Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

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Wird es in einigen Jahrzehnten Frieden in Israel, Palästina und den Nachbarn geben ?

ja, sie werden irgendwie eine Lösung finden
49
29%
nein, das geht noch ewig so weiter
120
71%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 169
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

H2O hat geschrieben:(28 Mar 2017, 08:11)

Sie äußern sich aus der Sicherheit einer freiheitlichen Demokratie heraus. Das Geröll vor Ort und die tödliche Gewaltherrschaft der "Führungen" lassen überhaupt keine sinnvollen Ratschläge zu. Das einzige, was mich dabei bewegt, das ist die Lebensperspektive der Araber im israelischen Herrschaftsbereich für den Fall, daß sie endlich zur Vernunft kommen sollten und einsehen, daß es nur im friedlichen und wohlwollenden Miteinander weiter gehen kann.

Wie billig, dann immer in Richtung "die sind ja so böse" ab zu driften. Ja, das sind sie durch so viele harte Randbedingungen ihrer nackten Existenz, und ganz sicher auch durch verbrecherische und korrupte (fehlt noch ein Eigenschaftswort?) Anführer. Wer heute die Nase aus dem Mauseloch steckt ist morgen tot. Das sind doch die harten Tatsachen!

Im Strafvollzug baut Resozialisierung auch immer auf Hoffnung für ein künftiges Leben in Würde auf. Daß dieser Grundsatz auch auf ein Volk angewandt werden kann und sollte, das können Sie hier in diesem Deutschland besichtigen.
Ihre etwas seltsame Bewertung des "billigen" nehme ich mal so zur Kenntnis…

Und jetzt erzählen Sie mir mal, welche nicht-israelischen Staatsbürger, besonders jene palästinensischer Provenienz, denen gestattet ist, innerhalb Israels Staatsgebiet zu arbeiten bzw. zu leben,
würden so sehr unterdrückt, als das sie die von Ihnen geschilderten Vorteile eines unbedrohten und besseren Lebens in einem Rechtsstaat nicht bekämen.

Das war sie hier auspacken und geradezu beseelt als Ihre Lösung anbieten, einseitig und natürlich indirekt als Vorwurf an Israel gerichtet, diese, ihre Idee nicht umzusetzen oder
nicht anbieten zu wollen.

Ich denke, und da sind wir wieder soweit, dass weder Sie noch ich in Israel leben. Und auch nicht jene Unsicherheiten aushalten und ertragen müssen, mit tagtäglicher Gefährdung
an Leib und Leben und auch dem ständigen Angefeindetwerden, man würde nur im Sinn haben, die Palästinenser zu unterdrücken.

Aus der Warte heraus kann man natürlich schon hehre Gedankenspiele als ultimo ration - in der moralischen höheren Position - fordern.

Nur so einfach ist die gelebte Realität vermutlich nicht. Sozialromantik und hehre Resozialisierung/hier besser demokratisches und rechtsstaatliches Bewusstsein fördern klingt gut... but it takes two to tango…

Wenn sie die Userin Vongole nicht so arrogant angesprochen hätten und stattdessen den von ihr eingestellten Artikel genauer gelesen hätten, wäre ihnen vielleicht auch aufgefallen,
dass es auch innerhalb der palästinensischen Bevölkerung mehrheitlich wenig bis gar keine Signale gibt, sprich den Willen, friedlich mit ihren jüdischen Nachbarn zu leben.
Ger9374

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Ger9374 »

elmore hat geschrieben:(28 Mar 2017, 17:35)

Ihre etwas seltsame Bewertung des "billigen" nehme ich mal so zur Kenntnis…

Und jetzt erzählen Sie mir mal, welche nicht-israelischen Staatsbürger, besonders jene palästinensischer Provenienz, denen gestattet ist, innerhalb Israels Staatsgebiet zu arbeiten bzw. zu leben,
würden so sehr unterdrückt, als das sie die von Ihnen geschilderten Vorteile eines unbedrohten und besseren Lebens in einem Rechtsstaat nicht bekämen.

Das war sie hier auspacken und geradezu beseelt als Ihre Lösung anbieten, einseitig und natürlich indirekt als Vorwurf an Israel gerichtet, diese, ihre Idee nicht umzusetzen oder
nicht anbieten zu wollen.

Ich denke, und da sind wir wieder soweit, dass weder Sie noch ich in Israel leben. Und auch nicht jene Unsicherheiten aushalten und ertragen müssen, mit tagtäglicher Gefährdung
an Leib und Leben und auch dem ständigen Angefeindetwerden, man würde nur im Sinn haben, die Palästinenser zu unterdrücken.

Aus der Warte heraus kann man natürlich schon hehre Gedankenspiele als ultimo ration - in der moralischen höheren Position - fordern.

Nur so einfach ist die gelebte Realität vermutlich nicht. Sozialromantik und hehre Resozialisierung/hier besser demokratisches und rechtsstaatliches Bewusstsein fördern klingt gut... but it takes two to tango…

Wenn sie die Userin Vongole nicht so arrogant angesprochen hätten und stattdessen den von ihr eingestellten Artikel genauer gelesen hätten, wäre ihnen vielleicht auch aufgefallen,
dass es auch innerhalb der palästinensischen Bevölkerung mehrheitlich wenig bis gar keine Signale gibt, sprich den Willen, friedlich mit ihren jüdischen Nachbarn zu leben.

Mische mich nur ungern ein, User H20 ist ein doch
bedächtiger und engagierter Schreiber, habe manchen Disput mit ihm gelesen und selbst gehabt. Ein heikles Thema. Aber auch User Vogule entglitt leicht. Sehen wir es dem Engagement geschuldet.Beide User sind nicht für Entgleisungen berüchtigt!!
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H2O
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

elmore hat geschrieben:(28 Mar 2017, 17:35)

Ihre etwas seltsame Bewertung des "billigen" nehme ich mal so zur Kenntnis…

Und jetzt erzählen Sie mir mal, welche nicht-israelischen Staatsbürger, besonders jene palästinensischer Provenienz, denen gestattet ist, innerhalb Israels Staatsgebiet zu arbeiten bzw. zu leben,
würden so sehr unterdrückt, als das sie die von Ihnen geschilderten Vorteile eines unbedrohten und besseren Lebens in einem Rechtsstaat nicht bekämen.

Das war sie hier auspacken und geradezu beseelt als Ihre Lösung anbieten, einseitig und natürlich indirekt als Vorwurf an Israel gerichtet, diese, ihre Idee nicht umzusetzen oder
nicht anbieten zu wollen.

Ich denke, und da sind wir wieder soweit, dass weder Sie noch ich in Israel leben. Und auch nicht jene Unsicherheiten aushalten und ertragen müssen, mit tagtäglicher Gefährdung
an Leib und Leben und auch dem ständigen Angefeindetwerden, man würde nur im Sinn haben, die Palästinenser zu unterdrücken.

Aus der Warte heraus kann man natürlich schon hehre Gedankenspiele als ultimo ration - in der moralischen höheren Position - fordern.

Nur so einfach ist die gelebte Realität vermutlich nicht. Sozialromantik und hehre Resozialisierung/hier besser demokratisches und rechtsstaatliches Bewusstsein fördern klingt gut... but it takes two to tango…

Wenn sie die Userin Vongole nicht so arrogant angesprochen hätten und stattdessen den von ihr eingestellten Artikel genauer gelesen hätten, wäre ihnen vielleicht auch aufgefallen,
dass es auch innerhalb der palästinensischen Bevölkerung mehrheitlich wenig bis gar keine Signale gibt, sprich den Willen, friedlich mit ihren jüdischen Nachbarn zu leben.
Nach dem angewiderten Vorhalt von wegen "billig" landen Sie gleich wieder bei dem völlig unmöglichen Verhandlungspartner, der jedes weitere Nachdenken ausschließt. Was soll ich dazu noch sagen?
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H2O
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(28 Mar 2017, 18:38)

Mische mich nur ungern ein, User H20 ist ein doch
bedächtiger und engagierter Schreiber, habe manchen Disput mit ihm gelesen und selbst gehabt. Ein heikles Thema. Aber auch User Vogule entglitt leicht. Sehen wir es dem Engagement geschuldet.Beide User sind nicht für Entgleisungen berüchtigt!!
Manchmal muß man wohl mit einigem Nachdruck ein Thema angehen, damit sich überhaupt etwas rührt. Kritik in der vorgefundene Weise ertrage ich gern. Die Brummkreiselei ist wohl nicht aus zu rotten.
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Liegestuhl
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Mar 2017, 16:52)
Wobei ich einen demokratischen Staat der Palästinenser nicht unbedingt voraussetze.
Der Gefahr geht meiner Meinung nach nicht von der Regierungsform, sondern von den instabilen politischen Verhältnissen aus. Es gibt mindestens zwei verfeindete Parteien, die vor Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht zurückschrecken. Ein eigenständiges Palästina würde innerhalb weniger Tage im Sumpf eines Bürgerkrieges versinken. Das nützt eventuell den Kräften, die in Palästina ihre Stellvertreter kämpfen lassen, jedoch nicht den Menschen im Land.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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JJazzGold
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Mar 2017, 21:16)

Der Gefahr geht meiner Meinung nach nicht von der Regierungsform, sondern von den instabilen politischen Verhältnissen aus. Es gibt mindestens zwei verfeindete Parteien, die vor Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht zurückschrecken. Ein eigenständiges Palästina würde innerhalb weniger Tage im Sumpf eines Bürgerkrieges versinken. Das nützt eventuell den Kräften, die in Palästina ihre Stellvertreter kämpfen lassen, jedoch nicht den Menschen im Land.
Sicher, das ist auch Fakt weshalb sich die Gebiete nicht zusammenlegen lassen. Müsste ich auf einen Sieger in diesem fiktiven Konflikt wetten, würde ich auf die Terrororganisation Hamas setzen. Die hat bereits ohne Zusammenlegung versucht, die Fatah zu eliminieren.

Es ginge ergo nicht ohne exzessiven Druck und Anwendung von Gewalt, analog Pakistan, und das heiße Eisen fasst niemand an, auch nicht der arabische Bruder.

Wohin führt uns diese Erkenntnis? Zu der Erwartung bilateraler Verhandlungen, die in Verträge münden.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 28. Mär 2017, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Ger9374

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Ger9374 »

Die Hamas spricht die Jugend an , fatah die Arafat Generation. Das die Palästinenser sich auf eine gewaltlose Regierung einigt dadurch höchst unwahrscheinlich. Die Palästinenser würden sich alleine auf eine Diaspora begeben. Ich bezweifle ob das den Palästinensern bewusst ist. Sprecht in klaren und deutlichen Worten mit den Palästinensern. Die Israelis wissen was das heißen kann.
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H2O
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(28 Mar 2017, 22:11)

Die Hamas spricht die Jugend an , fatah die Arafat Generation. Das die Palästinenser sich auf eine gewaltlose Regierung einigt dadurch höchst unwahrscheinlich. Die Palästinenser würden sich alleine auf eine Diaspora begeben. Ich bezweifle ob das den Palästinensern bewusst ist. Sprecht in klaren und deutlichen Worten mit den Palästinensern. Die Israelis wissen was das heißen kann.
So lange diese irrwitzige Verknüpfung von religiösen Forderungen und nationalen Forderungen lebendig ist, so lange werden Araber immer wieder "im Namen Gottes" Verbrechen verüben, um das Heilige Land vollständig zu erobern. Mir ist nicht klar, ob nur eine fanatisierte islamistische Minderheit in diesem Wahnsinn gefangen ist, oder ob diese Haltung doch weit verbreitet an zu treffen ist. So lange also die Araber dort nicht von dieser Haltung los kommen, werden sie immer wieder jeden gewährten Freiraum nutzen, ihre Anschläge zu verüben.

Man müßte also ein Mittel finden, diese Verkettung auf zu brechen und eine vernunftbetonte Sichtweise durchsetzen. Wie das gelingen könnte... ich weiß das auch nicht. Nur so ist aber auf Dauer die Anwesenheit zweier Völker auf einem Gebiet möglich. Dabei ist es gleichgültig, ob das zwei benachbarte Staaten sind oder alle in einem Herrschaftsgebiet leben. Ohne geglückte Umerziehung bleiben die Reibungsflächen, und von Zeit zu Zeit kracht es besonders heftig, siehe Gaza-Streifen.

Aus meiner Sicht kann ein Sinneswandel nur durch die Aussicht beider Völker auf ein künftiges Leben in Würde eingeleitet werden, das selbstverständlich Gewaltverzicht und eine längere Bewährungszeit ohne jede organisierte Gewalttat voraussetzt. Wie man sich dieses künftige Leben in Würde praktisch vorstellen sollte, das muß als Ziel dieser Umerziehung verfügbar sein. Ohne eine solche Aussicht wird die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg der Umerziehung sehr gering bleiben.

Wie lange diese systematische Umerziehung dauern wird? Hoffentlich nicht weitere 70 Jahre!
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H2O
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Mar 2017, 21:16)

Der Gefahr geht meiner Meinung nach nicht von der Regierungsform, sondern von den instabilen politischen Verhältnissen aus. Es gibt mindestens zwei verfeindete Parteien, die vor Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht zurückschrecken. Ein eigenständiges Palästina würde innerhalb weniger Tage im Sumpf eines Bürgerkrieges versinken. Das nützt eventuell den Kräften, die in Palästina ihre Stellvertreter kämpfen lassen, jedoch nicht den Menschen im Land.
Mein Kenntnisstand ist folgender: Hamas hat sich im Gaza-Streifen duchgesetzt und die Funktionäre und bekennende Anhänger der Fatah ermordet. Im Westjordanland hat sich die Fatah gehalten. Vermutlich gibt es dort keine Hamas-Funktionäre oder bekennende Hamas-Anhänger. Demzufolge gäbe es einen Kampf um die Herrschaft über die Menschen mit zahllosen Todesopfern, wenn man die "Palästinensergebiete" vereinigte. Vielleicht nicht ganz passend, aber wohl ähnlich:
Der Kampf zweier Verbrecherbanden um ein "Wirtschaftsgebiet".
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Vongole
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Liegestuhl hat geschrieben:(28 Mar 2017, 21:16)

Der Gefahr geht meiner Meinung nach nicht von der Regierungsform, sondern von den instabilen politischen Verhältnissen aus. Es gibt mindestens zwei verfeindete Parteien, die vor Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung nicht zurückschrecken. Ein eigenständiges Palästina würde innerhalb weniger Tage im Sumpf eines Bürgerkrieges versinken. Das nützt eventuell den Kräften, die in Palästina ihre Stellvertreter kämpfen lassen, jedoch nicht den Menschen im Land.
Bitte korrigiere mich, wenn ich mich irre, schließlich erfahre ich nur von isr. Medien bzw. Blogs aus der Region - auch aus denen der Siedlerbewegung, der ich sehr ambivalent gegenüber stehe - etwas über die reale Situation, und natürlich von Freunden.
Ich habe das Gefühl, wohlgemerkt nur das Gefühl, dass sich die Fronten immer mehr verhärten.
Meine Meinung zu der pal. Seite dürftest du gelesen haben, ich halte Hamas, Fatah und Hisbollah für die wahren Feinde des pal. Volkes, weil sie es ausbeuten und benutzen, um ihre Machtansprüche durchzusetzen.
Aber auch Lieberman, der sich bemüht, Öl ins Feuer des Konflikts zu gießen.
Es würde mich wirklich ernsthaft interessieren, wie du, die da offensichtlich lebt, die Zukunftsaussichten siehst, angesichts einer immer größeren, leider europäischen Gemeinde, die gerrne bereit ist, Israel zu verdammen.
Wenn du das hier im Forum nicht öffentlich machen willst, habe ich dafür völliges Verständnis, bin auch aus anderen Foren, und nicht nur da, ein ziemlich gebranntes Kind.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

H2O hat geschrieben:(28 Mar 2017, 23:37)

...Vermutlich gibt es dort keine Hamas-Funktionäre oder bekennende Hamas-Anhänger. ...
Wir ich schon weiter vorne sagte, gibt der sehr interessante Artikel, den vongole verlinkte, Aufschluß
und tiefere, fehlende Einsicht über die dortige Realität. Aber man muss dann halt auch bereit sein, genau zu lesen.

Zitat aus dem Artikel:

"Die Proteste in Ramallah, der De-facto-Hauptstadt der Palästinenser, sind nur ein weiteres Zeichen für die wachsende Unzufriedenheit der Palästinenser mit Abbas und seinem autokratischen Regime. Die Palästinenser sind besonders erzürnt über die Sicherheitskooperation der Palästinensischen Autonomiebehörde mit Israel, die vor allem darauf abzielt, Terrorismus zu bekämpfen und die Hamas davon abzuhalten, die Kontrolle über das Westjordanland zu übernehmen.

Doch dies war bei Weitem nicht nur eine einfache Demonstration gegen Abbas und seine Sicherheitskräfte. Es war auch ein Schlachtruf dafür, die bewaffnete Auseinandersetzung mit Israel mit zusätzlichem Nachdruck fortzusetzen.

"Nein zum Frieden und zu all dem Unsinn, wir wollen Munition und Raketen", skandierten einige der Demonstranten. Diese Aufrufe für einen bewaffneten Kampf gegen Israel kamen insbesondere aus den Strassen Ramallahs und nicht aus dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen.

Würden heute Präsidentschaftswahlen im Westjordanland und im Gazastreifen abgehalten werden, erhielte der Anführer der Hamas, Ismail Haniyeh, der Umfrage zufolge die gleiche Stimmzahl wie Abbas.
----------------------
Zitatende





Mögen die Zitate aus dem Artikel ihre Vermutungen und ihren Kenntnisstand der dortigen Verhältnisse bereichern.
Und vielleicht auch die tiefere und genauere Einsicht, die dieser Autor - im Gegensatz zu Ihnen oder zu mir
als Ortsfremde - hat, erweitern.

Da Sie ja so nachdrücklich auf ihrer Lösung bestehen= so eine Art Resozialisation durch vorgelebte
oder möglich gemachte ***"Umerziehung" ins Werk zu stellen, um der Palästinensischen Bevölkerung
die Segnungen von Frieden, Freiheit und wirtschaftlich gegenseitig befruchtenden Lebensumständen nahe zu bringen.

(ich hoffe, Sie stört es nicht, wenn mich dieser Ausdruck ***"Umerziehung" stört, sobald ich diesen lese oder höre.
Es ist auch nichts Persönliches gegen Sie. Glauben Sie mir).

Also bitte, erläutern Sie kurz Ihr Modell. Wie soll man an die Palästinensische Bevölkerung, die ja im Alterschnitt
sehr jung ist und ganz besonders an die kleinen Kinder herankommen, die ja schon im Vorschulalter verhetzt und
verblendet werden und mit Hass gegen Israel und die Juden geimpft werden.

Dazu müssten Sie innerhalb der real existierende Bedingungen ersteinmal die ordnungspolitischen Voraussetzungen
haben… Und diese werden nunmal von der dort herrschenden Fatah unter Abbas bestimmt oder in Gaza
von der Hamas.

Ich glaube kaum, dass diese beiden Gruppen unabhängige oder neutrale Lehrer oder Lehrerinnen
oder Lehrende generell in signifkantem=wirksamen Umfang zulassen würden… oder was auch immer diesem Zweck der Schaffung einer anderen Sicht
von aussen dienen könnte, um ein Umdenken und Erkennen zu erreichen.

All ihre Ansätze scheitern leider an der Realität. Und die heisst, dass in der Westbank vereinbarungsgemäß auch die dortige Autonomiebhörde/PLO/Fatah
das sagen hat und nicht Israel oder der Westen. Und für Gaza - unter der Diktatur der Hamas - gilt das noch mehr.
Sie müssen auch an die Leute rankommen dürfen. Was glauben Sie, passiert mit Leuten, die offen Opposition gegen
Hamas oder Abbas wagen. Dagegen dürften die fast schon totalitären Presseverfolgungen und Bedrohungen
der türkischen Gegenöffentlichkeit noch ein laues Lüftchen sein…

Und solange das so ist, oder wie der von vongole verlinkte Artikel das SEHR eindrücklich beschreibt,
die Palästinenser mehrheitlich - egal ob durch radikale Terrorableger der Fatah oder durch
Hamas-Terrorgruppen - lieber einen Israeli erschießen wollen, als mit ihm in Frieden und
Anerkenntnis seines Lebensrechts leben zu wollen, wird es keine Lösung geben. Wie gut gemeint
die Ansätze auch sein mögen. Aber man sollte auch der Realität ins Auge sehen. Und die ist
leider anders.

Der Ansatz, sowohl Fatah/PLO als auch Hamas finanziell auszutrocknen, falls nicht endlich ernsthaft
verhandelt wird, wäre für mich aktuell der einzig wirksame Lösungsweg. Auch mit Abwurf oder
Verteilung von Flugblättern oder gezielter Internet/Handy/Smartphone-Information, weshalb
die Geldgeber im Falle der Weigerung die finanziellen Grundlagen einstellen werden.
Damit könnten beide Regierungen (PLO und Hamas) nicht mehr leisten und die
Bevölkerung weiter verarschen mit Minimalstandards und alles andere auf die bösen Juden
und den Satan Westen schieben.

Da ich aber schon sagte, dies würde eine Einigung Iran vs. Saudi-Arabien/Golfstaaten
an erster Stelle bedeuten. Und dass das nicht passieren wird, ist ebenfalls so sicher
wie die Verwahrung der deutschen Goldreserven in Fort Knox. :D

Der Schlüssel zu einer Lösung liegt, und das wird oft zu wenig beachtet,
leider auch in der unheilvollen und unversöhnlichen Feindschaft von
Sunniten und Schiiten. Und dem jeweiligen Alleinwahrheitsanspruch ihrer religiösen
Sichtweisen. Missbraucht als politisches Instrument der eigenen Machterhaltung
und auch der Erlangung der Macht über andere. Zumindest im Nahen und Mittleren Osten.

So, nun überlasse ich Ihnen entgültig die Verhandlungen als Moderator von "Camp David". :D
Viel Erfolg. Den wünsche Ihnen sehr. Nicht so sehr für Sie, aber auch.
Vor allem aber für Israel und Palästina.
bennyh

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

Vongole hat geschrieben:(28 Mar 2017, 00:16)
Bereits heute streckt Israel den Palästinensern die Hand entgegen, mit Krankenhausversorung und sogar Stipendien für für pal. Studenten z.B.
Was sollte das Land denn sonst noch tun, Ihrer Meinung nach?
Ein sinnvoller Schritt wäre, davon abzusehen, die Siedlungen im Westjordanland weiter auszubauen.
Ger9374

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Ger9374 »

Was wird Israel tun wenn die Hamas als alleinvertreter der Palästinenser antritt?
Fatah nur noch zur Rolle eines Beobachters
degradiert. Da tun sich Abgründe auf.
Wie Userin Bleibtreu so schön schrieb.
MACHT IHR EUCH WEITER EURE GEDANKEN,
wir müssen damit hier LEBEN!

Da steckt viel Weisheit für einen Jungen Menschen drin!!
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Gutmensch1
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Gutmensch1 »

bennyh hat geschrieben:(30 Mar 2017, 12:40)

Ein sinnvoller Schritt wäre, davon abzusehen, die Siedlungen im Westjordanland weiter auszubauen.

Nein, viel sinnvoller wäre es, wenn die Palästinenser bereit wären einen palästinensischen Staat in Frieden neben Israel zu gründen. Solange sie das nicht wollen, ist das Bauen von Siedlungen als eventuell künftige Verhandlungsmasse aus Sicht Israels nicht verkehrt. Das Land kann ja genutzt werden, wenn keiner darauf wohnt.
Solidarity with Ukraine! We are all Ukrainians!!
bennyh

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

Gutmensch1 hat geschrieben:(17 May 2017, 00:59)
Nein, viel sinnvoller wäre es, wenn die Palästinenser bereit wären einen palästinensischen Staat in Frieden neben Israel zu gründen.
Die Aussage "Es gibt etwas, das sinnvoller ist als X" bedeutet ja nicht "X ist nicht sinnvoll". (X = keine weiteren Siedlungen ausbauen).
Gutmensch1 hat geschrieben:(17 May 2017, 00:59)
Solange sie das nicht wollen, ist das Bauen von Siedlungen als eventuell künftige Verhandlungsmasse aus Sicht Israels nicht verkehrt. Das Land kann ja genutzt werden, wenn keiner darauf wohnt.
Ich würde gerne 2 Folgefragen stellen:
1. Was passiert nach dieser Logik mit dem Land, das für Siedlungen genutzt wird, falls und wenn die Palästinenser bereit sind einen palästinensischen Staat in Frieden neben Israel zu gründen? Werden die Siedlungen
a) demontiert und das Land an die Palästinenser übergeben
b) zu dem Palästinenserstaat hinzugefügt und die israelischen Siedler in besagten Palästinenserstaat eingebürgert
c) zu dem Staat Israel hinzugefügt
?
Falls die Antwort c lautet, würden Sie mir zustimmen, dass mit jeder Siedlung die Chance, die Prämisse dieser Überlegung (dass die Palästinenser bereit sind einen palästinensischen Staat in Frieden neben Israel zu gründen) unwahrscheinlicher wird? Wenn ja, sehen Sie dann nicht, dass, angenommen die Gründung eines palästinensischen Staates in Frieden neben Israel sei das Ziel, weiterer Siedlungsbau diesem Ziel hinderlich und nicht zuträglich ist?

2. Warum wohnt Ihrer Meinung nach keiner auf dem Land, das für weiteren Siedlungsbau verwendet wird? Können Sie sich vorstellen, dass dies etwas damit zu tun hat, dass von der Besatzungsmacht keine Baugenehmigungen ausgestellt werden, damit auch weiterhin niemand darauf wohnt?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh hat geschrieben:(17 May 2017, 11:54)
Die Aussage "Es gibt etwas, das sinnvoller ist als X" bedeutet ja nicht "X ist nicht sinnvoll". (X = keine weiteren Siedlungen ausbauen).
Keine weiteren Siedlungen zu bauen, ist nicht die Lösung des Problems.

Israel liegt weiterhin auf vorgeblich muslimischen Boden.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
bennyh

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl hat geschrieben:(17 May 2017, 12:15)
Keine weiteren Siedlungen zu bauen, ist nicht die Lösung des Problems.
Ist es einer Lösung zuträglich oder abträglich, keine weiteren Siedlungen zu bauen?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh hat geschrieben:(17 May 2017, 12:39)

Ist es einer Lösung zuträglich oder abträglich, keine weiteren Siedlungen zu bauen?
Es ist irrelevant. Israel soll zerstört werden, weil es ein jüdischer Staat auf vorgeblich muslimischen Boden ist.

Ein Stopp des Siedlungsbaus hat auf diese feuchten Vernichtungswünsche den gleichen Einfluss wie der sprichwörtliche Sack Reis in China.

Daran wird sich nichts ändern, wenn sich nicht die gesamte Haltung zum Staat Israel geändert hat.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Senexx

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Senexx »

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die Fortsetzung des Siedlungsbaus stärkt den Vernichtungswillen und die Ablehnung. Das weiß Netanjahu. Und damit kalkuliert er. So kann er einen palästinensischen Staat auf Jahre verhindern und den Status Quo festschreiben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Senexx hat geschrieben:(17 May 2017, 15:55)

Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die Fortsetzung des Siedlungsbaus stärkt den Vernichtungswillen und die Ablehnung. Das weiß Netanjahu. Und damit kalkuliert er. So kann er einen palästinensischen Staat auf Jahre verhindern und den Status Quo festschreiben.
Wenn die Palästinenser tatsächlich so leicht auszutricksen wären, haben sie auch keinen eigenen Staat verdient.

Ich glaube, dass es die Situation komplizierter ist.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Senexx

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Senexx »

Wie denn?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Abbas übt sich in Demokratie:

Kommunalwahlen im Westjordanland ohne Hamas

http://www.deutschlandfunk.de/palaestin ... _id=744374
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Die Kommunalwahlen haben tolle Ergebnisse gebracht. Die Bürger von Hebron haben einen 6fachen Mörder zum Bürgermeister gewählt.

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

Nicht nur in der Westbank werden die Fürsten des mörderischen, palästinensischen Terrors und Judenhasses
gewählt.

Yahya Sinwar: Ultraradikaler und verurteilter Mörder* wird neuer Chef der Hamas in Gaza.
http://www.audiatur-online.ch/2017/02/1 ... tremisten/
*Der Mann saß 22 Jahre in israelischer Haft, verurteilt wegen nachgewiesenem Mord an eigenen Landsleuten,
die er wg. Kollaboration mit Israel umbrachte.

Mit solchen Gestalten sollen Verhandlungen möglich sein? Als ernsthafte Gesprächspartner für eine Friedenslösung?
Zuletzt geändert von elmore am Fr 19. Mai 2017, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Anderus
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Anderus »

elmore hat geschrieben:(19 May 2017, 02:14)

Nicht nur in der Westbank werden die Fürsten des mörderischen, palästinensischen Terrors und Judenhasses
gewählt.

Yahya Sinwar: Ultraradikaler und verurteilter Mörder* wird neuer Chef der Hamas in Gaza.
http://www.audiatur-online.ch/2017/02/1 ... tremisten/
Der Mann saß 22 Jahre in israelischer Haft, verurteilt wegen nachgewiesenem Mord an eigenen Landsleuten,
die er wg. Kollaboration mit Israel umbrachte.

Mit solchen Gestalten sollen Verhandlungen möglich sein? Als ernsthafte Gesprächspartner für eine Friedenslösung?
Das wäre genauso, als wenn man wilde Wölfe als "Wächter und Beschützer" bei einer Schafsherde einsetzen würde. Man fragt sich reflexartig, wo sich Leute wie Herr Gabriel informieren, bevor sie eine Reise nach Israel antreten, oder sich Gedanken über Zweistaatenlösungen und Siedlungspolitik machen.
Ger9374

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Ger9374 »

[*]Für die eine Seite Freiheitskämpfer, für die andere Seite Terrorist und Mörder.
Arafat lag auch in diesem Schema.
Hilft aber bei Lösungssuchen nicht viel weiter.
Glaubwürdige Verhandlungen mit Radikalen wird es bestimmt nicht geben.Der stabilste Faktor ist Israel, aber ob von Nethanjau was kommen könnte
Sehe ich skeptisch.Fatah und Hamas sind im Moment nicht fähig einen Schritt zu tun.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

Anderus hat geschrieben:(19 May 2017, 02:52)

Das wäre genauso, als wenn man wilde Wölfe als "Wächter und Beschützer" bei einer Schafsherde einsetzen würde. Man fragt sich reflexartig, wo sich Leute wie Herr Gabriel informieren, bevor sie eine Reise nach Israel antreten, oder sich Gedanken über Zweistaatenlösungen und Siedlungspolitik machen.
Bei seinem guten Freund Abbas natürlich.
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unity in diversity
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von unity in diversity »

Gibt es in den Palästinensergebieten freie Wahlen, oder legt man den Leuten nur Einheitslisten vor die Nase?
Vielleicht hilft ein Mehrparteiensystem weiter.
Die Parteien müssen nur voneinander unterscheidbar sein.
Damit kann man den Extremismus isolieren.
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Anderus
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Anderus »

Ger9374 hat geschrieben:(19 May 2017, 03:00)

[*]Für die eine Seite Freiheitskämpfer, für die andere Seite Terrorist und Mörder.
Ja, ja, wird so gesagt. Trotzdem sollte es auch für Palästinenser möglich sein, sich die Frage zu beantworten, welche Art von "Freiheit" sie unter solchen Führern zu erwarten haben. Wer eine solche Knechtung als Freiheit empfindet, der wird im Leben nicht mehr Unfrei.

Darf ich mal daran erinnern, das der Gewählte im Gaza, 22 Jahre im Gefängnis gesessen hat, weil er angebliche Kollaborateure ermordet hat? Man kann sich das ja als Palästinenser mal vorstellen, wie das ist, wenn nachts um 4 Uhr, Kettenhunde vorbei kommen und einen der Kollaboration beschuldigen und bezichtigen, obwohl man unschuldig ist. Man gefoltert wird, bis man zugibt, das Israelis die einzigen Menschen sind, denen man helfen muss.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

Ger9374 hat geschrieben:(19 May 2017, 03:00)

[*]Für die eine Seite Freiheitskämpfer, für die andere Seite Terrorist und Mörder.
Da liegt das Problem bzw. die Ursache: Wenn man nicht erkennen will oder kann,
dass diese korrupten Eliten des Todes keinesfalls Freiheitskämpfer sind, für keine Seite.

Sondern schlicht Terroristen und Mörder, die damit ihre korrupte Existenz
bestreiten. Gut gesponsert von allen möglichen Geldgebern, denen Sie ihre
Mord- und Terrorpolitik als Freiheitskampf "verkaufen". Und leider auch ihre
eigene Bevölkerung damit verarschen bis nicht mal mehr ein Arzt kommen will…

Natürlich sind diese sog. Wahlen in Gaza oder der Westbank eine reine Farce.
Die Bevölkerung, zumindest der Teil, der diese Mörderbande klar als
Ursache für das eigene, düstere Schicksal erkennt und ablehnt, hat keine
Alternative.

Und auf der anderen Seite bestreitet die HAMAS die legitime Präsidentschaft
des Herrn Abbas. Die nach deren Sicht seit 2009 illegal ist. Tatsächlich wurde er
seither auch nicht mit irgendwelchen Wahlen in der Westbank in seinem Amt
bestätigt.

Diese Mord- und Terrorbrüder haben natürlich auch einen eisernen Würgegriff
auf Land und Leute gelegt. Der neue Chef von Gaza hat nicht umsonst einen
eigenen Geheimdienst gegründet und steht diesem als Chef vor…

Und wie ja die damaligen Wahlen in Gaza, übrigens unter der Ägide von Ismael Haniya,
dem Multimillionär und "Immobilienkönig von Gaza", der nun zum Oberboss der HAMAS aufgestiegen ist,
zeigten, schlug man sich lieber gegenseitig die Köpfe ein und ermordete die eigenen Landsleute des
anderen, konkurrierenden politischen Lagers der Fatah/PLO um, um deren Kandidaturen und Wahlen
zu verhindern.

Solange - vor allem die internationale Gemeinschaft - sowohl die Mordeliten in Gaza als auch in
der Westbank finanziert und hofiert, wird die jeweilige Bevölkerung keine realistische Chance
haben, durch Wahlen, die halbwegs auch diesen Namen verdienen, andere politische Optionen
zu wählen.
Um so eine legitime Machtverlagerung oder Veränderung herbei zu führen.
Mit politischen Führern, mit denen man ernsthaft verhandeln könnte. Und die auch
letztlich vertrauenswürdig genug und willens sind, Sicherheits-, Existenz- und Friedenshaltungsgarantien
gegenüber Israel als BASIS jeder Verhandlung zu geben und einzuhalten und zunächst genau das im eigenen Land
als unumgänglich und völkerrechtlich irreversibel durchzusetzen.

Aber all das ist Schall und Rauch. Sowohl HAMAS als auch PLO/Fatah sitzen in ihren dicken Sesseln,
und killen notfalls die eigenen Leute, um sich ihre bequeme und sorgenfrei fremdfinanzierte eigene
Existenz und Macht mit Mord und Terror gegen Israel und die Juden zu erhalten.

An Frieden sind diese Gestalten nicht interessiert. Warum auch? - Sie würden sich ja den
bequemen und gut gepolsterten eigenen Existenzast absägen:
Ihren Broterwerb als lebenslange Berufsterroristen und - mörder, die an Frieden NULL Interesse haben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von unity in diversity »

Das ist alles unbefriedigend.
Einen eingefrorenen Konflikt kann man immer wieder eskalieren, besonders vor Wahlen, oder um von wirtschaftlichem Unvermögen abzulenken.
Das beginnt mit subtilen Meinungsäußerungen, gegen die keine rechtsstaatlichen Mittel verfügbar sind. Das unterschwellig am Laufen gehaltene Feindbild ist durch Stabilität gekennzeichnet.
So das man jederzeit darauf Zugriff hat.
Wo der Rechtsstaat abwesend ist, geht das noch leichter.
Dann läßt man was passieren und appelliert anschließend an den Zusammenhalt gegen den unerbittlichen Feind.
Man kann die Leute aber nicht dauerhaft in Anspannung halten, deshalb werden Ruhepausen eingelegt.
Wenn die Ruhe zu lange andauert, entwickeln die Leute neue Interessen, die mit einem erwünschten Dauerkonflikt inkompatibel sind.
So startet man das Ganze nochmal von vorn.
Wie kommt man aus diesem Teufelskreis raus?
Das West-Eastern Divan Orchestra ist ein geeigneter Anfang, weil gute Musik keine Grenzen kennt.
Man muß versuchen, den Extremisten die Schafe zu entführen, weil die ohne Basis keine Reichweite haben.
Die Jugend kann man leichter zum Glaubensabfall bewegen..
Stromausfälle kommen in den Terroristenhochburgen häufig vor.
Dann ist kein Internet.
Aber ein batteriebetriebenes Radio hat jeder.
Ein neuer Rundfunksender, mit einem muttersprachlichen Araber als Moderator, wäre ein Vorschlag, weil beides leicht zu finden ist.
Das Programm, mit emanzipatorischen und modernen Inhalten zügig moderiert und dazu mit Musik, die eingängig ist.
Moderne und arabische Befindlichkeiten kann man sinnvoll miteinander kombinieren.
Wobei die Tendenz klar sein sollte.
Die Freiheit des Einzelnen, setzt die Freiheit aller voraus.
Eine Mittelwellenfrequenz überstreicht die Hamas- und Fatah-Gebiete gleichermaßen, wobei der Schwerpunkt auf der Information liegt.
Für die Freunde von Kultur&Musik, kommen 2 grenznahe UKW-Sender in Betracht.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

@Unitiy:

Glaubst Du wirklich, dass man auf diese Weise den Teufelskreis, wie Du das nennst, durchbrechen kann, durch Musik und eine Art RIAS?
Weißt Du, wie es pal. Menschen geht, die nach Versöhnung mit Israel streben, und das öffentlich machen?
Weißt Du, was passieren würde, wenn Palästinenser diesen fiktiven Sender anhören würden?
Es ginge ihnen sehr schnell wie Widerständlern, schweigenden oder lauten, während der Naziherrschaft beim Hören von Radio London.
Die Jugend Palästinas hört den Hass-Sendern zu, weil ihre Eltern sie dazu erziehen und ihnen keinen Ausweg lassen.
Missversteh mich nicht, fast jedes Projekt, dass sich gegen diesen Hass einsetzt, findet ich richtig.
Alas, es wird die Palästinenser nicht erreichen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von unity in diversity »

Wenn die so hervorragende Patrioten sein müssen, kann man die bestimmt überreden, idf-radio einzustellen.
Da läuft auch ein lockeres Programm und man informiert sich ja nur über die Absichten des Feindes und lernt dabei hebräisch.
Die Senderkette kann auch mal am Abend, zu einer festen Zeit, in arabisch und farsi senden.
Für die Israelis gleichzeitig ein Angebot, wichtige Fremdsprachen zu lernen.
So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Der Grenzverkehr zwischen Israel und den Palästinensergebieten, ist aktuell ziemlich einseitig.
Die Palästinenser dürfen rein und sehen, was Zivilisation ist, aber die Israelis dürfen nicht raus.
Daraus muß man was machen.
Man kann sehen, wer von den jugendlichen Palästinensern beeindruckt ist.
Die Idolmakers können diese Menschen gewinnen, so sie denn den Grenzverkehr genau beobachten.
Andererseits muß man Beispiele schaffen, um die Einseitigkeit zu veranschaulichen, in etwa so:
Ich weiß, daß die Hamas-Radiostation ein technisches Personal braucht.
Ich habe mich bei denen beworben und bin deshalb, von der Hamas-Grenzkontrolle unverzüglich durchzuleiten.
Wenn die Hamas-Grenzkontrolle mir sagt, daß ich nicht einreisen darf, sind sie Rassisten und ich werde diesen Sachverhalt in geeigneter Weise zu würdigen wissen.
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Hamas Rundreise

Beitrag von King Kong 2006 »

Osama Hamdan, Chef der Hamas, kündigt eine Rundreise durch die Region an. Allerdings ist weniger über die Details bekannt. Lediglich, daß zur Zeit eine Delegation der Hamas in Ägypten ist. Die Fahrt solle dann weiter nach Teheran gehen. Beziehungen der Hamas zum Iran sind turbulent geworden. Während die Beziehungen früher relativ gut waren, sind sie in den letzten Jahren bis zur Feindschaft bzw. äußert kühl geworden. Die Hamas hatte sich an Mursi und den Muslimbrüder orientiert und an die Türkei (AKP-Erdogan). Nicht mehr an den schiitischen Iran. Zumal die Kämpfe in Syrien die Hamas ebenfalls in schweres Fahrwasser gebracht hat. Die Beziehungen der Hamas zum Iran sind wohl nicht mehr in der Form wiederherzustellen, wie es einmal war. Die Türkei, Qatar und andere Kräfte in Ägypten etc. haben ihren Platz im Beziehungsgeflecht der Hamas.

Hamdan will wohl jetzt eruieren, was wie wo noch geht, oder nicht.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Gutmensch1 »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 May 2017, 08:49)

Die Kommunalwahlen haben tolle Ergebnisse gebracht. Die Bürger von Hebron haben einen 6fachen Mörder zum Bürgermeister gewählt.

http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx

Hurra! Der Friedenswille der palästinensischen Mehrheit bestätigt sich bei jeder Wahl. :?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Interview mit Arye Sharuz Shalicar über das israelische Verhältnis zu Russland und Saudi-Arabien.

Shalicar: Sie decken die Iraner und sind damit im Grunde der Schirmherr unsere ärgsten Feinde. Weil wir uns dessen bewusst sind, ist uns der Kontakt zu Russland auch sehr wichtig. Man muss miteinander reden. Die Russen kennen damit auch unsere roten Linien.

Frage: Das sind?

Shalicar: Die Sicherheit der Golanhöhen und das Einschmuggeln moderner Waffen aus Syrien in den Libanon zum Beispiel. Das sind rote Linien. Und in Israel sind rote Linien tatsächlich rote Linien. Das sagt man nicht nur so.

https://www.nwzonline.de/interview/mosk ... 38774.html

:thumbup:
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

Liegestuhl hat geschrieben:(29 Jun 2017, 09:49)

Interview mit Arye Sharuz Shalicar über das israelische Verhältnis zu Russland und Saudi-Arabien.

Shalicar: Sie decken die Iraner und sind damit im Grunde der Schirmherr unsere ärgsten Feinde. Weil wir uns dessen bewusst sind, ist uns der Kontakt zu Russland auch sehr wichtig. Man muss miteinander reden. Die Russen kennen damit auch unsere roten Linien.

Frage: Das sind?

Shalicar: Die Sicherheit der Golanhöhen und das Einschmuggeln moderner Waffen aus Syrien in den Libanon zum Beispiel. Das sind rote Linien. Und in Israel sind rote Linien tatsächlich rote Linien. Das sagt man nicht nur so.

https://www.nwzonline.de/interview/mosk ... 38774.html

:thumbup:
Wie schätzt man in Israels politischen Entscheiderkreisen die Lage tatsächlich zu der Frage der roten Linien ein? - Vor allem in Bezug auf Rußland?
Geht man davon aus, dass im Falle des Überschreitens dieser roten Linien duch Iran Rußland im Falle massiverer israelischer Militärschläge (zur Vernichtung
solcher Waffen) etc. Rußland militärisch stillhalten wird oder ähnliche Drohungen wie jüngst gegen die USA, ab sofort Grenzlinien gelten,
deren Überschreitung auch durch israelische Jets ein Angriffs- bzw. Abschußgrund durch russische Kampfjets wäre?

Oder herrscht eher die Ansicht bzw. Einschätzung vor, dass Rußland zwar propagandawohlfeil mault, aber nicht aktiv eingreifen würde?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Meiner Meinung nach ein hochinteressanter Artikel über das Verhältnis zwischen Israel und Indien.

Indien hat in der Resolution 181 gegen die Gründung Israels gestimmt. Das Verhältnis hat sich über die Jahrzehnte langsam normalisiert und momentan sieht es so aus, als wenn die Palästinenserfrage immer mehr in den Hintergrund rutscht. Sehr lesenswert!
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Modi setzt einen Meilenstein in Israel
https://www.nzz.ch/international/diplom ... ld.1304152
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Keoma »

Liegestuhl hat geschrieben:(04 Jul 2017, 10:23)

Meiner Meinung nach ein hochinteressanter Artikel über das Verhältnis zwischen Israel und Indien.

Indien hat in der Resolution 181 gegen die Gründung Israels gestimmt. Das Verhältnis hat sich über die Jahrzehnte langsam normalisiert und momentan sieht es so aus, als wenn die Palästinenserfrage immer mehr in den Hintergrund rutscht. Sehr lesenswert!


https://www.nzz.ch/international/diplom ... ld.1304152
Ist ja klar, Modi ist ein Erz-Hindu und pfeift auf muslimische Befindlichkeiten.
Bösartig könnte man sagen, Rassisten unter sich.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Die Palästinafrage verlor in den Beziehungen zu diesem potenziell wichtigen Partnerland entsprechend an Bedeutung.

https://www.nzz.ch/international/diplom ... ld.1304152

Die Palästinenserfrage ist in der Prioritätenliste der Golfstaaten weit nach hinten gerückt.

https://www.srf.ch/news/international/w ... r-konflikt

Ich schätze, die Hamas muss bald wieder Theater machen, damit die Palästinenserfrage auch weiterhin gestellt wird.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

Keoma hat geschrieben:(04 Jul 2017, 10:31)

Ist ja klar, Modi ist ein Erz-Hindu und pfeift auf muslimische Befindlichkeiten.
Bösartig könnte man sagen, Rassisten unter sich.
Wer sind genau die Rassisten? Modi und ?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Keoma »

bennyh hat geschrieben:(04 Jul 2017, 11:44)

Wer sind genau die Rassisten? Modi und ?
Frag nicht so blöd.
Genau für dich hab ich es ja geschrieben.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

Keoma hat geschrieben:(04 Jul 2017, 13:21)

Frag nicht so blöd.
Modi und die Palästinenser? Modi und Netanyahu? Modi und die Golfstaaten? Modi und Rivlin?
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

Dem neuen Boss der Hamas, Ismail Haniya, soll die Einreise und Niederlassung in Katar verweigert worden sein.
Ebenso wurden hochrangige HAMAS-Funktionäre von Katar aufgefordert, das Land zu verlassen.
Auch andere Staaten der Golfregion, sowie Ägypten und auch Saudi-Arabien verweigern die Aufnahme des Politbüros der
Hamasführung. Der große neue Vorsitzende sitzt jetzt in Gaza fest und will offenbar nicht in den Iran
auswandern. Das Land der schiitischen Mullah-Theokratie und ausgewiesener Israel"freund", der persische Iran, bot der HAMAS - im Gegensatz zu fast allen arabisch-sunnitischen Schlüsselländern - sofort Unterkunft und Bleiberecht an.
Das aber passte wohl dem Hamas-Häuptling und seinen "Friedenspolitikern" nicht.
Läuft grad nicht so gut für die Terrorpropheten aus dem Gaza.

Interessant ist auch, dass es gerade zwischen den Saudis und Israel offenbar eine gewisse
Ännäherung im Hintergrund gibt. Gewisse engere Kontakte auf nichtöffentlicher Ebene bestehen zwar schon länger, etwa auf dem von Rüstung und Sicherheit.
Insofern wäre das nicht so neu. Aber es scheint sich mehr zu bewegen, als dass man das als
politisches "busines as usual" ansehen könnte…

Fakt scheint auch zu sein, dass die Hamas und die Palästinensische Frage eher nicht mehr soweit
oben auf der "Prioritäten-Liste" der arabischen Schlüsselstaaten samt Ägypten stehen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von King Kong 2006 »

elmore hat geschrieben:(04 Jul 2017, 23:44)

Dem neuen Boss der Hamas, Ismail Haniya, soll die Einreise und Niederlassung in Katar verweigert worden sein.
Ebenso wurden hochrangige HAMAS-Funktionäre von Katar aufgefordert, das Land zu verlassen.
Auch andere Staaten der Golfregion, sowie Ägypten und auch Saudi-Arabien verweigern die Aufnahme des Politbüros der
Hamasführung. Der große neue Vorsitzende sitzt jetzt in Gaza fest und will offenbar nicht in den Iran
auswandern. Das Land der schiitischen Mullah-Theokratie und ausgewiesener Israel"freund", der persische Iran, bot der HAMAS - im Gegensatz zu fast allen arabisch-sunnitischen Schlüsselländern - sofort Unterkunft und Bleiberecht an.
Das aber passte wohl dem Hamas-Häuptling und seinen "Friedenspolitikern" nicht.
Läuft grad nicht so gut für die Terrorpropheten aus dem Gaza.

Interessant ist auch, dass es gerade zwischen den Saudis und Israel offenbar eine gewisse
Ännäherung im Hintergrund gibt. Gewisse engere Kontakte auf nichtöffentlicher Ebene bestehen zwar schon länger, etwa auf dem von Rüstung und Sicherheit.
Insofern wäre das nicht so neu. Aber es scheint sich mehr zu bewegen, als dass man das als
politisches "busines as usual" ansehen könnte…

Fakt scheint auch zu sein, dass die Hamas und die Palästinensische Frage eher nicht mehr soweit
oben auf der "Prioritäten-Liste" der arabischen Schlüsselstaaten samt Ägypten stehen.
Im Grunde genommen ist es egal, was auf der Prioritäten-Liste der islamisch-arabischen Staaten steht. Der israelisch-palästinensischer Konflikt steht für sich selbst. Seine Existenz ist unabhängig vom Karussel der politischen Befindlichkeiten. Kommt die Hamas gut mit der Türkei aus? Mit dem Iran? Mit Ägypten? Mit Katar? Usw. Es spielt eigentlich keine Rolle. Der Nahostkonflikt existiert völlig unabhängig davon, in welchen Zeitraum wer mit wem spricht oder sich nicht mag. Wechselnd alle paar Jahre. Er existierte schon, da gabs keine AKP, keine Revolution im Iran oder Erdgasförderung in Katar. Und vorrausichtlich geht er weiter, wenn Erdogan nicht mehr ist, der Iran die Staatsform wechselt und Katar kein Erdgas mehr hat. Man sollte sich nicht an temporäre Dinge - über Gebühr - klammern. Statt den Kern anzugehen. Das ist Kosmetik. Und dient in erster Linie zur Nervenberuhigung.

Es will auch kein Land in der Region den israelisch-palästinensischen Konflikt ans Bein gebunden haben. Sicher instrumentalisieren ihn viele, nehmen in Anspruch für irgendeine Partei zu sprechen oder zu wirken, aber so wirklich will ihn keiner. Als Mubarak in einem Interview vor Jahren einmal im Kontext einer Blockade des Gazastreifens gefragt wurde, ob sozusagen, wenn Ägypten die Grenze aufmacht, nicht gleich "mehr Verantwortung" übernommen werden könnte. Sagte er ganz klar, daß Ägypten diese Problematik nicht übernehmen wird. Das wäre Israels Angelegenheit. Was vielleicht für einige beruhigend klingt, heißt im Klartext, die Palästinenserfrage wird niemand in der Region Israel abnehmen. Dieser Klotz soll bei Israel bleiben. Man kann sich vielleicht denken wieso. Ahmadinejad wurde in einer Rede dazu einst sehr viel konkreter, welche Rolle nach seiner Meinung die Palästinenser zu spielen hätten. Genau da, wo sie jetzt sind.

Eine Delegation der Hamas war in Kairo.
Hamas leader hails turning of ‘new page’ with Egypt

During his speech, Haniyeh gave thanks to the terror group’s state backers, Iran, Turkey and Qatar, as well as to the Boycott Divestment and Sanctions (BDS) movement.

However, Haniyeh emphasized his thanks to Egypt, which he said had agreed to a number of measures that will relieve the humanitarian situation in the Gaza Strip.
A high-level Hamas delegation spent nine days in Cairo earlier in June, as part of an effort by the terrorist group to improve relations with Egypt, strained since the overthrow of Mohammed Morsi, Egypt’s Muslim Brotherhood president, in 2013. Hamas was affiliated with the Brotherhood.

“I declare clearly that we have turned a new page in our relationship [with Egypt],” Haniyeh said

http://www.timesofisrael.com/hamas-lead ... ith-egypt/
So, das kann in einem Jahr wieder ganz anders aussehen. Was bleibt, ist der israelische-palästinenische Konflikt. Egal, was in einem Jahr mit Kairo ist oder Haniyeh dann schon längst in seinem Auto in die Luft geflogen ist. Es spielt keine Rolle. Die Araber in und um Israel bleiben.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

King Kong 2006 hat geschrieben:(06 Jul 2017, 01:55)

...Was vielleicht für einige beruhigend klingt, heißt im Klartext, die Palästinenserfrage wird niemand in der Region Israel abnehmen. Dieser Klotz soll bei Israel bleiben. Man kann sich vielleicht denken wieso. ...
Zunächst allgemein zu deinem Beitrag, aus dem ich nachstehend zitierte:

Was ich mit "im Hintergrund sei möglicherweise mehr Bewegung gekommen" andeutete, war kein Saugen am eigenen Finger, sondern einer Äusserung eines israel. Politikers im Ministerrang zu entnehmen.
Nein, nicht Liebermann. Deine wissendere Sicht sei dir unbenommen. ;)
King Kong 2006 hat geschrieben:(06 Jul 2017, 01:55)

...heißt im Klartext, die Palästinenserfrage wird niemand in der Region Israel abnehmen. Dieser Klotz soll bei Israel bleiben ...
Das heisst jetzt genau was? - Dass Israel ausschließlich und allein die Verantwortung und auch letztlich die Entscheidung darüber hätte,
ob und wie die Palästinenserfrage gelöst wird? :?: - Dieser ***Schwarze Propaganda-Peter der Alleinverantwortung Israeals für eine Friedenslösung ist
weder neu, schon gar nicht selten und erst recht nicht zutreffend, denn...

"It takes two to tango"

wenn du verstehst, was ich damit meine. ;)

Gute Nacht, ich schleich mich ins Bett. Mein Kater mault schon. Zurecht.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

Zukunftsaussichten:

[youtube][/youtube]
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Arabische Liga verurteilt Jerusalem-Entscheidung

Beitrag von King Kong 2006 »

Arabische Liga stellt sich gegen Trumps Jerusalem-Beschluss

Die Außenminister der Arabischen Liga werfen Trump eine Rechtsverletzung vor und fordern die USA auf, die Entscheidung zurückzunehmen
Die Außenminister der Arabischen Liga bezeichneten Trumps Ankündigung nach ihrer Dringlichkeitssitzung als nichtig. "Die Entscheidung hat keine rechtliche Bedeutung, ... sie vertieft die Spannungen, löst Verärgerung aus und droht die Region in noch mehr Gewalt und Chaos zu stürzen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

http://derstandard.at/2000069936367/Ara ... -Beschluss
Wie nicht anders zu erwarten positionieren sich die arabischen Staaten in der Jerusalemfrage einstimmig. Über die Grenzen ihrer eigenen Unstimmigkeiten hinweg.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenigstens eint sie der Judenhass, auch wenn sie sich sonst spinnefeind sind :dead:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von tabernakel »

Informatives Interview mit dem neuen Labor-Boss Avi Gabbay: Invoking Rabin, Labor’s Gabbay says he’s the decisive leader Israel needs as PM. Wer weiss, vielleicht geht's mit ihm für diese Partei auch wieder aufwärts, seine Positionen erscheinen mir jedenfalls zentrischer und damit auch wieder deutlich näher an denen der älteren Vorgänger. Und das dürfte nicht zuletzt auch für Israelis Wähler deutlich besser verdaulich sein als der Defätismus den Herzog&Co lange Jahre produzierten. Sehr sympathisch finde ich auch seine Einstellung zu Aktivisten ... :D
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