Es bleibt unklar, warum es diese Fixiertheit, zu hohe Geschwindigkeit könnte nicht ursächlich für den vergleichsweise hohen Anteil an Toten im Straßenverkehr sein. Ebenso möchte ich betonen, ich verspreche mir selbst kein großen Veränderungen durch weitere Einschränkungen. Menschen machen auf Grund ihrer Natur Fehler und halten überall dort, wo es keinen äußeren Druck "unverständliche" Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten gibt, ihr eigenes "Gefühl" für den richtigen Maßstab.
Als Beispiel (quasi vor meiner "Haustür"), eine der üblichen recht kurvenreiche Strecke "Landstraße" "2xxx", problemlos am Tag, keine Niederschläge, keine Sichtbehinderung, trockene Fahrbahn - Sicht auf wenigstens 500 m unbehindert.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde wegen 2 schweren Unfällen (in wenigstens 5 ... 7 Jahren davor in einer der Kurven) auf 80km/h festgelegt. Die selbe Strecke war zuvor unter den o.g. Konditionen problemlos mit der bis dahin erlaubten Geschwindigkeit von 100km/h befahrbar. Da bei beiden Unfällen Alkohol im Spiel war, ist das Einsehen, fortan mit max. 80km/h fahren zu müssen eher "gering".
Bei freier Strecke - die ja mindestens 500m problemlos "voraussehbar" ist, hält sich kaum jemand an die Begrenzung. Das Problem zeigt sich ausschließlich bei einem Crash - eine frontaler Zusammenstoß, setzt auch noch bei 80km/h sehr hohe Kräfte frei. Die Chance eine "Frontalzusammenstoß" zu überleben oder wenigstens keine massiven Schäden zu erleiden, sinkt mit jedem weiteren km/h.
Das Bewusstsein "zu schnell" unterwegs zu sein, tendiert in einem modernen Fahrzeug für einen routinierten Fahrer gegen Null. Das Fahrzeug, die gewohnte Umgebung, Routine, die bisherigen positiven Erfahrungen des Fahrers, alles trägt zu einem Vertrauen bei, welches bei massiven Veränderungen der Situation plötzlich zu Reaktionen "nötigt", zu denen offensichtlich nicht jeder / jede in der Lage ist. Eingebaute Assistenzsysteme helfen - Airbag - Gurt - Gurtstraffer - Fahrgastzelle mildern die Folgen. Je höher die noch verbleibenden Kräfte auf den Körper einwirken, desto höher die Chance schwer verletzt oder getötet zu werden. Das zeigen auch die folgenden Zahlen und Ausführungen :
Unfallentwicklung auf deutschen strassen 2015 - DESTATIS hat geschrieben:Landstraßen - Die meisten Verkehrstoten gibt es auf Landstraßen.
Im Jahr 2015 starben dort 1 997 Menschen, das waren 57,7 % aller Verkehrstoten. Gleichzeitig fand hier nur jeder vierte Unfall mit Personenschaden statt (24,8 %). Die Unfallfolgen waren damit im Durchschnitt besonders schwerwiegend. Die meisten Verkehrstoten auf Landstraßen kamen in einem Pkw ums Leben (57,5 % oder 1 148 Menschen), jeder vierte war ein Kraftradnutzer (25,3 % oder 505 Getötete). 121 Menschen waren zu Fuß und 146 mit dem Fahrrad unterwegs, als sie tödlich verunglückten.
Besonders gefährlich sind Landstraßen für Pkw-Insassen und Nutzer von Krafträdern: 70,9 % aller tödlich verunglückten Pkw- und 72,0 % aller tödlich verunglückten Kraftradnutzer starben nach Unfällen auf Landstraßen.
Die häufigste Ursache für die tödlichen Unfälle auf Landstraßen ist zu schnelles Fahren: 2015 kamen bei Geschwindigkeitsunfällen auf Landstraßen 751 Menschen ums Leben, das waren 37,6 % aller auf Landstraßen Getöteten.
Bei den Schwerverletzten war es jeder Dritte (8 488 Menschen oder 32,5 %). Jeder vierte Unfall mit Personenschaden (25,9 %) auf Landstraßen ereignete sich in einer Kurve. Im Jahr 2015 starben dabei 721 Menschen, das waren 36,1 % aller Verkehrsopfer auf Landstraßen.
Diese Unfälle passierten in der Regel, weil der Fahrer oder die Fahrerin in der Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte und von der Straße abkam. Bei über der Hälfte der tödlichen Unfälle in Kurven kam es zu einem Aufprall auf ein Hindernis neben der Fahrbahn; hier wiederum am häufigsten zu einem Aufprall auf einen Baum. Insgesamt starb jedes vierte Unfallopfer auf Landstraßen bei einem Baumunfall (25,9 % oder 517 Menschen).
Nun bestimmt der kausale Zusammenhang das Unfallgeschehen und die Folgen.
Nicht der Baum war ursächlich, sondern der Fahrer, seine Geschwindigkeit, seine Routine, eventuell Dritte am Unfall beteiligte.
Die Straße ist wohl der einzige Ort, wo Menschen - auch jene die dazu nicht in der Lage sind - "frei" darüber entscheiden können sich und andere zu gefährden. Ohne eine technische Maßnahme, welche emotionsfrei
NOTWENDIGE Geschwindigkeitsbeschränkungen einhält, wird es immer Menschen geben, welche ihre Fähigkeiten überschätzen und "Fehler" machen. Keine Organisation sonst erlaubt es z.B. Lokomotivführern, Piloten usw. dauerhaft vernünftige Regeln zu übertreten.
Da die Hoffnung auf Einsicht / Vernunft bei Menschen erfahrungsgemäß kaum Anlass auf Verwirklichung erwarten lässt, wir erst zunehmende Automatisierung auch des Individualverkehres, für Abhilfe sorgen. Die ersten Schritte in diese Richtung sind getan :
Straßenverkehrsgesetz - Automatisiertes Fahren auf dem Weg Klar, das wird nicht jedem gefallen - wann wurde je, jeder danach gefragt....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)