Boykotte und Blockaden

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Liegestuhl
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

derkleine » Mo 4. Nov 2013, 21:14 hat geschrieben:Würde es nicht helfen wenn die Menschen sich auf beiden Seiten nicht besser Kennenlernen würden. Ohne Doktrin von Oben? Einfach Mensch zu Mensch.
Wer sagt dir denn, dass sie es nicht machen?
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Gutmensch
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Gutmensch »

Sara Irani » Mo 4. Nov 2013, 21:54 hat geschrieben: Ich würde gern wissen, was sie am "philosemitisch" stört?
Ich bin auch philosemitisch, also den Juden und ihrer Kultur besonders aufgeschlossen gegenüberstehend.
Ist das etwas Verwerfliches?

Für Antizionisten und Antisemiten ist es verwerflich. Heute ist es nicht mehr en vogue antisemitisch zu sein, also bekämpfen Antisemiten nicht mehr die Juden, sie bekämpfen die Zionisten oder die Israelis. Um 1933 nannte man Menschen, die sich auf die Seite der Juden stellten in diffamierender Absicht: "Judenfreunde". Da der Begriff historisch belastet ist und man selbst ja kein Antisemit sein will, bekämpft man heute nicht mehr die Judenfreunde, man bekämpft die "Philosemiten". So einfach kann es gehen, man tauscht Begriffe aus und legt neu los, der alte Hass hat sich nur neu eingekleidet.
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ToughDaddy
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ToughDaddy »

Gutmensch » Do 14. Nov 2013, 09:36 hat geschrieben:

Für Antizionisten und Antisemiten ist es verwerflich. Heute ist es nicht mehr en vogue antisemitisch zu sein, also bekämpfen Antisemiten nicht mehr die Juden, sie bekämpfen die Zionisten oder die Israelis. Um 1933 nannte man Menschen, die sich auf die Seite der Juden stellten in diffamierender Absicht: "Judenfreunde". Da der Begriff historisch belastet ist und man selbst ja kein Antisemit sein will, bekämpft man heute nicht mehr die Judenfreunde, man bekämpft die "Philosemiten". So einfach kann es gehen, man tauscht Begriffe aus und legt neu los, der alte Hass hat sich nur neu eingekleidet.
1. Wenn man nicht anderes zu tun hat, als Antisemitismus und Antizionismus gleichzusetzen, weil man Juden und Zionisten gleichsetzt und nicht mal weiß, dass seit der Gründung Israels sich der Begriff Zionismus gewandelt hat, obwohl man dies überall nachlesen kann, sollte man lieber ruhig sein und sich mit dem Thema beschäftigen, bevor man andere User hier einfach pauschal beleidigt.

2. Ebenso kann man Dir nur empfehlen (auch wenn Du nicht der einzige bist), Dich mal mit dem Begriff Philosemit auseinanderzusetzen. Um es kurz zu fassen: Philosemiten sind keine Judenfreunde, sondern Menschen, welche alles rechtfertigen und gutheißen, was Juden machen, weil es Juden sind. Also auf gut Deutsch: Aucn nur Rassisten. Oder um es anders zu sagen: Wer sich da nur auf Wiki verläßt, ist einfach nur verlassen.
Bsp:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... t/1897478/
http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.604.html

Mithin sind Deine Erklärungen zum alten Hass nur eines: sinnfreier Spam auf Grund von Argumentationslosigkeit.
Andere könnten sogar meinen, dass es sich bei Dir um einen Philosemiten handelt, welcher ohne irgend ein wenig Hintergrundwissen hier fast schon Amok läuft, weil es um Juden geht. Am Ende muss das aber jeder selber entscheiden. Ich empfehle Dir einfach nur, Dich erstmal mit den Begriffen auseinanderzusetzen, bevor Du andere User hier wie in letzter Zeit ständig beleidigst und gegen jeden gehetzt wird auf Grund von Unwissen.
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Wolverine
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Wolverine »

ToughDaddy » Do 14. Nov 2013, 10:30 hat geschrieben:
1. Wenn man nicht anderes zu tun hat, als Antisemitismus und Antizionismus gleichzusetzen, weil man Juden und Zionisten gleichsetzt und nicht mal weiß, dass seit der Gründung Israels sich der Begriff Zionismus gewandelt hat, obwohl man dies überall nachlesen kann, sollte man lieber ruhig sein und sich mit dem Thema beschäftigen, bevor man andere User hier einfach pauschal beleidigt.

2. Ebenso kann man Dir nur empfehlen (auch wenn Du nicht der einzige bist), Dich mal mit dem Begriff Philosemit auseinanderzusetzen. Um es kurz zu fassen: Philosemiten sind keine Judenfreunde, sondern Menschen, welche alles rechtfertigen und gutheißen, was Juden machen, weil es Juden sind. Also auf gut Deutsch: Aucn nur Rassisten. Oder um es anders zu sagen: Wer sich da nur auf Wiki verläßt, ist einfach nur verlassen.
Bsp:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... t/1897478/
http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.604.html

Mithin sind Deine Erklärungen zum alten Hass nur eines: sinnfreier Spam auf Grund von Argumentationslosigkeit.
Andere könnten sogar meinen, dass es sich bei Dir um einen Philosemiten handelt, welcher ohne irgend ein wenig Hintergrundwissen hier fast schon Amok läuft, weil es um Juden geht. Am Ende muss das aber jeder selber entscheiden. Ich empfehle Dir einfach nur, Dich erstmal mit den Begriffen auseinanderzusetzen, bevor Du andere User hier wie in letzter Zeit ständig beleidigst und gegen jeden gehetzt wird auf Grund von Unwissen.
Sorry, wenn ich das mal so deutlich ausdrücken muss, aber du bist dein eigenes Vorurteil. :cool:
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Do 14. Nov 2013, 10:30 hat geschrieben:Für Antizionisten und Antisemiten ist es verwerflich. Heute ist es nicht mehr en vogue antisemitisch zu sein, also bekämpfen Antisemiten nicht mehr die Juden, sie bekämpfen die Zionisten oder die Israelis. Um 1933 nannte man Menschen, die sich auf die Seite der Juden stellten in diffamierender Absicht: "Judenfreunde". Da der Begriff historisch belastet ist und man selbst ja kein Antisemit sein will, bekämpft man heute nicht mehr die Judenfreunde, man bekämpft die "Philosemiten". So einfach kann es gehen, man tauscht Begriffe aus und legt neu los, der alte Hass hat sich nur neu eingekleidet.
Was du schreibst, hat thematisch überhaupt nichts mit dem zu tun, was der User Gutmensch geschrieben hat. Du arbeitest hier offen mit Unterstellungen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Ideologisierte Verblendung und Dummheit manifestieren sich in den hysterischen Boykottaufrufen gegen Sodastream:
Muhammad Barhum ist israelischer Araber und Produktionsmanager von Sodastream. Er kennt Sodastream-Chef Daniel Birnbaum seit seinem Studium und ist ihm zu verschiedenen Arbeitgebern gefolgt. "Rein wirtschaftlich wäre es einfacher, den Laden hier zu schließen und die Produktion nach Israel zu verlegen, nach Galiläa oder in den Negev", sagt Barhum über das umstrittene Sodastream-Werk in Ma'ale Adumim. Aber Birnbaum sei ein alter Linker und fühle sich für die Arbeiter verantwortlich.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -sein.html
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von fred76 »

Liegestuhl » Mo 12. Mai 2014, 15:20 hat geschrieben:Ideologisierte Verblendung und Dummheit manifestieren sich in den hysterischen Boykottaufrufen gegen Sodastream:

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -sein.html
Die Boykottaufrufe sind nicht hysterisch, wohl eher die Reaktion manch eines "ideologisch verblendeten" Besatzungsfans.

So um die 35.000 Palästinenser arbeiten in der Westbank in den Siedlungen, ca. ein Drittel ohne Arbeitsgenehmigung - schlicht aus Verzweiflung.
Es gibt in den eigenen Dörfern keine Arbeit, um die Familien ernähren zu können.

"The cynical use of Palestinian workers in the SodaStream controversy"
"I’m ashamed I’m working there,” he says. “I feel this is our land, there should be no [Israeli] factory on this land.”"
http://972mag.com/the-cynical-exploitat ... air/86698/

Was Mr. Sodastream nicht so gerne erwähnt: Israelische Firmen bekommen das geraubte pal. Land zum Discountpreis... und die Arbeiter obendrauf. Du musst nur dafür sorgen, dass es diesen mies genug geht, schon kannst du dich in deinem sozialen Engagement sonnen, wenn du ein paar von den armen Kerlen zu Hungerlöhnen einstellst:

"Business owners were granted huge discounts on land leases and tax benefits, hiring workers at wages far below the legal minimum in Israel, without the required social benefits."
http://www.challenge-mag.com/en/article__388

Sodastream ist also offensichtlich nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Zuletzt geändert von fred76 am Mo 12. Mai 2014, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Magnes »

Liegestuhl » Mo 12. Mai 2014, 16:20 hat geschrieben:Ideologisierte Verblendung und Dummheit manifestieren sich in den hysterischen Boykottaufrufen gegen Sodastream:
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -sein.html
Dieses Scheinargument kennt man bereits aus dem Boykott Südafrikas: Wozu Menschenrechte, zivile Rechte oder Gleichheit solange es für einige Arbeit gibt, man also besser nicht boykottieren sollte. :x
Zuletzt geändert von Magnes am Mo 12. Mai 2014, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Wegen Israel: Bands boykottieren Berliner Popkultur-Festival

Die wegen Antisemitismus-Vorwürfen in der Kritik stehende "BDS"-Kampagne ruft Künstler dazu auf, ihre Teilnahme abzusagen.

...

Weil sich die israelische Botschaft in Berlin an den Reisekosten für die Bands beteiligt, wirft der BDS ihr vor, damit ein "weißgewaschenes, falsches Bild des Staates 'Israel'" zu zeichnen.
https://www.morgenpost.de/bezirke/panko ... tival.html

Tat und Begründung wiegen sich in gleicher Dämlichkeit.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Aug 2017, 18:59)

https://www.morgenpost.de/bezirke/panko ... tival.html

Tat und Begründung wiegen sich in gleicher Dämlichkeit.
Das nimmt langsam überhand. Bands werden gedrängt, nicht in Berlin zu spielen, nicht auf der Krim zu spielen, nicht in bestimmten Veranstaltungsorten zu spielen. Hotels werden gedrängt, Gäste rauszuwerfen. Andere setzen Hotels auf schwarze Listen. Wo soll das hinführen? Dialog und Kulturerlebnisse sind besser als Hass und Ausgrenzung.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Dima Tayeh, eine arabische Israelin, begleitete eine Anti-BDS-Delegation in die USA. Dafür rechtfertigt sie sich in einem TV-Interview.

[youtube][/youtube]

„Ihr lebt in diesem Land und besitzt einen blauen Personalausweis, der Euch alle Rechte eines Bürgers garantiert, ihr seid frei zu arbeiten, zu studieren, Euch auszudrücken und alles zu tun, was Ihr wollt. Ihr führt und bildet die kommenden Generationen in einem Staat, der Euch respektiert. Schaut nach Syrien, dem Irak, Ägypten und den Rest der Arabischen Staaten, was haben sie für das Wohl ihrer Bürger getan?“
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Schade, dass dieses Interview nicht auch im deutschen Fernsehen gezeigt wird.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Kuwait Airways verweigert die Beförderung eines in Deutschland lebenden Israeli mit der Begründung, ein antisemitisches Gesetz von 1964 verbiete Geschäftsbeziehungen mit Israel in jeder Form.
Ein deutscher Richter am LG Frankfurt/M. findet das -vorerst - völlig in Ordnung.

https://lizaswelt.net/2017/11/13/flugve ... utschland/
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Vongole hat geschrieben:(17 Nov 2017, 17:56)

Kuwait Airways verweigert die Beförderung eines in Deutschland lebenden Israeli mit der Begründung, ein Gesetz von 1964 verbiete Geschäftsbeziehungen mit Israel in jeder Form.
Ein deutscher Richter am LG Frankfurt/M. findet das -vorerst - völlig in Ordnung.

https://lizaswelt.net/2017/11/13/flugve ... utschland/
Das Gesetz verbietet Geschäftsbeziehungen mit Israel demnach ist es ein Embargo.
Hätte ein Russe geklagt, dass ihn eine US Airline wegen eines Embargos gegen Russland nicht mitnehmen will gäbe es diese Empörung nicht.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Bobo »

Vongole hat geschrieben:(17 Nov 2017, 17:56)

Kuwait Airways verweigert die Beförderung eines in Deutschland lebenden Israeli mit der Begründung, ein antisemitisches Gesetz von 1964 verbiete Geschäftsbeziehungen mit Israel in jeder Form.
Ein deutscher Richter am LG Frankfurt/M. findet das -vorerst - völlig in Ordnung.

https://lizaswelt.net/2017/11/13/flugve ... utschland/
Dann wird Kuwait schon bald ein weiteres Land von seinen Flugplänen streichen können. Recht so! Bleibt mehr für die Lufthansa. Ist eh die Beste!
Zuletzt geändert von Bobo am Fr 17. Nov 2017, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(17 Nov 2017, 18:15)
Hätte ein Russe geklagt, dass ihn eine US Airline wegen eines Embargos gegen Russland nicht mitnehmen will gäbe es diese Empörung nicht.
In Deutschland besteht Beförderungspflicht . Natürlich hätten sich entsprechende Stellen aufgeregt. Nur gibt es keine US-Airlinie, die so dämlich und boniert wären, Menschen aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit nicht mitzunehmen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Nov 2017, 19:48)

In Deutschland besteht Beförderungspflicht.
https://www.gesetze-im-internet.de/pbefg/__22.html

Der Unternehmer ist zur Beförderung verpflichtet, wenn
3. die Beförderung nicht durch Umstände verhindert wird, die der Unternehmer nicht abwenden und denen er auch nicht abhelfen kann.


Genau so wenig wie die Lufthansa einen russischen Oligarchen von der No Fly Liste nehmen kann, kann Kuwait Airways das Embargo gegen Israel aufheben.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(17 Nov 2017, 19:58)
Genau so wenig wie die Lufthansa einen russischen Oligarchen von der No Fly Liste nehmen kann, kann Kuwait Airways das Embargo gegen Israel aufheben.
Hast du den Artikel eigentlich gelesen?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Nov 2017, 20:06)

Hast du den Artikel eigentlich gelesen?
Muss er/sie nicht, geht ja nicht um Indianer. :rolleyes:
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 Nov 2017, 20:06)

Hast du den Artikel eigentlich gelesen?
Wie hätte das Gericht sonst entscheiden sollen?
Wenn es den Piloten verpflichtet hätte diesen Passagier mitzunehmen, hätte er sich in Kuwait einer Straftat schuldig gemacht und bei der Landung verhaftet werden können.
Das ein deutsches Gericht das für unzumutbar hält ist also ein Skandal?
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Boraiel
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Boraiel »

ryu1850 hat geschrieben:(18 Nov 2017, 17:01)

Wie hätte das Gericht sonst entscheiden sollen?
Wenn es den Piloten verpflichtet hätte diesen Passagier mitzunehmen, hätte er sich in Kuwait einer Straftat schuldig gemacht und bei der Landung verhaftet werden können.
Das ein deutsches Gericht das für unzumutbar hält ist also ein Skandal?
Generell sollte Kuwait Airways aufgrund solcher Diskriminierungen keine Start- und Landeerlaubnis in Deutschland bekommen. Allerdings ist es wahrscheinlich nicht am Gericht, sondern am Gesetzgeber dafür zu sorgen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Boraiel hat geschrieben:(18 Nov 2017, 17:31)

Generell sollte Kuwait Airways aufgrund solcher Diskriminierungen keine Start- und Landeerlaubnis in Deutschland bekommen. Allerdings ist es wahrscheinlich nicht am Gericht, sondern am Gesetzgeber dafür zu sorgen.
Kuwait verbietet seinen Staatsangehörigen Wirtschaftsbeziehungen mit Angehörigen eines anderen Staates. De facto handelt es sich also um ein Wirtschaftsembargo.

Wenn man Diskriminierungen aufgrund der Staatsangehörigkeit verbieten würde, dürften generell keine Embargos mehr verhängt werden.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(18 Nov 2017, 17:01)

Wie hätte das Gericht sonst entscheiden sollen?
Wenn es den Piloten verpflichtet hätte diesen Passagier mitzunehmen, hätte er sich in Kuwait einer Straftat schuldig gemacht und bei der Landung verhaftet werden können.
Das ist zwar tatsächlich schlimm, aber als Verteidigungsstrategie völlig absurd. Schließlich wird diese Unzumutbarkeit ja erst dadurch geschaffen, dass der Eigentümer von Kuwait Airlines eben diese Gesetze selber erließ. Der Emir und Eigentümer könnte sie doch in einer Minute wieder aufheben!

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -1935.html

Lies mal das Fettgedruckte!
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Nov 2017, 18:34)

Das ist zwar tatsächlich schlimm, aber als Verteidigungsstrategie völlig absurd. Schließlich wird diese Unzumutbarkeit ja erst dadurch geschaffen, dass der Eigentümer von Kuwait Airlines eben diese Gesetze selber erließ. Der Emir und Eigentümer könnte sie doch in einer Minute wieder aufheben!

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -1935.html

Lies mal das Fettgedruckte!
In Deutschland ist aber nun mal die andersbehandlung aufgrund der Staatsangehörigkeit legal, solange es einen Sachgrund dafür gibt.

Ein findiger kuwaitischer Anwalt, würde das Gesetz abschaffen und direkt wieder einführen mit dem Sachgrund, solange Israel was in Unresolution-2334 gefordert wird nicht umsetzt gibt es ein Wirtschaftsembargo.

Wenn Deutschland dann dagegen vorgehen wollen würde, müsste es Wirtschaftsembargos als Druckmittel zur Umsetzung von Un Resolutionen verbieten. Aber genau das ist ein Eckpfeiler der westlichen Außenpolitik.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(18 Nov 2017, 19:17)

In Deutschland ist aber nun mal die andersbehandlung aufgrund der Staatsangehörigkeit legal, solange es einen Sachgrund dafür gibt.

Ein findiger kuwaitischer Anwalt, würde das Gesetz abschaffen und direkt wieder einführen mit dem Sachgrund, solange Israel was in Unresolution-2334 gefordert wird nicht umsetzt gibt es ein Wirtschaftsembargo.

Wenn Deutschland dann dagegen vorgehen wollen würde, müsste es Wirtschaftsembargos als Druckmittel zur Umsetzung von Un Resolutionen verbieten. Aber genau das ist ein Eckpfeiler der westlichen Außenpolitik.
Du willst es einfach nicht verstehen, nicht wahr?
Der Emir von Kuwait hat dieses Gesetz erlassen, weil er den Judenstaat Israel und seine Bewohner hasst.
Ein findiger Anwalt würde ihm raten, seine Flüge in Länder einzustellen, in denen ges. Beförderungspflicht besteht.
Ein kluger Menschenrechtsanwalt würde ihm raten, dieses antisemitische Gesetz schnellstens abzuschaffen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Vongole hat geschrieben:(18 Nov 2017, 19:46)

Du willst es einfach nicht verstehen, nicht wahr?
Der Emir von Kuwait hat dieses Gesetz erlassen, weil er den Judenstaat Israel und seine Bewohner hasst.
Ein findiger Anwalt würde ihm raten, seine Flüge in Länder einzustellen, in denen ges. Beförderungspflicht besteht.
Ein kluger Menschenrechtsanwalt würde ihm raten, dieses antisemitische Gesetz schnellstens abzuschaffen.
Das Gesetz richtet sich gegen alle Israelis und nicht gegen Juden. Deutsche Juden können problemlos mit Kuwait Airways fliegen.
Das Gesetz in dieser Form ist nichts anderes als ein Wirtschaftsembargo. Warum dieses Embargo verhangen wurde ist eine ganz andere Frage.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

ryu1850 hat geschrieben:(18 Nov 2017, 20:30)

Das Gesetz richtet sich gegen alle Israelis und nicht gegen Juden. Deutsche Juden können problemlos mit Kuwait Airways fliegen.
Das Gesetz in dieser Form ist nichts anderes als ein Wirtschaftsembargo. Warum dieses Embargo verhangen wurde ist eine ganz andere Frage.
Na das ist ja kein Geheimnis. Halb Arabien ist in einem formal nicht beendeten Kriegszustand mit Israel, nur dass offiziell derzeit von Regierungsseite her nicht geschossen wird. Und im Zuge dieser Konfrontation, die irgendwas mit Arabern, Muslimen, Juden, Israelis zu tun hat, gibt es gegen Staatsbürger Israels in einigen Staaten Vorbehalte. Das weiss man doch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Ja, das weiß man, nimmt es widerspruchslos hin, und das ist der eigentliche Skandal.
Man stelle sich den fiktiven Fall vor, eine ausländische Fluggesellschaft mit Landerechten in NY weigere sich, aufgrund eines diskriminierenden deutschfeindlichen Gesetzes im Heimatland
deutsche Staatsbürger von NY nach Bankok zu befördern.
Den Aufschrei hier möchte ich hören, die entrüsteten Statements dtsch., europ. und amerikanischer Politiker, den Presserummel, die geballte, laut geäußerte Wut bei dtsch. Bürgern.
Wie gesagt, rein fiktiv, denn diese Airline hätte natürlich gar keine Landerechte in den USA.

Wo also bleibt der Aufschrei hier, wenn es um Israel geht?
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

ich hab mal irgendwo gelesen, dass in den arabischen ländern, die israel boykottieren, 60% aller verkauften pistazien aus israel kommen...- :D
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von ryu1850 »

Vongole hat geschrieben:(20 Nov 2017, 14:31)


Man stelle sich den fiktiven Fall vor, eine ausländische Fluggesellschaft mit Landerechten in NY weigere sich, aufgrund eines diskriminierenden deutschfeindlichen Gesetzes im Heimatland
deutsche Staatsbürger von NY nach Bankok zu befördern.
Ein Staatsbürger diskriminierendes Gesetz ist die Definition eines Embargos.
Und wenn man ein Embargo gegen eine Demokratie verhängt geht es halt nicht gegen einzelne sondern gegen "den Wähler" der in seiner Allgemeinheit für die Regierungspolitik verantwortlich ist.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von jellobiafra »

Aus dem Artikel aus LizasWelt
Der langjährige grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck fordert, dass Kuwait Airways nur die Wahl zwischen zwei Optionen haben dürfe: »Ende der Diskriminierung oder Ende der Geschäfte in Deutschland.« Vor einer vergleichbaren Wahl stand die Fluggesellschaft bereits Ende 2015 in den USA. Das US-Verkehrsministerium hatte sie aufgefordert, Israelis nicht länger den Ticketkauf zu verweigern. Die Airline reagiert auf diese Auflage, indem sie den Flugbetrieb nach New York und London einstellte – diese Route hatte ein Israeli zuvor vergeblich zu buchen versucht. Im Mai 2016 wies ein Schweizer Gericht Kuwait Airways an, einem Israeli ein Ticket von Genf nach Frankfurt zu verkaufen. Das Unternehmen strich daraufhin alle innereuropäischen Flüge.
Es gibt ja auch in anderen Ländern Erfahrungen mit diesem Problem. Deutschland sollte sich hier an den USA und der Schweiz orientieren. Jetzt ist wohl Herr Dobrindt am Zug.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von jellobiafra »

Nick Cave macht nicht mit

http://www.hagalil.com/2017/11/nick-cave/#more-48635
Cave äußerte sich anschließend zu den Bemühungen der Boykott-Bewegung, seine Konzerte in Israel zu verhindern. „Vor einigen Jahren hat Brian Eno mir einen Brief geschickt, den ich unterschreiben sollte, um Israel auszuschließen“ erklärte er. „Ich habe den Brief zurückgeschickt und gesagt, dass ich ihn nicht unterschreiben würde. Ich habe bemerkt, dass ich zwar nicht unterschreiben wollte, aber auch nicht in Israel auftreten – und das erschien mir als, würde ich aus Angst handeln. Ich habe also meine Leute zusammengerufen und darum gebeten, dass wir in Israel auftreten sollen. Auf einmal wurde es mir sehr wichtig, ein Zeichen zu setzen, gegen diese Menschen, die versuchen, Musiker stillzulegen, Musiker einzuschüchtern, Musiker zu zensieren und Musiker zum Schweigen zu bringen.“
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Gutmensch1 »

ryu1850 hat geschrieben:(18 Nov 2017, 20:30)

Das Gesetz richtet sich gegen alle Israelis und nicht gegen Juden. Deutsche Juden können problemlos mit Kuwait Airways fliegen.
Das Gesetz in dieser Form ist nichts anderes als ein Wirtschaftsembargo. Warum dieses Embargo verhangen wurde ist eine ganz andere Frage.
Kuwait Airways sollte von jedem zivilisierten Menschen boykottiert werden. Es gibt nur einen Grund für deren Firmenpolitik, die Firma ist antisemitisch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Gutmensch1 hat geschrieben:(21 Nov 2017, 10:55)

Kuwait Airways sollte von jedem zivilisierten Menschen boykottiert werden. Es gibt nur einen Grund für deren Firmenpolitik, die Firma ist antisemitisch.
Die Firma hält sich an die Gesetze ihres Landes.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Liegestuhl »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Nov 2017, 08:49)

Die Firma hält sich an die Gesetze ihres Landes.
Die der Eigentümer von Kuwait Airways selbst erlassen hat.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Liegestuhl hat geschrieben:(22 Nov 2017, 09:49)

Die der Eigentümer von Kuwait Airways selbst erlassen hat.
Dann muss man darüber reden. Die deutsche Bahn kann auch nicht anders, als es Gesetze erlauben.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Dark Angel »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Nov 2017, 08:49)

Die Firma hält sich an die Gesetze ihres Landes.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein deutsches Gericht, ein zutiefst antisemitisches Urteil gefällt hat.
Richtiger wäre es gewesen, Kuwait-Airways und allen Fluglinien, die sich weigern Menschen augrund ihrer Staatsbürgerschaft oder Religion zu befördern, die Landeerlaubnis in Deutschland zu entziehen.
Der israelische Staatsbürger hatte einen Direktflug von Frankfurt nach Bankog gebucht - es fand kein Zwischenstop in Kuwait statt und der Flug führte auch nicht durch kuwaitischen Luftraum.
Irgendwelche Gesetze die in einem bestimmten Staat erlassen werden, gelten immer nur in dem jeweiligen Staat und nicht international.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Nov 2017, 15:24)

Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein deutsches Gericht, ein zutiefst antisemitisches Urteil gefällt hat.
Richtiger wäre es gewesen, Kuwait-Airways und allen Fluglinien, die sich weigern Menschen augrund ihrer Staatsbürgerschaft oder Religion zu befördern, die Landeerlaubnis in Deutschland zu entziehen.
Es ist weder an Fluglinien, Gesetze zu ignorieren noch ist es die Aufgabe eines Gerichts, neue bisher unbekannte Landeverbote zu erteilen. Das Gericht hat die Rechtslage bewertet. Wenn du sie ändern willst, schreib deinem Wahlkreisabgeordneten.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Nov 2017, 15:30)

Es ist weder an Fluglinien, Gesetze zu ignorieren noch ist es die Aufgabe eines Gerichts, neue bisher unbekannte Landeverbote zu erteilen. Das Gericht hat die Rechtslage bewertet. Wenn du sie ändern willst, schreib deinem Wahlkreisabgeordneten.
Wie schon Dark Angel schrieb: "Irgendwelche Gesetze die in einem bestimmten Staat erlassen werden, gelten immer nur in dem jeweiligen Staat und nicht international."
Eine Airline mit Landerecht in Deutschland hat sich an deutsches Recht zu halten, und hier besteht nun mal Beförderungspflicht, unabhängig von Religion oder Staatsangehörigkeit.
Meines Erachtens wusste diese Airline das auch und hoffte, der Verstoß würde unbeachtet durchgehen.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(22 Nov 2017, 16:31)

Wie schon Dark Angel schrieb: "Irgendwelche Gesetze die in einem bestimmten Staat erlassen werden, gelten immer nur in dem jeweiligen Staat und nicht international."
Eine Airline mit Landerecht in Deutschland hat sich an deutsches Recht zu halten, und hier besteht nun mal Beförderungspflicht, unabhängig von Religion oder Staatsangehörigkeit.
Offenbar sah das Gericht die Verletzung der Gesetze des Herkunftslandes als nicht zumutbar an. Das spricht dafür, dass das Gericht rein rechtsstaatlich vorgeht und politische Erwägungen den Politikern überlässt. Die können ja Gesetze machen, nach denen der Entzug des Landerechts geboten ist.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Nov 2017, 16:37)

Offenbar sah das Gericht die Verletzung der Gesetze des Herkunftslandes als nicht zumutbar an. Das spricht dafür, dass das Gericht rein rechtsstaatlich vorgeht und politische Erwägungen den Politikern überlässt. Die können ja Gesetze machen, nach denen der Entzug des Landerechts geboten ist.
Nicht zumutbar für Kuwaitis, aber zumutbar für Israelis?
Das nenn ich Antizionismus, und die - hoffentlich vorläufige - Begründung des Richters antisemitisch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(22 Nov 2017, 17:03)

Nicht zumutbar für Kuwaitis, aber zumutbar für Israelis?
Das nenn ich Antizionismus, und die - hoffentlich vorläufige - Begründung des Richters antisemitisch.
Das bleibt dir unbenommen, wird dem Richter aber nicht gerecht. Der muss sich ans Gesetz halten, nicht an seine Meinung zu Kuwait oder Israel. Diese populistische Richterschelte mündet entweder in einen politischen Veränderungsprozess oder Stammtisch.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(22 Nov 2017, 17:07)

Das bleibt dir unbenommen, wird dem Richter aber nicht gerecht. Der muss sich ans Gesetz halten, nicht an seine Meinung zu Kuwait oder Israel. Diese populistische Richterschelte mündet entweder in einen politischen Veränderungsprozess oder Stammtisch.
Der Richter hat sich in erster Linie an deutsche Gesetze zu halten, die auch im Fall der Airline greifen.
"Populistische Richterschelte" mussten sich auch die Kritiker der Ditfurth-Elsässer-Prozesse vorhalten lassen.
Eigenartig, wie schnell dieser Vorwurf erhoben wird, wenn es um Antisemitismus geht.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(23 Nov 2017, 00:04)

Der Richter hat sich in erster Linie an deutsche Gesetze zu halten, die auch im Fall der Airline greifen.
"Populistische Richterschelte" mussten sich auch die Kritiker der Ditfurth-Elsässer-Prozesse vorhalten lassen.
Wer ist denn Dithfurt-Elsässer? Auch wieder so eine Fluglinie? Für mich ist das ganz simpel: Der Richter urteilt über Recht, das Parlament macht Recht. Wo bleibt nun der Antrag im Parlament, das Recht anzupassen, wenn die Urteile nicht gefallen? Hat sich irgendein Politiker dazu eingelassen?

Wir sollten uns nicht angewöhnen, wegen saurer Milch und heftigem Regen den Automechaniker anzugiften.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Nov 2017, 07:25)

Wer ist denn Dithfurt-Elsässer? Auch wieder so eine Fluglinie? Für mich ist das ganz simpel: Der Richter urteilt über Recht, das Parlament macht Recht. Wo bleibt nun der Antrag im Parlament, das Recht anzupassen, wenn die Urteile nicht gefallen? Hat sich irgendein Politiker dazu eingelassen?

Wir sollten uns nicht angewöhnen, wegen saurer Milch und heftigem Regen den Automechaniker anzugiften.
Leseservice:

Ditfurth-Elsässer-Prozess: https://de.wikipedia.org/wiki/Els%C3%A4 ... th-Prozess

Reaktionen auf den Verstoß gegen deutsches Recht: http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/30192

Ansonsten empfehle ich in diesen Fällen den Ententest:
"Wenn ich einen Vogel sehe, der geht wie eine Ente, quakt wie eine Ente, und schwimmt wie eine Ente, dann nenn ich diesen Vogel eine Ente."

Nun soll es vorkommen, dass diese Enten sich ein weißes Federkleid besorgen, zum Schwanenteich fliegen und rufen: Seht her, ich bin ein Schwan!
Und die Schwäne rufen: Du gehst wie eine Ente, du quakst wie eine Ente.....
Am Yisrael Chai

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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(24 Nov 2017, 00:23)

Leseservice:

Ditfurth-Elsässer-Prozess: https://de.wikipedia.org/wiki/Els%C3%A4 ... th-Prozess

Reaktionen auf den Verstoß gegen deutsches Recht: http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/30192

Ansonsten empfehle ich in diesen Fällen den Ententest:
"Wenn ich einen Vogel sehe, der geht wie eine Ente, quakt wie eine Ente, und schwimmt wie eine Ente, dann nenn ich diesen Vogel eine Ente."

Nun soll es vorkommen, dass diese Enten sich ein weißes Federkleid besorgen, zum Schwanenteich fliegen und rufen: Seht her, ich bin ein Schwan!
Und die Schwäne rufen: Du gehst wie eine Ente, du quakst wie eine Ente.....
Inzwischen berichtet eine Mainstream-Zeitung

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... ot-israeli

Der Flug ging über Kuwait. Die Ministerien diskutieren die Sache bereits mit Kuwait. Das Antidiskriminierungsgesetz trifft hier nicht. Du würdest mehr überzeugen, wenn du nicht ausgerechnet einen Artikel hernehmen würdest, der einseitig den Anwalt des Betroffenen befragt ohne das zu kennzeichnen.
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Tom Bombadil
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Tom Bombadil »

Mal rein logisch betrachtet: "Der Ölstaat in der Golfregion erkennt Israel nicht an." Okay, aus Sicht Kuwaits existiert Israel also nicht, es gibt ergo auch keine Israelis.
Aber, und jetzt wird es gaga: "Als die Gesellschaft von seiner israelischen Staatsangehörigkeit erfuhr, stornierte sie den Flug und berief sich auf ein kuwaitisches Gesetz von 1964, das Vereinbarungen mit Israelis verbietet."
Wie kann ein Gesetz etwas verbieten, was es gar nicht gibt? Man muss sich schon entscheiden: entweder gibt es Israel und demgemäß auch Israelis oder es gibt Israel nicht, dann muss man aber auch Juden, die in der Region leben, mitnehmen.

Bonusfrage: werden auch keine muslimischen Israelis von Kuwait Airways befördert?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Nov 2017, 20:53)

Mal rein logisch betrachtet: "Der Ölstaat in der Golfregion erkennt Israel nicht an." Okay, aus Sicht Kuwaits existiert Israel also nicht, es gibt ergo auch keine Israelis.
Aber, und jetzt wird es gaga: "Als die Gesellschaft von seiner israelischen Staatsangehörigkeit erfuhr, stornierte sie den Flug und berief sich auf ein kuwaitisches Gesetz von 1964, das Vereinbarungen mit Israelis verbietet."
Wie kann ein Gesetz etwas verbieten, was es gar nicht gibt? Man muss sich schon entscheiden: entweder gibt es Israel und demgemäß auch Israelis oder es gibt Israel nicht, dann muss man aber auch Juden, die in der Region leben, mitnehmen.

Bonusfrage: werden auch keine muslimischen Israelis von Kuwait Airways befördert?
Nein, nach meinen Nachforschungen nicht, sie gelten als "zionistische Feinde".
Die Tatsache, dass sie einen iraelischen Pass besitzen, macht sie zu Kollaborateuren.

Ich reg mich auch gar nicht so über Kuwait auf, die antisemitische Haltung der arab. Staaten ist ja nichts neues.
Aber dass ein deutscher Richter nicht erkennt, oder erkennen will, dass eine Airline mit Landerechten in Deutschland, und damit deutschem Gesetz unterliegend, dieses Gesetz mit Füßen tritt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Ancheinend prüft das Justizministerium jetzt den Entzug der Landeerlaubnis, Zeit wird's.
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von jellobiafra »

Was spricht dafür und dagegen Diskriminierung aufgrund der Nationalität in Deutschland gesetzlich zu verbieten?
Also in diesem Punkt also über das AGG hinauszugehen. Welche Folgen hätte dies?
Das sind die entscheidenden Fragen.
jellobiafra
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Re: Boykotte und Blockaden

Beitrag von jellobiafra »

Ein Artikel aus der huffington post.

http://www.huffingtonpost.de/caroline-n ... 97082.html
Hier suchte ein Israeli bewusst die Aufmerksamkeit. Bewusst, da nach der Stornierung, die Airline ihm ein Ersatzticket anbot, was er nicht in Anspruch nahm. Wenn es ihm um den Flug gegangen wäre, hätte er vielleicht noch Entschädigung verlangt, aber nicht einen Prozess angestrengt.

Beförderung: Der Israeli kaufte sein Ticket über das Online-Portal der kuwaitischen Airline. Jedes Unternehmen hat seine AGBs/T&C, so auch diese Airline. Wenn ich betrunken zum Gate komme, werde ich von kaum einer Airline befördert, so steht es in den AGBs. Wenn ich ein Hotelzimmer in einem „Adults only" Hotel buche und mit drei Kindern anreise, werde ich nicht einchecken können. Ist das Rassismus?
Sieht nach einem inszenierten Skandal aus.
Staatsbürgerschaft: Wenn ich eine palästinensische ID-Card hätte, würde ich, falls eine Airline es übersähe, sofort wieder am Ben-Gurion Airport in Tel Aviv nach Deutschland zurückgeschickt. Ähnliches passiert mir, wenn ich in die USA mit einem Einreisestempel aus dem Iran flöge.

Ist es vergleichbar, wenn Deutschland Menschen aus Entwicklungsländern nur mit Visa und aufwändigen Garantieübernahmen des Einladenden ins Land lässt? Ist eine „Obergrenze" diskriminierend ? Ist der Grenzzaun von Viktor Orban es auch ? ...
Eine wichtige Frage:
Warum wird Empörung gefordert, wenn es nichts an diesem Thema zu empören gibt ?
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