http://www.welt.de/welt_print/article21 ... risch.htmlBeim "Israel Innovation Day: Media" präsentieren sich 15 Hightech-Firmen
Berlin - Es ist wohl eines der schlimmsten Dinge, die einer Mutter passieren können: Sie wird genau an dem Tag krank, an dem die eigene Tochter heiratet und darf nicht verreisen. Das problematische: Die Tochter vermählt sich in Israel während die Mutter in Brasilien weilt. Doch dank der Erfindung des israelischen Start-up-Unternehmens BlogTV können Mutter und Tochter trotzdem zusammen feiern. Die Firma hat ein Video-Chat-System entwickelt, mit dem die Mutter live und virtuell an der Zeremonie teilnehmen konnte.
Auch wenn eine virtuelle Hochzeit nicht jedermanns Sache ist, zeigt diese Erfindung, dass Israel heute zu einem der innovativsten Länder der Welt zählt. Besonders in Sachen Technologie sind israelische Produkte weltweit führend. US-Firmen investieren inzwischen sogar mehr Risikokapital in Israel als in der Europäischen Union.
Beispielhaft für die Erfolgsgeschichte der israelischen Wirtschaft präsentierten sich am Montag in Berlin neben BlogTV 14 weitere israelische Start-up-Unternehmen aus der Medienbranche auf dem "Israel Innovation Day: Media". Die Firma PaperLnx stellte zum Beispiel eine neue Technik vor, die die Interaktion per Handy mit Printmedien möglich macht. So können Zeitungsleser mithilfe ihres Handys Videoclips oder zusätzliche Informationen zu einem Zeitungsartikel bekommen. Und das ganz ohne Strichcode.
Rachel Roei-Rothler, Direktorin des Investment Promotion Centers des israelischen Wirtschaftsministeriums sagte der WELT, wieso Israel gerade im Hightech-Bereich international führend ist: "Der israelische Markt ist so klein. Die jungen Start-ups müssen sich deshalb auch in fremden Märkten durchsetzen, um zu wachsen." Aber auch die Mentalität spielt ihrer Meinung nach eine große Rolle: "Israelis sind ungeduldige, innovative Menschen. Sie sind nie zufrieden und so ehrgeizig, dass sie ihre Arbeit sogar oft mit nach Hause nehmen."
Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Medienkonzern Axel Springer ("Bild", WELT), der israelischen Botschaft und dem Israel Trade Center. Außerdem waren Vertreter europäischer Unternehmen, wie zum Beispiel der Deutschen Telekom, der Dresdner Bank oder Nokia anwesend, mit denen die Gründer der israelischen Start-ups anschließend in Kontakt treten konnten. Auch das Unternehmen Zanox war vor Ort. Die Berliner Firma bietet international ausgelegte E-Commerce und Online-Marketing-Leistungen an. "Wir bieten die passende Infrastruktur für Internet-Firmen", so Gründer Thomas Heßler. Zanox, das zu 60 Prozent dem Axel-Springer-Konzern gehört, hat im Mai einen Wettbewerb gestartet, das eine Mio. Euro Risikokapital für das beste Geschäftsmodell bietet.
Bis zum heutigen Dienstag findet in Berlin auch der Europäisch-Israelische Dialog 2008 statt. Auf dem internationalen Kongress, der bereits zum neunten Mal stattfindet, diskutieren rund 100 hochrangige Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft in mehreren Gesprächsrunden Fragen der aktuellen politischen Entwicklungen im Nahen Osten.
Israel ist dank seinen genialen jüdischen Köpfen, zu einem Hightechland geworden. Ganz ohne Öl und Gas, wie z.b. Arabische Emiraten etc.