Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
tabernakel
Beiträge: 752
Registriert: Do 26. Mär 2015, 11:12

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von tabernakel »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2017, 19:06)Verstehe ich das jetzt richtig: Mehrere arabische Siedlungszonen mit eigener Polizei, aber ohne eigene Armee, nach dem Muster von Gaza? Bei guter Führung mit Arbeitserlaubnis in Israel, wenn's knirscht, dann eben gesperrte Grenzen wie in Gaza?
Korrekt. Und ja, wenn's zu sehr knirscht dann gibt's wie im Falle Gazas gesperrte Grenzen, so wie durch jeden Staat der Welt in so einem Fall praktiziert, u.a. Ägypten im Falle Gazas. "Gute Führung" im Sinne von kooperativem Verhalten ist das einzige was einen palästinensischen Staatenverbund erlauben wird, da den Palästinensern Souveränität durch militärische Macht fehlt bzw. nur durch fortwährende massive Verletzung des Völkerrechts propagandistisch gespielt werden kann. Allein 12 Jahre & 3 Kriege mit massenhaftem ungelenktem Raketenbeschuss auf Städte aus Gaza, und 20 Jahre massenhafte Beauftragung zum Terror durch massive finanzielle Anreize aus Judea & Samaria / Westjordanland sind dagegen mehr als Grund genug für die Israelis ihnen aus Sicherheitsgründen volle Souveränität zu versagen, sie wären dämlich wenn sie das nicht tun würden.

Kooperatives Verhalten war das einzige was nach dem 2. Weltkrieg zwei deutschen Staaten ihr Überleben in zwei Machtblöcken erlaubte, bei den Siegermächten gab es nämlich viele Stimmen die nicht ganz zu Unrecht fragten ob es das Konzept "Deutschland" nach dem Anzetteln zweier Weltkriege überhaupt nochmals braucht. Und 45 Jahre damit einhergehend eingeschränkte Souveränität haben uns spannenderweise keinen Abbruch getan. Die Palästinenser täten aus meiner Sicht mehr als gut daran sich ein Beispiel zu nehmen, wenn es dafür nicht schon zu spät und der Zug in die nächste Katastrophe nicht bereits längst abgefahren ist.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von H2O »

tabernakel hat geschrieben:(03 Jan 2017, 23:14)

Korrekt. Und ja, wenn's zu sehr knirscht dann gibt's wie im Falle Gazas gesperrte Grenzen, so wie durch jeden Staat der Welt in so einem Fall praktiziert, u.a. Ägypten im Falle Gazas. "Gute Führung" im Sinne von kooperativem Verhalten ist das einzige was einen palästinensischen Staatenverbund erlauben wird, da den Palästinensern Souveränität durch militärische Macht fehlt bzw. nur durch fortwährende massive Verletzung des Völkerrechts propagandistisch gespielt werden kann. Allein 12 Jahre & 3 Kriege mit massenhaftem ungelenktem Raketenbeschuss auf Städte aus Gaza, und 20 Jahre massenhafte Beauftragung zum Terror durch massive finanzielle Anreize aus Judea & Samaria / Westjordanland sind dagegen mehr als Grund genug für die Israelis ihnen aus Sicherheitsgründen volle Souveränität zu versagen, sie wären dämlich wenn sie das nicht tun würden.

Kooperatives Verhalten war das einzige was nach dem 2. Weltkrieg zwei deutschen Staaten ihr Überleben in zwei Machtblöcken erlaubte, bei den Siegermächten gab es nämlich viele Stimmen die nicht ganz zu Unrecht fragten ob es das Konzept "Deutschland" nach dem Anzetteln zweier Weltkriege überhaupt nochmals braucht. Und 45 Jahre damit einhergehend eingeschränkte Souveränität haben uns spannenderweise keinen Abbruch getan. Die Palästinenser täten aus meiner Sicht mehr als gut daran sich ein Beispiel zu nehmen, wenn es dafür nicht schon zu spät und der Zug in die nächste Katastrophe nicht bereits längst abgefahren ist.
Das Beispiel "Umerziehung der Deutschen" gefällt mir. Aber ist ein solches Vorhaben mit den Arabern möglich? Die Araber Israels sind doch von anderen Arabern umgeben, die Israel auch nicht unbedingt freundlich gesonnen sind, auch wenn sie oft so zerstritten sind wie in Irak oder Syrien: Zum Hetzen reicht es doch, aber zum Siegen hoffentlich nicht. Durch die augenblickliche Entwicklung rückt Iran auch näher an Israel heran, mit Duldung durch eine ernst zu nehmende Großmacht. Wie gewiß ist die Zurückhaltung der Türkei in diesem Geschäft? Und wie gewiß ist sich Israel des Wohlwollens der USA in diesem Chaos? Der Nahe Osten wird aus meiner Sicht derzeit heftig umgebaut. Wohin diese Geschichte entartet, das kann hier und jetzt wohl niemand richtig einschätzen.
tabernakel
Beiträge: 752
Registriert: Do 26. Mär 2015, 11:12

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von tabernakel »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2017, 08:20)Das Beispiel "Umerziehung der Deutschen" gefällt mir. Aber ist ein solches Vorhaben mit den Arabern möglich? Die Araber Israels sind doch von anderen Arabern umgeben, die Israel auch nicht unbedingt freundlich gesonnen sind, auch wenn sie oft so zerstritten sind wie in Irak oder Syrien: Zum Hetzen reicht es doch, aber zum Siegen hoffentlich nicht. Durch die augenblickliche Entwicklung rückt Iran auch näher an Israel heran, mit Duldung durch eine ernst zu nehmende Großmacht. Wie gewiß ist die Zurückhaltung der Türkei in diesem Geschäft? Und wie gewiß ist sich Israel des Wohlwollens der USA in diesem Chaos? Der Nahe Osten wird aus meiner Sicht derzeit heftig umgebaut. Wohin diese Geschichte entartet, das kann hier und jetzt wohl niemand richtig einschätzen.
Wohin sich ganz allgemein Geschichte entwickelt kann nie wirklich vorausgesagt werden. Aber selbst für die Türkei und Iran wäre ein Angriff auf Israel wohl auch weiterhin ein unverdaulicher Brocken, schon alleine weil die Israelische Luftwaffe weiterhin sehr modern bestückt ist. Die Türkei mag sehr stolz auf ihre große F-16 Flotte sein, in Israel werden die ersten Maschinen dieses Typs nicht umsonst gerade aussortiert und durch F-35 ersetzt. Und diese aussortierten Flugzeuge hatten mit der Zerstörung des Osirak Reaktors im Irak Geschichte geschrieben ...
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von H2O »

tabernakel hat geschrieben:(05 Jan 2017, 00:11)

Wohin sich ganz allgemein Geschichte entwickelt kann nie wirklich vorausgesagt werden. Aber selbst für die Türkei und Iran wäre ein Angriff auf Israel wohl auch weiterhin ein unverdaulicher Brocken, schon alleine weil die Israelische Luftwaffe weiterhin sehr modern bestückt ist. Die Türkei mag sehr stolz auf ihre große F-16 Flotte sein, in Israel werden die ersten Maschinen dieses Typs nicht umsonst gerade aussortiert und durch F-35 ersetzt. Und diese aussortierten Flugzeuge hatten mit der Zerstörung des Osirak Reaktors im Irak Geschichte geschrieben ...
Wer weiß, welche Teufeleien sich diese Nachbarn einfallen lassen. Ich vermute auch, daß sie die Fähigkeiten Israels so einigermaßen einschätzen können. Zum Glück für Israel sind Türken und Iraner Wettbewerber um die Führung im Nahen Osten... seit bestimmt fast 700 Jahren.
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Fuerst_48 »

H2O hat geschrieben:(05 Jan 2017, 13:08)

Wer weiß, welche Teufeleien sich diese Nachbarn einfallen lassen. Ich vermute auch, daß sie die Fähigkeiten Israels so einigermaßen einschätzen können. Zum Glück für Israel sind Türken und Iraner Wettbewerber um die Führung im Nahen Osten... seit bestimmt fast 700 Jahren.
Stimmt. Aber das Wohl Israels ist ach von der Uneingkeit der Araber rundherum mitbestimmt.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Nahost-Konferenz: Schwanengesang auf die Zweistaatenlösung

Die französische Nahost-Konferenz sieht wie ein letztes Aufbäumen derer aus, die stets auf einen Palästinenserstaat an der Seite Israels gesetzt haben. Die Zeichen der Zeit deuten in eine andere Richtung. -

derstandard.at/2000050725161/Nahost-Konferenz-Schwanengesang-auf-die-Zweistaatenloesung
Vermutlich.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 hat geschrieben:(15 Jan 2017, 08:45)

Vermutlich.
Die Frage sollte an dieser Stelle vermutlich lauten: Was genau ist die Alternative?
Das ist wohl die Frage aller Fragen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(15 Jan 2017, 09:29)

Die Frage sollte an dieser Stelle vermutlich lauten: Was genau ist die Alternative?
Das ist wohl die Frage aller Fragen.
Da waren wir aber doch schon angelangt:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p3782190

Wer könnte diese Lösung im Ernst verhindern?
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

bennyh hat geschrieben:(15 Jan 2017, 09:29)

Die Frage sollte an dieser Stelle vermutlich lauten: Was genau ist die Alternative?
Das ist wohl die Frage aller Fragen.
Wo ist meine Antwort auf diese Frage hingekommen?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 hat geschrieben:(17 Jan 2017, 23:22)

Wo ist meine Antwort auf diese Frage hingekommen?
Ernsthaft?
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(17 Jan 2017, 21:27)

Da waren wir aber doch schon angelangt:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p3782190

Wer könnte diese Lösung im Ernst verhindern?
H2O hat geschrieben:(03 Jan 2017, 19:06)

Verstehe ich das jetzt richtig: Mehrere arabische Siedlungszonen mit eigener Polizei, aber ohne eigene Armee, nach dem Muster von Gaza? Bei guter Führung mit Arbeitserlaubnis in Israel, wenn's knirscht, dann eben gesperrte Grenzen wie in Gaza?
Die Frage ist, ob das im 21. Jahrhundert tatsächlich dauerhaft durchführbar ist. Ich hab da so meine Zweifel, dass "mehrere Siedlungszonen" als dauerhafte Lösung von der Weltöffentlichkeit akzeptiert werden würde.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(18 Jan 2017, 01:09)

Die Frage ist, ob das im 21. Jahrhundert tatsächlich dauerhaft durchführbar ist. Ich hab da so meine Zweifel, dass "mehrere Siedlungszonen" als dauerhafte Lösung von der Weltöffentlichkeit akzeptiert werden würde.
Die Weltöffentlichkeit begleitet die Abläufe im Nahen Osten seit vielen Jahrzehnten. Besonders eindrucksvoll ist das Ergebnis dieser Mühen sicher nicht. Woher nehmen Sie die Gewißheit, daß das nicht "ewig" so weiter gehen wird?
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2017, 01:57)

Die Weltöffentlichkeit begleitet die Abläufe im Nahen Osten seit vielen Jahrzehnten. Besonders eindrucksvoll ist das Ergebnis dieser Mühen sicher nicht. Woher nehmen Sie die Gewißheit, daß das nicht "ewig" so weiter gehen wird?
Die Geschichte lehrt, dass nicht ewig andauert. Das Kalkül "es hat sich die letzten X Jahrzehnte nichts verändert, also wird sich auch ewig nichts verändern", halte ich, gelinde gesagt, für töricht.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

bennyh hat geschrieben:(18 Jan 2017, 00:17)

Ernsthaft?
Ok, dann nochmal.

Kerry und Co. sprechen es dezent an. Dann wäre die Demokratie in Gefahr. Das ist von freundlich gesonnenen Diplomaten diplomatisch sehr verklausuliert. Einige sprechen da auch von Apartheid.
Warnings that Israel might become an apartheid state in the future

Ehud Olmert, then Deputy Prime Minister of Israel, commented in April 2004 that; "More and more Palestinians are uninterested in a negotiated, two-state solution, because they want to change the essence of the conflict from an Algerian paradigm to a South African one. From a struggle against 'occupation,' in their parlance, to a struggle for one man, one vote. That is, of course, a much cleaner struggle, a much more popular struggle—and ultimately a much more powerful one. For us, it would mean the end of the Jewish state."[350] Olmert made a similar remark in November 2007 as Prime Minister: "If the two-state solution collapses, and we face a South African-style struggle for equal voting rights, then the State of Israel is finished."[351][352]

When speaking in a national security conference in Israel, Ehud Barak warned that unless Israel makes peace with the Palestinians it will be faced with either a state with no Jewish -majority or an "apartheid" regime. "As long as in this territory west of the Jordan river there is only one political entity called Israel it is going to be either non-Jewish, or non-democratic," Barak said. "If this bloc of millions of Palestinians cannot vote, that will be an apartheid state."[353]

According to Jeffrey Goldberg, US president Barack Obama has consistently expressed a view that unless Israel extricates itself from the lives of West Bank Palestinians, it will eventually be seen internationally as an apartheid state.[354] John Kerry, secretary of state of the Obama administration, expressed similar views in 2014.[355] This sparked criticism from Americans and Israelis.[356][357] Later Kerry made it clear that he didn't call Israel an apartheid state, but if he did he should have chosen different words.[358]

In 2010, Mick Davis, chairman of the UK Jewish community and executive of the Jewish Leadership Council stated that Israel could in the future become an apartheid state unless there was a two-state solution with the Palestinians, "because we then have the majority going to be governed by the minority".[359] However, at the same meeting he also said explicitly "Israel is not today an apartheid state.... Even though we have things that are entirely offensive to us passed in the Knesset, those things come from tactical issues ... and do not represent the mainstream of Israeli society."[360]

The Economist warned in 2005 that if Israel did not withdraw from the West Bank and Gaza Strip, it would be forced in the future an "impossible choice" of becoming either an apartheid state, or a binational state with Jews as a minority.[361]

Zbigniew Brzezinski, former United States National Security Advisor to President Carter, commented that the absence of a resolution to the Israeli-Palestinian conflict is "likely to produce a situation which de facto will resemble apartheid".[362]

According to Hirsh Goodman, David Ben-Gurion said on Israeli radio after the 1967 Arab–Israeli War that Israel would become an apartheid state if it did not rid itself of the Palestinian territories and their Arab population as soon as possible.[363]

In 2015 Meir Dagan, a former head of Israel's intelligence agency Mossad, said a continuation of prime minister Netanyahu's policies would result in an Israel that is either a bi-national state or an apartheid state.[364]

In 2015, an off record recording from 1976 was revealed, in which than prime minister Yitzhak Rabin says: "Because of the population [the Palestinians] it can't last for long. If we don't want to reach apartheid, with having a million and a half Palestinians inside the Jewish state"[365]

In 2016, Jay Michaelson writing for The Forward, in response to polls that indicate a rising Israeli belief the 2 State solution is not possible, and signs of a consolidation in power of a revisionist vision of a Greater Israel which, he argued, was intent on grinding down into surrender Palestinian nationalist aspirations, stated that, '(a)s a temporary policy, the occupation is unjust. As a permanent one, it is apartheid.' [366]

https://en.wikipedia.org/wiki/Israel_an ... the_future
Entweder man stellt sich darauf ein, siehe oben, oder man generiert einen Staat, wie den Threadtitel. Das wäre dann aber das Ende eines jüdisch dominierten und geprägten Israel.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(18 Jan 2017, 07:53)
Entweder man stellt sich darauf ein, siehe oben, oder man generiert einen Staat, wie den Threadtitel. Das wäre dann aber das Ende eines jüdisch dominierten und geprägten Israel.
Oder wir finden uns damit ab, dass Zukunftsprognosen im Nahen Osten bisher noch immer in die Hose gegangen sind.

:)
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(18 Jan 2017, 04:24)

Die Geschichte lehrt, dass nicht ewig andauert. Das Kalkül "es hat sich die letzten X Jahrzehnte nichts verändert, also wird sich auch ewig nichts verändern", halte ich, gelinde gesagt, für töricht.
Die Geschichte lehrt ...hinterher. Zur Weissagung ungeeignet. Israel steht wirtschaftlich und in seiner Verteidigungsfähigkeit besser da als vor besagten Jahrzehnten. Warum sollte sich daran etwas zum Schlechteren ändern? Die Bildungsbeflissenheit der Israelis und die staatlichen Ausgaben für Bildung, Wissenschaft und Forschung halten jedem Vergleich stand. Änderungen zum Schlechteren sind schon deshalb äußerst unwahrscheinlich.

Ach, wenn doch nur unser deutscher Staat diese Prioritäten setzte!
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(18 Jan 2017, 08:53)

Die Geschichte lehrt ...hinterher. Zur Weissagung ungeeignet.
Diejenigen Staaten / Kulturen / Zivilisationen, die imstande und willig sind, aus der Geschichte zu lernen und entsprechende Lehren zu ziehen, haben in der Regel eine höhere Lebenserwartung als jene, die die Augen verschließen und darauf setzen, dass alles ewig so weitergeht wie bisher.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh hat geschrieben:(18 Jan 2017, 10:14)

Diejenigen Staaten / Kulturen / Zivilisationen, die imstande und willig sind, aus der Geschichte zu lernen und entsprechende Lehren zu ziehen, haben in der Regel eine höhere Lebenserwartung als jene, die die Augen verschließen und darauf setzen, dass alles ewig so weitergeht wie bisher.
Die Geschichte lehrt die Juden, dass sie sich ausschließlich auf sich selbst verlassen können und dass die Staatengemeinschaft sie gnadenlos im Stich lassen wird, wenn es mal wieder an die Vernichtung des jüdischen Volkes geht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Jan 2017, 10:28)

Die Geschichte lehrt die Juden, dass sie sich ausschließlich auf sich selbst verlassen können und dass die Staatengemeinschaft sie gnadenlos im Stich lassen wird, wenn es mal wieder an die Vernichtung des jüdischen Volkes geht.
Genau so ist es, und dafür leistet sich Israel den hohen Aufwand für Bildung, Forschung und Verteidigung. Das lehrt tatsächlich die Geschichte; daraus sollte das deutsche Volk auch seine Lehren ziehen.
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Fuerst_48 »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Jan 2017, 10:28)

Die Geschichte lehrt die Juden, dass sie sich ausschließlich auf sich selbst verlassen können und dass die Staatengemeinschaft sie gnadenlos im Stich lassen wird, wenn es mal wieder an die Vernichtung des jüdischen Volkes geht.
Es war ja auch oft genug in der jüngeren Geschichte der Menschheit so der Fall.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump schwurbelt zum Thema.
Trump geht auf Distanz zu Israels Siedlungsbau

US-Präsidentenprecher Spicer: Neue jüdische Siedlungen "vielleicht nicht hilfreich" Washington/Jerusalem

Die USA haben sich überraschend von Israels Plänen zum Bau einer neuen Siedlung im Westjordanland distanziert. "Wir glauben nicht, dass die Existenz von Siedlungen ein Hindernis für Frieden ist", sagte Sean Spicer, der Sprecher des Weißen Hauses, am Donnerstag. Der Bau neuer Siedlungen und die Ausweitung bestehender Siedlungen seien jedoch "vielleicht nicht hilfreich".

derstandard.at/2000052027654/USA-distanzieren-sich-von-israelischen-Siedlungsbauplaenen
Vielleicht nicht, oder vielleicht doch? Je, nach psychischer Befindlichkeit oder morgendlicher Würfelaugenzahl könnte sich das wieder ändern.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Feb 2017, 10:13)

Trump schwurbelt zum Thema.



Vielleicht nicht, oder vielleicht doch? Je, nach psychischer Befindlichkeit oder morgendlicher Würfelaugenzahl könnte sich das wieder ändern.
Es scheint, in Tel Aviv bzw. Jerusalem war man doch etwas überoptimistisch hinsichtlich Trumps Positionen im Nahostkonflikt. Das ist eben das Problem, wenn man zu sehr auf unberechenbare Verrückte setzt: sie sind unberechenbar.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

bennyh hat geschrieben:(04 Feb 2017, 09:38)

Es scheint, in Tel Aviv bzw. Jerusalem war man doch etwas überoptimistisch hinsichtlich Trumps Positionen im Nahostkonflikt. Das ist eben das Problem, wenn man zu sehr auf unberechenbare Verrückte setzt: sie sind unberechenbar.
Nun ja, grundsätzlich konnte/kann man in Israel schon davon ausgehen, daß man mit Trump besser fährt, als mit Obama. Wobei es anfangs mit Obama ja auch nicht so schlecht lief. Nur mit der Zeit macht einen dieser "unlösbare" Konflikt eben durchaus aggro. Mit einem Netanjahu dabei als Gesprächspartner wird das nicht besser. Es ist ja bekannt, was Sarkozy und Obama über ihn sagten, als sie meinten, daß das Mikro aus ist.

Trump ist schon irgendwie ein unberechbarer Typ. Er hat zwar im Vorfeld gesagt, daß er hinter Israel steht, daß er mit dem Islam ein Problem hat und auch die Frauen und Kinder von islamistischen Terroristen töten wird, schickt seinen Privatanwalt als US-Botschafter nach Israel, hat eine jüdische Tochter und Schwiegersohn, aber er bleibt auch Präsident einer großen Macht. Und das hat eigene Gesetzmäßigkeiten. Auf die muß auch ein TV-Star Rücksicht nehmen, auch wenn er diktatorische Anwandlungen, siehe Verhältnis zur "alternativen Faktenlage" und der freien Presse und Meinungsäußerung hat. Mit Putin wird das noch krachen. Und auch Netanjahu merkt, daß Donald gar nicht so kann, wie er will. Der kann im Vorfeld viel reden, was dann gemacht wird, wird man sehen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie bereits vermutet geht es in die Richtung.
US-Regierung besteht nicht mehr auf Zweistaatenlösung

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 34634.html
Da dürften so einige Hardliner auf allen möglichen Seiten aufatmen. Jetzt heißt es - über kurz oder lang - hopp oder top.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 hat geschrieben:(15 Feb 2017, 08:04)

Wie bereits vermutet geht es in die Richtung.



Da dürften so einige Hardliner auf allen möglichen Seiten aufatmen. Jetzt heißt es - über kurz oder lang - hopp oder top.
Die Frage dürfte wohl sein: handelt es sich hierbei um einen langfristigen Paradigmenwechsel in der US-Außenpolitik? Mit anderen Worten: wenn die Trump-Administration in 4 oder 8 Jahren vorrüber ist, wird man dann wieder auf die 2-Staatenlösung zurückschwingen oder nicht? Wenn ist, dann wird sich die US-Regierung wohl mittelfristig fragen müssen, für welche Lösung sie plädiert. Eine komplett passive Haltung, nach dem Motto: "denkt ihr euch mal was aus, wir unterstützen euch dann", ist für die USA eher untypisch. Möglicherweise wird in naher Zukunft über die Jordanienoption diskutiert werden.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

bennyh hat geschrieben:(15 Feb 2017, 17:14)

Die Frage dürfte wohl sein: handelt es sich hierbei um einen langfristigen Paradigmenwechsel in der US-Außenpolitik? Mit anderen Worten: wenn die Trump-Administration in 4 oder 8 Jahren vorrüber ist, wird man dann wieder auf die 2-Staatenlösung zurückschwingen oder nicht? Wenn ist, dann wird sich die US-Regierung wohl mittelfristig fragen müssen, für welche Lösung sie plädiert. Eine komplett passive Haltung, nach dem Motto: "denkt ihr euch mal was aus, wir unterstützen euch dann", ist für die USA eher untypisch. Möglicherweise wird in naher Zukunft über die Jordanienoption diskutiert werden.
Ich gehe mal davon aus, daß es wie in der Vergangenheit keine großen Veränderungen geben wird. Das geht solange, wie es geht.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Gibt Trump - geplant oder nicht - Stoff für den israelisch-palästinensischen Einheitsstaat?
Für Israels Premier Netanyahu verläuft die Reise nach Washington wenig erfolgreich. US-Präsident Trump demütigt ihn vor der Presse und wirkt in Nahost-Fragen ahnungslos. Ein starker Partner im Weißen Haus? Eher nicht.
Der US-Präsident hatte von ihm kein Bekenntnis zur Zweistaatenlösung gefordert. Er hatte etwas noch viel Schlimmeres getan: Er hatte die Einstaatenlösung als Alternative ins Spiel gebracht.

Diese Lösung wollen nun aber in Israel die wenigsten - und schon gar nicht Netanyahu, die Rechten oder die Siedler. Denn gäbe es nur noch einen Staat, der die palästinensischen Gebiete umfasst, müsste man den Palästinensern demokratische Rechte einräumen. Sie würden dann wählen und die Politik mitbestimmen. Israel wäre auch demografisch kein jüdischer Staat mehr - etwa die Hälfte der Bevölkerung wäre arabisch. Vertreter der Palästinenser verkündeten dementsprechend seelenruhig, mit einer demokratischen Einstaatenlösung könne man leben.
Genau das war zu befürchten. Aus israelischer Sicht.

Trump und sein Comedyberaterstab hatte wie immer keine Ahnung...
Trump nutze Netanyahus Besuch als pompöses Ablenkungsspektakel, wirkte aber ahnungslos. Die Idee der Rechten schien ihm ebenso wenig vertraut wie die Tatsache, dass es bereits zuvor Friedensinitiativen gab, welche die arabischen Staaten miteinbezogen hatten.
... aber dadurch erfrischend undiplomatisch Netanyahu, nein Bibi, wie ihn Trump nannte, vor versammelter Presse schlecht aussehen lassen. Die Einstaatenlösung. Andere Politiker haben das vor Trump dezenter ausgedrückt.
"Wir machen einen Deal", verkündete er und drehte sich zu Netanyahu. Der murmelte wenig begeistert etwas Unverständliches - schließlich ist der israelische Premier bekannt für die von ihm bevorzugte Stillstandpolitik, die ihn seit Jahren an der Macht hält. "Er wirkt nicht besonders optimistisch", machte sich Trump daraufhin lustig, aber er sei optimistisch. Es werde ein großartiger Deal, sagte er, während Netanyahu rot anlief.
Etwas, was die israelischen Analytiker der Nachrichtendienste schon vor Jahren unkten, Israel wird mit seiner Haltung zu einer Art Belastung für die USA. Die USA sind gezwungen Interessensgeleitet zu handeln, um ihre Status halten zu können. Es wird die Frage sein, ob ein Netanyahu und seine Haltung einem Dauerkonflikt mit einer ganzen Region, hunderten Millionen Menschen und Staats-Wirtschaften, Rohstoffen und Absatzmärkten entgegen zu stellen sind. Ob es das Wert ist. Oder ob das eher ein Bremsklotz für die USA in der Region ist. Was ist von Wert für die USA an der Haltung Netanyahus und Co.´s festzuhalten?

2010
Mossad Chief: Israel Gradually Becoming Burden on U.S.
read more: http://www.haaretz.com/israel-news/moss ... s-1.293540
Es ist eine Sache, wenn zwei Regierungschefs unterschiedlicher Meinung sind, so wie das bei Netanyahu und dem früheren US-Präsident Barack Obama der Fall war. Eine andere Sache ist es, wenn der eine den anderen offensichtlich nicht ernst nimmt. Für Netanyahu war die gemeinsame Pressekonferenz in Washington eine Demütigung. Während er den amerikanischen Präsidenten in höchsten Tönen lobte und gegen Vorwürfe des Antisemitismus verteidigte, behandelte Trump ihn als eine Art Juniorpartner von oben herab.

Doch Trumps Außenpolitik ist rein interessen- und nicht wertegeleitet, darauf muss Netanyahu reagieren. Es geht ums Geschäft; der israelische Regierungschef ist nur noch einer von vielen. Und er hat Trump derzeit wenig zu bieten außer schmeichelhaften Tweets und einem "Koscher"-Stempel in Sachen Xenophobie.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 34891.html
Trump hat auf seiner Art Bibi brutal die Alternative zur Zweistaatenlösung dargelegt. Ob methodisch-didaktisch genial oder auf gewohnter Trumpeltier-Art ist egal.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Fuerst_48 »

Die sog. Politik von Trump schafft womöglich ganz andere Optionen, als bisher vorstellbar war. Andererseits: Trump ist früher oder später "Geschichte" ...
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Trump wird keine Nahostpolitik machen. Dafür versteht er zu wenig vom Konflikt.

Die Maßgaben wird sein Schwiegersohn Jared Kushner setzen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

AIPAC erneuert das Interesse an der Zweiststaatenlösung.
AIPAC RENEWS FOCUS ON TWO-STATE SOLUTION, TRIES TO SHORE UP DEMOCRATIC SUPPORT

Their message was clear: AIPAC is a deeply bipartisan organization, and will continue to represent the political center in Washington that is committed to a two-state outcome.

http://www.jpost.com/American-Politics/ ... ort-485384
Die beiden berühmten Staatsführer Trump und Netanyahu kamen besser nicht persönlich.
Netanyahu and Trump Skip Aipac Meeting

Their absence spoke to the fluid moment in relations between the White House and the Israeli government. While Mr. Trump and Mr. Netanyahu have pulled each other close, dispelling years of friction between Mr. Netanyahu and former President Barack Obama, there are still enough loose ends to make it easier for both leaders to skip the high-profile Aipac meeting.

The United States is pressing Israel for an agreement that would slow down the construction of Jewish settlements in the West Bank — a delicate process that both sides are eager to prevent from upsetting the chummy rapport between Mr. Netanyahu and Mr. Trump.

https://www.nytimes.com/2017/03/27/worl ... .html?_r=0
Vielleicht, weil die Beziehung zwischen beiden verdächtige Moment enthält?
U.S. Jewish Leaders Warn Israel Against Close Embrace of Trump

Top Jewish figures are concerned that Netanyahu and Ambassador Dermer are harming bipartisan support for Israel. Senior official: 'When the prime minister seems like he is literally hugging Trump, that goes beyond diplomatic relationships.'

read more: http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.779860
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Entwicklung wird weiter zementiert.
Israel gründet neue Siedlung: Uno und Palästinenser entsetzt

Erstmals seit 1992 völlige Neugründung einer Siedlung – Guterres alarmiert – PLO: Missachtung der Menschenrechte

Tel Aviv / Jerusalem – Israels Entscheidung, erstmals seit Jahrzehnten eine neue Siedlung im Westjordanland zu gründen, hat auch international scharfen Protest ausgelöst. UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich am Freitag alarmiert. Die Palästinenser warfen Israel am Freitag vor, jegliche Bemühungen um eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zu torpedieren.
Guterres: "Kein Plan B"

"Der Generalsekretär hat stets betont, dass es keinen Plan B für Israelis und Palästinenser gibt, um in Frieden und Sicherheit zusammenzuleben", teilte der Sprecher von Guterres mit. "Er verurteilt alle einseitigen Handlungen, wie die aktuelle, die den Frieden bedrohen und die Zwei-Staaten-Lösung untergraben."

Eine führende Vertreterin der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hanan Ashrawi ortete eine "eklatante Missachtung der palästinensischen Menschenrechte" und forderte die Vereinten Nationen auf, die Einhaltung mehrerer UN-Resolutionen durch Israel sicherzustellen. Der UN-Sicherheitsrat hatte Israel im Dezember zu einem vollständigen Siedlungsstopp in den besetzten palästinensischen Gebieten einschließlich Ost-Jerusalems aufgefordert.

"Verletzung internationalen Rechts"

Die Resolution bezeichnet die Siedlungen als Verletzung internationalen Rechts und als Hürde bei der Umsetzung einer Zweistaatenlösung. Israel hatte daraufhin aus Protest seine jährlichen Zahlungen an die UN um 5,7 Millionen Euro gekürzt.
Es gibt immer einen Plan B, siehe Threadtitel.
Im Februar rief Trump Israel mit Blick auf eine Friedenslösung im Nahostkonflikt zur Zurückhaltung in der Siedlungspolitik auf. Die israelische Regierung versuchte laut Medienberichten in den vergangenen Wochen, eine gemeinsame Linie mit den USA in der Siedlungsfrage zu finden. Dies sei allerdings nicht gelungen, berichtete die Zeitung "Haaretz".

derstandard.at/2000055178451/Palaestinenser-verurteilen-Gruendung-einer-neuen-israelischen-Siedlung
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Bobo
Beiträge: 10964
Registriert: Fr 5. Okt 2012, 10:41

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Bobo »

Alles nur leeres Gebrabbel von Personen, die weder Achtung noch eine Vorstellung von Menschenrechten haben. Welches MENSCHENRECHT wird denn präzise verletzt, wenn in der Nachbarschaft ein Israeli oder Jude, wenn nicht gar beides, ein Haus oder Häuser baut? Wer beanstandet diese Verletzung? Wer oder was ist die beanstandende Institution? Wie hält diese Institution es mit den Menschenrechten von Angehörigen anderer Völker und Religionsgemeinschaften? Diese und weitere Fragen sollte man erst einmal beantworten, bevor man die "große Pauke" der Menschenrechte schlägt. Oder verletzt gar die bloße Nachbarschaft zu einem Juden irgendjemandes Menschenrechte?
Orks raus aus der Ukraine!
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

China betritt die Bühne

Beitrag von King Kong 2006 »

CHINA URGES ESTABLISHMENT OF PALESTINIAN STATE

http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Confl ... ate-486919
China: World Must fix 'Historical Injustice' Against Palestine

http://www.telesurtv.net/english/news/C ... -0004.html
Das ist für viele Beteiligte keine angenehme Situation. Russland könnte an Bedeutung verlieren. Die USA müssen damit umgehen. Der Iran kann sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Und zuletzt auch nicht angenehm für Israel. China selbst... tun sie sich mit dem Thema einen Gefallen?

Auf jedenfall ein ungewohnter Schritt für Peking. Normalerweise bekennen sie sich selten außerhalb des Fernen Ostens zu solchen großen Themen. Naja, Trump will was von China in seinem Hinterhof. Da kann China doch auch etwas von den USA fordern?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
bennyh

Re: China betritt die Bühne

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 hat geschrieben:(13 Apr 2017, 16:42)

Das ist für viele Beteiligte keine angenehme Situation. Russland könnte an Bedeutung verlieren. Die USA müssen damit umgehen. Der Iran kann sich die Butter vom Brot nehmen lassen. Und zuletzt auch nicht angenehm für Israel. China selbst... tun sie sich mit dem Thema einen Gefallen?

Auf jedenfall ein ungewohnter Schritt für Peking. Normalerweise bekennen sie sich selten außerhalb des Fernen Ostens zu solchen großen Themen. Naja, Trump will was von China in seinem Hinterhof. Da kann China doch auch etwas von den USA fordern?
Noch ist China ua. aufgrund fehlender Erfahrung ein politischer Zwerg auf der internationalen Bühne. Das kann sich im Zweifelsfall innerhalb weniger Jahre ändern. Zum jetzigen Zeitpunkt denke ich, ist Chinas Meinung bzgl. des Nahostkonfliktes - noch - relativ irrelevant.
bennyh

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bennyh »

Bobo hat geschrieben:(02 Apr 2017, 12:13)
Alles nur leeres Gebrabbel von Personen, die weder Achtung noch eine Vorstellung von Menschenrechten haben. Welches MENSCHENRECHT wird denn präzise verletzt, wenn in der Nachbarschaft ein Israeli oder Jude, wenn nicht gar beides, ein Haus oder Häuser baut?
Für eine recht ausführliche, leicht verständliche (sofern man englisch versteht) und anschauliche Zusammenfassung einiger der wichtigsten humanitären Aspekte der Besatzungs- und Siedlungspolitik im Westjordanland empfehle ich diesen Vortrag (man kann die ersten 3 Min überspringen):
[youtube][/youtube]
Bobo hat geschrieben:(02 Apr 2017, 12:13)
Wer beanstandet diese Verletzung? Wer oder was ist die beanstandende Institution? Wie hält diese Institution es mit den Menschenrechten von Angehörigen anderer Völker und Religionsgemeinschaften? Diese und weitere Fragen sollte man erst einmal beantworten, bevor man die "große Pauke" der Menschenrechte schlägt.
Welche Rolle spielt es, wer etwas beanstandet hinsichtlich der Frage, ob das Beanstandete nun Recht oder Unrecht ist? In erster Linie ist ja die Bevölkerung von der Besatzung betroffen und nicht welche beanstandende Institution auch immer. Es erscheint mir eine ziemliche nebelige Kerze, die Frage zu stellen, welche Organisation sich - zumeist selbsternannt - im Namen der Bevölkerung beschwert. Nicht, dass es irgendeine Rolle spielen würde, aber zu den "beanstandenden Institutionen" zählen z.B. auch Organisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch, B'Tselem, etc.
Bobo hat geschrieben:(02 Apr 2017, 12:13)
Oder verletzt gar die bloße Nachbarschaft zu einem Juden irgendjemandes Menschenrechte?
s.o. (Video)
Bobo
Beiträge: 10964
Registriert: Fr 5. Okt 2012, 10:41

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Bobo »

bennyh hat geschrieben:(28 Apr 2017, 15:21)

Für eine recht ausführliche, leicht verständliche (sofern man englisch versteht) und anschauliche Zusammenfassung einiger der wichtigsten humanitären Aspekte der Besatzungs- und Siedlungspolitik im Westjordanland empfehle ich diesen Vortrag (man kann die ersten 3 Min überspringen):
[youtube][/youtube]


Welche Rolle spielt es, wer etwas beanstandet hinsichtlich der Frage, ob das Beanstandete nun Recht oder Unrecht ist? In erster Linie ist ja die Bevölkerung von der Besatzung betroffen und nicht welche beanstandende Institution auch immer. Es erscheint mir eine ziemliche nebelige Kerze, die Frage zu stellen, welche Organisation sich - zumeist selbsternannt - im Namen der Bevölkerung beschwert. Nicht, dass es irgendeine Rolle spielen würde, aber zu den "beanstandenden Institutionen" zählen z.B. auch Organisationen wie Amnesty International, Human Rights Watch, B'Tselem, etc.


s.o. (Video)

ich denke, dass ich das Wesentliche verstanden habe. Neues war darunter aber nicht. Ob Organisationen oder Politiker, darunter auch jene, die sich für aufrecht bemüht halten, vielfach stützen sie sich auf Momentbetrachtungen, ohne der Historie Rechnung zu tragen. Ob man eine Gesamtbetrachtung vornimmt oder einen Einzelfall betrachtet, sobald man die Historie zum Zustandekommen außer Acht lässt, ist es mit der Glaubwürdigkeit vorbei. Natürlich ist es wichtig, die jeweiligen Organisationen zu berücksichtigen. Ich kann nicht annehmen, dass man den Grund dafür erklären muss. Ich halte die Argumentationsgrundlagen in dem Konflikt für besonders bemerkenswert. Geht es darum, Israel für Unrecht zu brandmarken, basiert die Argumentationsgrundlage stet auf präzise Einzelfälle. Damit ist nicht die Quantität gemeint, sondern die Argumentationsbasis. Das meint: Geht's darum vermeintliches Unrecht gegen Palästinenser aufzuzeigen, greift man auf spezielle Fälle zu. Barrikaden, Straßensperren und dergleichen samt deren sicherlich unangenehmen Begleiterscheinungen. Vorangegangene Ereignisse, die evtl. zur beanstandeten Maßnahme führten, werden konsequent nicht berücksichtig. Z. B. Transfer von Waffen oder Attentätern. (Nur ein Beispiel) Außen vor bleibst bei der Form der punktuellen Argumentation, dass die politischen Führer für das Wohlsein und den Zustand ihres Volkes verantwortlich sind. Und das sind zur Zeit Hamas und Fatah. Über Hamas muss man nicht groß reden, aber konzentrieren wir uns auf die Fatah, so vermisse ich jegliche konsequente und glaubwürdige Friedensbemühungen; einschließlich der Anerkennung Israels, wie immer die Juden ihren Stadt gestalten wollen sowie das uneingeschränkte Bekenntnis zur Zweistaatenlösung seitens der palästinensischen Führung vor der Weltöffentlichkeit und entsprechende Bemühungen in diese Richtung. Davon ist nichts zu sehen. An der Zweistaatenlösung halten offenbar nur Politiker fernab vom nahen Osten fest: obwohl die Palästinenser jeden ernsthaften Schritt in diese Richtung bisher missen ließen. Wir sehen es an unserem Außenminister. Unfähig oder unwillig den Werdegang des Konfliktes in Gänze zu verinnerlichen, um sich ein angemessenes Urteil zu bilden, verursacht er einen diplomatischen GAU, in dem er die Israelis beinhart brüskiert. Toller Kerl, der aber offensichtlich mehr auf den Erhalt seiner Diäten schielt, als dass er seine Hausaufgaben macht. Wer über die rechtlichen Zustände im nahen Osten reden möchte, der wird die Leistungen der palästinensischen Verantwortungen im vollen Umfang mit in die Waagschale werfen müssen, wenn er glaubwürdig bleiben möchte, und eben nicht darüber sinnieren können, welche Dörfler jetzt ungehindert über irgendwelche Straßen spazieren können. Sperren z. B. mögen hinderlich sein, aber sie retten Menschenleben. Allerdings am ehesten jüdisches. Offenbar ist das Teilen der Schreihälse entweder nicht bewusst oder nicht genug. Ich weiß nicht wirklich, welchen Stellenwert die Zweistaatenlösung in israelischen Kreisen noch hat, aber in palästinensischen, so scheint es mir, war die Option nicht wirklich auf dem Tisch. Ansonsten soll Abbas dem Weltsicherheitsrat doch mal sein hoffentlich längst ausgearbeitetes Konzept mal zur Einsicht vorlegen.
Orks raus aus der Ukraine!
elmore

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von elmore »

Bobo hat geschrieben:(28 Apr 2017, 16:08)

...Ich weiß nicht wirklich, welchen Stellenwert die Zweistaatenlösung in israelischen Kreisen noch hat, aber in palästinensischen, so scheint es mir, war die Option nicht wirklich auf dem Tisch. Ansonsten soll Abbas dem Weltsicherheitsrat doch mal sein hoffentlich längst ausgearbeitetes Konzept mal zur Einsicht vorlegen.
Vielleicht ein Erklärungsansatz:
http://www.augsburger-allgemeine.de/pol ... 95977.html

Die Zweistaatenlösung - für sich betrachtet - scheint nachwievor eine der favorisierten bzw. realistischsten Optionen zu sein. Wohl auch für viele Bürger Israels. Aber nicht um jeden Preis und realistischer Weise auch nur machbar auf der Basis
gegenseitigen Vertrauens und entsprechend auch der Aussicht, dies nicht nur heute kreidefressend zu erklären und morgen mit Hetze oder Hasspropaganda wieder zu torpedieren.

In dieser Situation befindet sich aber meiner Ansicht nach derzeit das Vertrauensverhältnis bzw. das NICHT-Vertrauensverhältnis zwischen Israel und den Palästinensern, vorzugsweise den Vertretern der PA/PLO/Fatah samt deren oberstem Chef, Mahmud Abbas.
Wobei der Chef der PLO, Abbas selbst, das Paradebeispiel dafür ist, wie man systematisch Misstrauen der Gegenseite (hier des israelischen Staates) geradezu züchtet und damit jeder anvisierte Lösung schon im Keim erstickt,
und gleichzeitig dem aus reinem Selbsterhaltungstrieb heraus misstrauendem Gegenüber das Scheitern von Friedensbemühungen elegant in den Schuh schiebt.

Sigmar Gabriels Terror und Hass säender persönlicher Freund Abbas ist schlicht ungeeignet und vertrauensunwürdig, hier als Ansprechpartner oder gar als der Mann zu gelten, der
eine friedliche und auch seitens der Palästinenser dauerhaft eingehaltene Friedensvereinbarung gewährleisten kann UND dies auch will. Was er, Abbas, de facto nicht beabsichtigt.

Darin liegt das Hauptproblem, dass genau das (=das Problem Abbas), so scheint es mir, sowohl in D als auch vielen anderen Europäischen Regierungsstuben incl. der EU in Brüssel nicht erkannt oder
zur (bitteren) Kenntnis genommen werden will. Stattdessen hofiert man einen Lügner, Wahrheitsverdreher und antisemitischen Hetzer reinsten Wassers als Ansprechpartner,
dem man bei seinen antisemitischen Hetzreden auch vor dem EU-Parlament noch zujubelt, statt ihn mit weisser Jacke unverzüglich aus dem Parlamentssaal zu führen.

Hier nur zwei Beispiele des Falschspielers Abbas, mit Auszügen seiner Reden. Eines Mannes, der aus der Sicht Israels - für mich nur zu verständlich - jeden Vertraunenskredit aufgebraucht hat.
Wie auch nachvollziehbar wird, daß man in Israel das gebetsmühlenartige und besserwisserische Insistieren auf der sog. Zweistaatenlösung (um jeden Preis) nicht mehr hören kann.
Egal, ob von calamity-Siggi oder von Martin S., the "inspired one" oder auch von Jean-Claude Fluncker, der obersten EU-Nebelkerze … oder wem auch immer.

Friedensschluß? Zweistaatenlösung? -Gerne! Aber mit wem denn bitte? - Etwa mit diesem Herrn Abbas ????

Abbas im PA-Fernsehen, Sept. 2015:
„Die Al-Aksa-Moschee gehört uns, die Grabeskirche gehört uns. Sie haben kein Recht, sie mit ihren dreckigen Füßen zu beschmutzen. Wir werden ihnen das nicht erlauben, und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um Jerusalem zu beschützen. Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde. Es ist sauberes und reines Blut, Blut, das für Allah vergossen wurde, so Allah es will. Jeder Märtyrer wird das Paradies erreichen, und jeder Verwundete wird von Allah belohnt werden“…
(Abbas glorifizierte genau jenen Geist des „Märtyrertums“, der sich fortan in den Straßen Jerusalem in blutigen Angriffen auf Juden neiderschlug).


Abbas in seiner Rede vor dem EU-Parlament am 25.6.2016
„Wenn die Besatzung endet, wird der Terrorismus verschwinden, es wird keinen Terrorismus im Nahen Osten und nirgends mehr sonst auf der Welt geben.“

„Unsere Hände sind im Wunsch nach Frieden ausgestreckt, wir haben den politischen Willen, Frieden zu erreichen“

„Bestimmte Rabbis in Israel haben ihre Regierung sehr klar dazu aufgefordert, dass unser Wasser vergiftet werden sollte, um Palästinenser zu töten.“

(Bevor er am Ende seiner Rede diese dreiste und erlogene Antisemitische und antiisraelische Hetze absetzte, bestritt Abbas natürlich noch,
dass Palästinenser Hass gegen Israel verbreiten würden. Der Beifall des EU-Parlaments ward ihm gewiss. Und Martin Schulz fand Abbas "inspiring"...).

Mein Fazit: Mit so einem Elektropartner wie Abbas kann man sich auf den FI-Schalter blind verlassen…falls zufällig ein defekter Föhn in der Badewanne landet. Woher auch immer …
Bobo
Beiträge: 10964
Registriert: Fr 5. Okt 2012, 10:41

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Bobo »

elmore hat geschrieben:(28 Apr 2017, 19:12)

Vielleicht ein Erklärungsansatz:
http://www.augsburger-allgemeine.de/pol ... 95977.html

Sigmar Gabriels Terror und Hass säender persönlicher Freund Abbas ist schlicht ungeeignet und vertrauensunwürdig, hier als Ansprechpartner oder gar als der Mann zu gelten, der
eine friedliche und auch seitens der Palästinenser dauerhaft eingehaltene Friedensvereinbarung gewährleisten kann UND dies auch will. Was er, Abbas, de facto nicht beabsichtigt.

Darin liegt das Hauptproblem, dass genau das (=das Problem Abbas), so scheint es mir, sowohl in D als auch vielen anderen Europäischen Regierungsstuben incl. der EU in Brüssel nicht erkannt oder
zur (bitteren) Kenntnis genommen werden will. Stattdessen hofiert man einen Lügner, Wahrheitsverdreher und antisemitischen Hetzer reinsten Wassers als Ansprechpartner,
dem man bei seinen antisemitischen Hetzreden auch vor dem EU-Parlament noch zujubelt, statt ihn mit weisser Jacke unverzüglich aus dem Parlamentssaal zu führen.


Friedensschluß? Zweistaatenlösung? -Gerne! Aber mit wem denn bitte? - Etwa mit diesem Herrn Abbas ????

Abbas im PA-Fernsehen, Sept. 2015:
„Die Al-Aksa-Moschee gehört uns, die Grabeskirche gehört uns. Sie haben kein Recht, sie mit ihren dreckigen Füßen zu beschmutzen. Wir werden ihnen das nicht erlauben, und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um Jerusalem zu beschützen. Wir segnen jeden Tropfen Blut, der für Jerusalem vergossen wurde. Es ist sauberes und reines Blut, Blut, das für Allah vergossen wurde, so Allah es will. Jeder Märtyrer wird das Paradies erreichen, und jeder Verwundete wird von Allah belohnt werden“…
(Abbas glorifizierte genau jenen Geist des „Märtyrertums“, der sich fortan in den Straßen Jerusalem in blutigen Angriffen auf Juden neiderschlug).


Abbas in seiner Rede vor dem EU-Parlament am 25.6.2016
„Wenn die Besatzung endet, wird der Terrorismus verschwinden, es wird keinen Terrorismus im Nahen Osten und nirgends mehr sonst auf der Welt geben.“

„Unsere Hände sind im Wunsch nach Frieden ausgestreckt, wir haben den politischen Willen, Frieden zu erreichen“

„Bestimmte Rabbis in Israel haben ihre Regierung sehr klar dazu aufgefordert, dass unser Wasser vergiftet werden sollte, um Palästinenser zu töten.“

(Bevor er am Ende seiner Rede diese dreiste und erlogene Antisemitische und antiisraelische Hetze absetzte, bestritt Abbas natürlich noch,
dass Palästinenser Hass gegen Israel verbreiten würden. Der Beifall des EU-Parlaments ward ihm gewiss. Und Martin Schulz fand Abbas "inspiring"...).

Mein Fazit: Mit so einem Elektropartner wie Abbas kann man sich auf den FI-Schalter blind verlassen…falls zufällig ein defekter Föhn in der Badewanne landet. Woher auch immer …
Das ist es im Grunde, was ich meine. IN wichtigen Staatspositionen kann man sich keine Bildzeitungsmeinung, gebildet aus Tagesgesprächen, erlauben. Wer den Mund aufmachen möchte, muss die Historie berücksichtigen. Was Abbas betrifft, so denke ich, dass er durchaus einen Weckruf vertragen könnte. Das meint Ansprechpartner, die ihm offen und ehrlich auf dem Kopf zusagen, dass seine verlogenen Aktionen und Reden nicht verborgen geblieben sind und, noch wichtiger, dass sie ab sofort auch harte politische Konsequenten haben werden. Die Zeiten eines heroisch posaunenden Saladins sind vorbei und die Zeit zur Gründung eines Staates Palästinas wird nicht ewig dauern. Irgendwann wird es einfach keinen Verhandlungs-Quadratmeter mehr geben, weil die Zeit die palästinensischen Regierungen einfach überrollt hat.
Orks raus aus der Ukraine!
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Nomen Nescio »

der provider hatte probleme, darum konnte ich nicht eher die meldung weiterleiten.

um etwa 12 uhr heute mittag wurde bei uns in den nachrichten gesagt daß 1. hamas wahrscheinlich heute bekannt gint, daß sie den staat israel nicht mehr vernichten will und 2. die banden mit dem muslim bruderschaft lösen will.

es gibt - wie zu erwarten - einige wenn und aber bemerkungen, aber dieser schritt ist äußerst wichtig.


ist darüber was bekannt?
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Hamas und Israel in den Grenzen von 1967

Beitrag von King Kong 2006 »

Mal sehen, was dran ist.
Hamas ändert erstmals seit 30 Jahren ihr Programm

Die Hamas will offenbar einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 anerkennen. Es wäre ein Durchbruch im Nahostkonflikt. Die israelische Regierung hält die Erklärung jedoch für eine Fälschung.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/h ... 45625.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Senexx

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Senexx »

April, April.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21378
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Hamas und Israel in den Grenzen von 1967

Beitrag von Vongole »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 May 2017, 21:53)

Mal sehen, was dran ist.
Nichts.
Solange die Hamas, wie aus der Meldung hervorgeht, den bewaffneten Widerstand gegen Israel nicht aufgeben will, ist das alles heiße Luft.
Jerusalem als Hauptstadt, aha.
Übrigens finde ich es ausgesprochen "amüsant", dass der Spiegel die Fatah als gemäßigtere Partei der Palästinenser ansieht.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
elmore

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von elmore »

Nomen Nescio hat geschrieben:(01 May 2017, 20:44)

...daß 1. hamas wahrscheinlich heute bekannt gint, daß sie den staat israel nicht mehr vernichten will und 2. die banden mit dem muslim bruderschaft lösen will.
Es wäre hilfreicher, statt in naiven Optimismus zu verfallen, wenn man zur Kenntnis nähme, wer der neue Boss
der Hamas für Gaza seit Februar ist, und Ismail Hanija als bisherigen Hamasfürsten von Gaza ablöst. Wichtig vor allem auch, was das für eine Gestalt ist, dieser Jahia Sinwar.
Ein politischer Gewaltverbrecher reinsten Wassers,
der von den USA - noch unter dem nicht gerade als Israelaffin bekannten Präs. Obama 2015 - auf die Liste der international gefährlichsten Terroristen gesetzt wurde.
Sinwar ist ein erbitterter Israelhasser und da er in diesem Land eine langjährige Haftstrafe abgesessen hat, er wurde zu viermal lebenslänglich verurteilt.
Er kam nur frei im Zuge eines Austauschs mit 1000 anderen Terrorgesellen gegen den damals geknidnappten Isreal. Soldaten Ghilat Schalit.
Jahia Sinwar gilt als Mitbegründer der al-Kassim-Brigaden, gilt militärisch sehr fähig wie absolut skrupellos und gewaltbereit. Er geht über jede Leiche,
wenn es ihm oder seinen sog. politischen Zielen nützt.
Ismail Hanija, dem anerkannten Immobilienhai, dem halb Gaza-Stadt gehört, soll wiederum im Exil in Dubai lebenden Chaled Maschaad beerben.

In diesem Kontext auch nur eine Sekunde zu glauben, diese fintenreiche Dokumentchen wäre wichtig oder würde etwas ändern, ausser die
Welt mal wieder richtig fett zu verarschen, ist schon mehr als naiv.

Ausgerechnet auf Hanija und Sinwar als Friedensanbieter hereinzufallen, wäre ungefähr genauso naiv, wie einem Heroindealer zu glauben, er wolle
seine Junkies von der Drogensucht befreien.

Im übrigen, sofern dieses obskure Papier tatsächlich ein "offizielles" Hamas-Dokument ist, was soll daran wichtig oder gar bahnbrechend sein?
Ausser dem taktischen Winkelzug, vielen blinden EU-Politikern und auch amtierenden Aussenministern Sand in die Augen zu streuen,
indem man - wie großzügig, einen Palästinserstaat in den Grenzen vor dem Sechstagekrieg akzeptieren würde.

Die kühne Behauptung, im übrigen, dass man Israel nicht vernichten wolle, ist durch nichts widerlegt und wäre sogar in diesem Papier
bewiesen, indem man klar zu Ausdruck bringt, weiterhin den bewaffneten Kampf fortsetzen zu wollen.
Und nirgends ist auch nur ansatzweise belegt, dass die Hamas das Existenzrecht Israels anerkennen wolle. Im Gegenteil, man
stellt sogar den Anspruch auf das gesamte historische Palästina als unverzichtbar und weiterhin geltend heraus.

Das Dokument belegt eine Änderung der Hamas-Charta von 1988 nicht, indem sie wesentliche und inakzeptable Forderungen und Ziele
daraus streicht oder aufgibt.

Es bleibt alles wie es ist. Seit 1988.
Z.B. daß sich Hamas als wesentlichen Teil der Muslimbruderschaft definiert, steht nachwievor an
oberster Stelle ihrer Charta:

Auszug daraus:
“Israel wird entstehen und solange bestehen bleiben, bis der Islam es abschafft, so wie er das, was vor ihm war, abgeschafft hat.“
Der Imam und Märtyrer Hassan al-Banna**, Gott hab ihn selig.
(**Anm.: Hassan al-Banna gilt als Gründer der ägyptischen Muslimbruderschaft.
Jener Organisation, die auch Hamas ins "Leben" rief)

Des weiteren ist irgends davon dir Rede, dass die Hamas in ihrer Charta etwa den Art. 2, der die besondere Beziehung und
Wichtigkeit der Muslimbruderschaft und die Verbundenheit der Hamas zu ihr, herausstellt, für nicht mehr gültig oder bindend hält.

Ebenfalls widerspräche jede wie auch immer geartete Verhandlungslösung dem Art. 13 der Hamas-Charta. Kein Wort darüber, dass diese etwa
gelöscht oder nicht mehr maßgeblich wäre.

Auch ist nirgends zu sehen, dass die Ziele der Hamas Charta, was Israel und das Töten von Juden angeht, sich geändert hätte. Siehe Art. 7 und 8
dieser zum politischen Programm erhobenen Willensbekundung, Israel zu vernichten und Juden zu töten. Es wird nachwievor als heilige Pflicht und
der Wille Allahs bezeichnet.

Insgesamt müsste die Hamas ihre gesamte Charta einstampfen, wenn sie plötzlich behauptet, der Konflikt der Hamas und der Palästinenser mit Israel sei kein religiöser,
und auch nicht Grundlage ihres Kampfes = einzig Allah zu gefallen. Das Gegenteil ist der Fall. Es wird nichts gestrichen oder aus der Charta gelöscht.

An dieser Stelle darf man auch mal darüber nachdenken, was dieses großzügige Angebot der Hamas in Wirklichkeit bedeutet?
Zum einen widerspricht es dem Art. 13 ihrer Charta, nach der es keine Verhandlungslösung geben könne und solche auch in diesem Art. 13
für obsolet erklärt werden. Nur eine Lösung durch den Jihad in Frage komme.

Zum zweiten, was würde, im theoretischen Fall diese Akzeptanz bedeuten?
Nichts anderes als einen Verzicht Israels auf ganz Jerusalem, Räumung aller Gebiete, die dem Land zufielen, als es 1967 vernichtet werden sollte.
Kurz eine vollkommen irreale Lösung, die einfach nur Idioten als "Lösung" anbieten ...oder jemand, der gar nicht verhandeln, sondern nur der
Welt mit einer Nebelkerze Friedenswilligkeit vorgaukeln will. Während er schon die nächste kriegerische Attacke eifrig vorbereitet.


Fazit: Ausgerechnet Hanija oder diesem ultraradikalen Terrorismusfanatiker Sinwar Friedenswillen zu unterstellen und auch nur einen Fingerbreit zu vertrauen,
ist schlicht lebensgefährlich. Vor allem für Israel.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Nomen Nescio hat geschrieben:(01 May 2017, 20:44)
um etwa 12 uhr heute mittag wurde bei uns in den nachrichten gesagt daß 1. hamas wahrscheinlich heute bekannt gint, daß sie den staat israel nicht mehr vernichten will ...
Hamas bekräftigte jedoch gleichzeitig den Willen zum bewaffneten Widerstand gegen Israel, den Anspruch auf das gesamte historische Palästina sowie die Forderung nach einer Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge.

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 96087.html
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
King Kong 2006
Beiträge: 6043
Registriert: Di 3. Jun 2008, 11:41
user title: Kongenial

Es geht bei diesem Disput weniger um Haltungsänderungen...

Beitrag von King Kong 2006 »

Wenn es sich offiziell bewahrheitet, das die Hamas Israel als Staat akzeptiert, bis dato sieht es so aus, dann wird es natürlich unangenehm und heikel.

Für mehrere Beteiligte. Aus Sicht Israels sollte man jetzt vorsichtig sein, nicht wie bei der Fatah, jetzt pauschal die Hamas - komplett - links liegen zu lassen. Die Erfahrung zeigt, wie bei der Fatah und dann der Hamas, daß wenn mit der aktuellen Situation nicht gearbeitet wird, dann noch radikalere Gruppen kommen. Mit der aus deren Sicht logischen Begründung, das jedes verhandeln, jede Haltungsänderung eh nichts nützt. Selbst, wenn die Hamas Israel als Staat akzeptiert.

Aber vermutlich wird sowieso nichts in der Frage der Konfliktlösung passieren. Also, das würde mich sehr wundern.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Es geht bei diesem Disput weniger um Haltungsänderungen...

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(02 May 2017, 10:15)

Wenn es sich offiziell bewahrheitet, das die Hamas Israel als Staat akzeptiert, bis dato sieht es so aus, ...
Davon habe ich bisher noch kein Wort lesen können. Es wird nur gesagt, dass man einen Palästinenserstaat innerhalb der Grenzen von 1967 anerkennen wird. Der bewaffnete Kampf gegen Israel wird ausdrücklich weitergehen, da Israel sich auf vorgeblich muslimischen Boden befindet. Das bedeutet, die Aufgabe des Kampfes gegen Israel wäre ein Verrat an den Lehren des Islams.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Es geht bei diesem Disput weniger um Haltungsänderungen...

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(02 May 2017, 10:15)

Wenn es sich offiziell bewahrheitet, das die Hamas Israel als Staat akzeptiert, bis dato sieht es so aus, dann wird es natürlich unangenehm und heikel.

Für mehrere Beteiligte. Aus Sicht Israels sollte man jetzt vorsichtig sein, nicht wie bei der Fatah, jetzt pauschal die Hamas - komplett - links liegen zu lassen. Die Erfahrung zeigt, wie bei der Fatah und dann der Hamas, daß wenn mit der aktuellen Situation nicht gearbeitet wird, dann noch radikalere Gruppen kommen. Mit der aus deren Sicht logischen Begründung, das jedes verhandeln, jede Haltungsänderung eh nichts nützt. Selbst, wenn die Hamas Israel als Staat akzeptiert.

Aber vermutlich wird sowieso nichts in der Frage der Konfliktlösung passieren. Also, das würde mich sehr wundern.
Haben Sie denn eine Vorstellung davon, in welcher Weise eine noch nicht vorhandene arabische Gruppe "noch radikaler" sein könnte als derzeit die HAMAS? Können Sie da mit Beispielen dienen?
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Es geht bei diesem Disput weniger um Haltungsänderungen...

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(02 May 2017, 10:38)

Haben Sie denn eine Vorstellung davon, in welcher Weise eine noch nicht vorhandene arabische Gruppe "noch radikaler" sein könnte als derzeit die HAMAS? Können Sie da mit Beispielen dienen?
Zum Beispiel der islamische Staat, der bereits in Gaza sein Unwesen treibt.

Oder auch der islamische Jihad.

https://de.wikipedia.org/wiki/Islamisch ... C3%A4stina
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47312
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Es geht bei diesem Disput weniger um Haltungsänderungen...

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(02 May 2017, 10:42)

Zum Beispiel der islamische Staat, der bereits in Gaza sein Unwesen treibt.

Oder auch der islamische Jihad.

https://de.wikipedia.org/wiki/Islamisch ... C3%A4stina
Was macht der denn noch schlimmer als HAMAS? Meine Frage ist nicht rethorisch gemeint! HAMAS räumt jede Opposition auf Seite, ermordet Anhänger der Regierung in Ramallah. Bisher ermordet der IS noch keine Israelis, aber damit ist zu rechnen, wenn IS genug Rückhalt haben werden. Das versucht HAMAS aber auch, wo immer sich eine Chance dazu bietet.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41227
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Es geht bei diesem Disput weniger um Haltungsänderungen...

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(02 May 2017, 11:10)

Was macht der denn noch schlimmer als HAMAS?
Naja, die Frage war ja nicht, wer zur Zeit schlimmer ist, sondern welche Gruppen kommen könnten, die noch schlimmer wären. Der IS spielt momentan in Sachen Brutalität und Radikalität in der Champions League unter den Terrororganisationen und der islamische Jihad hat immer wieder versucht, den Waffenstillstand zwischen Hamas und Israel mit eigenen Raketen zu "torpedieren".
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Antworten