Die Araber und der Nahostkonflikt

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think twice
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(28 May 2018, 07:48)

Die Frau besuchte im Jahr 2000 die palästinensischen Gebiete und war fassungslos. So etwas kannte sie aus den USA nicht. Und dann wurde sie zur Aktivisten, weil Israel an den schockierenden Erlebnissen schuld sein soll. Um dieses zu verifizieren hätte sie aber Länder mit ähnlicher Kultur besuchen müssen. Also Syrien, Libyen, Jemen, Irak, Algerien und Ägypten abseits der Touristen usw.
Die Frau hat als Tochter palästinensischer Fluechtlinge von ihrem 5. bis 13. Lebensjahr bei verschiedenen Verwandten in Kuwait, Jordanien und in einem Waisenhaus in Jerusalem gelebt, bis sie als Adoptivkind nach Amerika vermittelt wurde. Sie hat sich nicht als behütet aufgewachsene Amerikanerin und als Touristin zufaellig Palästina angeschaut und war erschrocken. Ihre Biographie ist mit den Romanfiguren verwoben und sie hatte jeden Grund und auch jedes Recht, sich die Heimat ihrer Eltern anzuschauen und es ist auch verständlich, dass sie nach ihrer zerrissenen Kindheit Partei ergreift und sich engagiert.
In ihrem Buch versucht sie anscheinend trotzdem, von Schuldzuweisungen Abstand zu nehmen und das macht sie für mich glaubwürdig.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(28 May 2018, 08:27)

Die Frau hat als Tochter palästinensischer Fluechtlinge von ihrem 5. bis 13. Lebensjahr bei verschiedenen Verwandten in Kuwait, Jordanien und in einem Waisenhaus in Jerusalem gelebt, bis sie als Adoptivkind nach Amerika vermittelt wurde. Sie hat sich nicht als behütet aufgewachsene Amerikanerin und als Touristin zufaellig Palästina angeschaut und war erschrocken. Ihre Biographie ist mit den Romanfiguren verwoben und sie hatte jeden Grund und auch jedes Recht, sich die Heimat ihrer Eltern anzuschauen und es ist auch verständlich, dass sie nach ihrer zerrissenen Kindheit Partei ergreift und sich engagiert.
In ihrem Buch versucht sie anscheinend trotzdem, von Schuldzuweisungen Abstand zu nehmen und das macht sie für mich glaubwürdig.
Ihr Aktivismus begann mit dem Jahr 2000. Also mit dem Besuch. Ein Waisenhaus kann wie ein Gefängnis sein. Und Jerusalem ist vermutlich anders als die palästinensischen Gebiete. Und in den palästinensischen Gebieten wird es schockierend sein. Das glaube ich der Frau.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mo 28. Mai 2018, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

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think twice
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(28 May 2018, 08:32)

Ihr Aktivismus begann mit dem Jahr 2000. Also mit dem Besuch. Ein Waisenhaus kann wie ein Gefängnis sein. Und Jerusalem ist vermutlich anders als die palästinensischen Gebiete.
In dem Buch geht es nicht um ihren Aktivismus. :rolleyes:
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(28 May 2018, 08:40)

In dem Buch geht es nicht um ihren Aktivismus. :rolleyes:
Karl Marx hat z.B. auch die Situation von Menschen beschrieben. Und der Kapitalismus spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. Ich bin davon überzeugt, dass es in dem Buch der Frau ähnlich ist. Nur gibt es hier dann keinen Kapitalismus als Schuldigen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Wenn eine Erzählung oder Schilderung von Einzelschicksalen ein Gesicht bekommt - sei es auch nur fiktiv -, die mit Lügen und Unwahrheiten beginnt, bin ich vorsichtig. Besonders dahingehend, welches Gesicht hier wie vermittelt werden soll.

Richtig. Kein palästin. Kind wird mit Hass auf Israel und dem Wunsch nach dessen Vernichtung geboren. Aber dazu erzogen und manipuliert. Unter anderem mit Schulbüchern, aber auch mit Erzeugnissen wie diesem Buch. Die eine Realität präsentieren, die erfunden ist.

Bezüglich Hundertausender Palästinensischer Vertriebener der sog. Nakba (datiert auf die Ereignisse von 1948 als Folge des Angriffs- und Vernichtungskrieg seitens der Araber und "heutigen" Palästinenser): Es gab diese Zahl nie. Es gibt sehr gute Dokumentationen und historisch/wissenschaftlich
seriös belegte (und bearbeitete) Quellen dazu. Die meisten dieser Vertriebenen, um es kurz zu machen, gingen freiwillig, auf Anraten und Empfehlung von arabischer Seite. Des Aggressors, der den Flüchtenden, die heutzutage als Vertriebene dargestellt werden, eine Rückkehr nach ein paar Monaten versprach,
und Vorteile, z.B. das Hinterlassene der vertriebenen Juden zu "erhalten". Sobald der neugegründete Staat Israel, im paläst. Wortlaut auch heute noch gerne nicht Israel, sondern "zionistisches Gebilde" genannt, vernichtet ist. Ausradiert. Und die Juden vertrieben sind.

Heute, so seriöse Expertenschätzungen, gibt es wohl noch um die ca. 30.000 Nachfahren jener Flüchtlingswelle von 1948. Von denen allerdings auch damals nur ein kleiner Bruchteil tatsächlich gezwungener Maßen - als Folge des von arabischer Seite angefangenen Angriffskrieges - aus ihren Lebensräumen vertrieben wurde.

Diese Hundertausenden Palästinenser sind Nachfahren, denen als einzige Flüchtlingsgruppe ihr Flüchtlingsstatus vererbt werden kann.

Sofern man von wirklich Hunderttausenden TATSÄCHLICH vertriebenen, palästinensisch-stämmigen Menschen sprechen kann, dann im Falle der Nakba von Kuweit, 1991. Dort waren ca. 30% der damaligen Einwohner Kuweits Palästinenser/-innen. Sinnigerweise ist Frau Abulhawa auch in Kuweit geboren…
Aber über diese zwangsweise, umfassende Vertreibung Hundertausender Palästinenser/-innen hört man wenig bis gar nichts. Niemand da, der diesen palästin. Vertriebenenschicksalen ein Gesicht geben will… Vor allem nicht von deren Seite.

Diese Vertreibung braucht wohl kein Gesicht… Selbst einer Buchautorin wie dieser BDS-Aktivistin Abulhawa dürfte eine erfundene Geschichte dazu schwer fallen.

Was lernen wir daraus? Die Kuweitis sind leider nicht wie Juden oder der "Apartheidsstaat" Israel propagandistisch ausschlachtbar. Und ein Rückkehrrecht der vertriebenen Palästinenser in ihre vormalige Heimat in Kuweit fordert auch niemand. Schon gar nicht die Vertriebenen selbst. Oder deren
politische Führer. Schon "komisch", oder?
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Liegestuhl
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Liegestuhl »

Jeder, der Verständnis für diese "friedlichen Demonstrationen" hat, sollte sich mal dieses Video anschauen:

[youtube][/youtube]
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

think twice hat geschrieben:(28 May 2018, 07:31)

Natürlich erzählt die Autorin die Geschichte aus Sicht eines palästinensischen Fluechtlingskind. Mir war es wichtig, dass sie die Gegenseite nicht offen verdammt, das verstehe ich unter objektiv. Das scheint nach Lesen vieler Rezensionen nicht der Fall zu sein und ist schon mehr, als viele Foristen hier in der Lage sind!
In den meisten Rezensionen ist von einer "Sache der Palästinenser" die Rede. Und eine solche Sache im Sinne irgendeiner "Mission" gibt es ebensowenig wie es einer "Sache der Serben" oder der Katalanen gibt. Das ist eine Geschichte, die von entsprechenden Organisation (PLO, Hamas in dem Fall) erzählt, weiter erzählt, betrieben wird. Weil die Angesprochenen irgendeine Motivation brauchen, um sich im Sinne dieser Organisationen zu verhalten. Was es gibt, sind grundsätzliche Menschenrechte. Die aber an keinerlei Gruppenzugehörigkeiten gekoppelt sind. Und weder das Gebiet Palästina oder das Staatsgebiet Israels oder die Region Schlesien kann irgendwem "gehören". Die Erde gehört allen Menschen. So phrasenhaft sich das auch anhören mag. Auch wenn es organisationsmäßig sinnvoll ist, dass die Erde in Staatsgebiete aufgeteilt ist, auf denen Behörden Souveränitätsrechte haben. Aber man soll aufhören, aus historischen Verläufen in irgendeiner Weise kulturell begründete Anspruchsrechte abzuleiten.

Die "Sache des kolumbianischen Volks" besteht darin, einem Drogen- und Entführungskartell zu dienen, das nach außen hin und fürs Volk Befreiungslegenden erzählt. Nicht viel anders siehts mit PLO/Hamas und "der Sache des palästinensischen Volks" aus. Und jahrzehntelang gab es die "Sache der arabischen Kulturnation" in Form des panarabischen Nationalismus. Die "Sache" bestand darin, einem System von Herrscherkasten zur Macht zu verhelfen bzw. deren Macht zu erhalten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

Und auch der ursprüngliche, von Theodor Herzl entworfene Zionismus war ganz wesentlich philanthropisch und nicht kulturmissionarisch begründet. In den Siedlungen, die ihm vorschwebten, sollten Juden ganz selbstverständlich gemeinsam mit Arabern leben.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von bennyh »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(28 May 2018, 10:49)
Bezüglich Hundertausender Palästinensischer Vertriebener der sog. Nakba (datiert auf die Ereignisse von 1948 als Folge des Angriffs- und Vernichtungskrieg seitens der Araber und "heutigen" Palästinenser): Es gab diese Zahl nie. Es gibt sehr gute Dokumentationen und historisch/wissenschaftlich
seriös belegte (und bearbeitete) Quellen dazu. (...)
Können Sie eine oder mehrere dieser Quellen benennen?
Eulenwoelfchen

Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Ja.

Kann man sehr leicht selbst (auch im Netz) recherchieren.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

Der aus meiner Sicht wichtigste Punkt ist: Es gab mehrere Angebote von Israel und unter Vermittlung internationaler Partner, die Lebenssituation der arabisch sprechenden Menschen im Raum Gaza und Westjordanland zu verbessern bzw. überhaupt zu normalisieren. Bis hin zu Gaza + Fast das ganze WJL plus Ostjerusalem als palästinensischer Staat. (Barak 2000) Es hätte ein Anfang sein können aber es sollte nicht sein. Drastisch ausgedrückt: Organisationen wie PLO und Hamas wollen nicht Menschenrechte und bessere Lebensverhältnisse für die Menschen sondern es soll Krieg und Gewalt herrschen. Nur bei Krieg und Gewalt gibt es einen Opferstatus und nur bei einem Opferstatus gibts moralischen und vor allem finanziellen Beistand von außerhalb. Und das ganze heißt dann zynisch "Die Sache des Palästinensischen Volks".
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von bennyh »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(28 May 2018, 23:23)

Ja.
Wären Sie so freundlich?
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

Unabhängig davon: Ich habe heute eine Vorlesung zum Thema "Der 30 jährige Krieg". Vom Autor eines aktuellen sehr umfangreichen Buchs (Herfried Münkler) gehört. Ja, was hat das mit dem "Nahostkonflikt und den Arabern" zu tun. Eine der Thesen des Vortrags war, dass die Kriege, Auseinandersetzungen, Konflikte im Nahen Osten (im weiteren Sinne) in nicht wenigen Mustern denen des 30jährigen Krieges gleichen. (Der ja auch kein einzelner geschlossener Krieg sondern eine Zusammensetzung mehrerer, wenn auch verbundener Einzelkriege war). https://www.deutschlandfunknova.de/beit ... igen-krieg

Vieles davon erschien mir erstmal ziemlich schlüssig. Zuvorderst: In der Mischung aus Staatenkrieg, Bürgerkrieg, Religionskrieg und Machtgruppendominanzkrieg bezeichnet er den Religionskrieg (protestantisch vs. katholisch) als lediglich "strukturgebend". Vereinfacht gesagt: Den Leuten musste beigebracht werden, wer Freund und wer Feind ist und wofür sie auf dem Schlachtfeld sterben zu wollen sollen, um den Aufstieg und die Macht welcher Gruppe zu festigen. Und ähnlich siehts im Nahen Osten mit sunnitisch vs. schiitisch aus. Und dann (auch sehr sehr wichtig): Normalerweise sind in Kriegen irgendwann die Ressourcen verbraucht. Wenn sie nicht von außen kontinuierlich zugeführt werden. Im Dreißigjährigen Krieg waren das die unermesslichen Reichtümer Spaniens, Portugals und weiterer Koloniialmächte aus Übersee. Ein regelrechter Rausch von Reichtümern, der in Macht umgesetzt werden will. Und immer und immer neuen Nachschub für einen nicht enden wollenden Krieg liefert. Im Nahen Osten sinds - völlig klar - die Einkünfte aus Öl und Gas. Und schließlich: Die Auflösung der Fronten. Die diffuse Brutalisierung. In Regionen wie Bayern waren die einheimischen Truppen oftmals brutaler zu den Einheimischen als die ausländischen. Und die Anlässe: Der Prager Fenstersturz (aber eigentlich die Konflikte drumherum) hier, die (wie es bei Münkler heißt) völlig fahrlässig als "Arabischer Frühling" bezeichneten Ereignisse dort.

Schlechte Aussichten für den Nahostkonflikt und die Araber. Die Reduktion des Begriffs "Nahostkonflikt" auf die Konflikte in der Region Palästina scheint mir darüberhinaus mehr und mehr fragwürdig. Alles ist miteinander vernetzt und verkettet in der Region Nahost.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 May 2018, 23:43)

Der aus meiner Sicht wichtigste Punkt ist: Es gab mehrere Angebote von Israel und unter Vermittlung internationaler Partner, die Lebenssituation der arabisch sprechenden Menschen im Raum Gaza und Westjordanland zu verbessern bzw. überhaupt zu normalisieren. Bis hin zu Gaza + Fast das ganze WJL plus Ostjerusalem als palästinensischer Staat. (Barak 2000) Es hätte ein Anfang sein können aber es sollte nicht sein. Drastisch ausgedrückt: Organisationen wie PLO und Hamas wollen nicht Menschenrechte und bessere Lebensverhältnisse für die Menschen sondern es soll Krieg und Gewalt herrschen. Nur bei Krieg und Gewalt gibt es einen Opferstatus und nur bei einem Opferstatus gibts moralischen und vor allem finanziellen Beistand von außerhalb. Und das ganze heißt dann zynisch "Die Sache des Palästinensischen Volks".
Kennst du schon Arye Sharuz Shalicar ?
Dieser sieht es auch ungefähr so, wobei der Werdegang dieser Person relativ ungewöhnlich und die Ansichten teils überraschend sein mögen.
Vom jugendlichen Graffitisprayer und Hip-Hopper im Berliner Problembezirk Wedding zum Pressesprecher der israelischen Armee. Als Sohn iranischer Juden war Arye Sharuz Shalicar in Berlin zunächst in der Hip-Hop-Szene unterwegs, schloss sich Jugendgangs an und strebte eine Karriere als Musiker an. Nach dem Abitur und dem Grundwehrdienst dann die Kehrtwende: Shalicar studierte in Berlin Politikwissenschaften, Jüdische Studien und Islamwissenschaften - und wanderte 2001 nach Israel aus. Nach Abschluss eines Master-Studiengangs in Jerusalem arbeitete er zunächst für deutsche Medien und trat schließlich 2009 als Presseoffizier in die Israelischen Streitkräfte ein.


[youtube][/youtube]
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

bennyh hat geschrieben:(28 May 2018, 23:54)

Wären Sie so freundlich?

Musa Alami: „The Lesson of Palestine“, Middle East Journal, Oktober 1949.
Haled al Azm: The Memoirs of Haled al Azm; London: Penguin Books 1955.
Yigal Allon in Sefer ha-Palmach, zitiert in: Larry Collins und Dominque Lapierre: O Jerusalem!, NY: Simon und Schuster 1972.
Yigal Allon: My Father‘s House; NY: W.W. Norton und Company, Inc. 1976.
Edward Atiyah: The Arabs; London: Penguin Books 1955.
Moshe Aumann, „Land Ownership in Palestine, 1880-1948“, in: Michael Curtis et al.: The Palestinians; NJ: Transaction Books 1975.
Moshe Aumann, Land Ownership in Palestine 1880-1948; Jerusalem: Academic Committee on the Middle East 1976.
Arieh Avneri: The Claim of Dispossession; NJ: Transaction Books 1948.
Dr. Mitchell G. Bard, Behauptungen und Tatsachen, Chevy Case, MD 2003.
BBC: “Israel and the Arabs: The 50 Year Conflict“, BBC TV series.
David Ben-Gurion: Rebirth and Destiny of Israel, NY: Philosophical Library 1954.
Larry Collins und Dominique Lapierre: O Jerusalem!; NY: Simon und Schuster 1972.
Des Moines Register Editorial, 16. Januar 1952.
Golda Meir: My Life; NY: Dell 1975.
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John Bagot Glubb: A Soldier with the Arabs; London: Staughton und Hodder 1957.
Ben Halpern: The Idea of a Jewish State; MA: Harvard University Press, 1969.
Yehoshofat Harkabi: Arab Attitudes to Israel; Jerusalem: Israel Universities Press 1972.
Jeffrey Herf (Hg.): Hitlers Dschihad. Nationalsozialistische Rundfunkpropaganda für Nordafrika und den Nahen Osten. in Zs.
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Oldenburg, München April 2010, H. 2, S. 259 – 286.
Theodor Herzl, Der Judenstaat, 6. Aufl., Köln o.J.
David Horowitz: State in the Making; NY: Alfred A. Knopf 1953.
J.C. Hurewitz: The Struggle for Palestine; NY: Shocken Books 1976.
Hans Adolf Jacobsen, Der Weg zur Teilung der Welt, Koblenz/Bonn 1973.
Sharif Kanaana und Nihad Zitawi: „Deir Yassin“, Monograph Nr. 4, Dokumentationsprojekt über zerstörte palästinensische Dör-
fer; Bir Zeit: Dokumentationszentrum der Bir-Zeit-Universität 1987.
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Benjamin Kedar: The Changing Land Between the Jordan and the Sea; Israel: Yad Izhak Ben-Zvi Press 1999.
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Dan Kurzman: Genesis 1948; OH: New American Library, Inc. 1970.
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Terence Prittie, „Middle East Refugees“, in: Michael Curtis et. al.: The Palestinians; NJ: Transaction Books 1975.
Ingomar Reinartz (Hrsg.): Konflikt in Nahost. Dokumente, Materialien und Abkommen zur Entstehung und zum Verlauf des Kon-
flikts zwischen Israelis, Arabern und Palästinensern. Heggen-Dokumentation 8; Leverkusen: Heggen-Verlag 1983.
Howard Sachar: A History of Israel: From the Rise of Zionism to Our Time; NY: Alfred A. Knopf 1979.
Joseph Schechtmann: The Refugee in the World; NY: A.S. Barnes und Co 1963.
Friedrich Schreiber und Michael Wolffsohn: Nahost; Opladen: Leske + Budrich 1993.
Tom Segev: 1949: The First Israelis; NY: The Free Press 1986.
Moshe Sharett, „Israel‘s Position and Problems“, Middle Eastern Affairs, Mai 1952.
David K. Shipler: Arab and Jew; NY: Times Book 1986.
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen: Offizielle Berichte des Sicherheitsrates, S/Agenda/58, 16. April 1948.
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen: Offizielle Berichte des Sicherheitsrats, Ergänzung (Special Supplement), 1948.
John Hope Simpson: Palestine: Report on Immigration, Land Settlement and Development; London 1930.
I. F. Stone: This is Israel; NY: Boni und Gear 1948.
Britischer Superintendent der Polizei von Haifa: Geheimes Memo vom 26. April 1948 vom Superintendenten der Polizei über die
allgemeine Lage in Haifa. S. auch sein Memo vom 29. April, zit. n. Mitchell G. Bard, Behauptungen und Tatsachen
Carl Voss: The Palestine Problem Today, Israel and Its Neighbors; MA: Beacon Press, 1953. -Washington Post, 8. Mai 2001.
Meyrav Wurmser: The Schools of Ba’athism: A Study of Syrian Schoolbooks; Washington, D.C.: Middle East Media and Research
Institute (MEMRI) 2000.
Avner Yaniv, PLO; Jerusalem: Israel Universities Study Group of Middle Eastern Affairs, August 1974.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

Gute Auswahl, Eulenwölfchen, und so ausführlich ;)
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Bleibtreu »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 May 2018, 00:16)

Kennst du schon Arye Sharuz Shalicar ?[...]
Arye ist grossartig und ein unglaublich sympathischer Mensch! :)
Inzwischen ist er nicht mehr PresseSprecher der IDF, sondern Mitarbeiter im Ministerium für Nachrichtendienst.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 May 2018, 01:12)

Arye ist grossartig und ein unglaublich sympathischer Mensch! :)
Inzwischen ist er nicht mehr PresseSprecher der IDF, sondern Mitarbeiter im Ministerium für Nachrichtendienst.
Sympathisch auf jeden Fall, aber auch sehr authentisch und teils mit Ansichten, die man doch gern näher diskutieren wollen würde.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von bennyh »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(29 May 2018, 00:54)

Musa Alami: „The Lesson of Palestine“, Middle East Journal, Oktober 1949.
Haled al Azm: The Memoirs of Haled al Azm; London: Penguin Books 1955.
(...)
Meyrav Wurmser: The Schools of Ba’athism: A Study of Syrian Schoolbooks; Washington, D.C.: Middle East Media and Research
Institute (MEMRI) 2000.
Avner Yaniv, PLO; Jerusalem: Israel Universities Study Group of Middle Eastern Affairs, August 1974.
Interessantes copy&paste von hier: http://deutsch-israelische-gesellschaft ... 7_2013.pdf
Interessant auch, dass Sie zahlreiche Quellen von vor 1947/1948 geben, wo es doch um die Eregnisse von 1947/1948 geht.
Interessant auch, dass es bereits in Ihrer ersten Quelle (Musa Alami: „The Lesson of Palestine“) heisst:
Hundreds of thousands of the Arabs of Palestine have left
their houses and homes, suffered the trials and terrors of flight,
died by the wayside, lived in misery and destitution, naked,
unprotected, children separated from their parents, robbed,
raped, and reduced to the most miserable straits.
wohingegen Sie behaupten (und mit Ihren Quellen angeblich belegen)
Eulenwoelfchen hat geschrieben:Bezüglich Hundertausender Palästinensischer Vertriebener der sog. Nakba (datiert auf die Ereignisse von 1948 als Folge des Angriffs- und Vernichtungskrieg seitens der Araber und "heutigen" Palästinenser): Es gab diese Zahl nie.
Die restlichen Quellen durchzugehen waere wohl Zeitverschwendung.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 May 2018, 00:16)

Kennst du schon Arye Sharuz Shalicar ?
Ja. Kluger Mensch erstens und zweitens wahrlich vertraut mit der Situation vor Ort sowohl in Berlin/Deutschland als auch (inzwischen) in Israel. Im Interview mit dem DLF:
Aus israelischer Sicht geht es absolut nicht nur um die Palästinenser, sondern man guckt nach Iran, man guckt nach Syrien, man nimmt die Hisbollah-Terrororganisation wahr, man nimmt den Islamischen Staat auf der Sinai-Halbinsel wahr. Es passiert sehr viel um uns herum, ein größeres Bild, eine größere strategische Bedrohung, die eigentlich über uns schwebt, weitaus mehr als das palästinensische Thema. Wenn es nur um die Palästinenser gehen würde, hätten wir schon längst Frieden. Leider passiert etwas viel größeres, was man in Deutschland ein bisschen ausblendet, wenn man über den Nahost-Konflikt redet, weil mittlerweile sollte man in Deutschland feststellen, dass der Nahost-Konflikt bei weitem nicht mehr Muslime untereinander, Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden, Iran gegen Saudi-Arabien, Ägypten gegen den Islamischen Staat. Das muss man wahrnehmen. Israel und die Palästinenser ist, sondern der Nahe Osten insgesamt, die Muslime untereinander, Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden, Iran gegen Saudi-Arabien, Ägypten gegen den Islamischen Staat. Das muss man wahrnehmen.
http://www.deutschlandfunk.de/publizist ... _id=415974
Da hat man bei der Erstellung der Textfassung zwar ein wenig die Sätze durcheinandergebracht aber klar ist, was gemeint ist: Hinter den vordergründig vorgebrachten Motiven "fürs Volk" stehen handfeste Interessen, die nur sehr wenig mit Religion, Ethnie und kultureller zugehörigkeit zu tun haben. Es ist auch interessant, wie in dem verwiesenen Beitrag der Interviewer den Interviewten hartnäckig in eine israelkritische Position zu drängen versucht und dieser jedoch völlig souverän bleibt.
Gestern zum Beispiel hier auf unseren Feiern bin ich wirklich in mich gegangen und habe gedacht: Wie schön wäre es, wenn die Palästinenser 1948, sage ich mal, den Weg gewählt hätten, mit uns wirklich diesen Weg zu laufen, Seite an Seite.
...
Und die Sache ist die, dass wir natürlich nicht unseren Feind beim Libanesen, dem Palästinenser oder dem Iraner an sich sehen, sondern bei den Organisationen, die uns bekämpfen. ... Unter dem Terror leiden natürlich nicht nur wir Juden, sondern in erster Linie die Muslime selbst in den Ländern um uns herum und auch in Deutschland.
Das heißt, er sieht ganz klar die Interessenslinien hinter den vordergründig kulturalistisch und religiös vorgebrachten Argumenten und steht quer zu der brandgefährlichen These, dass ein Zusammenleben von Muslimen mit Menschen anderen Glaubens oder Nichtgläubigen aufgrund kultureller Zugehörigkeiten und Eingebettetheiten prinzipiell ausgeschlossen sei.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 May 2018, 08:38)

Ja. Kluger Mensch erstens und zweitens wahrlich vertraut mit der Situation vor Ort sowohl in Berlin/Deutschland als auch (inzwischen) in Israel. Im Interview mit dem DLF:
http://www.deutschlandfunk.de/publizist ... _id=415974
Da hat man bei der Erstellung der Textfassung zwar ein wenig die Sätze durcheinandergebracht aber klar ist, was gemeint ist: Hinter den vordergründig vorgebrachten Motiven "fürs Volk" stehen handfeste Interessen, die nur sehr wenig mit Religion, Ethnie und kultureller zugehörigkeit zu tun haben. Es ist auch interessant, wie in dem verwiesenen Beitrag der Interviewer den Interviewten hartnäckig in eine israelkritische Position zu drängen versucht und dieser jedoch völlig souverän bleibt.

Das heißt, er sieht ganz klar die Interessenslinien hinter den vordergründig kulturalistisch und religiös vorgebrachten Argumenten und steht quer zu der brandgefährlichen These, dass ein Zusammenleben von Muslimen mit Menschen anderen Glaubens oder Nichtgläubigen aufgrund kultureller Zugehörigkeiten und Eingebettetheiten prinzipiell ausgeschlossen sei.
Dan Schueftan ist allerdings ungleich witziger und intellektuell voluminöser.
Neulich sah ich mir ein Interview an, das über eine Stunde ging, wirklich sehr lange, und doch war es ungewöhnlich spannend.

Er meinte, die Europäer seien äußerst respektabel, was ihre humanistischen Werte angeht, da könne man viel lernen, sie seien nur fürchterlich naiv, wenn es um die Verteidigung dieser Werte ginge.
Zwei Weltkriege und den Kalten Krieg hätte man ohne Hilfe der Amerikaner verloren.
Die naive Denkweise der Europäer sei etwas für Disney- oder La-la-Land. Eine tolle Sache an sich, nur eben nicht für die Realität tauglich.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 May 2018, 11:02)

Dan Schueftan ist allerdings ungleich witziger und intellektuell voluminöser.
Neulich sah ich mir ein Interview an, das über eine Stunde ging, wirklich sehr lange, und doch war es ungewöhnlich spannend.

Er meinte, die Europäer seien äußerst respektabel, was ihre humanistischen Werte angeht, da könne man viel lernen, sie seien nur fürchterlich naiv, wenn es um die Verteidigung dieser Werte ginge.
Zwei Weltkriege und den Kalten Krieg hätte man ohne Hilfe der Amerikaner verloren.
Die naive Denkweise der Europäer sei etwas für Disney- oder La-la-Land. Eine tolle Sache an sich, nur eben nicht für die Realität tauglich.
Das betrifft jetzt aber Europa und wäre ein anderes Thema. In Hinsicht auf den Nahen Osten ist Schueftan - ganz anders als Shalicar - ein Bilderbuch-Kulturalist.
Ich bleibe aber dabei: Kultur ist der Schlüssel. Was extrem reiche Länder - wie etwa den Irak oder Libyen - extrem arm macht, ist ausschließlich arabische Polit-Kultur.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... gslos.html
Man sollte da vielleicht mal versuchsweise die Perspektive wechseln. Das was viele Europäer reflexhaft auf solche Argumente vorbringen, ist häufig die Verteidigung einer Kultur des arabisch-islamischen Raums. Aber das ist ja auch Kulturalismus. Nur andersherum. Ich sehe die Argumente Schueftans im oben verlinkten Interview vor allem als eine Verharmlosung und im Endeffekt eine Inschutznahme von Despoten und despotischen Organisationen. Wenn man nämlich davon ausgeht, dass es keine gezielten und wohlüberlegten Machtdurchsetzungsstrategien und -taktiken sondern nur "Kultur" gibt. Gut, das interessiert ihn nicht, weil er für einen völligen Isolationismus plädiert. Aber ist nicht das wiederum ziemlich naiv? Ob er Israel in einen Teppich einzurollen und diesen ein paar tausend Kilometer westlich wieder auszurollen gedenke, wird er gefragt. Geht natürlich nicht. (Das erinnert mich übrigens an einige Äußerungen georgischer Politiker). Wenns physisch nicht geht, dann möchte ers wenigsten psychologisch.
Schueftan hat geschrieben: Aber wir sollten nicht unsere Energien darauf verschwenden, über Millionen von Menschen zu herrschen, die unsere Herrschaft nicht wollen. Unser Problem: Wir sind kein Teil dieser Region und wollen das auch nicht sein.
Ich meine: Naiver gehts doch schon gar nicht. Das Regime in Teheran erwartet keine "Hilfe" von Israel sondern sinnt auf dessen Vernichtung. Spätestens wenn dieser Plan umgesetzt wird, könnte man zynisch sagen: Na seht ihr. Seid ihr doch.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 May 2018, 13:57)

Das betrifft jetzt aber Europa und wäre ein anderes Thema. In Hinsicht auf den Nahen Osten ist Schueftan - ganz anders als Shalicar - ein Bilderbuch-Kulturalist.
Er meint, dass Pluralismus eine tolle Sache ist, egal wo, ob in Dänemark oder in Israel. Man müsse ihn aber auch verteidigen, wenn es robuste Herausforderungen gibt.
So weit weg von Shalicar ist er da doch gar nicht. Auch dieser spricht von Ellenbogen, die man in einer feindlichen Umgebung nunmal brauche, ob als Teenager in Berlin-Wedding oder am Strand von Tel Aviv, wenn Sirenen aufheulen.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichte ... gslos.html
Man sollte da vielleicht mal versuchsweise die Perspektive wechseln. Das was viele Europäer reflexhaft auf solche Argumente vorbringen, ist häufig die Verteidigung einer Kultur des arabisch-islamischen Raums. Aber das ist ja auch Kulturalismus. Nur andersherum. Ich sehe die Argumente Schueftans im oben verlinkten Interview vor allem als eine Verharmlosung und im Endeffekt eine Inschutznahme von Despoten und despotischen Organisationen. Wenn man nämlich davon ausgeht, dass es keine gezielten und wohlüberlegten Machtdurchsetzungsstrategien und -taktiken sondern nur "Kultur" gibt. Gut, das interessiert ihn nicht, weil er für einen völligen Isolationismus plädiert. Aber ist nicht das wiederum ziemlich naiv? Ob er Israel in einen Teppich einzurollen und diesen ein paar tausend Kilometer westlich wieder auszurollen gedenke, wird er gefragt. Geht natürlich nicht. (Das erinnert mich übrigens an einige Äußerungen georgischer Politiker). Wenns physisch nicht geht, dann möchte ers wenigsten psychologisch.
In einem Vortrag sagt Schueftan, der Iran könne eine ganz großartige Zukunft vor sich haben und zum wichtigen Stabilitätsfaktor werden. Das Regime sei barbarisch, nicht das Volk.
Eine "Kultur", in der man ab dem 4. Lebensjahr den Hass eingeimpft bekommt, dreht sich aber freilich in einem destruktiven Kreis.
Ich meine: Naiver gehts doch schon gar nicht. Das Regime in Teheran erwartet keine "Hilfe" von Israel sondern sinnt auf dessen Vernichtung. Spätestens wenn dieser Plan umgesetzt wird, könnte man zynisch sagen: Na seht ihr. Seid ihr doch.
Schueftan ist ja nicht zuletzt aus diesem Grunde kein Freund des Atomabkommens.
In einem etwas längeren Interview (Youtube) macht er sich über die Naivität der Europäer lustig. Man glaube, der Pluralismus funktioniere, wenn man Hitler und Mutter Teresa an einen Tisch bringe.
Naivität sei eine tolle Sache im Kindergarten und in Disneyland, wenn man Spaß haben will. Wenn aber die Regierung naiv sein wolle, dann sei es nur dann eine "exzellente Politik", wenn man umgebracht werden will.

Der Mann hat einen etwas eigentümlichen, gleichwohl interessanten Humor.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

@schokoschendrezki

Das Letzte, was man Dan Shueftan vorwerfen könnte, ist Naivität in Bezug auf die Lage im Nahen Osten.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von JJazzGold »

Moses hat geschrieben:(27 May 2018, 21:37)

Ich hab den Strang mal grob gereinigt, bleibt doch bitte beim Thema!
Für Buchrezensionen gibt es ein eigens Unterform!

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;) Schade, ich wollte für Einsteiger gerade “Jerusalem, Jerusalem“ von Werner Sonne empfehlen. Der schildert, auch in Romanform, die Monate 1948, kurz vor Abzug der Briten, nachdem sie ihrer Verantwortung leid waren und ohne Partei für eine Seite zu nehmen die Eskalationen. Gut recherchiert und mit umfassender Quellenangabe. Ich fürchte, unter Buch Rezensionen interessiert sich niemand dafür. Vielleicht kannst du es ja ein paar Tage stehen lassen?
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

Vongole hat geschrieben:(30 May 2018, 15:12)

@schokoschendrezki

Das Letzte, was man Dan Shueftan vorwerfen könnte, ist Naivität in Bezug auf die Lage im Nahen Osten.
Der hat die Situation sehr gut erkannt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

schokoschendrezki hat geschrieben:(30 May 2018, 13:57)

Ich meine: Naiver gehts doch schon gar nicht. Das Regime in Teheran erwartet keine "Hilfe" von Israel sondern sinnt auf dessen Vernichtung. Spätestens wenn dieser Plan umgesetzt wird, könnte man zynisch sagen: Na seht ihr. Seid ihr doch.
Nur braucht das Regime für einen Krieg die iranische Bevölkerung. Und die dürfte nicht wie die deutsche Bevölkerung wie vor 1945 sein. Die iranische Bevölkerung dürfte in Bezug auf Juden wie die deutsche Bevölkerung im Moment sein. Das bezieht sich auf das was ich jetzt alles über den Iran weiß.

Der große Unbekannte ist für mich Saudi-Arabien. Hier gibt es kaum verlässliche Informationen.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(30 May 2018, 19:09)

;) Schade, ich wollte für Einsteiger gerade “Jerusalem, Jerusalem“ von Werner Sonne empfehlen. Der schildert, auch in Romanform, die Monate 1948, kurz vor Abzug der Briten, nachdem sie ihrer Verantwortung leid waren und ohne Partei für eine Seite zu nehmen die Eskalationen. Gut recherchiert und mit umfassender Quellenangabe. Ich fürchte, unter Buch Rezensionen interessiert sich niemand dafür. Vielleicht kannst du es ja ein paar Tage stehen lassen?
Das Buch erwähnte ich hier schon. Ich wollte es kaufen, war aber in Buchhandlung nicht vorrätig, deshalb habe ich mich erstmal für das andere Buch entschieden.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 19:56)

Das Buch erwähnte ich hier schon. Ich wollte es kaufen, war aber in Buchhandlung nicht vorrätig, deshalb habe ich mich erstmal für das andere Buch entschieden.
Kauf dir doch ein Kindle. Platzsparend und günstiger.

https://www.amazon.de/dp/B079L5Y3J2/ref ... TF8&btkr=1
Dieser und mehr als 1 Million weitere Titel sind auf Kindle Unlimited verfügbar.
Haber mir selber schon 250 Bücher runtergeladen. Und vor 20 Jahren war das noch Science Fiction. Wir leben in der Zukunft.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(30 May 2018, 19:58)

Kauf dir doch ein Kindle. Platzsparend und günstiger.

https://www.amazon.de/dp/B079L5Y3J2/ref ... TF8&btkr=1



Haber mir selber schon 250 Bücher runtergeladen. Und vor 20 Jahren war das noch Science Fiction. Wir leben in der Zukunft.
Ich bin in dieser Beziehung ganz old scool. Ich möchte ein Buch mit Seiten in der Hand halten. :)
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 20:08)

Ich bin in dieser Beziehung ganz old scool. Ich möchte ein Buch mit Seiten in der Hand halten. :)
Vielleicht änderst du ja deine Meinung, wenn du erst einmal ein Kindle besitzt.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(30 May 2018, 20:09)

Vielleicht änderst du ja deine Meinung, wenn du erst einmal ein Kindle besitzt.
Ich behalte es mal im Hinterkopf.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 19:56)

Das Buch erwähnte ich hier schon. Ich wollte es kaufen, war aber in Buchhandlung nicht vorrätig, deshalb habe ich mich erstmal für das andere Buch entschieden.
Ich habe es auf meinen Kindle geladen und kann es empfehlen..
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 20:12)

Ich behalte es mal im Hinterkopf.
Es gibt auch Bücher die nur auf Kindle veröffentlicht werden. Kindle spart halt die Druckkosten. Auf diese Weise werden einige Bücher überhaupt erst möglich.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 20:08)

Ich bin in dieser Beziehung ganz old scool. Ich möchte ein Buch mit Seiten in der Hand halten. :)
Eine bestimmte Schriftstellerin sagt das auch. Weiter meint sie jedoch, als Vielleserin nutzt sie zusätzlich E-Books, weil es günstig ist, Platz spart und weil man 100 Bücher gleichzeitig mit herum tragen kann.
Die liest aber auch 3 bis 4 Bücher pro Woche.
Zum Teil gibt es auch kostenlose E-Books.

Von diesem Sicherheitsberater Daniel Schueftan gibt es aber wohl nichts auf deutsch, vermute ich mal.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 May 2018, 20:44)

Eine bestimmte Schriftstellerin sagt das auch. Weiter meint sie jedoch, als Vielleserin nutzt sie zusätzlich E-Books, weil es günstig ist, Platz spart und weil man 100 Bücher gleichzeitig mit herum tragen kann.
Die liest aber auch 3 bis 4 Bücher pro Woche.
Zum Teil gibt es auch kostenlose E-Books.

Von diesem Sicherheitsberater Daniel Schueftan gibt es aber wohl nichts auf deutsch, vermute ich mal.
Ich liebe es, in der Buchhandlung rumzuschlendern, Inhaltsangaben zu lesen, 10 Bücher in der engeren Wahl zu haben, mich nicht entscheiden zu können, dann irgendwann doch 3 Bücher zu kaufen...und dann kein einziges zu lesen. :)
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(30 May 2018, 20:53)

Ich liebe es, in der Buchhandlung rumzuschlendern, Inhaltsangaben zu lesen, 10 Bücher in der engeren Wahl zu haben, mich nicht entscheiden zu können, dann irgendwann doch 3 Bücher zu kaufen...und dann kein einziges zu lesen. :)
Ist auch in Bezug auf das Internet möglich. Viele Bücher habe ich z.B. nicht zu Ende gelesen. Bei Agatha Christie ist mir das noch nie passiert.

https://www.amazon.de/Vier-Frauen-Mord- ... 3596169909

Von der habe ich schon viele Bücher (über 40) gelesen. Es wundert mich, dass es dieses Buch nicht auf Kindle gibt. Ich werde es mir aber kaufen. Auch wenn dieses Buch nicht auf Kindle erscheinen sollte.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Adam Smith »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 May 2018, 20:44)

Die liest aber auch 3 bis 4 Bücher pro Woche.
2 oder 3 Bücher von Sebastian Fitzek habe ich mal an einem Tag und auch Nacht gelesen. Der schreibt jetzt aber nicht mehr ganz so gut.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Mir Verlaub, ob jemand - der mir sympathischeren Variante - des tatsächlich gedruckten Buches frönt -
oder sich mit "kindle" (kindisch-profitschnellerer) und arbeitplatztötender Privatbibliothek eindeckt:

Relevant ist immer noch der Inhalt und die darin verpackte Botschaft. Womit wieder das relevant wird,
das hier beim Thema des Isael-Palästina-Konflkts maßgeblich ist.

Es gibt zwei Dinge festhzuhalten:

1.Solange sich arabische, speziell palästinens. Politik dem Erfolgs- und Existenzsicherungsmodell "Terror und Vernichtung des Israel. Staates" widmet,
statt endlich politische Realitäten und deren Umsetzung anno 2018 anzustreben, die eine gewaltsame Lösung historischer und aktueller Realitäten nicht
verdrängen, sondern annehmen, kann man sich "kindle-Erzeugnisse" oder auch seriöse, gedruckte Quellen aneignen. Ändern werden sie indes nichts.
Das Einzelschicksal ersetzt die Fakten einer politisch gesteuerten bzw. nicht gewollten Realität nicht. Sie verwässert vielmehr die Auseinandersetzung
und Rückschlüsse für positive Optionen. Und verhindert damit Verbesserungen, die - meinetwegen - auch herzzerreissende, fiktive Einzelschicksale in den emotionalen
Regionen des menschlichen Körpers hinterlassen hatten, - ohne Gebrauchsanleitung, wie man den eigenen Tellerand verlassen kann, statt tiefer in dessen enger
Umrandung abwärts zu rutschen.

2. Nicht nur momentan, sondern leider seit Rabins Zeiten, auch späteren - sehr weitreichenden Handreichungen Israels - zeichnet sich ein Status quo ab:
Hamas/Fatah pflegen ihr erfolgreiches, vor allem EU- aber auch weltweit finanziertes, existenzsicherndes Terror- und Hassmodel. Das zumindest den agitatorischen, palästinens. Eliten ihre Macht und propere Existenz
sichert. Auf der anderen Seite Israel, das - nullnaiv wie jener Ex-Sicherheitsberater Shueftan - "die Lage als hoffnungslos" ansieht und intensive und
nicht emotional vernebelnde Wehrhaftigkei als aktuell und vermutlich auch die nächsten fünfzig Jahre andauernde, einzige Option für den Staat Israel erkennt.
Egal, ob enttäuscht oder ernüchterd - einfach diese Realität wahrnimmt. Und sich damit auseinandersetzt.


---------------------------------------
Es gibt keine Anzeichen, dass die palästin. - arabische Seite an einer wirklichen, gleichberechtigten Koexistenz interessiert wäre … oder an einer
umfassenden und vertrauenswürdigen Friedenshaltung.

Für Israel heisst das, zunächst nur sich selbst zu trauen und dem Rest eher nicht… und sich entsprechend bestmöglich zu verteidigen.
Der Staat Israel wurde seit seiner Gründung ständig und immer wieder angegriffen mit dem Ziel, ihn zu vernichten. Das ist seine Realität von
Anbeginn bis heute. Wer das anders sieht, ist politisch wirklich naiv wie ein Barbiepuppe.

Again: Diese realpolitische Sachlage hat sich seit seiner Gründung bis heute nicht geändert. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass sich daran etwas ändern könnte
oder geändert hätte. Im Gegenteil… amazon-kindle oder ehrbar gedruckt in Papierform. Es spielt keine Rolle.

Die palästin.-arabische Seite will bis heute keine Friedenslösung, sondern die Auslöschung und Vernichtung des jüdischen Rechtsstaates Israel.
Er ist ein Stachel im Fleisch der Religion Islam, die der Menschheit und ihrer Fortentwicklung mit ca. 700 Jahren Zeit- und Reformverzug hinterherhinkt.
Und deshalb auch so einfach für politischen Missbrauch zu instrumentalisieren ist. Egal, ob alavitisch, sunnitisch oder schiitisch.

Die schlimmsten Feinde der Palästinenser sind nicht Juden oder Israel, sondern die eigenen Glaubensbrüder. Als Muslim braucht man keine Feinde.
Es gibt mehr als genug im eigenen- tief gespaltenen Glaubenslager. Und niemand, der diesen Turban des Irrsinns an eine Tür nagelt.
Oder gar postuliert, Glauben und Politik strikt zu trennen. Um so endlich zu politisch erträglichen Lösungen zu kommen.

Egal, ob man an den schiitischen oder sunnitischen oder den palästinens. Terrorallah glaubt. So rein privat …

Christentum und Islam, in all ihren Glaubensfacetten, sind beides fast psyhopahtisch-machtbesessene Religionen mit Alleinwahrheits- und
politisch-folgenschweren Missionierungsanspruch. Die einzige monotheistische Religion, das Original, das die Eingottreligion als erste in die Welt brachte, ist
das Judentum. Das bis heute nicht missionierend ist…Deshalb werden die Juden sowohl von Christen als auch Moslems gehasst.
Immer schon und fortdauernd, bis heute…

Neu ist nur, dass selbst die Juden als äusserst friedfertige Zeitgenossen endlich erkannten, dass es nicht falsch ist, sondern richtig,
nach dem Motto zu leben: "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt". - Eine Einsicht, die durch den Naziwahnsinn mit fast sechs Mio. Toten
schlimmste Realität wurde. Und den palästin.-arabischen Wahnsinn, der dieses Nazierbe weiterhin hochhält ... und viele Antisemiten, Israel-
und Judenhasser in Europa - und UNweit - weiterhin bedient.

Man kann es nur erfreut festhalten: Heute ist Israel, der jüdische Schutz- Zufluchtssstaat aller Juden, nicht nur geistig, sondern auch militärisch sehr wehrhaft.
Und das ist gut so. Alles andere wäre tödlich.

Frieden mit Palästina, mit Moslems? No way. Dazu müsste zuerst der Islam seinen inneren, und nicht mehr sich gegenseitig tötenden Frieden finden und
schließen. Aber das tut er nicht. Niemand bringt sich so gerne gegenseitig ums Eck, wie ein Muslim einen Muslim. Getoppt wird das nur noch durch
zeitweise Vollaussetzer, dass Judenkillen noch geiler (Allahgefälliger sei) als als Sunnit einen Schiiten - als Ungläubigen - anzustechen. Umgekehrt
gilt das genauso.

Was bleibt am Ende? - Der palästin.-israel. Konflikt ist in Wahrheit ein Machtkampf des sunnitischen gegen schiitischen Islam. Da die Juden und Israel weder der einen noch
der anderen Seite angehören, können sie auch nur eines machen: Sich effizient verteidigen und wehren. Den Konflikt lösen können sie nicht.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Vongole »

Aus deinem Post, Eulenwölfchen:
Solange sich arabische, speziell palästinens. Politik dem Erfolgs- und Existenzsicherungsmodell "Terror und Vernichtung des Israel. Staates" widmet,
statt endlich politische Realitäten und deren Umsetzung anno 2018 anzustreben, die eine gewaltsame Lösung historischer und aktueller Realitäten nicht
verdrängen, sondern annehmen, kann man sich "kindle-Erzeugnisse" oder auch seriöse, gedruckte Quellen aneignen. Ändern werden sie indes nichts.
Das Einzelschicksal ersetzt die Fakten einer politisch gesteuerten bzw. nicht gewollten Realität nicht.
Dazu gehört eine fast unaussprechliche Wahrheit: Die "Rückkehr" in der Form, wie sie Hamas & Co. ihrem Volk vorlügen, wird es nicht geben.
Solange die UN darauf besteht, den Flüchtlingsstatus der Palästinenser auf ihre Kinder, Enkel und Urenkel auszudehnen, und damit Millionen von Palästinensern vorgauckelt,
es gäbe für sie ein Recht auf Rückkehr in das Gebiet Israels, werden diese Menschen ihren zynischen Anführern folgen und versuchen, zur Not im Paradies einen Platz als Märtyrer zu finden.
Wir, Europa und die UN, schulden es den Palästinensern, ihnen die Wahrheit zu sagen, und so einen Weg zu ebnen, der vielleicht zu einer Zwei-Staaten-Lösung führt.
Am Yisrael Chai

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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von think twice »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(31 May 2018, 00:49)

Die palästin.-arabische Seite will bis heute keine Friedenslösung, sondern die Auslöschung und Vernichtung des jüdischen Rechtsstaates Israel.
Er ist ein Stachel im Fleisch der Religion Islam, die der Menschheit und ihrer Fortentwicklung mit ca. 700 Jahren Zeit- und Reformverzug hinterherhinkt.
Und deshalb auch so einfach für politischen Missbrauch zu instrumentalisieren ist. Egal, ob alavitisch, sunnitisch oder schiitisch.

Die schlimmsten Feinde der Palästinenser sind nicht Juden oder Israel, sondern die eigenen Glaubensbrüder. Als Muslim braucht man keine Feinde.
Es gibt mehr als genug im eigenen- tief gespaltenen Glaubenslager. Und niemand, der diesen Turban des Irrsinns an eine Tür nagelt.
Oder gar postuliert, Glauben und Politik strikt zu trennen. Um so endlich zu politisch erträglichen Lösungen zu kommen.

Egal, ob man an den schiitischen oder sunnitischen oder den palästinens. Terrorallah glaubt. So rein privat …

Christentum und Islam, in all ihren Glaubensfacetten, sind beides fast psyhopahtisch-machtbesessene Religionen mit Alleinwahrheits- und
politisch-folgenschweren Missionierungsanspruch. Die einzige monotheistische Religion, das Original, das die Eingottreligion als erste in die Welt brachte, ist
das Judentum. Das bis heute nicht missionierend ist…Deshalb werden die Juden sowohl von Christen als auch Moslems gehasst.
Immer schon und fortdauernd, bis heute…

Neu ist nur, dass selbst die Juden als äusserst friedfertige Zeitgenossen endlich erkannten, dass es nicht falsch ist, sondern richtig,
nach dem Motto zu leben: "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt". - Eine Einsicht, die durch den Naziwahnsinn mit fast sechs Mio. Toten
schlimmste Realität wurde. Und den palästin.-arabischen Wahnsinn, der dieses Nazierbe weiterhin hochhält ... und viele Antisemiten, Israel-
und Judenhasser in Europa - und UNweit - weiterhin bedient.

Man kann es nur erfreut festhalten: Heute ist Israel, der jüdische Schutz- Zufluchtssstaat aller Juden, nicht nur geistig, sondern auch militärisch sehr wehrhaft.
Und das ist gut so. Alles andere wäre tödlich.

Frieden mit Palästina, mit Moslems? No way. Dazu müsste zuerst der Islam seinen inneren, und nicht mehr sich gegenseitig tötenden Frieden finden und
schließen. Aber das tut er nicht. Niemand bringt sich so gerne gegenseitig ums Eck, wie ein Muslim einen Muslim. Getoppt wird das nur noch durch
zeitweise Vollaussetzer, dass Judenkillen noch geiler (Allahgefälliger sei) als als Sunnit einen Schiiten - als Ungläubigen - anzustechen. Umgekehrt
gilt das genauso.

Was bleibt am Ende? - Der palästin.-israel. Konflikt ist in Wahrheit ein Machtkampf des sunnitischen gegen schiitischen Islam.
Nun, wenn es so ist, dass die dummen, hinterwaeldlerischen und gewalttaetigen Moslems den lieben, langen Tag nicht Anderes im Kopf haben, als sich gegenseitig zu killen oder als Highlight auf Juden loszugehen, frage ich mich, wie man jemals auf die glorreiche Idee kommen konnte, sich inmitten diesen Sumpfs, bestehend aus barbarischen, religiös verbloedeten Wilden, niederzulassen und zu sagen: "Hier gehöre ich hin und hier bleibe ich."

Abgesehen davon, dass ich es sehr wohl als missionarisch oder zumindest als anmaßend empfinde, zwei Weltreligionen wie das Christentum und den Islam als "psychopathisch-machtbesessen" zu bezeichnen und als einzig friedensliebende und nicht-missionarische Religion das Judentum zu nennen.

Und nur zur Erinnerung: Die Nazis, die das groesste Verbrechen in der Menschheitsgeschichte am juedischen Volk begangen haben, was sich in dieser Form Gottseidank auch nie wiederholen wird, waren keine Moslems.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 May 2018, 20:44)

Eine bestimmte Schriftstellerin sagt das auch. Weiter meint sie jedoch, als Vielleserin nutzt sie zusätzlich E-Books, weil es günstig ist, Platz spart und weil man 100 Bücher gleichzeitig mit herum tragen kann.
Die liest aber auch 3 bis 4 Bücher pro Woche.
Zum Teil gibt es auch kostenlose E-Books.

Von diesem Sicherheitsberater Daniel Schueftan gibt es aber wohl nichts auf deutsch, vermute ich mal.
Nein, zumindest habe ich keines gefunden, aber ein interessantes Interview in der Zeit.

https://www.zeit.de/online/2007/50/inte ... ettansicht

OT Kindle: Auf drei bis vier Bücher/Woche komme ich auch. Wer die nicht z.B. auf Dienstreisen oder im Urlaub mit sich rumschleppen möchte, der ist mit einem Kindle gut bedient. Was nicht bedeutet, dass die heimische Bibliothek nicht mehr gefüllt wird. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 May 2018, 15:12)
In einem Vortrag sagt Schueftan, der Iran könne eine ganz großartige Zukunft vor sich haben und zum wichtigen Stabilitätsfaktor werden. Das Regime sei barbarisch, nicht das Volk. Eine "Kultur", in der man ab dem 4. Lebensjahr den Hass eingeimpft bekommt, dreht sich aber freilich in einem destruktiven Kreis.

Schueftan ist ja nicht zuletzt aus diesem Grunde kein Freund des Atomabkommens.
In einem etwas längeren Interview (Youtube) macht er sich über die Naivität der Europäer lustig. Man glaube, der Pluralismus funktioniere, wenn man Hitler und Mutter Teresa an einen Tisch bringe.
Naivität sei eine tolle Sache im Kindergarten und in Disneyland, wenn man Spaß haben will. Wenn aber die Regierung naiv sein wolle, dann sei es nur dann eine "exzellente Politik", wenn man umgebracht werden will.

Der Mann hat einen etwas eigentümlichen, gleichwohl interessanten Humor.
Das, was aus dem verlinkten Interview mit der Wiener Zeitung spricht:
Ich gestehe: Ich bin extrem politisch inkorrekt. Aber zu meiner Verteidigung sage ich, dass man nicht intelligent und politisch korrekt zur selben Zeit sein kann.
.... ist dieser Habitus des "Hier stehe ich und kann nicht anders". Aber das ist schon lange lange keine Außenseiterposition mehr. Auch in Europa nicht. Ich würde beinahe sagen, es ist eine inzwischen ziemlich ausgeleierte Erzählung. Wenn er sagt, er wolle mit der Region Naher Osten außerhalb Israels einfach nix zu tun haben, unterfüttert er eben dieses Image. Um an anderer Stelle dann eben doch genaue und präzise Analysen von Staaten wie Iran oder Saudi Arabien zu liefern. Nach meinem Geschmack kann man sich diese Selbst-Inszenierungen sparen und lieber gleich zur Sache kommen. Das Atomabkommen mit dem Iran ist natürlich nicht einfach "Polit-Kultur" sondern eine konkrete Angelegenheit mit einem konkreten Machtkalkül auch von Seiten Irans, über die man nur konkret nachdenken kann.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(31 May 2018, 01:20)

Aus deinem Post, Eulenwölfchen:


Dazu gehört eine fast unaussprechliche Wahrheit: Die "Rückkehr" in der Form, wie sie Hamas & Co. ihrem Volk vorlügen, wird es nicht geben.
Solange die UN darauf besteht, den Flüchtlingsstatus der Palästinenser auf ihre Kinder, Enkel und Urenkel auszudehnen, und damit Millionen von Palästinensern vorgauckelt,
es gäbe für sie ein Recht auf Rückkehr in das Gebiet Israels, werden diese Menschen ihren zynischen Anführern folgen und versuchen, zur Not im Paradies einen Platz als Märtyrer zu finden.
Wir, Europa und die UN, schulden es den Palästinensern, ihnen die Wahrheit zu sagen, und so einen Weg zu ebnen, der vielleicht zu einer Zwei-Staaten-Lösung führt.
Und darauf will ich noch einmal Arye Sharuz Shalicar (aus einem Interview mit dem DLF) zitieren:
Aus israelischer Sicht geht es absolut nicht nur um die Palästinenser, sondern man guckt nach Iran, man guckt nach Syrien, man nimmt die Hisbollah-Terrororganisation wahr, man nimmt den Islamischen Staat auf der Sinai-Halbinsel wahr. Es passiert sehr viel um uns herum, ein größeres Bild, eine größere strategische Bedrohung, die eigentlich über uns schwebt, weitaus mehr als das palästinensische Thema. Wenn es nur um die Palästinenser gehen würde, hätten wir schon längst Frieden. Leider passiert etwas viel größeres, was man in Deutschland ein bisschen ausblendet, wenn man über den Nahost-Konflikt redet, weil mittlerweile sollte man in Deutschland feststellen, dass der Nahost-Konflikt bei weitem nicht mehr Muslime untereinander, Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden, Iran gegen Saudi-Arabien, Ägypten gegen den Islamischen Staat. Das muss man wahrnehmen. Israel und die Palästinenser ist, sondern der Nahe Osten insgesamt, die Muslime untereinander, Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden, Iran gegen Saudi-Arabien, Ägypten gegen den Islamischen Staat. Das muss man wahrnehmen.
Das Thema ist ja auch nicht "Israel und die Palästinenser" sondern "Die Araber und der Nahostkonflikt". Das Gesamtverstrickungsszenarium Naher Osten ist in Betracht zu ziehen. Mitsamt allen Machtinteressen innerhalb der Region wie auch von außerhalb. Unter Einbeziehung von Wirtschaft, Religion, Organisationsstrukturen etc.

Ich weiß nicht, obs nur mir so geht. Aber in politischen Diskussionen habe ich zunehemend den Eindruck, dass bereits das Ansinnen über Politik (und nicht über kulturelle Zugehörigkeiten) zu sprechen, als gewissermaßen linksverdächtig wahrgenommen wird. Absurd. Bei einem der vielleicht unlinkesten Politiker und Politikwissenschaftler, Zbigniew Brzezińsk, ging es immer um Politik als komplexes Zusammenspiel. Sowohl bei Analyse wie auch bei Strategie. Politische Szenarien waren für ihn Schachbretter. Dieses heutige oft anzutreffende Bekenne-dich-zu-unseren-Werten liegt wesentlich näher an dem für alle obligatorischen ML-Seminar meiner Studentenzeit als an einer Politikwissenschaft im Sinne Brzezinskis.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Eulenwoelfchen »

think twice hat geschrieben:(31 May 2018, 07:26)
Nun, wenn es so ist, dass die dummen, hinterwaeldlerischen und gewalttaetigen Moslems den lieben, langen Tag nicht Anderes im Kopf haben, als sich gegenseitig zu killen oder als Highlight auf Juden loszugehen...
Ist es denn nicht so? - Killte und killt der muslimische IS nicht weiterhin Muslime, die für diesen keine sind, sondern Ungläubige? - Wer bekämpft und killt sich gegenseitig im Sudan? Im Jemen? Ist Boko Haram eine christliche Terrorbande, die muslimische Mädchen
entführt, vergewaltigt und missbraucht? Wer bombt sich im Irak in die Luft? Waren die gottlosen Massenmörder von 9/11 evangelisch oder muslimisch?
Wer killt sich gegenseitig im Syrienkonflikt? Wer sprengt wen in Kabul in die Luft? Muslime Muslime. In welcher realitätsverweigernden Welt leben Sie eigentlich?

Und wer versucht Juden umzubringen, wo es geht? - Muslimische Palästinenser/-innen versuchen das mit allen Mitteln, bei allen Gelegenheiten. Die Spur des unglaublich zynischen, mordwütigen Bomben- und Sprengstoffterrors
mitten in Israel, den die von der ägyptischen MUSLIMBRÜDERSCHAFT gegründete Hamas ab 1993 zog, MUSLIMISCH-ideologisierte und manipulierte Selbstmordattentäter/-innen in Supermärkte schickte, oder in vollbesetzte Busse, ist eine grausige Realität jüngerer Vergangenheit. Die durch entsprechende Gegenmaßnahmen- dem kismet sei dank - nicht mehr möglich sind. Dafür Terrortunnel, hinterhältige Attentate in Europa oder Messerattacken etc. in und gegen Israel. Von Muslimen/-innen. Mit dem Ziel, Juden/Jüdinnen in ihrer Heimat abzustechen. Sie einfach zu killen.
All das wird im Namen eines politisch intrumentalisierten Islam von - durch dogmatische Glaubensauslegungen - verblendeten Muslimen begangen. Juden schmuggeln sich jedenfalls nicht in der Westbank oder in Gaza heimlich unter die Leute, um sie hinterhältig mit Messern,
allem erdenklichen Schießzeug oder Bomben zu ermorden. Bloß weil sie Moslems sind. Oder sich erdreisten, auf historisch jüdischen Siedlungsboden zu leben.

Es ist möglicherweise völlig sinnlos, Ihnen die tatsächliche Realität nahebringen zu wollen, aber EINEN Versuch war's wert.

Nota:
Damit sich Ihr religiöses Beleidigtsein nicht noch mehr in Ihre geistigen Tiefen gräbt:
Es ist nicht der Islam, der Koran, der gewalttätig oder per se eine Ideologie des Todes wäre. Und deshalb sind gläubige Muslime auch nicht automatisch Killer oder mordlüstern.
Es ist die Auslegung und Botschaft Ihrer Glaubenslehrer und -führer, die diesen Glauben politisch und moralisch instrumentalisieren und missbrauch(t)en. Schon immer und immer wieder.
Gleiches gilt für das Christentum. Beide Religionen sind sehr anfällig für radikale und - im Grunde sich im eigenen Glauben widersprechende - weil gottlose (!!) Rechtfertigungen und Auslegungen.

think twice hat geschrieben:(31 May 2018, 07:26)

...frage ich mich, wie man jemals auf die glorreiche Idee kommen konnte, sich inmitten diesen Sumpfs, bestehend aus barbarischen, religiös verbloedeten Wilden, niederzulassen und zu sagen: "Hier gehöre ich hin und hier bleibe ich."
Ganz einfach. Es ist und war schon immer der Lebensraum der Juden. Ihre angestammte Heimat. Juden gab es in diesen Siedlungsräumen schon, als Mohammed noch tausende Jahre gar nicht existierte. Jesus ebensowenig.
Auch so eine Frage, Realität wahrnehmen zu wollen und … historische Fakten.

think twice hat geschrieben:(31 May 2018, 07:26)
Abgesehen davon, dass ich es sehr wohl als missionarisch oder zumindest als anmaßend empfinde, zwei Weltreligionen wie das Christentum und den Islam als "psychopathisch-machtbesessen" zu bezeichnen und als einzig friedensliebende und nicht-missionarische Religion das Judentum zu nennen.
Was soll daran missionarisch oder anmaßend sein? Die blutigen, machtpolitischen, auch missionarischen, Kolonisations- und Eroberungsspuren sowohl des Christentums als auch des Islam sind - ebenfalls faktische (und historische) - Realität und Gegenwart. Oder haben Sie jemals gehört, das Juden Moslems oder Christen umbringen wollen, weil sie nicht an den jüdischen *..tt glauben wollen oder können? - Auch bezüglich einer Bekehrung zum jüdischen Glauben gab und gibt es - anders als bei Muslimen oder Christen - keine Versuche, mit allen möglichen Missionierungsmitteln dieses zu erreichen.

think twice hat geschrieben:(31 May 2018, 07:26)
Und nur zur Erinnerung: Die Nazis, die das groesste Verbrechen in der Menschheitsgeschichte am juedischen Volk begangen haben, was sich in dieser Form Gottseidank auch nie wiederholen wird, waren keine Moslems.
Speziell zu Ihrer Erinnerung: Dass Hitler und seine Nazimassenmörder Moslems waren, hat hier auch niemand behauptet. Christen, gar besonders gläubige, waren sie übrigens auch nicht. Aber das war auch gar nicht das Thema…egal.

Jedoch, es gibt durchaus neonazistische und erzfaschistische Moslems, heutzutage. Genauso wie ihre braunen Gesinnungs"brüder" auf sog. christlicher Seite. So wie es damals (zu Zeiten des III. Reiches) enge Verbindungen muslimischer Führer
zu Hitler und den Nazis gab. Mit erstaunlicher Deckungsgleichheit der politischen Zielsetzung und Gesinnung. Den aus jeder Menschlichkeit ausgetretenen millionenfachen, staatlich industrialisierten
Massenmord, die shoa, haben DEUTSCHtümelnde, arisch-hirnverbrannte (nicht muslimische) Nazimörder/-innen - begangen und zu verantworten. Niemand sonst. Das wird auch niemand, der noch einigermaßen bei Trost ist, ernsthaft bestreiten wollen.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von tabernakel »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(31 May 2018, 10:02) In welcher realitätsverweigernden Welt leben Sie eigentlich?
Wer sagt Dir eigentlich dass die Welt der muslimischen Terroristen realitätsverweigernd sei?

Sieh's mal aus deren Perspektive: Denen geht's gut solange sie einen Konflikt nicht verlieren. Hunger leidet da keiner, Dank sei der großzügigen Hungerhilfe, vor allem aus Europa. Viel Sex (deutlich mehr als ein "Normalmann" ihrer Region) haben die auch alle, dazu werden die mühselig gefangenen Frauen der Gegenseite als Sexsklavinnen gehandelt. Geld? Im Vergleich zu einem Normalverdiener ihrer Region geht's Terroristen spannenderweise auch sehr gut. Alleine wir Europäer überweisen an die Fatah pro Jahr hunderte Millionen Euro, und diese spart damit an essentieller Stelle (wie Schuldbildung) in vergleichbarer Höhe das Geld welches dann als Kopfgeldstipendien für Mörder jüdischer Zivilisten ausgezahlt wird! Auch in Gaza ist aktives Hamas-Mitglied sein der Fahrschein für finanziellen Wohlstand, während die Zivilisten aufgrund des immerfort geschürten Konflikts (und der erfolgreichen Bemühungen beider Nachbarn den Tunnelschmuggel einzudämmen) kaum noch eine Chance sehen Geld zu verdienen. Hat die Hamas da Rekrutierungsprobleme? Natürlich nicht, die stehen eher Schlange ...

Terror ist ein mafiöses Politmodell und hat sich aufgrund seines Erfolges weltweit in der muslimischen Welt verbreitet. Wobei die USA lange Zeit (und bis heute Europa) die entscheidenden Finanzanreize durch Entwicklungshilfe in Milliardenhöhe liefern. Ein Modell welches in der muslimischen Welt gerade weil man politisch und fertigungstechnisch hunderte Jahre zurück hinkt sehr erfolgreich ist. Wozu da lange Zeit strampeln wenn's anders besser läuft?

Mach Dir nichts vor, die Terroristen bestrafen sich selbst maximal wenn sie sich als Organisation mit ner Supermacht anlegen. Ansonsten ist Terror schlicht eine kulturell und regional sehr erfolgreiche Art von Big Business. Nicht nur das, es ist auch ein religiöser Sieg: Dass wir Idioten in Europa ihnen das Ganze auch noch finanzieren (genauso wie nationalistische Propaganda in den EU-finanzierten palästinensischen Schulen) weil wir in unseren Hilfsbemühungen zu langsam und zu widerwillig die Reissleine ziehen wenn dadurch Terror finanziert wird, das kann für radikale Musime als nichts anderes als ein großer Sieg über die Ungläubigen ausgelegt werden. Und als Beweis dass man selbst einfach viel schlauer als die mit Geld um sich schmeissenden Deppen ist. Was zudem als Einladung verstanden wird den Laden in Europa in Zukunft zu übernehmen - absehbar auch EU-finanziert.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 May 2018, 08:14)

Das, was aus dem verlinkten Interview mit der Wiener Zeitung spricht:

.... ist dieser Habitus des "Hier stehe ich und kann nicht anders". Aber das ist schon lange lange keine Außenseiterposition mehr. Auch in Europa nicht. Ich würde beinahe sagen, es ist eine inzwischen ziemlich ausgeleierte Erzählung. Wenn er sagt, er wolle mit der Region Naher Osten außerhalb Israels einfach nix zu tun haben, unterfüttert er eben dieses Image. Um an anderer Stelle dann eben doch genaue und präzise Analysen von Staaten wie Iran oder Saudi Arabien zu liefern. Nach meinem Geschmack kann man sich diese Selbst-Inszenierungen sparen und lieber gleich zur Sache kommen. Das Atomabkommen mit dem Iran ist natürlich nicht einfach "Polit-Kultur" sondern eine konkrete Angelegenheit mit einem konkreten Machtkalkül auch von Seiten Irans, über die man nur konkret nachdenken kann.
In längeren Vortragen sind ein paar Pointen eingebaut und der eine oder andere Gedanke ist auch älter, das stimmt.
Nüchtern ausgedrückt hält er Realismus für überlebensnotwendig und Naivität für eine Sache, die man keinesfalls ernst nehmen sollte.
Als Beispiel nennt er die Zerstörung des Atomreaktors Osirak im Irak 1981 durch die israelischen Streitkräfte und die Zerstörung des Reaktors im syrischen Deir al-Sur 2007. Die Europäer hätten massive Bedenken gehabt, weil man sowas doch nicht machen könne. Die Geschichte wäre anders verlaufen, wenn Saddam die Atombombe gehabt hätte und ebenso katastrophal wäre es, wenn heute Assad ein Arsenal an Nuklearwaffen aufweisen könnte.

Das Atomabkommen mit dem Iran ermöglicht aus der einen Sicht einen Dialog, aus anderer Sicht ist das eine verrückte Kooperation mit Terroristen.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(31 May 2018, 11:00)

In längeren Vortragen sind ein paar Pointen eingebaut und der eine oder andere Gedanke ist auch älter, das stimmt.
Nüchtern ausgedrückt hält er Realismus für überlebensnotwendig und Naivität für eine Sache, die man keinesfalls ernst nehmen sollte.
Als Beispiel nennt er die Zerstörung des Atomreaktors Osirak im Irak 1981 durch die israelischen Streitkräfte und die Zerstörung des Reaktors im syrischen Deir al-Sur 2007. Die Europäer hätten massive Bedenken gehabt, weil man sowas doch nicht machen könne. Die Geschichte wäre anders verlaufen, wenn Saddam die Atombombe gehabt hätte und ebenso katastrophal wäre es, wenn heute Assad ein Arsenal an Nuklearwaffen aufweisen könnte.

Das Atomabkommen mit dem Iran ermöglicht aus der einen Sicht einen Dialog, aus anderer Sicht ist das eine verrückte Kooperation mit Terroristen.
Der "Dialog" an sich ist ja kein Selbstzweck. Das wäre nun wirklich naiv: Einen Dialog zu führen, nur um im Gespräch zu bleiben. Das Recht auf Kontrollen und Inspektionen durch die IAEA ist eine der konkreten Punkte, mit denen die internationale Gemeinschaft hofft, einen Fuß in der Tür behalten zu können.

Ich mein: Ich weiß doch, was mit dieser Attitüde des politisch Inkorrekten und mit dieser Anspielung auf die Naivität der Europäer gemeint ist. Und das ist ja auch in Teilen nicht mal ganz unberechtigt: Ein überzogenes Fremdvertrauen. Aber es gibt eben, komplementär dazu, auch eine andere Art von Naivität: Ein überzogenes Selbstvertrauen. Eine Selbstzweifelsausblendung, die in ihrer Naivität kaum weniger gefährlich ist als die falsch positive Annahme von Gutwilligkeit bei einem Gegenüber.
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(31 May 2018, 01:20)

Wir, Europa und die UN, schulden es den Palästinensern, ihnen die Wahrheit zu sagen, und so einen Weg zu ebnen, der vielleicht zu einer Zwei-Staaten-Lösung führt.
Das Problem daran ist aber auch, dass andere arabische Staaten diese Menschen nicht haben wollen, die Arabische Liga verweigert eine Naturalisation (mit Ausnahmen Jordaniens, wimre), pal. "Flüchtlinge" in arabischen Staaten leben wie die Parias, ohne die Chance jemals Staatsbürger zu werden, eben um das "Rückkehrrecht" nicht zu gefährden. Man stelle sich das mal in Deutschland mit den vielen Vertriebenen und Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vor, die müssten zu Millionen ohne Bürgerrechte in Flüchtlingslagern entlang der deutsch-polnischen Grenze hausen und würden auf ihrem vererbbaren Rückkehrrecht bestehen, mit einer Geburtenrate jenseits von Gut und Böse, gepampert vom "Hilfswerk der Vereinten Nationen für deutsche Ostvertriebene in Mittel- und Osteuropa" :dead:
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Re: Die Araber und der Nahostkonflikt

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(31 May 2018, 11:44)

Der "Dialog" an sich ist ja kein Selbstzweck. Das wäre nun wirklich naiv: Einen Dialog zu führen, nur um im Gespräch zu bleiben. Das Recht auf Kontrollen und Inspektionen durch die IAEA ist eine der konkreten Punkte, mit denen die internationale Gemeinschaft hofft, einen Fuß in der Tür behalten zu können.

Ich mein: Ich weiß doch, was mit dieser Attitüde des politisch Inkorrekten und mit dieser Anspielung auf die Naivität der Europäer gemeint ist. Und das ist ja auch in Teilen nicht mal ganz unberechtigt: Ein überzogenes Fremdvertrauen. Aber es gibt eben, komplementär dazu, auch eine andere Art von Naivität: Ein überzogenes Selbstvertrauen. Eine Selbstzweifelsausblendung, die in ihrer Naivität kaum weniger gefährlich ist als die falsch positive Annahme von Gutwilligkeit bei einem Gegenüber.
"Dialog" wird heute als Ersatzwort für Appeasement verwendet, vorrangig jedenfalls. Der Fuß in der Tür der Mullahs sieht heute so aus, dass man sich über Geldwäsche Gedanken machen muss.
Teheran verlangt einwandfrei laufenden Zahlungsverkehr, während sich Banken aus dem Geschäft zurückziehen, um nicht ins Visier von Ermittlern zu geraten. Entsprechend erwägt die EU3 alternative Zahlungskanäle.

Die optimistischen Erwartungen aus dem Atomdeal haben sich nicht erfüllt, das ist recht eindeutig. Der dialogische Ansatz führte zur verstärkten Aggression.
Doch, statt Konsequenzen zu ziehen - was man eigentlich müsste, wenn ein Dialog nicht Selbstzweck, sondern ergebnisorientiert ist - ergänzt man die Basis-Illusion durch weitere.
Jetzt hält man ein ökonomisches Kräftemessen mit den USA für sinnvoll. Zweitens glaubt man, durch einen engeren Dialog mit Russland, China und Iran der
Orientierungslosigkeit ein Stück Selbstbewußtsein einzuhauchen.
Man trommelt sich auf die Brust und hofft auf Zuhörer.
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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