Parallelen zwischen Husseini und Abbas

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bennyh

Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Fr 27. Nov 2015, 09:00 hat geschrieben:1) Wer Waren ausschließlich aus den umstrittenen Gebieten kennzeichnen will, die von Israel kontrolliert werden, jedoch Tomaten aus der Westsahara nach wie vor als Produkte von Marokko verticken will, führt arges im Schilde. Dem geht es nicht um eine allgemeine Kennzeichungspflicht, sondern um die Dämonisierung Israels. Daraus macht die EU ja gar keinen Hehl.
Die Kennzeichnungspflicht für Produkte aus dem Westjordanland wird dazu beitragen, dass eine entsprechende Kennzeichnungspflicht für Produkte aus Westsahara ebenfalls eingeführt wird.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Do 26. Nov 2015, 03:05 hat geschrieben: 1. Wer Waren bezüglich ihrer genauen Herkunft kennzeichnet, ruft nicht zum Boykott auf.
Das ist richtig. Er schafft die Grundlagen und beteiligt sich so.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Fr 27. Nov 2015, 04:12 hat geschrieben: Die Kennzeichnungspflicht für Produkte aus dem Westjordanland wird dazu beitragen, dass eine entsprechende Kennzeichnungspflicht für Produkte aus Westsahara ebenfalls eingeführt wird.
Die Kennzeichnungspflicht wird in erster Linie dazu beitragen, den Antisemiten in Europa moralische Rückendeckung zu geben. Es gibt keinen Grund dagegen, eine generelle Kennzeichnungspflicht (also auch für arabische Länder) einzuführen.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Liegestuhl »

Ela » Mi 25. Nov 2015, 12:14 hat geschrieben: Nein, du schreibst "nur" sinngemäß, dass die Nazi-Aktion "Kauft nicht beim Juden" ....
Billiges Ablenkungsmanöver, denn es geht hier nicht um mich, sondern um Abbas.

Israel wird allen Ernstes aufgefordert, mit einem religiösen Wirrkopf wie Abbas Verhandlungen über einen eigenständigen Staat Palästina zu führen. Dieser Mann hat gemeingefährliche Ansichten und ist offensichtlich bereit, die Jugend seines Landes für Allah in den Märtyrertod laufen zu lassen.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Fr 27. Nov 2015, 16:54 hat geschrieben:
Die Kennzeichnungspflicht wird in erster Linie dazu beitragen, den Antisemiten in Europa moralische Rückendeckung zu geben.
Die Antisemiten in Europa sind Antisemiten, egal, welches Label auf Waren aus dem besetzten Westjordanland steht. Welcher "Vorteil" oder "Rückendeckung" ergibt sich für Antisemiten aufgrund der korrekten Kennzeichnung für Waren aus dem Westjodanland?
Liegestuhl » Fr 27. Nov 2015, 16:54 hat geschrieben: Es gibt keinen Grund dagegen, eine generelle Kennzeichnungspflicht (also auch für arabische Länder) einzuführen.
Wie genau stellen Sie sich einen solchen Gesetzentwurf vor? Wie soll man mit einem Gesetzerlass alle völkerrechtswidrigen Besatzungen der Welt gleichzeitig anvisieren?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh » Fr 27. Nov 2015, 09:32 hat geschrieben: Die Antisemiten in Europa sind Antisemiten, egal, welches Label auf Waren aus dem besetzten Westjordanland steht. Welcher "Vorteil" oder "Rückendeckung" ergibt sich für Antisemiten aufgrund der korrekten Kennzeichnung für Waren aus dem Westjodanland?
Die moralische Rückendeckung, dass ausschließlich der jüdische Staat mit dieser Kennzeichnungspflicht belegt wurde. Andere Staaten aber nicht.
Wie genau stellen Sie sich einen solchen Gesetzentwurf vor? Wie soll man mit einem Gesetzerlass alle völkerrechtswidrigen Besatzungen der Welt gleichzeitig anvisieren?
Ein Erlass, der die Kennzeichnungspflicht für alle Gebiete, die von der EU nicht als Staatsgebiet eines exportierenden Landes angesehen werden, vorschreibt. Ausschließlich den jüdischen Staat mit dieser Kennzeichnungspflicht zu belegen, ist definitiv der falsche Weg.

BTW: Das ist hier der falsche Strang für diese Diskussion.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Fr 27. Nov 2015, 09:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Liegestuhl »

Benny: Magst du diese Frage noch beantworten?
Liegestuhl » So 22. Nov 2015, 11:43 hat geschrieben: Findest du persönlich diese Aussagen von Abbas für vertretbar?
Es geht um diese Aussagen:

„Wir segnen euch; wir segnen die Mourabitoun-Miliz und die Mourabitat-Miliz. Wir begrüßen jeden Tropfen Blut, der in Jerusalem vergossen wird. Denn es ist reines Blut, sauberes Blut, Blut auf dem Wege zu Allah. Mit der Hilfe Allahs wird jeder Märtyrer im Himmel sein, und jeder Verwundeter wird seine Belohnung erhalten.

Alle ihre Schritte werden wir nicht gestatten. Alle diese Trennungen – Al-Aqsa ist unser und die Kreuzigungskirche ist unser, alles ist unser. Sie haben kein Recht diese mit ihren dreckigen Füßen zu entweihen, und wir werden es ihnen nicht gestatten.“
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Fr 27. Nov 2015, 18:25 hat geschrieben: BTW: Das ist hier der falsche Strang für diese Diskussion.
Ham se Recht. Warten wir einfach, bis der entsprechende Strang wieder geöffnet ist und diskutieren dort weiter. Sonst werden unsere Beiträge nur wieder gelöscht.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Ela »

bennyh » Fr 27. Nov 2015, 10:38 hat geschrieben: Ham se Recht. Warten wir einfach, bis der entsprechende Strang wieder geöffnet ist und diskutieren dort weiter. Sonst werden unsere Beiträge nur wieder gelöscht.
Dann könntest du ja auch deinen Beitrag vom 26.11. um 02.05 Uhr - den ich für eine gute Zusammenfassung halte - dort rüberkopieren oder nochmal einstellen. Oder ist das auch verboten?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Ela » Fr 27. Nov 2015, 19:48 hat geschrieben:
Dann könntest du ja auch deinen Beitrag vom 26.11. um 02.05 Uhr - den ich für eine gute Zusammenfassung halte - dort rüberkopieren oder nochmal einstellen. Oder ist das auch verboten?
Ich bin da, glaube ich, der falsche Ansprechpartner.
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Wolverine
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Wolverine »

Könntet ihr mal zum Thema zurückkommen? Der andere Strang ist wieder offen. :)
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine » Sa 28. Nov 2015, 14:40 hat geschrieben:Könntet ihr mal zum Thema zurückkommen? Der andere Strang ist wieder offen. :)
Ja. Es wäre schlimm, wenn die zweifellos vorhandene Parallele zwischen den persönlichen Sichten Husseinis und Abbas` zur Auffassung führen würde, die deutschen Nazis hätten sich den Antisemitismus quasi "einflüstern" lassen. Siehe dazu auch den jüngsten ZEIT-Artikel zum Thema: Den Mufti von Jerusalem als Anstifter des Holocausts darzustellen, reiht sich ein in einen gefährlichen Randdiskurs. Mit Geschichte hat das wenig zu tun. Es gibt bekanntlich auch peinliche Freundschaften des 14. Dalai Lamas zu SS-Männern wie Heinrich Harrer, und das ist auch nicht unwesentlich und nicht einfach vom Tisch zu wischen. Ändert nur nix daran, dass der deutsche NS-Antisemitismus genuin deutsch war und auch bleibt.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Wolverine »

schokoschendrezki » Sa 28. Nov 2015, 20:27 hat geschrieben: Ja. Es wäre schlimm, wenn die zweifellos vorhandene Parallele zwischen den persönlichen Sichten Husseinis und Abbas` zur Auffassung führen würde, die deutschen Nazis hätten sich den Antisemitismus quasi "einflüstern" lassen. Siehe dazu auch den jüngsten ZEIT-Artikel zum Thema: Den Mufti von Jerusalem als Anstifter des Holocausts darzustellen, reiht sich ein in einen gefährlichen Randdiskurs. Mit Geschichte hat das wenig zu tun. Es gibt bekanntlich auch peinliche Freundschaften des 14. Dalai Lamas zu SS-Männern wie Heinrich Harrer, und das ist auch nicht unwesentlich und nicht einfach vom Tisch zu wischen. Ändert nur nix daran, dass der deutsche NS-Antisemitismus genuin deutsch war und auch bleibt.
Der arabische Antisemitismus steht dem deutschen in nichts nach. Die Hamas hat in ihrer Charta ebenso die Forderung nach einem Genozid stehen, wie die Verantwortung der Juden für alles schlechte auf diesem Planeten. An allem sollen die Juden schuld sein und deshalb muss man sie vom Erdboden tilgen. Ich werde nie begreifen, dass es Menschen gibt, die sich für Leute einsetzen, die sich mit über 90 % Zustimmung für die Hamas entscheiden. 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz dürfen ein Staat (Iran) und eine von Iran mit finanzierte Terrortruppe ganz offen den erneuten Genozid an einer Ethnie fordern ohne Sanktionen in irgend einer Art und Weise zu erhalten. Offensichtlich hat man sich (wieder) daran gewöhnt, 70 Jahre nach Auschwitz. Die größte Schande ist allerdings, dass man jetzt noch durch Aufhebung der Sanktionen dafür sorgt, dass die Hamas wieder besser finanziert wird. Die Resolution 1368 des SR, die eigentlich verbindlich sein sollte, zumal sie nach Chapter VII erlassen wurde (Bedrohung des Weltfriedens) findet genau da ihre Grenzen. Offensichtlich scheint das Missachten von Resolutionen nur ein Problem zu sein, wenn Israel es macht.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

schokoschendrezki » Sa 28. Nov 2015, 21:27 hat geschrieben: Ja. Es wäre schlimm, wenn die zweifellos vorhandene Parallele zwischen den persönlichen Sichten Husseinis und Abbas` zur Auffassung führen würde, die deutschen Nazis hätten sich den Antisemitismus quasi "einflüstern" lassen. Siehe dazu auch den jüngsten ZEIT-Artikel zum Thema: Den Mufti von Jerusalem als Anstifter des Holocausts darzustellen, reiht sich ein in einen gefährlichen Randdiskurs. Mit Geschichte hat das wenig zu tun. Es gibt bekanntlich auch peinliche Freundschaften des 14. Dalai Lamas zu SS-Männern wie Heinrich Harrer, und das ist auch nicht unwesentlich und nicht einfach vom Tisch zu wischen. Ändert nur nix daran, dass der deutsche NS-Antisemitismus genuin deutsch war und auch bleibt.

Da wurde viel am Thema vorbei gedacht. Die Grundaussage des israelischen Staatschefs bezog sich nicht auf den Antisemitismus, sondern auf die Endlösung, um es präzise Auszudrücken. Es mag nicht verbürgt sein, dass Husseini den Nazis bei der Findung der Endlösung mit Ideen (Vernichtungslager) geholfen hat, aber der Verdacht ist allein auf Husseinis Ansinnen und Meinungsbild nebst seiner Einladung zur Wannseekonferenz plausibel. Ihm lag definitiv daran, den Zuzug europäischer Juden nach Palästina um jeden Preis zu verhindern und den Holocaust auf Palästina auszuweiten, wenn die Nazis in Afrika triumphiert hätten. Letzteres ist geschichtlich verbürgt. Der namentlich bekannte SS-Führer stand bereit.
Zuletzt geändert von Bobo am So 29. Nov 2015, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » So 29. Nov 2015, 20:45 hat geschrieben: Es mag nicht verbürgt sein, dass Husseini den Nazis bei der Findung der Endlösung mit Ideen (Vernichtungslager) geholfen hat, aber der Verdacht ist allein auf Husseinis Ansinnen und Meinungsbild nebst seiner Einladung zur Wannseekonferenz plausibel.
Verdacht/Vermutung/Spekulation ist keine besonders geeignete Grundlage, auf der man einfach die Geschichte des Holocaust umschreiben kann. Geschichtswissenschaft basiert auf nachprüfbaren Quellen/Belegen/Originaldokumenten. Netanjahu setzte ein ahistorisches, da nicht belegtes Gerücht über Husseini in die Welt.

Man kann ihm jetzt einfach "glauben", sollte sich aber gleichzeitig fragen, warum seine Aussage von der geschichtswissenschaftlichen Fachwelt nicht geteilt wird. Weiß Netanjahu vielleicht etwas, was die Fachwelt nicht weiß? Wenn ja, woher? Hat er Zugang zu Archiven, die nur ihm offenstehen? Vermutlich eher nicht.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Chajm »

bennyh » So 29. Nov 2015, 13:41 hat geschrieben: Verdacht/Vermutung/Spekulation ist keine besonders geeignete Grundlage, auf der man einfach die Geschichte des Holocaust umschreiben kann. Geschichtswissenschaft basiert auf nachprüfbaren Quellen/Belegen/Originaldokumenten. Netanjahu setzte ein ahistorisches, da nicht belegtes Gerücht über Husseini in die Welt.

Man kann ihm jetzt einfach "glauben", sollte sich aber gleichzeitig fragen, warum seine Aussage von der geschichtswissenschaftlichen Fachwelt nicht geteilt wird. Weiß Netanjahu vielleicht etwas, was die Fachwelt nicht weiß? Wenn ja, woher? Hat er Zugang zu Archiven, die nur ihm offenstehen? Vermutlich eher nicht.
:rolleyes: Und genau das tun Sie im zweiten Teil Ihres Ergusses! :rolleyes:
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von schokoschendrezki »

Wolverine » Sa 28. Nov 2015, 23:47 hat geschrieben:
Der arabische Antisemitismus steht dem deutschen in nichts nach. Die Hamas hat in ihrer Charta ebenso die Forderung nach einem Genozid stehen, wie die Verantwortung der Juden für alles schlechte auf diesem Planeten. An allem sollen die Juden schuld sein und deshalb muss man sie vom Erdboden tilgen. Ich werde nie begreifen, dass es Menschen gibt, die sich für Leute einsetzen, die sich mit über 90 % Zustimmung für die Hamas entscheiden. 70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz dürfen ein Staat (Iran) und eine von Iran mit finanzierte Terrortruppe ganz offen den erneuten Genozid an einer Ethnie fordern ohne Sanktionen in irgend einer Art und Weise zu erhalten. Offensichtlich hat man sich (wieder) daran gewöhnt, 70 Jahre nach Auschwitz. Die größte Schande ist allerdings, dass man jetzt noch durch Aufhebung der Sanktionen dafür sorgt, dass die Hamas wieder besser finanziert wird. Die Resolution 1368 des SR, die eigentlich verbindlich sein sollte, zumal sie nach Chapter VII erlassen wurde (Bedrohung des Weltfriedens) findet genau da ihre Grenzen. Offensichtlich scheint das Missachten von Resolutionen nur ein Problem zu sein, wenn Israel es macht.
Ohne den arabischen Antisemitismus beschönigen zu wollen: Aber nach Hannah Arendt wurde der NS-Völkermord an den Juden in erster Linie und in dieser Dimension durch die "Banalität des Bösen" möglich.
Rainer Schreiber hat geschrieben: Der Massenmord kommt dann nicht als emotionsgeladenes Massaker zustande, sondern nimmt die Form trivialer, miteinander verketteter Verwaltungsakte an, in denen die Unmenschlichkeit als unpersönliches Strukturmoment, banale, moralisch nicht mehr hinterfragbare Handlungsgrundlage rechtsförmig fixiert ist ... Jeder tut dann seine Pflicht, beachtet die Regeln und beruft sich darauf.
Ich denke mal, sowohl der Hass auf Juden wie auf Araber wie auch der Hass zwischen Arabern verschiedener Glaubensausrichtungen der Region ist im Gegensatz dazu völlig überemotional und drückt - zumnindest bei den unmittelbar Betroffenen - auf diese Weise die Ratlosigkeit angesichts eines halben Jahrhunderts Konflikt und Perspektivlosigkeit aus.

Das Zitat stammt übrigens aus einem gerade erschienenen Buch mit dem nicht ganz unproblematischen Titel
"Religion, Volk, Identität? Das Judentum in der Sackgasse des modernen Nationalismus" des deutschen Soziologen Rainer Schreiber, das ich gerade lese. Problematisch nicht zuletzt deshalb, weil - zumindest bis zu der Stelle, an der ich grade bin - der Nationalismus auf der Seite Israels stets nur als Pendant zu arabischen identitären Ideologien in Richtung Nation oder Religion dargestellt wird.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » So 29. Nov 2015, 14:41 hat geschrieben: Verdacht/Vermutung/Spekulation ist keine besonders geeignete Grundlage, auf der man einfach die Geschichte des Holocaust umschreiben kann. Geschichtswissenschaft basiert auf nachprüfbaren Quellen/Belegen/Originaldokumenten. Netanjahu setzte ein ahistorisches, da nicht belegtes Gerücht über Husseini in die Welt.

Man kann ihm jetzt einfach "glauben", sollte sich aber gleichzeitig fragen, warum seine Aussage von der geschichtswissenschaftlichen Fachwelt nicht geteilt wird. Weiß Netanjahu vielleicht etwas, was die Fachwelt nicht weiß? Wenn ja, woher? Hat er Zugang zu Archiven, die nur ihm offenstehen? Vermutlich eher nicht.

Sinn und Zweck der Wannseekonferenz sind keine Vermutung sondern belegte geschichtliche Fakten. Das Netanjahu zu dem Thema sattelfest sein dürfte, wage ich nicht infrage zu stellen. Und natürlich ist Israel als Heimstätte der Überlebenden eine einmalige Quelle. Sollte eigentlich jedem einleuchten. Letztlich zählt nicht, was manch böswillige Zuhörer draus machten, sondern das, worauf es Netanyahu wirklich ankam. Quelle und Grundlage des Konflikts nebst dessen Dauer. Es ist ja bekannt, wie und in welchen Zusammenhängen auch Abbas persönlich Bezug auf Husseini nimmt. Es ist auch geschichtlich verbürgt, dass der Holocaust auf Husseinis Bestreben nach Palästina exportiert werden solle, wenn Rommel in Afrika triumphiert hätte. Steht alles, auch hier im Forum, zu Lesen.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Chajm » So 29. Nov 2015, 23:08 hat geschrieben:
:rolleyes: Und genau das tun Sie im zweiten Teil Ihres Ergusses! :rolleyes:
Care to elaborate?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » So 29. Nov 2015, 23:14 hat geschrieben: Sinn und Zweck der Wannseekonferenz sind keine Vermutung sondern belegte geschichtliche Fakten.
Stellt auch niemand infrage. Es ging aber um Husseinis Beitrag zum Holocaust und darüber schrieben Sie selber:

Es mag nicht verbürgt sein, dass Husseini den Nazis bei der Findung der Endlösung mit Ideen (Vernichtungslager) geholfen hat
Bobo » So 29. Nov 2015, 23:14 hat geschrieben: Das Netanjahu zu dem Thema sattelfest sein dürfte, wage ich nicht infrage zu stellen.
Die Frage ist: woher weiß er scheinbar mehr als dir besten Geschichtswissenschaftler? Sattelfest zu sein ist eine Sache. Eine spektakuläre Erkenntnis zu haben, die die Fachwelt maßgeblich bereichern wird und zur Folge hat, dass sämtliche Standardliteratur zi dem Thema umgeschrieben werden muss, ist eine andere. Woher bezieht er diese Erkenntnis?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Wolverine »

Das ist ja mittlerweile an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. N. hat zu dem Thema schon vor Wochen eine eindeutige Erklärung abgegeben, demnach er natürlich falsch verstanden wurde, weil man ihn falsch verstehen wollte. Die Nazis brauchten nicht die Weisungen eines Kleinkriminellen aus Jerusalem, um den Mord an den Juden zu planen und durchzuführen. Jedoch ist die Rolle des Mufti auf jeden Fall bezüglich der geplanten "Endlösung" für Palästina mehr als eine Randnotiz. Da der Mufti selbstverständlich von den Gutmenschen immer aus der Geschichte des Mandates herausgehalten wird und seine Rolle eher als bedeutungslos dargestellt werden soll, so sollte man doch wissen, dass er maßgeblich für den arabischen Aufstand während des Mandates verantwortlich war. Die Waffen und das nötige Kleingeld hierzu lieferten die Nazis. Der Mufti hatte ein außerordentlich gutes Verhältnis zu den Nazis und zeigt verantwortlich für eines der übelsten und schlimmsten Divisionen der SS die von ihm persönlich aufgestellt wurde. Die Division Handschaar, die größtenteils aus muslimischen Bosniern bestand, die an Blutrünstigkeit und Brutalität sogar die SS in den Schatten stellten. Nein, die Nazis wurden nicht erst vom Mufti zum Genozid an den Juden genötigt, aber er war verantwortlich für die geplante Endlösung in Palästina. Bobo hat dazu schon geschrieben, dass man das alles auch nachlesen kann. :rolleyes:
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Mo 30. Nov 2015, 01:08 hat geschrieben:Die Nazis brauchten nicht die Weisungen eines Kleinkriminellen aus Jerusalem, um den Mord an den Juden zu planen und durchzuführen. (...) Nein, die Nazis wurden nicht erst vom Mufti zum Genozid an den Juden genötigt, (...)
Das klingt aber irgendwie gar nicht nach Premierminister Netanjahu.
And this attack and other attacks on the Jewish community in 1920, 1921, 1929, were instigated by a call of the Mufti of Jerusalem Haj Amin al-Husseini, who was later sought for war crimes in the Nuremberg trials because he had a central role in fomenting the final solution. He flew to Berlin. Hitler didn’t want to exterminate the Jews at the time, he wanted to expel the Jews. And Haj Amin al-Husseini went to Hitler and said, "If you expel them, they'll all come here." "So what should I do with them?" he asked. He said, "Burn them." And he was sought in, during the Nuremberg trials for prosecution.
http://www.pmo.gov.il/English/MediaCent ... 01015.aspx

Er hatte also gemäß Bibi eine zentrale Rolle in der Anfachung der Endlösung. Und sagte zu Hitler zu einem Zeitpunkt, als dieser die Juden angeblich noch nicht töten wollte, er solle sie verbrennen. Wir erinnern uns: er hatte eine zentrale Rolle an der Endlösung. Wenn seine zentrale Rolle gemäß Bibis Aussage also nicht darin bestanden haben soll, Hitler davon zu überzeugen, die Juden zu töten anstatt sie zu vertreiben (wie es Bibis Zitat nahelegt, wenn auch nicht explizit) was genau war dann seine zentrale Rolle ? Ich würde behaupten, was in Jerusalem und in Bosnien passierte, lässt sich wohl schwerlich als "zentral" im Hinblick auf diesogenannte Endlösung einstufen, eher als - tragischer - Randschauplatz. Also nochmal die Frage, welche zentrale Rolle hatte er genau?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Liegestuhl »

Abbas ist ein religiöser Wirrkopf. Wie gut, dass man ihm keinen eigenen Staat anvertraut hat. Mit seinen Ideen vom reinen Blut für Allah hätte er die Palästinenser in die nächste Katastrophe geschickt
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl » So 29. Nov 2015, 23:52 hat geschrieben:Abbas ist ein religiöser Wirrkopf. Wie gut, dass man ihm keinen eigenen Staat anvertraut hat. Mit seinen Ideen vom reinen Blut für Allah hätte er die Palästinenser in die nächste Katastrophe geschickt
Was nach Abbas kommt wird noch weniger einen Staat neben den Israelis wollen. Man sollte sich zurücklehnen und weiter die Siedlungen ausbauen. Da kann ich nur sagen: "Selbst schuld." Chancen gab es ausreichend und alle Chancen wurden aus den immer gleichen Gründen von den Arabern abgelehnt. Die Weigerung Israel anzuerkennen, die Weigerung auf Gewalt zu verzichten und die immer gleich lautende Bullshitisierung von einer "Befreiung Palästinas", welche nur durch den heiligen Djihad möglich ist. :mad:
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » So 29. Nov 2015, 16:04 hat geschrieben: Stellt auch niemand infrage. Es ging aber um Husseinis Beitrag zum Holocaust und darüber schrieben Sie selber:


Die Frage ist: woher weiß er scheinbar mehr als dir besten Geschichtswissenschaftler? Sattelfest zu sein ist eine Sache. Eine spektakuläre Erkenntnis zu haben, die die Fachwelt maßgeblich bereichern wird und zur Folge hat, dass sämtliche Standardliteratur zi dem Thema umgeschrieben werden muss, ist eine andere. Woher bezieht er diese Erkenntnis?

Woher könnte man die Infos zur Wannseekonferenz wohl bekommen? Wo wurde das Nazireich aufgearbeitet? Dazu Husseinis Worte selbst und dazu Abbas Hassreden und schon schließt sich der Kreis, welcher auch Titel dieses Threads ist. So schwer ist das doch nicht.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » Mi 2. Dez 2015, 03:08 hat geschrieben:

Woher könnte man die Infos zur Wannseekonferenz wohl bekommen?
Nun, Informationen derart findet man für gewöhnlich in Archiven.
Bobo » Mi 2. Dez 2015, 03:08 hat geschrieben:Wo wurde das Nazireich aufgearbeitet?
So ziemlich überall.

Nun nochmal meine Frage: Woher bezieht Bibi seine bahnbrechendes Geschichtswissen, welches der Fachwelt deutlich widerspricht?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » Mi 2. Dez 2015, 03:13 hat geschrieben: Nun, Informationen derart findet man für gewöhnlich in Archiven.

So ziemlich überall.

Nun nochmal meine Frage: Woher bezieht Bibi seine bahnbrechendes Geschichtswissen, welches der Fachwelt deutlich widerspricht?
Konntest oder wolltest du die Nürnberger Prozesse nicht nennen? Egal. Sie und diverse öffentliche und nicht öffentliche Archive sind ihm natürlich zugänglich. Außerdem, das scheinst du zu ignorieren, lebt, bzw. lebte in Israel die weltweit größte Ansammlung unmittelbar betroffener Zeitzeugen und Überlebender des Holocaust. Im Gegensatz zu uns wird er sicher auch Protokolle der Wannseekonferenz eingesehen haben, welche wir "nur" mehr oder weniger dramaturgisch aufbereitete Kinovisionen serviert bekamen.
Wieso scheint es dir unglaubwürdig, dass ein Jude mehr über die Geschichten der Juden und jene, die sie betrafen, weiß, als ein Nichtbetroffener?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » Mi 2. Dez 2015, 21:59 hat geschrieben:
Konntest oder wolltest du die Nürnberger Prozesse nicht nennen? Egal. Sie und diverse öffentliche und nicht öffentliche Archive sind ihm natürlich zugänglich. Außerdem, das scheinst du zu ignorieren, lebt, bzw. lebte in Israel die weltweit größte Ansammlung unmittelbar betroffener Zeitzeugen und Überlebender des Holocaust. Im Gegensatz zu uns wird er sicher auch Protokolle der Wannseekonferenz eingesehen haben, welche wir "nur" mehr oder weniger dramaturgisch aufbereitete Kinovisionen serviert bekamen.
Ich stelle nicht infrage, dass er mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als Sie oder ich. Ich stelle infrage, dass er mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als die gesamte Fachwelt der Geschichtsforschung.
Bobo » Mi 2. Dez 2015, 21:59 hat geschrieben: Wieso scheint es dir unglaubwürdig, dass ein Jude mehr über die Geschichten der Juden und jene, die sie betrafen, weiß, als ein Nichtbetroffener?
Ich stelle nicht infrage, dass ein Jude mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als ein Nichtjude. Ich stelle infrage, dass Benjamin Netanjahu mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als die gesamte Fachwelt der Geschichtsforschung. Die (Fachwelt) hat nämlich auch Zugang zu sämtlichen öffentlichen und nicht-öffentlichen Archiven.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » Mi 2. Dez 2015, 14:12 hat geschrieben: Ich stelle nicht infrage, dass er mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als Sie oder ich. Ich stelle infrage, dass er mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als die gesamte Fachwelt der Geschichtsforschung.

Ich stelle nicht infrage, dass ein Jude mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als ein Nichtjude. Ich stelle infrage, dass Benjamin Netanjahu mehr über die Geschichte des Holocaust weiß als die gesamte Fachwelt der Geschichtsforschung. Die (Fachwelt) hat nämlich auch Zugang zu sämtlichen öffentlichen und nicht-öffentlichen Archiven.

Und auf welcher Basis stellst du infrage, dass die Quellen mehr Wissen zu bieten haben, als jene, die sich ihrer bedienen? Woher denkst du, nehmen all die Forscher die Informationen? Zu dem und allen anderen Themen? Hältst du das für logisch haltbar?
Zuletzt geändert von Bobo am Mi 2. Dez 2015, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Chajm »

Bobo » Mi 2. Dez 2015, 13:48 hat geschrieben:

Und auf welcher Basis stellst du infrage, dass die Quellen mehr Wissen zu bieten haben, als jene, die sich ihrer bedienen? Woher denkst du, nehmen all die Forscher die Informationen? Zu dem und allen anderen Themen? Hältst du das für logisch haltbar?
Meinst Du denn tatsächlich, dass dem von Dir angesprochen User auch nur im entferntesten an einer wie auch immer gearteten zielführenden Diskussion gelegen ist? :?:
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
bennyh

Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » Mi 2. Dez 2015, 22:48 hat geschrieben:

Und auf welcher Basis stellst du infrage, dass die Quellen mehr Wissen zu bieten haben, als jene, die sich ihrer bedienen? Woher denkst du, nehmen all die Forscher die Informationen? Zu dem und allen anderen Themen? Hältst du das für logisch haltbar?
Das ist es ja grade. Den Forschern stehen dieselben Quellen zur Verfügung wie Benjamin Netanjahu. Im Gegensatz zu ihm hat die Geschichtsforschercommunity folgende Vorteile:
- Sie besteht aus tausenden und abertausenden von Menschen und ist kein Ein-Mann-Unternehmen wie er
- Sie beschäftigt sich mit dem Thema seit Ende des 2. Weltkrieges
- Die Geschichtsforschercommunity beschäftigt sich mit dem Thema zum Großteil hauptberuflich und muss nicht nebenbei noch ein Land regieren, was für gewöhnlich relativ viel Zeit beansprucht

In Anbetracht dieser Gesichtspunkte sollte man sich fragen: wie wahrscheinlich ist es, dass Herr Netanjahu eine derart spektakuläre Erkenntnis gewinnen konnte, welcher der Geschichtsforschung bisher entgangen ist?
Bobo
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » Do 3. Dez 2015, 05:24 hat geschrieben: Das ist es ja grade. Den Forschern stehen dieselben Quellen zur Verfügung wie Benjamin Netanjahu. Im Gegensatz zu ihm hat die Geschichtsforschercommunity folgende Vorteile:
- Sie besteht aus tausenden und abertausenden von Menschen und ist kein Ein-Mann-Unternehmen wie er
- Sie beschäftigt sich mit dem Thema seit Ende des 2. Weltkrieges
- Die Geschichtsforschercommunity beschäftigt sich mit dem Thema zum Großteil hauptberuflich und muss nicht nebenbei noch ein Land regieren, was für gewöhnlich relativ viel Zeit beansprucht

In Anbetracht dieser Gesichtspunkte sollte man sich fragen: wie wahrscheinlich ist es, dass Herr Netanjahu eine derart spektakuläre Erkenntnis gewinnen konnte, welcher der Geschichtsforschung bisher entgangen ist?

Bennyh, Bennyh. Dazu kann jeder Erklärungsversuch nur in die Hose gehen. Die Geschichte des Holocaust weiß kein Wissenschaftler besser zu erzählen, als die Täter und deren Opfer. Sie sind die Quellen allen Wissens dazu. Zu dir selbst einen Gefallen und zweifle das nicht wieder an. Damit wäre es schon gut. Der Holocaust erzählt die Geschichte dieses Volkes! Niemand kennt diese besser, als eben dieses Volk.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » Sa 5. Dez 2015, 04:34 hat geschrieben:

Bennyh, Bennyh. Dazu kann jeder Erklärungsversuch nur in die Hose gehen. Die Geschichte des Holocaust weiß kein Wissenschaftler besser zu erzählen, als die Täter und deren Opfer. Sie sind die Quellen allen Wissens dazu. Zu dir selbst einen Gefallen und zweifle das nicht wieder an. Damit wäre es schon gut. Der Holocaust erzählt die Geschichte dieses Volkes! Niemand kennt diese besser, als eben dieses Volk.
Und was macht Netanjahu dann zu so einem Experten? Ist er etwa rin Holocaustüberlebender?
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » Sa 5. Dez 2015, 01:13 hat geschrieben: Und was macht Netanjahu dann zu so einem Experten? Ist er etwa rin Holocaustüberlebender?

Man möchte sagen, er ist schlimmer dran. Er kämpft siebzig Jahre nach dem Holocaust noch immer um das Überleben des Staates, zu dessen Gründung sich all die Opfer entschlossen haben. Er ist also fraglos ein Experte zu Überlebensfragen Israels und wird sehr genau über den Holocaust informiert sein, über die Zeit danach und zu jeder nennenswerten Stunde Israels, welche das Überleben gefährdete. Mehr braucht es für einen israelischen Staatsmann wohl nicht. Ganz sicher wird er keinen ausländischen Wissenschaftler zu Rate ziehen müssen, um Fragen zur Vergangenheit der Juden, dessen Staates oder damit verbundene Themen beantwortet zu finden.
Zuletzt geändert von Bobo am Sa 5. Dez 2015, 16:05, insgesamt 1-mal geändert.
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von bennyh »

Bobo » So 6. Dez 2015, 01:04 hat geschrieben:

Man möchte sagen, er ist schlimmer dran. Er kämpft siebzig Jahre nach dem Holocaust noch immer um das Überleben des Staates, zu dessen Gründung sich all die Opfer entschlossen haben. Er ist also fraglos ein Experte zu Überlebensfragen Israels und wird sehr genau über den Holocaust informiert sein, über die Zeit danach und zu jeder nennenswerten Stunde Israels, welche das Überleben gefährdete. Mehr braucht es für einen israelischen Staatsmann wohl nicht. Ganz sicher wird er keinen ausländischen Wissenschaftler zu Rate ziehen müssen, um Fragen zur Vergangenheit der Juden, dessen Staates oder damit verbundene Themen beantwortet zu finden.
Das beantwortet nicht die Frage, woher er sein geheimes Fachwissen nimmt, das bisher den besten Wissenschaftlern verborgen war.
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Re: Parallelen zwischen Husseini und Abbas

Beitrag von Bobo »

bennyh » Sa 5. Dez 2015, 22:07 hat geschrieben: Das beantwortet nicht die Frage, woher er sein geheimes Fachwissen nimmt, das bisher den besten Wissenschaftlern verborgen war.

?! Bennyh, Ich meine, man darf von dir erwarten, dass du selbst erkennst, warum ein betroffener Zeitzeuge des Holocaust besser über denselben bescheid weiß, als alle brillantesten Wissenschaftler der Welt, und warum das Land, in dem sich die überlebenden Zeitzeugen niederließen, über die weltweit vollständigste Wissensdatenbank dazu verfügt. Zu deinem Gunsten gehe ich nicht davon aus, dass du nun eine Liste der Überlebenden von mir erwartest, die zur Entstehung dieser Datenbank beigetragen haben. Eines scheint mir aber sicher. Die Ergebnisse der Nürnberger Prozesse gehören mit einiger Gewissheit dazu.

Haben die Zeitzeugen deiner Ansicht nach gelogen? Gib Butter bei de Fische? Welcher "bester" Wissenschaftler (namentlich) weiß die Geschichte wahrheitsgetreuer wiederzugeben, als die Zeitzeugen, und die ermittelnden Instanzen, welche sämtliche noch erhältlichen Schriftstücke des NS-Regimes einsehen konnten?
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