Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

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Wird es in einigen Jahrzehnten Frieden in Israel, Palästina und den Nachbarn geben ?

ja, sie werden irgendwie eine Lösung finden
49
29%
nein, das geht noch ewig so weiter
120
71%
 
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ThorsHamar
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Mar 2017, 07:47)

Wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung sein kann, je nach persönlichem Interesse.

Abbas besucht Deutschland, fordert Aktivität, befindet sich im Jahr 1967 und hat Angst, dass die Palästinenser nicht erst neuerdings durch Trump ziemlich allein zuhause sind.

Interessiert das? Steht das auf Seite 1 der FAZ? Läuft der Thread voll?
Hat die Politik der Missachtung der Mehrheit der UN Israel nicht selbst in die Isolation geführt?
Und hat Frau Merkel nicht Recht?
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Liegestuhl
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Mar 2017, 10:57)

Hat die Politik der Missachtung der Mehrheit der UN Israel nicht selbst in die Isolation geführt?
Welche Isolation? Es findet wirtschaftlicher, kultureller, wissenschaftlich, militärischer und persönlicher Austausch mit Israel statt. Und das in einem weitaus größerem Umfang als mit den Ländern, die Israel vernichten wollen.

Wie wirkt sich die Isolation, die du erkannt haben willst, denn konkret aus?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Mar 2017, 10:57)

Hat die Politik der Missachtung der Mehrheit der UN Israel nicht selbst in die Isolation geführt?
Und hat Frau Merkel nicht Recht?
Das ist definitiv falsch. Und bezüglich der UN und von zig Resolutionen, die nur Israel
abstraften, weil man die Mehrheit der UN missachtet hat, kommen mir vor Lachen fast
die Tränen, wenn's denn nicht so ein ernstes Thema wäre.

Eine dieser besonderen Nummern - von zahllosen einseitigen Erklärungen/Resolutionen/Verurteilungen usw. -
seitens UN-Organisationen war die noch gar nicht solange zurückliegende Verurteilung und Anprangerung,
Israel missachte und breche Menschenrechte, besonders die Frauenrechte.

Ausgerechnet der Staat, das einzige Land in Nahost und dem gesamten arabischen Raum,
das diese Rechte, auch für Frauen, als einziges garantiert. Ist schon mehr als ein politischer Witz,
und insofern auch traurig, wie sehr hier Wahrheit und Wirklichkeit gezielt für propalästinensische
und antisemitisch-antisraelische Propaganda umgedreht und selbst von der UN oder Unterorganisationen
für politische Lüge missbraucht wird. Und kaum jemand regt sich auf.
Wenn es gegen die Juden und Israel geht, scheint die Ignoranzhemmschwelle besonders niedrig zu sein.


Dazu sollte man auch wissen, wer und wie solche UN-Organsationen von propalästinenschischen
Strippenziehern/-innen unterwandert werden und regelrechte antisemitisch-antiisraelische
Propaganda auf die Agenda gesetzt wird.

Am Ende des Tages ist immer Israel das verurteilte und mit Sanktionen belegte Land.
Und das mit der Zustimmung von Ländern, die hier Israel verurteilen und selbst
soviel unsäglichen Menschrechtsverletzungsdreck am Stecken haben, dass es
fast schon nicht mehr wahr ist.

Kein Land der Erde wurde von der UN so systematisch und einseitig mit
Verurteilungen und sog. UN-Resolutionen regelrecht zugedeckt wie Israel.
Es ist schon mehr als auffällig, dass ausgerechnet Israel und seine jüdische
Bevölkerung so ein einmaliges und häufiges Ziel der begierigen Denunzierung und politisch
einseitigen Verurteilung ist. Kein Land der Erde wird von der UN so an den Pranger gestellt wie Israel.

Nochmals, ich hatte nicht davon gesprochen, dass Israel sich selbst in die Isolation
geführt hat, sondern nicht hinnehmbar allein gelassen wird. Das fing bei Obama an,
setzt sich nun über Merkel fort und hört bei diesem Präsidenten Trump auf.

Ich frage mich ernsthaft, welche aktuell so dringende politische Notwendigkeit die
Kanzlerin hatte, ausgerechnet jetzt diesen alles andere als vertrauenswürdigen Präsidenten Abbas - auch als politischen Vertreter
und Arm einer klaren Terrorpolitik - zu empfangen und zu hofieren.

Schöne Aussichten. Werden wir dann in 20 Jahren sog. "rein politische" IS-Terrorismuspaten
dann auch als irgendwelche Präsidenten eines IS-Minderheitenstaates begrüßen und empfangen dürfen?
Dessen militärische Arme genauso wie die Palästinenser feige Mordanschläge verüben, wohlgelitten und
bewusst als Druckmittel dieser sog. Friedenspolitiker und Präsidenten vom Schlage eines Abbas
benutzt. Und als Drohpotenzial…seid ihr nicht willig, und zwar nach unserem Willen,
bringen wir euch halt um, wo wir können. Das ist die Botschaft des Herrn Abbas, die er natürlich
diplomatisch verpackt als "wird es keinen Frieden geben" öffentlich machte. Auch bei seinem jetzigen Besuch in Berlin.

Es ist schon merkwürdig, wie ausgerechnet Israel, der einzige, wirkliche demokratische Rechtsstaat
von seinen Partnerländern, die sich ebenso auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verstehen,
so im Regen stehen gelassen wird. Im Gegenteil, man erklärt offiziell das Handeln, bzw.
Teile davon, wie Merkel, für völkerrechtswidrig.
Kein Wort darüber, dass Abbas zwar Merkel anbettelte, Palästina anzuerkennen als Staat,
aber offenbar nicht daran dachte, dafür auch Israels Existenzrecht anzuerkennen. Ohne wenn und aber.

Israel hat sich nicht selbst isoliert. Sondern es wird leider auch zunehmend von
Ländern wie D oder den USA allein gelassen. Im Stich gelassen.
Verstehst du den Unterschied, Thors Hammer?

Dass die UN genauso wie die EU schon seit längerem gegen Israel und einseitig
propalästinensche Politik betreibt, und damit "Politik der Vernichtung und des Terrors"
gouttiert und hofiert, ist indes nichts Neues.
Noch immer hat die Charta der Hammas das Ziel, Israel zu vernichten und zu zerstören.
Jeden Juden, wo man ihn trifft, zu ermorden.
Das Existenzrecht Israels und seiner Menschen wird weder anerkannt noch als Selbstverständlichkeit garantiert.
Ebensowenig die Anerkennung und Souveränität des Israelischen Staatsgebietes.

Eine UN, die nichts Besseres zu tun hat, als ausschließlich Israel in geradezu
schon antisemitischer Manie an den Dauerpranger von zig Resolutionen zu stellen,
oder wahlweise seitens EU beispielsweise in völlig blinder Einäugigkeit politisch
Partei für Palästina zu ergreifen. Gegen das böse Israel.

Und warum? - Weil Israel ein Existenzrecht fordert und auch, dass dieses
feige Morden und Aufhetzen ein Ende hat.
Zuletzt geändert von elmore am Sa 25. Mär 2017, 13:58, insgesamt 3-mal geändert.
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JJazzGold
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Mar 2017, 10:57)

Hat die Politik der Missachtung der Mehrheit der UN Israel nicht selbst in die Isolation geführt?
Und hat Frau Merkel nicht Recht?

Was Frau Merkel und Abbas betritt, hatte ich das Gefühl, dass beide in großen Teilen völlig aneinander vorbei redeten. Abbas forderte unud Frau Merkel ging nicht darauf ein. Sie wird den Teufel tun und die ausgezeichneten Kontakte zu Israel abbrechen. Kontakte, die Israel übrigens zu vielen Staaten, auf geschäftlicher Ebene selbst zu Saudi Arabien, pflegt.

Was die Verurteilung des Siedlungsbaus betrifft, sprichst du bei mir jemanden an, der seit vielen Jahren glücklicher Stammgast in einer “illegalen“ Siedlung ist. Weshalb ich den Siedlungsbau nicht pauschal verdammen werde. Etwas anderes als eine aussenpolitische Floskeln ist das auch bei Frau Merkel nicht. Aktivitäten seitens der deutschen Regierung erwachsen daraus nicht, wie auch?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Mar 2017, 13:47)

Etwas anderes als eine aussenpolitische Floskeln ist das auch bei Frau Merkel nicht.
Das ist (=das Handeln Israels pauschal in der Frage der Siedlungen als völkerrechtswidrig zu bezeichnen, offiziell und öffentlich als Regierungschefin von Deutschland) - mit Verlaub - in meinen Augen
alles andere als eine aussenpolitische Floskel.

Warum sagt diese Frau Kanzlerin sowas ohne Not? - Sieht sie das tatssächlich so propalästinensich einseitig?
Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob das nicht mehr als eine Floskel war, sondern Ausdruck ihrer eigenen persönlichen,
Sichtweise ist? Und sie sich damit offiziell - als eines der wichtigsten EU-Länder und auch noch Regierunschefin Deutschlands-
politisch auf die Seite der Palästinenser schlägt. Sozusagen ganz EU-konform…mal wieder Israel und seine Politik in die internationale
Pfanne haut. Abbas wird es gefreut haben. Er hatte seinen Auftritt und Merkels deutlichen Hinweis auf Bruch des Völkerrechts
als willkommene Propaganda und Argumentationsvorlage.

Für mich stellt sich Merkels Statement keineswegs so harmlos dar (=mehr so in der Art aussenpolitischer und diplomatischer Routine) als ich das aus ihrem Kommentar herausgelesen hatte.
Der Vorwurf an Israel, das Völkerrecht zu brechen ist durchaus schwerwiegend.
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JJazzGold
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben:(25 Mar 2017, 16:53)

Das ist (=das Handeln Israels pauschal in der Frage der Siedlungen als völkerrechtswidrig zu bezeichnen, offiziell und öffentlich als Regierungschefin von Deutschland) - mit Verlaub - in meinen Augen
alles andere als eine aussenpolitische Floskel.

Warum sagt diese Frau Kanzlerin sowas ohne Not? - Sieht sie das tatssächlich so propalästinensich einseitig?
Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob das nicht mehr als eine Floskel war, sondern Ausdruck ihrer eigenen persönlichen,
Sichtweise ist? Und sie sich damit offiziell - als eines der wichtigsten EU-Länder und auch noch Regierunschefin Deutschlands-
politisch auf die Seite der Palästinenser schlägt. Sozusagen ganz EU-konform…mal wieder Israel und seine Politik in die internationale
Pfanne haut. Abbas wird es gefreut haben. Er hatte seinen Auftritt und Merkels deutlichen Hinweis auf Bruch des Völkerrechts
als willkommene Propaganda und Argumentationsvorlage.

Für mich stellt sich Merkels Statement keineswegs so harmlos dar (=mehr so in der Art aussenpolitischer und diplomatischer Routine) als ich das aus ihrem Kommentar herausgelesen hatte.
Der Vorwurf an Israel, das Völkerrecht zu brechen ist durchaus schwerwiegend.
Abbas wäre erfolgreich gewesen, hätte ihm die Kanzlerin zugesichert, die palästinensischen autonomen Gebiete als Staat anzuerkennen, diesen monetäre Unterstützung zukommen zu lassen und im Gegenzug Israel zu sanktionieren. Nach meiner Information ist nichts davon geschehen. Statt dessen hat sie darauf hingewiesen, salopp formuliert, dass Derjenige, der Ansprüche stellt, erst einmal selbst Ansprüche erfüllen muss. Nur stetes Lamentieren und einseitige Schuldzuweisungen bringen die Palästinenser inzwischen keinen Cent und keinen Zentimeter mehr weiter.

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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Mar 2017, 18:15)

Abbas wäre erfolgreich gewesen, hätte ihm die Kanzlerin zugesichert, die palästinensischen autonomen Gebiete als Staat anzuerkennen, diesen monetäre Unterstützung zukommen zu lassen und im Gegenzug Israel zu sanktionieren. Nach meiner Information ist nichts davon geschehen. Statt dessen hat sie darauf hingewiesen, salopp formuliert, dass Derjenige, der Ansprüche stellt, erst einmal selbst Ansprüche erfüllen muss. Nur stetes Lamentieren und einseitige Schuldzuweisungen bringen die Palästinenser inzwischen keinen Cent und keinen Zentimeter mehr weiter.

Zuerst zu der gefetteten Stelle des von Ihnen zitierten Beitrags:
All das hatte ich weder in meinem Beitrag angedeutet noch als bei diesem Abbas-Besuch als Kanzlerkritik erwähnt oder dieser solches unterstellt.
Ich bezog mich auf ihre klar gemachte Äusserung, Israels Siedlungspolitik für völkerrechtswidrig zu erklären. Darauf nahm ich bezug und dass
das schon, wie auch beschrieben, ein nicht unbeträchtlicher Erfolg für Abbas war und die propagandistische Ausschlachtung.

Die von Ihnen erwähnten Zugeständnisszenarien sind allerdings dermaßen unrealistisch, selbst für die deutsche Kanzlerin,
dass ich - Sie verzeihen das hoffentlich - nicht weiter darauf eingehe. Nur soviel: Sollte sich je eine deutsche Regierung,
als Rechtsnachfolger des Naziregimes und hoffentlich geläutert durch den Albtraum Shoa, auch nur ansatzweise mit dem
Gedanken beschäftigen, Israel zugunsten Palästinas zu sanktionieren, sind wir wieder soweit …

Das ist so undenkbar wie der Berufungswechsel einer Nonne zur Tabledancerin…

Zusammengefasst ist die Aussage Merkels über die Völkerrechtswidrigkeit hinsichtlich der israelischen Siedlungspolitik
einfach eine unnötige und auch reichlich nutzlose Aussage. Die ausschließlich den einseitigen Rechtfertigungsargumentationen
seitens der Palästinenser als politisches Testimonial dient, um Israel weiterhin als Unrechtsstaat zu diffamieren, der nicht davor
zurückschreckt, sogar Völkerrecht zu brechen, um sich fremdes Land zu "stehlen". Das ist das Gefährliche an dieser Botschaft,
und auch der sog. Wahrheitsgehalt, den man mit dieser Aussage der Kanzlerin sehr wohl untermauern kann.

Wohlgemerkt sprechen wir hier von der aktuellen deutschen!! Kanzlerin, und nicht irgendeinem x-beliebigen Regierungschef.
Deutschland, dem Land, dass eine ganz besondere Verantwortung gegenüber Israel hat. Und auch vor der Tatsache, dass Israel
das einzige Land ist, in dem Juden sichere Zuflucht finden können, so sie wieder mal vor Bedrohung und Vernichtung
fliehen müssten. Die deutsche Kanzlerin sollte vorsichtiger sein im Umgang mit dem Land der letzten und einzigen
Zuflucht für Juden.

Das ist meine Meinung als Deutscher und Nichtjude. Der nie selbst je in dieser Lage war, dass ihn jemand
umbringen, vernichten oder vertreiben will, nur weil er Jude ist oder Angehörige hatte, die das sind.

Fazit: Insofern war Abbas Besuch in Berlin durchaus ein Erfolg für ihn. Auf der Propagandaebene.
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H2O
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Mir erscheint dieser kleine Streit ziemlich müßig. Warum soll die Kanzlerin nicht sagen dürfen, was bis vor einigen Jahren allgemein anerkannt als wahr galt, übrigens auch von israelischer Seite so bestätigt wurde? Was soll der Hinweis darauf, daß die Kanzlerin vorsichtig sein solle in ihren Worten? Immerhin hat sie vor der Knesset die deutsche Verantwortung für die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsraison erklärt. Geht noch mehr?

Jeder von uns weiß oder ahnt, daß eine Zweistaatenlösung früher keinen Frieden gebracht hätte, sondern allenfalls eine Plattform geschaffen hätte, von der aus weitere "Intifadas" oder Schlimmeres ausgegangen wäre. Im Gaza-Streifen tobt sich dieser Haß gegen Israel von Zeit zu Zeit aus.

Aber wenn schon eine Zweistaatenlösung nicht recht vorstellbar ist, heute durch die Siedlerbewegung noch weniger als vor Jahren, dann wäre es doch von allgemeinem Interesse, wie denn die Einstaatenlösung funktionieren soll. Dazu fallen mir etliche Ansätze ein... aber ich denke gar nicht daran, sie hier auf zu zählen. Das halte ich für eine Angelegenheit der Israelis und derer, die Israel tief verbunden sind. Die sollten sich hier zur "Perspektive- Israel, Palästina und Nachbarn" äußern.

In einem deutschen politischen Forum können wir Deutschen zu diesem Thema doch nur heiße Luft absondern. Die Israelis und Araber in dieser Region müssen damit aber leben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben:(25 Mar 2017, 20:10)


Das ist meine Meinung als Deutscher und Nichtjude.

Seien Sie versichert, dass es mir fern liegt, Ihnen ihre Meinung absprechen zu wollen.

Was die angeblich unrealistischen Zugeständnisse betrifft, sollten Sie sich ggfls. über die bereits geflossenen Gelder in Millionenhöhe seitens Deutschland, sowie die Anerkennung eines Staates Palässtina durch Staaten, deren Regierungen ich persönlich nicht als Bananenrepubliken und Staatschefs, die ich nicht als unbedeutend betrachte, sachkundig machen.

Was Ihre Abneigung gegenüber kurzen, prägnanten Kommentaren betrifft, hege ich die Meinung, dass so manches Mal weniger mehr ist.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(25 Mar 2017, 20:56)

Mir erscheint dieser kleine Streit ziemlich müßig. Warum soll die Kanzlerin nicht sagen dürfen, was bis vor einigen Jahren allgemein anerkannt als wahr galt, übrigens auch von israelischer Seite so bestätigt wurde? Was soll der Hinweis darauf, daß die Kanzlerin vorsichtig sein solle in ihren Worten? Immerhin hat sie vor der Knesset die deutsche Verantwortung für die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsraison erklärt. Geht noch mehr?

Jeder von uns weiß oder ahnt, daß eine Zweistaatenlösung früher keinen Frieden gebracht hätte, sondern allenfalls eine Plattform geschaffen hätte, von der aus weitere "Intifadas" oder Schlimmeres ausgegangen wäre. Im Gaza-Streifen tobt sich dieser Haß gegen Israel von Zeit zu Zeit aus.

Aber wenn schon eine Zweistaatenlösung nicht recht vorstellbar ist, heute durch die Siedlerbewegung noch weniger als vor Jahren, dann wäre es doch von allgemeinem Interesse, wie denn die Einstaatenlösung funktionieren soll. Dazu fallen mir etliche Ansätze ein... aber ich denke gar nicht daran, sie hier auf zu zählen. Das halte ich für eine Angelegenheit der Israelis und derer, die Israel tief verbunden sind. Die sollten sich hier zur "Perspektive- Israel, Palästina und Nachbarn" äußern.

In einem deutschen politischen Forum können wir Deutschen zu diesem Thema doch nur heiße Luft absondern. Die Israelis und Araber in dieser Region müssen damit aber leben.

Zu einer Zweistaatenlösung gehören zwei etablierte Staaten und davon sind die autonomen palästinensischen Gebiete mit unterschiedlichen und gegenseitig feindselig eingestellten Regierungen, die im Übrigen unter Terrororganisationen eingestuft werden, Äonen weit entfernt. Darüber kann frühestens nach einer Auflösung Gazas und der Hamas diskutiert werden.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 00:04)

Seien Sie versichert, dass es mir fern liegt, Ihnen ihre Meinung absprechen zu wollen.

Was die angeblich unrealistischen Zugeständnisse betrifft, sollten Sie sich ggfls. über die bereits geflossenen Gelder in Millionenhöhe seitens Deutschland, sowie die Anerkennung eines Staates Palässtina durch Staaten, deren Regierungen ich persönlich nicht als Bananenrepubliken und Staatschefs, die ich nicht als unbedeutend betrachte, sachkundig machen.

Was Ihre Abneigung gegenüber kurzen, prägnanten Kommentaren betrifft, hege ich die Meinung, dass so manches Mal weniger mehr ist.
Bin nicht elmore, aber vielleicht darf ich auch?

Nun , ich würde mir nicht anmaßen, überhaupt einen Staat als Bananenrepublik zu bezeichnen, sondern eher als Unrechtsstaat.
Aber schauen wir uns die die Staaten doch mal, sich bei der internationlen Anerkennung Palästinas - eines Staates, den es faktisch nicht gibt, so tummeln:https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... C3%A4stina
Alles lupenreine Demokratien? Nein, Staaten, deren Interesse wirtschaftlich begegründet ist, und zwar im arabischen,sprich nichtjüdischem Raum.

Und nicht zu vergessessen diesen "Staat" hat die PLO ausgerufen, eine Terrororganisation, die sich die Vernichtung Israels, des jüdischen Staats, auf die Fahnen geschrieben hat.
Libanon hat mit "Nein" gestimmt, warum wohl? Weil dieses Land mittlerweile weiss, was ihm durch PLO, Hamsas und Konsorten droht, totale Vernachlässigung bis hin zu Anschlägen, wenn es nicht dem Terror dient.

Ich bin es manchmal so müde, dieses Land zu verteidigen, selbst gegen Menschen, die sich als Freunde Israels bezeichnen, weil sie mal in in den Siedlergebieten Urlaub machen.
Ja, die orthodoxen Siedler schaden, wie jede religiöse Bewegung überall in der Welt schadet, Lieberman schadet, und über Nenayahu mag ich gar nicht sprechen.
Aber den Staat Isreal zu schützen und zu bewahren, damit er eine Zuflucht bleibt, das sollte uns allen wichtig sein.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 00:04)

Seien Sie versichert, dass es mir fern liegt, Ihnen ihre Meinung absprechen zu wollen.
Danke. Darum ging es mir nicht. Ich wollte nur beschreiben, dass ich als Nichtjude und Deutscher nie dem Wahnsinn dieses
dauernden heutigen palästinensischen Terrors ausgesetzt bin und auch nicht direkt oder indirekt durch das erlittene
Schicksal von jüdischen Vorfahren durch die Shoa leiden muss. Und mir entsprechend meiner bequemen Sesselposition
einfach schlicht nicht erlaube, die Siedlungspolitik Israels zu kritisieren. Ich kann mir das nur vorstellen und meine daher,
dass ich als durch die Gnade meiner Geburt verschonter Deutscher alles andere sollte, als die dortige Siedlungsproblematik
von aussen einfach als Akt des Völkerrechtsbruchs zu kritisieren, wie Kanzlerin Merkel
das offenbar ohne Probleme kann.
JJazzGold hat geschrieben: Was die angeblich unrealistischen Zugeständnisse betrifft, sollten Sie sich ggfls. über die bereits geflossenen Gelder in Millionenhöhe seitens Deutschland, sowie die Anerkennung eines Staates Palässtina durch Staaten, deren Regierungen ich persönlich nicht als Bananenrepubliken und Staatschefs, die ich nicht als unbedeutend betrachte, sachkundig machen.
Zu den direkt aus Deutschland nach Palästina geflossenen staatlichen Mitteln in Millionenhöhe hätte ich gerne Ihre Quelle, mit der Sie das belegen können.

Falls Sie allerdings damit meinten, dass seitens der EU riesige Summen dorthin flossen, zu denen natürlich Deutschland als anteilig größter Zahler
kräftig beträgt, widerspreche ich nicht. Allerdings hatte ich bereits die EU und ihre einseitig-blinde propalästinensische Position erwähnt...

Darauf gehe ich jetzt nicht näher ein, setze dafür einen Link für all jene interessierten Leser/-innen, die das vielleicht auch mal detaillierter wissen wollen:
Wie sehr die EU mit ihren unkontrollierten Finanzhilfen den Terror und den heimlichen Krieg von Hamas und Fatah gegen Israel stark, wenn auch nicht gewollt, mitfinanziert. Ebenso wie jene damalige Regierung Ägyptens von Mursis
Muslimischer Bruderschaft, der auch Erdogan politisch nahesteht und aus der ja die heutige Hamas und ihre Anti-Israel Charta hervorging.
Eine Charta, die bis heute zur Vernichtung und Ermordung von Juden und Israel aufruft. Co-finanziert durch EU-Mittel, also auch mittelbar durch deutsche Steuergelder. Das ist unbestritten.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... ordanland/
http://www.botschaftisrael.de/2016/01/2 ... stinenser/

Und ja, die Liste jener Staaten ist lang und einschlägig interessant, die diesen "Staat Palästina" anerkannt haben.

(welchen eigentlich? - Den von Hamas oder den von Abbas?
Die beiden anerkennen sich ja nicht mal gegenseitig oder gehen sich wahlweise auch an den Kragen bzw. verhindern mit Gewalt und Terror die Wahlbeteiligung des
"Staatskonkurrenten").
Natürlich waren und sind neben Rußland, den Golfstaaten usw. und fast allen islamisch geprägten Staaten samt jener arabischen Staaten,
die Israel in 4 Angriffskriegen vernichten wollten, machtpolitisch Staaten dabei, die ich weder als unbedeutend oder als Bananenrepubliken in den Raum gestellt
hätte. Ich hatte dazu gar nichts geschrieben, also auch nicht im Sinne von Bananenrepubliken oder unbedeutenden Staaten (=Ihre Dazuerfindung).

Wenn wir aber schon dabei sind...
Die DDR z.B. tat das 1988. Ein durchaus ernstzunehmender und damals gewiss nicht unbedeutender Staat, der ganz besonders den palästinensischen Terrorismus unterstützte.
Wie auch die RAF. Die sich wiederum gerne von den Palästinensern in Sachen Terror gegen Westdeutland ausbilden und supporten ließ.
Polen hat auch bereits 1988 Palästina anerkannt. Oder Rußland. Und und und … Die Liste ist lang und einschlägig. Aber ganz sicher
kein Ratgeber oder gar eine politische Richtschnur, an der sich gerade Deutschland in dieser Frage ausrichten sollte. In meinen Augen zumindest nicht.
Wie Sie das ggf. halten, bleibt Ihnen unbenommen.

Für mich ist die staatliche Anerkennung von Palästina durch Deutschland aktuell schlicht politisch verantwortungslos. Einen in sich zerstrittener Haufen
diverser Anti-Israel Gruppierungen, innerhalb derer man Arafats PLO zum Quasistaat aller Palästinenser erhob, der aber nur für den Teil im Westjordanland
politisch sprechen und handeln kann, und nachwievor nicht verhindern kann, dass die Hamas für sich allein die staatliche und legitime Vertretung aller Palästinener
proklamiert.
Hamas verdient alles andere als staatliche Anerkenunng, eher schon die als Terrororganisation. Zumal sie nachwievor Israels Existenzrecht nicht anerkennt, sondern in ihrem Programm,
in ihrer Charta, die Vernichtung Israels stehen hat und den Aufruf zum Ermorden von Juden, wo immer man sie angreifen kann.

Und entsprechend habe ich Ihnen ebenso zu erläutern versucht, dass es einfach unrealistisch und politisch-moralisch verantwortungslos ist,
schlicht undenkbar, dass Deutschland Israel sanktionieren könne und dieser Fall je eintreten könnte. Für was und wofür sehen sie da
selbst in der grauen Theorie einen Ansatz, der dann was erreichen soll? Der gegen Israel genau was mit Druck erreichen soll?
Solche Gedankenspielereien - Sanktionen Deutschlands gegen Israel - kann ich nicht mal auf Krawalllevel denken. Sie offenbar schon.

Um das nochmals zu verdeutlichen, ich bin der Meinung, dass gerade DEUTSCHLAND
aufgrund seiner historischen Verpflichtung und Verantwortung gegenüber Israel eine besonders hohe Umsicht und auch Vorsicht walten lassen sollte, sich einfach
mit Ländern gleichzusehen, die diesen "Nichtstaat, besser sich gegenseitig mit Gewalt bekämpfenden Terrorverbund" als Staat anerkennen wollen oder dies bereits taten.
Warum auch immer diese Staaten das ins Werk setzten.

Ich bezog mich allein auf die besondere, mit keinem anderen Land der Erde vergleichbare Position der Bundesrepublik Deutschland als Rechtsnachfolger von Nazideutschland und seiner sich daraus ergebenden
besonderen politischen Verantwortung. Aktuell in personam der Kanzlerin als Regierungschefin und dem, was sie in ihrer Amtsausübung für Deutschland öffentlich gegen Israel erklärt.

JJazzGold hat geschrieben: Was Ihre Abneigung gegenüber kurzen, prägnanten Kommentaren betrifft, hege ich die Meinung, dass so manches Mal weniger mehr ist.
Na dann hegen sie mal fröhlich auf Boulevardtext-Wellenlänge weiter. Ist ja ein zig-millionenfaches, tägliches, deutsches Hobby.

(Wie sie sehen, halte ich mich zu ihrem - off topic - Einwurf diesesmal sehr kurz. Warum? - Gibt einfach nicht mehr her).
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 00:20)


Zu einer Zweistaatenlösung gehören zwei etablierte Staaten und davon sind die autonomen palästinensischen Gebiete mit unterschiedlichen und gegenseitig feindselig eingestellten Regierungen, die im Übrigen unter Terrororganisationen eingestuft werden, Äonen weit entfernt. Darüber kann frühestens nach einer Auflösung Gazas und der Hamas diskutiert werden.

Das meine ich nicht. Die israelische Regierung könnte auch ein verbindliches Modell eines gedeihlichen Zusammenlebens vorstellen, das genau auf dieser Grundlage aufbaut. Daß also Hoffnung auf eine Lösung in Würde besteht, wenn die von Ihnen genannten Vorbedingungen erfüllt sind. Das unterbleibt aber. Dumpf ahne ich auch, weshalb das so ist. Deshalb geht im Grunde gar nichts.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(26 Mar 2017, 03:10)

Bin nicht elmore, aber vielleicht darf ich auch?

Nun , ich würde mir nicht anmaßen, überhaupt einen Staat als Bananenrepublik zu bezeichnen, sondern eher als Unrechtsstaat.
Aber schauen wir uns die die Staaten doch mal, sich bei der internationlen Anerkennung Palästinas - eines Staates, den es faktisch nicht gibt, so tummeln:https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... C3%A4stina
Alles lupenreine Demokratien? Nein, Staaten, deren Interesse wirtschaftlich begegründet ist, und zwar im arabischen,sprich nichtjüdischem Raum.

Und nicht zu vergessessen diesen "Staat" hat die PLO ausgerufen, eine Terrororganisation, die sich die Vernichtung Israels, des jüdischen Staats, auf die Fahnen geschrieben hat.
Libanon hat mit "Nein" gestimmt, warum wohl? Weil dieses Land mittlerweile weiss, was ihm durch PLO, Hamsas und Konsorten droht, totale Vernachlässigung bis hin zu Anschlägen, wenn es nicht dem Terror dient.

Ich bin es manchmal so müde, dieses Land zu verteidigen, selbst gegen Menschen, die sich als Freunde Israels bezeichnen, weil sie mal in in den Siedlergebieten Urlaub machen.
Ja, die orthodoxen Siedler schaden, wie jede religiöse Bewegung überall in der Welt schadet, Lieberman schadet, und über Nenayahu mag ich gar nicht sprechen.
Aber den Staat Isreal zu schützen und zu bewahren, damit er eine Zuflucht bleibt, das sollte uns allen wichtig sein.

Im Gegensatz zu Ihnen bin und werde ich es nie müde, Israel zu verteidigen, ohne allerdings die in Israel allgegenwärtige Kultur der streitfreudigen innen- und aussenpolitischen Diskussion zu vernachlässigen. Weshalb ich weder bei der Verurteilung der Siedlungen durch Frau Merkel negativ hyperventiliere, noch bei der irrationalen Erwartung eines Palästinenserstaates innerhalb der Grenzen von 1967.
Insofern werde ich auch weiterhin diesen Besuch von Abbas und seine Begleiterscheinungen als Getätschel eines alten Mannes und abgehalfterten Politikers betrachten und Frau Merkels Verurteilung der Siedlungspolitik nicht als Wahlkampf Hilfe einer nicht anstehenden Wahl in den autonomen palästinensischen Gebieten werten, sondern als an Netanjahu gerichtete Aufforderung, sich nicht in politischen Trotzreaktionen zu verlieren.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Ger9374

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Ger9374 »

Zwei Seiten hat die Medaille, Palästina war das Land der Palästinenser. Der Keim für Unruhen dadurch stets akut. Nur wenn Israel mit den gewählten Vertretern des Palästinensischen
Volkes eine Völkerrechtsverbindliche Abmachung trifft besteht die Chance auf Frieden.Das was jetzt
besteht kann nur ein Anfang von Verhandlungen sein.Es bleibt nur fraglich in wie weit die PLO oder auch Hamas alleine das Volk vertreten.Im Hintergrund ziehen Iran und die Golfstaaten auch
ihre Fäden. Bis jetzt konnte weder die PLO noch Hammas wirklich Vertrauen durch ihre Führung der Palästinenser vermitteln. Somit wird für Israel schon die Suche nach Ansprechpartnern schwer.
Soweit auch hier überhaupt der Wille da ist.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 08:42)

Das meine ich nicht. Die israelische Regierung könnte auch ein verbindliches Modell eines gedeihlichen Zusammenlebens vorstellen, das genau auf dieser Grundlage aufbaut. Daß also Hoffnung auf eine Lösung in Würde besteht, wenn die von Ihnen genannten Vorbedingungen erfüllt sind. Das unterbleibt aber. Dumpf ahne ich auch, weshalb das so ist. Deshalb geht im Grunde gar nichts.

Ich dreh den Spieß mal um. Die palästinensische Regierung, so es jemals eine einheitliche Regierung geben sollte, könnte ein verbindliches Modell gedeihlichen Nebeneinanderlebens vorstellen, an das sie sich selbst auch hält. Das ist für mich eine verhandelbare Position. Aber dazu müssten sich die Palästinenser mental in die Realität begeben und die ist das 21. Jahrhundert und nicht 1967.

Angesichts der heutigen Konflikte im Nahen Osten ist das künstlich hochgehaltene Problem der Palästinenser eines, um das man sich ggfls. kümmern könnte, wenn man mal wieder Zeit und Lust dazu hat und ausreichend Geld, um es zu verbrennen. Das muss die jeweilige Regierung dann allerdings auch seinem Wahlvolk plausibel erklären können.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

"elmore"

Danke.
Gerne.

Falls Sie allerdings damit meinten, dass seitens der EU riesige Summen dorthin flossen, zu denen natürlich Deutschland als anteilig größter Zahler
kräftig beträgt, widerspreche ich nicht.
Exakt diese waren gemeint.
Und ja, die Liste jener Staaten ist lang und einschlägig interessant, die diesen "Staat Palästina" anerkannt haben.
136


Und entsprechend habe ich Ihnen ebenso zu erläutern versucht, dass es einfach unrealistisch und politisch-moralisch verantwortungslos ist,
schlicht undenkbar, dass Deutschland Israel sanktionieren könne und dieser Fall je eintreten könnte. Für was und wofür sehen sie da
selbst in der grauen Theorie einen Ansatz, der dann was erreichen soll? Der gegen Israel genau was mit Druck erreichen soll?
Solche Gedankenspielereien - Sanktionen Deutschlands gegen Israel - kann ich nicht mal auf Krawalllevel denken. Sie offenbar schon.

Das waren Beispiele dafür, wie eine unterstützende Positionierung entsprechend der Forderung Abbas ausgesehen haben könnte.
Wie Sie auf den absurden Gedanken kommen, Beispiele würden meine persönliche Einstellung widerspiegeln, mag Ihr kleines Geheimnis bleiben.




Na dann hegen sie mal fröhlich auf Boulevardtext-Wellenlänge weiter. Ist ja ein zig-millionenfaches, tägliches, deutsches Hobby.

(Wie sie sehen, halte ich mich zu ihrem - off topic - Einwurf diesesmal sehr kurz. Warum? - Gibt einfach nicht mehr her).
Wer Geist hat, hat sicher auch das rechte Wort, aber wer Worte hat, hat darum noch nicht notwendig Geist.

Konfuzius
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 10:35)


Ich dreh den Spieß mal um. Die palästinensische Regierung, so es jemals eine einheitliche Regierung geben sollte, könnte ein verbindliches Modell gedeihlichen Nebeneinanderlebens vorstellen, an das sie sich selbst auch hält. Das ist für mich eine verhandelbare Position. Aber dazu müssten sich die Palästinenser mental in die Realität begeben und die ist das 21. Jahrhundert und nicht 1967.

Angesichts der heutigen Konflikte im Nahen Osten ist das künstlich hochgehaltene Problem der Palästinenser eines, um das man sich ggfls. kümmern könnte, wenn man mal wieder Zeit und Lust dazu hat und ausreichend Geld, um es zu verbrennen. Das muss die jeweilige Regierung dann allerdings auch seinem Wahlvolk plausibel erklären können.
Dieser umgedrehte Spieß ist aber stumpf. Wir sind uns ja einig, daß sich die Unvernunft auf der Seite der Araber festgesetzt hat; Hamas und Intifadas sind sicherlich keine vernünftigen Angewohnheiten. Von der Seite ist also nichts Gescheites zu erwarten. Bleibt also die Seite, die hoffentlich über genügend Vernunft verfügt, um ein Modell zu entwickeln, in dem Araber in Würde leben könnten, wenn sie denn der Gewalt erwiesenermaßen und zuverlässig abgeschworen haben sollten. Also eine Zukunftshoffnung für alle Araber in Palästina, die guten Willens sind. Und da kommt rein gar nichts von der israelischen Regierung... und ich ahne ja auch, warum das so ist.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 10:35)


Angesichts der heutigen Konflikte im Nahen Osten ist das künstlich hochgehaltene Problem der Palästinenser eines, um das man sich ggfls. kümmern könnte, wenn man mal wieder Zeit und Lust dazu hat und ausreichend Geld, um es zu verbrennen. Das muss die jeweilige Regierung dann allerdings auch seinem Wahlvolk plausibel erklären können.
Ich sehe nicht, wie das Problem (der Palästinenser) künstlich hochgehalten ist. Es geht hier immerhin um knapp 1.9 Mio. Menschen im Gazastreifen, die unter ziemlich schwierigen Bedingungen leben müssen, knapp 3 Mio. Menschen im Westjordanland, die unter Militärbesatzung leben sowie mehrere Millionen palästinensische Flüchtlinge, die zum Teil staatenlos und der Willkür ihres Gastlandes ausgesetzt sind.
elmore

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von elmore »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 00:04)

Seien Sie versichert, dass es mir fern liegt, Ihnen ihre Meinung absprechen zu wollen.

...sollten Sie sich ggfls. über die bereits geflossenen Gelder in Millionenhöhe seitens Deutschland, sowie die Anerkennung eines Staates Palässtina durch Staaten, deren Regierungen ich persönlich nicht als Bananenrepubliken und Staatschefs, die ich nicht als unbedeutend betrachte, sachkundig machen.

Was Ihre Abneigung gegenüber kurzen, prägnanten Kommentaren betrifft, hege ich die Meinung, dass so manches Mal weniger mehr ist.
Wenn man sich schon zur Großmeisterin des kurzen Wortes erklärt, sollte man sich zuallerst nicht widersprechen und auch präzise genug
in den Behauptungen sein. Auch wenn Sie es noch so kurz und knackig lieben, "Gelder in Millionenhöhe seitens Deutschland" liest sich nicht genauso
wie "Gelder in Millionenhöhe seitens Deutschland innerhalb der Finanzhilfen der EU für Palästina".
Für nicht so sehr in diesen Themenbereich involvierte Mitleser und -innen lesen sich ihre Behauptungen
so wie sie von Ihnen kurz, dafür verfälschend, hingeschrieben sind: Sie suggerieren den Eindruck, Deutschland würde direkte Finanzhilfen in Millionenhöhe an Palästina zahlen.
Von den anderen, dazu erfundenen Behauptungen, die Sie mir ebenso kurz, dafür falsch und irreführend, unterschoben, rede ich nicht weiter. Kann man ja vorstehend in obigen Beitragszitat
nachlesen.

Über weitere Zugeständnissse hinsichtlich dessen, was Frau Merkel Herrn Abbas neben der öffentlichen völkerrechtlichen Verurteilung von Israels Siedlungspolitik
noch zum Gefallen tat - nicht öffentlich, versteht sich - insbesonders eine Zusicherung, weiterhin großzügige finanzielle Unterstützung für die PA innerhalb der EU zu leisten, so wie diese bereits erfolgt ...oder gar, dass sie sich
für noch mehr EU-Hilfen einsetzen werde, wissen wir beide nichts. Obwohl, Sie schon, so scheint es. Sie schreiben ja in Ihrem Beitrag dazu,
dass Abbas keinen Erfolg hatte, weil er ja keine finanziellen Unterstützungen seitens Deutschland erreichen konnte. Was sie andererseits selbst wieder
ad absurdum führen, wie ihrem obigen Zitat zu entnehmen ist: Schere im Kopf im Übereifer einer Merkel-Schutzheiligen und selbsternannten
***Verteidigerin Israels.

***Wäre ich Israeli, würde ich mich für ihre Verteidigung von Kanzlerin Merkel wg. ihres Völkerrechtsbruchvorwurfs an die Adresse Israels
im Beisein des neben ihr stehenden Herrn Abbas herzl-ich bedanken. Und ja, ich würde mich tatsächlich fragen, was das für Leute sind, die sich besonders betont als sog. Verteidigerinnen Israels
gerieren und andererseits die Kritik an der amtierenden deutschen Kanzlerin wg. ihres unsäglichen Vorwurfs an Israel verharmlosend als aussenpolitische Floskel und reines Hyperventilieren bezeichnen.

Eine Erklärung für Ihre aussergewöhnliche, politische Spagatfähigkeit wäre eine CSU-Mitgliedschaft und ein klammheimliches Ehrenabo bei EMMA. :cool:
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

elmore hat geschrieben:(26 Mar 2017, 13:14)


Eine Erklärung für Ihre aussergewöhnliche, politische Spagatfähigkeit wäre eine CSU-Mitgliedschaft und ein klammheimliches Ehrenabo bei EMMA. :cool:
Wenn Sie User JJazzGold diskutiere wollen, empfehle ich Ihnen einen entsprechenden Thread in einem dazu geeigneten Unterforum zu eröffnen. Mich langweilen diese wilden Spekulationen.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

Fuerst_48 hat geschrieben:(26 Mar 2017, 13:27)

Die CSU laß ma da aus dem Spiel und die JJazzGold gefälligst in Ruh`!!
Host mi ? Oder "Wüßt a Watschn?" :?: :?: :cool: :D :thumbup:
Merci dir. Oiwei de depperten Vermutungen, bloß wei i d' boairische Fahne ois Buidl hob.
Zuletzt geändert von JJazzGold am So 26. Mär 2017, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

bennyh hat geschrieben:(26 Mar 2017, 12:59)

Ich sehe nicht, wie das Problem (der Palästinenser) künstlich hochgehalten ist. Es geht hier immerhin um knapp 1.9 Mio. Menschen im Gazastreifen, die unter ziemlich schwierigen Bedingungen leben müssen, knapp 3 Mio. Menschen im Westjordanland, die unter Militärbesatzung leben sowie mehrere Millionen palästinensische Flüchtlinge, die zum Teil staatenlos und der Willkür ihres Gastlandes ausgesetzt sind.

Die Palästinenser hätten es seit Jahrzehnten selbst in der Hand gehabt, die Bomben und Knarren aus der Hand zu legen und realistisch geprägte Verhandlungspapiere in die Hand zu nehmen. Wer heute noch auf den Grenzen von 1967 beharrt, der tut mir nicht einmal leid.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 12:29)

Dieser umgedrehte Spieß ist aber stumpf. Wir sind uns ja einig, daß sich die Unvernunft auf der Seite der Araber festgesetzt hat; Hamas und Intifadas sind sicherlich keine vernünftigen Angewohnheiten. Von der Seite ist also nichts Gescheites zu erwarten. Bleibt also die Seite, die hoffentlich über genügend Vernunft verfügt, um ein Modell zu entwickeln, in dem Araber in Würde leben könnten, wenn sie denn der Gewalt erwiesenermaßen und zuverlässig abgeschworen haben sollten. Also eine Zukunftshoffnung für alle Araber in Palästina, die guten Willens sind. Und da kommt rein gar nichts von der israelischen Regierung... und ich ahne ja auch, warum das so ist.

Eine Seite allein kann nichts bewirken. Es ist meines Erachtens müssig, darüber zu spekulieren, wie Israel sich im Falle wenn verhalten würde, oder verhalten müsste, wenn die Friedfertigkeit von Seiten der Palästinenser nicht gegeben ist. Dabei wäre der Wille zur Friedfertigkeit die effektivste Waffe im Bezug auf israelische Ansprüche in Verhandlungen gewesen, hätte glaubwürdig nachgewiesen werden können, dass er vorhanden ist und umgesetzt wird. Ich gehe spätestens nach der letzten Gaza Provokation zum Krieg nicht davon aus, dass das noch zu meinen Lebzeiten geschieht.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 14:40)

Die Palästinenser hätten es seit Jahrzehnten selbst in der Hand gehabt, die Bomben und Knarren aus der Hand zu legen und realistisch geprägte Verhandlungspapiere in die Hand zu nehmen. Wer heute noch auf den Grenzen von 1967 beharrt, der tut mir nicht einmal leid.
"Die Palästinenser" meint die politische Führung der Palästinenser, die nicht demokratisch legitimiert ist. Diese "selbst schuld" Argumentation ist unsinnig, da weder die palästinensische Führung noch Terroristen das palästinensische Volk repräsentieren. Der durchschnittliche Palästinenser ist keines von beiden und das Leiden desselben, ob in Gaza, Hebron oder in einem Flüchtlingslager in Beirut ist real und nicht künstlich hochgehalten.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

bennyh hat geschrieben:(26 Mar 2017, 14:56)

"Die Palästinenser" meint die politische Führung der Palästinenser, die nicht demokratisch legitimiert ist. Diese "selbst schuld" Argumentation ist unsinnig, da weder die palästinensische Führung noch Terroristen das palästinensische Volk repräsentieren. Der durchschnittliche Palästinenser ist keines von beiden und das Leiden desselben, ob in Gaza, Hebron oder in einem Flüchtlingslager in Beirut ist real und nicht künstlich hochgehalten.
Wurden Hamas und Fatah nicht in Wahlen von den Palästinensern in Regierungsverantwortung gewählt?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 15:13)

Wurden Hamas und Fatah nicht in Wahlen von den Palästinensern in Regierungsverantwortung gewählt?
Es gab eine einzige freie und demokratische Wahl in den Palästinensergiebeten, und zwar im Jahre 2006, also immerhin 11 Jahre in der Vergangenheit. Das Ergebnis war 44% Hamas und 41% Fatah. Selbstverständlich hatten die Millionen palästinensischer Flüchtlinge kein Stimmrecht. Der "Erdrutschsieg" der Hamas ist lt. Analysten vor allem auf de Korruption und Inkompetenz des ancient Regimes zurückzuführen. Das Wahlergebnis wurde international nicht anerkannt und katexochen ignoriert. Seit 1967 - also in einem Zeitraum von 50 Jahren - gab es genau eine freie und demokratische Wahl.
Eine Regierung, die das palästinensische Volk demokratosch repräsentiert, gab es nie.
Das palästinensische Volk- immerhin ein etwa 12 Millionen starkes Volk - duchlebt eine der längsten und ältesten Militärbesatzungen der jüngsten Geschichte. Etwa die Hälfte des palästinensischen Volkes lebt im unfreiwilligen Exil - hauptsächlich im Nahen Osten. Aus der Ferne ist es leicht, dies als "künstlich hochgehalten" zu bezeichnen. Das Leiden der Menschen, die im Durchschnitt ein normales Leben führen wollen, ist dennoch real.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

bennyh hat geschrieben:(26 Mar 2017, 15:40)

Es gab eine einzige freie und demokratische Wahl in den Palästinensergiebeten, und zwar im Jahre 2006, also immerhin 11 Jahre in der Vergangenheit. Das Ergebnis war 44% Hamas und 41% Fatah. Selbstverständlich hatten die Millionen palästinensischer Flüchtlinge kein Stimmrecht. Der "Erdrutschsieg" der Hamas ist lt. Analysten vor allem auf de Korruption und Inkompetenz des ancient Regimes zurückzuführen. Das Wahlergebnis wurde international nicht anerkannt und katexochen ignoriert. Seit 1967 - also in einem Zeitraum von 50 Jahren - gab es genau eine freie und demokratische Wahl.
Eine Regierung, die das palästinensische Volk demokratosch repräsentiert, gab es nie.
Das palästinensische Volk- immerhin ein etwa 12 Millionen starkes Volk - duchlebt eine der längsten und ältesten Militärbesatzungen der jüngsten Geschichte. Etwa die Hälfte des palästinensischen Volkes lebt im unfreiwilligen Exil - hauptsächlich im Nahen Osten. Aus der Ferne ist es leicht, dies als "künstlich hochgehalten" zu bezeichnen. Das Leiden der Menschen, die im Durchschnitt ein normales Leben führen wollen, ist dennoch real.
Welche der zur Wahl antretenden Parteien versprach ein Friedensabkomnen mit Israel?
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 14:51)


Eine Seite allein kann nichts bewirken. Es ist meines Erachtens müssig, darüber zu spekulieren, wie Israel sich im Falle wenn verhalten würde, oder verhalten müsste, wenn die Friedfertigkeit von Seiten der Palästinenser nicht gegeben ist. Dabei wäre der Wille zur Friedfertigkeit die effektivste Waffe im Bezug auf israelische Ansprüche in Verhandlungen gewesen, hätte glaubwürdig nachgewiesen werden können, dass er vorhanden ist und umgesetzt wird. Ich gehe spätestens nach der letzten Gaza Provokation zum Krieg nicht davon aus, dass das noch zu meinen Lebzeiten geschieht.
Aha; weil also der heillos Unterlegene sich auch noch unvernünftig verhält, muß ich keinen Plan machen und ihm diesen anbieten, damit ihm nach Rückkehr zur Vernunft eine Zukunft in Würde ermöglicht wird. Vermutlich handelt es sich bei Arabern in Palästina nicht um fanatisierte und irregeleitete Menschen, sondern um Unkraut, das dort ausgerissen wird, wo es stört.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von bennyh »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 16:20)

Welche der zur Wahl antretenden Parteien versprach ein Friedensabkomnen mit Israel?
Ob und von welchen Parteien ein Friedensabkommen Teil der Wahlkampagne war, ist mir nicht bekannt. Spätenstens seit dem Ableben Arafats und seiner Ersetzug durch Abbas hat die Plo bzw. Fatah diesbezüglich ein Maß an Bereitschaft und Flexibilität gezeigt.
Wie gesagt, davon abgesehen gab es eine freie Wahl in 50 Jahre, an der die Hälfte des palästinensischen Volkes nicht teilnehmen durfte. Die politische Landschaft ist durch und durch korrupt und von äußeren Einflüssen, sei es die Eu, Usa und Israel im Falle der Fatah oder Iran und die Golfstaaten im Falle der Hamas, ausgesetzt. Millionen von Menschen - Millionen von nicht-Terroristen - leiden unter der Situation und haben keine Zukunft, sofern sich politisch nichts ändert. Künstlich hochgehalten ist deren Situation nicht.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 17:52)

Aha; weil also der heillos Unterlegene sich auch noch unvernünftig verhält, muß ich keinen Plan machen und ihm diesen anbieten, damit ihm nach Rückkehr zur Vernunft eine Zukunft in Würde ermöglicht wird. Vermutlich handelt es sich bei Arabern in Palästina nicht um fanatisierte und irregeleitete Menschen, sondern um Unkraut, das dort ausgerissen wird, wo es stört.
Wenn ich mich richtig erinnere wurde ein Plan angeboten, der aber nie Umsetzung fand.
Wie sähe denn Ihr Plan aus, unter Berücksichtigung eines zusammenhängenden Staates und einer einzigen funktionierenden Regierung.
Bereits beim zweiten Punkt, fehlt mir der autorisierte Verhandlungspartner eines fiktiven Staates Palästina. Wer wäre Ihr Verhandlungspartner, sprich, wer wäre in der Lage Zusagen zu machen und Garantien für sämtliche Gebiete zu geben?

Was ist mit Ihnen los? Sie bezeichnen doch sonst auch nicht verächtlich Menschen als Unkraut.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

bennyh hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:12)

Ob und von welchen Parteien ein Friedensabkommen Teil der Wahlkampagne war, ist mir nicht bekannt. Spätenstens seit dem Ableben Arafats und seiner Ersetzug durch Abbas hat die Plo bzw. Fatah diesbezüglich ein Maß an Bereitschaft und Flexibilität gezeigt.
Wie gesagt, davon abgesehen gab es eine freie Wahl in 50 Jahre, an der die Hälfte des palästinensischen Volkes nicht teilnehmen durfte. Die politische Landschaft ist durch und durch korrupt und von äußeren Einflüssen, sei es die Eu, Usa und Israel im Falle der Fatah oder Iran und die Golfstaaten im Falle der Hamas, ausgesetzt. Millionen von Menschen - Millionen von nicht-Terroristen - leiden unter der Situation und haben keine Zukunft, sofern sich politisch nichts ändert. Künstlich hochgehalten ist deren Situation nicht.
Wenn in 50 Jahren kein Friedensvertrag erstellt wurde und auch weder Ihnen, noch mir, die Absicht seitens Fatah und Hamas dazu bekannt ist, weder zu Zeiten einer Wahl, noch während einer Regierungszeit, dann verbuche ich das unter “eine Situation hochhalten“. Wobei ich bezweifle, dass eine damals zur Wahl anstehende Partei, die die Absicht einen Frriedensvertrag zu schließen im Wahlprogramm gehabt hätte, salopp gesagt, über die 5% Hürde gekommen wäre.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:17)

Wenn ich mich richtig erinnere wurde ein Plan angeboten, der aber nie Umsetzung fand.
Wie sähe denn Ihr Plan aus, unter Berücksichtigung eines zusammenhängenden Staates und einer einzigen funktionierenden Regierung.
Bereits beim zweiten Punkt, fehlt mir der autorisierte Verhandlungspartner eines fiktiven Staates Palästina. Wer wäre Ihr Verhandlungspartner, sprich, wer wäre in der Lage Zusagen zu machen und Garantien für sämtliche Gebiete zu geben?

Was ist mit Ihnen los? Sie bezeichnen doch sonst auch nicht verächtlich Menschen als Unkraut.
Stimmt, so etwas sage ich grundsätzlich nicht. Das ist die Sprache des Unmenschen.

Meine Gedanken bleiben unverstanden! Für einen Vorschlag, wie man in einer noch nicht ab zu sehenden Zukunft in Würde zusammen leben könnte, Vernunft und Friedfertigkeit vorausgesetzt, brauche ich keinen Gesprächspartner, aber eine gehörige Portion Mitmenschlichkeit und Fairness, die ganz unabhängig von dem Irrsinn entwickelt werden können, den sich die "Zielgruppe" leistet.

Nun machen Sie aber einmal einen Punkt: Wie komme ich denn dazu, ohne genaue Kenntnis der Möglichkeiten vor Ort mit solchen Plänen herum zu spielen? Von den Arabern kann ja nichts Gescheites kommen, die sind nun einmal verblendet. Der Plan und das Angebot können nur von der israelischen Regierung kommen, die das Recht hat, für die Gesamtheit ihrer Bürger zu sprechen.

Das ist dann ein Angebot, das im Schaufenster steht und aller Welt sagt, welche Absichten Israel verfolgt. Dann kann unsereiner auch mit gutem Gewissen Partei für Israel und seine Regierung ergreifen, wenn an einem solchen Plan herum gekrittelt werden sollte.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:28)

Stimmt, so etwas sage ich grundsätzlich nicht. Das ist die Sprache des Unmenschen.

Meine Gedanken bleiben unverstanden! Für einen Vorschlag, wie man in einer noch nicht ab zu sehenden Zukunft in Würde zusammen leben könnte, Vernunft und Friedfertigkeit vorausgesetzt, brauche ich keinen Gesprächspartner, aber eine gehörige Portion Mitmenschlichkeit und Fairness, die ganz unabhängig von dem Irrsinn entwickelt werden können, den sich die "Zielgruppe" leistet.

Nun machen Sie aber einmal einen Punkt: Wie komme ich denn dazu, ohne genaue Kenntnis der Möglichkeiten vor Ort mit solchen Plänen herum zu spielen? Von den Arabern kann ja nichts Gescheites kommen, die sind nun einmal verblendet. Der Plan und das Angebot können nur von der israelischen Regierung kommen, die das Recht hat, für die Gesamtheit ihrer Bürger zu sprechen.

Das ist dann ein Angebot, das im Schaufenster steht und aller Welt sagt, welche Absichten Israel verfolgt. Dann kann unsereiner auch mit gutem Gewissen Partei für Israel und seine Regierung ergreifen, wenn an einem solchen Plan herum gekrittelt werden sollte.
Wie war das noch gleich? Es kann der Friedfertigste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. Oder so ähnlich.

Ich verstehe in der Tat nicht, auf welchem Weg Sie zu diesem friedlichen Zusammenleben kommen wollen. Mir würde schon ein friedliches Nebeneinander genügen, aber selbst dafür schätze ich die Chance auf absehbare Zeit äusserst gering ein.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:37)

Wie war das noch gleich? Es kann der Friedfertigste nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. Oder so ähnlich.

Ich verstehe in der Tat nicht, auf welchem Weg Sie zu diesem friedlichen Zusammenleben kommen wollen. Mir würde schon ein friedliches Nebeneinander genügen, aber selbst dafür schätze ich die Chance auf absehbare Zeit äusserst gering ein.
Mit Ihrer Einschätzung dürften Sie Recht haben. Nur sollten Sie dann Ihren Gedanken wirklich auch öffentlich zu Ende denken.

Deshalb bleibe ich dabei, daß die israelische Regierung einen Plan und ein Angebot entwickeln und als verbindliches Ziel vorstellen sollte, die für den Fall der Rückkehr zur Vernunft den Arabern in Israel oder Palästina ein Leben in Würde ermöglichen. Mehr wird es nicht geben, Punkt!
Ger9374

Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:45)

Mit Ihrer Einschätzung dürften Sie Recht haben. Nur sollten Sie dann Ihren Gedanken wirklich auch öffentlich zu Ende denken.

Deshalb bleibe ich dabei, daß die israelische Regierung einen Plan und ein Angebot entwickeln und als verbindliches Ziel vorstellen sollte, die für den Fall der Rückkehr zur Vernunft den Arabern in Israel oder Palästina ein Leben in Würde ermöglichen. Mehr wird es nicht geben, Punkt!
Dem Ergebnis stimme ich H20 völlig zu,
Am längeren Hebel sitzt Israel, es wäre geboten
mit gemäßigten Palästinensern zu sprechen.
Vertraulich, diskret. Neue Möglichkeiten ausloten.
Die Palästinenser sind doch Arbeitsplatztechnisch
Auf Israel angewiesen, kleine Deals zuerst!
Respekt dem Volk zollen dessen Land das Mal war.Sie sollen nicht gedemütigt werden.
Terroristen platt machen . Jeder Staat muss
Den Terrorismus bekämpfen. Auch deren Befürworter! Da bin ich bei Israel!!
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:59)

Dem Ergebnis stimme ich H20 völlig zu,
Am längeren Hebel sitzt Israel, es wäre geboten
mit gemäßigten Palästinensern zu sprechen.
Vertraulich, diskret. Neue Möglichkeiten ausloten.
Die Palästinenser sind doch Arbeitsplatztechnisch
Auf Israel angewiesen, kleine Deals zuerst!
Respekt dem Volk zollen dessen Land das Mal war.Sie sollen nicht gedemütigt werden.
Terroristen platt machen . Jeder Staat muss
Den Terrorismus bekämpfen. Auch deren Befürworter! Da bin ich bei Israel!!
Sie meinen es viel zu gut mit den Arabern; die gewünschten arabischen Verhandlungspartner werden nicht lange leben. Das führt nicht weiter.

Da muß schon so etwas wie "Friß Vogel, oder stirb!" hinzu kommen, und auch dieser Plan und dieses Angebot nur nach längerem Wohlverhalten und Schritt für Schritt. Aber am Ende steht eben für alle Welt erkennbar für die Araber ein Leben in Würde. Ein solches Ende ist jetzt überhaupt nicht zu erkennen... selbst hier geht bevorzugt der eine ausgestreckte Zeigefinger gegen den anderen in Stellung. Das wird nie etwas, und das wissen die Beteiligten auch.

Daß Israel alles Recht der Welt hat, sich Mörderbanden wirksam vom Hals zu halten, das gilt doch jederzeit jetzt und in aller Zukunft!
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:45)

Mit Ihrer Einschätzung dürften Sie Recht haben. Nur sollten Sie dann Ihren Gedanken wirklich auch öffentlich zu Ende denken.

Deshalb bleibe ich dabei, daß die israelische Regierung einen Plan und ein Angebot entwickeln und als verbindliches Ziel vorstellen sollte, die für den Fall der Rückkehr zur Vernunft den Arabern in Israel oder Palästina ein Leben in Würde ermöglichen. Mehr wird es nicht geben, Punkt!
Mit dem Fazit, dass ich nicht damit rechne zu meiner Lebenszeit noch einen Friedensvertrag zu erleben, ist mein Gedanke zu Ende gedacht.

Die brisanten Punkte, Status Jerusalem, Grenzen und arabische Flüchtlinge werden auch in einem von Ihnen gewünschten weiteren Plan zum friedlichen Nebeneinander das Missfallen der Interessenvertreter der Palästinenser hervorrufen und die übliche weinerliche Empörung bis Bombenstimmung bei der jeweiligen palästinensischen Regierung auslösen. Insofern frage ich mich, was dieser erneute Plan als einseitige Forderung an Israel bringen soll.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Mar 2017, 07:43)

Mit dem Fazit, dass ich nicht damit rechne zu meiner Lebenszeit noch einen Friedensvertrag zu erleben, ist mein Gedanke zu Ende gedacht.

Die brisanten Punkte, Status Jerusalem, Grenzen und arabische Flüchtlinge werden auch in einem von Ihnen gewünschten weiteren Plan zum friedlichen Nebeneinander das Missfallen der Interessenvertreter der Palästinenser hervorrufen und die übliche weinerliche Empörung bis Bombenstimmung bei der jeweiligen palästinensischen Regierung auslösen. Insofern frage ich mich, was dieser erneute Plan als einseitige Forderung an Israel bringen soll.
Tja, dann eben in Ewigkeit keine Klarheit über das Erreichbare. Deshalb bleibt die Kanzlerin doch bei der Zweistaatenlösung. Es gibt nichts anderes, über das sich reden ließe. Schändlich!
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh hat geschrieben:(26 Mar 2017, 18:12)
Künstlich hochgehalten ist deren Situation nicht.
Künstlich hochgehalten wird die Situation, weil reihenweise Möglichkeiten ausgelassen wurden, die Lebensumstände des eigenen Volkes zu verbessern. Anstatt auf ein friedliches Zusammenleben und eine Kooperation mit dem Judenstaat hinzuarbeiten, hat die palästinensische Führung ihrem Volk immer wieder erzählt, dass sie den Status quo ante bellum zwangsläufig erreichen werden, wenn sie nur anhaltend und laut genug Nein rufen. Genau das haben sie über Jahrzehnte hinweg gemacht und inzwischen sollte selbst dem Einfältigsten klar werden, dass dieses Verhalten nur wenig zielführend ist.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2017, 08:56)

Tja, dann eben in Ewigkeit keine Klarheit über das Erreichbare. Deshalb bleibt die Kanzlerin doch bei der Zweistaatenlösung. Es gibt nichts anderes, über das sich reden ließe. Schändlich!
Die Klarheit ist doch vorhanden, zumindest von Seiten Israels, dass seine Vorstellungen eindeutig benannt hat.
Wenn man seitens der Palästinenser bis heute darauf wartet, dass Israel verschwindet, oder im Meer versinkt, ergibt das keine Diskussionsgrundlage.

Eine Einstaatenlösung ist nach meiner Erfahrung eine Illusion.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Mar 2017, 13:31)

Die Klarheit ist doch vorhanden, zumindest von Seiten Israels, dass seine Vorstellungen eindeutig benannt hat.
Wenn man seitens der Palästinenser bis heute darauf wartet, dass Israel verschwindet, oder im Meer versinkt, ergibt das keine Diskussionsgrundlage.

Eine Einstaatenlösung ist nach meiner Erfahrung eine Illusion.
Welche Vorstellungen und dann auch noch eindeutig?

Genau das vermeidet der Staat Israel. Wo nichts ist, darüber läßt sich auch nicht streiten, Deshalb streitet die Kanzlerin immer noch auf der Grundlage der 2-Staaten-Lösung... bisher gibt es keine andere irgendwie offizielle Lösung, in der die Araber eines Tages bei Wohlverhalten in Würde leben könnten.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2017, 14:51)

Welche Vorstellungen und dann auch noch eindeutig?
Anerkennung Israels als jüdischer Staat und Gewaltverzicht.

http://www.botschaftisrael.de/2014/02/1 ... hen-staat/
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Mar 2017, 15:32)

Anerkennung Israels als jüdischer Staat und Gewaltverzicht.

http://www.botschaftisrael.de/2014/02/1 ... hen-staat/
Prima; und wo dürfen die Araber Palästinas dann in Würde leben? Das fragt sich die Bundeskanzlerin sicher auch. Der israelische Botschafter wird ihr das sicher verständlich erklären... oder? Wäre doch nichts leichter als das, wenn es dazu einen offiziellen Plan gäbe.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2017, 15:40)
Prima; und wo dürfen die Araber Palästinas dann in Würde leben?
Steht dort:
Die einzige Lösung des Konflikts zwischen den Israelis und den Palästinensern ist die Gründung von zwei Nationalstaaten; eines jüdischen Staates und eines palästinensischen Staates, die gemeinsam die nationalen Bestrebungen von Israelis wie Palästinensern erfüllen würden.

(Botschaft des Staates Israel, 19.02.14)
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Mar 2017, 15:42)

Steht dort:
Das ist also schon einmal geklärt. Das kannte die Bundeskanzlerin sicher auch. Und nun fehlt noch die Gestalt eines Staats mit Staatsgebiet und Staatsvolk nach eigenem Recht. Das hatte die Bundeskanzlerin nicht mehr erkennen können.

Es geht ja gar nicht darum, irgend welche unsinnigen Forderungen der Araber zu erfüllen, sondern glaubhaft dar zu stellen, wo sie sich bei Wohlverhalten als Volk niederlassen können und ein Leben in Würde führen können.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2017, 15:50)
Und nun fehlt noch die Gestalt eines Staats mit Staatsgebiet und Staatsvolk nach eigenem Recht.
Die Ausgestaltung kann nur Ergebnis von bilateralen Verhandlungen sein.

Es ist übrigens nicht Aufgabe israelischer Politiker, für das Wohl des palästinensischen Volkes zu sorgen. Das ist Aufgabe der palästinensischen Führung. Und da hat man den Israelis nur allzu oft gezeigt, dass man mehr an der künstlichen Aufrechterhaltung des Konfliktes interessiert ist, als an einer Lösung, die die Lebenssituation bei Israelis und Palästinensern verbessert.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von H2O »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Mar 2017, 16:03)

Die Ausgestaltung kann nur Ergebnis von bilateralen Verhandlungen sein.

Es ist übrigens nicht Aufgabe israelischer Politiker, für das Wohl des palästinensischen Volkes zu sorgen. Das ist Aufgabe der palästinensischen Führung. Und da hat man den Israelis nur allzu oft gezeigt, dass man mehr an der künstlichen Aufrechterhaltung des Konfliktes interessiert ist, als an einer Lösung, die die Lebenssituation bei Israelis und Palästinensern verbessert.
Mit Verlaub, da bin ich inzwischen völlig anderer Meinung. Daß mit Arabern in Palästina und anderswo keine konstruktive Zusammenarbeit zu Stande kommt, das wissen wir nun seit über 70 Jahren. Für die Araber auf israelischem Besatzungsgebiet/Hoheitsgebiet trägt Israel sehr wohl eine Verantwortung. Wer denn sonst?

Es gibt keine irgendwie demokratische Vertretung der Araber; Hamas und Al Fatah sind Kampfbünde, mit denen Verhandlungen sinnlos sind. Wer da heute aus der Reihe tanzt, der ist morgen tot. Das sollten Israelis und Freunde Israels genauer wissen. Aber, wenn überhaupt jemals eine Zukunft in Würde möglich sein soll, dann muß da aus meiner Sicht ein greifbares Angebot stehen, das dieses Leben in Würde zuläßt. Und da gibt es nun einmal gar nichts.

Es ist doch sinnlos, mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf durchgeknallte Leute zu zeigen und gleichzeitig alles nur Mögliche zu tun, damit diese Leute immer weiter durchdrehen. Was wäre denn das Ergebnis des Wohlverhaltens? Das Ergebnis muß die Araber ja nicht begeistern, aber es muß möglich sein und ein Leben der Araber in Würde zu lassen.

Dann könnte man stur wiederholen: Das könnte Eure Zukunft und Euer Staat sein, wenn Ihr jeder Gewalt abschwört und Gewalttäter mit aller Strenge verfolgt. Und wenn Ihr das nicht wollt, dann geht es eben so weiter, wie bisher auch.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(27 Mar 2017, 16:38)

Mit Verlaub, da bin ich inzwischen völlig anderer Meinung. Daß mit Arabern in Palästina und anderswo keine konstruktive Zusammenarbeit zu Stande kommt, das wissen wir nun seit über 70 Jahren. Für die Araber auf israelischem Besatzungsgebiet/Hoheitsgebiet trägt Israel sehr wohl eine Verantwortung. Wer denn sonst?
Das habe ich nicht gemeint. Ich meinte, dass die palästinensischen Politiker dafür sorgen müssen, dass es dem palästinensischen Volk besser geht. Genau darum sind sie die Vertreter ihres Volkes.

Es gibt keine irgendwie demokratische Vertretung der Araber; Hamas und Al Fatah sind Kampfbünde, mit denen Verhandlungen sinnlos sind. Wer da heute aus der Reihe tanzt, der ist morgen tot. Das sollten Israelis und Freunde Israels genauer wissen. Aber, wenn überhaupt jemals eine Zukunft in Würde möglich sein soll, dann muß da aus meiner Sicht ein greifbares Angebot stehen, das dieses Leben in Würde zuläßt. Und da gibt es nun einmal gar nichts.
Die greifbaren Angebote müssen einen Adressaten haben und das ist eben nicht die palästinensische Mutter aus Ramallah, sondern es sind eben jene politischen Organisationen.
Es ist doch sinnlos, mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf durchgeknallte Leute zu zeigen und gleichzeitig alles nur Mögliche zu tun, damit diese Leute immer weiter durchdrehen. Was wäre denn das Ergebnis des Wohlverhaltens? Das Ergebnis muß die Araber ja nicht begeistern, aber es muß möglich sein und ein Leben der Araber in Würde zu lassen.
Naja, eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel Gewaltverzicht auszuüben. Das kann jeder für sich selbst machen und es verringert die Wahrscheinlichkeit erschossen zu werden oder im Knast zu landen maßgeblich. Darüber hinaus könnte man sich auf Bildung statt auf gewaltsamen Widerstand fokussieren. Israel bietet Förderprogramme für jugendliche Araber. Bildung bietet eine weitaus größere Perspektive auf ein würdevolles Leben als Steine auf Soldaten zu werfen.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mo 27. Mär 2017, 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perspektive - Israel, Palästina und Nachbarn

Beitrag von JJazzGold »

Liegestuhl hat geschrieben:(27 Mar 2017, 16:03)

Die Ausgestaltung kann nur Ergebnis von bilateralen Verhandlungen sein.

Es ist übrigens nicht Aufgabe israelischer Politiker, für das Wohl des palästinensischen Volkes zu sorgen. Das ist Aufgabe der palästinensischen Führung.
Meine Rede, die Verantwortung für einen Staat und seine Bürger obliegt dessen Regierung. Ich möchte nicht wissen, was in Polen los wäre, würde Deutschland einen Plan für dessen zu schließenden Verträge und zukünftige Entwicklung vorgeben.
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