Dokumentation über Antisemitismus

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elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Dann bringen wir den Thread mit "Bewährtem" auf den Stand.
Und zwar in der Art, dass sich jedermann zu der Dokumentation
selbst ein Bild machen kann und dem, was hintenrum durch die
Verantwortlichen des WDR ins unsägliche Werk gesetzt wurde.

Ein Interview mit dem Filmautor Schröder, den der WDR
nicht zu Wort kommen ließ. Auch nicht die zuständige Redakteurin
für diese Arte-Doku, die vielfach mit Preisen ausgezeichnete und erfahrene
Redakteurin, Prof. Dr. Sabine Rollberg, die die Dokumentation abgenommen
und genehmigt hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=av3wnjz89iE
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Gutmensch1
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2017, 19:45)

Darf ich hier nochmal an die sogenannte Hohmann-Affäre erinnern. Nicht, weil ich deine Parteienliste jetzt unbedingt auch noch durch CDU/CSU ergänzen wollte. Das Skandalöse an dem Fall ist etwas ganz anderes. Dass Hohmanns Thesen anlässlich einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003, die von extremsten antisemitischen Stereotypen geprägt war, bis hin zu der These, man könne die Juden unter gewissen Voraussetzungen auch als "Tätervolk" bezeichnen, dass diese antisemitischen Ausfälle, vom Publikum, ganz normalen hessischen Kleinstadtbürgern nicht nur nicht zurückgewiesen sondern vor allem gar nicht als solche bemerkt wurden. Dabei ließen sie an Deutlichkeit so sehr nichts zu wünschen übrig, dass am Ende ein Parteiausschluss sich nicht verhindern ließ.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hohmann-Aff%C3%A4re
Wiederum kann ich mich nur darüber wundern, dass bei so vielen Menschen in Deutschland und Frankreich die Verbreitetheit von Antisemitismus gerade auch im Mainstream Erstaunen auslöst.
Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
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Nomen Nescio
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Gutmensch1 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:57)

Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
ich ertapfe mich selbst darauf, daß wenn einer redet meine konzentration schnell nachläßt. besonders aber wenn ziemlich monoton geredet wird.
wieviel menschen können eine gehaltene rede sofort analysieren? die meisten menschen realisieren sich nicht, was gesagt wurde.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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schokoschendrezki
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Gutmensch1 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:57)

Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:11)

ich ertapfe mich selbst darauf, daß wenn einer redet meine konzentration schnell nachläßt. besonders aber wenn ziemlich monoton geredet wird.
wieviel menschen können eine gehaltene rede sofort analysieren? die meisten menschen realisieren sich nicht, was gesagt wurde.
Das sehe ich auch so, die meisten hören gar nicht hin.
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Gutmensch1
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 13:14)

Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Stimmt schon, in dem speziellen Fall wundert man sich schon über die fehlende Reaktion aber wer weiss wieviele von den Zuhörern überhaupt richtig aufgepasst haben. Dennoch, ein Skandal ist es in jedem Fall.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 13:14)

Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Bei Abbas Rede vor dem EU-Parlament waren es wohl noch "ein paar mehr". Und direkt als unpolitisch kann man sie auch nicht bezeichnen…samt ihrem damaligen Parlamentspräsidenten Martin Schulz.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.
Flaschengeist
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:26)

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.


Was hat der Zentralrat mit Gaza zu tun?

Ich habe mir die Dokumentation angeschaut. Schwer erträglich muß ich feststellen. Sogar eine Kritik am Finanzsystem soll Antisemitismus sein.

Natürlich kann eine Kritik an Israel Antisemitisch sein. Aber wie geht man dann mit Israelis um die Israel kritisieren?

Hier mal ein Beitrag von 3 Sat über Antisemitismus. Quasi als Gegenrede.

[youtube][/youtube]

Privat habe ich nur einmal wirklichen Antisemitismus erlebt. Da wird in Deutschland vermutlich mehr über Ossis gehetzt.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Hier noch ein ergänzender Hintergundartikel auf hagalil.com, incl. eines offenen Briefes an
Arte Deutschland.

http://www.hagalil.com/2017/08/offener-brief-an-arte/
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:48)

Privat habe ich nur einmal wirklichen Antisemitismus erlebt.
Ach tatsächlich? Du hast tatsächlich einmal Antisemitismus erlebt?
Das glaube ich dir nicht!
Wo denn? - Erzähl mal!
Flaschengeist
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:01)

Ach tatsächlich? Du hast tatsächlich einmal Antisemitismus erlebt?
Das glaube ich dir nicht!
Wo denn? - Erzähl mal!

Ich war in Antwerpen, dem Jerusalem des Nordens.

Ein Kollege sah sich genötigt mir seine Weisheiten über Juden mit zu teilen.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:05)

Ich war in Antwerpen, dem Jerusalem des Nordens.

Ein Kollege sah sich genötigt mir seine Weisheiten über Juden mit zu teilen.
Welche Weisheiten deines (niederländischen?) Kollegen waren das, die du dann als antisemitisch geortet hast?
Und weshalb sah er sich dir gegenüber genötigt?
Flaschengeist
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:36)

Welche Weisheiten deines (niederländischen?) Kollegen waren das, die du dann als antisemitisch geortet hast?
Und weshalb sah er sich dir gegenüber genötigt?

Was es gesagt hat kann ich hier nicht schreiben. Wir leben schließlich in Deutschland.

Er hatte einfach zu viel getrunken. Und das macht manche Menschen eben etwas redselig. :cool:
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

okay.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:48)
...

Hier mal ein Beitrag von 3 Sat über Antisemitismus. Quasi als Gegenrede.

[youtube][/youtube]

...
Der Film des israel. Filmemachers und Regiesseurs Yoav Schamir ist, so denke ich,
in diesem Board bereits ausreichend thematisiert worden. Ich war zum Sendezeitpunkt hier noch nicht registriert und
habe auch nicht als Gast mitgelesen. Deshalb gehe ich - aus meiner Sicht - nochmals kurz auf den Film "Defamation" von Yoav Shamir ein

Stellvertretend erlaube ich mir, eingangs, dazu eine Stellungnahme des Users Dieter Winter (04. Juli 2013/7 Uhr 01, Sub 21/Innere Sicherheit/Thread "Antisemitismus") zu diesem Film einzukopieren:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... n#p2042769

-----------------------------
Persönlich halte ich den Film für tendenziös, antisemitismusverharmlosend, teils sogar in seltsamer Realitätsverweigerung negierend.
Für mich ist der Autor des Films sehr "ambiguo". Auch nicht glaubwürdig in seiner "naiv" dargebrachten Behauptung, die er gleich zu Anfang des Films
selbst aufstellt: "Er sei noch nie Antisemitismus begegnet bzw. habe diesen persönlich erlebt".

Etwas später im Film kommt seine, stolz und in Enkelliebe, dargestellte Großmutter zu Wort, deren unverhohlener Antisemitismus
bzw. antisemitische Klischees fast schon auf keine Kuhhaut mehr passen. Insofern ist die Aussage des Autors
Yoav Shamir, "er habe noch nie in seinem Leben Antisemitismus erlebt" und wolle sich sozusagen auf die Suche machen,
durch seine Oma selbst widerlegt. Man darf annehmen, dass er mit dieser Frau in seinem Aufwachsen bis hin zu dem Zeitpunkt,
wo er ein politisch eigenständig denkender erwachsener Mensch wurde, doch des öfteren gesprochen hatte. Vor dem Film "Defamation".
Ob er dabei schlicht Tomaten auf den Augen hat oder hatte, lasse ich offen.

Die Welt kommentierte in einem Artikel damals zu diesem Film - sinngemäß widergegeben - etwa so:
Es kommt immer darauf an, wo man hingeht und sucht, und nicht findet. Wäre er in arabische Länder gefahren,
hätte er ihn reichlich gefunden und wäre vermutlich auch gleich gelyncht worden.

Ich halte den Film für Wasser auf die Mühlen des Antisemitismus… Ob der Filmautor selbst diese Intention hatte, genau das zu bedienen,
lasse ich offen. Und auch, ob seine Behauptung stimmt, dass in Israel selbst, wenn man dort als Jude oder Jüdin lebt,
so gut wie nie mit Antisemitismus konfrontiert wird. Dieser faktisch nicht spürbar oder vorhanden sei.

Natürlich ist ein preisgekrönter Dokumentarfilmer, noch dazu ein jüdischer Israeli, der für andere Filme vorher
auch in Europa Preise verliehen bekam, auch hierzulande wohl sowas wie eine heilige Kuh, völlig unverdächtig und sakrosankt
gegenüber der Feststellung: "Die Kritiker der Elche sind oft selber welche".

Für mich ist das ein Film, der im Grunde eines zeigt: Nicht nur in Deutschland scheissen zuweilen Deutsche gerne ins eigene Nest.
Es ist schlichte Normalität und nichts Ungewöhnliches.
Wieso sollte das im Rechtsstaat Israel und seinem pluralen, meinungsfreiheitlichen und gesellschaftspolitisch weitgespreiztem Meinungsspektrum und Wahrnehmungsumfeld anders sein?

Fazit: Eine Eigenart der Menschheit insgesamt ist, dass vielen überhaupt kein Licht aufgeht. Manche sich für große Leuchten halten und andere wiederum das dann gerne als Erleuchtung
deuten und annehmen. Und dabei den Lichtkegel einer Taschenlampe für ausreichend ansehen, um damit die ganze Realität ans Licht zu bringen.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Die Reportage (ca. 16 min.) "Gaza: Ist das ein Leben" ist in der Arte Mediathek immer noch
völlig unbearbeitet.

Mittlerweile haben sich die ARTE-Verantwortlichen auf deutscher Seite für nicht zuständig erklärt.
Als Ansprechpartner hinsichtlich einer Stellungnahme aufgrund des offenen Briefes (siehe oben Hagalil_Link).
Die Verantwortung und Entscheidung liege bei der (franz.) ARTE - Direktion in Straßburg.

Diese hat sich nun erklärt und weist alle Einseitigkeitsvorwürfe zurück. Begründet wird das
damit, dass es sich hier um eine Reportage handele, und nicht eine Dokumentation:

Aus FAZ-online vom 2.8.17 wird ARTE France wie folgt zitiert:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 33213.html
Anders als Dokumentationen seien Reportagen „per definitionem Ausdruck der persönlichen Erfahrung und Begegnungen eines vor Ort befindlichen Journalisten.“
Innerhalb einer Sendung erhebe man nicht den Anspruch, „einen komplexen Sachverhalt vollständig und von allen Seiten gleichwertig zu beleuchten.“

Dennoch achte man im Programm des Senders insgesamt konsequent darauf, „eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven des israelisch-palästinensischen Konflikts“ abzubilden.


Meiner Meinung nach erfüllt ARTE mit seiner in formale Definitionen verpackte Erklärung und dem im Falle der Dokumentation gezeigten Verhalten
ein klares "D" für Doppelstandard. ARTE (F und D**) scheint sich immer mehr zu einer einseitig-tendenziösen, propalästinensischen Propagandaplattform hinzuentwickeln, die nur
dann auf besonderer journalistischer Ausgewogenheit besteht … und handwerklich einwandfreier journalistischer Arbeit ( korrekter Faktenrecherche und -darstellung,
Möglichkeit der anderen Seite, ihre Sicht darzustellen etc.), wenn es zu palästinakritisch wird.



ARTE beruft sich dabei auch darauf, dass hier lediglich persönliche Sichtweisen und Meinungen Betroffener dargestellt würden und diese eben auch einseitig und subjektiv
sein können. Man verschweigt aber, dass es Background - Kommentare gibt, die nicht aus dem Mund der Betroffenen stammen, sondern - gezielt
falsche und irreführende - Autorenkommentare die Reportage durchgehend begleiten. Verantwortlich dafür ist eine gewisse Ann Paq, die ARTE als Autor angibt.

In der Arte Mediathek zur Reportage scheint es Arte hinsichtlich der Autorenangaben auch nicht so genau zu nehmen:
http://www.arte.tv/de/videos/076880-000 ... -ein-leben

Besetzung und Stab:
Autor: Ann Paq Land: Polen ????
Regie: Ala Qandil, Michal Grosz, Ezz Zanoun, Dylan Collins - Jahr: 2017

Auf ihrer Website steht anderes…
http://www.annepaq.com/cv-references/
Anne Paq is a award-winning French freelance photographer based in Palestine since 2003.
"Her photos have been exhibited worldwide, most notably at the United Nations ; New York and Geneva (2008, 2009) with the exhibit : « the Palestinians- 60 years of struggle and enduring hope ».
Anne has been working with many NGOs, such as Human Rights watch, Action contre la faim, Diakonia. B'tselem."


Der Link zu "Electronicintifada" auf ihrer Website unter der Rubrik "blog" ist deaktiviert bzw. generiert die Meldung "bad gateway"…
Im offenen Brief (siehe Hagalil-Link) wurde darauf verwiesen, dass Ann Paq auf dieser Plattform aktiv sei.
----
** Im Fall dieser Reportage "Gaza: Ist das ein Leben?" drückte sich ARTE - Deutschland vorsorglich gleich ganz vor einer Stellungnahme, was den negativen Eindruck
über diesen franz.-deutschen Spartensender des "besseren Fernseh-Journalismus" nicht kleiner werden lässt.
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Yossarian
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Yossarian »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:26)

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.
Komisch, kann mich an keinerlei faktencheck zu dieser "Doku" erinnern.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Yossarian hat geschrieben:(03 Aug 2017, 07:54)

Komisch, kann mich an keinerlei faktencheck zu dieser "Doku" erinnern.
Für Satire etc. guckst du bitte hier! :D
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=64242
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Yossarian »

elmore hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:16)

Für Satire etc. guckst du bitte hier! :D
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=64242
Oh, leider keine Satire, bittere Realität.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Yossarian hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:17)

Oh, leider keine Satire, bittere Realität.
Ich dachte mir schon, dass du es so meintest. Diese Einschätzung ist sicher nicht falsch.

Da ich an jüdischer Kultur oder Eigenheit, unter anderem, eines ganz besonders schätze und bewundere,
nämlich ihren Sinn für Humor und bissigen Witz, bin ich dazu übergegangen,
den sog. WDR/ARTE-Faktencheck als Realsatire zu betrachten.
Irgendwie muss man das ja verarbeiten...
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

Immer mehr Juden fürchten sich vor Übergriffen

Viele Juden in Deutschland nehmen einen wachsenden Antisemitismus wahr. Deshalb vermeiden sie es, ihre Religion öffentlich zu zeigen – auf der Straße und im Internet.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 50781.html

Dies zu der Mär, der Zionismus würde Antisemitismus erzeugen. Dieser Antisemitismus trifft Juden, die außerhalb Israels leben und sich daher genau so verhalten, wie es sich Antizionisten wünschen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Betrifft nicht direkt diese Dokumentation, aber es passt hier am besten:

Im Ersten läuft gerade zum Holocaust- Gedenktag bei Anne Will: "Wie antisemitisch ist Deutschland heute?"
Die Aussagen von Esther Bejerano dazu sind alarmierend und erschreckend.

Livestream: http://www.daserste.de/live/index.html

Edit: Mediathek http://mediathek.daserste.de/Anne-Will/ ... d=49581904
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Fuerst_48
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2018, 22:27)

Betrifft nicht direkt diese Dokumentation, aber es passt hier am besten:

Im Ersten läuft gerade zum Holocaust- Gedenktag bei Anne Will: "Wie antisemitisch ist Deutschland heute?"
Die Aussagen von Esther Bejerano dazu sind alarmierend und erschreckend.

Livestream: http://www.daserste.de/live/index.html

Edit: Mediathek http://mediathek.daserste.de/Anne-Will/ ... d=49581904
Zur Erinnerung: Frau Prof. Schwarz-Friesel (TU Berlin) leitet seit geraumer Zeit ein Projekt zum Antisemitismus im Internet.
Und sie wurde nicht nur im Bereich fb fündig. Es gibt eine Reihe politischer Foren, die da gewaltig Dampf ablassen. Ohne dass etwas Gravierendes passiert.
Unser Foum hier hebt sich da wohltuend von einigen "braunen Sümpfen" ab. :thumbup: :thumbup:
Ger9374

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Nun ist durch die relative anonymität im Internet
den radikalen jeglicher neigung Tür und Tor geöffnet. Sie sind kaum zu fassen.
Andererseits nutze ich dieses forum auch gerne
zum disput.
Es ist nicht schön nach so vielen jahrzehnten
einen anstieg der straftaten gegen jüdische einrichtungen zu erleben, andererseits verwundert
es mich nicht völlig.
Ich würde mir ein härteres durchgreifen unseres Staates gegen radikale jeglicher richtung wünschen. Doch da muss ich wohl noch geduld
haben:-))
tabernakel
Beiträge: 752
Registriert: Do 26. Mär 2015, 11:12

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von tabernakel »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Feb 2018, 02:11) Nun ist durch die relative anonymität im Internet den radikalen jeglicher neigung Tür und Tor geöffnet. Sie sind kaum zu fassen. Andererseits nutze ich dieses forum auch gerne zum disput.
Es gibt durchaus einen Grund warum dieses Forum relativ beschaulich zu geht, warum unsere Admins den Spam im Großen und Ganzen im Griff haben, und warum man hier überhaupt noch kontrovers diskutieren kann: Die Site ist nicht durch HTTPS-Zugriff abgesichert, und damit ist das Diskutieren hier deutlich weniger anonym als manch einer meinen mag. Klar gibt's technische Mittel auch dann noch zu anonymisieren (NAT), aber vergiss das einmal und schon ist Deine Identität durchaus nachvollziehbar. Und ich denke das ist im Falle eines politischen Forums etwas Gutes ...
Eulenwoelfchen

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Wie die hier im Thread schon besprochene Dokumentation leider zeigte, ist der Antisemitismus nicht nur ein
deutsches Problem. Ohne den stärker werdenden Antisemitismus hierzulande auch nur ansatzweise kleinreden
zu wollen.

Heute kam im ZDF-Auslandsjournal ein Bericht über den Antisemitismus in Frankreich. Schwerpunkt Paris.
Antisemitismus von zwei Seiten. Islamischer Seite und von Rechtsradikalen in FRA.
Ein ehemaliger franz. Kriminalbeamter, jüdischer Herkunft, der vor sechs Jahren Frankreich aufgrund antisemitischer
Anfeindungen und Bedrohungen verließ, berichtete über einen Vorfall, wo ein junger jüdischer Mann
auf offener Straße körperlich bedroht und angegriffen wurde. Man zog ihm alle Kleidung aus und ließ
in nackt auf offener Straße liegen...Zu Hilfe kam ihm offenkundig niemand.

Der ehemalige, jetzt im Ruhestand befindliche Kriminalbeamte betreibt heute zusammen mit anderen ehrenamtlichen jüdischen Franzosen
ein Hilfs- und Beratungsbüro für angegriffene Juden und Jüdinnen in Frankreich, hier vorzugsweise in Paris.
Obwohl er in Israel lebt, reist er oft nach Paris, um dort ehrenamtlich zu helfen. Gegen diesen
unsäglichen Antisemitismus, der in Frankreich immer mehr zunehme, so seine Aussage.

Präsident Macron hat zwar härtere Gesetze angekündigt und jenen jüngst übel mit Hakenkreuzen
geschändeten jüdischen Friedhof besucht und sich sehr betroffen gezeigt. Aber bisher hatte auch er
mehr oder weniger nur zugesehen oder am besten gar nicht über den Antisemitismus in seinem
Land, der Grand Nation der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, gesprochen.

Leider ist festzustellen, dass der Antisemitismus in Europa immer massiver und ungezügelter auftritt und die hier als Threadthema besprochene Dokumentation nur die Spitze eines Eisbergs offenlegte. Eine Dokumentation, die ausgerechnet von arte (und deren franz. Leitung!!)
vehement als handwerklich bedenklich denunziert und deshalb nicht ausgestrahlt wurde. Obwohl diese Doku den Zustand Europas, in D, in FRA und anderen Ländern und dem mitten unter uns zunehmenden Judenhass zutreffend und (fast schon zu harmlos) beschrieb. Wie uns die Realität
von Jahr zu Jahr mehr (und erschütternderweise) lehrt.

Es ist mehr als schmerzhaft, diesen Entwicklungen nicht nur bei uns, sondern auch in FRA sehen zu müssen.

In diesem Licht ist es besonders schlimm und ein in Sachen Antisemitismus verheerendes Signal, wenn ein amtierendes, deutsches Staatsoberhaupt, das immerhin unser Land als nominal ranghöchster Repräsentant im In- und Ausland vertritt, ausgerechnet einem
juden- und israelhassenden, antisemitischen Mullahregime wie Iran zur Machtergreifung durch den
schiitischen Islamisten Ajatollah Khomeini gratuliert. Einem radikalen, antijüdischen und diktatorischen Religionsfanatiker,
der ausgerechnet in Frankreich politischen Unterschlupf fand und von dort aus seine schiitische Revolution
anzetteln und letztlich durchsetzen konnte. Ausgerechnet Frankreich, auf dessen Boden genau dieser
Juden-und Israelhass und Antisemitismus grassiert, war das "Asylland" für den radikalen Religionsfundamentalisten, Gotteskrieger
und Terrorpaten Khomeini. Dessen Mullanerben nun sein Werk eines antiisraelischen, antijüdischen und gegen die eigenen Menschen gerichteten, diktatorischen Mullahregimes nicht nur weiter perfektionierten, sondern auch noch forcierten.

Manchmal könnte man wirklich nur noch in die Botanik reihern, wenn man diese sogenannte Diplomatie und dieses
sog. staatstragende, verharmlosende und wegschauende Handeln von Politikern wie eben Bundespräsident Steinmeier,
Gabriel, Schulz, Mogherini, oder der EU samt unserer Bundesregierung sieht, die dieses schiitische Islamistenregime in Teheran
hofieren und beglückwünschen, statt es deutlich zu meiden und sich klar von diesem terrorunterstützenden Staat zu distanzieren.

Es ist kein Wunder, dass in D genauso wie in FRA Antisemitismus, Israel-und Judenhass zunimmt. Sowohl der aus
der islamischen Ecke als auch der von rechts und links...Ein Antisemitismus, der am Ende nur einen gemeinsamen Feind
und ein Hass- und Vertreibungs-/Vernichtungsziel kennt: Juden und Israel. Ein Antisemitismus, der sich immer mehr und salonfähig in die Mitte der Gesellschaft hineinfrißt. Mitten in Europa...
Bobo
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bobo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(28 Feb 2019, 00:09)

Wie die hier im Thread schon besprochene Dokumentation leider zeigte, ist der Antisemitismus nicht nur ein
deutsches Problem. Ohne den stärker werdenden Antisemitismus hierzulande auch nur ansatzweise kleinreden
zu wollen.

Heute kam im ZDF-Auslandsjournal ein Bericht über den Antisemitismus in Frankreich. Schwerpunkt Paris.
Antisemitismus von zwei Seiten. Islamischer Seite und von Rechtsradikalen in FRA.
Ein ehemaliger franz. Kriminalbeamter, jüdischer Herkunft, der vor sechs Jahren Frankreich aufgrund antisemitischer
Anfeindungen und Bedrohungen verließ, berichtete über einen Vorfall, wo ein junger jüdischer Mann
auf offener Straße körperlich bedroht und angegriffen wurde. Man zog ihm alle Kleidung aus und ließ
in nackt auf offener Straße liegen...Zu Hilfe kam ihm offenkundig niemand.

Der ehemalige, jetzt im Ruhestand befindliche Kriminalbeamte betreibt heute zusammen mit anderen ehrenamtlichen jüdischen Franzosen
ein Hilfs- und Beratungsbüro für angegriffene Juden und Jüdinnen in Frankreich, hier vorzugsweise in Paris.
Obwohl er in Israel lebt, reist er oft nach Paris, um dort ehrenamtlich zu helfen. Gegen diesen
unsäglichen Antisemitismus, der in Frankreich immer mehr zunehme, so seine Aussage.

Präsident Macron hat zwar härtere Gesetze angekündigt und jenen jüngst übel mit Hakenkreuzen
geschändeten jüdischen Friedhof besucht und sich sehr betroffen gezeigt. Aber bisher hatte auch er
mehr oder weniger nur zugesehen oder am besten gar nicht über den Antisemitismus in seinem
Land, der Grand Nation der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, gesprochen.

Leider ist festzustellen, dass der Antisemitismus in Europa immer massiver und ungezügelter auftritt und die hier als Threadthema besprochene Dokumentation nur die Spitze eines Eisbergs offenlegte. Eine Dokumentation, die ausgerechnet von arte (und deren franz. Leitung!!)
vehement als handwerklich bedenklich denunziert und deshalb nicht ausgestrahlt wurde. Obwohl diese Doku den Zustand Europas, in D, in FRA und anderen Ländern und dem mitten unter uns zunehmenden Judenhass zutreffend und (fast schon zu harmlos) beschrieb. Wie uns die Realität
von Jahr zu Jahr mehr (und erschütternderweise) lehrt.

Es ist mehr als schmerzhaft, diesen Entwicklungen nicht nur bei uns, sondern auch in FRA sehen zu müssen.

In diesem Licht ist es besonders schlimm und ein in Sachen Antisemitismus verheerendes Signal, wenn ein amtierendes, deutsches Staatsoberhaupt, das immerhin unser Land als nominal ranghöchster Repräsentant im In- und Ausland vertritt, ausgerechnet einem
juden- und israelhassenden, antisemitischen Mullahregime wie Iran zur Machtergreifung durch den
schiitischen Islamisten Ajatollah Khomeini gratuliert. Einem radikalen, antijüdischen und diktatorischen Religionsfanatiker,
der ausgerechnet in Frankreich politischen Unterschlupf fand und von dort aus seine schiitische Revolution
anzetteln und letztlich durchsetzen konnte. Ausgerechnet Frankreich, auf dessen Boden genau dieser
Juden-und Israelhass und Antisemitismus grassiert, war das "Asylland" für den radikalen Religionsfundamentalisten, Gotteskrieger
und Terrorpaten Khomeini. Dessen Mullanerben nun sein Werk eines antiisraelischen, antijüdischen und gegen die eigenen Menschen gerichteten, diktatorischen Mullahregimes nicht nur weiter perfektionierten, sondern auch noch forcierten.

Manchmal könnte man wirklich nur noch in die Botanik reihern, wenn man diese sogenannte Diplomatie und dieses
sog. staatstragende, verharmlosende und wegschauende Handeln von Politikern wie eben Bundespräsident Steinmeier,
Gabriel, Schulz, Mogherini, oder der EU samt unserer Bundesregierung sieht, die dieses schiitische Islamistenregime in Teheran
hofieren und beglückwünschen, statt es deutlich zu meiden und sich klar von diesem terrorunterstützenden Staat zu distanzieren.

Es ist kein Wunder, dass in D genauso wie in FRA Antisemitismus, Israel-und Judenhass zunimmt. Sowohl der aus
der islamischen Ecke als auch der von rechts und links...Ein Antisemitismus, der am Ende nur einen gemeinsamen Feind
und ein Hass- und Vertreibungs-/Vernichtungsziel kennt: Juden und Israel. Ein Antisemitismus, der sich immer mehr und salonfähig in die Mitte der Gesellschaft hineinfrißt. Mitten in Europa...
Mal schauen, wann der erste Antisemit, der vor Gericht geschleift wird, sein Verhalten mit von höchster Stelle bestätigte diplomatische Gepflogenheiten begründet.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Feb 2018, 02:11)

Nun ist durch die relative anonymität im Internet
den radikalen jeglicher neigung Tür und Tor geöffnet. Sie sind kaum zu fassen.
Andererseits nutze ich dieses forum auch gerne
zum disput.
Es ist nicht schön nach so vielen jahrzehnten
einen anstieg der straftaten gegen jüdische einrichtungen zu erleben, andererseits verwundert
es mich nicht völlig.
Ich würde mir ein härteres durchgreifen unseres Staates gegen radikale jeglicher richtung wünschen. Doch da muss ich wohl noch geduld
haben:-))
Das ist rechtlich leider nicht möglich. Der antisemitische Hintergrund spielt keine Rolle bei der Strafzumessung, außer wenn es um Volksverhetzung §130 StGB geht. Die Körperverletzung bleibt eine, auch wenn sie aus antisemitischem Antrieb geschah.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Eulenwoelfchen

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bobo hat geschrieben:(28 Feb 2019, 10:40)

Mal schauen, wann der erste Antisemit, der vor Gericht geschleift wird, sein Verhalten mit von höchster Stelle bestätigte diplomatische Gepflogenheiten begründet.
Ihrer Ahnung möchte ich nicht widersprechen. Würde ich gerne, geht aber nicht.

Vor Gericht in welchem Land? In D oder in FRA? - Ich habe starke Zweifel, dass dies weder in D noch in FRA geschehen wird…*Leider!!!

GB hat kürzlich wenigstens Hezbollah als Terrororganisation eingestuft. Davon sind D und FRA meilenweit entfernt, ebenso die EU.


Ich habe auch nirgends nachlesen oder erfahren können, dass jene antisemitische Brüller bei den Al Quds-Tagen, die
"Juden ins Gas" schrien, per Video aufgenommen wurden und wohl allesamt politisches Asyl oder Aufenthaltsrecht als
politisch Verfolgte (Palästinenser/-innen oder andere arabisch-stämmige Judenhasser-/innen) je vor ein deutsches Gericht
gestellt wurden und zu saftigen Haftstrafen verurteilt worden wären. Geschweige denn, dass ihre gerichtsfestgestellte
Volksverhetzung und Aufruf zum Judenmord eine Löschung ihres Schutz- und Aufenthaltsrechts nach sich gezogen hätte
und diese Gestalten statt asylrechtlicher und sozialunterstützender Hilfe ausgewiesen worden wären.

Wie soll das auch gehen, wenn unser Bundespräsident - ungeheuerlicherweise nicht nur in seinem Namen als Amtsinhaber,
sondern auch noch im Namen aller Deutschen - diesem Terrorregime in Iran zu dem Ganoven Chomeini und seinen
nicht minder üblen, terorrismusfördernden aktuellen Mullah gratulierte: Zu 40 Jahren Terrorherrschaft und judenhassender Religionsdiktatur.
Die ihr Ziel, den Staat Israel und die Juden zu vernichten, ständig erneuert und öffentlich proklamiert.

Es ist also kein Wunder, wenn die Hofierung von Antisemiten wie den Mullahs in Teheran durch den höchstrangigen Repräsentanten unseres
Staates den Mut stärkt, antisemitisch immer offener und ungenierter Aufzutreten. Es ist ja normale diplomatische Gepflogenheit...
Die sich dann eben nicht nur ein Bundespräsident rausnimmt, sondern auch immer mehr Leute aus dem Fußvolk. :mad2:
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(01 Mar 2019, 13:42)

Ihrer Ahnung möchte ich nicht widersprechen. Würde ich gerne, geht aber nicht.

Vor Gericht in welchem Land? In D oder in FRA? - Ich habe starke Zweifel, dass dies weder in D noch in FRA geschehen wird…*Leider!!!

GB hat kürzlich wenigstens Hezbollah als Terrororganisation eingestuft. Davon sind D und FRA meilenweit entfernt, ebenso die EU.


Ich habe auch nirgends nachlesen oder erfahren können, dass jene antisemitische Brüller bei den Al Quds-Tagen, die
"Juden ins Gas" schrien, per Video aufgenommen wurden und wohl allesamt politisches Asyl oder Aufenthaltsrecht als
politisch Verfolgte (Palästinenser/-innen oder andere arabisch-stämmige Judenhasser-/innen) je vor ein deutsches Gericht
gestellt wurden und zu saftigen Haftstrafen verurteilt worden wären. Geschweige denn, dass ihre gerichtsfestgestellte
Volksverhetzung und Aufruf zum Judenmord eine Löschung ihres Schutz- und Aufenthaltsrechts nach sich gezogen hätte
und diese Gestalten statt asylrechtlicher und sozialunterstützender Hilfe ausgewiesen worden wären.

Wie soll das auch gehen, wenn unser Bundespräsident - ungeheuerlicherweise nicht nur in seinem Namen als Amtsinhaber,
sondern auch noch im Namen aller Deutschen - diesem Terrorregime in Iran zu dem Ganoven Chomeini und seinen
nicht minder üblen, terorrismusfördernden aktuellen Mullah gratulierte: Zu 40 Jahren Terrorherrschaft und judenhassender Religionsdiktatur.
Die ihr Ziel, den Staat Israel und die Juden zu vernichten, ständig erneuert und öffentlich proklamiert.

Es ist also kein Wunder, wenn die Hofierung von Antisemiten wie den Mullahs in Teheran durch den höchstrangigen Repräsentanten unseres
Staates den Mut stärkt, antisemitisch immer offener und ungenierter Aufzutreten. Es ist ja normale diplomatische Gepflogenheit...
Die sich dann eben nicht nur ein Bundespräsident rausnimmt, sondern auch immer mehr Leute aus dem Fußvolk. :mad2:
Erst einmal kann ich deinen Aussagen nur zustimmen. Steinmeyer ist aber trotzdem ein "passender" Repräsentant, er stellt sich einerseits z.B. mit geschwollener Brust gegen Trump, "mutig" hat er darauf verzichtet ihm zu gratulieren als er Präsident wurde. Beim Iran gratuliert er zu 40 Jahren der hoffnungslos rückständigen und menschenverachtenden Mullah-Diktatur, weil -so seine Rechtfertigung- diplomatische Gepflogenheiten dies erzwängen. Die diplomatischen Zwänge hat er beim Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika mal eben vergessen, weil er weiss, wie seine Pappenheimer in Deutschland ticken und ihm nichts passieren kann. Wenn er aber den Iran kritisiert und den 40. Jahrestag als das bezeichnet, was es ist, nämlich 40 Jahre Rückstand, Mittelalter, Hassindoktrination und Kriegstreiberei, dann droht ihm eine Fatwa. Das ist so wie der Widerstand der Deutschen gegen Hitler. Als vor ein paar Jahren eine Wachsfigur von Hitler bei Madame Tussaud in Berlin in "mutiger" Selbtüberwindung von einem Linksaktivisten enthauptet wurde, ist klar geworden, die Deutschen werden immer mehr zu Widerständlern Hitlers je länger der 2.Weltkrieg vorbei ist. Der Mut zum Widerstand reicht 60 Jahre danach schon dazu eine Wachsfigur des Diktators zu attackieren. Hut ab! Ich denke Steinmeyer wird den Iran auch stark kritisieren, wenn das Regime gestürzt wurde und die Mullahs das zeitliche gesegnet haben. Dann wird er zur Hochform wachsen und einer der lautesten Kritiker werden. :D
Solidarity with Ukraine! We are all Ukrainians!!
bennyh

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von bennyh »

Gutmensch1 hat geschrieben:(10 Mar 2019, 17:11)

Erst einmal kann ich deinen Aussagen nur zustimmen. Steinmeyer ist aber trotzdem ein "passender" Repräsentant, er stellt sich einerseits z.B. mit geschwollener Brust gegen Trump, "mutig" hat er darauf verzichtet ihm zu gratulieren als er Präsident wurde. Beim Iran gratuliert er zu 40 Jahren der hoffnungslos rückständigen und menschenverachtenden Mullah-Diktatur, weil -so seine Rechtfertigung- diplomatische Gepflogenheiten dies erzwängen. Die diplomatischen Zwänge hat er beim Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika mal eben vergessen, weil er weiss, wie seine Pappenheimer in Deutschland ticken und ihm nichts passieren kann. Wenn er aber den Iran kritisiert und den 40. Jahrestag als das bezeichnet, was es ist, nämlich 40 Jahre Rückstand, Mittelalter, Hassindoktrination und Kriegstreiberei, dann droht ihm eine Fatwa. Das ist so wie der Widerstand der Deutschen gegen Hitler. Als vor ein paar Jahren eine Wachsfigur von Hitler bei Madame Tussaud in Berlin in "mutiger" Selbtüberwindung von einem Linksaktivisten enthauptet wurde, ist klar geworden, die Deutschen werden immer mehr zu Widerständlern Hitlers je länger der 2.Weltkrieg vorbei ist. Der Mut zum Widerstand reicht 60 Jahre danach schon dazu eine Wachsfigur des Diktators zu attackieren. Hut ab! Ich denke Steinmeyer wird den Iran auch stark kritisieren, wenn das Regime gestürzt wurde und die Mullahs das zeitliche gesegnet haben. Dann wird er zur Hochform wachsen und einer der lautesten Kritiker werden. :D
Das ist vollkommen richtig. Steinmeyer kann das iranische Regime nicht kritisieren, da er sonst direkt eine Todes-Fatwa am Hals hat. Der Iran bedient sich derselben Mittel wie die Mafia. Es wird Zeit, dass die Bundesregierung und andere Staaten mit dem Iran entsprechend umgehen, sprich: Ausweis aller iranischen Staatsbürger, umgehende Einstellung und Verbot jeglicher Wirtschaftsbeziehungen und Inhaftierung bis auf weiteres sämtlicher iranischer Diplomaten.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

bennyh hat geschrieben:(11 Mar 2019, 22:42)

Das ist vollkommen richtig. Steinmeyer kann das iranische Regime nicht kritisieren, da er sonst direkt eine Todes-Fatwa am Hals hat. Der Iran bedient sich derselben Mittel wie die Mafia.
Die Mafia ist harmlos gegen das iranische Regime.

Es wird Zeit, dass die Bundesregierung und andere Staaten mit dem Iran entsprechend umgehen, sprich: Ausweis aller iranischen Staatsbürger, umgehende Einstellung und Verbot jeglicher Wirtschaftsbeziehungen und Inhaftierung bis auf weiteres sämtlicher iranischer Diplomaten.
Die iranischen Bürger im Exil können doch nichts dafür, dass das Mullah-Regime so menschenverachtend ist. Sie sind deswegen meist im Exil und wünschen sich eine "normale" Regierung und eine freihetliche Demokratie wie die unsere.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(13 Jun 2017, 11:56)

Vielen Dank Jack fuer die Erstellung des Stranges - ein sehr guter Freund hat mir heute Morgen schon den Link per Mail zukommen lassen.
Toll, dass es so viele Menschen gibt, die an dem Thema echtes Interesse haben! :)


Ich hab mir die Doku angesehen und kann deine Vermutung nur bestaetigen. Es wird u.a. der unter Muslimen weit verbreitete JudenHass beleuchtet. Dessen historische Verknuepfungen zu den Nazis + zu den heutigen NeoNazis. Die vielfaeltige Art, wie sich Antisemitismus in "modernem" Gewand versteckt. Natuerlich wird auch der unter JudenHassern allseits beliebte AntiZionismus und das politische Engagement von zig [Hilfs]Organisationen, Menschen"Rettern" à la Todenhoefer fuer die Palaestinenser beleuchtet + die Demaskierung ihrer Propaganda; die mehreren Milliarden an Geldbetraegen, die jaehrlich nach Gazah + in die Westbank gepumpt werden [niemand bekommt weltweit mehr pro Kampf als die Palasestinenser in Gazah/Westbank und niemand bekommt weltweit so viel Aufmerksamkeit wie diese]; die eklatante Korruption; die stilisierte Rolle der Palaestinenser als Opfer, Israel als Taeter; die Daemonisierung Israels als ApartheidsStaat + der Juden als NaziOpfer, die wir jetzt zu boesen NaziTaetern diffamiert werden. All das ist nicht neu fuer mich, aber wenn ich deren judenhasserische Stereotypen hoere, klappen mir jedes mal aus Neue die Fussnaegel hoch. :dead:

Herausheben moechte ich, dass diese Doku ebenso den stark ausgepraegten Antisemitismus innerhalb des linken Spektrums aufzeigt, der von Linken gerne penetrant geleugnet wird, wie in diesem speziellen Strang dazu Linker Antisemitismus diskutiert wird. Und natuerlich ist JudenHass nicht nur links oder rechts verortet - er war schon immer Mitten in der Gesellschaft zu Hause. Genau daran hatte sich Hitler bedienen + aus dem Vollen schoepfen koennen - er hat das verdichtet und handelnd umgesetzt, was seit Jahrhunderten in den europaeischen Gesellschaften als antisemitische Narrative existent war.

Da bild.de die Doku nur 24 Stunden zur Verfuegung stellt - auf Youtube kann die Dokumentation ueber diese Zeitspanne hinaus angesehen werden

[youtube][/youtube]


Wir schuetzen unsere Einrichtungen, Gemeindehaeuser, Synagogen, Schulen - so gut wir koennen selbst. Mit Kameras, Wachpersonal, gesicherten Eingaengen. Wenn wir keine ausreichende Sicherheit gewaehren koennen, wie oefter auf dem juedischen Chanukka-Weihnachtsmarkt in Berlin geschehen, finden diese Veranstaltungen nicht statt, weil das Risiko zu hoch ist. Wem von uns der Antisemitismus in Europa zu viel wird, der verlegt seinen ersten Wohnsitz nach Israel. Genau dafuer gibt es den juedischen Staat und deswegen muss er unbedingt erhalten bleiben. :)
Das sind wahre Worte! Der Antisemitismus ist überall, allgegenwärtig und nur ab und zu etwas hinter vorgehaltener Hand formuliert. Allerdings werden auch die Meldungen bezüglich des offenen Antisemitismus häufiger. Und es wird auch dagegen vorgegangen. Selbst die Anzeigen weg. "Wiederbetätigung" sind erfreulich im Steigen begriffen. Und es kommt zumeist zu Verurteilungen.
bennyh

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von bennyh »

Gutmensch1 hat geschrieben:(12 Mar 2019, 14:16)
Die iranischen Bürger im Exil können doch nichts dafür, dass das Mullah-Regime so menschenverachtend ist. Sie sind deswegen meist im Exil und wünschen sich eine "normale" Regierung und eine freihetliche Demokratie wie die unsere.
Deswegen muss man mittels Sanktionen Druck auf sie ausüben, damit sie dafür sorgen, dass das Mullah-Regime verschwindet.
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imp
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Polnisches Judasgericht: Nach 10 Jahren erstmals wieder

Beitrag von imp »

https://amp.welt.de/politik/ausland/art ... richt.html

Ein alter abgeschaffter Brauch macht wieder die Runde: Das antisemitische Judasgericht.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Polnisches Judasgericht: Nach 10 Jahren erstmals wieder

Beitrag von tabernakel »

imp hat geschrieben:(22 Apr 2019, 13:42) Ein alter abgeschaffter Brauch macht wieder die Runde: Das antisemitische Judasgericht.
Wozu die Mühe wenn man einfach einige Jahre alte Video-Aufnahmen aus aller Welt (hier Guatemala) ausgraben kann um das darauf eingefangene der IDF in die Schuhe zu schieben. So gerade erst wieder mal einem englischen Labor-Abgeordneten (Grahame Morris) "passiert". Und der ist immerhin Schattenminister der britischen Labor-Partei, und mitnichten der einzige dem dort in letzter Zeit erstaunlich viele solcher "Ausrutscher" passieren:
Thousands of cases of alleged hate speech against Jews have been recorded within Labour since 2015, when Jeremy Corbyn, a far-left politician, was elected to lead the party. The Board of Deputies of British Jews has accused Corbyn of encouraging anti-Semitic rhetoric and at times engaging in it, though he disputes the claim.
Noch besser daran finde ich dass es einiges über die IDF sagt wenn die Antisemiten der Welt wieder wie über die Jahrhunderte zu solch absurden Geschichten und "Beweisen" greifen. Sagt nämlich vor allem anderen dass wirklich belastendes Material erstaunlich selten ist, allen Eifer der Palästinenser zum Trotz. Und die Palis waren es ja auch die diese Art der "Beweisführung" mittels Palywood im 21. Jahrhundert wieder eingeführt haben ...
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imp
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von imp »

AfD-Mann Götz Frömming wünscht sich, dass „integrierte“ Juden in Deutschland bleiben.
https://www.derwesten.de/panorama/afd-m ... 47701.html

Ist das jetzt Antisemitismus oder das Gegenteil.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist Hass auf Moslems, sonst nichts.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
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