islamistischer Antisemitismus

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Wasteland
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islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

In Bezugnahme auf die hier begonnene Diskussion:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7&start=40

Ich denke es ist ein sehr interessantes und Diskussionswürdiges Thema, also bitte hier fortsetzen, denn hier darf ich euch zensieren. :mrgreen: :mrgreen:

Rainald de Gien hat geschrieben:
Wir können uns mit Sicherheit hier noch mehrere Zitate hin und herschieben, was bleibt sind die Grundsätze und die Charta der Hamas ist hier eindeutig auf die Vernichtung Israels und auch der Juden ausgerichtet. Das kann jeder nachlesen.

Auszüge aus der Charta auf deutsch
adal hat geschrieben:Quatschkopf.
1. hast du dich mit den Thesen Küntzels zum islamistischen Antisemitismus nicht befasst,
2. bin auch ich noch nie auf diese eingegangen,
3. habe ich mich stattdessen sehr ausführlich mit Klaus Holz' Thesen zum islamistischen Antisemitismus befasst, der sehr genau differenziert - auch zwischen den Phänomenen Antisemitismus der muslimischen Exilanten und der Islamisten vor Ort.

4. Ist das im Zusammenhang mit der Invasion nicht gerade Thema Nr.1.
Was hier fast alle beharrlich ausblenden und was auch in der Presselandschaft wenig Widerhall findet, ist die strukturelle, ideologisch begründete Friedensunfähigkeit der Djihadisten, und die tiefe Spaltung nicht nur der Palästinenser, sondern auch der islamischen Welt in der Haltung zum sog. Djihad.
Zuletzt geändert von Wasteland am So 4. Jan 2009, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
adal
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Wasteland hat geschrieben:In Bezugnahme auf die hier begonnene Diskussion:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7&start=40
...älterer Beitrag :

Der Antisemitimusforscher Klaus Holz hält den sog. „neuen Antisemitismus“ für den alten. Nicht die Grundstrukturen hätten sich geändert, sondern der Bezugsrahmen nach dem Zweiten Weltkrieg und ein weiteres Mal nach Ende des Kalten Krieges, an den sich die antisemitischen Prämissen und Denkmuster angepasst haben (zur Grundstruktur des Antisemitismus siehe ganz unten*).

Aus dem Beitrag von Klaus Holz in der Broschüre des Bundesinnenministers „Neuer Antisemitismus?“:

1. „Der arabische Nationalismus kämpft... gegen den Imperialismus und für die Freiheit. [...] Und schließlich leidet die arabische Nation unter dem Terror des Zionismus, der auf arabischem Boden seinen Piratenstaat Israel errichtete und das arabische Volk der Palästinenser teils tötete und vertrieb, teils unterwarf und bis heute unterdrückt.“
Ein Antiimp? Weiter im Text:
„...Der Zionismus aber ist bekanntlich der Hauptfeind des Nationalsozialismus, der dem zionistischen Streben nach Weltherrschaft einen erbarmungslosen Widerstand entgegensetzt. Dies alles sind Voraussetzungen zur Bildung eines europäisch-arabischen Großraumes...“,
so Michael Kühnen, der 1991 verstorbene Vordenker der Neonazis.

2. Islamistischer Antisemitismus

„...Der Konflikt zwischen PLO und Hamas ist symptomatisch für den Umbruch der Leitideologien in der arabischen Welt. Die Islamisten verstehen sich als revolutionäre Bewegung, die die arabischen Nationalstaaten von ihrem gottlosen, westlich korrumpierten Weg abbringen will.... keine Rückkehr zu einem ursprünglichen, authentischen Islam, sondern eine mit Koranzitaten ausstaffierte Erfindung von Traditionen zu gegenwärtigen politischen Zwecken. ... In diese Grundorientierung fügt sich der moderne Antisemitismus problemlos ein...“

„...In den Worten von Said Qutb: ‚Hinter der Doktrin des atheistischen Materialismus steckte ein Jude; hinter der Doktrin der animalistischen Sexualität steckte ein Jude und hinter der Zerstörung der Familie und der Erschütterung der geheiligten Beziehungen in der Gesellschaft steckte ebenfalls ein Jude.’ Gemeint sind Karl Marx, Sigmund Freud und Émile Durkheim, deren Lehren angeblich die religiösen, ökonomischen, sexuellen und familialen Grundlagen der islamischen Lebensgemeinschaft zerstören. Solche antimodernen Klagen lassen sich je nach zeitlichem Kontext auf eine Vielzahl von Themen ausweiten...“

„Die Hamas ... erklärt, dass die Juden durch ihren Reichtum in der Lage sind, die ‚Weltmedien’ zu beherrschen und ‚Revolutionen in verschiedenen Teilen der Welt anzustacheln’. Sie steckten ‚hinter der Französischen Revolution und hinter den kommunistischen Revolutionen’ sowie hinter dem Ersten Weltkrieg, ‚um das islamische
Kalifat auszulöschen. [...] Sie standen auch hinter dem Zweiten Weltkrieg, in dem sie immensen Nutzen aus dem Handel mit Kriegsgütern zogen und die Etablierung ihres Staates vorbereiteten.’ Diese macht- und verschwörungstheoretische Rhetorik entnehmen die Islamisten offensichtlich nicht dem Koran, sondern den Grundtexten des europäischen Antisemitismus. ‚Ihre Machenschaften wurden in den Protokollen der Weisen von
Zion geplant, und ihr gegenwärtiges Verhalten ist der beste Beweis für das, was dort gesagt wurde.’...“

3. Antizionistischer Antisemitismus

Er entwickelte sich zur sowjetischen Staatsdoktrin nach dem 2. Weltkrieg, seine Wurzeln reichen bis in die 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
“...So wird zum Beispiel 1952 in einem stalinistischen Schauprozess Israel als ‚amerikanischer Paschalik’, das heißt als amerikanischer Verwaltungsbezirk, bezeichnet. Überdies seien die Zionisten unter den ‚amerikanischen Monopolisten’ zahlreich vertreten und würden generell nicht dem ‚werktätigen Volk Israels’, sondern dem ‚amerikanischen Imperialismus’ dienen. Der machtpolitische Hintergrund für diese Identifikation von Zionismus und Amerikanismus ist für die Epoche des Kalten Kriegs offensichtlich. Hinzu kommt, dass die USA als Chiffre für besonders rabiate Modernisierung und kapitalistische Vergesellschaftung stehen, so dass sich Antisemitismus und Antiamerikanismus leicht verbinden lassen.

Das zweite Element bezeichnet man in der Antisemitismusforschung als Täter-Opfer-Umkehr. Sie wird nach der Shoah zentral. Denn angesichts der nationalsozialistischen Judenvernichtung steht jeder Antisemitismus vor dem Problem, die Fortsetzung des Antisemitismus rechtfertigen zu müssen. Im Grunde gibt es hierfür nur drei Möglichkeiten: Entweder man begrüßt den Mord an den Juden oder man leugnet Auschwitz. In der bürgerlichen, linken und linksradikalen Öffentlichkeit jeder Couleur sind solche Behauptungen tabuisiert.
Für die dritte Möglichkeit gilt dies nicht. Sie ist die, die sich bis weit in das rechtsradikale Lager hinein durchgesetzt hat und die nicht nur, aber auch im antizionistischen Antisemitismus zentral ist. In dem schon genannten Schauprozess wird den angeklagten Zionisten, tatsächlich jüdischen Kommunisten, vorgeworfen, sie seien Nazikollaborateure gewesen, hätten nach dem Krieg Nazitäter gerettet und seien mit den westdeutschen Neonazis verbündet. Sie hätten die Shoah benutzt, um ‚sich mit einem Panzer gegen jegliche Kritik zu wappnen und ihr wahres Gesicht geschworener Klassenfeinde mit dem Leiden der Juden zur Zeit der wütenden Naziherrschaft zu verhüllen...’“
(Aktuell beliebte Topoi: Havaara-Abkommen, „Shoah-Business“, oder die von dem user Gawen in diesem Forum gepostete Unterstellung, der „antideutsche“ Boykott der Jewish War Veterans von 1933 habe eine Eskalation in Gang gesetzt, die in den Holocaust mündete).

„...Gegenwärtig etabliert sich eine „Konstellation, in der gerade diese Spielart des Antisemitismus die unterschiedlichsten politischen Lager im Antisemitismus kooperations- und koalitionsfähig macht. Im antizionistischen Antisemitismus können sich der islamisierte, der rechtsradikale, der marxistischleninistische (i. e. stalinistische), der globalisierungskritische und der Antisemitismus der Mitte treffen. Hierfür ist die (allerdings nicht neue) Legitimation des Antisemitismus als Antirassismus und Antifaschismus und, damit verbunden, die Camouflage des Antisemitismus als Antizionismus wesentlich....

....Die Täter-Opfer-Umkehr ist im säkularen wie im islamistischen Antisemitismus so attraktiv, weil sie die israelische Staatsgründung delegitimiert. Israel erscheint nicht mehr als ein Staat der Überlebenden, vielmehr figuriert Auschwitz als ein ‚jüdisch-nazistisches Komplott’, um Israel gründen zu können....“

4. Neue Eintracht im Ost-West-Konflikt

„...Nach 1989, also nach dem Zusammenbruch des alten Ost-West-Gegensatzes, fügen sich die unterschiedlichen Entwicklungslinien des marxistisch-leninistischen beziehungsweise islamistischen Antizionismus und der antisemitischen Vergangenheitsbewältigung zunehmend ineinander, so dass sich ansonsten schwer kompatible Ideologien, Parteien und Bewegungen im Antisemitismus amalgamieren können. Nicht nur die RAF, Möllemann und der Ex-Grüne Karsli haben die palästinensische Sache, oder was sie dafür halten, mit antisemitischen Begründungen unterstützt. Inzwischen gibt es nicht nur eine beträchtliche Zahl rechtsradikaler Sympathie-Erklärungen zugunsten des arabischen Antisemitismus, sondern auch direkte Verbindungen zwischen Organisationen...“
(rechtsextreme und islamistische Blogs verlinken aufeinander, siehe auch NPD-Auftritte im iranischen Fernsehen. Immigrantenvereine vernetzen sich mit dezidiert antisemitischen Organisationen wie Milli Görüs).

Die „...extremen islamistischen beziehungsweise neonazistischen Positionen haben mittlerweile zumindest in Bruchstücken und in etwas anders vorgetragener Terminologie sogar die Mitte des politischen Spektrums erreicht.
Man muss diese Fragmente nur entsprechend zusammenfügen:
Martin Walser schlägt Ignatz Bubis und Genossen zunächst die „Moralkeule“aus der Hand und lässt seinem Todeswunsch gegen den zum Täter erklärten Überlebenden der Shoah, Marcel Reich-Ranicki, dann freien Lauf. Möllemann glaubt öffentlich, dass Friedman und Scharon schuld am Antisemitismus seien – ein Bekenntnis, das die deutsch-arabische Freundschaft stützt, während Roland Kochs hessische CDU illegale Geldzuwendungen als Zuflüsse aus dem Nachlass von Juden tarnt. Der Bundeskanzler und die Justizministerin a. D.steuern eine Portion Antiamerikanismus bei, während die Grünen in Karslis proarabischem Engagement den Antisemitismus erst entdecken, nachdem er zur FDP wechselte.

Dieses Gebräu enthält fünf der attraktivsten Elemente eines zukünftigen Antisemitismus:
Täter- Opfer-Umkehr, Tötungswunsch, jüdisches Geld, Antiamerikanismus, Feindschaft gegen Israel....“
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

*Strukturmerkmale des neuen (alten) Antisemitismus nach Klaus Holz:

(1) "...Jeder Antisemitismus erhebt eine umfassende Klage gegen die moderne Gesellschaft und gegen die Zerstörung der angeblich traditionellen, harmonischen und authentischen Lebensformen. Dabei werden die Juden insbesondere für den Materialismus, die Geldwirtschaft“ und eine amoralische Verrohung verantwortlich gemacht...

(2 )...Das zweite Merkmal des modernen Antisemitismus, die angebliche jüdische Macht. Genauer: Im Antisemitismus personifizieren die Juden die zentralen modernen Machtmittel und die Medien der modernen Gesellschaft. Sie verkörpern das Geld, die Börse, das Finanzkapital, die Presse. Dadurch verfügen die Juden vermeintlich über eine weltumspannende Macht, kraft derer sie alle Völker, Religionen und Kulturen bedrohen. Das Phantasma jüdischer Macht führt im Antisemitismus dazu, jedes nur erdenkliche und als verwerflich beurteilte historische Ereignis den Juden zur Last zu legen. Entscheidend hierfür ist die Personifikation von Macht. Denn dadurch erscheint jedes beliebige historische Ereignis oder der soziale Wandel generell als eine absichtsvolle, geplante Tat, für die ein namhaft zu machender Täter verantwortlich ist....
.... Dieses Merkmal wird in einem immer wiederkehrenden Bild ausgedrückt: Ein blutrünstiger Jude beugt sich über die Weltkugel und hält, wie ein Marionettenspieler, Uncle Sam oder eine andere Machtfigur in der Hand....
...Da 'der Jude' im Verborgenen agiert, spannt er andere ein, um seine klandestinen Machenschaften auszuführen.

(3) Hieraus ergibt sich ein drittes, nicht minder wesentliches und generelles Merkmal. Der Antisemitismus hat eine dreigliedrige Struktur.
Erstens gibt es die jeweilige Wir-Gruppe, also zum Beispiel die Muslime oder die Deutschen. ... Solche partikularen Gruppen sind notwendigerweise nicht singulär. Völker, Rassen und Religionen gibt es nur im Plural. Dem deutschen Volk steht zweitens das französische gegenüber, den Ariern die Slawen, den Muslimen die Christen. In solchen Gegensatzpaaren werden zeitgenössische Feindschaften und Konkurrenzen festgehalten. Mit dem Antisemitismus aber kommt etwas Drittes hinzu: Die Juden werden gerade nicht in der gleichen Weise wie die Franzosen, Slawen oder Christen als anderes Volk, als andere Rasse oder andere Religion konzipiert, sondern als Träger einer weltumspannenden, verborgenen Macht, die nicht nur die Weltherrschaft anstrebt, sondern die Unterschiede zwischen allen Völkern, Rassen und Religionen zersetzen will. Dementsprechend verkörpern die Juden den Internationalismus und werden sowohl vom ‚kapitalistischen Westen als auch vom kommunistischen Osten’ unterstützt. ‚Sie regten die Errichtung der Vereinten Nationen und des Sicherheitsrates an, um [...] die Welt mit Hilfe ihrer Mittelsmänner zu beherrschen.’ Letztlich ist das Ziel der ‚jüdischen’ Bestrebungen, alle unsere partikularen Identitäten aufzulösen.
‚Der Jude’ als Dritter transzendiert, bedroht und zersetzt die binäre Unterscheidung zwischen ‚uns und den anderen’, dank derer die partikulare Gruppenidentität konstruiert wird....

....verblüffende Konsequenz: Da ‚der Jude’ in die Position des Dritten gerückt wird, ist der moderne Antisemitismus genuin transnational, transrassisch beziehungsweise transreligiös und im gleichen Atemzug und aus dem gleichen Grund heraus national, rassisch und religiös. Dies vermeintliche Paradox hat zu großen Verwirrungen und Ungereimtheiten in geläufigen Antisemitismustheorien geführt, da häufig der eine Aspekt gegen den anderen ausgespielt wurde, anstatt ihre konstitutive Zusammengehörigkeit zu begreifen. Der Antisemitismus ist national, rassisch beziehungsweise religiös, je nachdem, wie er die eigene Wir-Gruppe definiert. Er ist transnational, transrassisch oder transreligiös, weil er die Juden als Weltfeind imaginiert....“

der Dritte „... ist als Antagonist aller Wir-Gruppen identifiziert, als der große Verschwörer und Zersetzer aller Ordnung. Deshalb ergibt sich aus der Logik dieser antisemitischen Konstruktion, den Juden das Existenzrecht zu bestreiten. Diese Konsequenz wird manchmal ausdrücklich gezogen, manchmal bleibt sie implizit....“


Siehe auch Küntzel:
"Sprache der Vernichtung"
Zuletzt geändert von adal am So 4. Jan 2009, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
Choelan
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Choelan »

Dann antworte ich auch hier auf Adals Post;
adal hat geschrieben:Quatschkopf.
1. hast du dich mit den Thesen Küntzels zum islamistischen Antisemitismus nicht befasst,
2. bin auch ich noch nie auf diese eingegangen,
3. habe ich mich stattdessen sehr ausführlich mit Klaus Holz' Thesen zum islamistischen Antisemitismus befasst, der sehr genau differenziert - auch zwischen den Phänomenen Antisemitismus der muslimischen Exilanten und der Islamisten vor Ort.

4. Ist das im Zusammenhang mit der Invasion nicht gerade Thema Nr.1.
Was hier fast alle beharrlich ausblenden und was auch in der Presselandschaft wenig Widerhall findet, ist die strukturelle, ideologisch begründete Friedensunfähigkeit der Djihadisten, und die tiefe Spaltung nicht nur der Palästinenser, sondern auch der islamischen Welt in der Haltung zum sog. Djihad.
1. Doch, habe ich. Ich habe mit dir sogar drüber debattiert (Antideutsche Thread glaube ich, im Ges. Forum)

2. doch, bist. Genauer gesagt, hast du sie mir um die Ohren gehauen.

3. Danke, ich gucks mir an. Ich wollte dir bestimmt nicht zu nahe treten, aber das was du mir da von Küntzel geschickt hattest, war gequirlter Unsinn.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Choelan hat geschrieben:2. doch, bist. Genauer gesagt, hast du sie mir um die Ohren gehauen.
Wo denn bitte? Ich habe dir auch nichts von Küntzel geschickt, sondern Küntzel verlinkt, der auf dieser Seite nicht nur eine Analyse aus eigener Feder, sondern auch zwei wichtige Texte der palästinensischen "Muslimbrüder" in deutscher Übersetzung liefert. Auszüge aus der Charta der Hamas (in neuer, verbesserter Übersetzung) und "Sayyid Qutb: Unser Kampf mit den Juden".
Zuletzt geändert von adal am So 4. Jan 2009, 18:39, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von lamb of god »

2005 vs.2009

Hallo Oslo! Seit wann wird der Nobelpreis für einen Wahlkampf verliehen???
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Gretel »

da muß man gar nicht so weit gucken - Übergriffe von muslimischen auf jüdische Schüler z.B. sind in Berlin ziemlich häufig.


http://www.berlin-judentum.de/news/2004/10/islam.htm
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Rainald de Gien hat geschrieben:
Wir können uns mit Sicherheit hier noch mehrere Zitate hin und herschieben, was bleibt sind die Grundsätze und die Charta der Hamas ist hier eindeutig auf die Vernichtung Israels und auch der Juden ausgerichtet. Das kann jeder nachlesen.

Auszüge aus der Charta auf deutsch
Auch bei diesem Text kann man davon ausgehen das damit Israel und die dort lebenden Juden gemeint sind und nicht das "Weltjudentum" wie bei europäischen Antisemiten. Diese verabscheuen das Judentum per se, egal wo. Denn die "jüdische Rasse" ist in ihren Augen Abschaum. Das Konzept von Rassen wird im Islam abgelehnt. Alle Menschen sind Kreaturen Gottes und "gleich niedrig" vor ihm, egal welcher Rasse oder Hautfarbe.
Die Hamas richtet sich "lediglich" gegen Israel und die dort lebenden Juden, die sie natürlich verunglimpfen und wohl vernichten wollen.
Artikel 15: Wenn unsere Feinde islamische Länder usurpieren, ist der Djihad eine bindende Pflicht für alle Muslime. Um der Eroberung Palästinas durch die Juden entgegenzutreten, gibt es keine andere Lösung, als das Banner des Djihad zu erheben. (...)
Ich sehe da aber nach wie vor einen Unterschied.
Zuletzt geändert von Wasteland am So 4. Jan 2009, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Gretel hat geschrieben:da muß man gar nicht so weit gucken - Übergriffe von muslimischen auf jüdische Schüler z.B. sind in Berlin ziemlich häufig.


http://www.berlin-judentum.de/news/2004/10/islam.htm
Ja, aber seit wann gibt es dieses Phänomen in der Art?
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Beitrag von Choelan »

Ich denke, wir reden hier über muslimischen Antisemitismus allgemein, nicht nur spezifisch auf die Hamas und ihre islamistische Kollegen bezogen;


Die Islamisten, allen voran die Hamas würde ich bei einer solchen Betrachtung erstmal aussen vor lassen. Ich sehe es als unmöglich an, im Falle der Hamas noch auszumachen, ob der Antisemitismus nun eine Reaktion auf das Entstehen Israels ist, oder doch tatsächlich von "antisemitischen" Einstellungen (wie Holz sie richtig skizziert!) getrieben wird. Ob nun Qutb`s Gefasel Einfluss hatte, oder doch eher der Hass auf die angeblichen Besatzer überwiegt, kann ich kaum ausmachen.

(Ich schreib dazu allerdings gerade ne Hausarbeit, die poste ich hier sicherlich.)


Reden wir also über den "durchschnitts-Moslem"!
Oberflächlich betrachtet, sind eigentlich 90% aller Moslems antisemitisch - nicht umsonst ist Hitler in Ägypten eher ein beliebter Staatsmann als ein Verbrecher und "schlagt den Juden den Kopf ab" ist eine nicht allzu selten getätigte Aussage.
Ich denke, im Allgemeinen ist diese Gruppe die relevantere, denn es gilt diese zu überzeugen um einen moderateren Gegenpol zu den Islamisten der Muslimbrüder, Hamas, Hisbollah usw. zu schaffen. Wie groß ist der Einfluss von Schriften wie "Die Protokolle der Weisen von Zion" und Said Qutbs Aussagen auf die nicht-radikalen Teile der islamischen Gesellschaft? Wie verbreitet sind antisemitische Stereotype (nach Holz)?

...ich mach mich dann mal auf Quellensuche.
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Rainald de Gien
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Rainald de Gien »

Wasteland hat geschrieben:
Auch bei diesem Text kann man davon ausgehen das damit Israel und die dort lebenden Juden gemeint sind und nicht das "Weltjudentum" wie bei europäischen Antisemiten. Diese verabscheuen das Judentum per se, egal wo. Denn die "jüdische Rasse" ist in ihren Augen Abschaum. Das Konzept von Rassen wird im Islam abgelehnt. Alle Menschen sind Kreaturen Gottes und "gleich niedrig" vor ihm, egal welcher Rasse oder Hautfarbe.
Die Hamas richtet sich "lediglich" gegen Israel und die dort lebenden Juden, die sie natürlich verunglimpfen und wohl vernichten wollen.



Ich sehe da aber nach wie vor einen Unterschied.

Vielleicht hast Du´s ja überlesen, sie unterstellen in aller Deutlichkeit die "Protokolle der Weisen von Zion" als Realität und leiten mehrfach ihre projektierten Handlungsweisen auf diese "Erkenntnis" ab. Allein daraus ist der implizierte Kampf gegen ein imaginäres Weltjudentum mehr als deutlich abzuleiten.
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Re:

Beitrag von Wasteland »

Choelan hat geschrieben:Ob nun Qutb`s Gefasel Einfluss hatte, oder doch eher der Hass auf die angeblichen Besatzer überwiegt, kann ich kaum ausmachen.
Sicher kannst du uns ja dann sagen wer ihn jetzt abgemurkst hat? :mrgreen:
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Gretel »

Wasteland hat geschrieben:
Ja, aber seit wann gibt es dieses Phänomen in der Art?
Leider schon immer.
Und je nach akuter Lage im Nahen Osten häufen sich die Vorfälle.

Es gibt aber auch von muslimischer Seite andere Kräfte:

http://www.j-comm.de/index.php?option=c ... &month...0 - 20k -
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Rainald de Gien »

P.S.

ich finde das neue Strangthema unpassend. Der Unterschied zwischen der Hamas und den Muslimen im allgemeinen ist unübersehbar.

Zudem ist "der" Islam weder theologisch noch politisch einheitlich greifbar. Die Strangüberschrift wird somit ganz ohne jeden Zweifel in die Irre führen und in nur wenigen Augenblicken mit sicherheit zum üblichen Muslimklatschen führen.

Könnte man bitte das Strangthema entsprechend umformulieren ?
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Rainald de Gien hat geschrieben:P.S.

ich finde das neue Strangthema unpassend. Der Unterschied zwischen der Hamas und den Muslimen im allgemeinen ist unübersehbar.

Zudem ist "der" Islam weder theologisch noch politisch einheitlich greifbar. Die Strangüberschrift wird somit ganz ohne jeden Zweifel in die Irre führen und in nur wenigen Augenblicken mit sicherheit zum üblichen Muslimklatschen führen.

Könnte man bitte das Strangthema entsprechend umformulieren ?
Vorschlag? Ich habe extra geschrieben "muslimischer AS" anstatt "islamischer AS". Ich meinte damit AS der von Muslimen praktiziert wird ohne das er islamisch begründet sein muss.
Zuletzt geändert von Wasteland am So 4. Jan 2009, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Choelan »

Wasteland hat geschrieben:
Auch bei diesem Text kann man davon ausgehen das damit Israel und die dort lebenden Juden gemeint sind und nicht das "Weltjudentum" wie bei europäischen Antisemiten. Diese verabscheuen das Judentum per se, egal wo. Denn die "jüdische Rasse" ist in ihren Augen Abschaum. Das Konzept von Rassen wird im Islam abgelehnt. Alle Menschen sind Kreaturen Gottes und "gleich niedrig" vor ihm, egal welcher Rasse oder Hautfarbe.
Die Hamas richtet sich "lediglich" gegen Israel und die dort lebenden Juden, die sie natürlich verunglimpfen und wohl vernichten wollen.
man muss dann in Konsequenz fragen: Ist es überhaupt Antisemitismus, wenn man nicht gegen alle Juden sondern nur gegen die in Israel ist?

Und wenn es welcher ist, trifft dann die Einschätzung von Küntzel nach der es ein "neuer, alter Antisemitismus" ist, zu? Wohl kaum, denn ich persönliche würde den Kampf gegen das "Weltjudentum" als eklatanten Bestandteil des europäischen Antisemitismus bezeichnen - eben dieser Aspekt findet aber keinen Eingang in die Hamas Charta.
Inwiefern es wirklicher "Antisemitismus" ist, der Islamisten treibt, fällt mir schwer zu evaluieren.

Eine Quelle die ich kenne, ist da bspw. das Buch von Sascha Cohen "Children of Jihad", der auf seinen Reisen durch den nahen Osten auch mit jüngeren Hisbollah Mitgliedern zusammentrifft. Als er ihnen nach einigen Treffen gesteht, dass er Jude UND Amerikaner ist, führt das zu seinem Erstaunen zu keinen Problemen. Tatsächlich treffen diese Hizbollah Mitglieder die Aussage "wir hassen Israel, nicht die Juden". - eine interessante Aussage, aber da es alles andere als ein wissenschaftliches Werk ist, weiß ich nicht, inwiefern die Aussage stellvertretend ist.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Gretel hat geschrieben:
Leider schon immer.
Und je nach akuter Lage im Nahen Osten häufen sich die Vorfälle.

Es gibt aber auch von muslimischer Seite andere Kräfte:

http://www.j-comm.de/index.php?option=c ... &month...0 - 20k -
Den Antisemitismus den es heute unter Muslimen gibt, gibt es maximal 90, 100 Jahre. Wenn überhaupt.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Choelan »

Gretel hat geschrieben:
Leider schon immer.
Und je nach akuter Lage im Nahen Osten häufen sich die Vorfälle.

Es gibt aber auch von muslimischer Seite andere Kräfte:

http://www.j-comm.de/index.php?option=c ... &month...0 - 20k -
Was ist immer?
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

lamb of god hat geschrieben:MOD Quellen-Zahlen-Daten
Link zur vollständigen "Charta der Hamas" in Deutsch
Auch die Version ist an wichtigen Stellen gekürzt und wirkt teilweise arg verstümmelt.

englische Version von mideastweb.org:
The Covenant of the Islamic Resistance Movement (Hamas)
adal
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Choelan hat geschrieben:Und wenn es welcher ist, trifft dann die Einschätzung von Küntzel nach der es ein "neuer, alter Antisemitismus" ist, zu? Wohl kaum, denn ich persönliche würde den Kampf gegen das "Weltjudentum" als eklatanten Bestandteil des europäischen Antisemitismus bezeichnen - eben dieser Aspekt findet aber keinen Eingang in die Hamas Charta.
Willst du hier blödeln oder diskutieren?
Artikel 22: Die Feinde häuften (...) einen riesigen und einflussreichen materiellen Wohlstand an, der sie in die Lage versetzte, ihren Traum umzusetzen. Dieser Reichtum erlaubte es ihnen, die Kontrolle über die Weltmedien wie zum Beispiel Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Verlagshäuser, TV-Sender und weitere Dinge dieser Art zu übernehmen. Sie nutzten diesen Reichtum ebenfalls aus, um Revolutionen in verschiedenen Teilen der Welt anzustacheln, um ihre Interessen zur realisieren und die Früchte zu ernten. Sie standen hinter der Französischen Revolution und hinter den kommunistischen Revolutionen und den meisten Revolutionen, von denen man hier und da hört. (...) Sie nutzten das Geld ebenfalls dazu, die Macht über die imperialistischen Länder zu gewinnen und sie dazu zu bringen, viele Länder zu kolonisieren, um die Reichtümer dieser Länder auszubeuten sowie ihre Korruption dorthin zu verbreiten.
Hinsichtlich der regionalen und weltweiten Kriege ist es zweifellos soweit gekommen, dass die Feinde hinter dem I. Weltkrieg standen um so das Islamische Kalifat auszulöschen. Sie sammelten materielle Ressourcen und übernahmen die Kontrolle über zahlreiche Quellen des Wohlstands. Sie erreichten die Balfour-Erklärung und etablierten den Völkerbund, um mit den Mitteln dieser Organisation über die Welt zu herrschen.
Sie standen ebenfalls hinter dem II. Weltkrieg, in dem sie immense Vorteile aus dem Handel mit Kriegsausrüstungen zogen und die Etablierung des Staates Israel vorbereiteten. Sie inspirierten die Errichtung der Vereinten Nationen und des Sicherheitsrats, um den Völkerbund zu ersetzen und die Welt mithilfe ihrer Mittelsmänner zu beherrschen. Es gab keinen Krieg, an welchem Ort auch immer, der nicht ihre Fingerabdrücke trägt. (...)

Artikel 28: Die zionistische Invasion ist auf verschlagene Weise bösartig. Sie schreckt nicht davor zurück, verschlungene Weg zu wählen und alle verabscheuungswürdigen und widerwärtigen Mittel anzuwenden, um ihre Ziele zu erreichen. Um sich einmischen und Spionageaktivitäten vornehmen zu können ist sie in großem Maß auf die Geheimorganisationen angewiesen, z..B. die Freimaurer, die Rotary Clubs, Lions und andere. All diese Geheimorganisationen, von denen einige auch offen arbeiten, agieren für die Interessen des Zionismus und wollen unter dessen Anleitung die Gesellschaften zerstören, Werte vernichten, Verantwortlichkeiten ausschalten, Tugenden ins Schwanken bringen und den Islam auslöschen. Sie steht hinter der Verbreitung von Drogen und Giften aller Art, die ihr Machtausübung und Machtausdehnung erleichtern sollen. (...)

Zionistische Machenschaften setzen sich nämlich endlos fort und werden sich nach Palästina gierig vom Nil bis zum Euphrat ausdehnen. Erst dann, wenn sie komplett die Gegend verdaut haben, auf die sie ihre Finger gelegt haben, werden sie zu noch mehr Expansion voranschreiten und so weiter. Ihr Komplott wurde in den Protokollen der Weisen von Zion niedergelegt: Ihre derzeitiges Verhalten ist der bester Beweis für das, was dort gesagt wurde. (...)
Wie haben keine andere Wahl als alle Kräfte und Energien zu vereinen, um dieser verabscheuungswürdigen Nazi-Tataren-Invasion gegenüberzutreten. Andernfalls werden wir den Verlust unserer Länder erleben, die Entwurzelung ihrer Bewohner, die Ausbreitung von Korruption über den Erdball und die Zerstörung aller religiösen Werte. (...)
Im Rahmen der Kampfarena mit dem Weltzionismus betrachtet sich die Hamas als Speerspitze und Avantgarde. Sie verbindet ihre Anstrengungen mit all denen, die auf dem Schauplatz Palästina aktiv sind. Es müssen jedoch noch mehr Schritte von den arabischen und islamischen Völkern und den islamischen Vereinigungen überall in der arabischen und islamischen Welt unternommen werden, um die nächste Runde im Kampf gegen die Juden, die Händler des Krieges, möglich zu machen. (Übersetzung: M.K. & R.R.C.)
http://www.matthiaskuentzel.de/contents ... ernichtung
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Wasteland
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Man kann ja eigentlich nichtmal Antisemitismus sagen wenn mans genau nimmt, denn Araber sind ja selber Semiten. Korrekterweise müsste es Antijudaismus heissen.
adal
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Wasteland hat geschrieben:Man kann ja eigentlich nichtmal Antisemitismus sagen wenn mans genau nimmt, denn Araber sind ja selber Semiten. Korrekterweise müsste es Antijudaismus heissen.
Grausam. Antijudaismus ist das jahrhundertealte religiös begründete Ressentiment gegen die Juden, Antisemitismus ist die Bezeichnung für die säkular und rassistisch begründete Judenfeindschaft, die die Antisemiten des 19. Jhdt. selbst wählten. Der Begriff ist seither eindeutig und nicht zweideutig.

Auf die Idee, der deutschen Presse den Begriff zu verbieten, um nicht versehentlich Araber zu beleidigen, kam Hitler höchstpersönlich - im Zusammenhang mit den von den Nazis unterstützten Terrorangriffen des Großmufti von Jerusalem auf jüdische Siedlungen. Wer diese originelle Idee verwendet - wie auch unser Freund Jürgen Meyer - bezieht sich auf eine Idee Hitlers (die übrigens nicht umgesetzt wurde).

Wenn du unbedingt ein anderes Fremdwort für Hass gegen Juden oder Judenfeindschaft brauchst, dann nimm Judeophobie.
Zuletzt geändert von adal am So 4. Jan 2009, 20:21, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Rainald de Gien hat geschrieben:

Vielleicht hast Du´s ja überlesen, sie unterstellen in aller Deutlichkeit die "Protokolle der Weisen von Zion" als Realität und leiten mehrfach ihre projektierten Handlungsweisen auf diese "Erkenntnis" ab. Allein daraus ist der implizierte Kampf gegen ein imaginäres Weltjudentum mehr als deutlich abzuleiten.
Natürlich kommt der bereits detailliert ausgefeilte europäische AS denen ganz gelegen. Kann man sich doch auf "Erkenntnisse" berufen, die andere schon seit Jahrhunderten haben. Nämlich, das Juden und Zionisten raffgierig und böse sind und deshalb der Staat Israel kein Existenzrecht hat. Alles in dieser Argumentation fällt jedoch immer wieder auf den Staat Israel zurück.
Selbst der Mufti von Jerusalem, der seines Zeichens ein ziemlicher Judenhasser war hat mit den Nazis im 2. WK hauptsächlich deshalb kooperiert, weil er sich einen deutschen Militäreinsatz in Palästina, gegen die Juden und Briten erhoffte. Selbst die von ihm ausgehobenen muslimischen SS Hilfsdivisionen Handschar und Skanderbeg haben sich für die Juden auf dem Balkan kaum interessiert, sondern nach ihrer Rekrutierung direkt damit angefangen Kroaten und Serben dahinzumetzeln. Und auch das nur mit sehr mässigem Erfolg.
Und viele Muslime haben sich denen erst gar nicht angeschlossen, weil der Panarabische/Panislamische Kram des Muftis sie überhaupt nicht interessiert hat und sie begründeten ihre eigenen Milizen um sich gegen die Cetniks, Ustasha & Co zu wehren.
Von massivem muslimischen AS kann da kaum die Rede sein.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

adal hat geschrieben:Grausam. Antijudaismus ist das jahrhundertealte religiös begründete Ressentiment gegen die Juden, Antisemitismus ist die Bezeichnung für die säkular und rassistisch begründete Judenfeindschaft, die die Antisemiten des 19. Jhdt. selbst wählten. Der Begriff ist seither eindeutig und nicht zweideutig.

Auf die Idee, der deutschen Presse den Begriff zu verbieten, um nicht versehentlich Araber zu beleidigen, kam Hitler höchstpersönlich - im Zusammenhang mit den von den Nazis unterstützten Terrorangriffen des Großmufti von Jerusalem auf jüdische Siedlungen. Wer diese originelle Idee verwendet - wie auch unser Freund Jürgen Meyer - bezieht sich auf eine Idee Hitlers.

Wenn du unbedingt ein anderes Fremdwort für Hass gegen Juden oder Judenfeindschaft brauchst, dann nimm Judeophobie.
Ich bleibe bei Antisemitismus, denn diese Wortklauberei ist mir zuwider. Es war nur eine Randnotiz, die wenn man es sehr genau nimmt nichtsdestotrotz stimmt. Das damit Juden gemeint sind ist ja klar.

P.S. Antijudaismus ist somit aber die Keimzelle das AS.
Zuletzt geändert von Wasteland am So 4. Jan 2009, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Wasteland hat geschrieben:Von massivem muslimischen AS kann da kaum die Rede sein.
Muslimischer Antisemitismus ist sowieso Blödsinn. Der Titel sollte vom Moderator geändert werden, weil es um den islamistischen Antisemitismus geht.

Der wird heutzutage allerdings von den arabischen Massenmedien in der ganzen Region verbreitet, so dass man sich nicht wundern muss, wenn diese Klischees auch von ganz normalen Muslimen, die mit islamistischen Fanatikern nichts am Hut haben, übernommen werden.
Zuletzt geändert von adal am So 4. Jan 2009, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

adal hat geschrieben:Muslimischer Antisemitismus ist sowieso Blödsinn. Der Titel sollte vom Moderator geändert werden, weil es um den islamistischen Antisemitismus geht.
Also. Simsalabim, auf Anregung von Rainald und dir....
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von Choelan »

adal hat geschrieben:Willst du hier blödeln oder diskutieren?

http://www.matthiaskuentzel.de/contents ... ernichtung
Ich hab mir jetzt 3 verschiedene Übersetzungen rausgesucht (das arabische Original finde ich leider nicht);

Artikel 22 schreibt in keinster Weise explizit von "Juden" oder "Zionisten", sondern redet von den Feinden der Hamas. Es ist vollkommen offen, ob damit nun Juden, Christen oder alle Ungläubigen gemeint sind. Das ist wohl auch beabsichtigt, denn so ist es einfacher Feindbilder zu wechseln...
Artikel 28 redet wieder explizit von Zionisten und dem Staate Israel, also eher Antizionismus denn Antisemitismus. Eine explizite Aufforderung zur Vernichtung/Entfernung aller Juden fehlt (im Gegensatz zu "mein kampf"). Im Gegenteil propagiert Artikel 31 sogar explizit eine Koexistenz, wenn auch unter islamischer Vorherrschaft.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Die massenweise Verbreitung der Protokolle der Weisen von Zion im arabischen Raum sprechen definitiv für die nicht geringe Verbreitung eines muslimischen Antisemitismus. Dass aus diesen antisemitischen "Protokollen" sogar mehrteilige Fernsehsendungen gemacht und dann ausgestrahlt werden, macht dies nochmals deutlich.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
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http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Muslimischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Choelan hat geschrieben:Artikel 22 schreibt in keinster Weise explizit von "Juden" oder "Zionisten", sondern redet von den Feinden der Hamas.
Nein, von den Feinden der Menschheit ist die Rede, die hinter allen Übeln stecken, hinter allen Revolutionen, dem ersten und dem Zweiten Weltkrieg, die die UNO beherrschen, die Weltpresse...........Wer mit diesen Feinden gemeint ist, kannst du dann dem Art. 32 entnehmen, in dem auch noch explizit von den Juden die Rede ist:
Ihr Komplott wurde in den Protokollen der Weisen von Zion niedergelegt: Ihre derzeitiges Verhalten ist der bester Beweis für das, was dort gesagt wurde. (...)

Es müssen jedoch noch mehr Schritte von den arabischen und islamischen Völkern und den islamischen Vereinigungen überall in der arabischen und islamischen Welt unternommen werden, um die nächste Runde im Kampf gegen die Juden, die Händler des Krieges, möglich zu machen.
Deine gespielte Naivität ist schon sehr auffällig.
Zuletzt geändert von adal am So 4. Jan 2009, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Kopernikus hat geschrieben:Die massenweise Verbreitung der Protokolle der Weisen von Zion im arabischen Raum sprechen definitiv für die nicht geringe Verbreitung eines muslimischen Antisemitismus. Dass aus diesen antisemitischen "Protokollen" sogar mehrteilige Fernsehsendungen gemacht und dann ausgestrahlt werden, macht dies nochmals deutlich.
Man sollte trotzdem zur Vermeidung von Mißverständnisen vom islamistischen Antisemitismus reden, der in der islamischen Welt bezw. unter "den Muslimen" verbreitet wird, weil es sich um eine aus Europa importierte Ideologie handelt, die vom politischen Islam adaptiert wurde.
Zuletzt geändert von adal am So 4. Jan 2009, 20:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Edit Mod


Offtopic Jürgen
Zuletzt geändert von Wasteland am So 4. Jan 2009, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Edit s.o.
Was hat das denn jetzt bitte mit dem Thema zu tun, Jürgen Meyer?

@adal: Ich stimme dir in der Bezeichnung zu, möchte aber behaupten, dass dieser Antisemitismus nicht zwingend auch einer islamistische Grundeinstellung des Antisemiten bedarf. Beides begünstigt sich lediglich.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 5. Jan 2009, 00:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Kopernikus hat geschrieben:
Was hat das denn jetzt bitte mit dem Thema zu tun, Jürgen Meyer?

@adal: Ich stimme dir in der Bezeichnung zu, möchte aber behaupten, dass dieser Antisemitismus nicht zwingend auch einer islamistische Grundeinstellung des Antisemiten bedarf. Beides begünstigt sich lediglich.

Also der Antisemitismus ist wie der Kolonialismus, Rassismus , Nationalismus und Imperialismus eine Bewegung der europäiscvhen Rechten und Konservativen und er stammt aus Kaisers Zeiten und hat mit dem Nahen Osten schlicht gar nichts zu tun

Selbst der Begriff " Antisemitismus" wurde von Erzkonservativen in D im 19 . Jh geschaffen


Jürgen
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am So 4. Jan 2009, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Kopernikus »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Also der Antisemitismus ist wie der Kolonialismus, Rassismus , Nationalismus und Imperialismus eine Bewegung der europäiscvhen Rechten und Konservativen und er stammt aus Kaisers Zeiten und hat mit dem Nahen Osten schlicht gar nichts zu tun

Selbst der Begriff " Antisemitismus" wurde von Erzkonservativen in D im 19 . Jh geschaffen


Jürgen
Es gibt Antisemitismus im Nahen Osten und er hat einen gar nicht so geringen Einfluss auf den Konflikt ob dir das passt oder nicht.
Deine ewigen manichäischen "Weltbildschnipseleien" (wer hat welchen Begriff erfunden und vor allem wie muss man die "Erfinder" politisch einordnen) sind dabei nicht im geringsten von Belang. Sie verdeutlichen viel mehr, dass dir Antisemitismus ziemlich scheiß egal ist und du dich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen willst. Wie auch, sonst müsste du ja vielleicht noch liebgewonnene Dogmen über bord werfen und das geht ja wohl gar nicht...
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Kopernikus hat geschrieben: Es gibt Antisemitismus im Nahen Osten und er hat einen gar nicht so geringen Einfluss auf den Konflikt ob dir das passt oder nicht.
Deine ewigen manichäischen "Weltbildschnipseleien" (wer hat welchen Begriff erfunden und vor allem wie muss man die "Erfinder" politisch einordnen) sind dabei nicht im geringsten von Belang. Sie verdeutlichen viel mehr, dass dir Antisemitismus ziemlich scheiß egal ist und du dich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen willst. Wie auch, sonst müsste du ja vielleicht noch liebgewonnene Dogmen über bord werfen und das geht ja wohl gar nicht...

Unsinn, denn das hat mit Antisemitismus rein gar nichts zu tun
und Ressentiments gegen Ethnien und Religionen und Rassismus ist mir auch
nicht egal

Nur ist der Rassismus in Israel gegenüber Arabern genauso zu verurteilen

Sonst wird es albern

Ausserdem meinst du wohl eher " Antijudaismus"

http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_bis_1945
Der Antisemitismus ist eine mit Nationalismus, Sozialdarwinismus und Rassismus begründete Judenfeindlichkeit, die seit etwa 1800 in Europa auftrat. Für den Nationalsozialismus war der Rasse-Antisemitismus zentral und führte im vom Deutschen Reich besetzten Europa bis 1945 zum Holocaust.
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am So 4. Jan 2009, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Ausserdem meinst du wohl eher " Antijudaismus"
Wieder diese nationalsozialistischen Albernheiten.
Antisemitismus ist seit 100 Jahren eindeutig und nicht zweideutig. Und der Antijudaismus ist was anderes wie die Judeophobie.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

adal hat geschrieben:Wieder diese nationalsozialistischen Albernheiten.
Antisemitismus ist seit 100 Jahren eindeutig und nicht zweideutig. Und der Antijudaismus ist was anderes wie die Judeophobie.

Der Begriff Antisemitismus ist aber genauso unsinnig wie irreführend wie der Begriff "Nationalsozialismus"


Genauso wie Nazis weder Sozialisten noch national waren, waren auch Antisemiten
Gegner aller Semiten, wozu nämlich auch die Araber gehören , da sie Semiten sind

Aber wer sich gerne unmöglich machen möchte, soll doch den durch Rassisten geprägten Begriff "Antisemitismus" gerne weiterhin benutzen

siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Alldeutscher_Verband
Alldeutscher Verband

Der Alldeutsche Verband bestand von 1891 bis 1939 und war der personell – nicht aber finanziell – kleinste der im deutschen Kaiserreich bestehenden Agitationsverbände. Er wurde als einer der lautstärksten und einflussreichsten Verbände wahrgenommen. Sein Programm war expansionistisch und nationalistisch. Besonders im Österreich-Ungarn der Habsburger kam schon vor dem Ersten Weltkrieg ein ausgeprägter Antisemitismus und Antislawismus hinzu. Regional trat der Alldeutsche Verband in Personalunion mit so genannten Kriegervereinen auf.
Der eigentliche Auslöser für die Gründung des Alldeutschen Verbandes war die Unterzeichnung des Helgoland-Sansibar-Vertrages am 1. Juli 1890. Alfred Hugenberg veröffentlichte in mehreren Zeitungen einen Aufruf, in dem er die Gründung eines „Nationalvereins“ zur Förderung der deutschen Kolonialinteressen anregte. Es kam daraufhin am 28. September 1890 in Frankfurt am Main zu einer Besprechung, die die Alldeutschen später im allgemeinen als ihre eigentliche Geburtsstunde ansahen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Alfred Hugenberg, Emil Kirdorf, Emil Possehl, Friedrich Ratzel und andere.Das Bekenntnis der Alldeutschen zur völligen, nicht an die reichsdeutschen Grenzen gebundenen Gemeinschaft aller Deutschen, ihre völkische Einstellung, machte natürlich vor allem die Habsburgermonarchie zu ihrem hauptsächlichen propagandistischen Angriffsziel, da dort die größten deutschen Bevölkerungsgruppen außerhalb des Deutschen Reiches lebten.[2]

Das Denken der Alldeutschen war durchdrungen von den Lehren des so genannten Sozialdarwinismus und Lamarcks, vom Kampf ums Dasein, vom Recht des Stärkeren und der Überzeugung, das schnell wachsende deutsche Volk brauche mehr Lebensraum, um zu überleben. Bei der Gründung des Alldeutschen Verbandes hieß es: „Der alte Drang nach dem Osten soll wiederbelebt werden.“ Hielt man ihnen vor, sie würden den Minderheiten jene Rechte absprechen, die sie ihrerseits für ihre Stammesgenossen im Ausland forderten, gaben sie offen zu, nur die Interessen des deutschen Volkes zu vertreten, also ihren nationalen Egoismus zum ideologischen Programm erhoben zu haben.[3]Der Staat, den die Alldeutschen in ihren Schriften planten, hätte mit seinen rigiden Ordnungsvorschriften und der Förderung der rassischen Reinheit seiner Bewohner die Vollendung des autoritär strukturierten preußischen Militärstaates mit seiner Obrigkeitsgläubigkeit und allgemeinen Vereinheitlichung, verbunden mit Diskriminierung von Randgruppen und Andersdenkenden, bedeutet.

Am 19. Oktober 1918 verabschiedete die Führungsspitze des Alldeutschen Verbandes einen Aufruf, in dem sich der Verband erstmals öffentlich zum Antisemitismus bekannte. Nach dem Ersten Weltkrieg spielte der Alldeutsche Verband in der Öffentlichkeit allerdings keine große Rolle mehr. Auf Anregung von Spitzenfunktionär und Mentor des Verbandes Paul Tafel hatte Anton Drexler die Deutsche Arbeiterpartei, den Vorläufer der NSDAP, gegründet. In den Wirren nach dem Krieg ergriff er für die Freikorps Partei und pflegte Kontakte zur Thule-Gesellschaft.

Jürgen
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am Mo 5. Jan 2009, 00:12, insgesamt 3-mal geändert.
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von adal »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Der Begriff Antisemitismus ist abwergenauso unsinnig wie irreführend wie der Begriff "Nationalsozialismus"
Red keinen Müll. Das sind feststehende Begriffe, die auch die historische Forschung verwendet.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

adal hat geschrieben:Red keinen Müll. Das sind feststehende Begriffe, die auch die historische Forschung verwendet.

Das mag ja sein aber trotzdem sind sie problematisch und Begriffe die von Erzkonservativen Rassisten und Faschisten gegründet bzw geschaffen wurden
Für ihre rassisch, nicht religiös begründete Judenablehnung erfanden deutsche Judenfeinde um 1880 den Ausdruck „Antisemitismus“. Dieser spielte als politische Ideologie für die Entwicklung zum Holocaust eine wesentliche Rolle.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus

Jürgen
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Wasteland »

Hier ist ein ganz interessanter Artikel zum Thema:
Welchen Stellenwert nimmt der Antisemitismus im Nahostkonflikt ein und wann kann politische Opposition gegen Israel als antisemitisch gedeutet werden?
http://de.qantara.de/webcom/show_articl ... p-1/i.html

Zu lang um ihn hier zu posten, aber lesenswert.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Erstgeborener »

Jürgen Meyer hat geschrieben:
Das mag ja sein aber trotzdem sind sie problematisch und Begriffe die von Erzkonservativen Rassisten und Faschisten gegründet bzw geschaffen wurden
Das ändert nichts daran, dass die Linke nur zu gerne auf den Zug aufgesprungen ist.
"Geh zurück in dein eigenes Land!"

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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Erstgeborener hat geschrieben:
Das ändert nichts daran, dass die Linke nur zu gerne auf den Zug aufgesprungen ist.

Das war aber jetzt ein lustiger Zeitensprung

Könntest bei Raumschiff Entenscheiss anfangen

:giggle:

Äpfel und Birnen
du weisst schon
Zuletzt geändert von Jürgen Meyer am Mo 5. Jan 2009, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
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http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Wasteland hat geschrieben:Hier ist ein ganz interessanter Artikel zum Thema:



http://de.qantara.de/webcom/show_articl ... p-1/i.html

Zu lang um ihn hier zu posten, aber lesenswert.

Ich bin auch der Meinung, dass Antizionismus und Antisemitismus zwei völlig verschiedene Dinge sind
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Erstgeborener »

Jürgen Meyer hat geschrieben:Das war aber jetzt ein lustiger Zeitensprung

Könntest bei Raumschiff Entenscheiss anfangen

:giggle:

Äpfel und Birnen
du weisst schon
Äpfel und Birnen lassen sich beide unter den Begriff subsumieren und somit in einem Atemzug nennen.
Antizionismus ist aber ohnehin nur eine Spielart des Antisemitismus, das müssen wir hier nicht diskutieren.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Erstgeborener hat geschrieben:
Äpfel und Birnen lassen sich beide unter den Begriff subsumieren und somit in einem Atemzug nennen.
Antizionismus ist aber ohnehin nur eine Spielart des Antisemitismus, das müssen wir hier nicht diskutieren.

Antizionismus ist berechtigte Machtkritik und Herrschaftskritik und Antisemitismus ist eine Form des Rassismus

Nicht jede Kritik an der deutschen Regierung Merkel ist Rassismus gegen Deutsche

Wie kann man solche unsinnigen Gedanken entwickeln ?
:ill:
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Talyessin »

Jürgen Meyer hat geschrieben:

Antizionismus ist berechtigte Machtkritik und Herrschaftskritik und Antisemitismus ist eine Form des Rassismus

Nicht jede Kritik an der deutschen Regierung Merkel ist Rassismus gegen Deutsche

Wie kann man solche unsinnigen Gedanken entwickeln ?
:ill:
Unsinnig, lieber Jürgen, wäre es, wenn jemand das Recht der Deutschen auf einen eigenen Staat in Frage stellt.
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von ToughDaddy »

Talyessin hat geschrieben:
Unsinnig, lieber Jürgen, wäre es, wenn jemand das Recht der Deutschen auf einen eigenen Staat in Frage stellt.
Falsch Talyessin. Der in Deutschland hauptsächlich anzutreffende Antizionismus richtet sich gegen die Neozionisten.
1. Der israelischen Expansions- bzw. Besatzungspolitik seit 1967
2. Von speziellen Schritten derselben (Siedlungspolitik, Mauerbau, gezielte Tötungen, etc.)
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Talyessin
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Talyessin »

ToughDaddy hat geschrieben:
Falsch Talyessin. Der in Deutschland hauptsächlich anzutreffende Antizionismus richtet sich gegen die Neozionisten.
1. Der israelischen Expansions- bzw. Besatzungspolitik seit 1967
2. Von speziellen Schritten derselben (Siedlungspolitik, Mauerbau, gezielte Tötungen, etc.)
Meine Antwort richtete sich ausschliesslich um den Vergleich mit der Kritik an der Regierung.
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Jürgen Meyer
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Jürgen Meyer »

Talyessin hat geschrieben:
Unsinnig, lieber Jürgen, wäre es, wenn jemand das Recht der Deutschen auf einen eigenen Staat in Frage stellt.

wird das nicht getan

Einerseits durch DDR Nostalgie und andereseits durch den EU Superstaat ?

Jürgen
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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ToughDaddy
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von ToughDaddy »

Talyessin hat geschrieben:
Meine Antwort richtete sich ausschliesslich um den Vergleich mit der Kritik an der Regierung.
Dann habe ich es falsch verstanden. Wollte es vorsichtshalber aber klarstellen. Weil es doch auch hier diese tolle Formel gibt: Antizionismus = moderner Antisemitismus.
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Talyessin
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Re: islamistischer Antisemitismus

Beitrag von Talyessin »

ToughDaddy hat geschrieben:
Dann habe ich es falsch verstanden. Wollte es vorsichtshalber aber klarstellen. Weil es doch auch hier diese tolle Formel gibt: Antizionismus = moderner Antisemitismus.
Nichts passiert. Wobei, und das ist nunmal nicht ausgedacht, es Antisemiten gibt, die sich hinter dem Antizionismus verstecken.
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