Dokumentation über Antisemitismus

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Selina
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Selina »

Dieser Kommentar in der Süddeutschen ist meines Erachtens eine recht ausgewogene Geschichte, mit der vielleicht auch einige der hier diskutierenden Seiten leben können:

Wir brauchen einen Diskursknigge zu Israel

Wichtig wie selten zuvor oder ein Hauptproblem im Nahostkonflikt: Israel spaltet die Gesellschaft. Die Seiten müssen lernen zu diskutieren.

Kommentar von Matthias Drobinski

Skandale bringen Ärger und Verdruss; das Gute an ihnen aber ist, dass ans Licht kommt, woran da Anstoß genommen wird. So hat auch die erst abgesetzte und nun doch gezeigte Arte-Sendung über den Antisemitismus in Europa bei allen handwerklichen Mängeln ihr Gutes: Die Frage nach dem linken und auch dem muslimischen Antisemitismus wird offen und breit diskutiert; auch, worin sich dieser von der legitimen, gar notwendigen Kritik an der Politik der israelischen Regierung unterscheidet.

Und noch etwas ist sichtbar geworden: Wie sehr sich der Blick der jüdischen Minderheit in Deutschland mittlerweile von der Mehrheit im Land unterscheidet; wie groß die Sorge dort geworden ist, das im Zweifel liberale und linke Bürgertum im Kampf gegen den Antisemitismus als Verbündeten zu verlieren.

Der Riss, der sich da auftut, ist 50 Jahre alt; er entstand nach dem Sechstagekrieg von 1967, als Israel zur Besatzungsmacht wurde und die Sympathie für ein bedrohtes Land verlor. Für die Linke wurde Israel zur Marionette des amerikanischen Imperialismus und zum Unterdrückerstaat, die Palästinenser wurden zu Opfern und Freiheitskämpfern.

Für die Juden in Deutschland blieb Israel die Lebensversicherung, sollten Judenhass und Judenverfolgung zurückkehren; gegen den Vorwurf aus Israel, im Land der Mörder zu leben, wappneten sie sich mit besonderer Solidarität.

Die Wahrnehmungen haben sich auseinanderentwickelt in den vergangenen Jahren: Für viele jüdische Gemeinden ist die Solidarität mit Israel das einigende Band, wenn durch die Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion die religiöse Einheit brüchig wird.

Die antisemitischen Demonstrationen während des Gaza-Krieges 2014, die Gewalt gegen kippatragende Juden oder das Mobbing gegen jüdische Schüler durch muslimische Mitschüler hat den Eindruck vieler Juden verstärkt: Nie war dieses Israel so wertvoll wie heute.

In der Mehrheitsgesellschaft hat es dagegen eine merkwürdige Verschiebung gegeben. Solidarität mit Israel ist zu einer Angelegenheit der Konservativen, gar der Rechten geworden, so sehr, dass jüdische Vertreter sich falsche Freundschaften verbitten müssen.

Von gemäßigt konservativ bis ganz links gilt mittlerweile Israel als Hauptproblem des Nahostkonflikts - dort fühlt man sich von der Antisemitismuskeule bedroht, wenn einer diese Selbstgewissheit hinterfragt. Dass die Regierung Netanjahu in Israel tatsächlich gerne ihre Kritiker aus dem Ausland als antisemitisch abtut, macht die Lage nicht einfacher.

Es bräuchte eine Art Diskursknigge, um Brücken über den Graben zu bauen. Warum nennen die Israel-Kritiker nicht einfach einen Rechtsbruch und eine Menschenrechtsverletzung, was sie sind: ein Rechtsbruch und eine Menschenrechtsverletzung? Warum muss man vom Ghetto reden und Nazivergleiche bemühen - weil man den Juden sagen will, dass sie die neuen Nazis sind?

Es erstaunt, wie leicht solche Vergleiche Deutschen immer wieder über die Lippen flutschen. Es erstaunt, wie wenig Sensibilität es gibt, wenn Boykottaktionen gegen Israel Ziele verfolgen, die das Existenzrecht des Landes infrage stellen würde. Es ist eigentümlich, mit welcher Obsession Israel zum Täterland stilisiert wird, wie den Juden erklärt wird, der Antisemitismus wäre weg, wenn sie sich nur etwas besser benehmen würden.

Andersherum gilt aber auch: Die meisten, die Israels Politik gegenüber den Palästinensern scharf und emotional kritisieren, sind keine Antisemiten. Es ist auch längst nicht alles antisemitisch, was einseitig daherkommen mag. Mehr noch: Es gibt Menschen, die Israel kritisieren, weil ihnen das Land am Herzen liegt und das Schicksal der Menschen dies- und jenseits der Mauern.


http://www.sueddeutsche.de/politik/anti ... -1.3555940
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Danke für die Anteilnahme. :D

Ich kann es leider nicht anders sagen, seit dieser Dokumentation, besser gesagt, all das,
was jetzt innerhalb der Diskussion in Bezug auf Antisemitismus, hier in Europa, in Deutschland,
in Frankreich und generell auch in Nahost bittere Tatsache ist, entsetzt und verstört mich
nur noch. Ich bin nicht mehr fähig, in nachrichtenneutralem Ton darüber zu diskutieren.

Manchmal bin ich soweit, resigniert jede Hoffnung aufzugeben, Sinn darin zu sehen, gegen Antisemitismus
aufzustehen und anzuschreiben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen…

Und blöderweise kann ich nicht nach Israel gehen. Bin leider, avabelegt, blond, blauäugig und
biodeutsch dazu. Da könnte ich manchmal richtig neidisch werden, weil ich diese Zufluchtsoption
nicht habe.

Aber ich kann jeden jüdischen Menschen verstehen, tief drin, wo das Herz schlägt,
der beschließt, Europa, Deutschland, besonders auch Frankreich, angewidert den Rücken zu kehren
und nach Israel zu gehen, um endlich ein normales Leben leben zu können.
(Ohne diesen Antisemitismus).

Was mir besonders in dieser Doku zu schaffen machte, obwohl mir der größte Teil
der Fakten ja bekannt war, das waren diese jüdischen Kinder in Frankreich,
die noch so jung sind, und alles andere haben sollten, als diesen Gedanken,
aus Frankreich zu flüchten und nach Israel zu gehen, weil sie jüdisch sind und
nur deshalb bedroht und angefeindet werden. Allein schon die Tatsache, das
bereits Kinder das lernen und erfahren müssen, ist so unendlich traurig.

Ich glaube, ich geh jetzt besser in den Garten und spreche mit meinen Tomaten-, Chili- und
Paprikafreunden.

Schönes WE allseits
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Nomen Nescio
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Adam Smith hat geschrieben:(24 Jun 2017, 01:28)

Und wer wünscht hier den Juden den Tod?
ich will wenig sagen, nur daran erinnern daß es im WK II »eufemistische« phrasen gab wie vernichtung durch arbeit.
vernichtung ist deutlich, aber arbeit... ausbeuten wäre besser. wer weiß was menschen tun wenn sie die möglichkeit haben.

um es auf einen anderen plan zu bringen: millionen einwöhner der USA können sterben weil man ihnen notwendige betreuung entzieht.
»aber nein, wie kommst du dabei... wir wollten absolut nicht (solche !) menschen dem tod ausliefern«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Cobra9
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

Mod

Ich habe wieder aktiv werden müssen. Drittes Mal heute und wieder in nicht geringer Zahl habe Ich diverse Beiträge rausgenommen.
Bitte letztmalig das man die Regeln einhält.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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JJazzGold
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:30)

Danke für die Anteilnahme. :D

Ich kann es leider nicht anders sagen, seit dieser Dokumentation, besser gesagt, all das,
was jetzt innerhalb der Diskussion in Bezug auf Antisemitismus, hier in Europa, in Deutschland,
in Frankreich und generell auch in Nahost bittere Tatsache ist, entsetzt und verstört mich
nur noch. Ich bin nicht mehr fähig, in nachrichtenneutralem Ton darüber zu diskutieren.

Manchmal bin ich soweit, resigniert jede Hoffnung aufzugeben, Sinn darin zu sehen, gegen Antisemitismus
aufzustehen und anzuschreiben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen…

Und blöderweise kann ich nicht nach Israel gehen. Bin leider, avabelegt, blond, blauäugig und
biodeutsch dazu. Da könnte ich manchmal richtig neidisch werden, weil ich diese Zufluchtsoption
nicht habe.

Aber ich kann jeden jüdischen Menschen verstehen, tief drin, wo das Herz schlägt,
der beschließt, Europa, Deutschland, besonders auch Frankreich, angewidert den Rücken zu kehren
und nach Israel zu gehen, um endlich ein normales Leben leben zu können.
(Ohne diesen Antisemitismus).

Was mir besonders in dieser Doku zu schaffen machte, obwohl mir der größte Teil
der Fakten ja bekannt war, das waren diese jüdischen Kinder in Frankreich,
die noch so jung sind, und alles andere haben sollten, als diesen Gedanken,
aus Frankreich zu flüchten und nach Israel zu gehen, weil sie jüdisch sind und
nur deshalb bedroht und angefeindet werden. Allein schon die Tatsache, das
bereits Kinder das lernen und erfahren müssen, ist so unendlich traurig.

Ich glaube, ich geh jetzt besser in den Garten und spreche mit meinen Tomaten-, Chili- und
Paprikafreunden.

Schönes WE allseits
Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Laertes
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Laertes »

Jekyll hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:28)
Für diese Erkenntnis braucht man streng genommen nicht mal die Erklärung der Menschenrechte heranzuziehen, eine gesunde Portion naturgegebenes moralisches Empfinden tut es auch.
Ich habe kein Problem ausschließlich subjektiv (z. B. durch moralisches Empfinden) begründete Urteile zu teilen - nur sind die kein rationales Argument, dem sich irgendjemand wegen ihrer allgemeingültigen Überzeugungskraft anschließen müsste. Allen Menschen ein mit deinem identisches naturgegebenes moralisches Empfinden zu unterstellen nennt man eine petitio principii wenn ich das richtig verstanden habe. Und wer deine Meinung nicht teilt, verfügt nicht über eine gesunde Portion davon, ist also schon als pathologisch diskreditiert.
Die Frage lautet hier: was machen wir mit Leuten, die mit ihm gesinnungstechnisch auf gleichem Niveau liegen?
Dass sie auf gleichen Niveau liegen wäre ja argumentativ erst einmal nachzuweisen. Im gegebenen Beispiel wird das ohne Nachweis einfach behauptet.
Hm...wenn sich jetzt so viele "Moslemkritiker" und obskure Typen sich um diese Doku scharen und sie in höchsten Tönen lobpreisen...was schließen wir dann daraus? Jetzt mal vom Allgemeinen auf das Einzelne folgernd.
Was du daraus schließt kann ich nur vermuten. Logisch kann daraus schließen, dass pauschalisierende "Moslemkritiker" sich bestätigt fühlen durch einen Bericht, der bestimmten Moslems Antisemitismus unterstellt. Logisch natürlich ein Fehlschluss. Was man daraus nicht ableiten kann ist, dass die Inhalte des Berichts falsch sind oder der Autor selber in die Riege der pauschalisierenden "Moslemkritiker" gehört.
Definiere mal ad personam (so wie du es verstehst).
Argument a von P kann nicht wahr sein, weil P Eigenschaft e hat, die gar nicht Teil seines Arguments ist. Aber Daniel-Pascal Zorn hat es viel besser auf den Punkt gebracht, als ich das könnte:
Ein Argument gegen die Person versucht, ein Argument zu schwächen, indem es die Person des Gesprächspartners angreift oder delegitimiert. Unter das Argument gegen die Person fallen Versuche (...) feststehende ideologische Einstellungen zu unterstellen.
Wiese hast du dich jetzt z. B. gerade für das Wort "bekannt" entschieden?
Im Orginalbeitrag wurde das ohne Quellenangabe als 'gute Kontakte zueinander haben' formuliert. Ändert es was, wenn man 'bekannt' durch den Wortlaut ersetzt?
Zuletzt geändert von Laertes am Sa 24. Jun 2017, 15:05, insgesamt 2-mal geändert.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Bleibtreu
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:49)

Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D
Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:34)

ich will wenig sagen, nur daran erinnern daß es im WK II »eufemistische« phrasen gab wie vernichtung durch arbeit.
vernichtung ist deutlich, aber arbeit... ausbeuten wäre besser. wer weiß was menschen tun wenn sie die möglichkeit haben.

um es auf einen anderen plan zu bringen: millionen einwöhner der USA können sterben weil man ihnen notwendige betreuung entzieht.
»aber nein, wie kommst du dabei... wir wollten absolut nicht (solche !) menschen dem tod ausliefern«.
Wie bitte?! :|
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elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:49)

Nur so am Rande, es gibt auch blonde, blauäugige Juden.
Ach! :D :D :D
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Nomen Nescio
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Wie bitte?! :|
ich denke an wölfe im schafspelz. nein, sie diskriminieren nicht (geschweige von schlimmer). wenn es aber eine möglichkeit gibt...

ich hatte einen onkel der ein scharfer antisemit war. er war heftig gegen alles was jüdisch war, klang, roch, usw.
hätte er eine möglichkeit gehabt, dann wäre garantiert der anstandsfirnis sofort abgeschüttelt.
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Kardux
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Kardux »

Selina hat geschrieben:(24 Jun 2017, 11:42)

Na bitte, sag ich ja, dass daher der Wind weht. Was sagt uns das: Die Intention ist, eine weitere Aufnahme von Muslimen zu stoppen. Um diesen allseits bekannten rechten Wunschgedanken zu äußern, bedient man sich jeden erdenklichen Mittels. Warum aber haben die Doku-Autoren eigentlich nicht hier in Deutschland jüdische Mitbürger selbst befragt, was sie an Antisemitismus real erleben und von welchen Seiten dieser kommt? Solche Befragungen fehlen gänzlich im Film, wären aber äußerst wichtig. Auch im Sinne des Filmtitels. Warum ist das nicht geschehen?
Sie wissen woher der Wind weht, weil ich vom Antijudaismus innerhalb der arabischen Welt schreibe? Das können wir gerne ausdiskutieren, falls Sie diese Tatsache hiermit infrage stellen. Ansonsten ist die Stigmatisierung Ihrerseits (rechter Wunschgedanken) einfach nur langweilig und darüberhinaus nichtssagend.

Ansonsten gebe ich Ihnen Recht. Die Doku hätte vielleicht noch um eine Stunde erweitert werden müssen, um weitere Aspekte anzusprechen. Die vertriebenen Juden aus den arabischen Staaten kamen gewiss zu kurz! Interviews mit Juden in Deutschland wären auch interessant gewesen um ihre Erfahrungen zu schildern. Vielleicht hätten die Doku-Autoren auch noch darüber berichten sollen, weshalb sich so viele Gruppen in Deutschland nicht für andere unterdrückte Völker einsetzen? Sind die Palästinenser etwa das am schlimmsten verfolgte Volk der Welt? Den Anschein hat es zumindest wenn man sich die europäische Obsession mit dem Palästina-Konflikt betrachtet! Wer ein wenig Allgemeinwissen besitzt dürfte wohl wissen, dass es weltweit viel schlimmere Schicksale gibt. Verbessert das die schlechte Lage der Palästinenser? Nein, gewiss nicht. Aber man darf als Aussenstehender wohl schon die Frage stellen, weshalb der Palästina-Konflikt so wichtig ist - bzw. gemacht wird? Oder weshalb erhält die Hamas Steuergelder aus Deutschland?
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jun 2017, 14:22)

Ich habe bereits in einem von mir eröffneten Thread die Meinung vertreten, dass Antisemitismus in Deutschland latent immer vorhanden war und nur sukzessive wieder salonfähig gemacht wurde. Dazu gehören antisemitische Linke, wie diese Free Gaza, der IHH angeschlossenen Linksausleger ebenso wie die antisemitischen Altrechtsausleger der NPD, wie auch die antisemitischen Neurechtsausleger der AfD. Nichts desto trotz lässt der Fakt, dass Antisemitismus durch die von mir erwähnten Zuwanderer und Flüchtlinge anteilig Zuwachs bekommen hat, nicht leugnen.

Darf ich hier nochmal an die sogenannte Hohmann-Affäre erinnern. Nicht, weil ich deine Parteienliste jetzt unbedingt auch noch durch CDU/CSU ergänzen wollte. Das Skandalöse an dem Fall ist etwas ganz anderes. Dass Hohmanns Thesen anlässlich einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003, die von extremsten antisemitischen Stereotypen geprägt war, bis hin zu der These, man könne die Juden unter gewissen Voraussetzungen auch als "Tätervolk" bezeichnen, dass diese antisemitischen Ausfälle, vom Publikum, ganz normalen hessischen Kleinstadtbürgern nicht nur nicht zurückgewiesen sondern vor allem gar nicht als solche bemerkt wurden. Dabei ließen sie an Deutlichkeit so sehr nichts zu wünschen übrig, dass am Ende ein Parteiausschluss sich nicht verhindern ließ.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hohmann-Aff%C3%A4re
Wiederum kann ich mich nur darüber wundern, dass bei so vielen Menschen in Deutschland und Frankreich die Verbreitetheit von Antisemitismus gerade auch im Mainstream Erstaunen auslöst.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Fuerst_48 »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D



Wie bitte?! :|
Ist dir die aufwändige Dokumentation an der TU Berlin über Antisemitismus im NET geläufig??
(Details gern per PN)
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Jekyll
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Jekyll »

Laertes hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:03)

Ich habe kein Problem ausschließlich subjektiv (z. B. durch moralisches Empfinden) begründete Urteile zu teilen - nur sind die kein rationales Argument, dem sich irgendjemand wegen ihrer allgemeingültigen Überzeugungskraft anschließen müsste. Allen Menschen ein mit deinem identisches naturgegebenes moralisches Empfinden zu unterstellen nennt man eine petitio principii wenn ich das richtig verstanden habe. Und wer deine Meinung nicht teilt, verfügt nicht über eine gesunde Portion davon, ist also schon als pathologisch diskreditiert.
Richtig. Wer hinsichtlich Adolf & Co meine Meinung nicht teilt, stellt unter Beweis, dass er über keine gesunden moralischen Instinkte (mehr) verfügt. Ich nenne solche Leute Soziopathen.
Dass sie auf gleichen Niveau liegen wäre ja argumentativ erst einmal nachzuweisen. Im gegebenen Beispiel wird das ohne Nachweis einfach behauptet.
Es geht hier darum, sich eine erste Meinung zu bilden, irgendwo muss man ja anfangen. In die Köpfe von Leuten kann ich nicht hineinschauen, also bin ich auf Indizien und logische Schlüsse angewiesen. Wenn zwei Genossen am selben Strang ziehen - und ich weiß bereits, wie der eine tickt - kann ich wohl davon ausgehen, dass der andere adäquat ticken muss. Auf was für "Nachweise" willst du denn warten? Darauf, dass der Betroffene dir eine notarielle Bestätigung hinsichtlich seiner Gesinnung abliefert?
Was du daraus schließt kann ich nur vermuten. Logisch kann daraus schließen, dass pauschalisierende "Moslemkritiker" sich bestätigt fühlen durch einen Bericht, der bestimmten Moslems Antisemitismus unterstellt. Logisch natürlich ein Fehlschluss. Was man daraus nicht ableiten kann ist, dass die Inhalte des Berichts falsch sind oder der Autor selber in die Riege der pauschalisierenden "Moslemkritiker" gehört.
Das wäre aber die logische, konsequente Folge deiner eigenen Prämisse. Hast selbst gesagt, dass man vom Allgemeinen auf Einzelne schließen kann. Das klingt sogar ziemlich plausibel. Egal ob Broder oder Sarrazin - sie ziehen Fliegen an wie ein frisch gelegter Haufen.
Argument a von P kann nicht wahr sein, weil P Eigenschaft e hat, die gar nicht Teil seines Arguments ist. Aber Daniel-Pascal Zorn hat es viel besser auf den Punkt gebracht, als ich das könnte:
Aber was, wenn diese angebliche Unterstellung tatsächlich zutrifft? Tun wir den Nazis unrecht, indem wir eine ideologische Einstellung implizierend sie als solche bezeichnen?
Im Orginalbeitrag wurde das ohne Quellenangabe als 'gute Kontakte zueinander haben' formuliert. Ändert es was, wenn man 'bekannt' durch den Wortlaut ersetzt?
Sie stehen für gänzlich unterschiedliche Aussagen. Aus dem Wort "bekannt" kannst du keine gesinnungsmäßige Affinität ableiten wie bei "gute Kontakte haben" ("bekannt" beinhaltet keine Wertzuweisung). Du hast dich für das völlig aussagelose "bekannt" entschieden, um die Argumentation deines Gegenübers ins Lächerliche ziehen zu können.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von oga »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir
Ich finde das mit den blonden Haaren ist an den Haaren herbeigezogen. In den Neunziger sind jede Menge Russen nach Israel ausgewandert und brünett sind die im Durchschnitt auch nicht. :D
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

oga hat geschrieben:(24 Jun 2017, 22:55)

Ich finde das mit den blonden Haaren ist an den Haaren herbeigezogen.
Und ich finde man sollte besser schweigen, wenn man keine Ahnung hat, dann erspart man sich unnoetige Peinlichkeiten :p

Hier, alles Maedels bei der IDF:
http://www.solveisraelsproblems.com/wp- ... rl-160.jpg
http://cdn.timesofisrael.com/uploads/20 ... 65x543.jpg [und die ganz links hat dieselbe rote Haarfarbe wie ich]
http://katehon.com/sites/default/files/ ... k=0gZoRTmN
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... eapons.jpg
https://www.idfblog.com/wp-content/uplo ... 40x426.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 559434.JPG
https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/73 ... df4b27.jpg
https://i.ytimg.com/vi/4kQSGPjOjJo/hqdefault.jpg
http://i2.wp.com/www.jewishpress.com/wp ... .jpg?w=477
http://newnation.sg/wp-content/uploads/ ... an-001.jpg
http://cdn.timesofisrael.com/uploads/20 ... 65x543.jpg
hier leuchtend rote Haare, bluetenweisse Haut: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 285%29.jpg

In den Neunziger sind jede Menge Russen nach Israel ausgewandert und brünett sind die im Durchschnitt auch nicht. :D
Dass viele der russischen Juden urspruenglich aus ZentralEuropa nach Russland und in die oestlichen Gebieten gingen/flohen weist du auch nicht, was?
Immer erst Mal gross die Klappe aufreissen - so hab ich Euch gerne! :D

http://ieg-ego.eu/de/threads/europa-unt ... en-neuzeit
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von oga »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 23:42)

Immer erst Mal gross die Klappe aufreissen - so hab ich Euch gerne! :D
Wer ist "Euch"? :eek:
I guess I should warn you, if I turn out to be particularly clear, you've probably misunderstood what I've said.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

oga hat geschrieben:(24 Jun 2017, 23:59)

Wer ist "Euch"? :eek:
Da war ich doch deutlich: Du und deinesgleichen. Keinen Plan von nichts, aber die Klappe gross aufreissen! :cool:
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von JJazzGold »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Jun 2017, 15:04)

Und nicht Wenige und es gibt auch rothaarige mit gruenen Augen, wie meiner Eine, was oft unglaeubiges Staunen hervorruft. :)
Ich verweise dann immer gerne auf die Geschichte von Kishon und seinem rothaarigen Sohn Amir; "Koenig David hatte schon flammend rote Haare". Diese Geschichte ist zu koestlich. :D


Das ist sie. :)
Der Mythos, dass der Jude per se dunkelhäutig, dunkelhaarig und dunkeläugig sei ist auch nicht auszumerzen.
Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass Otto 08/15 nicht in der Lage ist, einen Juden im öffentlichen Leben zu identifizieren, wenn er sich nicht als solcher zu erkennen gibt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

MOD

Closed. Ich hab das mehrmals gesagt das Ich den Strang beobachtet. Jetzt ist es mal gut. Bedankt euch erstmal bei den Usern wo Regeln brechen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Cobra9 »

MOD unter Bewährung offen
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elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Dann bringen wir den Thread mit "Bewährtem" auf den Stand.
Und zwar in der Art, dass sich jedermann zu der Dokumentation
selbst ein Bild machen kann und dem, was hintenrum durch die
Verantwortlichen des WDR ins unsägliche Werk gesetzt wurde.

Ein Interview mit dem Filmautor Schröder, den der WDR
nicht zu Wort kommen ließ. Auch nicht die zuständige Redakteurin
für diese Arte-Doku, die vielfach mit Preisen ausgezeichnete und erfahrene
Redakteurin, Prof. Dr. Sabine Rollberg, die die Dokumentation abgenommen
und genehmigt hatte.

https://www.youtube.com/watch?v=av3wnjz89iE
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jun 2017, 19:45)

Darf ich hier nochmal an die sogenannte Hohmann-Affäre erinnern. Nicht, weil ich deine Parteienliste jetzt unbedingt auch noch durch CDU/CSU ergänzen wollte. Das Skandalöse an dem Fall ist etwas ganz anderes. Dass Hohmanns Thesen anlässlich einer Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2003, die von extremsten antisemitischen Stereotypen geprägt war, bis hin zu der These, man könne die Juden unter gewissen Voraussetzungen auch als "Tätervolk" bezeichnen, dass diese antisemitischen Ausfälle, vom Publikum, ganz normalen hessischen Kleinstadtbürgern nicht nur nicht zurückgewiesen sondern vor allem gar nicht als solche bemerkt wurden. Dabei ließen sie an Deutlichkeit so sehr nichts zu wünschen übrig, dass am Ende ein Parteiausschluss sich nicht verhindern ließ.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hohmann-Aff%C3%A4re
Wiederum kann ich mich nur darüber wundern, dass bei so vielen Menschen in Deutschland und Frankreich die Verbreitetheit von Antisemitismus gerade auch im Mainstream Erstaunen auslöst.
Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Nomen Nescio »

Gutmensch1 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:57)

Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
ich ertapfe mich selbst darauf, daß wenn einer redet meine konzentration schnell nachläßt. besonders aber wenn ziemlich monoton geredet wird.
wieviel menschen können eine gehaltene rede sofort analysieren? die meisten menschen realisieren sich nicht, was gesagt wurde.
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schokoschendrezki
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Gutmensch1 hat geschrieben:(05 Jul 2017, 11:57)

Es gibt Leute, die sich darüber wundern, weil sie unpolitisch sind und sonst auch nicht viel über das Thema mitbekommen.
Die aber, die sich über die Verbreitung von Antisemitismus wundern und gleichzeitig gerne und viel über den Nahostkonflikt debattieren, möchten eher das Thema als überbewertet, als unbekannt oder gar als gänzlich nicht existent verbuchen, weil sie sich vielleicht selbst hin und wieder dabei ertappen, verdächtig antisemitisch zu argumentieren.
Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(05 Jul 2017, 12:11)

ich ertapfe mich selbst darauf, daß wenn einer redet meine konzentration schnell nachläßt. besonders aber wenn ziemlich monoton geredet wird.
wieviel menschen können eine gehaltene rede sofort analysieren? die meisten menschen realisieren sich nicht, was gesagt wurde.
Das sehe ich auch so, die meisten hören gar nicht hin.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Gutmensch1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 13:14)

Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Stimmt schon, in dem speziellen Fall wundert man sich schon über die fehlende Reaktion aber wer weiss wieviele von den Zuhörern überhaupt richtig aufgepasst haben. Dennoch, ein Skandal ist es in jedem Fall.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Jul 2017, 13:14)

Die 120 Anwesenden bei Hohmanns Skandalrede 2003 in Neuhof waren zum allergrößten Teil Mitglieder des CDU-Ortsverbands. Von "unpolitisch" kann da schon mal gar keine Rede sein.
Bei Abbas Rede vor dem EU-Parlament waren es wohl noch "ein paar mehr". Und direkt als unpolitisch kann man sie auch nicht bezeichnen…samt ihrem damaligen Parlamentspräsidenten Martin Schulz.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.
Flaschengeist
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:26)

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.


Was hat der Zentralrat mit Gaza zu tun?

Ich habe mir die Dokumentation angeschaut. Schwer erträglich muß ich feststellen. Sogar eine Kritik am Finanzsystem soll Antisemitismus sein.

Natürlich kann eine Kritik an Israel Antisemitisch sein. Aber wie geht man dann mit Israelis um die Israel kritisieren?

Hier mal ein Beitrag von 3 Sat über Antisemitismus. Quasi als Gegenrede.

[youtube][/youtube]

Privat habe ich nur einmal wirklichen Antisemitismus erlebt. Da wird in Deutschland vermutlich mehr über Ossis gehetzt.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Hier noch ein ergänzender Hintergundartikel auf hagalil.com, incl. eines offenen Briefes an
Arte Deutschland.

http://www.hagalil.com/2017/08/offener-brief-an-arte/
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:48)

Privat habe ich nur einmal wirklichen Antisemitismus erlebt.
Ach tatsächlich? Du hast tatsächlich einmal Antisemitismus erlebt?
Das glaube ich dir nicht!
Wo denn? - Erzähl mal!
Flaschengeist
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:01)

Ach tatsächlich? Du hast tatsächlich einmal Antisemitismus erlebt?
Das glaube ich dir nicht!
Wo denn? - Erzähl mal!

Ich war in Antwerpen, dem Jerusalem des Nordens.

Ein Kollege sah sich genötigt mir seine Weisheiten über Juden mit zu teilen.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:05)

Ich war in Antwerpen, dem Jerusalem des Nordens.

Ein Kollege sah sich genötigt mir seine Weisheiten über Juden mit zu teilen.
Welche Weisheiten deines (niederländischen?) Kollegen waren das, die du dann als antisemitisch geortet hast?
Und weshalb sah er sich dir gegenüber genötigt?
Flaschengeist
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Flaschengeist »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 02:36)

Welche Weisheiten deines (niederländischen?) Kollegen waren das, die du dann als antisemitisch geortet hast?
Und weshalb sah er sich dir gegenüber genötigt?

Was es gesagt hat kann ich hier nicht schreiben. Wir leben schließlich in Deutschland.

Er hatte einfach zu viel getrunken. Und das macht manche Menschen eben etwas redselig. :cool:
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

Christopher Clark
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

okay.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Flaschengeist hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:48)
...

Hier mal ein Beitrag von 3 Sat über Antisemitismus. Quasi als Gegenrede.

[youtube][/youtube]

...
Der Film des israel. Filmemachers und Regiesseurs Yoav Schamir ist, so denke ich,
in diesem Board bereits ausreichend thematisiert worden. Ich war zum Sendezeitpunkt hier noch nicht registriert und
habe auch nicht als Gast mitgelesen. Deshalb gehe ich - aus meiner Sicht - nochmals kurz auf den Film "Defamation" von Yoav Shamir ein

Stellvertretend erlaube ich mir, eingangs, dazu eine Stellungnahme des Users Dieter Winter (04. Juli 2013/7 Uhr 01, Sub 21/Innere Sicherheit/Thread "Antisemitismus") zu diesem Film einzukopieren:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... n#p2042769

-----------------------------
Persönlich halte ich den Film für tendenziös, antisemitismusverharmlosend, teils sogar in seltsamer Realitätsverweigerung negierend.
Für mich ist der Autor des Films sehr "ambiguo". Auch nicht glaubwürdig in seiner "naiv" dargebrachten Behauptung, die er gleich zu Anfang des Films
selbst aufstellt: "Er sei noch nie Antisemitismus begegnet bzw. habe diesen persönlich erlebt".

Etwas später im Film kommt seine, stolz und in Enkelliebe, dargestellte Großmutter zu Wort, deren unverhohlener Antisemitismus
bzw. antisemitische Klischees fast schon auf keine Kuhhaut mehr passen. Insofern ist die Aussage des Autors
Yoav Shamir, "er habe noch nie in seinem Leben Antisemitismus erlebt" und wolle sich sozusagen auf die Suche machen,
durch seine Oma selbst widerlegt. Man darf annehmen, dass er mit dieser Frau in seinem Aufwachsen bis hin zu dem Zeitpunkt,
wo er ein politisch eigenständig denkender erwachsener Mensch wurde, doch des öfteren gesprochen hatte. Vor dem Film "Defamation".
Ob er dabei schlicht Tomaten auf den Augen hat oder hatte, lasse ich offen.

Die Welt kommentierte in einem Artikel damals zu diesem Film - sinngemäß widergegeben - etwa so:
Es kommt immer darauf an, wo man hingeht und sucht, und nicht findet. Wäre er in arabische Länder gefahren,
hätte er ihn reichlich gefunden und wäre vermutlich auch gleich gelyncht worden.

Ich halte den Film für Wasser auf die Mühlen des Antisemitismus… Ob der Filmautor selbst diese Intention hatte, genau das zu bedienen,
lasse ich offen. Und auch, ob seine Behauptung stimmt, dass in Israel selbst, wenn man dort als Jude oder Jüdin lebt,
so gut wie nie mit Antisemitismus konfrontiert wird. Dieser faktisch nicht spürbar oder vorhanden sei.

Natürlich ist ein preisgekrönter Dokumentarfilmer, noch dazu ein jüdischer Israeli, der für andere Filme vorher
auch in Europa Preise verliehen bekam, auch hierzulande wohl sowas wie eine heilige Kuh, völlig unverdächtig und sakrosankt
gegenüber der Feststellung: "Die Kritiker der Elche sind oft selber welche".

Für mich ist das ein Film, der im Grunde eines zeigt: Nicht nur in Deutschland scheissen zuweilen Deutsche gerne ins eigene Nest.
Es ist schlichte Normalität und nichts Ungewöhnliches.
Wieso sollte das im Rechtsstaat Israel und seinem pluralen, meinungsfreiheitlichen und gesellschaftspolitisch weitgespreiztem Meinungsspektrum und Wahrnehmungsumfeld anders sein?

Fazit: Eine Eigenart der Menschheit insgesamt ist, dass vielen überhaupt kein Licht aufgeht. Manche sich für große Leuchten halten und andere wiederum das dann gerne als Erleuchtung
deuten und annehmen. Und dabei den Lichtkegel einer Taschenlampe für ausreichend ansehen, um damit die ganze Realität ans Licht zu bringen.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Die Reportage (ca. 16 min.) "Gaza: Ist das ein Leben" ist in der Arte Mediathek immer noch
völlig unbearbeitet.

Mittlerweile haben sich die ARTE-Verantwortlichen auf deutscher Seite für nicht zuständig erklärt.
Als Ansprechpartner hinsichtlich einer Stellungnahme aufgrund des offenen Briefes (siehe oben Hagalil_Link).
Die Verantwortung und Entscheidung liege bei der (franz.) ARTE - Direktion in Straßburg.

Diese hat sich nun erklärt und weist alle Einseitigkeitsvorwürfe zurück. Begründet wird das
damit, dass es sich hier um eine Reportage handele, und nicht eine Dokumentation:

Aus FAZ-online vom 2.8.17 wird ARTE France wie folgt zitiert:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 33213.html
Anders als Dokumentationen seien Reportagen „per definitionem Ausdruck der persönlichen Erfahrung und Begegnungen eines vor Ort befindlichen Journalisten.“
Innerhalb einer Sendung erhebe man nicht den Anspruch, „einen komplexen Sachverhalt vollständig und von allen Seiten gleichwertig zu beleuchten.“

Dennoch achte man im Programm des Senders insgesamt konsequent darauf, „eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven des israelisch-palästinensischen Konflikts“ abzubilden.


Meiner Meinung nach erfüllt ARTE mit seiner in formale Definitionen verpackte Erklärung und dem im Falle der Dokumentation gezeigten Verhalten
ein klares "D" für Doppelstandard. ARTE (F und D**) scheint sich immer mehr zu einer einseitig-tendenziösen, propalästinensischen Propagandaplattform hinzuentwickeln, die nur
dann auf besonderer journalistischer Ausgewogenheit besteht … und handwerklich einwandfreier journalistischer Arbeit ( korrekter Faktenrecherche und -darstellung,
Möglichkeit der anderen Seite, ihre Sicht darzustellen etc.), wenn es zu palästinakritisch wird.



ARTE beruft sich dabei auch darauf, dass hier lediglich persönliche Sichtweisen und Meinungen Betroffener dargestellt würden und diese eben auch einseitig und subjektiv
sein können. Man verschweigt aber, dass es Background - Kommentare gibt, die nicht aus dem Mund der Betroffenen stammen, sondern - gezielt
falsche und irreführende - Autorenkommentare die Reportage durchgehend begleiten. Verantwortlich dafür ist eine gewisse Ann Paq, die ARTE als Autor angibt.

In der Arte Mediathek zur Reportage scheint es Arte hinsichtlich der Autorenangaben auch nicht so genau zu nehmen:
http://www.arte.tv/de/videos/076880-000 ... -ein-leben

Besetzung und Stab:
Autor: Ann Paq Land: Polen ????
Regie: Ala Qandil, Michal Grosz, Ezz Zanoun, Dylan Collins - Jahr: 2017

Auf ihrer Website steht anderes…
http://www.annepaq.com/cv-references/
Anne Paq is a award-winning French freelance photographer based in Palestine since 2003.
"Her photos have been exhibited worldwide, most notably at the United Nations ; New York and Geneva (2008, 2009) with the exhibit : « the Palestinians- 60 years of struggle and enduring hope ».
Anne has been working with many NGOs, such as Human Rights watch, Action contre la faim, Diakonia. B'tselem."


Der Link zu "Electronicintifada" auf ihrer Website unter der Rubrik "blog" ist deaktiviert bzw. generiert die Meldung "bad gateway"…
Im offenen Brief (siehe Hagalil-Link) wurde darauf verwiesen, dass Ann Paq auf dieser Plattform aktiv sei.
----
** Im Fall dieser Reportage "Gaza: Ist das ein Leben?" drückte sich ARTE - Deutschland vorsorglich gleich ganz vor einer Stellungnahme, was den negativen Eindruck
über diesen franz.-deutschen Spartensender des "besseren Fernseh-Journalismus" nicht kleiner werden lässt.
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Yossarian
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Yossarian »

elmore hat geschrieben:(02 Aug 2017, 01:26)

Hat jemand diese Arte-Dokumentation gesehen? Lief wohl auf Arte am 22. Juli 2017- Muss mal sehen, ob sie in einer Mediathek zu finden ist.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat das Procedere der Ausstrahlung gegenüber Arte scharf kritisiert,
das hier nicht die bei der vormaligen Doku über Antisemitismus angelegten Maßstäbe der Ausgewogenheit
samt "Fakencheck" unter Untertitel nötig waren. Trotz erkennbarer Einseitigkeit und auch keinerlei
Möglichkeiten, aus israelischer Sicht zu den in der Doku erhobenen Vorwürfen Stellung nehmen zu können.

Schuster verwies auf die Antisemitismus-Reportage „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“,
die Anfang Juni für Schlagzeilen gesorgt hatte. Arte hatte die Dokumentation wegen vermeintlicher Einseitigkeit
zunächst zurückgezogen und nach öffentlicher Kritik nur mit einordnenden Untertiteln gezeigt.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 32102.html
Einseitige Berichterstattung?
Zentralrat der Juden kritisiert Gaza-Reportage
Anfang Juni hat der Zentralrat die Absetzung einer Dokumentation über Antisemitismus angeprangert.
Nun kritisiert er, dass ein Bericht ausgestrahlt wurde.
Wieder richten sich die Vorwürfe gegen den deutsch-französischen Sender Arte.


Zitat aus dem FAZ-net Artikel vom 01.08.207:
Einen ähnlichen Faktencheck regte der Zentralratspräsident nun auch für die Gaza-Dokumentation an.
Der Film über den Gaza-Streifen strotze vor „Auslassungen und Falschinformationen“ und räume der israelischen
Seite keine Möglichkeit ein, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Der Zentralratspräsident forderte den Sender dazu auf,
die Reportage „in dieser Form“ nicht mehr zu zeigen und sie zu überarbeiten, um die „eklatanten Mängel zu beseitigen“.
Arte kündigte auf Anfrage von FAZ.NET eine schriftliche Stellungnahme an.
Komisch, kann mich an keinerlei faktencheck zu dieser "Doku" erinnern.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Yossarian hat geschrieben:(03 Aug 2017, 07:54)

Komisch, kann mich an keinerlei faktencheck zu dieser "Doku" erinnern.
Für Satire etc. guckst du bitte hier! :D
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=64242
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Yossarian »

elmore hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:16)

Für Satire etc. guckst du bitte hier! :D
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=64242
Oh, leider keine Satire, bittere Realität.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
elmore

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von elmore »

Yossarian hat geschrieben:(03 Aug 2017, 10:17)

Oh, leider keine Satire, bittere Realität.
Ich dachte mir schon, dass du es so meintest. Diese Einschätzung ist sicher nicht falsch.

Da ich an jüdischer Kultur oder Eigenheit, unter anderem, eines ganz besonders schätze und bewundere,
nämlich ihren Sinn für Humor und bissigen Witz, bin ich dazu übergegangen,
den sog. WDR/ARTE-Faktencheck als Realsatire zu betrachten.
Irgendwie muss man das ja verarbeiten...
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Liegestuhl »

Immer mehr Juden fürchten sich vor Übergriffen

Viele Juden in Deutschland nehmen einen wachsenden Antisemitismus wahr. Deshalb vermeiden sie es, ihre Religion öffentlich zu zeigen – auf der Straße und im Internet.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 50781.html

Dies zu der Mär, der Zionismus würde Antisemitismus erzeugen. Dieser Antisemitismus trifft Juden, die außerhalb Israels leben und sich daher genau so verhalten, wie es sich Antizionisten wünschen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Betrifft nicht direkt diese Dokumentation, aber es passt hier am besten:

Im Ersten läuft gerade zum Holocaust- Gedenktag bei Anne Will: "Wie antisemitisch ist Deutschland heute?"
Die Aussagen von Esther Bejerano dazu sind alarmierend und erschreckend.

Livestream: http://www.daserste.de/live/index.html

Edit: Mediathek http://mediathek.daserste.de/Anne-Will/ ... d=49581904
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(28 Jan 2018, 22:27)

Betrifft nicht direkt diese Dokumentation, aber es passt hier am besten:

Im Ersten läuft gerade zum Holocaust- Gedenktag bei Anne Will: "Wie antisemitisch ist Deutschland heute?"
Die Aussagen von Esther Bejerano dazu sind alarmierend und erschreckend.

Livestream: http://www.daserste.de/live/index.html

Edit: Mediathek http://mediathek.daserste.de/Anne-Will/ ... d=49581904
Zur Erinnerung: Frau Prof. Schwarz-Friesel (TU Berlin) leitet seit geraumer Zeit ein Projekt zum Antisemitismus im Internet.
Und sie wurde nicht nur im Bereich fb fündig. Es gibt eine Reihe politischer Foren, die da gewaltig Dampf ablassen. Ohne dass etwas Gravierendes passiert.
Unser Foum hier hebt sich da wohltuend von einigen "braunen Sümpfen" ab. :thumbup: :thumbup:
Ger9374

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Ger9374 »

Nun ist durch die relative anonymität im Internet
den radikalen jeglicher neigung Tür und Tor geöffnet. Sie sind kaum zu fassen.
Andererseits nutze ich dieses forum auch gerne
zum disput.
Es ist nicht schön nach so vielen jahrzehnten
einen anstieg der straftaten gegen jüdische einrichtungen zu erleben, andererseits verwundert
es mich nicht völlig.
Ich würde mir ein härteres durchgreifen unseres Staates gegen radikale jeglicher richtung wünschen. Doch da muss ich wohl noch geduld
haben:-))
tabernakel
Beiträge: 752
Registriert: Do 26. Mär 2015, 11:12

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von tabernakel »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Feb 2018, 02:11) Nun ist durch die relative anonymität im Internet den radikalen jeglicher neigung Tür und Tor geöffnet. Sie sind kaum zu fassen. Andererseits nutze ich dieses forum auch gerne zum disput.
Es gibt durchaus einen Grund warum dieses Forum relativ beschaulich zu geht, warum unsere Admins den Spam im Großen und Ganzen im Griff haben, und warum man hier überhaupt noch kontrovers diskutieren kann: Die Site ist nicht durch HTTPS-Zugriff abgesichert, und damit ist das Diskutieren hier deutlich weniger anonym als manch einer meinen mag. Klar gibt's technische Mittel auch dann noch zu anonymisieren (NAT), aber vergiss das einmal und schon ist Deine Identität durchaus nachvollziehbar. Und ich denke das ist im Falle eines politischen Forums etwas Gutes ...
Eulenwoelfchen

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Wie die hier im Thread schon besprochene Dokumentation leider zeigte, ist der Antisemitismus nicht nur ein
deutsches Problem. Ohne den stärker werdenden Antisemitismus hierzulande auch nur ansatzweise kleinreden
zu wollen.

Heute kam im ZDF-Auslandsjournal ein Bericht über den Antisemitismus in Frankreich. Schwerpunkt Paris.
Antisemitismus von zwei Seiten. Islamischer Seite und von Rechtsradikalen in FRA.
Ein ehemaliger franz. Kriminalbeamter, jüdischer Herkunft, der vor sechs Jahren Frankreich aufgrund antisemitischer
Anfeindungen und Bedrohungen verließ, berichtete über einen Vorfall, wo ein junger jüdischer Mann
auf offener Straße körperlich bedroht und angegriffen wurde. Man zog ihm alle Kleidung aus und ließ
in nackt auf offener Straße liegen...Zu Hilfe kam ihm offenkundig niemand.

Der ehemalige, jetzt im Ruhestand befindliche Kriminalbeamte betreibt heute zusammen mit anderen ehrenamtlichen jüdischen Franzosen
ein Hilfs- und Beratungsbüro für angegriffene Juden und Jüdinnen in Frankreich, hier vorzugsweise in Paris.
Obwohl er in Israel lebt, reist er oft nach Paris, um dort ehrenamtlich zu helfen. Gegen diesen
unsäglichen Antisemitismus, der in Frankreich immer mehr zunehme, so seine Aussage.

Präsident Macron hat zwar härtere Gesetze angekündigt und jenen jüngst übel mit Hakenkreuzen
geschändeten jüdischen Friedhof besucht und sich sehr betroffen gezeigt. Aber bisher hatte auch er
mehr oder weniger nur zugesehen oder am besten gar nicht über den Antisemitismus in seinem
Land, der Grand Nation der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, gesprochen.

Leider ist festzustellen, dass der Antisemitismus in Europa immer massiver und ungezügelter auftritt und die hier als Threadthema besprochene Dokumentation nur die Spitze eines Eisbergs offenlegte. Eine Dokumentation, die ausgerechnet von arte (und deren franz. Leitung!!)
vehement als handwerklich bedenklich denunziert und deshalb nicht ausgestrahlt wurde. Obwohl diese Doku den Zustand Europas, in D, in FRA und anderen Ländern und dem mitten unter uns zunehmenden Judenhass zutreffend und (fast schon zu harmlos) beschrieb. Wie uns die Realität
von Jahr zu Jahr mehr (und erschütternderweise) lehrt.

Es ist mehr als schmerzhaft, diesen Entwicklungen nicht nur bei uns, sondern auch in FRA sehen zu müssen.

In diesem Licht ist es besonders schlimm und ein in Sachen Antisemitismus verheerendes Signal, wenn ein amtierendes, deutsches Staatsoberhaupt, das immerhin unser Land als nominal ranghöchster Repräsentant im In- und Ausland vertritt, ausgerechnet einem
juden- und israelhassenden, antisemitischen Mullahregime wie Iran zur Machtergreifung durch den
schiitischen Islamisten Ajatollah Khomeini gratuliert. Einem radikalen, antijüdischen und diktatorischen Religionsfanatiker,
der ausgerechnet in Frankreich politischen Unterschlupf fand und von dort aus seine schiitische Revolution
anzetteln und letztlich durchsetzen konnte. Ausgerechnet Frankreich, auf dessen Boden genau dieser
Juden-und Israelhass und Antisemitismus grassiert, war das "Asylland" für den radikalen Religionsfundamentalisten, Gotteskrieger
und Terrorpaten Khomeini. Dessen Mullanerben nun sein Werk eines antiisraelischen, antijüdischen und gegen die eigenen Menschen gerichteten, diktatorischen Mullahregimes nicht nur weiter perfektionierten, sondern auch noch forcierten.

Manchmal könnte man wirklich nur noch in die Botanik reihern, wenn man diese sogenannte Diplomatie und dieses
sog. staatstragende, verharmlosende und wegschauende Handeln von Politikern wie eben Bundespräsident Steinmeier,
Gabriel, Schulz, Mogherini, oder der EU samt unserer Bundesregierung sieht, die dieses schiitische Islamistenregime in Teheran
hofieren und beglückwünschen, statt es deutlich zu meiden und sich klar von diesem terrorunterstützenden Staat zu distanzieren.

Es ist kein Wunder, dass in D genauso wie in FRA Antisemitismus, Israel-und Judenhass zunimmt. Sowohl der aus
der islamischen Ecke als auch der von rechts und links...Ein Antisemitismus, der am Ende nur einen gemeinsamen Feind
und ein Hass- und Vertreibungs-/Vernichtungsziel kennt: Juden und Israel. Ein Antisemitismus, der sich immer mehr und salonfähig in die Mitte der Gesellschaft hineinfrißt. Mitten in Europa...
Bobo
Beiträge: 10828
Registriert: Fr 5. Okt 2012, 10:41

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Bobo »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(28 Feb 2019, 00:09)

Wie die hier im Thread schon besprochene Dokumentation leider zeigte, ist der Antisemitismus nicht nur ein
deutsches Problem. Ohne den stärker werdenden Antisemitismus hierzulande auch nur ansatzweise kleinreden
zu wollen.

Heute kam im ZDF-Auslandsjournal ein Bericht über den Antisemitismus in Frankreich. Schwerpunkt Paris.
Antisemitismus von zwei Seiten. Islamischer Seite und von Rechtsradikalen in FRA.
Ein ehemaliger franz. Kriminalbeamter, jüdischer Herkunft, der vor sechs Jahren Frankreich aufgrund antisemitischer
Anfeindungen und Bedrohungen verließ, berichtete über einen Vorfall, wo ein junger jüdischer Mann
auf offener Straße körperlich bedroht und angegriffen wurde. Man zog ihm alle Kleidung aus und ließ
in nackt auf offener Straße liegen...Zu Hilfe kam ihm offenkundig niemand.

Der ehemalige, jetzt im Ruhestand befindliche Kriminalbeamte betreibt heute zusammen mit anderen ehrenamtlichen jüdischen Franzosen
ein Hilfs- und Beratungsbüro für angegriffene Juden und Jüdinnen in Frankreich, hier vorzugsweise in Paris.
Obwohl er in Israel lebt, reist er oft nach Paris, um dort ehrenamtlich zu helfen. Gegen diesen
unsäglichen Antisemitismus, der in Frankreich immer mehr zunehme, so seine Aussage.

Präsident Macron hat zwar härtere Gesetze angekündigt und jenen jüngst übel mit Hakenkreuzen
geschändeten jüdischen Friedhof besucht und sich sehr betroffen gezeigt. Aber bisher hatte auch er
mehr oder weniger nur zugesehen oder am besten gar nicht über den Antisemitismus in seinem
Land, der Grand Nation der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, gesprochen.

Leider ist festzustellen, dass der Antisemitismus in Europa immer massiver und ungezügelter auftritt und die hier als Threadthema besprochene Dokumentation nur die Spitze eines Eisbergs offenlegte. Eine Dokumentation, die ausgerechnet von arte (und deren franz. Leitung!!)
vehement als handwerklich bedenklich denunziert und deshalb nicht ausgestrahlt wurde. Obwohl diese Doku den Zustand Europas, in D, in FRA und anderen Ländern und dem mitten unter uns zunehmenden Judenhass zutreffend und (fast schon zu harmlos) beschrieb. Wie uns die Realität
von Jahr zu Jahr mehr (und erschütternderweise) lehrt.

Es ist mehr als schmerzhaft, diesen Entwicklungen nicht nur bei uns, sondern auch in FRA sehen zu müssen.

In diesem Licht ist es besonders schlimm und ein in Sachen Antisemitismus verheerendes Signal, wenn ein amtierendes, deutsches Staatsoberhaupt, das immerhin unser Land als nominal ranghöchster Repräsentant im In- und Ausland vertritt, ausgerechnet einem
juden- und israelhassenden, antisemitischen Mullahregime wie Iran zur Machtergreifung durch den
schiitischen Islamisten Ajatollah Khomeini gratuliert. Einem radikalen, antijüdischen und diktatorischen Religionsfanatiker,
der ausgerechnet in Frankreich politischen Unterschlupf fand und von dort aus seine schiitische Revolution
anzetteln und letztlich durchsetzen konnte. Ausgerechnet Frankreich, auf dessen Boden genau dieser
Juden-und Israelhass und Antisemitismus grassiert, war das "Asylland" für den radikalen Religionsfundamentalisten, Gotteskrieger
und Terrorpaten Khomeini. Dessen Mullanerben nun sein Werk eines antiisraelischen, antijüdischen und gegen die eigenen Menschen gerichteten, diktatorischen Mullahregimes nicht nur weiter perfektionierten, sondern auch noch forcierten.

Manchmal könnte man wirklich nur noch in die Botanik reihern, wenn man diese sogenannte Diplomatie und dieses
sog. staatstragende, verharmlosende und wegschauende Handeln von Politikern wie eben Bundespräsident Steinmeier,
Gabriel, Schulz, Mogherini, oder der EU samt unserer Bundesregierung sieht, die dieses schiitische Islamistenregime in Teheran
hofieren und beglückwünschen, statt es deutlich zu meiden und sich klar von diesem terrorunterstützenden Staat zu distanzieren.

Es ist kein Wunder, dass in D genauso wie in FRA Antisemitismus, Israel-und Judenhass zunimmt. Sowohl der aus
der islamischen Ecke als auch der von rechts und links...Ein Antisemitismus, der am Ende nur einen gemeinsamen Feind
und ein Hass- und Vertreibungs-/Vernichtungsziel kennt: Juden und Israel. Ein Antisemitismus, der sich immer mehr und salonfähig in die Mitte der Gesellschaft hineinfrißt. Mitten in Europa...
Mal schauen, wann der erste Antisemit, der vor Gericht geschleift wird, sein Verhalten mit von höchster Stelle bestätigte diplomatische Gepflogenheiten begründet.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Wolverine »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Feb 2018, 02:11)

Nun ist durch die relative anonymität im Internet
den radikalen jeglicher neigung Tür und Tor geöffnet. Sie sind kaum zu fassen.
Andererseits nutze ich dieses forum auch gerne
zum disput.
Es ist nicht schön nach so vielen jahrzehnten
einen anstieg der straftaten gegen jüdische einrichtungen zu erleben, andererseits verwundert
es mich nicht völlig.
Ich würde mir ein härteres durchgreifen unseres Staates gegen radikale jeglicher richtung wünschen. Doch da muss ich wohl noch geduld
haben:-))
Das ist rechtlich leider nicht möglich. Der antisemitische Hintergrund spielt keine Rolle bei der Strafzumessung, außer wenn es um Volksverhetzung §130 StGB geht. Die Körperverletzung bleibt eine, auch wenn sie aus antisemitischem Antrieb geschah.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Eulenwoelfchen

Re: Dokumentation über Antisemitismus

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Bobo hat geschrieben:(28 Feb 2019, 10:40)

Mal schauen, wann der erste Antisemit, der vor Gericht geschleift wird, sein Verhalten mit von höchster Stelle bestätigte diplomatische Gepflogenheiten begründet.
Ihrer Ahnung möchte ich nicht widersprechen. Würde ich gerne, geht aber nicht.

Vor Gericht in welchem Land? In D oder in FRA? - Ich habe starke Zweifel, dass dies weder in D noch in FRA geschehen wird…*Leider!!!

GB hat kürzlich wenigstens Hezbollah als Terrororganisation eingestuft. Davon sind D und FRA meilenweit entfernt, ebenso die EU.


Ich habe auch nirgends nachlesen oder erfahren können, dass jene antisemitische Brüller bei den Al Quds-Tagen, die
"Juden ins Gas" schrien, per Video aufgenommen wurden und wohl allesamt politisches Asyl oder Aufenthaltsrecht als
politisch Verfolgte (Palästinenser/-innen oder andere arabisch-stämmige Judenhasser-/innen) je vor ein deutsches Gericht
gestellt wurden und zu saftigen Haftstrafen verurteilt worden wären. Geschweige denn, dass ihre gerichtsfestgestellte
Volksverhetzung und Aufruf zum Judenmord eine Löschung ihres Schutz- und Aufenthaltsrechts nach sich gezogen hätte
und diese Gestalten statt asylrechtlicher und sozialunterstützender Hilfe ausgewiesen worden wären.

Wie soll das auch gehen, wenn unser Bundespräsident - ungeheuerlicherweise nicht nur in seinem Namen als Amtsinhaber,
sondern auch noch im Namen aller Deutschen - diesem Terrorregime in Iran zu dem Ganoven Chomeini und seinen
nicht minder üblen, terorrismusfördernden aktuellen Mullah gratulierte: Zu 40 Jahren Terrorherrschaft und judenhassender Religionsdiktatur.
Die ihr Ziel, den Staat Israel und die Juden zu vernichten, ständig erneuert und öffentlich proklamiert.

Es ist also kein Wunder, wenn die Hofierung von Antisemiten wie den Mullahs in Teheran durch den höchstrangigen Repräsentanten unseres
Staates den Mut stärkt, antisemitisch immer offener und ungenierter Aufzutreten. Es ist ja normale diplomatische Gepflogenheit...
Die sich dann eben nicht nur ein Bundespräsident rausnimmt, sondern auch immer mehr Leute aus dem Fußvolk. :mad2:
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