Tantris » Mi 23. Nov 2011, 08:36 hat geschrieben:
Auch auf der autobahn biste heutzutage selten allein, bzw solltest nicht darauf verlassen. Andere PKWs, LKWs, Krads. Denk an Parteifreund wiesheu!
Der war ein Parteifreund von dir? Na ja, an die bayerischen Stammtische passt dein Auftreten hier auch gut.
Aber war Otto Wiesheu damals nicht sturzbesoffen? Und war nicht das Fahren im Suff damals das Problem? Hmm??
Tantris » Mi 23. Nov 2011, 08:36 hat geschrieben:
JA, allein, wenn man die "Atmosphäre" ändern würde, also, wenn es nicht mehr aussieht, wie eine rennstrecke, könnte das das eine oder andere kinderleben im jahre retten.
Mein Reden. Wenn am sich manche norddeutsche Ortsdurchfahrt anschaut, da bekommt man nachts wenn man das Ortsschild mal übersehen hat garnicht mit das man in einer Ortschaft ist: Schnurgerade Strasse, links und rechts Grün, dann kommt erst der Gehweg und die Häuser nochmal gut 50m weg von der Strasse - und ab 23°° ist auch die Beleuchtung aus.
Sorry, da muss man sich nicht wundern wenn da dann spätestens nachts keiner mehr 50km/h fährt.
Finanzschwache gemeinden aufgepasst!
Schlaglöcher verkaufen ist nicht das einzige Geschäft.
BTW:
hier in kambodscha steigt die zahl der verkehrstoten beständig an. Das liegt daran, dass die strassen (sehr langsam) besser werden und man auf einmal schneller als 27 kmh unterwegs ist. Da kann schonmal was passieren...
Auch die helme lassen einen die geschwindigkeit nicht mehr so gut fühlen und hören.
Natürlich gehört zu beidem noch ein gewisses mass an dummheit... das man aber leider überall voraussetzen muss.
Na ja - auch auf den Schlammpisten war die Zahl der Unfälle wohl nicht ganz ohne. Zumindest habe ich selten soviele Unfälle auf so kurzer Strecke passiert wie damals in Kambodscha.
Aber was hilft mir z.B. eine Spielstrasse wie die in der ich wohne wenn die dann derart zugeparkt ist , dass, wenn man da durchfährt, man das Gefühl hat man manövriert einen Flugzeugträger durch den Panamakanal? Und die Gemeinde nichts tut weil da ja die Wähler des Herrn Bürgermeisters herumparken und lieber nachts auf der Umgehungsstrasse sinnlos herumblitzt?
Tja, was willste gegen die hohe automobildichte anfangen? zweitwagen verbieten? kfz nur bei nachgewiesenem parkplatz zulassen?
Ja, welcher lokalpolitiker traut sich gegen die anwohner?
In einer Spielstrasse darf nicht geparkt werden (es sei denn auf ausdrücklich dafür gedachten Flächen, die gibt es hier nicht). Ich würde erst einmal mit Knöllchen verteilen anfangen. Die meisten haben nämlich genug Platz auf ihren Grundstücken um einen extra Stellplatz für den Zweitwagen anzulegen.
Und das Argument das sich kein Politker traut lassen du oder yogi61 ja auch für ein Autobahn-Tempolimit nicht gelten.
Das primat des automobils direkt vor dem gehsteig einer schule hat schon was perverses. Was man macht, sind so eine reling ein paar meter ums schultor entlang, damit die schüler nicht begeistert aus der schule auf die strasse laufen könne.
Der autofahrer muss kapieren, dass er in der stadt, im wohngebiet und v.a. an einer schule, NICHT zu den privilegierten verkehrteilnehmern gehört. Dazu ist die besiedlung in den städten zu dicht.
Warum nicht speedbreaker?
Stimme ich dir absolut zu. Auch gegen Speedbreaker habe ich nichts - allerdings hatte ich mal das Vergngügen einer Testfahrt liegend im Rettungswagen über solche Dinger - und kann seitdem die Bedenken der Rettungsdienste verstehen.
Ja, da wohl noch am ehesten. Ob uns das recht zum schnellfahren insgesamt nicht doch zu teuer kommt? Ich meine, wir passen unser sozialverhalten, unsere finanzen, unsere landschaft und umwelt dem individualverkehr an, der eine schöne sache ist, aber, wie teuer darf er sein?
Nun ja, in Europa (zumindest in Nord-, West- und Mitteleuropa) haben wir die notwendige Infrastruktur bereits. Ich plädiere auch nicht für mehr neue Autobahnen. Es mag noch einige kleinere sinnvole Ergänzungen als Neubaustrecken geben und natürlich auch mal Ausbauten vorhandener Strecken - aber dass da noch grossflächige Landschafts- und Umweltanpassung zu erwarten ist sehe ich derzeit nicht.
Was das Sozialverhalten angeht, das scheint dem Menschen angeboren zu sein schneller vorankommen zu wollen. Schon in den 1830er fing in den USA das Publikum an nach schnelleren Zügen zu rufen - da gab es die dort gerade mal 3, 4, 5, 6 Jahre...
Was die Finanzen angeht: Einer Strasse die für 40-Tonner mit 80km/h ausgelegt ist, ist es egal ob du deinen Pkw da mit 100, 150 oder 200km/h langfährst - den Mehrverbrauch an Unterhalt und Treibstoff trägt niemand ausser du selbst. Und wofür du dein Geld ausgibst sollte in einem freien Land dann doch noch deine Sache sein und bleiben.
Mal abgesehe davon, dass ich mittelfridstig auch mit brauchbaren Fahrzeugen rechne die ohne Verbrenungsmotor auskommen. Und Elektroantriebe z.B. eignen sich technisch gesehen erst recht gut auch für schnelles Fahren...
Menschengerechte städte und autogerechte schnellstrassen klingt ja gut. Aber, wie gesagt, ich bin mir gar nichtmal so sicher, ob der individualverkehr auf autobahnen und überlandstrassen mit pkws mit verbrennungsmotoren, nur gesteuert vom gehirn und den reaktionen des fahrers mit sehr hohen geschwindigkeiten vielleicht doch nur ein skurrilles, teures hobby ist, dass sich verselbständigt hat und die menschheit dominiert.
Auf Überlandstrassen ist doch heute mehr als 100km/h garnicht mehr drin. Ich kenne bundesweit zwei Überlandstrassen die nicht vom Ausbaustandard her eine Autobahn sind auf denen man schneller als 100km/h fahren darf.
Gegen mehr Technik im Auto die auch z.B. die Einhaltung des Abstandes oder der Spurhaltung überprüft und zur Not auch korrigiert oder im Atem des Fahrers nach Alkohol schnüffelt , die die Weiterfahrt verweigert wenn ein Insasse nicht angeschnallt ist (immernoch gut die Hälfte aller als Insassen eines Fahrzeuges tödlich verunglückenden Menschen sind nicht oder nicht korrekt angeschnallt!!!!) usw. usf. hätte ich nichts einzuwenden. Auch gegen striktere Sicherheitsmaßstäbe beim Zustand der Fahrzeuge spricht garnichts ebensowenig wie gegen eine Pflicht der Fahrzeugführer regelmäßig an Nachschulungen teilzunehmen und den Lernerfolg dort auch mit einer Prüfung zu dokumentieren.
Führerschein auf Lebenszeit ist eh ein Unding. Ich finde eine Nachprüfung zur Verlängerung der Geltung alle 10 oder 15 Jahre zumindest wäre durchaus sinnvoll.
Und wenn die Politik sich das nicht traut kann man ja ein generelles Tempolimit enführen und wer schneller Fahren will darf das da wo es bisher ging auch weiterhin, muß aber - ähnlich wie bei den Wohnwagen für 100km/h - den gute Zustand seines Fahrzeuges nachweisen und alle 10 Jahre zur Nachprüfung, dafür bekommt er dann ein andersfarbiges Nummernschild...
...gut, ist jetzt in Hinblick auf Firmenwagen und so noch nicht ganz durchdacht, zugegeben.
Die disko-heimfahrten?
Ja, die auch.
Da gab es in Niedersachsen mal ein Abschnitt einer breiten und geraden Bundesstrasse außerorts, 100km/h erlaubt. War immerschon Unfallschwerpunkt des Abreiseverkehrs einer nahegelegenen Großraumdisko.
Nachdem in kurzer Zeit drei Kiddies besoffen und/oder bekifft mit jeweils DEUTLICH über 100km/h ihr Auto an den Baum gesetzt hatten reagierten die Behörden mit...
...mehr Kontrollen? Nöööööö!!!...
...mit dem Aufstellen von 80km/h Schildern und fleißigem Geblitze im morgendlichen Berufsverkehr.
Es kam wie es kommen musste: Wer bekifft und besoffen 120, 130, 140km/h statt erlaubten 100km/h fährt, den stört auch ein 80km/h-Schild weniger.
Die Unfälle blieben, die Toten auch.
Inzwischen steht da in der einzigen Kurve ein stationärer Blitzer - nun hauts die Kiddies meist da raus weil sie versuchen vor dem runterzubremsen.
Alles in allem hat das an der Disco-Kiddies-Problematik nichts geändert, aber alle anderen Benutzer die da vorher problemlos 100km/h fahren durften sind jetzt Raser wenn sie das machen und werden ganz fleißig geblitzt.
vielleicht nur verwundert, was für wunderliche und teuer hobbies sich die gesellschaft leistet?
Dann würden diese Menschen mal über autogerechte Städte, subventionierte Parkplätze, Ausbildungszustand der Fahrzeuglenker, technischer Zustand der Fahrzeuge, hoher Anteil nicht angeschnallter Menschen und getöteten Unfallopfern, hoher Anteil von durch Handy, Rauchen, Essen, Trinken, Navi begucken abgelenkter oder schlicht von rauschmitteln beduselter Personen unter den Unfallverursachern u.v.m. reden.
Aber das wollen diese yogi61s garnicht.
Denn anders als beim Schnellfahren wären sie dann selber betroffen. Dann müsste man ja fürs Parken in der Stadt auch selber mal mehr zahlen - oder die Tram nehmen - dürfte sich während der Fahrt keine Kippe mehr anstecken und - oh Schreck - vorher auch kein Bierchen mehr trinken. Und dann müssten sie selber mal zur Nachprüfung und ggf. für einen bessere Unterhalt sorgen (mal ehrlich: Bei einem nicht unbeträchtlichen Teil der "Limit-auf der-Autobahn-jetzt"-Schreier fragt man sich schon rein optisch wie die ihr Fahrzeug durch den TÜV bekommen haben...). Das alles wollen sie natürlich nicht.