Der israelisch-palästinensische binationale Staat

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King Kong 2006
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Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Es sieht tatsächlich so aus, daß es wohl ein Einheitsstaat werden wird. Ich habe das eigentlich immer als ziemlich unrealistisch angesehen, aber die Zweistaatenlösung ist praktisch tot und dient nur noch der theoretischen Diskussion. Reiner Aktionismus - im Nichtstun. Gibt's keine zwei Staaten, wird es zwangsläufig einen Staat geben.
Die palästinensische Schimäre

Die Zweistaatenlösung ist das einzige Modell, das die Politik als Lösung für den Nahostkonflikt diskutiert. Aber einige Intellektuelle aus Israel und Palästina denken längst über einen binationalen Staat nach
Aus den weggesiedelten, übriggebliebenen Bantustangebieten ist nichts mehr zu konstruieren.
Die Zweistaatenlösung sei eben nur mehr Diskurs, ein Ersatzdiskurs, dazu da, die Realität zu vertuschen, die sich durch einen Blick auf die Landkarte ergebe: Aus diesen Landfetzen soll noch ein Staat werden?
Wachsendes Interesse

Aber was ist diese Realität, was für einen Namen hat sie? Damit beschäftigen sich heute sichtbar mehr Wissenschafter und Aktivisten als früher. Das Bruno-Kreisky-Forum für Internationalen Dialog beherbergt seit 2010 eine (nicht öffentliche) Konferenzschiene, bei der israelische und palästinensische Intellektuelle die "Alternativen zur Teilung" erkunden. Nach der Präsentation der Ergebnisse, die nun in Buchform vorliegen, gibt es dazu am Montag eine Veranstaltung in Wien (siehe Artikelende). Auch das VIDC (Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation) thematisierte die "Alternativen" erst kürzlich wieder bei einer Tagung.
Zweifellos: Dieses Denken fällt ziemlich schwer, wenn man das ganze professionelle Leben damit verbracht hat, auf einen Durchbruch in der Zweistaatenlösung zu warten. Bei der VIDC-Konferenz wurde klar, dass manche - etwa ein Botschafter eines wichtigen arabischen Landes - die Alternativendebatte geradezu als Defätismus auffassen: Jetzt, wo ein Palästinenserstaat mehr Unterstützung hat als je zuvor in der Geschichte, wo "Palästina" UN-Beobachterstatus hat und einige europäische Parlamente ihren Regierungen die Anerkennung empfehlen (und Schweden diesen Schritt getan hat), kurz vor dem Ziel also, soll man aufgeben?

Die israelische Arbeitspartei unter Yitzhak Rabin hat sich zu Beginn der 1990er-Jahre ja gerade deshalb auf den Oslo-Prozess eingelassen, weil sie das fürchtete, was jetzt diskutiert wird: ein Einheitsstaat - wie immer dieser dann konkret aussieht -, in dem Israelis und (immer mehr) Palästinenser zusammenleben und in dem früher oder später die Entscheidung zwischen Demokratie und Apartheid getroffen werden müsste. "Einheitsstaat", das funktionierte bisher höchstens als Drohung. Auch der (vom Zionismus nicht unbeeinflusste) Nationalismus der Palästinenser setzte auf einen Staat - die Einsicht, dass er nur auf einem kleinen Teil des historischen Palästina errichtet werden kann und Israel in den Grenzen von 1967 anzuerkennen ist, so wie Israel die großisraelische Idee aufgeben musste, war der Schritt, der Verhandlungen möglich machte.
Rechte- statt staatsorientiert

Die Ablehnung ist entsprechend groß: in Israel schon allein deshalb, weil das Konzept der "gleichberechtigten Bürgerschaft" das Ende des "jüdischen Staates" bedeuten würde, dessen Identität Premier Benjamin Netanjahu ja sogar in Gesetzesform gießen will.

http://derstandard.at/2000011677968/Die ... -Schimaere
Es gibt sicherheitspolitische, kulturhistorische und ökonomische Gründe für Israel bestimmte Gebiete zu halten, die wirklich ernst zu nehmen sind.*Das macht einen funktionierenden Staat Palästina praktisch nicht möglich.

Man muß sich klar werden, daß die Juden die Araber in Israel und in den Gebieten Drumherum nicht mehr loswerden. Andersherum die israelischen Araber und die Palästinenser die Juden nicht mehr loswerden. Sie sind auf engstem Raum relativ verzahnt. Zwangsläufig wird die Realität und die Umstände dafür sorgen, daß es zu einem Einheitsstaat kommen wird. Eine Zweistaatenlösung will anscheinend niemand. Ergo...

Natürlich werden sich Juden wie Araber in so einem Staat in Fragen der Feiertagen, Straßennamen, Atomwaffen, Lerninhalten an Schulen, der Nationalhymne sehr streiten. Vermutlich wird es gewaltätig. Sah man an Jugoslawien, Syrien usw. Besser man trennt sich. In zwei Staaten. Nur wer will (auf israelischer Seite) dieses sich antun? (Siehe Sternchen*)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Checkpointe
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Checkpointe »

Die Idee eines gemeinsamen Staates finde ich sehr gut. Das Gebiet ist ohnehin so klein, dass es viel mehr Sinn macht daraus einen Staat zu bilden als das Gebiet in zwei Staaten zu zerstückeln, von denen mindestens einer nicht von alleine lebensfähig ist.

Aber ich glaube Israel will das auf keinen Fall. Denn dann wäre Israel kein jüdischer Staat mehr. Die Mehrheit der Bevölkerung in diesem Staat wäre dann arabisch. Die Juden hätten in diesem Staat dann keine Privilegien mehr, sondern wären nur normale Bürger als Angehörige einer Minderheit in einem multinationalen Staat.

Auf der anderen Seite macht Israel alles, um die Entstehung eines lebensfähigen palästinensischen Staates zu verhindern.
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Platon
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Platon »

Meines Erachtens läuft jeder Einheitsstaat der nicht allein auf die Unterdrückung der Palästinenser fußt am Ende auch wieder auf eine faktische 2-Staaten-Lösung hinaus. Es heißt dann halt anders und möglicherweise werden manche Sachen in einem Staat geregelt, an der Existenz zweier, klar abgetrennter und sich selbst verwaltender Völker ändert das aber nicht.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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ToughDaddy
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von ToughDaddy »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 02:07 hat geschrieben:Ich würde anstelle von Israel zur wichtigsten Bedingung für eine Einigung machen, dass Palästina grundgesetzlich und dauerhaft auf eine eigene Armee verzichtet und die Überwachung seiner Aussengrenzen den israelischen Behörden überlässt. Das könnte Israel so viel Sicherheit versprechen, dass man tatsächlich Ostjeusalem den Palästinensern überlässt. Das wäre eine gute Lösung für beide Seiten.
Das wäre doch mal vollkommene Unabhängigkeit und ein eigener Staat. :rolleyes:
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Hooligan »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 02:07 hat geschrieben:Ich würde anstelle von Israel zur wichtigsten Bedingung für eine Einigung machen, dass Palästina grundgesetzlich und dauerhaft auf eine eigene Armee verzichtet und die Überwachung seiner Aussengrenzen den israelischen Behörden überlässt.
Und was sollen die Palis als Gegenleistung für diese Doppelbelastung der israelischen Armee bieten?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von MN7 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 02:07 hat geschrieben:Ich würde anstelle von Israel zur wichtigsten Bedingung für eine Einigung machen, dass Palästina grundgesetzlich und dauerhaft auf eine eigene Armee verzichtet und die Überwachung seiner Aussengrenzen den israelischen Behörden überlässt. Das könnte Israel so viel Sicherheit versprechen, dass man tatsächlich Ostjeusalem den Palästinensern überlässt. Das wäre eine gute Lösung für beide Seiten.
Wie soll sich eine palästinensische Regierung ohne Militär gegen Banditen wie Hamas oder Fatah verteidigen?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von garfield336 »

Platon » Mo 16. Feb 2015, 00:58 hat geschrieben:Meines Erachtens läuft jeder Einheitsstaat der nicht allein auf die Unterdrückung der Palästinenser fußt am Ende auch wieder auf eine faktische 2-Staaten-Lösung hinaus. Es heißt dann halt anders und möglicherweise werden manche Sachen in einem Staat geregelt, an der Existenz zweier, klar abgetrennter und sich selbst verwaltender Völker ändert das aber nicht.
Genau so ist es. Alleine schon wegen dem riesigen Wohlstandsgefälle werden die Palästineser sich selbst dann unterdrückt fühlen, wenn sie die gleichen Bürgerrechte wie die Israelis haben. Und diese Ungleichgewicht ist nicht zu beseitigen.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Hooligan »

MN7 » Mo 16. Feb 2015, 08:32 hat geschrieben: Wie soll sich eine palästinensische Regierung ohne Militär gegen Banditen wie Hamas oder Fatah verteidigen?
Das sollen doch die Israelis übernehmen, wie ich es verstanden habe.
Klingt für mich aber utopisch, denn warum sollen israelische Soldaten ihre Köpfe für die Sicherheit der Palästinenser hinhalten?
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King Kong 2006
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie können sich denn "äußerst konservative", radikale Juden und Palästinenser in einem binationalen Staat arrangieren? Oder muß man ihnen kreisverwaltungstechnisch maximale Eigenverantwortung übertragen, um sich ihren Bedürfnissen nach befriedigt in einem gemeinsamen Staat fühlen zu können?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Liegestuhl
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Es wird immer wieder betont, dass der Kolonialismus ohne Rücksicht auf konfessionelle Belange willkürlich Grenzen gezogen hätte und dass dies der Ursprung für den Streit unter den Arabern in der Region ist. Die Muslime im Nahen und Mittleren Osten hauen sich seit Jahrhunderten die Schädel ein, weil sie sich nicht einigen können, ob nun der Schwiegervater oder der Cousin der wahrhaftige Nachfolger des Propheten ist. Wenn Schiiten und Sunniten in einem Land leben, ist es grundsätzlich so, dass eine Gruppe die andere brutal unterdrückt. Wieso kommt man plötzlich auf die Annahme, dass es bei einem Zusammenleben mit Juden anders verlaufen soll?
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Liegestuhl
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 11:15 hat geschrieben: Palästina braucht also keine Armee, um glücklich zu sein, es sei denn es will Krieg gegen Israel führen, was wiederum nur Unglück bedeuten würde.
Die Menschen brauchen eine Perspektive. Sie müssen sehen, dass sie eine Familie ernähren und ihre Kinder in Frieden groß ziehen können. Dann ist es den meisten vollkommen egal, wessen Fahne über einem Land weht.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 02:07 hat geschrieben:Ich würde anstelle von Israel zur wichtigsten Bedingung für eine Einigung machen, dass Palästina grundgesetzlich und dauerhaft auf eine eigene Armee verzichtet und die Überwachung seiner Aussengrenzen den israelischen Behörden überlässt. Das könnte Israel so viel Sicherheit versprechen, dass man tatsächlich Ostjeusalem den Palästinensern überlässt. Das wäre eine gute Lösung für beide Seiten.
Die israelische Gesellschaft ist ja heute schon tief gespalten - die Araber und Juden leben in Israel in ihren eigenen Welten. Misstrauen und Unverständnis auf beiden Seiten.
Eine Ein - Staatenlösung bedeutet nichts anderes als Apartheid, es sei denn, die Juden verabschieden sich von ihrer Definition Israels als "jüdischer Nationalstaat".
Israel hat heute so um die 7 Millionen Einwohner, davon sind 20% Araber. Rechnest du da nochmals 4 Millionen Palästinenser dazu, hätten die Araber in diesem "Einheitsstaat" einen echten politischen Einfluss. Niemals wäre diese Lösung in Israel durchsetzbar.

Amerikanischer Diplomaten sagten zu den letzten Friedensgesprächen folgendes:

"Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hingegen habe zahlreiche Konzessionen gemacht: „Er hat einem demilitarisierten Staat zugestimmt; er hat (von Amerika vorgeschlagene) Grenzen akzeptiert, die es 80 Prozent der Siedler erlaubt hätten, auf israelischem Territorium zu leben; er war einverstanden, dass Israel für seine Sicherheit wichtige Gebiete (vor allem das Jordantal) für weitere fünf Jahre behalten kann und dass dann die Vereinigten Staaten die Kontrolle übernehmen würden“, zitierte die Zeitung die Diplomaten.

Zudem habe sich Abbas damit abgefunden gehabt, dass die jüdischen Stadtviertel in Ostjerusalem unter israelischer Souveränität bleiben würden und die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge von Israels Bereitschaft dazu abhängen würde.
"
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 21351.html

Im Prinzip hatte Abbas dem zugestimmt, was dir auch vorschwebt - und hatte damit keinen Erfolg. Israel lehnte diese Option ab. Warum wohl?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 11:15 hat geschrieben:Wir Iraner haben einen eigenen Staat, der locker über eine Million reguläre Soldaten und Hunderttausende Paramilitärs verfügt. Wir bauen Interkontinentalraketen und seit 20 Jahren auch noch an der Atombombe undsoweiter. Was hat das alles unserem Volk gebracht? Sind wir dadurch freier und reicher geworden? Wir sind ein geknechtetes und geknebeltes Volk, das sich für seine tolle Armee, tollen Staat und tolle Souveränität überhaupt nicht kaufen kann. Du verwechselst also das Glück der normalen Menschen mit dem der Herrschenden.
Ohne seine Armee wäre der Iran heute vermutlich nicht mehr existent und die Iraner würden das Schicksal der Palästinenser teilen. Der Iran wurde mehrfach angegriffen -mit Unterstützung des Westens übrigens- , nur die Wehrhaftigkeit der Iraner verhinderte deren Unterjochung. Die Iraner haben heute ihr Schicksal selbst in der Hand - ein gewaltiger Unterschied zu den Palästinensern, welche sich de facto unter Fremdherrschaft befinden.
Die Iraner sind ein stolzes Volk, niemand kann ihnen ihren Willen aufzwingen - weil sie sich wehren können. Die Palästinenser werden täglich gedemütigt, misshandelt, ihr Wille spielt keine Rolle. Viele Leute in Israel gestehen diesen Menschen nicht mal das Recht zu, sich als Volk zu verstehen, geschweige einen eigenen Staat und ein Leben in Würde und Selbstbestimmung.
http://www.breakingthesilence.org.il/
http://www.btselem.org/

So gewaltig kann der Unterschied zwischen "Armee haben" und "Armee nicht haben" sein.
Zuletzt geändert von fred76 am Mo 16. Feb 2015, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 11:20 hat geschrieben:
Die Menschen brauchen eine Perspektive. Sie müssen sehen, dass sie eine Familie ernähren und ihre Kinder in Frieden groß ziehen können. Dann ist es den meisten vollkommen egal, wessen Fahne über einem Land weht.
So ein Käse.
Genau diese Fahne entscheidet doch letztendlich, ob du eine Perspektive hast, in Frieden leben kannst. Fahnen sind nicht beliebig ersetzbar, Liegestuhl.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 11:32 hat geschrieben: Das sehe ich auch so, aber ich sehe leider auch, dass Israel unter Netanajahu nicht viel für eine endgütige Lösung getan hat.
Das ist richtig. Netanyahu wird sich nicht bewegen, selbst wenn er persönlich gerne möchte. Dafür ist der politische Druck auf ihm zu hoch. Er ist Politiker in einer Demokratie und muss sich dem Wählervotum stellen. Das Misstrauen gegenüber den Arabern ist leider riesengroß und da wäre jeder Schritt auf die Palis zu, eine politische Gefahr für ihn.
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King Kong 2006
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Ich bin weiterhin der Meinung, daß ein Überleben eines jüdischen Staates nur durch eine Zweistaatenlösung gewährleistet sein würde. Das wird natürlich auf Kosten von Sicherheit gehen.

Da aber - warum auch immer - das nicht durchgezogen wird, wird es automatisch zu so etwas wie einem Einheitsstaat bzw. Zweiklassensystem kommen, bzw. das wird sich weiter verfestigen, wie es jetzt schon sich verhält. Praktisch so, wie es bei allen Nachbarn kritisiert wird. Man muß sich im Klaren sein, daß Israel als jüdischer Staat als binnationaler Staat aufhören wird zu existieren. Ich sehe in einem Einheitsstaat keine Möglichkeit, außer Apartheid, den jüdischen Charakter als maßgeblich und dominierend zu erhalten. Das wird bei dem Staatsnamen, Wappen usw. beginnen. Klingt nach larifari, ist aber wichtig. Schließlich soll es alle vertreten. Langfristig.

Ich gehe davon aus, daß niemand in Israel einen Plan hat wie es wirklich weiter geht.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 » Mo 16. Feb 2015, 11:40 hat geschrieben: Ich gehe davon aus, daß niemand in Israel einen Plan hat wie es wirklich weiter geht.
Ich gehe davon aus, dass der Status Quo noch über viele Jahre gehalten wird. Alles deutet darauf hin.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 11:32 hat geschrieben:Ich unterstütze die moderaten Kräfte wie Frau Livi und Herzog. Ich möchte, dass der Konflikt endlich gelöst wird, was nebenbei den Klerikal-Faschisten im Iran einen grossen Schlag versetzen würde.
Livni ist eine der wenigen israelischen Politiker, denen ich einen echten Friedenswillen abkaufe. Leider mag ich nicht an ihren politischen Erfolg glauben. Zu den letzten Wahlen gehörte sie de facto zu den Verlierern - während radikale Kräfte die Sieger waren. Bennett hatte beispielsweise sein gesamtes Wahlprogramm auf die Aussage abgestellt, unter KEINEN Umständen einen Frieden mit den Palästinensern zu unterzeichnen, er lehnt JEDE Einigung ab. KEINE Zugeständnisse, keinen Friedensvertrag. Dieses "Wahlprogramm" brachte ihm als Newcomer aus dem Stand 12 Mandate ein.

Ich würde mir sehr wünschen, dass die rechten und radikalen Kräfte in Israel im März abgestraft werden. Aber ich traue den Umfragen nicht, entschieden wird an der Wahlurne.
Und ich befürchte, die Radikalen werden triumphieren. Überleg mal, bereits heute lebt fast jeder 10. Israeli in der Westbank - und die werden vermutlich keine Livni / Friedensvertrag wählen.

Das Problem des Iran mit den "Klerikal-Faschisten" lösen die Iraner selbst. Das ist ein sehr aufgewecktes Völkchen. Soweit ich das einschätzen kann, ist gerade die Jugend deutlich offener und westlicher geprägt, als das manch "geistlichem Führer" dort lieb ist. Die Perser haut so schnell nix um, auch keine Chomeinis, Chameneis und wie sie alle heißen mögen.
Die Iraner haben auch Pahlavi zum Teufel gejagt, und der hatte sogar die Hilfe und Unterstützung des Westens.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 11:55 hat geschrieben: Solange sich die USA mehr oder minder aus dem Konflikt raushalten, wird sich nichts ändern.
Ich persönlich halte den Einfluss der USA für eher gering. Israelische Politiker machen Politik für Israelis. Sie haben sich bisher selten von US-amerikanischen Drohungen beeindrucken lassen. Die USA kann Israel aus geopolitischen Gründen nicht fallen lassen. Die USA wissen das und Israel weiß das auch. Und einen Obama nimmt dort ohnehin niemand ernst.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Wasteland »

King Kong 2006 » Mo 16. Feb 2015, 12:40 hat geschrieben: Ich gehe davon aus, daß niemand in Israel einen Plan hat wie es wirklich weiter geht.
Ja, kann sein. Ein handlungsfähiger palästinensischer Staat ist für Israel nicht akzeptabel, das hat Netanyahu ja sogar öffentlich gesagt.
Aber alles andere ist für die Palästinenser nicht akzeptabel. Ich denke mal das Israel weiterhin Tatsachen schaffen wird und die Westbank zersiedelt mit dem Ziel dort auch die Dominanz zu gewinnen und die Gebiete Israel anzugliedern.
Bis dahin wird man versuchen den jetzigen Zustand beizubehalten um die Legitimation dafür aufrecht zu erhalten.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 12:49 hat geschrieben:
Ich gehe davon aus, dass der Status Quo noch über viele Jahre gehalten wird. Alles deutet darauf hin.
Das sehe ich auch so.

Was ist der Hauptgrund von Netanjahu zur Alija aufzurufen? Ist es wirkliche Besorgnis um die Sicherheit jüdischer Bürger in Europa? Oder als weitere Lebensversicherung im demografischen Kontext für Israel, bei möglichen Entwicklungen dahinsichtlich?
Netanjahu ruft Juden zur "großen Einwanderung" auf

http://www.t-online.de/nachrichten/ausl ... g-auf.html
Gegebenenfalls es würden "sehr viele" Juden einwandern, was ich nicht glaube, dann könnte das natürlich für das jüdische Israel sein, aber ich glaube, daß es für die Sicherheit Israels nicht unerheblich ist eine "Stimme" auch in Europa zu haben. Und das sind die jüdischen Mitbürger.
Auswanderung aus Israel: "politische und soziale Klaustrophobie"
Die meisten Auswanderer haben einen hohen Bildungshintergrund
Ein überfülltes, angespanntes Land
"Nur noch die Nationalreligiösen sind bereit, für das Land zu kämpfen und zu sterben"

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43928/1.html
Ich halte es für eine gefährliche Taktik auf der einen Seite stets darauf zu verweisen, daß Israel nur einen Knopfdruck von der Vernichtung entfernt ist, wie einige in Israel sagen und auf der anderen Seite zu hoffen, daß wenige auswandern und viele gerade dort hinwandern. Auch, wenn diejenigen, die das betreiben oder sich länger mit dem Thema beschäftigen ein anderes Bild, anderes Hintergrundwissen dazu haben. Der "Otto-Normal-Verbraucher" an der Alija Interessierte überlegt sich doch zweimal, ob er dort seinen Lebensmittelpunkt + Familie setzt?

Ich als Verantwortlicher in Israel würde dies als eine der größten Herausforderungen betrachten da eine vertretbare, zielorientierte effiziente Balance zu halten. Der ehemalige Bauminister Israel (den Namen habe ich vergessen) hat das auch mal thematisiert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 12:03 hat geschrieben: Warum "Klerikal-Faschisten" in Anführungszeichen? Zweifelst Du an, dass das klerikale Regime im Iran faschistisch ist?
Der Name "Faschist" ist nach meinem Verständnis geschichtlich mit Völkermord, Elend und Unterdrückung besetzt, für den es heute (glücklicherweise) nichts Vergleichbares gibt.
Zuletzt geändert von fred76 am Mo 16. Feb 2015, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Wasteland » Mo 16. Feb 2015, 12:01 hat geschrieben: Ja, kann sein. Ein handlungsfähiger palästinensischer Staat ist für Israel nicht akzeptabel, das hat Netanyahu ja sogar öffentlich gesagt.
Aber alles andere ist für die Palästinenser nicht akzeptabel.
Das kommt natürlich ganz darauf an, was man unter "handlungsfähig" versteht. Ein militärisch handlungsfähiges Palästina wäre tatsächlich für Israel inakzeptabel. Und dafür kann ich jedes Verständnis aufbringen.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Wasteland » Mo 16. Feb 2015, 13:01 hat geschrieben:
Ja, kann sein. Ein handlungsfähiger palästinensischer Staat ist für Israel nicht akzeptabel, das hat Netanyahu ja sogar öffentlich gesagt.
Aber alles andere ist für die Palästinenser nicht akzeptabel. Ich denke mal das Israel weiterhin Tatsachen schaffen wird und die Westbank zersiedelt mit dem Ziel dort auch die Dominanz zu gewinnen und die Gebiete Israel anzugliedern.
Bis dahin wird man versuchen den jetzigen Zustand beizubehalten um die Legitimation dafür aufrecht zu erhalten.
Was ich immer nicht unerheblich finde, sind die arabischen Israelis. Egal ob Christen oder Muslime. Egal ob atheistisch oder religiös streng konservativ. Die bleiben ja in Israel. Ca. jeder fünfte Israeli ist Araber. Zur Zeit.

Ich finde, daß man dies losgelöst vom Landgewinn in der Westbank nie vergessen sollte. Ich gehe davon aus, daß irgendwann, kann durchaus noch lange hin sein, das zu einer großen Herausforderung für das jüdische Israel wird. Ganz egal, wieviel sie wo zuersiedeln.

Mein bescheidener Masterplan aus israelischer Sicht war immer, daß ein prosperierender Staat Palästina (und der darf somit nicht zerbantustant sein) Anreize bilden könnte, so daß arabische Israelis nur ein paar Kilometer rübersiedeln müssten. Aus Israel heraus. In ein Bantustan siedelt kein Mensch.

Die arabischen Israelis halte ich für die größte Herausforderung, "Gefahr", Israels.

Ehud Barak hat das mal so formuliert:
'PA borders are our greatest threat'

Barak: Stalemate in talks with Palestinians bigger threat than Iranian nuke

http://www.jpost.com/Israel/PA-borders- ... est-threat
Das war mutig, weil er die Problematik (in-)direkt angesprochen hat. Aber auch hier war er sehr vorsichtig. Niemals hätte er gesagt, daß die größte Gefahr Israels von innen kommt. Sowas sagt man nicht als verantwortungsbewußter Politiker. Denn was wäre denn die Lösung? Eine Hetzjagd? Und innere Unruhen? ;)
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Mo 16. Feb 2015, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Wasteland »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 13:17 hat geschrieben:
Das kommt natürlich ganz darauf an, was man unter "handlungsfähig" versteht. Ein militärisch handlungsfähiges Palästina wäre tatsächlich für Israel inakzeptabel. Und dafür kann ich jedes Verständnis aufbringen.
Daher wird es auch keinen Frieden geben. Warum sollten die Palästinenser das akzeptieren. Mir fällt kein Grund ein.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

King Kong 2006 » Mo 16. Feb 2015, 12:04 hat geschrieben:Was ist der Hauptgrund von Netanjahu zur Alija aufzurufen? Ist es wirkliche Besorgnis um die Sicherheit jüdischer Bürger in Europa?
Natürlich nicht, dass ist reiner Populismus. Der Typ versucht sogar noch die Anschläge auf Juden politisch auszuschlachten - skrupellos.
Auf der einen Seite schwafelt er seit Jahren was von einer existenziellen Bedrohung Israels durch den Iran, die Araber und die Palästinenser im Besonderen, auf der anderen Seite suggeriert er, dass Israel sicherer wäre als Frankreich oder Belgien.

Wenn der Mann wieder gewählt wird, verstehe ich die Israelis echt nicht mehr. Außer Panikmache und Bedrohungslagen verkünden kriegt der Typ doch nix gebacken. Weder innen - noch außenpolitisch.
Der Mann steht für Konfrontation, Krieg und Leid. Selbst enge Verbündete reagieren immer unverhohlener verschnupft.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 12:20 hat geschrieben: Iran wird von einem klerikal-faschistischen, gnadenlos Gewalt ausübenden und öffentlich hinrichtenden Verbrecher-Staat regiert.
In was genau unterscheidet sich der Iran von seinen arabischen Nachbarn wie Dubai, Katar oder Saudi Arabien in Punkto Menschenrechte etc. ?
Sind dort auch überall "Klerikal-Faschisten" an der Macht?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

fred76 » Mo 16. Feb 2015, 13:29 hat geschrieben:
Natürlich nicht, dass ist reiner Populismus. Der Typ versucht sogar noch die Anschläge auf Juden politisch auszuschlachten - skrupellos.
Auf der einen Seite schwafelt er seit Jahren was von einer existenziellen Bedrohung Israels durch den Iran, die Araber und die Palästinenser im Besonderen, auf der anderen Seite suggeriert er, dass Israel sicherer wäre als Frankreich oder Belgien.

Wenn der Mann wieder gewählt wird, verstehe ich die Israelis echt nicht mehr. Außer Panikmache und Bedrohungslagen verkünden kriegt der Typ doch nix gebacken. Weder innen - noch außenpolitisch.
Der Mann steht für Konfrontation, Krieg und Leid. Selbst enge Verbündete reagieren immer unverhohlener verschnupft.
Manche Politiker werden durch die Umstände getrieben. Andere sind - vermeintlich - die Richtigen für eine schwere Fahrt durch die See. Für mich sind Feuerfresser wie Netanjahu, Ahmadinejad, Putin und völlig schmerzbefreite wie Bush genau diese Sorte Führungspersonen.

Netanjahu muß schauen, daß er zum einen klar suggerieren kann, daß er gewählt werden muß, weil nur er die Gefahren bannen kann. Auf der anderen Seite muß er schauen dabei nicht ein Bild zu skizzieren, das ein verbleiben bzw. einwandern nach Israel als lebensgefährlich darstellt, sondern es ein lohnenswertes Ziel bleibt.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 12:37 hat geschrieben:Welche Vorteile hätte ein militärisch handlungsfähiges Palästina für die Areitslosen, Studenten, Lehrer und alle anderen Bürger in Palästina?
Das kann ich dir sagen: Die würden jeden Tag ohne Schikanen an Checkpoints etc. auf Arbeit, in die Uni kommen. Die Wirtschaft hätte eine Chance, sich zu entwickeln.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von King Kong 2006 »

Das Thema Israel und Iran ist in der Tat - psychologisch - hochinteressant. Weshalb bei diesem existentiell belastenden Thema Ein- bzw. Zweistaatenlösung als Ventil sozusagen, stets der Iran genutzt wird. Sieht man auch in diesem Strang. Damit wird sich auch von akademischer Seite in Israel beschäftigt. Dazu später. :)
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 12:47 hat geschrieben:Warum und inwieweit sind die Iraner für die Zustände in Saudi Arabien haftbar zu machen?
Keine Ahnung, sag du es mir - schließlich bist du die Einzige, die derartiges behauptet bzw. schlussfolgert.
Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 12:47 hat geschrieben: Wer wie DU bestreitet, dass im Iran ein klerikal-faschistisches Regime herrscht, macht sich mit den Henkern unseres Volkes gemein.
Ich wollte von dir nur wissen, in welchen Punkten sich das Regime in Teheran von seinen Nachbarn in Dubai, Katar oder Saudi Arabien unterscheidet.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 12:51 hat geschrieben: Ach so, Du setzt also darauf, dass die palästinensische Armee die israelischen Soldaten mit Waffengewalt zu besimmten Handlungen zwingt? Genau darum darf Palästina keine Armee haben.
Richtig, ich setze darauf, dass eine pal. Armee Schikanen von Ausländern bzw. deren Streitkräften verhindern würde - direkt und indirekt.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von ToughDaddy »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 11:15 hat geschrieben:
Wir Iraner haben einen eigenen Staat, der locker über eine Million reguläre Soldaten und Hunderttausende Paramilitärs verfügt. Wir bauen Interkontinentalraketen und seit 20 Jahren auch noch an der Atombombe undsoweiter. Was hat das alles unserem Volk gebracht? Sind wir dadurch freier und reicher geworden? Wir sind ein geknechtetes und geknebeltes Volk, das sich für seine tolle Armee, tollen Staat und tolle Souveränität überhaupt nicht kaufen kann. Du verwechselst also das Glück der normalen Menschen mit dem der Herrschenden.

Palästina braucht also keine Armee, um glücklich zu sein, es sei denn es will Krieg gegen Israel führen, was wiederum nur Unglück bedeuten würde.

Israel seinerseits muss den Palästinensern unbedingt etwas Sub­s­tan­ti­elles anbieten, etwas was unverkennbar ein Zugeständnis bedeutet, was Israel wehtut und was auf der Wunschliste von Abbas ganz oben steht, z. B. Ostjerusalem als Hauptstadt von Palästina. Das wäre ein ganz grosses Entgegenkommen und wenn ich richtig mitbekommen habe, wären einige wichtige Leute in Israel wie Frau Livni inzwischen bereit, insoweit und im Sinne einer endgültigen Lösung auf Abbas zuzugehen.
Und um den Iran gehts hier auch nicht.

Falsch. Ich verwechsel da nichts. Wenn auch hier das Wohl der Palästinenser von der israelischen Armee abhängen soll, dann gibt es kein Wohl. Ist ganz einfach. Sieht man in Hebron und anderen Gegenden. Da müßte dann eher eine dritte Macht die Grenzen usw. überwachen. Den Rest hat schon fred dazu verlinkt und geschrieben.

Israel wird freiwillig nie auf Ostjerusalem verzichten. Oder denkst, die Siedlungen werden aus Spaß immer mehr ausgebaut?

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p2976377
King-Kong weiß schon, dass der Krieg durch den Irak begann.
Dass Du das bei Deinem angeblichen Heimatland (behaupten kann jeder sowas) dies anders sieht, verwundert unter Berücksichtigung Deiner anderen Aussagen zum Iran niemand.
Weiterhin bleibt die Frage: Was hat das jetzt mit dem Thread zu tun?


@Wasteland
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p2976278
Klar, immerhin wird auch eine Änderung dieser Politik nicht ernsthaft verlängt.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p2976319
Wie schon dargelegt, hat Abbas sogar die Entmilitarisierung akzeptiert. Aber reciht eben trotzdem nicht.
Zumindest ist mAn ein binationaler Staat noch mehr Wunschdenken.
Zuletzt geändert von ToughDaddy am Mo 16. Feb 2015, 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von fred76 »

Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 13:05 hat geschrieben: Ich wollte von dir nur wissen, warum und inwieweit die Iraner für die Zustände in Dubai, Katar oder Saudi Arabien haftbar zu machen sind?
Gar nicht, das war auch weder meine Frage noch Aussage.
Du sagst, im Iran herrscht ein "klerikales-faschistisches" Regime, und ich wollte von dir wissen, in welchen Punkten sich das von Dubai, Katar oder Saudi Arabien unterscheidet - oder ob dort ebenfalls "klerikale-faschistische Regimes" an der Macht sind.
Sara Irani » Mo 16. Feb 2015, 13:05 hat geschrieben: Wer wie DU bestreitet, dass im Iran ein klerikal-faschistisches Regime herrscht, macht sich mit den Henkern unseres Volkes gemein.
Du scheinst von deinem Volk keine sehr hohe Meinung zu haben - ich denke nicht, dass sich die Iraner von irgendwem hängen lassen. Sie haben Pahlavi zum Teufel gejagt, sie werden auch jedes andere Regime zum Teufel jagen, was sie unterdrücken will. Stark genug ist das Volk dazu - das haben sie bereits mehrfach bewiesen.

Um deine Frage zu beantworten: Ich wüsste nicht, in welchen Punkten sich die Herren in Teheran von anderen arabischen Staaten unterscheiden - und ich glaube nicht, dass dort ebenfalls überall "klerikale Faschisten" an der Macht sind, sonst würden wir doch keine Geschäfte mit denen machen, oder?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bakunicus »

der bi-nationale einheitsstaat wie ihn der user king-kong skizziert hat ist in der tat die einzige lösung vor den konflikt, so wie ich ihn sehe ...

auch hier im forum ist es so, dass die gleichen user auf der einen seite kritisieren dass hamas & co. das existenzrecht israels in frage stellen ...
aber sich sofort und unmittelbar gegen das existenzrecht eines palästinensischen staates stellen ...

aus dieser these und antithese kann als kompromiß nur ein "palisrael" geboren werden, ein säkularer und streng laiizistischer staat, der weder eine jüdische noch eine shiitisch islamische dominanz zulässt, ein staat der religionsfreiheit gewährt, aber jegliches religiöses staatsverständnis verneint.

anders geht es nicht ...
nicht politisch, nicht geografisch, nicht gesellschaftlich und auch nicht ideologisch.

beide seiten müßen komplett das größte opfer bringen ...
nämlich den frieden vor das seelenheil und überlieferte kultur und tradition zu stellen.

alles andere wird in einem genozid und einer humanen katastrophe enden.

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Zuletzt geändert von bakunicus am Mo 16. Feb 2015, 14:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bakunicus » Mo 16. Feb 2015, 14:26 hat geschrieben: auch hier im forum ist es so, dass die gleichen user auf der einen seite kritisieren dass hamas & co. das existenzrecht israels in frage stellen ...
aber sich sofort und unmittelbar gegen das existenzrecht eines palästinensischen staates stellen ...
Ich habe in dieser Diskussion keine Position erkennen können, die das Existenzrecht eines palästinensischen Staates in Frage stellt.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bakunicus »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 15:29 hat geschrieben:
Ich habe in dieser Diskussion keine Position erkennen können, die das Existenzrecht eines palästinensischen Staates in Frage stellt.
ich rede ja auch nicht nur über diesen thread ...
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bakunicus » Mo 16. Feb 2015, 14:31 hat geschrieben: ich rede ja auch nicht nur über diesen thread ...
Wo hat denn jemand in diesem Forum eine solche Position vertreten? Ich halte das für vorgeschoben.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Wo wird da das Existenzrecht eines palästinensischen Staates generell in Frage gestellt? Von wem?

BTW: Entweder du diskutierst auf einem normalen Niveau ohne Beleidigungen und Herumpöbeleien oder du musst auf mich als Mitdiskutanten verzichten. Ich hoffe, du hast das verstanden.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Wasteland »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 15:43 hat geschrieben:
Wo wird da das Existenzrecht eines palästinensischen Staates generell in Frage gestellt? Von wem?

BTW: Entweder du diskutierst auf einem normalen Niveau ohne Beleidigungen und Herumpöbeleien oder du musst auf mich als Mitdiskutanten verzichten. Ich hoffe, du hast das verstanden.
Netanyahu hat es selber gesagt.

Netanyahu finally speaks his mind
He made explicitly clear that he could never, ever, countenance a fully sovereign Palestinian state in the West Bank.
http://www.timesofisrael.com/netanyahu- ... -his-mind/

Es gibt also im Prinzip nichts zu verhandeln.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bakunicus » Mo 16. Feb 2015, 14:46 hat geschrieben: das geht schon gleich mit dem ersten beitrag von user gutmensch los ...
Nein, baku! Er stellt nicht die Existenz eines palästinensischen Staates in Frage, sondern die Art und Weise wie in diesem Fall diplomatisch vorgegangen wird. Ein solcher Staat sollte das Ergebnis von Verhandlungen und nicht von einer unilateralen Akklamation sein. Dann hat es nämlich keinen Wert.

Hast du noch einen weiteren Fall?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Wasteland » Mo 16. Feb 2015, 14:48 hat geschrieben: Netanyahu hat es selber gesagt.
Davon abgesehen, dass du Äpfel mit Birnen vergleichst:

Netanyahu ist User dieses Forums? Come on!
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mo 16. Feb 2015, 14:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bakunicus »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 15:50 hat geschrieben:
Nein, baku! Er stellt nicht die Existenz eines palästinensischen Staates in Frage, sondern die Art und Weise wie in diesem Fall diplomatisch vorgegangen wird. Ein solcher Staat sollte das Ergebnis von Verhandlungen und nicht von einer unilateralen Akklamation sein. Dann hat es nämlich keinen Wert.

Hast du noch einen weiteren Fall?
userin jjazzgold
Da die Anerkennung eines Staats Palästina durch Schweden hier von einigen Usern bejubelt wird, bleibt doch die Frage, was das exakt bringt bestehen. Die Anerkennung ist ein Blatt Papier mit ein paar Buchstaben drauf. Was konkret soll das bewerkstelligen? Etabliert das eine funktionierende, stabile Wirtschaft? Assistiert das bei der Etablierung demokratischer Grundlagen? Verhindert das weitere Bombenwürfe gen Israel? Wird dieses Blatt Papier dazu führen, dass konstruktive Friedensgespräche geführt werden? Wird es die radikalen Mächte in Palästina zu friedfertigen wandeln?

Meine Antwort auf alle diese Fragen ist ein eindeutiges Nein. Für mich ist diese Anerkennung Schwedens eines Staates Palästinas das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben ist. Ein formaler Akt ohne Auswirkungen auf die derzeitige Lage.

Wie lauten Ihre begründeten Antworten?
user wolverine
Es gibt nur kein Palästinensergebiet, was dich einmal mehr als ahnungslos erscheinen lässt. Es gibt noch nicht mal einen Staat der in der Lage wäre diese "Ansprüche " auch durchzusetzen.
user wolverine
Nö. In der Propaganda der Hamas hat Israel die Verhandlungen platzen lassen, tatsächlich sind sie geplatzt, weil die Hamas immer wieder den Waffenstillstand gebrochen hat. Du hast es also genauso wenig mit der Wahrheit wie Fred?
Im Übrigen gibt es immer noch kein Palästinensergebiet, denn das würde zu einem Staat gehören. Hoheitsgebiet nennt man so etwas und ich kann mich nicht erinnern, dass sich Israel und die PAB über das Palästinensische Staatsland geeinigt hätten. Von daher ist eine Anerkennung durch Schweden noch nicht mal das Papier wert, auf dem es noch nicht geschrieben steht. Die einzigen, die einem Palästinenserstaat im Wege stehen sind die Anführer von zwei Gangsterbanden, die ihr "Volk" ausplündern und missbrauchen.
user a. von dahlenberg
Nun hat auch noch Schweden Palästina anerkannt. Eine übereilte, überflüssige ja sogar schädliche Massnahme, da sie die Palis für ihre Terrorakte, ihre Zerstrittenheit und fehlenden Willen zu Friedensverhandlungen mit Israel auch noch belohnen soll. Abbas und seine Spießgesellen in Gaza sollten aber wissen, nicht mit Schweden muss "Palästina" klarkommen, sondern mit Israel. Die schwedeische Anerkennung ist für Palästina insofern reines Placebo.
soll ich noch weitermachen ?

ich frage dich nochmal ...
willst du mich verarschen ?
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Wasteland »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 15:53 hat geschrieben:
Davon abgesehen, dass du Äpfel mit Birnen vergleichst:

Netanyahu ist User dieses Forums? Come on!
Mir ging es nicht um User dieses Forums, sondern das es offizielle Politik ist einen Palästinenserstaat mit allen Mitteln zu verhindern.
Die Regierung Netanyahu ist damit nicht besser als jene Exremisten die Israels Existenzrecht verneinen, sondern mit denen auf Augenhöhe.
Selbstredend kann es so niemals Frieden geben, aber wirklich Unschuldige daran kann ich auf beiden Seiten nicht erkennen.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 16. Feb 2015, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bakunicus » Mo 16. Feb 2015, 14:56 hat geschrieben: soll ich noch weitermachen ?
Ich sehe Kritik am Vorgehen der schwedischen Regierung. Zu Recht wie ich meine. Ein generelles Ablehnen eines Palästinenserstaates sehe ich nicht und wird auch nicht geäußert. Das ist lediglich deine Interpretation.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

Wasteland » Mo 16. Feb 2015, 14:58 hat geschrieben: Mir ging es nicht um User dieses Forums...
Mir schon, denn das war Bakus Aussage.
Die Regierung Netanyahu ist damit nicht besser als jene Exremisten die Israels Existenzrecht verneinen, sondern mit denen auf Augenhöhe.
Das ist grober Blödsinn, denn die Vernichtungswünsche der Hamas sind keineswegs auf einer Augenhöhe mit Netanyahus Aussage, dass es kein vollkommen souveränes, also bewaffnetes, Palästina geben wird. Er hat sich keineswegs gegen das Existenzrecht eines (nicht-militarisierten) Palästinenserstaates ausgesprochen.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mo 16. Feb 2015, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bakunicus »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 16:00 hat geschrieben:
Ich sehe Kritik am Vorgehen der schwedischen Regierung. Zu Recht wie ich meine. Ein generelles Ablehnen eines Palästinenserstaates sehe ich nicht und wird auch nicht geäußert. Das ist lediglich deine Interpretation.
und ich sehe beiträge, die wenn sie so ähnlich im zusammenhang des existenzrecht israels formuliert wären, als nackter judenhass und antisemitismus ausgelegt würden.
ein fass ohne boden voller doppelter standards ...

alles andere dazu über dieses popelige forum hinaus hat wasteland gerade treffend zu punkt gebracht.

over & out ...

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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von bakunicus »

Liegestuhl » Mo 16. Feb 2015, 16:03 hat geschrieben: Mir schon, denn das war Bakus Aussage.



Das ist grober Blödsinn, denn die Vernichtungswünsche der Hamas sind keineswegs auf einer Augenhöhe mit Netanyahus Aussage, dass es kein vollkommen souveränes, also bewaffnetes, Palästina geben wird.
das war nicht allein meine aussage ...
ich habe der analyse des users king kong zugestimmt, und das in einem nebensatz auch auf dieses forum heruntergebrochen.
dazu hast du fallbeispiele verlangt und geliefert bekommen.

so und nicht anders ist das ...
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bakunicus » Mo 16. Feb 2015, 15:03 hat geschrieben: und ich sehe beiträge, die wenn sie so ähnlich im zusammenhang des existenzrecht israels formuliert wären, als nackter judenhass und antisemitismus ausgelegt würden.
Deine ursprünglichen Vorwürfe kannst du also nicht belegen.
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Re: Der israelisch-palästinensische binationale Staat

Beitrag von Liegestuhl »

bakunicus » Mo 16. Feb 2015, 15:05 hat geschrieben: dazu hast du fallbeispiele verlangt und geliefert bekommen.
Fallbeispiele, die in keinster Weise zu deiner ursprünglichen Aussage passen.

Wertlos.
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