Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

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Moses
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Moses »

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H2O
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Apr 2017, 16:15)

So ein Besuch ist nie dafür da, um sich Informationen zu besorgen oder eine Meinung zu bilden. Das ist vollkommen an der Realität vorbei. Dafür gibt es Referendare und Mitarbeiter, die einen Minister mit Informationen zuarbeiten.

Ein solcher Besuch ist ein symbolischer Akt. Eine Wertschätzung.
Nein, entschiedener Widerspruch. Wenn das der Lebenszweck eines Außenministers wäre, dann wäre ein Bundespräsident überflüssig. Es geht schon noch um Gedankenaustausch auf allen Ebenen. Aber ist jetzt auch Wurscht. Bis zur Bundestagswahl besteht ganz bestimmt keine Wiederholungsgefahr. ;)
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King Kong 2006
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Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von King Kong 2006 »

Grundlage ein Interview des Springerverlages.
Netanyahus Halbwahrheiten

Hat Sigmar Gabriel "instinktlos" gehandelt, als er sich mit israelischen Regierungskritikern traf? Hat er gar brüsk ein Telefonat mit Benjamin Netanyahu abgelehnt? Der Premier verzerrt im "Bild"-Interview die Fakten.

Es ist immer lehrreich, Interviews der "Bild"-Zeitung mit dem israelischen Premierminister zu lesen, nicht nur wegen der Antworten, auch wegen der Fragen, vor allem der nicht gestellten, aber dazu später. Zunächst zu den Antworten, die Netanyahu dem ehemaligen Herausgeber Kai Diekmann gab.

Nach der Lektüre kann man zu folgendem Schluss kommen: Israels Premierminister hat ein Foul begangen und hält es offenbar für nötig, noch einmal nachzutreten. Er hat einen Eklat provoziert, indem er ein Treffen mit dem deutschen Außenminister absagte - und verdreht im Nachhinein die Wahrheit über den Gang der Ereignisse.

Im "Bild"-Interview behauptet er, es sei sein Grundsatz, "keine Diplomaten" zu empfangen, "die Israel besuchen und sich dabei mit Organisationen treffen, die unsere Soldaten Kriegsverbrecher nennen". Das sei, so Netanyahu, der Grund, warum das Treffen nicht stattfand. Abgesehen davon, dass Gabriel kein einfacher Diplomat, sondern Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland ist, scheint es sich dabei um einen Grundsatz zu handeln, von dem Gabriel keine Kenntnis haben konnte.

Noch im Februar hatte Netanyahu den belgischen Ministerpräsidenten Charles Michel getroffen, obwohl der sich mit denselben Organisationen wie Gabriel traf. Danach erteilte das israelische Außenministerium auf Anweisung Netanyahus dem belgischen Botschafter zwar eine Rüge. Begründung: "Israel betrachtet das Treffen des belgischen Premiers Charles Michel mit den Leitern von Breaking the Silence und B'Tselem während seines Besuches in Israel mit größter Sorge." Aber kein Wort davon, dass Netanyahu Politiker nicht empfange, wenn sie sich mit den betreffenden NGOs treffen.
Unfairer Vorwurf der Taktlosigkeit

Schließlich Netanyahus Vorwurf, Gabriel habe "äußerst instinktlos" gehandelt, weil er am Gedenktag für Israels gefallene Soldaten und 24 Stunden nach dem Holocaust-Gedenktag die Kritiker der israelischen Armee traf. Das Auswärtige Amt hatte dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten vor der Reise versprochen, dass das Treffen mit den NGOs unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden werde, es sollte, anders als beim Treffen des belgischen Premierministers mit den NGOs, weder Fotos noch ein Statement geben.

Gerade Gabriel gegenüber ist es unfair, den Vorwurf der Taktlosigkeit zu erheben. Nach seiner Landung in Tel Aviv ist der Vizekanzler als Erstes zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem gefahren. Er legte dort einen Kranz nieder und zeigte sich auch persönlich beschämt, weil sein Vater, wie er auf der Reise mehrmals erzählte, selbst bis zu seinem Tod ein überzeugter Nazi gewesen ist.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Die Naziverbrechen der Deutschen gebieten es Deutschland, Israels Existenz zu sichern, wo immer sie gefährdet ist. Waffenlieferungen gehören daher tatsächlich zur deutschen Staatsräson, wie es Angela Merkel 2008 in der Knesset formulierte.

Aber Netanyahu instrumentalisiert den Holocaust mit Vorliebe für andere politische Zwecke. Einmal, als Gabriels Vorgänger Frank-Walter Steinmeier die Gründung eines palästinensischen Staates anmahnte, schimpfte Netanyahu, Steinmeier wolle das Westjordanland "judenrein" machen.

Wer so instinktlos ist, sollte zweimal nachdenken, bevor er anderen Politikern diesen Vorwurf macht.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 45263.html
Gabriel kann ein Bollerkopf sein, aber er rangiert nicht in der Kategorie eines Erdogan oder Netanjahu. Es ist immer interessant zu sehen, daß gerade die, die gewaltig austeilen können, sehr mimosenhaft und empfindlich sind. Oder sind sie es nicht, sie instrumentalisieren nur Situationen propagandistisch besser?
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Bobo »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:20)

Grundlage ein Interview des Springerverlages.





Gabriel kann ein Bollerkopf sein, aber er rangiert nicht in der Kategorie eines Erdogan oder Netanjahu. Es ist immer interessant zu sehen, daß gerade die, die gewaltig austeilen können, sehr mimosenhaft und empfindlich sind. Oder sind sie es nicht, sie instrumentalisieren nur Situationen propagandistisch besser?

Einem Außenminister kann man Unwissenheit nicht als Entschuldigung durchgehen lassen. Was genau trieb ihn denn nach Israel? Ein Sonnenbad? Ein Käffchen mit Bibi? Ein Vortrag darüber, inwieweit Israel sich verteidigen oder an seiner Zukunft arbeiten darf? Hat der Außenminister nicht sogar einen Beraterstab, der ihn bei den nötigen Recherchen unterstützt? Wenn ein Außenminister so wenig über den Nahost-Konflikt weiß, wie der Artikel und das Gebaren vermuten lässt, ist er der falsche Mann im Amt und sollte lieber fern von Israel bleiben. Dann richtet er zumindest keinen Schaden an.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von King Kong 2006 »

Bobo hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:31)

Einem Außenminister kann man Unwissenheit nicht als Entschuldigung durchgehen lassen. Was genau trieb ihn denn nach Israel? Ein Sonnenbad? Ein Käffchen mit Bibi? Ein Vortrag darüber, inwieweit Israel sich verteidigen oder an seiner Zukunft arbeiten darf? Hat der Außenminister nicht sogar einen Beraterstab, der ihn bei den nötigen Recherchen unterstützt? Wenn ein Außenminister so wenig über den Nahost-Konflikt weiß, wie der Artikel und das Gebaren vermuten lässt, ist er der falsche Mann im Amt und sollte lieber fern von Israel bleiben. Dann richtet er zumindest keinen Schaden an.
Natürlich kann man ihm vorhalten, daß er sich nicht zwangsläufig mit Menschrechtsgruppen und NGO´s zu unterhalten hat. Welcher Staat ist von sowas begeistert? Beim Belgier war das nicht so ein großes Problem. Nun ist Belgien auch nicht so "bedeutend" wie Deutschland. Das mag eine Rolle gespielte haben.

Was Gabriel da wollte? Der Nahostkonflikt ist weiterhin Thema. Dazu gehört nicht nur Bibi. Wenn ich mich mit Streithanseln beschäftige, dann darf ich mir nicht nur eine Seite anhören. Aber klar, Israel ist nicht der einzige Staat in der Region, oder auf dem Globus, dem diese Besserwisser aus dem Westen gehörig auf die Nerven gehen. ;)
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Bobo »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:41)

Natürlich kann man ihm vorhalten, daß er sich nicht zwangsläufig mit Menschrechtsgruppen und NGO´s zu unterhalten hat. Welcher Staat ist von sowas begeistert? Beim Belgier war das nicht so ein großes Problem. Nun ist Belgien auch nicht so "bedeutend" wie Deutschland. Das mag eine Rolle gespielte haben.

Was Gabriel da wollte? Der Nahostkonflikt ist weiterhin Thema. Dazu gehört nicht nur Bibi. Wenn ich mich mit Streithanseln beschäftige, dann darf ich mir nicht nur eine Seite anhören. Aber klar, Israel ist nicht der einzige Staat in der Region, oder auf dem Globus, dem diese Besserwisser aus dem Westen gehörig auf die Nerven gehen. ;)
Das Problem ist offensichtlich. Viele dieser Leute machen einfach ihre Hausaufgaben nicht. Sie strotzen vor Unwissenheit und glauben, sich aufgrund ihrer Position einmischen zu können. Um das klarzustellen: Man kann einem Außenminister nicht abverlangen, eine Position entgegen seiner Schlussfolgerungen zu beziehen. Aber man kann und MUSS diesen Ämtern umfangreiche Kompetenz zu Themen abverlangen, zu denen sie Position beziehen oder sich gar öffentlich äußern. S. Gabriel hat peinlich dargelegt, dass er nicht mehr weiß, als "man sagt" und dass davon sogar sein Handeln beeinflusst wird. Nun ja. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Muttis Äußerungen zu dem Thema sind ebenfalls nicht weniger rein populistisch und frei von Wissen zur israelisch-palästinensischen Historie. Von solch hochrangigen Amtspersonen darf man erwarten, dass sie sich bilden und dann, gern auch in bester Absicht, mit beiden Seiten Tacheles reden und entsprechend agieren. Als Gegenpart der Israelis ist die einzige Institution, die zu dem Thema Anspruch darauf hat, gehört zu werden, Abbas. Und der nur dann, wenn er handfeste Ausarbeitung zu einer friedlichen Zukunft vorlegt, zu denen er auch öffentlich steht! Konsequent danach strebt und dafür auch persönliche Risiken eingeht. Die Zeit der luftleeren Lippenbekenntnisse der arabischen Seite sollte vorbei sein. Nägel mit Köpfen oder weiter wie bisher.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von unity in diversity »

Moses hat geschrieben:(28 Apr 2017, 10:28)

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Eine gute Wahl.
Weil sich der Antisemitismus gegen Menschen richtet, wohingegen sich der Antizionismus gegen eine expansionistische Ideologie richtet.
Mir ist deshalb klar, daß die üblichen Verdächtigen, jede ernsthafte Diskussion zwischen Israelkritikern und Israelbefürwortern ins Absurde abgleiten lassen müssen.
Vor allem, was die israelische Außenpolitik im Nahfeldbereich betrifft.
Die Araber halten Israel für einen Nachfolgestaat der Kreuzritter und es läge an Israel, das Gegenteil zu beweisen.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:41)
Was Gabriel da wollte? Der Nahostkonflikt ist weiterhin Thema. Dazu gehört nicht nur Bibi. Wenn ich mich mit Streithanseln beschäftige, dann darf ich mir nicht nur eine Seite anhören.
Dafür ist ein Antrittsbesuch aber denkbar ungeeignet.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:13)

Dafür ist ein Antrittsbesuch aber denkbar ungeeignet.
Darf der Antrittsbesucher da mitentscheiden?
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:37)

Darf der Antrittsbesucher da mitentscheiden?
Natürlich. Wieso denn nicht?

Allerdings muss er auch dann auch mit entsprechender Kritik leben.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:45)

Natürlich. Wieso denn nicht?

Allerdings muss er auch dann auch mit entsprechender Kritik leben.
Ja, mit Kritik sollte man leben können, aber nicht alle mögen ja Kritik .... :cool:
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von jellobiafra »

Wenn beide Seiten die Schuld beim Anderen suchen, herrscht Einigkeit, dass etwas schief gelaufen ist.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von unity in diversity »

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Moses
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:55)

Ja, mit Kritik sollte man leben können, aber nicht alle mögen ja Kritik .... :cool:
Ist wohl auch eher die Ausnahme.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von King Kong 2006 »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:36)

Ich habe übrigens genau Das hier auch geschrieben, allerdings mit dem deutschen Wort "benutzen" statt "instrumentalisieren" und mit "Shoa" statt "Holocaust" ....
Das wurde gelöscht und es gab es 'ne Sanktion. ( sorry Moses )
Ein Beitrag von mir wurde auch gelöscht. Die Antwort auf meine Nachfrage, was daran Hetze war fand ich nicht nachvollziehbar. Ich habe dasselbe noch einmal geschrieben. Nur diesmal mit Originalzitaten. Kein Problem mehr. Wieso das bei mir ein Problem war ist mir nicht ersichtlich.

Dieser Thread ist übrigens einmal komplett verschwunden, deshalb der Zusatz "Thread 2".
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Apr 2017, 19:29)

Ist wohl auch eher die Ausnahme.
Ja, und je nach Machtpotential wird Kritik dann unterdrückt. Sehr feine Sache ....
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von ThorsHamar »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Apr 2017, 19:30)

Ein Beitrag von mir wurde auch gelöscht. Die Antwort auf meine Nachfrage, was daran Hetze war fand ich nicht nachvollziehbar. Ich habe dasselbe noch einmal geschrieben. Nur diesmal mit Originalzitaten. Kein Problem mehr. Wieso das bei mir ein Problem war ist mir nicht ersichtlich.

Dieser Thread ist übrigens einmal komplett verschwunden, deshalb der Zusatz "Thread 2".
...und hat auch 'nen anderen Titel .... :cool:
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Apr 2017, 20:31)

Ja, und je nach Machtpotential wird Kritik dann unterdrückt. Sehr feine Sache ....
Netanyahu hat keine Kritik unterdrückt. Gabriel darf sich aber gerne mal mit Machtbereich seines persönlichen Freundes Abbas umschauen.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(29 Apr 2017, 06:41)

Netanyahu hat keine Kritik unterdrückt. Gabriel darf sich aber gerne mal mit Machtbereich seines persönlichen Freundes Abbas umschauen.
Natürlich unterdrückt Netanyahu Kritik, indem er den Kontakt mit kritischen Soldaten ganz subtil in die Nähe der Shoa rückt, um die Kritik dieser Soldaten und vermuteter Sympathisanten besonders emotional abzuschmettern.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Anderus »

Liegestuhl hat geschrieben:(29 Apr 2017, 06:41)

Netanyahu hat keine Kritik unterdrückt. Gabriel darf sich aber gerne mal mit (im?) Machtbereich seines persönlichen Freundes Abbas umschauen.
Soweit ich das beurteilen kann, wirkt Herr Abbas, bei allen Unzulänglichkeiten die er wohl haben wird, durchaus mäßigend auf die Palästinenser ein. Ich hielte es für falsch, den Kontakt mit ihm abreißen zu lassen. Im Gegenteil, ich würde versuchen, ihn für den demokratischen Rechtsstaat zu begeistern. Vielleicht fällt es ja den Palästinensern, dann leichter, sich ebenso für den demokratischen Rechtsstaat zu interessieren?
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(29 Apr 2017, 09:56)

Natürlich unterdrückt Netanyahu Kritik, indem er den Kontakt mit kritischen Soldaten ganz subtil in die Nähe der Shoa rückt, um die Kritik dieser Soldaten und vermuteter Sympathisanten besonders emotional abzuschmettern.
Wessen Kritik wurde deiner Meinung nach unterdrückt? Die von Breaking the Silence? Inwiefern?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Gabriel meldet sich noch einmal zu Worte:
Gabriel über Israel-Besuch: "Ich habe gar nichts eskaliert"

"Sondern der israelische Ministerpräsident hat mir ein Ultimatum gestellt: Entweder ich sage das Gespräch mit regierungskritischen Organisationen der israelischen Zivilgesellschaft ab, oder er trifft sich nicht mit mir."
"Dass ich mich bei diesem wichtigen Thema auch mit Kritikern der israelischen Regierung treffe, ist weder ungehörig noch ungewöhnlich noch überraschend."
Gabriel betonte: "Die aktuelle Regierung ist nicht Israel, auch wenn sie das gern so darstellt." Für Israel einzustehen, dürfe ja nicht gleichbedeutend damit sein, zum Beispiel die Rechte der Palästinenser zu ignorieren.

http://derstandard.at/2000056761730/Gab ... -eskaliert
Das Thema lässt Netanjahu nicht los. Auf der anderen Seite ist dieses unangenehme Thema durch die Absage Bibis wieder zum Thema geworden. Schwer zu sagen, was aus Sicht Netanjahus geschickter war. Mit dem deutschen Vizekanzler zu sprechen oder ihm die Türe zuzumachen. Auf der anderen Seite, Abkommen wie die Lieferung von U-Booten u.a. läuft auch vermutlich so, wozu mit einem hochrangigen dt. Politiker noch sprechen? Womöglich über die Zweistaatenlösung? Wie ätzend... und unnötig. :D
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Zunder »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Apr 2017, 18:07)

Die Araber halten Israel für einen Nachfolgestaat der Kreuzritter und es läge an Israel, das Gegenteil zu beweisen.
Ganz sicher nicht.
Wenn Erdogan die Holländer für die Nachfahren der Nazis hält, brauchen die Holländer gar nichts zu beweisen.
Es genügt vollkommen, wenn Idioten sich als Idioten entlarven. Ob das auch jeder mitbekommt, ist ziemlich unerheblich.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Vongole »

Anderus hat geschrieben:(29 Apr 2017, 10:07)

Soweit ich das beurteilen kann, wirkt Herr Abbas, bei allen Unzulänglichkeiten die er wohl haben wird, durchaus mäßigend auf die Palästinenser ein. Ich hielte es für falsch, den Kontakt mit ihm abreißen zu lassen. Im Gegenteil, ich würde versuchen, ihn für den demokratischen Rechtsstaat zu begeistern. Vielleicht fällt es ja den Palästinensern, dann leichter, sich ebenso für den demokratischen Rechtsstaat zu interessieren?
Mäßigend? Abbas wird zunehmend in den Reihen militanter Palästinenser als zahnloser Tiger angesehen.

Artikel hierzu: https://de.gatestoneinstitute.org/9789/ ... atah-hamas

Ausschnitt daraus:

"Die Ergebnisse der Meinungsumfrage zeigen, dass sich der Anteil der Palästinenser, die Abbas' Rücktritt wollen, in den vergangenen drei Monaten von 61 % auf 64 % erhöht hat. Weitere schlechte Neuigkeiten aus der Umfrage sind: Wenn heute Wahltag wäre, würde Ismail Haniyeh, der Anführer der Terrorgruppe Hamas, Abbas mit 49 % gegenüber 45 % schlagen."

Um es noch etwas klarer zu machen:

https://de.gatestoneinstitute.org/9789/ ... atah-hamas

Zitat daraus:

"Die Fatah-Schützen, die mit freundlicher Genehmigung der Fatah im Gazastreifen aufmarschierten, sind keine Unterstützer von Abbas, dem obersten Befehlshaber der Fatah. Sie repräsentieren vielmehr das "andere Gesicht" der Fatah – jenes, das an keinen Friedensprozess mit Israel glaubt und das das Bestreben der Hamas teilt: die Zerstörung Israels. Die Botschaft, die der Fatah-Ableger im Gazastreifen an Abbas senden wollte, war: Im Gegensatz zu dir und deiner Fatah im Westjordanland werden wir den "bewaffneten Kampf" gegen Israel nicht aufgeben. "Diese Parade sendet das Signal an Abbas, dass die Fatah den bewaffneten Kampf nicht aufgegeben hat", erklärte der palästinensische Politikwissenschaftler Ibrahim Abrash.

Währenddessen, so scheint es, lebt Abbas auf einem völlig anderen Planeten. Sein Ego verhindert, dass er die Neuigkeiten begreift, die in den Umfragen zu Tage treten: der Grossteil seines Volks ist mit ihm fertig. Er weigert sich, aufzuwachen und anzuerkennen, dass sich seine Fatah-Fraktion in ihre Bestandteile auflöst und seine ehemaligen Getreuen mit der Hamas ins Bett steigen. Er will, dass die Welt einen palästinensischen Staat anerkennt, während er selbst sein privates Wohnhaus im Gazastreifen nicht betreten darf. Tatsächlich scheint es, als ob die Palästinenser sich in Richtung einer "Kein-Staaten-Lösung" bewegen – einem Gazastreifen, der von der Hamas und abtrünnigen Fatah-Angehörigen regiert wird und einem Westjordanland, das von einer anderen Fatah kontrolliert wird, die immer noch treu zu Abbas hält, hauptsächlich deshalb, weil er ihre Gehälter bezahlt."

Damit mich niemand missversteht, das Leid der Palästinenser dauert mich, wie jedes Leid von Menschen, die unter unsäglichen Bedingungen existieren müssen.
Nur ist nicht Israel dafür verantwortlich, sondern ein korrupte Führung, der es wichtiger ist, Israel zu zerstören als sich für seine Mitbürger einzusetzen.
Und nehmen wir mal an, sie hätten mit dem entsetzlichen Plan Erfolg und Israel gäbe es nicht mehr.
Die verschiedenen Gruppen wären damit beschäftigt, sich selbst zu zerfleischen, und die Palästinenser wären kein Jota besser dran.

Und Israel? Nun, die Uno würde weinen, unsere Poltiker Floskeln absondern über das Pech , das dieses Volk mal wieder getroffen hat,- selber schuld, wollten ja nicht hören- natürlich ohne unser alle Zutun, und selbstverständlich würden alle die Araber verurteilen, um gleich darauf mir ihnen Geschäfte zu machen, und so wiederholt sich die Geschichte.

Und Israel? Der Zufluchtsstaat für verfolgte Juden vor Antisemitismus und Herrenmenschen, die sechs Millionen - und mehr, denn die Folgen der Shoah haben auch Angehörige vernichtet - ermordet haben, den gibt es dann nicht mehr.
Aber dann können alle, die es schon immer besser wussten, was Israel angeht, wieder zum ewigen Ziel kommen: Die Juden sind schuld.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Anderus »

Vongole hat geschrieben:(30 Apr 2017, 00:52)
"Die Ergebnisse der Meinungsumfrage zeigen, dass sich der Anteil der Palästinenser, die Abbas' Rücktritt wollen, in den vergangenen drei Monaten von 61 % auf 64 % erhöht hat.
Daran sieht man, wie richtig es war, das Herr Netanjahu, Herrn Gabriel, klare Kante gezeigt hat, was die Zweistaatenlösung angeht.
Weitere schlechte Neuigkeiten aus der Umfrage sind: Wenn heute Wahltag wäre, würde Ismail Haniyeh, der Anführer der Terrorgruppe Hamas, Abbas mit 49 % gegenüber 45 % schlagen."
Ich gehe nicht davon aus, das bei einer Wahl, Ismail Haniyeh aufgestellt würde. Das würden die Israelis zu verhindern wissen.
"Die Fatah-Schützen, die mit freundlicher Genehmigung der Fatah im Gazastreifen aufmarschierten, sind keine Unterstützer von Abbas, dem obersten Befehlshaber der Fatah. Sie repräsentieren vielmehr das "andere Gesicht" der Fatah – jenes, das an keinen Friedensprozess mit Israel glaubt und das das Bestreben der Hamas teilt: die Zerstörung Israels. Die Botschaft, die der Fatah-Ableger im Gazastreifen an Abbas senden wollte, war: Im Gegensatz zu dir und deiner Fatah im Westjordanland werden wir den "bewaffneten Kampf" gegen Israel nicht aufgeben. "Diese Parade sendet das Signal an Abbas, dass die Fatah den bewaffneten Kampf nicht aufgegeben hat", erklärte der palästinensische Politikwissenschaftler Ibrahim Abrash."
Ich kann es hier nur wiederholen. Zur Zeit, ist eine Zweistaatenlösung undenkbar, denn der Gaza, soll zur Zweistaatenlösung dazu gehören. Gruppen die mit fragwürdigen Methoden, zur Zeit, eine Zweistaatenlösung fordern, müssen entweder als dumm oder als radikal eingeschätzt werden. Ihnen darf keinerlei Gehör geschenkt werden.
Damit mich niemand missversteht, das Leid der Palästinenser dauert mich, wie jedes Leid von Menschen, die unter unsäglichen Bedingungen existieren müssen. Nur ist nicht Israel dafür verantwortlich, sondern ein korrupte Führung, der es wichtiger ist, Israel zu zerstören als sich für seine Mitbürger einzusetzen. Und nehmen wir mal an, sie hätten mit dem entsetzlichen Plan Erfolg und Israel gäbe es nicht mehr. Die verschiedenen Gruppen wären damit beschäftigt, sich selbst zu zerfleischen, und die Palästinenser wären kein Jota besser dran.
So ist es, und so käme es. Völlig richtig! Ich sehe das genauso. Umso wichtiger, das Gruppen, die sich mit Zweistaatenlösungen gemein machen, und genau solche Ziele verfolgen, wie Du sie beschrieben (zitiert) hast, keinerlei Gehör finden.
Und Israel? Nun, die Uno würde weinen, unsere Poltiker Floskeln absondern über das Pech, das dieses Volk mal wieder getroffen hat,- selber schuld, wollten ja nicht hören- natürlich ohne unser alle Zutun, und selbstverständlich würden alle die Araber verurteilen, um gleich darauf mir ihnen Geschäfte zu machen, und so wiederholt sich die Geschichte.
Das wäre zu befürchten. Umso wichtiger, das wir Herrn Netanjahu haben, der das offensichtlich erfolgreich zu verhindern weis, unter anderem, das er deutschen Außenministern zeigt, wo der Hammer hängt, jedenfalls, was Kernisrael angeht, und die Westbank.
elmore

Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

King Kong 2006 hat geschrieben:(29 Apr 2017, 15:11)
Gabriel betonte: "Die aktuelle Regierung ist nicht Israel, auch wenn sie das gern so darstellt."
...
... wozu mit einem hochrangigen dt. Politiker noch sprechen? Womöglich über die Zweistaatenlösung? ... :D
Im Grunde sagt das über Gabriel alles…und es bestätigt eigentlich nur seine offenkundig einseitige und blinde
Haltung. Für ihn ist Israel, die aktuelle Regierung Israels offenbar nur
Teil jenes falschen Israel, das die Rechte von Palästinensern unterdrückt, ignoriert und entsprechend
auch nicht anerkennt. Und daraus folgend, natürlich eine Zweistaatenlösung einseitig schuldhaft verhindert.
Dass diese Regierung unter Netanjahu gewählt ist und sich - in wie auch immer zustandegekommenen Koalitionen - ins Amt brachte,
ist allerdings auch Ausdruck jenes übergroßen Wählerwillens in diesem Land, für den vorrangiger Schutz
und die Verteidigung des Landes oberste Priorität besitzt.
Und sich bei allen Unterschieden innerhalb des politischen Spektrums fast alle Menschen Israel in diesem,
wichtigsten, weil ihr Überleben betreffendem Punkt einig sein dürften.
Und damit einhergehend auch, bewusst solche Politiker mehrheitlich - in Summe aller Parteien dort - wählen,
denen das israelische Hemd näher ist als die palästinensiche Hose. Letztere erleben die Menschen Israels ja seit ihrer Staatsgründung als bestückt mit Bomben, Raketen und Messern und weiss der Teufel, was dazu noch geeignet ist,
Juden umzubringen: Egal wo, egal wie und egal wen. Ganze Familien, Väter, Mütter, Frauen, Alte und Kinder… they all are as welcome as IDF-soldiers ...


Wenn ein Bundesaussenminister das nicht sehen kann oder will, weil er dazu nicht fähig oder willens ist,
und mit wie im obigen Zitat stehenden Aussagen das auch unübersehbar zeigt, ist das schlimm,
aber leider Realität. Ein Wahrnehmungsverlust oder eine Ignoranz, die den übergroßen mehrheitlichen Willen,
der Bürgerinnen und Bürger Israels so krass fehleinschätzt und suggeriert, diese NGOs B'Tselem und BtS
würden das wahre Israel repräsentieren oder abbilden, ist einfach daneben. Meilenweit, nicht nur ein wenig.

Das ist ungefähr genauso, als ob ein Aussenminster eines anderen Landes sagen würde,
die aktuelle Bundesregierung ist nicht Deutschland. Und er es als selbstverständlich fände, bei einem Besuch in D,
mit jenen Stimmen der Zivilgesellschaft zu sprechen, die das echte Deutschland repräsentieren. Etwa
mit Pegida, attac und vor allem mit Yeneroglu, Erdogans Menschenrechtsbeauftragten alle Türken
in Deutschland. Denn sie alle sind vor allem Deutschland. Nicht die Regierung samt Kanzlerin Merkel.
Wozu also mit der sprechen? - Gut kann man machen, falls man dazu nicht mit inakzeptablen Verzichtsbedingungen gepresst wird.
Gell.

Gabriel ist als Aussenminister im Grunde untragbar, nicht nur unfähig. Zum Schämen allemal. Er sollte zurücktreten.
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Anderus
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Anderus »

Bezeichnend war, das in der WELT AM SONNTAG die Sache mit keinem Wort erwähnt wurde. Hendrik M. Broder, der für solche Sachen der richtige Mann sein dürfte, durfte in der Freitagsausgabe berichten. Mir fallen da nur die vorletzten Worte von Cäsar ein. "Auch Du mein Sohn WELT AM SONNTAG?" Ich müsste jetzt hier über diese Zeitung Dinge schreiben, die man hier im Forum nicht mag. Allein, mein Abo der WELT AM SONNTAG, ist längst nicht mehr so selbstverständlich, wie es mal war.
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(29 Apr 2017, 09:56)

Natürlich unterdrückt Netanyahu Kritik, ....
Nein, Thor! Da verwechselst du etwas.

Meinungsfreiheit bedeutet, dass jeder seinen Meinung sagen darf. Das darf BtS und das darf auch Gabriel.
Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass es ein Recht darauf gibt, dass sich andere diese Meinung auch anhören müssen.

Von diesem Recht hat Netanyahu Gebrauch gemacht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Vongole »

Treffend auf den Punkt gebracht hat es heute Jan Fleischhauer in SPON:

"Woher kommt die deutsche Obsession, wir müssten im Nahen Osten Frieden stiften? Auch wenn wir Deutsche uns gerne als moralische Führungsmacht sehen: Bei der Erziehung Israels sollten wir uns zurückhalten."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 45584.html
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"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Wettkampf: Wer ist Instinkt- bzw. Geschmackloser?

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(01 May 2017, 11:18)

Nein, Thor! Da verwechselst du etwas.

Meinungsfreiheit bedeutet, dass jeder seinen Meinung sagen darf. Das darf BtS und das darf auch Gabriel.
Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass es ein Recht darauf gibt, dass sich andere diese Meinung auch anhören müssen.

Von diesem Recht hat Netanyahu Gebrauch gemacht.
Ja, so kommen Leute ins Gespräch; nachahmenswert!
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von ThorsHamar »

Sehr schön .... wenigstens etwas Hoffnung. http://www.n-tv.de/politik/Israelis-dan ... 23553.html

""Wir begehen mit großer Trauer den bevorstehenden 50. Jahrestag der Besatzung", heißt es in dem Brief.
"Im vergangenen halben Jahrhundert hat unser geliebtes Land Millionen von Palästinensern grundlegende Freiheiten und Rechte verweigert und Siedlungen gebaut, die jeglicher Lösung dieses Konflikts im Wege stehen." Israels Zivilgesellschaft, darunter Gruppen wie Breaking the Silence, Betselem und Peace Now, seien "ein Zeichen der Hoffnung inmitten der Verzweiflung". "Wir danken Ihnen, Minister Gabriel, dass Sie dem Ultimatum des Regierungschefs Netanjahu nicht nachgegeben haben."

Ein Satz wie dieser, dass Israel " Millionen von Palästinensern grundlegende Freiheiten und Rechte verweigert", wird sicherlich wieder den Meldeknopf glühen lassen.
Diesmal ist er aber nicht von mir geschrieben.

"Unterzeichnet haben 23 bekannte Israelis, unter anderem Ilan Baruch, Israels früherer Botschafter in Südafrika, Michael Ben Jair, der ehemalige Generalstaatsanwalt, Avraham Burg, früherer Parlamentspräsident, die Soziologin Eva Illouz, der Bildhauer Dani Karavan und der Dramatiker Joshua Sobol."
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von BingoBurner »

elmore hat geschrieben:(30 Apr 2017, 06:40)


Und sich bei allen Unterschieden innerhalb des politischen Spektrums fast alle Menschen Israel in diesem,
wichtigsten, weil ihr Überleben betreffendem Punkt einig sein dürften.
Geht es hier um die Mehrheit ?
Einfach nur eine Frage.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von elmore »

BingoBurner hat geschrieben:(04 May 2017, 21:52)

Geht es hier um die Mehrheit ?
Einfach nur eine Frage.
Lesen Sie einfach nach. Es finden sich genug Antworten.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von BingoBurner »

elmore hat geschrieben:(04 May 2017, 22:28)

Lesen Sie einfach nach. Es finden sich genug Antworten.
Sie antworten ausweichend. Was halten Sie von diesen Satz bzw. der Aussage dahinter ?

"Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson: Was bedeutet das konkret?"

"m engeren Sinn hatte die Bundeskanzlerin mit ihrer Rede auf eine Frage geantwortet, die sich für die deutsche Außenpolitik nicht wirklich stellt. Niemand wird primär Deutschland konsultieren, wenn Israels Sicherheit unmittelbar durch einen Aggressor bedroht sein sollte – nicht die israelische Regierung, der solch militärische Fähigkeiten zur Verfügung stehen, dass die territoriale Integrität oder politische Souveränität des Landes nicht ernsthaft gefährdet sind, und erst recht nicht ein möglicher Aggressor. Daher geht auch die Erwartung sicherlich fehl, dass die Aussage der Bundeskanzlerin als eine informelle militärische Beistandsverpflichtung zu interpretieren sei, die möglicherweise durch die Entsendung deutscher Truppenkontingente zur Verteidigung Israels untermauert werden müsste.

und.............................

"Jedoch lässt sich die Bekräftigung der deutschen Israelpolitik, die Angela Merkel vor der Knesset abgegeben hat, in mehrfacher Hinsicht konkretisieren. Sie ist erstens als Verpflichtung zu lesen, einen deutschen Beitrag zur militärischen Unterstützung beziehungsweise Überlegenheit Israels zu leisten; sie lässt sich zweitens als Aufgabe interpretieren, dass die Bundesregierung sich für die Gestaltung eines regionalen Umfelds einsetzt, das Israels Sicherheit begünstigt. Dies betrifft den arabisch-israelischen Konflikt, daneben aber auch vor allem die internationalen Verhandlungen, die zum Ziel haben, dass Iran kein Nuklearwaffenprogramm entwickelt. Schließlich umfasst sie drittens die Politik Deutschlands in internationalen Organisationen, die gleichermaßen Israels Sicherheit zum Ziel hat."

http://www.bpb.de/apuz/199894/israels-s ... eson?p=all


Oder anders gefragt..............alles Idioten ?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von BingoBurner »

elmore hat geschrieben:(30 Apr 2017, 06:40)


Das ist ungefähr genauso, als ob ein Aussenminster eines anderen Landes sagen würde,
die aktuelle Bundesregierung ist nicht Deutschland. Und er es als selbstverständlich fände, bei einem Besuch in D,
mit jenen Stimmen der Zivilgesellschaft zu sprechen, die das echte Deutschland repräsentieren. Etwa
mit Pegida, attac und vor allem mit Yeneroglu, Erdogans Menschenrechtsbeauftragten alle Türken
in Deutschland. Denn sie alle sind vor allem Deutschland. Nicht die Regierung samt Kanzlerin Merkel.
Wozu also mit der sprechen? - Gut kann man machen, falls man dazu nicht mit inakzeptablen Verzichtsbedingungen gepresst wird.
Dieser ganze Absatz ist in sich logisch falsch.
Natürlich, ist die Bundesregierung.................................nicht Deutschland.

Wir kommen wieder zu meiner ersten Frage. Geht es (nur) um Mehrheiten ?


Edit : Oder geht es um eine Heimat für das jüdische Volk ?
Wenn ja ......siehe nochmals hier : http://www.bpb.de/apuz/199894/israels-s ... eson?p=all
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Bibi wird von denselben Dunklen Mächten bedroht, wie Trump

Beitrag von King Kong 2006 »

Netanyahu Accuses ‘the Left’ and the Media of Trying to Oust Him

https://www.nytimes.com/2017/08/09/worl ... tions.html
Netanjahu fühlt sich langsam etwas beengter. Ein Vertrauter soll jetzt, um Strafmilderung zu erhalten, etwas in der Akte Netanjahu und Korruption aussagen. Dahinter die üblichen Verdächtigen, Linke und die Medien. Hier könnte man jetzt mal tatsächlich sagen, dahinter stecken die Juden (Israels). Sonst sind es für Verschwörungsexperten ja auch immer diese.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Netanjahu und die palästinensische Einheitsregierung

Beitrag von King Kong 2006 »

Interessant, wer hätte das gedacht.
Einigung von Hamas und Fatah

Die Palästinenser jubeln, Israel grollt

Hamas und Fatah wollen ihren Bruderkrieg nach zehn Jahren offiziell beenden.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte schon vor Bekanntgabe der Einigung angekündigt, dass er mit einer möglichen palästinensischen Einheitsregierung nicht kooperieren werde. "Wir akzeptieren keine Versöhnung der Palästinenser auf unsere Kosten", sagte Netanyahu.

Die Aussöhnung zwischen den Palästinensern ist an diesem Donnerstag nähergerückt. Die Einigung zwischen Palästinensern und Israelis bleibt in weiter Ferne.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/h ... 72604.html
Interessant auch die Frage, wie Netanjahu jetzt mit der palästinenischen Einheitsregierung umgehen wird. Bis dato gar nicht mehr möglich. Auf der einen Seite im Interesse Israels, daß die Hamas ihre umfassende Autorität im Gazastreifen einbüßen, auf der anderen Seite wird damit die Fatah für Netanjahu zur persona non grata. Sprich es sind für Netanjahu keine Gespräche mit den Palästinensern mehr möglich. Passend dazu will Israel die UNESCO verlassen. Sie erkennt die Migliedschaft Palästinas an.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Diesmal vielleicht die größte Herausforderung von Bibi.
Bringt dieser Mann Netanyahu zu Fall?

Er ist Benjamins Netanyahus neuer Erzfeind: Israels Polizeichef Roni Alscheich will, dass der Premier wegen Korruption angeklagt wird. Es geht um Champagner, Cohiba-Zigarren und Einflussnahme auf die Presse.
Polizei ist sich ihrer Sache sicher

Netanyahu soll über Jahre hinweg teure Geschenke von reichen Gönnern angenommen haben, darunter Rosé-Champagner, Schmuck und kubanische Cohiba-Zigarren. Die Spender: der Hollywoodproduzent Arnon Milchan ("Pretty Woman", "Free Willy") und James Packer, Casino-Milliardär und Ex-Verlobter von Mariah Carey. Im Gegenzug soll Netanyahu Milchan unter anderem geholfen haben, ein US-Visum zu erhalten. Im Falle Packers soll der Premier versucht haben, dem nicht jüdischen Australier aus Steuergründen eine Aufenthaltsgenehmigung in Israel zu besorgen.

Netanyahu wird zudem der Vorwurf gemacht, er habe auf die Berichterstattung über ihn Einfluss nehmen wollen. Zu diesem Zweck habe er Arnon Mozes, dem mächtigen Verleger der Tageszeitung "Yedioth Ahronoth", einen Deal vorgeschlagen. Die Redakteure des Blatts sollten weniger regierungskritisch berichten. Im Gegenzug würde er dafür sorgen, dass der Einfluss des Konkurrenzblatts "Israel Hayom" geringer werde. Die Gratiszeitung wird von einem seiner langjährigen Gönner, dem stramm konservativen US-Milliardär Sheldon Adelson, herausgegeben.

Die israelische Polizei ist sich sicher, genug Beweise zu haben und will, dass die Generalstaatsanwaltschaft Netanyahu wegen der Annahme von Bestechungsgeldern, Betrugs und Vertrauensmissbrauchs anklagt.

"Die Ära Netanyahu ist zu Ende"

Der 68-Jährige zeigt sich demonstrativ unbeeindruckt. In einer Fernsehansprache wies er die Korruptionsvorwürfe schroff zurück und bezeichnete sie als "absurd". Avi Gabbai, Vorsitzender der oppositionellen Arbeiterpartei, forderte dennoch bereits seinen Rücktritt. "Die Ära Netanyahu ist zu Ende", sagte er.

Der Regierungschef will davon nichts wissen. Er kämpft um sein politisches Überleben - und attackiert die Polizei. Er stellt die Objektivität der Ermittler offen infrage. Die Anklageempfehlung sei "einseitig", "extrem" und habe "Löcher wie Schweizer Käse".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 93428.html
Fakenews oder Lügenpresse at work? Könnte Netanjahu dadurch zu überzeugen, daß er politisch, außenpolitisch unabkömmlich ist die Sache noch abbiegen?
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tabernakel
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von tabernakel »

King Kong 2006 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 20:55)Fakenews oder Lügenpresse at work?
Strohmann Argument at work? Habe hier niemanden gelesen der behauptet hätte die Ermittlungen gegen Netanjahu wären Humbug.

Trotzdem gibt's dazu natürlich einiges anzumerken: In Israel genießen Politiker für die Dauer ihrer Amtszeit im Gegensatz zu unseren keine Immunität. Die Folge ist aus meiner Sicht mitnichten mehr Gerechtigkeit, sondern schlicht ein politisch motiviertes Verfahren nach dem anderen, da sich der Rechtsweg für die jeweilige Opposition geradezu aufdrängt wenn's an den Wahlurnen schon nicht klappt. Das Problem ist lange bekannt, aber eine Lösung (Einführung von Immunität für die Dauer der Amtszeit) scheitert stets daran dass zu viele noch eine Rechnung mit dem jeweiligen Regierenden offen haben der sich zuvor desselben Mittels bedient hatte - und das spannenderweise über Koalitionen und Parteigrenzen hinweg.

Zudem: Ob sich's bei den aktuellen Verfahren wieder um Nichtigkeiten handelt, oder ob mehr dran ist, das werden die Verhandlungen zeigen. Netanjahu wäre nicht der erste, und sicherlich auch nicht der letzte, der sich in Israel wegen Korruption verantworten müsste. Ehud Olmert wurde vor 10 Jahren wegen Bestechlichkeit verurteilt, und war vorher ebenfalls einer Kette von Vorwürfen ausgesetzt von denen sich die meisten als nichtig erwiesen. Und solange die Israelis es nicht auf die Kette bekommen ihrer Exekutive Immunität für die Dauer ihrer jeweiligen Amtszeit zu gewähren, gerne mit einer Verlängerung von Verjährungsfristen um diese Amtszeiten sowie Begrenzung der Amtszeit verknüpft, so lange wird Lawfare nicht nur für die Palästinenser gegen Israel, sondern auch für politische Auseinandersetzung innerhalb Israels an der Tagesordnung sein. Weil die Möglichkeit den aktuell Regierenden mit Verfahren zu zermürben schlicht ne güldene Einladung für Populisten ist, und Netanjahu selbst ist einer davon.

Die sonstigen groben Fakten um die Fälle hat John Oliver mal wieder gekonnt und sehr amüsant auf den Punkt gebracht: John Oliver - Netanyahu's Corruption Charges :thumbup:

p.s.:
Wie man Rechtsstaatlichkeit angemessen missbraucht hat bereits der Alligatoah sehr treffend auf den Punkt gebracht: Alligatoah - Vor Gericht
Und die Frage wessen Religion den Längsten hat sowieso: Alligatoah - Mein Gott
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Bibi Netanyahu versucht wieder alle Register zu ziehen. Seine Performance mit allen Finessen soll ihm helfen ihn als "alternativlos" in einer großen Krise zu plakatieren. Sein Lieblingsthema Atomkrieg mit Iran (statt Zweistaatenlösung...) könnte von den Sicherheitsorganen mißmutig aufgenommen werden. Die Manipulation des Nachrichten- und Sicherheitsapparats für seine Zwecke. Gleichzeitig bietet er Trump dankbare Ablenkung von seinen vielen Skandalen vom FBI, Russlandkontakten bis hin zu Pornosternchen.
Great Show, Glaring Flaw: 3 Takeaways From Netanyahu’s ‘Iran Lied’ Speech

The prime minister is now both Trump’s coach and cheerleader, trying to prepare him with handy quotes and easy-to-remember talking points – and already setting the mood music to try and cover up for the president’s inevitable fumbles.
This cynical manipulation of an intelligence coup to help Trump make his case on May 12, and to boost Netanyahu’s flagging ratings at home, will not have been to the liking of many of Israel’s intelligence professionals.

Sooner or later they will let their displeasure be known, and it may come back to rebound on Netanyahu.
Neu, war das alles nicht, aber auf die Verpackung kommt es an...
2 The information Netanyahu revealed Monday will not have been new to the leaders of the United States, Great Britain, France, Germany and Russia, who are signatories to the JCPOA. Netanyahu’s plenipotentiaries – the heads of Mossad and the National Security Council, and the Foreign Ministry’s director general – have all been shuttling between the capitals in recent days, briefing their counterparts. And Defense Minister Avigdor Lieberman just got back from meetings at the Pentagon. But none of it seems to have convinced those who are in favor of sticking to the JCPOA or even those sitting on the fence.

https://www.haaretz.com/israel-news/.pr ... -1.6045586
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von imp »

Es ist einfache Mathematik. Dieser Vertrag hält im Iran mindestens zehn Jahre die Aufrüstung auf Handbremse. Und das, obwohl viele kleinliche Strafmaßnahmen immer noch laufen. Klar, auch damit kommt man vorwärts. Aber zehn ist eben nicht null. Den Iran nachhaltig aufzuhalten, will niemand investieren, der es könnte. Daran hat Israels Politik einen eigenen Anteil.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Interessant ist, daß Israel hier, wie seinerzeit die iranische MEK (in der Bush-Ära) der Pressesprecher, der Tanzeröffner ist. Damals war es die iranische MEK, die in einem Hotel in Washington auf Tafeln das iranische Atomprogramm erklärte. Natürlich war das mit Washington abgesprochen. Keine militante Organisation tritt in den USA öffentlich zum Thema Iran auf, wenn nicht genau geplant ist, was da gesagt wird. Jetzt sagte der US-Außenminister Pompeo, daß das, was Netanjahu sagte "ihm schon länger bekannt wäre". Auch hier. Das ist natürlich abgesprochen. Da ist nichts neu. Jetzt ist sozusagen Israel für die Einleitung des dramatischen Höhepunkts zuständig. Wie seinerzeit die iranische MEK.

Die USA, pardon die iranische MEK halten bis heute in Washington Pressekonferenzen zu diesem Thema ab.
The U.S. Representative Office of the National Council of Resistance of Iran (NCRI-US) will hold a press conference on Friday, April 21, 2017, at 10:30 am at the Willard Room, the Willard InterContinental Hotel (1401 Pennsylvania Ave NW, Washington, DC), to unveil the details including locations, satellite imagery, and key players involved.

http://www.ncrius.org/press-conference- ... ealed.html
Auch US-Außenminister Pompeo war natürlich bei so einem Thema lange vorher gebrieft. Sowas spricht man ab. Offenbar war jetzt Israel der Pressesprecher des Weissen Hauses. Auf jedenfall dankt Mike dem Bibi.
Er habe seit einer Weile von dem Material gewusst.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 05637.html
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von imp »

Ich denke, man darf die Trumpregierung da nicht für naiv halten. Für eine Aufkündigung des Vertrages gibt die Powerpoint-Karaoke des israelischen Führers keine Substanz. Iran ist nach wie vor ein Nebenthema für die USA-Politik. Eines, das preiswert zu einem für 10 Jahre eingefrorenen Konflikt gemacht wurde, während die Musik im Pazifik spielt. Am Thermostat drehen, um zu erinnern, wer hier wem einheizen kann, ist das eine. Aber wirklich das Thema neu aufkochen, wozu?
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 10:26)

Ich denke, man darf die Trumpregierung da nicht für naiv halten. Für eine Aufkündigung des Vertrages gibt die Powerpoint-Karaoke des israelischen Führers keine Substanz. Iran ist nach wie vor ein Nebenthema für die USA-Politik. Eines, das preiswert zu einem für 10 Jahre eingefrorenen Konflikt gemacht wurde, während die Musik im Pazifik spielt. Am Thermostat drehen, um zu erinnern, wer hier wem einheizen kann, ist das eine. Aber wirklich das Thema neu aufkochen, wozu?
Trump heizt die Stimmung gerne mal auf ohne dass es wirklich Sinn macht. Netanjahu ist ein Bruder im Geiste für Trump. Und dies könnte durchaus reichen um den Vertrag mit dem Iran aufzulösen. Macht zwar keinen Sinn dafür hat man den Iran dann ordentlich aufgestachelt endlich wieder Front gegen die USA und Israel zu machen. Und nur ein Iran der wirklich aufrüstet und Gift und Galle spuckt nützt Netanjahu. Da kann er den großen Führer geben der das Land hinter sich eint.

Wenn der Vertrag gekündigt wird dann kann nichts den Iran davon abhalten sich die Bombe zu bauen um die USA so auszumanövrieren wie die Nordkoreaner es gerade tun. Russland wird mit Freuden die fehlenden Zentrifugen und Raketentechnik zu liefern.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 10:26)

Ich denke, man darf die Trumpregierung da nicht für naiv halten. Für eine Aufkündigung des Vertrages gibt die Powerpoint-Karaoke des israelischen Führers keine Substanz. Iran ist nach wie vor ein Nebenthema für die USA-Politik. Eines, das preiswert zu einem für 10 Jahre eingefrorenen Konflikt gemacht wurde, während die Musik im Pazifik spielt. Am Thermostat drehen, um zu erinnern, wer hier wem einheizen kann, ist das eine. Aber wirklich das Thema neu aufkochen, wozu?
Ich glaube schon, daß die strategische Energieellipse von sehr großer Bedeutung für die USA ist. Also Region Persischer Golf, Indischer Ozean und Kaspiraum. Der Iran ist da wie eine Spinne mitten im Netz. Da geht es auch um Transitrouten, die sehr dicht, zu Land, wie zu See an oder bestenfalls durch den Iran führen. Auch Thema Seidenstraße und China.

Was aber oft falsch interpretiert wird, ist, daß die USA dafür bis zum letzten gehen würden, sprich in einen großen Krieg mit dem Iran und der Region. Das lohnt sich nicht. Der Schaden und die Investition wären viel höher. Der Irak hat bereits den USA viel gekostet. Eine gewaltige Fehlinvestition. Von daher ist der Konflikt USA/Iran von großer Bedeutung. Aber kein Krieg USA/Iran. Deshalb kochten die USA auch immer Israel herunter. Bis zum Aufbau des X-Band Radars in der Negev. Damit wollte man Israel ruhigstellen. Auch wurden, noch unter Bush, Israel bestimmte Waffensysteme vorenthalten. Die USA wollen keinen heißen Konflikt. Nicht aus pazefistischen Gründen. Die Kosten übersteigen einen möglichen Gewinn. Diese Faktoren spielen für Israel keine Rolle. Für die USA schon. Deshalb der Disput zwischen den USA und Israel zu diesem Thema. Das mag jetzt nicht so zwischen den USA und Israel unter Trump und Netanyahu aussehen. Ist aber so.

Deshalb bezeichnete der Chef des Mossad einst Israel auch als eine "Bürde für die USA" bei der Erreichung ihrer Ziele in der Region.
Mossad Chief: Israel Gradually Becoming Burden on U.S.

https://www.haaretz.com/1.5127982
Von daher ist Trump sicher eher auf den Pazifik gerichtet. Oder Asien eben. Sich mit einem Land wie Iran da zu schlagen bringt den Interessen der USA nichts. Das nervt. Das kostet Kraft und Geld, was gegen größere Gegner fehlt. Übergeordnete Ziele.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie wäre es denn, erstmal abzuwarten, bis alle Informationen auf dem Tisch liegen? Mag ja sein, dass sich Netanyahu komplett lächerlich macht, wenn das denn alles so nicht stimmt...
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2018, 10:47)

Ich glaube schon, daß die strategische Energieellipse von sehr großer Bedeutung für die USA ist. Also Region Persischer Golf, Indischer Ozean und Kaspiraum. Der Iran ist da wie eine Spinne mitten im Netz. Da geht es auch um Transitrouten, die sehr dicht, zu Land, wie zu See an oder bestenfalls durch den Iran führen. Auch Thema Seidenstraße und China.

Was aber oft falsch interpretiert wird, ist, daß die USA dafür bis zum letzten gehen würden, sprich in einen großen Krieg mit dem Iran und der Region. Das lohnt sich nicht. Der Schaden und die Investition wären viel höher. Der Irak hat bereits den USA viel gekostet. Eine gewaltige Fehlinvestition. Von daher ist der Konflikt USA/Iran von großer Bedeutung. Aber kein Krieg USA/Iran. Deshalb kochten die USA auch immer Israel herunter. Bis zum Aufbau des X-Band Radars in der Negev. Damit wollte man Israel ruhigstellen. Auch wurden, noch unter Bush, Israel bestimmte Waffensysteme vorenthalten. Die USA wollen keinen heißen Konflikt. Nicht aus pazefistischen Gründen. Die Kosten übersteigen einen möglichen Gewinn. Diese Faktoren spielen für Israel keine Rolle. Für die USA schon. Deshalb der Disput zwischen den USA und Israel zu diesem Thema. Das mag jetzt nicht so zwischen den USA und Israel unter Trump und Netanyahu aussehen. Ist aber so.

Deshalb bezeichnete der Chef des Mossad einst Israel auch als eine "Bürde für die USA" bei der Erreichung ihrer Ziele in der Region.



Von daher ist Trump sicher eher auf den Pazifik gerichtet. Oder Asien eben. Sich mit einem Land wie Iran da zu schlagen bringt den Interessen der USA nichts. Das nervt. Das kostet Kraft und Geld, was gegen größere Gegner fehlt. Übergeordnete Ziele.
Na, ich meine nicht, dass dieses Nebenthema völlig egal ist. Ich sehe wie du da eine Frage des Preises. Das Hauptfeld sind Handel und Machtprojektion im Pazifik. Die Routen und Rohstoffe rund um Iran spielen für USA auch eine Rolle im Sinne von Zugriff und Unterdrückung/Abdrängung. Man kann dort China, Russland, Indien und vielen kleineren aktiv schaden, ohne sich selbst viel zu nehmen. Wenn der Preis stimmt. Ein existenzieller Krieg / Regime Change ist da nicht im Plan.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Jetzt gilt es Nerven zu behalten und ruhig zu bleiben. Das ist beileibe etwas, was nicht zwangsläufig gewollt ist. ;)

Man muß Ereignisse immer mit einem Terminkalender sehen. Der Auftritt Netanjahus vor den nachgebauten Aktenregalen, die einen geheimen Standort im Iran symbolisieren sollen wäre viel wirkungsvoller und dramatischer, wenn er mit Kriegsgeheul und Action untermalt wäre. Also, wenn Bibi in der Mitte einer Wagenburg stehen würde und die Indianer mit viel Rauch und Feuer um ihn herumreiten. Aber der Iran hat nicht die Pferde oder Kamele gesattelt. Grund wurde geliefert. Im Vorfeld gab es ja einen Angriff auf eine Basis in Syrien. Mutmaßlich iranische Basis. Mutmaßlich israelischer Angriff. Mutmaßlich getötete Iraner.
Missile Attack in Syria Reportedly Kills at Least 16, Raising Regional Tensions

https://www.nytimes.com/2018/04/30/worl ... srael.html
Liberman hat zügig danach verlauten lassen, man wäre durchaus bereit auf einen Schlagabtausch.

Das ist natürlich so eine Sache. So ein Szenario, gar Falle. Wenn der Iran zeitnah reagiert hätte, mit militärischen Gegenmaßnahmen auf den mutmaßlich israelischen Angriff auf eine mutmaßlich iranische Einrichtung, hätte der Auftritt Netanjahus ein ganz andere Wirkung. Während es knallt warnt er. Dabei ist es egal, ob diese Dinge unbedingt zusammengehören. Das iranische Atomprogramm und wechselseitige Vergeltung. Aber diese Komposition hätte natürlich Bibis Intension mit diesem theatralischen Auftritt enorm verstärkt. Nun macht der Iran aber nichts. Es wäre auch nicht clever anders zu reagieren. So wirkt der Auftritt Netanyahus wieder einfach nur Banane.

Tatsächlich hat man sich in Teheran nicht provozieren lassen. Aber, das ist üblich, man vergisst nicht. Israelis vergessen nicht, Iraner nicht oder andere. Nicht jetzt, nicht an dieser Stelle.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Die EU, der Iran und die Internationale Atomenergiebehörde widersprechen Netanjahus Theaterstueck eindeutig. Die Administration des TV- Stars Trump natürlich nicht. Aber wir leben in Zeiten von alternativen Fakten und Fake-News. Dank Trump. Und Bibi macht auch noch ein Theaterstück mit Kulisse daraus. Wie zuvor.

Gefährliches Spiel.
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Re: Bibi Netanjahus heilige Pflicht? Führungsqualitäten/Thread 2

Beitrag von King Kong 2006 »

Was passiert hinter dem Theaterstück Netanjahus über das Atomprogramm Irans? Wozu diese sinnlose Aufführung?
Under Cover of Iran, Netanyahu Just Took Three New Steps Toward Fascism

For Israel's rickety democracy, already shot through with holes, the worst may well be dead ahead

All eyes were on Israel's military headquarters in Tel Aviv Monday night, as Benjamin Netanyahu literally unveiled his magician's cabinets, the glittering CDs and snaggle-toothed binders holding what he said were 55,000 pages and 183 discs of Iran's nuclear secrets.
- The Knesset approved the first of three votes on the Jewish Nation-State Law, which, among other provisions, effectively undermines equality and democracy as guiding principles for Israeli law; effectively downgrades the status of Israel's Arab citizens by downgrading Arabic, presently an official language of the state; and effectively enshrines segregation in Jews-only communities.

- The Knesset gave full approval to an amendment, pushed into passage by Netanyahu, which grants a prime minister "under extreme circumstances" the power to declare war alone, with only the "consultation" of his defense minister. Until now, a declaration of war was a decision for the full cabinet.

- While it is still unclear if the final version of The Nation-State Law will include a provision which would instruct the justice system to give Israel’s Jewish character preference over its democratic one in cases where the two are at odds, a third law passed on Monday may provide a back-door path to the same goal. The law instructs judges to turn to Jewish law and tradition in interpreting legislation open to question. Opposition lawmakers said the law paved the way to a dictatorial, Jewish-nationalist theocracy. Zionist Union MK Merav Michaeli said the law "does not recognize equality, not between Jews and non-Jews, and not between men and women."

https://www.haaretz.com/opinion/.premiu ... -1.6049854
Kurzum während die einen über die Schmierenkomödie vor den Aktenbergen und schimmernden CD´s, die das gesamte iranische Archiv über das Atomprogramm sein sollen lachen, oder den Kopf schütteln oder schimpfen, läuft eine entscheidende Gesetzgebung ab? So eine Taktik wäre nicht neu.
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