fred76 » Do 21. Mai 2015, 17:50 hat geschrieben:Oh, habe gerade gelesen, dass Netanjahu die Nummer offensichtlich zu heiß geworden ist und er das Projekt erstmal "eingefroren" hat:
"Eine israelische Entscheidung über die Trennung von Israelis und Palästinensern in Bussen im Westjordanland hat große Empörung ausgelöst. Nur wenige Stunden nach ihrer Bekanntgabe wurde sie deshalb wieder aufgehoben."
http://www.heute.de/getrennte-busse-fue ... 34708.html
Na, da hat er ja gerade noch die Notbremse gezogen.
Dafür hat eine Ministerin, die noch gar nicht erwähnt wurde ein Dingen losgelassen.
Sie gehört der Likud-Partei an, macht aber der ultrarechten und nationalreligiösen Regierungsrichtung alle Ehre:
Sieh hier:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45003/1.html
kleiner Auszug hieraus:
"Das Westjordanland gehört uns. Alles davon"
Die neue israelische Vize-Außenministerin Tzipi Hotovely vertritt offen Siedler-Positionen.
In der Vergangenheit habe sich die israelische Diplomatie viele Jahre lang eher darum bemüht, im Umgang mit der Welt smarter zu sein als im Recht zu sein. Das soll sich nun ändern, fordert Hotovely:
"Wir haben versucht, Argumente aufzubieten, die diplomatisch gut funktionieren, aber gegenwärtig ist es wichtig, Recht zu haben. Wir müssen zur fundamentalen Wahrheit unseres Rechtes auf dieses Land zurück."
Religiöse Begründung der Ein-Staaten-Lösung
Die Diplomaten haben gestern laut Ha’aretz nicht gespöttelt. Stattdessen seien manche schockiert gewesen, weil die Vize-Außenministerin, die gegenwärtig de facto als Chef der Diplomaten fungiert, die neue Ausrichtung der public diplomacy mit einem Tora-Kommentar des französischen Rabbiners Raschi untermauerte.
Hotoveli nahm laut Zeitungsbericht in ihrer Rede Bezug auf eine Auslegung Raschis, die im Deutschen so wiedergegeben wird:
Wenn die Völker der Welt zu Israel sprechen sollten: ›Ihr seid Räuber, denn ihr habt die Länder der sieben Nationen eingenommen‹, so antworten sie ihnen: ›Die ganze Erde gehört dem Heiligen, gelobt sei Er. Er hat sie erschaffen und dem gegeben, der gerecht in Seinen Augen ist (Jirmejahu 27,5); nach Seinem Willen hat Er sie jenen gegeben und nach Seinem Willen sie ihnen genommen und uns gegeben (Jalkut zu 2. Buch Moses 12,2).
Zumindest kann man Tzipi Hotovely Ehrlichkeit bescheinigen.
Alle anderen haben ja bisher immer so getan, als sei das Verhalten der Palästinenser
der Hinderungsgrund für eine Zweistaatenlösung und nicht etwa das israelische Verlangen nach Land und Ressourcen.
Nun ist die Maske gefallen.
Bin auf die Reaktion der Weltöffentlichkeit gespannt.
Jedenfalls:
Danke Tzipi Hotovelety