Hamas - die pragmatische Wende

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Platon »

In der letzten Zeit hat die Hamas ihre Politik verändert. Hat es bisher - wohl vor allem durch seine internationale Isolation und dem Einfluss der Israel-Politik ihres Sponsors Iran - eine harte Linie gegenüber Israel und der Fatah gefahren zeigt sich eine Veränderung welche als "pragmatic shift" als "pragmatische Wende" bezeichnet wird.
Darin spiegeln sich vor allem die Folgen des arabischen Frühlings und der Aufstieg der islamischen Eliten wieder welche zwar an die Macht kommen gleichzeitig aber wenig Bereitschaft zeigen den bewaffneten Konflikt mit Israel zu suchen. Vielmehr ist abzusehen, dass auch die ägyptische Muslimbruderschaft bereit sein wird den Friedensvertrag mit Israel zu akzeptieren, eher ein Interesse haben dürfte bewaffnete Auseinandersetzungen in Gaza zu vermeiden, damit nämlich genau das nicht immer wieder und wieder in Frage gestellt wird.
Dazu kommt der steigende Einfluss Katars und der Türkei in der Region. Denn von den arabischen Revolten profitiert in ganz hohem Maße dieser Golfstaat welches mit Al Jazeera die Region medial im Griff hat, eine maßgebliche (vor allem politische und finanzielle) Rolle beim Sturz von Gaddafi spielte und in der arabischen Liga an vorderster Stelle steht wenn es darum geht am Stuhl von Assad zu sägen. Man geht in dieser Angelegenheit Hand in Hand mit der Türkei welche angesichts der Wahlerfolge der AKP und der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung eine große Macht darstellt und ebenfalls klar Anti-Gaddafi, Anti-Assad eingestellt sind und die Hamas mäßigen und aus den Fängen des Irans herausholen wollen um dessen Einfluss in der Region zu begrenzen.
Qatar Wields an Outsize Influence in Arab Politics
Qatar's influence increases in the Middle East

Und so hat vor allem der Aufstand in Syrien die Hamas von Assad/Iran entfremdet weil die Hamas nicht bereit ist sich in dieser Angelegenheit klar auf die Seite von Assad, Iran und Hisbollah zu stellen. Stattdessen zeigt sich immer mehr der Einfluss der ägyptischen Muslimbruderschaft, Katars und auch der Türkei.

In diesem Kontext ist nun die zunehmende Bereitschaft zur Aussöhnung mit der Fatah zu verstehen. Diese hat wiederum nach dem Scheitern der Friedensverhandlungen und des Scheiterns der Anerkennung als eigener Staat bei der UN nur noch wenig Möglichkeiten die Gründung eines pal. Staates, die palästinensische Sache voran zu treiben. Dabei wird das Problem, dass die Hamas sich dem bewaffneten Widerstand verpflichtet fühlt und die Fatah diesen ablehnt mit der gemeinsamen Methode des "populären Widerstands" gelöst. Diesem hat der Hamas-Führer Khaled Maschal im Zuge der jüngsten Versöhnungsgespräche Priorität eingeräumt. Gemeint sind damit politische Aktionen nach dem Vorbild des arabischen Frühlings, welche einerseits Unterstützung und Symphatie generieren, andererseits Israel nicht die Gelegenheit geben gewaltsam zurück zu schlagen wie das seit Jahren in Gaza der Fall ist. Natürlich behält man sich vor zu gegebener Zeit wieder zu den Waffen zu greifen.
Damit sind die grundsätzlichen politischen Differenzen zwischen Fatah und Hamas auch auf einmal gar nicht mehr so groß. Weil zwar erklärt die Hamas jede Verhandlung mit Israel sei überflüssig ja kontraproduktiv und man wolle ganz Palästina befreien, andererseits erklärt man aber auch seit Jahren wiederholt man könnte sich durchaus einen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 vorstellen. Auch hier vertritt die Hamas sowohl ideologische Härte als auch politischen Pragmatismus, hier spiegeln sich wohl verschiedene Lager innerhalb der Hamas als auch verschiedene ausländische Einflüsse. Der Iran fördert Radikalismus, Akteure aus der arabischen Welt eher Mäßigung.

Angesichts der Umwälzungen in der arabischen Welt zeigt die Hamas also politischen Pragmatismus, man sucht vermehrt den Kontakt zu den gemäßigteren Islamisten und Katars, während sich gleichzeitig der Einfluss des "Netzwerks des bewaffneten Widerstands" (will heißen Iran, Assad, Hisbollah) verringert. Das heißt natürlich nicht, dass damit ein Frieden näher gerückt ist, der steht angesichts des Disputs über die Siedlungen im Moment ohnehin nicht wirklich zur Diskussion.
In Israel sieht man die Annäherung der Fatah an die Islamisten natürlich sehr negativ, man kann aber recht wenig dagegen machen und verbleibt bei Drohungen und Formulieren wie von Netanyahu, dass Abbas je näher er sich der Hamas annähert umso weiter sich vom Frieden entfernt.

Interessant ist auch, dass der Islamische Jihad bei den Versöhnungsgesprächen mit am Tisch sitzt und an der Versöhnung beteilligt ist und zusammen mit der Hamas der PLO beigetreten ist.

Es bleibt abzuwarten wie es sich weiter entwickelt. Ein Sturz von Assad, ein Angriff auf Iran, ein erneuter Angriff auf Gaza, ein defacto Scheitern der Versöhnung, ein möglicherweise überraschendes Wahlergebnis bei Wahlen in Palästina, die Wahlen in den USA unter Anderen diese Dinge könnten der Entwicklung eine neue Richtung geben. Im Moment zeigt sich aber, dass die Hamas als ernst zu nehmender politischer Akteur angekommen ist und sich angesichts des arabischen Frülings verändert. Wie Nachhaltig solche Veränderungen sind und ob diese Entwicklung zu einer neuen Isolation Israels führt oder gar mittelfristig Möglichkeiten schafft ein Friedensabkommen zu schließen weil es sich mehr lohnt (weil medial präsentierte Gewalt von Israel nämlich zu Protesten in der arabischen Welt führt) und der Einfluss des Irans schwindet, wird sich zeigen.

Hamas will focus on popular protests in struggle with Israel, group chief says
Radical movements Hamas and Islamic Jihad join PLO
Hamas considers shift to non-violent resistance, relocation to Egypt <-- lesenswert
Analysis: Hamas 'Pragmatism' a Dubious Fad

Growing tensions between Hamas and Syrian regime
Assad refuses to meet with Mashaal
Hamas in Gaza says it's learning from Arab Spring

Hamas denies Syrian report about Mashaal
Zuletzt geändert von Platon am Sa 24. Dez 2011, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

Platon » Sa 24. Dez 2011, 12:01 hat geschrieben:Der Iran fördert Radikalismus, Akteure aus der arabischen Welt eher Mäßigung.
Tendentiell kann man das wohl sagen. Aber woran liegt das eigentlich?
Es bleibt abzuwarten wie es sich weiter entwickelt. Ein Sturz von Assad, ein Angriff auf Iran, ein erneuter Angriff auf Gaza, ein defacto Scheitern der Versöhnung, ein möglicherweise überraschendes Wahlergebnis bei Wahlen in Palästina, die Wahlen in den USA unter Anderen diese Dinge könnten der Entwicklung eine neue Richtung geben.
Ein weiteres Problem ist, dass es sich nicht um Parteien im konventionellen Sinne handelt, sondern sich ganze Familienclans entweder der Hamas oder der Fatah zugehörig empfinden. Der Frieden zwischen beiden Parteien hängt also auch immer davon ab, ob die Clans untereinander friedlich bleiben.

Ismail Haniyya plant übrigens auch schon Reisen u. a. in die Türkei und nach Katar.
Haniyya plant Besuche in der Türkei, in Bahrain, in Katar und Tunesien. Alle Länder haben nach Angaben der Presseagentur Associated Press den Hamas-Führer eingeladen.
http://www.deutsch-tuerkische-nachricht ... uerkei-an/
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mo 26. Dez 2011, 22:40, insgesamt 2-mal geändert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Daylight

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Daylight »

Platon » Sa 24. Dez 2011, 11:01 hat geschrieben:In der letzten Zeit hat die Hamas ihre Politik verändert. Hat es bisher - wohl vor allem durch seine internationale Isolation und dem Einfluss der Israel-Politik ihres Sponsors Iran - eine harte Linie gegenüber Israel und der Fatah gefahren zeigt sich eine Veränderung welche als "pragmatic shift" als "pragmatische Wende" bezeichnet wird.
Darin spiegeln sich vor allem die Folgen des arabischen Frühlings und der Aufstieg der islamischen Eliten wieder welche zwar an die Macht kommen gleichzeitig aber wenig Bereitschaft zeigen den bewaffneten Konflikt mit Israel zu suchen. Vielmehr ist abzusehen, dass auch die ägyptische Muslimbruderschaft bereit sein wird den Friedensvertrag mit Israel zu akzeptieren, eher ein Interesse haben dürfte bewaffnete Auseinandersetzungen in Gaza zu vermeiden, damit nämlich genau das nicht immer wieder und wieder in Frage gestellt wird.
Dazu kommt der steigende Einfluss Katars und der Türkei in der Region. Denn von den arabischen Revolten profitiert in ganz hohem Maße dieser Golfstaat welches mit Al Jazeera die Region medial im Griff hat, eine maßgebliche (vor allem politische und finanzielle) Rolle beim Sturz von Gaddafi spielte und in der arabischen Liga an vorderster Stelle steht wenn es darum geht am Stuhl von Assad zu sägen. Man geht in dieser Angelegenheit Hand in Hand mit der Türkei welche angesichts der Wahlerfolge der AKP und der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung eine große Macht darstellt und ebenfalls klar Anti-Gaddafi, Anti-Assad eingestellt sind und die Hamas mäßigen und aus den Fängen des Irans herausholen wollen um dessen Einfluss in der Region zu begrenzen.
Qatar Wields an Outsize Influence in Arab Politics
Qatar's influence increases in the Middle East

Und so hat vor allem der Aufstand in Syrien die Hamas von Assad/Iran entfremdet weil die Hamas nicht bereit ist sich in dieser Angelegenheit klar auf die Seite von Assad, Iran und Hisbollah zu stellen. Stattdessen zeigt sich immer mehr der Einfluss der ägyptischen Muslimbruderschaft, Katars und auch der Türkei.

In diesem Kontext ist nun die zunehmende Bereitschaft zur Aussöhnung mit der Fatah zu verstehen. Diese hat wiederum nach dem Scheitern der Friedensverhandlungen und des Scheiterns der Anerkennung als eigener Staat bei der UN nur noch wenig Möglichkeiten die Gründung eines pal. Staates, die palästinensische Sache voran zu treiben. Dabei wird das Problem, dass die Hamas sich dem bewaffneten Widerstand verpflichtet fühlt und die Fatah diesen ablehnt mit der gemeinsamen Methode des "populären Widerstands" gelöst. Diesem hat der Hamas-Führer Khaled Maschal im Zuge der jüngsten Versöhnungsgespräche Priorität eingeräumt. Gemeint sind damit politische Aktionen nach dem Vorbild des arabischen Frühlings, welche einerseits Unterstützung und Symphatie generieren, andererseits Israel nicht die Gelegenheit geben gewaltsam zurück zu schlagen wie das seit Jahren in Gaza der Fall ist. Natürlich behält man sich vor zu gegebener Zeit wieder zu den Waffen zu greifen.
Damit sind die grundsätzlichen politischen Differenzen zwischen Fatah und Hamas auch auf einmal gar nicht mehr so groß. Weil zwar erklärt die Hamas jede Verhandlung mit Israel sei überflüssig ja kontraproduktiv und man wolle ganz Palästina befreien, andererseits erklärt man aber auch seit Jahren wiederholt man könnte sich durchaus einen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 vorstellen. Auch hier vertritt die Hamas sowohl ideologische Härte als auch politischen Pragmatismus, hier spiegeln sich wohl verschiedene Lager innerhalb der Hamas als auch verschiedene ausländische Einflüsse. Der Iran fördert Radikalismus, Akteure aus der arabischen Welt eher Mäßigung.

Angesichts der Umwälzungen in der arabischen Welt zeigt die Hamas also politischen Pragmatismus, man sucht vermehrt den Kontakt zu den gemäßigteren Islamisten und Katars, während sich gleichzeitig der Einfluss des "Netzwerks des bewaffneten Widerstands" (will heißen Iran, Assad, Hisbollah) verringert. Das heißt natürlich nicht, dass damit ein Frieden näher gerückt ist, der steht angesichts des Disputs über die Siedlungen im Moment ohnehin nicht wirklich zur Diskussion.
In Israel sieht man die Annäherung der Fatah an die Islamisten natürlich sehr negativ, man kann aber recht wenig dagegen machen und verbleibt bei Drohungen und Formulieren wie von Netanyahu, dass Abbas je näher er sich der Hamas annähert umso weiter sich vom Frieden entfernt.

Interessant ist auch, dass der Islamische Jihad bei den Versöhnungsgesprächen mit am Tisch sitzt und an der Versöhnung beteilligt ist und zusammen mit der Hamas der PLO beigetreten ist.

Es bleibt abzuwarten wie es sich weiter entwickelt. Ein Sturz von Assad, ein Angriff auf Iran, ein erneuter Angriff auf Gaza, ein defacto Scheitern der Versöhnung, ein möglicherweise überraschendes Wahlergebnis bei Wahlen in Palästina, die Wahlen in den USA unter Anderen diese Dinge könnten der Entwicklung eine neue Richtung geben. Im Moment zeigt sich aber, dass die Hamas als ernst zu nehmender politischer Akteur angekommen ist und sich angesichts des arabischen Frülings verändert. Wie Nachhaltig solche Veränderungen sind und ob diese Entwicklung zu einer neuen Isolation Israels führt oder gar mittelfristig Möglichkeiten schafft ein Friedensabkommen zu schließen weil es sich mehr lohnt (weil medial präsentierte Gewalt von Israel nämlich zu Protesten in der arabischen Welt führt) und der Einfluss des Irans schwindet, wird sich zeigen.

Hamas will focus on popular protests in struggle with Israel, group chief says
Radical movements Hamas and Islamic Jihad join PLO
Hamas considers shift to non-violent resistance, relocation to Egypt <-- lesenswert
Analysis: Hamas 'Pragmatism' a Dubious Fad

Growing tensions between Hamas and Syrian regime
Assad refuses to meet with Mashaal
Hamas in Gaza says it's learning from Arab Spring

Hamas denies Syrian report about Mashaal
Sehr informativer, auch einen Funken Hoffnung spendender Kommentar auf dem neusten Stand. Danke. :thumbup:
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Platon »

Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52991
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von JJazzGold »

Platon » So 1. Jan 2012, 16:39 hat geschrieben:In diesen Tagen ist der Hamas-Führer Ismail Haniyeh erstmals seit 2007 auf Auslandsreise - begleitet von Khaled Maschal. Die Tour führt sie nach Ägypten, Sudan, Tunesien, Katar, Bahrain und auch in die Türkei. In erster Linie geht es wohl um das Werben um Unterstützung zum Aufbau von Gaza sowie politische Unterstützung.
In der Türkei trifft man sich mit Erdogan und Leuten von der IHH.

Gaza's Hamas leader in Turkey for meeting with Erdogan - Haaretz Daily Newspaper | Israel News
Hamas-Führer kündigt Besuch in der Türkei an

Hamas PM meets Egypt's Brotherhood leader - Middle East - Al Jazeera English
The Associated Press: Gaza PM in Egypt, 1st visit since Hamas takeover

AFP: Gaza premier, Hamas leaders meet Sudan's Bashir
http://www.jpost.com/MiddleEast/Article.aspx?id=251558

Haniya leaves Gaza for first time since 2007, arrives in Egypt | Al-Masry Al-Youm: Today's News from Egypt
Hamas head meets Badie, Araby in Cairo | Al-Masry Al-Youm: Today's News from Egypt

Stoppt die Hamas den bewaffneten Kampf gegen Israel? | tagesschau.de

Die IHH, ihr Unterstützer Erdogan und die Hamasführer - ein Terroristentreffen, das Eines ganz sicher nicht bewirkt, Frieden im Nahen Osten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Daylight

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Daylight »

JJazzGold » So 1. Jan 2012, 17:22 hat geschrieben:

Die IHH, ihr Unterstützer Erdogan und die Hamasführer - ein Terroristentreffen, das Eines ganz sicher nicht bewirkt, Frieden im Nahen Osten.
Ja klar doch, wenn Sie das sagen... :thumbup:
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Platon »

Ein Artikel von Al Sharq zur Thematik:
Der Arabische Frühling hat im Jahr 2011 autokratische Herrschaftssysteme herausgefordert, destabilisiert und in einigen Fällen gestürzt. Eine neue politische Ordnung im Nahen Osten und damit eine Neuordnung des regionalen Mächtegleichgewichts sind zwangsläufig. Dadurch werden auch diejenigen politischen Akteure zu einer Neujustierung ihrer Bündnispolitik gezwungen, die nicht direkt von der grenzüberschreitenden Protestbewegung herausgefordert werden. Das betrifft nicht zuletzt einen zentralen Akteur des Nahostkonflikts: die Hamas.

Seitdem die Proteste auch Syrien erfasst haben und das Assad-Regime ihnen mit einer kompromisslosen Gewaltstrategie begegnet, befindet sich die Hamas in einem Dilemma. Sie will einerseits nicht mit der brutalen Niederschlagung friedlicher Proteste in Zusammenhang gebracht werden, weil das ihren Anspruch, eine Volksbewegung zu repräsentieren, konterkarieren würde. Zudem schadete es ihrer Glaubwürdigkeit, wenn sie sich in dieser Phase der Gewalteskalation weiterhin gegen die oppositionellen syrischen Muslimbrüder stellen würde, die eigentlich ihre Schwesterorganisation sind. Andererseits ist aber auch eine Aufkündigung der Partnerschaft mit der syrischen Führung mit erheblichen Risiken und Verlusten verbunden.
http://www.alsharq.de/2012/01/hamas-suc ... achse.html
Dieser Beitrag ist sehr gut.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Hamas tanzt für meine Begriffe mittlerweile auf zu vielen Hochzeiten, das gefällt uns gerade im Iran nicht. Man hat sich opportunistischerweise aus Syrien gen Ägypten verabschiedet, bezieht Geld aus den Kassen der korrupten Scheichs in Katar und Riad und akzeptiert auch noch die beinahe mafiotische Autonomieverwaltung unter Abbas. Auch zum türkischen MP Erdogan unterhält man gute Beziehungen.
Zuletzt geändert von IRANium am Mo 12. Mär 2012, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
jmjarre
Beiträge: 6823
Registriert: Mo 23. Jun 2008, 09:45
user title: Provozierer
Wohnort: Stadt München

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von jmjarre »

IRANium » Mo 12. Mär 2012, 18:45 hat geschrieben:Hamas tanzt für meine Begriffe mittlerweile auf zu vielen Hochzeiten, das gefällt uns gerade im Iran nicht. Man hat sich opportunistischerweise aus Syrien gen Ägypten verabschiedet, bezieht Geld aus den Kassen der korrupten Scheichs in Katar und Riad und akzeptiert auch noch die beinahe mafiotische Autonomieverwaltung unter Abbas. Auch zum türkischen MP Erdogan unterhält man gute Beziehungen.

Die Hamas leugnet den Holocaust
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

IRANium » Mo 12. Mär 2012, 19:45 hat geschrieben:Man hat sich opportunistischerweise aus Syrien gen Ägypten verabschiedet, ....
Was hast du für eine verschrobene Sicht auf die Realität? Die Hamas hat sich nicht aus opportunistischen Gründen von Syrien abgewendet, sondern weil die syrische Armee palästinensische Flüchtlingslager beschießen lässt. Damit hat Syrien die Verbindung zur Hamas, dem gegenwärtigen und allübergreifenden Streit zwischen Schiiten und Sunniten geopfert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 08:34 hat geschrieben:
Was hast du für eine verschrobene Sicht auf die Realität? Die Hamas hat sich nicht aus opportunistischen Gründen von Syrien abgewendet, sondern weil die syrische Armee palästinensische Flüchtlingslager beschießen lässt. Damit hat Syrien die Verbindung zur Hamas, dem gegenwärtigen und allübergreifenden Streit zwischen Schiiten und Sunniten geopfert.
Ach komm. Erzähl kein Märchen, dazu noch ohne jede Quelle. Hamas ist aus Damaskus ausgezogen, weil man dachte, Assad könnte genauso schnell beseitigt werden wie Gaddafi. Das war eine Fehleinschätzung und ich füge hinzu, zum Glück war es eine Fehleinschätzung.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

jmjarre » Di 13. Mär 2012, 06:48 hat geschrieben:

Die Hamas leugnet den Holocaust
Warum Menschen sich für Holocaust interessieren müssen, die nicht dafür verantwortlich waren, entzieht sich nun wirklich meiner Vorstellung. Es ist zudem eine absolut weltfremde ja wahnwitzige Vorstellung, dass ausgerechnet die Gaza-Bewohner der Juden in der Nazi-Zeit gedenken sollten.

Apropos, hat eigentlich das Parlament in Honduras schon der Holocaustopfer gedacht?
Wenn nicht, dann sollte Herr Netanjahu mal schnell eingreifen, genug Waffen hat er ja.
Zuletzt geändert von IRANium am Di 13. Mär 2012, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Nudelholz
Beiträge: 3446
Registriert: Mo 16. Jan 2012, 23:20
user title: Dunkler Tornado
Wohnort: Mbocayaty

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Nudelholz »

Hast du das Wort "leugnet" nicht verstanden? :?:
Das ist nicht dasselbe wie Desinteresse.
Zuletzt geändert von Nudelholz am Di 13. Mär 2012, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.
1337
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Gutmensch »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 10:57 hat geschrieben:
Warum Menschen sich für Holocaust interessieren müssen, die nicht dafür verantwortlich waren, entzieht sich nun wirklich meiner Vorstellung. Es ist zudem eine absolut weltfremde ja wahnwitzige Vorstellung, dass ausgerechnet die Gaza-Bewohner der Juden in der Nazi-Zeit gedenken sollte.

Apropos, hat eigentlich das Parlament in Honduras schon der Holocaustopfer gedacht?
Wenn nicht, dann sollte Herr Netanjahu mal schnell eingreifen, genug Waffen hat er ja.

Der damalige Palästinenserführer, der Mufti von Jerusalem, hat sich aber sehr für den Holocaust interessiert. Hitlers Mein Kampf ist unter den Palästinensern ein Bestseller.
http://www.freeman.org/m_online/oct99/meinkampf.htm

Im Iran auch?
the NSA is watching you! :D
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Nudelholz » Di 13. Mär 2012, 10:04 hat geschrieben:Hast du das Wort "leugnet" nicht verstanden? :?:
Das ist nicht dasselbe wie Desinteresse.
Wie ich schon sagte, es wäre vollkommen verrückt, ausgerechnet von Palis zu erwarten, dass sie die Vorgänge in Europa vor 70 Jahren den jüdischen Geschichtsschreibern gemäss auslegen, zumal der Staat Israel heute bei jeder Gelegenheit den Holocaust erwähnt, aus überaus fadenscheinigen Gründen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 10:53 hat geschrieben:Erzähl kein Märchen, dazu noch ohne jede Quelle.
Das ist doch Rucksackwissen, mein Freund!
Tausende Palästinenser fliehen aus Flüchtlingslager

Die blutigen Angriffe der syrischen Armee auf die Hafenstadt Latakia haben Tausende Palästinenser aus einem nahe gelegenen Flüchtlingslager vertrieben. Der Uno zufolge soll es unter den Flüchtlingen Tote und Verletzte gegeben haben.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Gutmensch » Di 13. Mär 2012, 10:08 hat geschrieben:

Der damalige Palästinenserführer, der Mufti von Jerusalem, hat sich aber sehr für den Holocaust interessiert. Hitlers Mein Kampf ist unter den Palästinensern ein Bestseller.
http://www.freeman.org/m_online/oct99/meinkampf.htm

Im Iran auch?
Er war Sunni, die sind nicht gerade beliebt im schiitischen Iran. Mein Kampf gibt es überall im Iran zu kaufen. Iraner mögen Hitler, das beruht natürlich auf Hass zum zionistischen Staat Israel und seinen ständigen Drohungen gegen unser Volk, zum Teil beruht es auch auf falsche Infos über Hitler Deutschland, zum anderen denken Iraner. sie wären arisch, was vollkommen blödsinnig ist. Hitler ist keine Unperson im Iran, das kann man schon so sagen.
Zuletzt geändert von IRANium am Di 13. Mär 2012, 10:18, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Gutmensch »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 11:17 hat geschrieben: Er war Sunni, die sind nicht gerade beliebt im schiitischen Iran. Mein Kampf gibt es überall im Iran zu kaufen. Iraner mögen Hitler, das beruht natürlich auf Hass zum zionistischen Staat Israel und seinen ständigen Drohungen gegen unser Volk, zum Teil beruht es auch auf falsche Infos über Hitler Deutschland, zum anderen denken Iraner. sie wären arisch, was vollkommen blödsinnig ist. Hitler ist keine Unperson im Iran, das kann man schon so sagen.

Wie steht es mit Ihnen, mögen Sie Hitler auch?
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 11:17 hat geschrieben: Er war Sunni, die sind nicht gerade beliebt im schiitischen Iran.
Die Hamas ist ebenfalls sunnitisch. Wie erklärt sich deren Beliebtheit im Iran?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Das soll belegen, warum die Hamasführung Damaskus Richtung Kairo verlassen hat? Das ist doch nicht Dein Ernst, oder? Die Entscheidung Syrien zu verlassen war schon gefallen, weit bevor Gaddafi in Libyen fiel. Und Natürlich sterben auch Palis, wenn in Syrien bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 10:20 hat geschrieben:
Die Hamas ist ebenfalls sunnitisch. Wie erklärt sich deren Beliebtheit im Iran?
Die Beziehung zur Hamas ist im Gegensatz zur schiitischen Hizbollah kompliziert und daher keine Sache des Herzens im Iran. Die IRI unterstützt Hamas aus rein praktischen Gründen, um Israel zu piesacken. Es ist eine Zweckallianz, die nicht ewig halten wird, dafür werden die Scheichs am persischen Golf und auch die Kassen der CIA sorgen. Der wahre Iran-Fan auf Gaza ist Ramazan Abdullah Schlah's Truppe, " Islamischer Jihad". Sie macht zu 100%, was Teheran will. Auch IJ ist naturgemäss sunnitisch, aber es ist ein Kind Irans genauso wie Hizbollah, der 1982 in Libanon durch unsere Revolutionsgarden gegründet wurde.
Zuletzt geändert von IRANium am Di 13. Mär 2012, 10:37, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 11:31 hat geschrieben:Die IRI unterstützt Hamas aus rein praktischen Gründen, um Israel zu piesacken.
Danke für die offenen Worte.

Warum genau will der Iran Israel piesacken? Das Schicksal der sunnitischen Palästinenser kann kaum eine Herzensangelegenheit des Irans sein und dem jüdischen Volk gegenüber waren die Perser vor Gründung Israels nicht feindselig eingestellt.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Di 13. Mär 2012, 10:49, insgesamt 2-mal geändert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 10:47 hat geschrieben:
Danke für die offenen Worte.

Warum genau will der Iran Israel piesacken? Das Schicksal der sunnitischen Palästinenser kann kaum eine Herzensangelegenheit des Irans sein und dem jüdischen Volk gegenüber waren die Perser vor Gründung Israels nicht feindselig eingestellt.
Du musst natürlich zwischen dem Regime und dem Volk im Iran schon unterschieden. Iran wird von Mullahs regiert, die auf die Rückkehr des 12. Imams warten. Diese Menschen sind nur bedingt zugänglich für die Rationalität. Der Kernpunkt, der die Bedeutung Israels für die Mullahs ausmacht, ist Beit-Ul-Muqqadas in Jerusalem, das vor der Errichtung des Kaba in Mekka die wichtigste Stätte für Islam war. Ohne die Moschee auf dem Tempelberg würde Palästina nicht die Bedeutung für den Islam haben.

Iraner hassen die Juden nicht. Ganz bestimmt nicht. Wir haben mindestens 17 Synagogen in Teheran, auch in Isfahan und Shiraz gibt es schöne und gut erhaltene und sehr alte Synagogen. Auch in Kerman und Yazd, wo die Herren Mofas und Kazaf geboren wurden, gibt es jüdische Traditionen und Gemeinde. Ich versichere Dir, dass jeder Jude heute auch bereits mit seiner traditionellen Kleidung überall im Iran spazieren kann, ohne dass man ihn belästigen würde. Antisemitische Übergriffe wie sie in Deutschland oder anderswo in Europa vorkommen, gibt es bei uns zum Glück nicht. Die iranische Bevölkerung ist ohnehin sehr gebildet und tolerant. Ohnehin hat das Regime kaum mehr als 10% Unterstützer im iranischen Volk. Und selbst die kann man nicht ohne weiteres als Judenhasser bezeichnen.
Zuletzt geändert von IRANium am Di 13. Mär 2012, 11:06, insgesamt 4-mal geändert.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 12:03 hat geschrieben:Der Kernpunkt, der die Bedeutung Israels für die Mullahs ausmacht, ist Beit-Ul-Muqqadas in Jerusalem, das vor der Errichtung des Kaba in Mekka die wichtigste Stätte für Islam war. Ohne die Moschee auf dem Tempelberg würde Palästina nicht die Bedeutung für den Islam haben.
Das ist schön und gut, aber die Existenz Israels ändert doch nichts an der Bedeutung der Al-Aqsa-Moschee für den Islam. Warum also dieser Hass auf Israel?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 11:25 hat geschrieben:
Das ist schön und gut, aber die Existenz Israels ändert doch nichts an der Bedeutung der Al-Aqsa-Moschee für den Islam. Warum also dieser Hass auf Israel?
Es gibt keinen Hass auf Israel, sondern einen Hass auf das zionistische Regime unter den Mullahs. Die Vorstellung, man wolle die Juden töten, ist eine Mär und hat nichts mit der Realität zu tun. Ohnehin wird Iran Israel nicht angreifen, denn die Reaktion Israels wäre verheerend. Das gilt auch für die andere Seite, Israel wird Iran auch nicht angreifen, das wäre genauso verheerend. Die iranische Bombe würde meiner Meinung nach ein Gleichgewicht schaffen und damit sogar den Frieden in der Region sichern, das ist so.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Gutmensch »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 12:33 hat geschrieben: Es gibt keinen Hass auf Israel, sondern einen Hass auf das zionistische Regime unter den Mullahs. Die Vorstellung, man wolle die Juden töten, ist eine Mär und hat nichts mit der Realität zu tun. Ohnehin wird Iran Israel nicht angreifen, denn die Reaktion Israels wäre verheerend. Das gilt auch für die andere Seite, Israel wird Iran auch nicht angreifen, das wäre genauso verheerend. Die iranische Bombe würde meiner Meinung nach ein Gleichgewicht schaffen und damit sogar den Frieden in der Region sichern, das ist so.

Gewiss, Atombomben in den Händen von irrationalen Hitlersympathisanten, das braucht die Welt zur Stabilität und Friedenssicherung :rolleyes:
the NSA is watching you! :D
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Gutmensch » Di 13. Mär 2012, 12:25 hat geschrieben: Gewiss, Atombomben in den Händen von irrationalen Hitlersympathisanten,
Ein Deutscher, der Hitler dem Iran in die Schuhe schieben will. Wie peinlich ist denn das?
Gutmensch » Di 13. Mär 2012, 12:25 hat geschrieben:das braucht die Welt zur Stabilität und Friedenssicherung :rolleyes:
Du sagst es!
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Gutmensch »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 13:40 hat geschrieben: Ein Deutscher, der Hitler dem Iran in die Schuhe schieben will. Wie peinlich ist denn das?
Den Schuh ziehen sie sich selber an.


Zitat IRANium:
Iraner mögen Hitler, das beruht natürlich auf Hass zum zionistischen Staat Israel...

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 6#p1438726

Der Iran ist zu rückständig und zu aggressiv um eine Atombombe besitzen zu dürfen. Das muss mit allen erdenklichen Mitteln verhindert werden.
the NSA is watching you! :D
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Gutmensch » Di 13. Mär 2012, 12:52 hat geschrieben:
Den Schuh ziehen sie sich selber an.


Zitat IRANium:
Iraner mögen Hitler, das beruht natürlich auf Hass zum zionistischen Staat Israel...

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 6#p1438726

Der Iran ist zu rückständig und zu aggressiv um eine Atombombe besitzen zu dürfen. Das muss mit allen erdenklichen Mitteln verhindert werden.
Dein Niveau scheint ziemlich nierdrig zu sein. Ausser leeren Sprüchen hast Du nichts zu bieten. Mehr gibt es zu Dir nicht zu sagen. Und Tschüß!
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 12:33 hat geschrieben:Es gibt keinen Hass auf Israel, sondern einen Hass auf das zionistische Regime unter den Mullahs.
Dann versuche ich es mal so: Warum haben die Mullahs einen Hass auf das "zionistische Regime"? Die Bedeutung der Al-Aqsa im Islam wird durch die Existenz der israelischen Regierung nicht geschmälert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 13:15 hat geschrieben:
Dann versuche ich es mal so: Warum haben die Mullahs einen Hass auf das "zionistische Regime"? Die Bedeutung der Al-Aqsa im Islam wird durch die Existenz der israelischen Regierung nicht geschmälert.
Israel mit seinen vielfältigen Facetten íst im Grunde genommen ein wahrer Segen für den Fortbestand des Mullah-Regimes im Iran. Dieser Staat definiert sich bekanntlich als einen (den einzigen) Gottesstaat auf Erden. Seine Augabe sei die Vorbereitung der Menschheit auf die Wiederkehr des 12. Imams. Er bezieht seine Legimität einzig durch Gott (Allah) und nicht etwa aus Wahlen. Was Israel angeht, erlaubt Israels Existenz dem schiitischen Iran sich in der islamischen Welt (mehrheitlich sunnitisch) zu profilieren. Eine andere Spielwiese haben die Mullahs nicht, international mitzuspielem. Der Anspruch der Mullahs ist die Führung in der islamischen Welt, da bietet sich Israel (vom Standpunkt der Mullahs) geradezu als höchst-willkommen an. Ein anderer Vorteil für das Regime ist der Umstand, dass solange Israel und die Weltöffentlichkeit über die iranische A-Bombe reden, wird man nicht über die verheerende Situation der Menschenrechte im Iran reden. Das ist ein Riesenvorteil für das Regime. Es missbraucht sozusagen Israel, um seine Existenz zu verlängern. Man hat auch deshalb keine Angst vor einem israelischen Angriff auf den Iran, weil er das Leben des Regimes ganz sicher verlängern würde. Einen solchen Angriff würden die Mullahs zu einer noch schlimmeren Diktatur und Unterdrückung der Iraner ausnützen. Es gäbe sehr viel zum Thema Israel aus iranischer Sicht zu sagen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Mullahs unbedingt ein absolutes Feindbild ( =Teufel) brauchen, um ihr Regime im Inland zu rechtfertigen und bei der Auswahl des Teufels ist die Wahl nun einmal auf Israel gefallen. Das muss man nicht begründen oder hinterfragen, denn Islam und Logik sind nicht unbedingt kompatibel. Eines kann ich Dir sagen, dass nämlich Iran Israel nicht angreifen wird. Eine iranische Bombe hätte andere Aufgaben (im persischen Golf) zu erfüllen als die Vernichtung Israels.
Zuletzt geändert von IRANium am Di 13. Mär 2012, 13:57, insgesamt 3-mal geändert.
Praia61
Beiträge: 11630
Registriert: Fr 13. Jan 2012, 15:45

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Praia61 »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 11:33 hat geschrieben: Es gibt keinen Hass auf Israel, sondern einen Hass auf das zionistische Regime unter den Mullahs. Die Vorstellung, man wolle die Juden töten, ist eine Mär und hat nichts mit der Realität zu tun. Ohnehin wird Iran Israel nicht angreifen, denn die Reaktion Israels wäre verheerend. Das gilt auch für die andere Seite, Israel wird Iran auch nicht angreifen, das wäre genauso verheerend. Die iranische Bombe würde meiner Meinung nach ein Gleichgewicht schaffen und damit sogar den Frieden in der Region sichern, das ist so.
Und die Mullahs werden im Iran nicht bejubelt. :?:
Nicht religiöse Parteien werden im Iran seltsamerweise auch nicht gewählt. :?:
Gibt es eigentlich solche Parteien ?
Nein ?
Und weshalb nicht ? :cool:
Ihr seid eine religiöse Diktatur nicht mehr und auch nicht weniger !
Eine Diktatur die leider von einem großen Teil des iranischen Volkes gestützt bzw. geduldet wird.
Zuletzt geändert von Praia61 am Di 13. Mär 2012, 20:58, insgesamt 3-mal geändert.
Ignorierte Person/en : Schnitter
Benutzeravatar
intermuralis
Beiträge: 4
Registriert: Mi 14. Mär 2012, 00:57

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von intermuralis »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 13:15 hat geschrieben:
Dann versuche ich es mal so: Warum haben die Mullahs einen Hass auf das "zionistische Regime"? Die Bedeutung der Al-Aqsa im Islam wird durch die Existenz der israelischen Regierung nicht geschmälert.
Fakt ist, dass alle Völker in der orientalische Welt einen Hass auf das "zionistische Regime" haben... Und nicht nur die Mullahs.
Dies gilt unter den Experten als eine Reaktion auf das Verhalten dieser Regime gegenüber dem palästinensischem Volke. Allein aus Solidaritätsgründen..(Solidarität und Recht: Fremde Begriffe in den Zeiten der "Macht").
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Platon »

IRANium » Di 13. Mär 2012, 13:53 hat geschrieben:
Israel mit seinen vielfältigen Facetten íst im Grunde genommen ein wahrer Segen für den Fortbestand des Mullah-Regimes im Iran. Dieser Staat definiert sich bekanntlich als einen (den einzigen) Gottesstaat auf Erden. Seine Augabe sei die Vorbereitung der Menschheit auf die Wiederkehr des 12. Imams. Er bezieht seine Legimität einzig durch Gott (Allah) und nicht etwa aus Wahlen. Was Israel angeht, erlaubt Israels Existenz dem schiitischen Iran sich in der islamischen Welt (mehrheitlich sunnitisch) zu profilieren. Eine andere Spielwiese haben die Mullahs nicht, international mitzuspielem. Der Anspruch der Mullahs ist die Führung in der islamischen Welt, da bietet sich Israel (vom Standpunkt der Mullahs) geradezu als höchst-willkommen an. Ein anderer Vorteil für das Regime ist der Umstand, dass solange Israel und die Weltöffentlichkeit über die iranische A-Bombe reden, wird man nicht über die verheerende Situation der Menschenrechte im Iran reden. Das ist ein Riesenvorteil für das Regime. Es missbraucht sozusagen Israel, um seine Existenz zu verlängern. Man hat auch deshalb keine Angst vor einem israelischen Angriff auf den Iran, weil er das Leben des Regimes ganz sicher verlängern würde. Einen solchen Angriff würden die Mullahs zu einer noch schlimmeren Diktatur und Unterdrückung der Iraner ausnützen. Es gäbe sehr viel zum Thema Israel aus iranischer Sicht zu sagen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Mullahs unbedingt ein absolutes Feindbild ( =Teufel) brauchen, um ihr Regime im Inland zu rechtfertigen und bei der Auswahl des Teufels ist die Wahl nun einmal auf Israel gefallen. Das muss man nicht begründen oder hinterfragen, denn Islam und Logik sind nicht unbedingt kompatibel. Eines kann ich Dir sagen, dass nämlich Iran Israel nicht angreifen wird. Eine iranische Bombe hätte andere Aufgaben (im persischen Golf) zu erfüllen als die Vernichtung Israels.
dazu kommt, dass Chomneini schon zum anti-kolonialen Kampf gegen Israel aufgerufen hat
allein aus ideologische Gründen ist alles andere als der Versuch den Staat Israel zu zerstören und so den "Krebstumor" aus der Region zu entfernen undenkbar

Der Kampf gegen Israel ist ein integraler Bestandteil der Ideologie der IRI.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
IRANium

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von IRANium »

Platon » Mi 14. Mär 2012, 20:39 hat geschrieben: dazu kommt, dass Chomneini schon zum anti-kolonialen Kampf gegen Israel aufgerufen hat
allein aus ideologische Gründen ist alles andere als der Versuch den Staat Israel zu zerstören und so den "Krebstumor" aus der Region zu entfernen undenkbar

Der Kampf gegen Israel ist ein integraler Bestandteil der Ideologie der IRI.
Khomeini hatte eigentlich andere Ideen und Ziele als er nach Iran zurückkam. Der langjährige (aufgezwungene) US-Krieg durch Saddam hat auch seine Ziele und Methoden geändert. Im Grunde genommen war er viel liberaler und demokratischer als sein Nachfolger Khamenei. Die USA zwangen ihn aber zur Diktatur.
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Platon »

IRANium » Mi 14. Mär 2012, 21:07 hat geschrieben:
Khomeini hatte eigentlich andere Ideen und Ziele als er nach Iran zurückkam. Der langjährige (aufgezwungene) US-Krieg durch Saddam hat auch seine Ziele und Methoden geändert. Im Grunde genommen war er viel liberaler und demokratischer als sein Nachfolger Khamenei. Die USA zwangen ihn aber zur Diktatur.
in Sachen Israel hat ihn niemand zu irgendwas gezwungen

das er aber politisch flexibler war als Khamenei welcher allein als Bewahrer des vermeintlichen Vermächtnises von Khomeini auftritt und selbst wenig sinnvolles beizutragen hat mag wohl stimmen
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
Gutmensch
Beiträge: 6349
Registriert: Mi 28. Jul 2010, 14:26
user title: Wahrheitsuchend
Wohnort: Lichtenberg

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Gutmensch »

Hamas - die pragmatische Wende

Wann kommt diese pragmatische Wende?
the NSA is watching you! :D
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

Momentan gibt es ein Spritproblem im einzigen Kraftwerk des Gazastreifens.

Hamas und Fatah geben sich gegenseitig die Schuld für die dadurch entstandenen Stromausfälle. Die Hamas sieht die Fatah sogar als Teil einer Verschwörung.
The weeks-long crisis is inflaming political tensions between Hamas and the Fatah-led Palestinian Authority.

Leaders of the rival factions are trading accusations over the shortage, accusing each other of negligence.

"The Palestinian people are subjected to a conspiracy to break the will of the people," Hamas leader Khalil Haya told CNN.
http://edition.cnn.com/2012/03/25/world ... index.html
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41228
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Liegestuhl »

Todesstrafe für Zusammenarbeit mit Israel:
Hamas lässt drei Männer hinrichten

Sie starben am Strang: Die radikal-islamische Hamas hat im Gaza-Streifen drei Todesurteile vollstrecken lassen. Einer der Männer wurde exekutiert, weil er mit Israel zusammengearbeitet haben soll.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 65,00.html
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Sa 7. Apr 2012, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Platon »

Ein möglicher Nachfolger von Hamas-Politbüro-Chef Khaled Maschaal - Abu Marzuk - hat in seinem Haus in Kairo einer amerikanisch-jüdischen Zeitung - The Jewish Daily Forward - ein ausführliches Interview gegeben. Darin versucht er einerseits einen guten Eindruck zu machen, sich selbst und die Hamas als rationalen Akteur zu präsentieren. Gleichzeitig kann er aber nicht zu weit gehen um die Radikaleren innerhalb der Hamas nicht gegen sich aufzubringen. Besonders weil in baldiger Zukunft (genaues Datum ist unbekannt) interne Wahlen für den Nachfolger von Maschaal stattfinden sollen. Aber genau für diese Aufgabe scheint Marzuk gut geeignet, hat er doch in den USA studiert und spielt eine wichtige Rolle in den Kontakten der "Mutterorganisation" mit den jeweiligen Ablegern in anderen Staaten in der arabischen wie westlichen Welt, welche Spenden sammeln und politische Unterstützung für die Hamas generieren sollen.

Seine Aussage enthalten aber wenig Ermutigendes. Die Hamas wird keinen Friedensvertrag welchen die Fatah und aushandelt als bindend verstehen, selbst wenn ein Referendum unter den Palästinensern dies verlangt. (ein entsprechedes Referendum sollte darüber hinaus nicht nur in Gaza und im Westjordanland sondern auch in den Flüchtlingslagern in den umliegenden arabischen Staaten abgehalten werden, was eine extrem hohe Hürde darstellt) Dazu würde ein Friedensvertrag nicht zu guten Beziehungen mit Israel führen sondern eher der Situation heute mit dem Libanon und Syrien gleichen.
Man hält sich nach wie vor den bewaffneten Widerstand offen, hat aber zugestimmt mit der Fatah beim populären Widerstand zusammen zu arbeiten.
Dazu könnte eventuell in Folge einer Hamas-internen Debatte die Charta verändert werden, aber natürlich nicht unbedingt die anti-semitischen Teilen davon.

Bemerkenswert ist allerdings, dass sich der mögliche Führer der Hamas an zwei Tagen insgesamt 5 1/2 Stunden Zeit genommen hat um mit einem Reporter einer amerikanisch-jüdischen Zeitung zu sprechen.

Der Orginalartikel über das Interview:
http://forward.com/articles/155054/hama ... -says/?p=1

http://forward.com/articles/155056/how- ... -arranged/

Artikel über das Interview:
http://www.jpost.com/International/Arti ... ?id=266845
http://www.haaretz.com/news/diplomacy-d ... t-1.425444
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Pitchblack

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Pitchblack »

Liegestuhl » Di 13. Mär 2012, 11:25 hat geschrieben:
Das ist schön und gut, aber die Existenz Israels ändert doch nichts an der Bedeutung der Al-Aqsa-Moschee für den Islam. Warum also dieser Hass auf Israel?
Warum wird Jerusalem eigentlich nicht im Koran erwähnt? :s
Liegestuhl hat geschrieben:Todesstrafe für Zusammenarbeit mit Israel:



http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 65,00.html
Was sonst noch im Gazastreifen passierte :cool:
March 9–15

Main article: March 2012 Gaza-Israel clashes

Palestinians fired over 300 Grad missiles, rockets and mortars deep into Israel. Three civilians were wounded directly by the fire, one of them seriously. Additionally, 21 people suffered from shock and 11 were injured while fleeing for cover. Israel's Iron Dome missile defense system intercepted many of the Palestinian-launched projectiles aimed at large cities, shooting down 56 rockets in 71 attempts.[52][53][54][55][56][57][58][59]

Most of the attacks followed an Israeli air strike on Zuhair al-Qaissi, commander of the armed wing of the Popular Resistance Committees, a terrorist group with close ties to Hamas, and Mahmoud Hanini, a top field commander in the group. Al-Qaissi had overseen the 2011 southern Israel cross-border attacks, which killed eight Israelis including six civilians.[60] Israeli officials said that he was preparing the final stages of a new mega-attack that could have claimed multiple lives.[61]

To protect students from the rockets, Israeli officials cancelled classes in all schools in the cities of Ashdod, Ashkelon, Beersheba, Netivot, Kiryat Malakhi, Kiryat Gat, Gedera, Yavne, Lakya and other southern communities, as well as in Ben Gurion University of the Negev, Ashkelon Academic College and Sami Shamoon College of Engineering.[62][63][64][65] The Home Front Command barred all mass gatherings in southern Israeli communities.[66] The Israel Police raised the level of alert around the country.[67]

Israel responded with air strikes on weapons storage facilities, rocket launching sites, weapon manufacturing facilities, training bases, posts, tunnels and terror operatives, killing 22 militants, mostly from Palestinian Islamic Jihad and the others from the Popular Resistance Committees. Four civilians were killed as well.[68][55][69][70][71]

The United States, France, and an official from the United Nations condemned the Palestinian attacks, and the US stressed that Israel has the right to defend itself.[72][73] The Organization of the Islamic Conference, the Arab League, Syria , Egypt and Iran condemned Israel's responsive air strikes on militants.[74][75][76][77][78][79]

Details of individual attacks follow:
Quelle WIKI "List of rocket attacks"
Allein innerhalb weniger Tage, 300 Angriffe auf Israel mit Mörsern, Quassam und Grad-Raketen. So dokumentiert man seine Friedensbereitschaft.
Benutzeravatar
Tel Aviv Boy
Beiträge: 195
Registriert: So 29. Apr 2012, 17:18

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Tel Aviv Boy »

Iran fördert Radikalismus, Akteure aus der arabischen Welt eher Mäßigung.
Tendentiell kann man das wohl sagen. Aber woran liegt das eigentlich?
Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwisch dem Judenhass in Iran und in den arabischen Ländern. Der Judenhass, der gleichbedeutend ist mit Antizionismus, wird im Iran nur vom Mullahregime geschürt, die Mehrheit der Iraner erkennt Israel an und respektiert die Juden. In den arabischen Ländern geben sich die Diktatoren zwar opportunistischerweise nicht so offen als antisemitisch, der Hass auf Israel wird aber von der übergrossen Mehrheit der arabischen Bevölkerung geteilt. Sollte das Regime im Iran fallen, wird die israelische Botschaft binnen kürzester Zeit in Teheran wieder eröffnet und die Beziehungen völlig normalisiert werden. Die Judenfeindlichkeit im Iran hat keine reale Grundlage und ist durch die Islamisten künstlich erzeugt worden.
Clark

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Clark »

Tel Aviv Boy » Sa 5. Mai 2012, 11:04 hat geschrieben:

Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwisch dem Judenhass in Iran und in den arabischen Ländern. Der Judenhass, der gleichbedeutend ist mit Antizionismus, wird im Iran nur vom Mullahregime geschürt, die Mehrheit der Iraner erkennt Israel an und respektiert die Juden. In den arabischen Ländern geben sich die Diktatoren zwar opportunistischerweise nicht so offen als antisemitisch, der Hass auf Israel wird aber von der übergrossen Mehrheit der arabischen Bevölkerung geteilt. Sollte das Regime im Iran fallen, wird die israelische Botschaft binnen kürzester Zeit in Teheran wieder eröffnet und die Beziehungen völlig normalisiert werden. Die Judenfeindlichkeit im Iran hat keine reale Grundlage und ist durch die Islamisten künstlich erzeugt worden.
Wenn Israel endlich eine akzeptable Lösung des Konfliktes mit den Palästinensern anbieten würde, wäre das Problem sofort gelöst und vermutlich ein paar Tage später die israelische Botschaft im Iran auch wieder offen.
Immerhin haben Sie erkannt, dass es nicht gegen die Menschen an sich geht, sondern dass es ein Problem der Regime ist, die sich nicht verstehen.
Sie machen Fortschritte. :D
Pitchblack

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Pitchblack »

Clark » Sa 5. Mai 2012, 10:21 hat geschrieben: Wenn Israel endlich eine akzeptable Lösung des Konfliktes mit den Palästinensern anbieten würde, wäre das Problem sofort gelöst und vermutlich ein paar Tage später die israelische Botschaft im Iran auch wieder offen.
Immerhin haben Sie erkannt, dass es nicht gegen die Menschen an sich geht, sondern dass es ein Problem der Regime ist, die sich nicht verstehen.
Sie machen Fortschritte. :D
Diese sogenannte Lösung gibt es seit Oslo II. Wer sich verweigert sind die Palästinenser. Jeder über NO-Konflikt informierte weiß das auch. Warum machen sie da eine so unrühmliche Ausnahme?
Israels Regierung ist kein Regime.

P.S. Seit 2005 droht der Iran Israel mit der vollständigen Auslöschung.

Diese Meldung aus 2011 wurde noch nicht einmal wegen angeblicher Falschübersetzung moniert.
(dpa) Irans Präsident Mahmud Ahmadinejad hat erneut mit anti-israelischer Hetze provoziert. Iran sei entschlossen, Israel «auszulöschen», sagte Ahmadinejad am Donnerstag in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender Al-Manar nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Isna.
Quelle

Iran will auch nicht von dieser Politik abweichen. Andere Staaten würden so etwas als Kriegserklärung betrachten, was sich Israel seit 2005 alles gefallen lassen muss.
Zuletzt geändert von Pitchblack am Sa 5. Mai 2012, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
Clark

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Clark »

Pitchblack » Sa 5. Mai 2012, 11:26 hat geschrieben:
Diese sogenannte Lösung gibt es seit Oslo II. Wer sich verweigert sind die Palästinenser. Jeder über NO-Konflikt informierte weiß das auch. Warum machen sie da eine so unrühmliche Ausnahme?
Israels Regierung ist kein Regime.

P.S. Seit 2005 droht der Iran Israel mit der vollständigen Auslöschung.

Diese Meldung aus 2011 wurde noch nicht einmal wegen angeblicher Falschübersetzung moniert.


Quelle

Iran will auch nicht von dieser Politik abweichen. Andere Staaten würden so etwas als Kriegserklärung betrachten, was sich Israel seit 2005 alles gefallen lassen muss.
Informieren Sie sich mal über den Begriff Regime. Ich verwende den aus guten Gründen sowohl für die Iranische Regierung als auch für die Israelische.
Oslo II konnte nicht funktionieren, solange Israel nicht seine Siedlungspolitik radikal ändert. Die symbolische Räumung einer Siedlung im Westjordanland ist einfach nicht genug. Aber was erzähle ich Ihnen, Sie wissen doch bestimmt selbst, wieviele UN Resolutionen Israel nicht eingehalten hat.
Und Ihre ständig wiederholte Lüge, dass der Iran bzw Ahmadinedschad Israel auslöschen will, macht eine friedliche Lösung von Ihrer Seite eher unwahrscheinlich.
Pitchblack

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Pitchblack »

Clark » Sa 5. Mai 2012, 10:42 hat geschrieben: Informieren Sie sich mal über den Begriff Regime. Ich verwende den aus guten Gründen sowohl für die Iranische Regierung als auch für die Israelische.
Oslo II konnte nicht funktionieren, solange Israel nicht seine Siedlungspolitik radikal ändert. Die symbolische Räumung einer Siedlung im Westjordanland ist einfach nicht genug. Aber was erzähle ich Ihnen, Sie wissen doch bestimmt selbst, wieviele UN Resolutionen Israel nicht eingehalten hat.
Und Ihre ständig wiederholte Lüge, dass der Iran bzw Ahmadinedschad Israel auslöschen will, macht eine friedliche Lösung von Ihrer Seite eher unwahrscheinlich.
Man hat nicht nur eine Siedlung in WJL geräumt. Man hat Gaza vollständig geräumt, von Siedlern und Militär. Diese Aktion nannte sich "Land for Peace" und wurde mit verstärkten Angriffen seitens der in Gaza stationierten Terrorgruppen belohnt.

Seien sie ein wenig vorsichtig, wenn sie andere User der Lüge bezichtigen. Ich habe einen Presseartikel eingestellt, der den iranischen Staatspräsidenten zitiert. Die dpa kann sehr empfindlich sein, wenn man sie der Lüge bezichtigt.
Offensichtlich fehlen Ihnen auch die Grundlagen des Verständnisses für Oslo I und II. Genau da wurde nämlich festgehalten, dass die Siedlungen in Absprache mit der PA errichtet werden. So etwas nennt man im Internationalen Geschäft dann "Verhandlungsmasse".
Benny Morris hat nachvollziehbar analysiert, warum es nie Frieden geben wird.
Herr Morris, der Friedensprozess im Nahen Osten scheint eingeschlafen. Wie beurteilen Sie die Bestrebungen der Israelis und Palästinenser, zu einem friedvollen Miteinander zu finden?
Momentan scheint es überhaupt keinen nennenswerten Friedensprozess zu geben, der seinen Namen verdient – die Verhandlungspositionen befinden sich längst in einer Sackgasse. Es scheint auch nicht andeutungsweise eine Vorwärtsbewegung am Horizont sichtbar und für die vorhersehbare Zukunft, ich meine damit die kommenden fünf bis zehn Jahre, wird sich daran wohl auch nichts ändern, wenngleich es sicher immer wieder unvorhersehbare Überraschungen geben können wird …

Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für diese faktische Verhandlungsunterbrechung?

Der Hauptgrund sehe ich darin, dass die Palästinenser tatsächlich nicht wirklich kompromissbereit sind und einer Zweistaatenlösung, wie sie mittlerweile selbst Israels mitterechtes Parteienspektrum im Prinzip vorsieht, niemals zustimmen werden. Sie lehnen grundsätzlich die Existenz Israels ab und erstreben nichts anderes als ein unabhängiges Palästina. Sämtliche diplomatischen Anstrengungen seitens der Palästinenser sind insofern als reine Augenwischerei zu betrachten, da sie diese nur deshalb betreiben, um ernsthaften Verhandlungen aus dem Weg zu gehen. Verhandlungen werden also lediglich um der Verhandlungen willen betrieben, um insbesondere einer allfälligen Schuldzuweisung der restlichen Welt aus dem Weg zu gehen. Ziel dieser Taktik ist es, in jedem Fall eine Zweistaatenlösung zu verhindern. Die Geschichte der letzten hundert Jahre scheint das doch zu beweisen: Bereits 1937 lehnten sie die Zweistaatenlösung der britischen Peel-Kommission ab, das Gleiche passierte 1947, als die UNO eine Zweistaatenlösung anbot. In jüngerer Zeit, wir blicken lediglich etwa zehn bis elf Jahre zurück, schlugen die Palästinenser unter Führung Yassir Arafats die Vorschläge des damaligen israelischen Premierministers Ehud Barak sowie des US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton in Camp David aus. Ebenso schien 2008 bei den Verhandlungen zwischen Ehud Olmert und Mahmud Abbas keine Einigung möglich. Nicht, dass Abbas tatsächlich «nein» sagte; er nahm zu den Vorschlägen von israelischer Seite einfach nicht Stellung, was letztlich auf ein «Nein» hinauslief.

Sie glauben also, dass dahinter gewissermaßen «ein System» steckt?

Eigentlich ja – letztlich sehe ich darin über die Jahrzehnte hinweg eine gewisse Konstante in der Verhandlungstaktik der Palästinenser, nämlich einer Zweistaatenlösung, die selbstverständlich das Existenzrecht Israels oder zumindest eines jüdischen Staates implizieren würde, aus dem Weg zu gehen. Unter «Palästinenser» verstehe ich hier die gesellschaftliche Hauptrichtung, die politische Mitte, zum einen die Anhänger der PLO, zum anderen das weniger politisch orientierte, aber dennoch säkularisierte Bevölkerungssegment. Das islamistische, eher fundamentalistische Bevölkerungssegment der Palästinenser, die 2006 gar die Wahlen gewannen und mittlerweile wahrscheinlich in ihrer Mehrheit die gesellschaftliche Hauptrichtung bilden, lehnt ja von vorneherein das Existenzrecht Israels ab und tritt erst gar nicht zu Verhandlungen an. Hamas sagt doch ganz offen: «Wir akzeptieren keinen israelischen Staat», ein Spruch, den sie mitunter mit «keine Juden in Israel» noch verschärfen.
Quelle

Tschuldigung, wenn ich das so feststellen muss, aber sie machen mir nicht den Eindruck als wären sie ein seriöser Diskussionspartner. Wenn ich ein Zitat der dpa einstelle bezeichnen sie mich als Lügner und über Oslo I und II haben sie soviel Ahnung wie ein Adler vom Radfahren.

P.S. Hatte ich bereits erwähnt. Resolutionen Israel und die Konfliktparteien des Nahen Ostens betreffend werden unter Kapitel VI der UN-Charta verabschiedet und haben somit nur empfehlenden Charakter gegenüber den Konfliktparteien.
Zuletzt geändert von Pitchblack am Sa 5. Mai 2012, 13:29, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Tel Aviv Boy
Beiträge: 195
Registriert: So 29. Apr 2012, 17:18

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Tel Aviv Boy »

Clark » Sa 5. Mai 2012, 10:21 hat geschrieben:
Immerhin haben Sie erkannt, dass es nicht gegen die Menschen an sich geht
Richig. Israel will nur die Atomanlagen des Irans eliminieren. Die Bevölkerung Irans ist Freund Israels und muss keine Angriffe aus Israel befürchten.
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mi 18. Jun 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von ToughDaddy »

@Pitchblack

Ich finde es toll, dass Du sooft Oslo II erwähnst, aber mit einer Staatsgründung hatte das nix zu tun. Also erzähl nix von Verweigerung der Palästinenser, weil es von ihnen und Israel unterschrieben wurde.
Clark

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Clark »

Tel Aviv Boy » Sa 5. Mai 2012, 12:52 hat geschrieben: Richig. Israel will nur die Atomanlagen des Irans eliminieren. Die Bevölkerung Irans ist Freund Israels und muss keine Angriffe aus Israel befürchten.
Erzählen Sie mir nicht, dass in Israel Greenpeace regiert und es nur gut meint, wenn der Iran keine Atomkraftwerke bauen darf.
Pitchblack

Re: Hamas - die pragmatische Wende

Beitrag von Pitchblack »

ToughDaddy » Sa 5. Mai 2012, 14:25 hat geschrieben:@Pitchblack

Ich finde es toll, dass Du sooft Oslo II erwähnst, aber mit einer Staatsgründung hatte das nix zu tun. Also erzähl nix von Verweigerung der Palästinenser, weil es von ihnen und Israel unterschrieben wurde.
Herr Morris, der Friedensprozess im Nahen Osten scheint eingeschlafen. Wie beurteilen Sie die Bestrebungen der Israelis und Palästinenser, zu einem friedvollen Miteinander zu finden?
Momentan scheint es überhaupt keinen nennenswerten Friedensprozess zu geben, der seinen Namen verdient – die Verhandlungspositionen befinden sich längst in einer Sackgasse. Es scheint auch nicht andeutungsweise eine Vorwärtsbewegung am Horizont sichtbar und für die vorhersehbare Zukunft, ich meine damit die kommenden fünf bis zehn Jahre, wird sich daran wohl auch nichts ändern, wenngleich es sicher immer wieder unvorhersehbare Überraschungen geben können wird …

Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für diese faktische Verhandlungsunterbrechung?

Der Hauptgrund sehe ich darin, dass die Palästinenser tatsächlich nicht wirklich kompromissbereit sind und einer Zweistaatenlösung, wie sie mittlerweile selbst Israels mitterechtes Parteienspektrum im Prinzip vorsieht, niemals zustimmen werden. Sie lehnen grundsätzlich die Existenz Israels ab und erstreben nichts anderes als ein unabhängiges Palästina. Sämtliche diplomatischen Anstrengungen seitens der Palästinenser sind insofern als reine Augenwischerei zu betrachten, da sie diese nur deshalb betreiben, um ernsthaften Verhandlungen aus dem Weg zu gehen. Verhandlungen werden also lediglich um der Verhandlungen willen betrieben, um insbesondere einer allfälligen Schuldzuweisung der restlichen Welt aus dem Weg zu gehen. Ziel dieser Taktik ist es, in jedem Fall eine Zweistaatenlösung zu verhindern. Die Geschichte der letzten hundert Jahre scheint das doch zu beweisen: Bereits 1937 lehnten sie die Zweistaatenlösung der britischen Peel-Kommission ab, das Gleiche passierte 1947, als die UNO eine Zweistaatenlösung anbot. In jüngerer Zeit, wir blicken lediglich etwa zehn bis elf Jahre zurück, schlugen die Palästinenser unter Führung Yassir Arafats die Vorschläge des damaligen israelischen Premierministers Ehud Barak sowie des US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton in Camp David aus. Ebenso schien 2008 bei den Verhandlungen zwischen Ehud Olmert und Mahmud Abbas keine Einigung möglich. Nicht, dass Abbas tatsächlich «nein» sagte; er nahm zu den Vorschlägen von israelischer Seite einfach nicht Stellung, was letztlich auf ein «Nein» hinauslief.

Sie glauben also, dass dahinter gewissermaßen «ein System» steckt?

Eigentlich ja – letztlich sehe ich darin über die Jahrzehnte hinweg eine gewisse Konstante in der Verhandlungstaktik der Palästinenser, nämlich einer Zweistaatenlösung, die selbstverständlich das Existenzrecht Israels oder zumindest eines jüdischen Staates implizieren würde, aus dem Weg zu gehen. Unter «Palästinenser» verstehe ich hier die gesellschaftliche Hauptrichtung, die politische Mitte, zum einen die Anhänger der PLO, zum anderen das weniger politisch orientierte, aber dennoch säkularisierte Bevölkerungssegment. Das islamistische, eher fundamentalistische Bevölkerungssegment der Palästinenser, die 2006 gar die Wahlen gewannen und mittlerweile wahrscheinlich in ihrer Mehrheit die gesellschaftliche Hauptrichtung bilden, lehnt ja von vorneherein das Existenzrecht Israels ab und tritt erst gar nicht zu Verhandlungen an. Hamas sagt doch ganz offen: «Wir akzeptieren keinen israelischen Staat», ein Spruch, den sie mitunter mit «keine Juden in Israel» noch verschärfen.
Kein weiterer Kommentar.
Antworten