja nur ein kleiner Aspekt bei der Suche nach Mietwohnungen oder auch Eigentum.

Je größer das Problem, desto größer auch die Kapazitäten. In Hamburg merkt man das ganz gut, wenn der Wohnungsmarkt bei Wahlen auf einmal das Thema Nummer 1 ist. An Platz mangelt es uns auch nicht. Wir haben beispielsweise 300.000 Pendler täglich. Selbst wenn über mehrere Jahre 10% davon umziehen, ist das kein Ding der Unmöglichkeit.
Luxus und Blankenese treffen es mal wieder, in deinen Augen geht es offensichtlich um Personen, die zuviel Zeit, Geld und an bequemen Auto besitzen, um sowas wie Pendlerpauschalen in Anspruch zu nehmen. Der Mensch, der ein soziales Leben im Ort XY hat, der existiert offensichtlich nicht.
Doch, der existiert und wurde mehrmals erwähnt. Und niemand hindert ihn, in diesem Ort zu leben, wenn es für ihn so wichtig ist.
Joa. Die Miete wäre halt höher, würde nicht eine stark frequentierte Straße vor der Haustür verlaufen. Der H4 Empfänger könnte dann endlich das Feld räumen und sich an irgend einen Stadtrand verziehen, wo der Mitspiegel keinerlei Einfluss mehr auf sein Vorhandensein ausüben würde. Und wenn Pendler von außen auf den Markt drängen würden, dann würde dies seine finanziellen Möglichkeiten sicherlich nicht einschränken, geht das übliche Marktgeschacher los.
Ja, jeder Mensch zieht gerne dahin, wo es besonders laut und dreckig ist und man keine Ruhe kriegt, weil es dort so günstig ist. Wie gesagt, kein Pendler zieht doch urplötzlich um, nur weil die Pauschale wegfällt. Bei einem neuen Umzug überlegt man sich halt, wie es denn mit den Kosten aussieht. Außerdem gibt es auch in typischen Pendlerkleinstädten solche Menschen.
Du möchtest mir doch nicht ernsthaft erzählen, die Versiegelung an Flächen würde abnehmen, würde die Bevölkerungsdichte in den Städten zunehmen? Und die Argumentation in Sachen Verkehrsopfer verwundet mich schon, wo noch in einem anderen Strang wo es hauptsächlich um Menschen ging, die im innerstädtische Verkehr zum Opfer werden, was nicht mal ansatzweise was mit dem Pendeln zu tun haben muss.
Das eine schließt doch nicht das andere aus. Natürlich sind überdurchschnittlich viele Opfer in innerstädtischen Gebieten. Das heißt aber nicht, daß es in anderen Gebieten zu gar keinen Opfern kommt. Und es war ja auch nur einer von vielen Punkten. Die gesundheitsschädigenden Aspekte hast Du leider nicht erwähnt.

Und doch, klar, die Versiegelung nimmt durch eine effizientere Raumgestaltung ab. Das 30-ha-Ziel ist, so viel ich weiß, noch im dreistelligen Bereich. Schon alleine durch die Bodenpreise ist es nicht so attraktiv, in die Breite zu gehen.
Ja ne, is klar. Die Werbungskostenpauschale ist nen Werbegack, der natürlich nicht jenen zugute kommt, die aufgrund ihrer Privatvorstellungen im selben Gebäude wohnen, wie ihr Arbeitgeber.
Sagt doch keiner. Aber wenn jemand zwischen zwei potentiellen Wohneinheiten, wovon eine 15 und eine 30 Kilometer entfernt ist, wäre es ja nicht schrecklich, wenn er sich für ersteres entscheidet. Vertrieben soll doch keiner werden.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Pendler abschaffen und gut ists.
:D
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Antisozialist »

Dr. Nötigenfalls » So 15. Jul 2012, 21:56 hat geschrieben:Pendler abschaffen und gut ists.
:D
Ein Geistesblitz!

Dienstleistungs- und Industriearbeitsplätze entstehen leider eher zentral. Dieser Umstand zwingt viele Menschen dazu, entweder teurer in Arbeitsplatznähe zu wohnen oder lange zu pendeln.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Praia61 »

Dr. Nötigenfalls » So 15. Jul 2012, 20:56 hat geschrieben:Pendler abschaffen und gut ists.
:D
Genau am Arbeitsplatz schlafen Essen und Leben :mad2:
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Thomas I
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Thomas I »

Antisozialist » Mo 16. Jul 2012, 18:42 hat geschrieben:
Ein Geistesblitz!

Dienstleistungs- und Industriearbeitsplätze entstehen leider eher zentral. Dieser Umstand zwingt viele Menschen dazu, entweder teurer in Arbeitsplatznähe zu wohnen oder lange zu pendeln.
Nur dass das Pendeln steuerlich begünstigt wird, das teure Wohnen in Arbeitsplatznähe aber nicht.
Die Steuerung durch die Steuer ist also eben denkbar falsch.
Muninn

Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Muninn »

Dr. Nötigenfalls » So 15. Jul 2012, 20:56 hat geschrieben:Pendler abschaffen und gut ists.
:D

Ähm ... Wie wollen sie denn Pendler abschaffen?
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Antisozialist »

Thomas I » Di 17. Jul 2012, 16:53 hat geschrieben:
Nur dass das Pendeln steuerlich begünstigt wird, das teure Wohnen in Arbeitsplatznähe aber nicht.
Die Steuerung durch die Steuer ist also eben denkbar falsch.
Dem kann ich zustimmen. Eine pauschale Abgeltung aller Pendelkosten für Berufstätige wäre fairer.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Hiver »

Thomas I » Di 17. Jul 2012, 15:53 hat geschrieben:
Nur dass das Pendeln steuerlich begünstigt wird, das teure Wohnen in Arbeitsplatznähe aber nicht.
Die Steuerung durch die Steuer ist also eben denkbar falsch.
Wegekosten sind Aufwand für die Erzielung von Einkommen. Die Pendlerpauschale ist daher absolut keine Subvention, sondern lediglich ein kleiner Betrug am Abeitnehmer durch den Fiskus. korrekt wäre es, der AG würde die Wegekosten in voller Höhe zahlen und sie dann als Aufwand absetzen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Thomas I »

Hiver » Do 19. Jul 2012, 12:49 hat geschrieben:
Wegekosten sind Aufwand für die Erzielung von Einkommen. Die Pendlerpauschale ist daher absolut keine Subvention, sondern lediglich ein kleiner Betrug am Abeitnehmer durch den Fiskus. korrekt wäre es, der AG würde die Wegekosten in voller Höhe zahlen und sie dann als Aufwand absetzen.
Die Pendlerpauschale ist eine Subvention. Wer billig wohnt und weit fährt wird belohnt. Wer teuerer wohnt und mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt schaut in die Röhre.
Die Pendlerpauschale belohnt Zersiedlung und unökologisches Verhalten.
Ich finde der Weg von zu Hause zur Arbeitsstätte sollte nicht steuerlich absetzbar sein.
Von mir aus kann man gerne das Steuersystem dann so modifizieren, dass die Sache für den durchschnittlichen Pendler bei einer Umstellung kostenneutral ausgeht - z.B. in dem man die Freibeträge heraufsetzt. Mir geht es garnicht darum die Bürger mehr zu belasten, mir geht es darum den unsinnigen Anreiz abzuschaffen z.B. billig auf dem Land zu wohnen und dann in die Stadt zu pendeln.

Und für alle anderen Wege - also z.B. raus zur Baustelle, als Vertreter vom Büro zu Kunden etc. pp. da hat m.E. der Arbeitgeber die Wegekosten in voller Höhe zahlen um sie dann als Aufwand absetzen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Muninn » Di 17. Jul 2012, 16:08 hat geschrieben:

Ähm ... Wie wollen sie denn Pendler abschaffen?
10 Jahre Haft für jeden der Pendelt oder den Versuch macht zu pendeln.
:D
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dampflok94 »

Thomas I » Fr 20. Jul 2012, 08:57 hat geschrieben:
Die Pendlerpauschale ist eine Subvention. Wer billig wohnt und weit fährt wird belohnt. Wer teuerer wohnt und mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt schaut in die Röhre.
Die Pendlerpauschale belohnt Zersiedlung und unökologisches Verhalten.
Ich finde der Weg von zu Hause zur Arbeitsstätte sollte nicht steuerlich absetzbar sein.
Von mir aus kann man gerne das Steuersystem dann so modifizieren, dass die Sache für den durchschnittlichen Pendler bei einer Umstellung kostenneutral ausgeht - z.B. in dem man die Freibeträge heraufsetzt. Mir geht es garnicht darum die Bürger mehr zu belasten, mir geht es darum den unsinnigen Anreiz abzuschaffen z.B. billig auf dem Land zu wohnen und dann in die Stadt zu pendeln.

Und für alle anderen Wege - also z.B. raus zur Baustelle, als Vertreter vom Büro zu Kunden etc. pp. da hat m.E. der Arbeitgeber die Wegekosten in voller Höhe zahlen um sie dann als Aufwand absetzen.
Und wenn ein Deutsches Unternehmen seine Waren in der weiten Welt verkauft ist das wegen des Transportes auch unökologisch. Kommt aber keine auf die Idee die Transportkosten nicht mehr steuerlich anzuerkennen. Mit der Bemerkung, man könne ja seine Waren auch vor Ort verkaufen.

Und das ist genau das worum es geht. Unternehmen können die Kosten geltend machen, die ihnen zur Erlangung ihrer Erträge entstehen. Und genau dies sind bei den Arbeitnehmern die Werbungskosten. Also jene Kosten die anfallen, um seiner Tätigkeit nachgehen zu können. Und dazu gehören eben auch die Transportkosten. Nämlich die des Arbeitnehmers selber. Wenn ich anfange nachzuschauen, ob der Arbeitnehmer nicht arbeitsnäher wohnen könnte, also damit Kosten sparen, wird es haarig. Dann fange ich an bei Unternehmen zu hinterfragen, ob diese ihre Waren nicht auch produktionnäher verkaufen könnten. ISt das sinnvoll.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Thomas I »

Dampflok94 » Fr 20. Jul 2012, 11:57 hat geschrieben: Und wenn ein Deutsches Unternehmen seine Waren in der weiten Welt verkauft ist das wegen des Transportes auch unökologisch. Kommt aber keine auf die Idee die Transportkosten nicht mehr steuerlich anzuerkennen. Mit der Bemerkung, man könne ja seine Waren auch vor Ort verkaufen.

Und das ist genau das worum es geht. Unternehmen können die Kosten geltend machen, die ihnen zur Erlangung ihrer Erträge entstehen. Und genau dies sind bei den Arbeitnehmern die Werbungskosten. Also jene Kosten die anfallen, um seiner Tätigkeit nachgehen zu können. Und dazu gehören eben auch die Transportkosten. Nämlich die des Arbeitnehmers selber. Wenn ich anfange nachzuschauen, ob der Arbeitnehmer nicht arbeitsnäher wohnen könnte, also damit Kosten sparen, wird es haarig. Dann fange ich an bei Unternehmen zu hinterfragen, ob diese ihre Waren nicht auch produktionnäher verkaufen könnten. ISt das sinnvoll.
Es geht nicht um die Kosten. Wer näher am Arbeitsplatz wohnt spart nicht unbedingt unter dem Strich Geld - im Gegenteil, heute ist das nicht selten sogar teurer.
Nach deiner Logik müsste ich dann ja auch meine teure Stadtwohnung absetzen können - denn ohne dass ich wohne kann ich auch nicht dauerhaft arbeitsfähig sein...
Ein deutsches Unternehmen kann ja auch die Immobilien in denen es arbeitet als Kosten die anfallen, um seiner Tätigkeit nachgehen zu können absetzen...

Das zeigt schon dass es unsinnig ist Privatpersonen und Unternehmen da gleichzusetzen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dampflok94 »

Thomas I » Fr 20. Jul 2012, 12:31 hat geschrieben:
Es geht nicht um die Kosten. Wer näher am Arbeitsplatz wohnt spart nicht unbedingt unter dem Strich Geld - im Gegenteil, heute ist das nicht selten sogar teurer.
Nach deiner Logik müsste ich dann ja auch meine teure Stadtwohnung absetzen können - denn ohne dass ich wohne kann ich auch nicht dauerhaft arbeitsfähig sein...
Ein deutsches Unternehmen kann ja auch die Immobilien in denen es arbeitet als Kosten die anfallen, um seiner Tätigkeit nachgehen zu können absetzen...

Das zeigt schon dass es unsinnig ist Privatpersonen und Unternehmen da gleichzusetzen.
Wohnen muß man immer. Essen auch. Und kleidung benötigt man ebenfalls. Alles dies braucht man auch wenn man arbeiten will. Aber nicht nur deswegen. Und deswegen bleibt es bei der Steuer unberücksichtigt. Meine lieben Banker-Kollegen mußten jedenfalls schon vor langer Zeit den Versuch aufgeben ihren feinen Zwirn als Berufskleidung von der Steuer abzusetzen.

Zur Arbeit fährt man aber nur aus einem Grund: Weil man eben dort seinen Arbeitsplatz hat. Dieser Aufwand entsteht also nur deswegen. Und daher sollte er diese abzusetzen können. Es kann nicht Aufgabe des Finanzamtes sein zu hinterfragen, ob man diese Kosten senken könnte.

Und natürlich können Unternehemen ihre Immobilienaufwendungen absetzen. Denn diese Immobilien haben sie nur zu einem Zweck: Ihren Geschäften nachzugehen. Man mietet einen Laden an, um dort Waren zu verkaufen. Hier in Berlin wohnten häufiger in Altbauten die Ladenbesitzer in den hinteren Räumen. Dann war logischerweise nicht die gesamte Miete abzusetzen.

Für mich ist das einfach steuersystematisch zwingend. Wenn Kosten nur aus einem einzigen Grund anfallen, nämlich dem Einkommen zu erzielen, dann müssen sie auch absetzbar sein. Und da zählen für mich eben die Fahrtkosten eindeutig dazu.

Und so sehr ich durchaus die Problematik der ganzen Pendelei sehe, bin ich einfach der Meinung die Steuergesetzgebung ist nicht der richtige Hebel um hier was zu tun.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Thomas I »

Dampflok94 » Fr 20. Jul 2012, 12:45 hat geschrieben:[...]

Für mich ist das einfach steuersystematisch zwingend.
Für mich nicht. Denn spätestens wenn einer durch Umzug dann seinen Weg verlängert ohne dass der Arbeitsplatz anderswo ist, stellt sich schon die Frage warum man ihn dafür auch noch mit einem Mehr an Steuervergünstigungen belohnen soll.
Dampflok94 » Fr 20. Jul 2012, 12:45 hat geschrieben: Wenn Kosten nur aus einem einzigen Grund anfallen, nämlich dem Einkommen zu erzielen, dann müssen sie auch absetzbar sein. Und da zählen für mich eben die Fahrtkosten eindeutig dazu.
Wenn die Länge des Fahrtweges aber von Faktoren beeinflusst wird, die garnichts mit der Einkommenserzielung zu tun haben, dann ist das zu berücksichtigen. Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit zig Umwege fahre wird der Fiskus das ja auch kaum akzeptieren.
Insofern hat die Medaille da einfach zwei Seiten.

Dampflok94 » Fr 20. Jul 2012, 12:45 hat geschrieben: Und so sehr ich durchaus die Problematik der ganzen Pendelei sehe, bin ich einfach der Meinung die Steuergesetzgebung ist nicht der richtige Hebel um hier was zu tun.
Womit willst du dann etwas tun?
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Muninn »

Thomas I » Fr 20. Jul 2012, 07:57 hat geschrieben:
Die Pendlerpauschale ist eine Subvention. Wer billig wohnt und weit fährt wird belohnt. Wer teuerer wohnt und mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt schaut in die Röhre.
Die Pendlerpauschale belohnt Zersiedlung und unökologisches Verhalten.
Ich finde der Weg von zu Hause zur Arbeitsstätte sollte nicht steuerlich absetzbar sein.
Von mir aus kann man gerne das Steuersystem dann so modifizieren, dass die Sache für den durchschnittlichen Pendler bei einer Umstellung kostenneutral ausgeht - z.B. in dem man die Freibeträge heraufsetzt. Mir geht es garnicht darum die Bürger mehr zu belasten, mir geht es darum den unsinnigen Anreiz abzuschaffen z.B. billig auf dem Land zu wohnen und dann in die Stadt zu pendeln.

Und für alle anderen Wege - also z.B. raus zur Baustelle, als Vertreter vom Büro zu Kunden etc. pp. da hat m.E. der Arbeitgeber die Wegekosten in voller Höhe zahlen um sie dann als Aufwand absetzen.
Sie meinen wahrscheinlich. Wer flexibel ist und auch lange Anfahrtswege in Kauf nimmt wir belohnt. Ob wohl belohnt wohl kaum das richtige Wort ist. Denn die Pendlerpauschale soll ja nur ein Ausgleich sein und keine Belohnung.

Die Pendlerpauschale greift auch dann wenn sie sich innerhalb der Stadt bewegen, unabhängig vom Transportmittel.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von enfant_terrible »

Ich traue es mich zwar kaum zu sagen und hoffe, daß ich von den vielen Sozis hier im Forum nicht gleich übel beschimpft werde, aber wie wäre es denn damit, wenn man in Deutschland ausnahmsweise mal Steuern SENKEN würde? :eek:

Beispielsweise könnte man die Zweitwohnungssteuer abschaffen und die doppelte Haushaltsführung dauerhaft anerkennen, wenn jemand auf dem Land ein Haus hat und in der Stadt ein möbliertes Appartement.

Die geringeren Steuereinnahmen wären kein Problem. Man müsste nur Hartz 4 senken, aus 16 Bundesländern 9 machen, etc. dann hat man die Mindereinnahmen 10 mal wieder drin. :thumbup:
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von pikant »

enfant_terrible » Fr 20. Jul 2012, 16:35 hat geschrieben:Ich traue es mich zwar kaum zu sagen und hoffe, daß ich von den vielen Sozis hier im Forum nicht gleich übel beschimpft werde, aber wie wäre es denn damit, wenn man in Deutschland ausnahmsweise mal Steuern SENKEN würde? :eek:

Beispielsweise könnte man die Zweitwohnungssteuer abschaffen und die doppelte Haushaltsführung dauerhaft anerkennen, wenn jemand auf dem Land ein Haus hat und in der Stadt ein möbliertes Appartement.

Die geringeren Steuereinnahmen wären kein Problem. Man müsste nur Hartz 4 senken, aus 16 Bundesländern 9 machen, etc. dann hat man die Mindereinnahmen 10 mal wieder drin. :thumbup:
da ist kein Spielraum mehr nach unten drin - das ist das Existensminimum!

Steuern senken - da musste dich an die FDP wenden - das ist die famose Steuersenkungspartei - leider merkt es der Buergber im Geldbeutel nicht...
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von yogi61 »

enfant_terrible » Fr 20. Jul 2012, 17:35 hat geschrieben:Ich traue es mich zwar kaum zu sagen und hoffe, daß ich von den vielen Sozis hier im Forum nicht gleich übel beschimpft werde, aber wie wäre es denn damit, wenn man in Deutschland ausnahmsweise mal Steuern SENKEN würde? :eek:

Beispielsweise könnte man die Zweitwohnungssteuer abschaffen und die doppelte Haushaltsführung dauerhaft anerkennen, wenn jemand auf dem Land ein Haus hat und in der Stadt ein möbliertes Appartement.

Die geringeren Steuereinnahmen wären kein Problem. Man müsste nur Hartz 4 senken, aus 16 Bundesländern 9 machen, etc. dann hat man die Mindereinnahmen 10 mal wieder drin. :thumbup:

Toller Vorschlag, mal eben am Grundgesetz herumpfuschen und schon klappt das. :rolleyes:
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Thomas I »

Muninn » Fr 20. Jul 2012, 16:06 hat geschrieben:
Sie meinen wahrscheinlich: Wer flexibel ist und auch lange Anfahrtswege in Kauf nimmt wir belohnt.
Muninn, ich möchte solchen Menschen die für einen Job täglich weit fahren keinen Vorwrf machen - aber die Realität ist doch in diesem Land das überwiegend gependelt wird aus Gründen wie weil der m² Bauland in X-Stadt 400,- kostet, im 35km weit entfernten Y-Dorf aber nur 200,-...
Und da der Staat ja dann noch die Pendelei bezuschusst wird Y-Dorf für den in X-Stadt arbeitenden Häuslebauer richtig attraktiv.
Zuletzt geändert von Thomas I am Fr 20. Jul 2012, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Muninn »

Thomas I » Fr 20. Jul 2012, 16:37 hat geschrieben: Muninn, ich möchte solchen Menschen die für einen Job täglich weit fahren keinen Vorwrf machen - aber die Realität ist doch in diesem Land das überwiegend gependelt wird aus Gründen wie weil der m² Bauland in X-Stadt 400,- kostet, im 35km weit entfernten Y-Dorf aber nur 200,-...
Und da der Staat ja dann noch die Pendelei bezuschusst wird Y-Dorf für den in X-Stadt arbeitenden Häuslebauer richtig attraktiv.
Letztlich bilden sie genau das wieder woran es in unserem Land krankt. Die Regierung und viele andere Menschen haben sich von der Realität des Volkes zu weit entfernt das sich diese Realität nicht mehr begreifen.

Ich arbeite für einen großen Ingenieurdienstleister. Unser Hauptkunde sind zwei bekannte Automobilmarken. Es kann also sein das ich mal für den einen Kunden mal für den anderen Kunden arbeite. Mein Wohnsitz ist so gewählt, dass ich beide in einem vernünftigen Zeitraum erreichen kann. Mein Wohnsitz kann allerdings nicht so gewählt werden, daß ich gleich neben dem Werkstor wohne.
Es sei denn ich kaufe mir ein Wohnmobil. Anscheinend ist die das Ziel bestimmter Menschen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Hiver »

Dampflok94 » Fr 20. Jul 2012, 11:45 hat geschrieben: Wohnen muß man immer. Essen auch. Und kleidung benötigt man ebenfalls. Alles dies braucht man auch wenn man arbeiten will. Aber nicht nur deswegen. Und deswegen bleibt es bei der Steuer unberücksichtigt. Meine lieben Banker-Kollegen mußten jedenfalls schon vor langer Zeit den Versuch aufgeben ihren feinen Zwirn als Berufskleidung von der Steuer abzusetzen.

Zur Arbeit fährt man aber nur aus einem Grund: Weil man eben dort seinen Arbeitsplatz hat. Dieser Aufwand entsteht also nur deswegen. Und daher sollte er diese abzusetzen können. Es kann nicht Aufgabe des Finanzamtes sein zu hinterfragen, ob man diese Kosten senken könnte.

Und natürlich können Unternehemen ihre Immobilienaufwendungen absetzen. Denn diese Immobilien haben sie nur zu einem Zweck: Ihren Geschäften nachzugehen. Man mietet einen Laden an, um dort Waren zu verkaufen. Hier in Berlin wohnten häufiger in Altbauten die Ladenbesitzer in den hinteren Räumen. Dann war logischerweise nicht die gesamte Miete abzusetzen.

Für mich ist das einfach steuersystematisch zwingend. Wenn Kosten nur aus einem einzigen Grund anfallen, nämlich dem Einkommen zu erzielen, dann müssen sie auch absetzbar sein. Und da zählen für mich eben die Fahrtkosten eindeutig dazu.

Und so sehr ich durchaus die Problematik der ganzen Pendelei sehe, bin ich einfach der Meinung die Steuergesetzgebung ist nicht der richtige Hebel um hier was zu tun.
Genau so ist es.
Das MB Montagewerk in Rastatt, wo die A und B-Klasse montiert wird, erhält die Karosserieteile aus Bremen und die Motoren aus Berlin. Dazu kommen jede Nacht zwei Züge zur Anlieferung angefahren. Sollte die Auftragslage nach weiteren Arbeitskräften verlangen, dann kommen ein paar Busse aus Sindelfingen angefahren, die die Arbeiter bringen und Abends wieder heimbringen.
Alle diese Kosten sind Aufwand und steuerlich absetzbar.
So ist das auch aus Gründen der Steuersystematik korrekt und kein Finanzbeamter kommt auf die Idee von MB zu verlangen die Motoren und K-Teile in Rastatt zu produzieren oder doch zumindest näher am Werk gelegen herzustellen.
In keinem anderem Land wie z.B. in Frankreich käme jemand auf die Idee die Fahrtkosten als Subvention zu bezeichnen.
Muninn

Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Muninn »

Hiver » Fr 20. Jul 2012, 19:25 hat geschrieben:
Genau so ist es.
Das MB Montagewerk in Rastatt, wo die A und B-Klasse montiert wird, erhält die Karosserieteile aus Bremen und die Motoren aus Berlin. Dazu kommen jede Nacht zwei Züge zur Anlieferung angefahren. Sollte die Auftragslage nach weiteren Arbeitskräften verlangen, dann kommen ein paar Busse aus Sindelfingen angefahren, die die Arbeiter bringen und Abends wieder heimbringen.
Alle diese Kosten sind Aufwand und steuerlich absetzbar.
So ist das auch aus Gründen der Steuersystematik korrekt und kein Finanzbeamter kommt auf die Idee von MB zu verlangen die Motoren und K-Teile in Rastatt zu produzieren oder doch zumindest näher am Werk gelegen herzustellen.
In keinem anderem Land wie z.B. in Frankreich käme jemand auf die Idee die Fahrtkosten als Subvention zu bezeichnen.

Interessant ist doch auch das deutsche Steuerzahler den Export von deutschen Arbeitsplätzen bezahlen.
EU gibt grünes Licht für Daimler-Subvention
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/verbaen ... es/204370/
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von frems »

Rekord - 60 Prozent der Beschäftigten pendeln
Lange Arbeitswege sind nervig, umweltschädlich und gesundheitsgefährdend. Trotzdem steigt die Zahl der Pendler in Deutschland stetig. Und die Wege werden immer weiter. Spitzenreiter ist München, den größten Zuwachs erzielt Berlin.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 41519.html

Da scheint das Pendeln in Deutschland noch viel zu billig zu sein.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Quatschki »

Die müßten nur ein Gesetz machen, wonach die für den Arbeitsweg im Durchschnitt aufzuwendende Zeit Teil der Arbeitszeit ist.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Teeernte »

Muninn hat geschrieben:(17 Jul 2012, 17:08)

Ähm ... Wie wollen sie denn Pendler abschaffen?
.....die Wohnungen in Arbeitsnähe nicht mehr an Hartzbezieher fördern...
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(02 Apr 2017, 17:12)

Die müßten nur ein Gesetz machen, wonach die für den Arbeitsweg im Durchschnitt aufzuwendende Zeit Teil der Arbeitszeit ist.

Schweiz - du kannst jedes Jahr ein Fahrrad absetzen... mehr nicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(02 Apr 2017, 17:01)

Rekord - 60 Prozent der Beschäftigten pendeln
Lange Arbeitswege sind nervig, umweltschädlich und gesundheitsgefährdend. Trotzdem steigt die Zahl der Pendler in Deutschland stetig. Und die Wege werden immer weiter. Spitzenreiter ist München, den größten Zuwachs erzielt Berlin.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 41519.html

Da scheint das Pendeln in Deutschland noch viel zu billig zu sein.
Viel zu "einträglich" für Politiker....
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(02 Apr 2017, 18:44)

Viel zu "einträglich" für Politiker....
Abschaffung der Pendlerpauschale und Einführung einer Pendlersteuer wären aber auch recht einträglich.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Boracay »

Quatschki hat geschrieben:(02 Apr 2017, 17:12)

Die müßten nur ein Gesetz machen, wonach die für den Arbeitsweg im Durchschnitt aufzuwendende Zeit Teil der Arbeitszeit ist.
Sag das nicht so laut, Schulz könnte es hören und die ganzen Linken Deppen im Forum würden Hurra schreien.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(02 Apr 2017, 19:01)

Abschaffung der Pendlerpauschale und Einführung einer Pendlersteuer wären aber auch recht einträglich.
...für Politiker ? DIE müssten das Meiste zahlen..... :D :D :D
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(02 Apr 2017, 20:09)

...für Politiker ? DIE müssten das Meiste zahlen..... :D :D :D
Ach, einfach die Diäten erhöhen, damit sich das wieder ausgleicht. Soll doch niemand auf der Strecke bleiben. :)
Labskaus!

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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Quatschki »

Boracay hat geschrieben:(02 Apr 2017, 20:07)

Sag das nicht so laut, Schulz könnte es hören und die ganzen Linken Deppen im Forum würden Hurra schreien.
Ich finde das nur gerecht. Handwerker stellen auch die Anfahrt in Rechnung.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Alana4 »

Teeernte hat geschrieben:(02 Apr 2017, 18:38)

Schweiz - du kannst jedes Jahr ein Fahrrad absetzen... mehr nicht.
Bist du da sicher?

HIER ist nachzulesen, dass "Kosten für die Fahrt vom Wohn- zum Arbeitsort bei der direkten Bundessteuer auf 3000 Fr. pro Jahr" begrenzt sind. Bißchen was anderes als "ein Fahrrad pro Jahr" ist das doch, oder?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Teeernte »

Alana4 hat geschrieben:(03 Apr 2017, 11:58)

Bist du da sicher?

HIER ist nachzulesen, dass "Kosten für die Fahrt vom Wohn- zum Arbeitsort bei der direkten Bundessteuer auf 3000 Fr. pro Jahr" begrenzt sind. Bißchen was anderes als "ein Fahrrad pro Jahr" ist das doch, oder?
Das hat ein ungeahntes Nachspiel für Benutzer von Geschäftsautos.
Die selbe Quelle.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Alana4 »

Teeernte hat geschrieben:(03 Apr 2017, 12:04)

Die selbe Quelle.
Na und? Das ist noch immer nicht das, was du als "ein Fahrrad pro Jahr absetzen" bezeichnest.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Orwellhatterecht »

Thomas I hat geschrieben:(20 Jul 2012, 17:37)

Muninn, ich möchte solchen Menschen die für einen Job täglich weit fahren keinen Vorwrf machen - aber die Realität ist doch in diesem Land das überwiegend gependelt wird aus Gründen wie weil der m² Bauland in X-Stadt 400,- kostet, im 35km weit entfernten Y-Dorf aber nur 200,-...
Und da der Staat ja dann noch die Pendelei bezuschusst wird Y-Dorf für den in X-Stadt arbeitenden Häuslebauer richtig attraktiv.


Vielleicht hat das ja auch etwas mit den Arbeitsplätzen zu tun. Und damit, dass grosse Firmen oftmals bestrebt sind, ihre Werke in den Ballungsgebieten unter zu bringen, in Städten, in denen sich kein Lohn- und Gehaltsempfänger heute mehr die Miete dort leisten kann. Und dann wird (notgedrungen) halt gependelt. Im Übrigen ist es ein Treppenwitz zu behaupten, der Staat subventioniere das Pendeln. Worum geht es denn eigentlich dabei? Der Staat verzichtet in bescheidenem Rahmen (lediglich 1 Fahrt täglich wird gefördert, jedes Mildchmädchen allerdings weiss, dass zum Weg zur Arbeitsstätte die Hin- und auch die Rückfahrt gehört. Und manche, insbesondere im äusserst schlecht bezahlten Handel, haben ungünstige Arbeitszeiten mit 2 stündiger Unterbrechung mittags, auch sie dürfen lediglich 1 Fahrt steuerlich geltend machen. Aber worum geht es eigentlich bei der Steuer dabei? Dem Pendler gewährt man einen bescheidenen Steuervorteil dadurch, dass er für lediglich 1 Fahrt täglich für den dafür benötigten Sprit nicht auch noch aus versteuertem Einkommen kaufen muss. Er bezahlt allerdings weiterhin für die Pendelei Kfz-Steuer, Mineralölsteuer, Ökosteuer + auf die Steuern obendrein 19 % Mehrwertsteuer, geht seine Karre kaputt und muss in die Werkstatt oder braucht er gar eine neue, so ist der Staat abermals mit 19 % MwSt. dabei. Im Übrigen geh mal davon aus, die von Dir angeführten Baulandpreise können sich inzwischen die wenigsten Lohn- Gehaltsempfänger noch leisten, es trifft auch hier mal wieder die alte Bauernregel zu: "... mit voller Hose ist gut stinken!"
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Audi »

Es gibt Städte dort wird Bauland versteigert. Da kann der böse Pendler mit 1500-2000€ einpacken und zurück ins Dorf Fahren.
Wenn Mann Grundstückspreise von 300 bis 500 000 € hat ist nichts mit Stadt nah bauen.
Und Stadt Miete wo eine 3 Zimmer Wohnung 1100€ kostet bei 1400€ Verdienst zwingt man doch einen zu pendeln. Wieso ist es so schwer sich da rein zu versetzen?
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von franktoast »

jack000 hat geschrieben:(20 Apr 2012, 19:29)

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/re ... ndler.html

Nun, dazu lässt sich sagen:
- In der Tat wird Zersiedlung gefördert und diejenigen, die in günstigen, ruhigen Wohngegenden wohnen belästigen aber andere die an Hauptverkehrsstrassen wohnen.
(Siehe auch: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=13&t=26943)
Ebenso ist man in Deutschland sehr konservativ, was Umzüge betrifft. In Holland z.B. zieht man durchschnittlich 5 mal im Leben um.

- Andererseits muss man, um einen Arbeitsplatz zu bekommen auch z.T. weite Strecken in Kauf nehmen. Lt. Arbeitsagentur sind Fahrwege von 2,5 Stunden zumutbar. Wenn man sich irgendwo mal ein Haus gebaut hat, ist die Motivation umzuziehen nachvollziehbar gering.

Was ist eure Meinung dazu?
Zum Thema Landflucht verhindern, da ja das Land sonst ausstirbt, was allg als Problem empfunden wird.
Lösung des Marktes:
1. Stadt wird teurer, was die Stadt unattraktiver macht

Lösung des Staates:
1. Mehr Sozialbau in Städten, um die Stadt günstiger und somit attraktiver zu machen
2. Mietgrenze, um Stadt attraktiver zu machen#
3. Eigenheimzulage abschaffen, was Mieten im Verhältnis zum Häuserbau und somit das Leben in der Stadt attraktiver macht
?4. Pendlerpauschale abschaffen bzw. Pendeln sogar besteuern, damit das Leben in der Stadt attraktiver wird
5. Ganz doll wundern, warum die Landflucht nicht aufhört
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(05 Jul 2017, 09:06)

Zum Thema Landflucht verhindern, da ja das Land sonst ausstirbt, was allg als Problem empfunden wird.
Es mag ja sein, daß Du das als ein Problem empfindest. Das es allgemein so empfunden wird, sehe ich keineswegs.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2017, 09:46)

Es mag ja sein, daß Du das als ein Problem empfindest. Das es allgemein so empfunden wird, sehe ich keineswegs.
Oh, wie viele Prozent der Wähler vereinen denn diese Parteien auf sich:
https://www.cducsu.de/themen/energie/la ... aturgesetz
http://www.spdfraktion.de/termine/2016- ... ttraktiv-0
http://www.br.de/nachrichten/gruene-her ... t-100.html
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dampflok94 »

Stimmt. Die werden ja nur wegen des Mega-Themas Landflucht gewählt. Habe ich wohl übersehen. :D
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Jul 2017, 12:24)

Stimmt. Die werden ja nur wegen des Mega-Themas Landflucht gewählt. Habe ich wohl übersehen. :D
Nein, das sag ich doch gar nicht. Ich sage nur, dass die Parteien dafür stehen, die Landflucht zu verhindern, aber gleichzeitig auch, das Leben in der Stadt attraktiver zu machen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(11 Jul 2017, 09:17)

Nein, das sag ich doch gar nicht. Ich sage nur, dass die Parteien dafür stehen, die Landflucht zu verhindern, aber gleichzeitig auch, das Leben in der Stadt attraktiver zu machen.
Tja, man bekommt hier halt schnell massive Zielkonflikte. Die Arbeitsplätze gibt es eher in der Stadt. Wenn die Menschen auf dem Land wohnen, entlastet das den Wohnungsmarkt in der Stadt, führt aber meist zu massiven Verkehrsproblemen. Da gilt es irgendwie einen gesunden Mittelweg zu finden. Was sehr schwierig ist.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(11 Jul 2017, 09:42)

Tja, man bekommt hier halt schnell massive Zielkonflikte. Die Arbeitsplätze gibt es eher in der Stadt. Wenn die Menschen auf dem Land wohnen, entlastet das den Wohnungsmarkt in der Stadt, führt aber meist zu massiven Verkehrsproblemen. Da gilt es irgendwie einen gesunden Mittelweg zu finden. Was sehr schwierig ist.
Tja, leider kann man ja nicht den Markt fragen. Der löst ansonsten immer Zielkonflikte recht gut. Eben, weil es die Größen gibt, was den Menschen mehr wert ist. Das heißt allerdings nicht, dass dieses Problem hier komplett und simpel vom Markt abgedeckt werden könnte, weil einfach viele Faktoren mit rein spielen.
Aber um eine ungefähre Steuerung zu bekommen wäre ich dafür die Pendlerpauschale abzuschaffen und die Mietpreisregulierung in der Stadt aufzuheben.

Ein anderer Weg wäre es, den Verkehr komplett zu privatisieren. Die Attraktivität des Landes wird ja maßgeblich davon beeinflusst, wie leicht, schnell und günstig man vom Land in die Stadt kommt. Da finde ich es wenig hilfreich, mit Biegen und Brechen den Nah- und Fernverkehr mit Steuergeldern auszubauen. Wem bringt das was, ne U-Bahn zu jedem Kuhdorf zu bauen? Die Menschen müssen mit ihrem Geldbeutel entscheiden, was ihnen das wert ist und das geht nur über private Unternehmen.

Infrastruktur ist immer ein schwieriges Thema, da es für die Konkurrenz schwer ist zB. nochmal ne Autobahn daneben zu bauen. Allerdings gibt es ja viele Wege der Beförderung. U-Bahn, Bahn, Straße, Fahrgemeinschaft, Uber, Bus, Carsharing, Luft und Beamen. Sollte jemand eine Quasi-Monopol zB. bei der Bahn haben, steht dieser in direkter Konkurrenz zur Straße oder zum Beamen. Man müsste nur verhindern, dass nicht eine Firma sämltliche Wege kontrolliert.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Pendlerpauschale abschaffen und Steuer für Pendler

Beitrag von Kamikaze »

franktoast hat geschrieben:(11 Jul 2017, 15:22)
Ein anderer Weg wäre es, den Verkehr komplett zu privatisieren. Die Attraktivität des Landes wird ja maßgeblich davon beeinflusst, wie leicht, schnell und günstig man vom Land in die Stadt kommt. Da finde ich es wenig hilfreich, mit Biegen und Brechen den Nah- und Fernverkehr mit Steuergeldern auszubauen. Wem bringt das was, ne U-Bahn zu jedem Kuhdorf zu bauen? Die Menschen müssen mit ihrem Geldbeutel entscheiden, was ihnen das wert ist und das geht nur über private Unternehmen.

Infrastruktur ist immer ein schwieriges Thema, da es für die Konkurrenz schwer ist zB. nochmal ne Autobahn daneben zu bauen. Allerdings gibt es ja viele Wege der Beförderung. U-Bahn, Bahn, Straße, Fahrgemeinschaft, Uber, Bus, Carsharing, Luft und Beamen. Sollte jemand eine Quasi-Monopol zB. bei der Bahn haben, steht dieser in direkter Konkurrenz zur Straße oder zum Beamen. Man müsste nur verhindern, dass nicht eine Firma sämltliche Wege kontrolliert.

Im Sinne dessen, dass der ÖPNV in allen Belangen (Effizienz, Platzbedarf, Umweltschonung, Ressourcenverbrauch, etc.) außer dem wirtschaftlichen Aspekt (hohe Ticketpreise trotz Subventionierung in Höhe von 30-70%) dem privaten Verkehr überlegen ist, aber >95% aller Menschen eher nach dem Geldbeutel richten, denn nach jenen Punkten in denen der ÖPNV "gut" ist, halte ich das für eine Schnapsidee.
Viel interessanter wäre für mich die Fragestellung, warum der ÖPNV außerhalb der Innenstädte in Sachen Kosten auf Augenhöhe mit sparsamen PKW liegt, oder diese sogar im negativen Sinne übertrifft, und das trotz sehr umfangreicher Fördermaßnahmen.
Tatsächlich halte ich einen umfangreichen (!!!) Ausbau des ÖPNV in Kombination mit einem günstigen (PKW mindestens um die Hälfte unterbietenden) Ticketpreis für die eigentlich richtige herangehensweise, denn so könnte man effektiv den Bedarf an PKW reduzieren.
Stattdessen wird leider aktuell kaum in den Ausbau des ÖPNV investiert (und wenn doch handelt es sich oft um prestigeträchtige (oder entsprechend desaströse) Großprojekte, aber keine Verbesserung in der Fläche), und blind in Richtung Zukunft geblickt (mehrere Studien warnen vor dem Zusammenbrechen etlicher ÖPNV-Gebiete, da die Fahrgastzahlen schlicht kaum noch bewältigt werden können).
Aber warum auch - im Verbotsland Deutschland ist es natürlich wesentlich einfacher Dinge immer unattraktiver zu machen, anstatt aktiv Lösungen voran zu bringen. :rolleyes:

PS: Ich halte viel davon, die "Pendlerpauschale" zu streichen, da es sich hierbei (wie im Thread schon oft klargestellt) um eine Steuererleichterung handelt, die sich unterm Strich ohnehin nur auf wenige Cent pro Fahrkilometer handelt (15cent/Einfach-Kilometer von ~23% (Ungefährer Steuerprozentsatz bei Steuerklasse 1 und ca. 2000€ Bruttoverdienst/Monat) --> ~3,45cent/Einfachkilometer). Das macht also wirklich den Kohl nicht fett und steht Ausgaben im Bereich des ~zehnfachen gegenüber. Wer also ernsthaft glaubt, dass diese Almosen jemanden dazu bringen könnten längere Pendelwege in Kauf zu nehmen hat das Prinzip dieser Erleichterung nicht verstanden. Im Gegenzug würden dann aber auch Pauschalbeträge für Öffi-Fahrer und Fußgänger wegfallen, die aktuell die wahren Nutznießer dieses Systems sind. Dazu kommt ein Abbau des Bürokratie-Wasserkopfes, da dieser Hirnriss auch nicht mehr bearbeitet werden müsste.

PPS: Eine Steuer für Pendler halte ich schon allein aus Definitionsschwierigkeit für abstrus - ganz unabhängig davon, dass ich daraus auch keinen Vorteil sehe, abgesehen von mehr Jobs in der Verwaltung, die das ganze (vermutlich mit einem Nettoverlust) bearbeiten und eintreiben müsste.
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