Liegestuhl hat geschrieben:(27 Jun 2017, 12:03)
Wo erhebt der Zionismus diesen Alleinvertretungsanspruch? Meiner Meinung nach ist der Alleinvertretungsanspruch eine Erfindung von Antisemiten.
Genaus so ist es!
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Selbst wenn der Zionismus diesen sog. Alleinvertretungsanspruch erheben oder für sich einfordern würde,
hat das NULL Aussagewert oder Relevanz 70 Jahre nach der Gründung des jüdischen Staats Israels und der damit einhergegangenen und international anerkannten Definition und Anerkennung des jüdischen Volkes als Nation.
Damit ist die realpolitische Nationale Identität des jüdischen Volkes völkerrechtskonform Tatsache. Auch hinsichtlich der Konventionen und allgemein akzeptierten Grundlagen des internationalen Völkerrechts und den ebenso anerkannten Regeln
und Bedingungen des Staatsbürgerrechts und etwaiger Alleinvertreteungsansprüche oder sogar verpflichtender Zuständigkeiten für seine Bürger und sein Staatsvolk.
Weltweit. Unbestritten. Und ganz normaler Standard. Innerhalb jener Grenzziehungen, die auch internationaler Standard sind. Für jedes Land gleichermaßen gelten.
Alleinvertretungsansprüche, vor allem als Zionsimuskritik gegen den jüdischen Staat Israel und seine zweifelsfreie nationale Identität ist ungefähr genauso
intelligent und sinngebend wie mit dem Finger in der Nase zu bohren, weil gerade Donnerstag ist. Und natürlich - wochentagsunabhängig - antisemitisch.
Wie abgedreht und gaga im übrigen sog. Alleinvertretungsansprüche in anderen Fällen sind, wo sich zwei politisch vollkommen Irre darum streiten und sich gegenseitig darin überbieten, wer das alleinige und auch vollmundig einzig
legitime Alleinvertretungsrecht hätte, zeigt die Realität leider, leider auf das Palästinensischste. Dagegen ist Zionismus Puppenküche. Darüber verlieren diese unverbesserlichen, obsessiven Schlaumeier des Unviversal-Antinationalismus aus ihrem
antizionistisch und ofenrohrartig zugespitztem "Kritiker"mund aber so gut wie nie ein Wort. Allenfalls wenn man sie dazu nötigt. Schon gar nicht in dieser epischen Breite wie im Falle der Antizionismuskritik.
Selbst unter dem mildernden Umstand, dass antizionistische Wirbel in Orkanstärke im einen oder anderen Hirnkasten desolate Realitätswahrnehmungszustände
und schwerste Sinndefizite erzeugen können, die sich bis in shizophrene "Wahrheits"zustände auswachsen können, bleibt das Ergebnis unstrittig:
Antizionismus ist Antisemitismus. Pasta... sciutta, liebe Kohlehydratfans.
Zur Verdeutlichung des hier schon mehrfach mutwillig suggestiv verwechselnden Begriffs Nationalismus, der eindeutig negativ konnotiert ist,
und dem Zionismus und der Idee Nationaler Identität bauernschlau untergeschoben wird:
Wenn ich als Deutscher auswandere, mich um die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes bemühe und diese
erhalte, und mich dann zuerst und zuoberst als Kongolese fühle und es faktisch qua Staatsbürgerrecht auch bin.
Was oder wie will dann die Kanzlerin Merkel oder welcher nationalbewusste Patriot/in das Alleinvertretungsrecht für mich beanspruchen
oder sogar einfordern? Das wäre ja mehr als keck und schwachsinnig im Quadrat dazu.
Wenn mir der Staat Deutschland trotz allem die "nationalidentitäre" Option anbietet und offenhält, jederzeit in mein Geburtsland
zurückkehren zu können, weil er mich immer noch als Deutschen liebt und betrachtet, obwohl ich Kongolese bin, freute mich das.
Und ich fände das großzügig ...und falls ich nicht deutschstämmiger Kongolese wäre, sondern Jude, sogar überlebensnotwendig. Angesichts schon erlebter Unmenschlichkeiten und nicht enden wollender Feindschaften und Bedrohungen,
die einfach nicht enden wollen...
Im Falle eines Biodeutschen ist das nicht der Rede wert, falls ich das Angebot annähme, um dort wieder künftig zu leben, inclusive sofortiger deutscher Staatbürgerschaft ohne die Vorbedingung,
etwa die kongolesische dafür abzulegen zu müssen… oder im Sprachtest erst noch beweisen zu müssen, dass ich ausser Bayrisch auch hochdeutsch kann, nicht so wie Schwaben.
Wenn ein sog. Alleinvertretungsanspruch so schön "herzl"ich und "multinationalistisch" ausgeprägt ist, kann man das nur loben.
Und ich wäre dann auch die leidige und strunzschlichte Enlosschleife aufgeputschter Kritiker los, die ständig einen vom "Pferd" monieren, = wer nun "Alleinvertretungsberechtigter"
meiner Interessen sei oder keinesfalls sein dürfe. Soweit es Staatsbürgerschaft bzw. nationale Identität und die Zugehörigkeit zu einer politischen Nation angeht, deren
Existenz und Berechtigung, hier die der Deutschen oder auch die der Kongolesen, niemand anzweifelt oder im Sinne des internationalen Völkerrechts ablehnen würde.
Nur im Falle Israels und der Jüdischen Identität ist das nicht so...
Wer soll denn Israelische Staatsbürger, vorzugsweise die dort lebende Mehrheit der Juden, sonst vertreten, alleine und ausschließlich, als der Staat Israel?
Egal wieviel Herzl oder sonstwas der Idee seiner Staatsgründung zugrunde lag oder von diversen Anhängern dort immer noch als sexy angesehen wird… oder doch nicht... weil mehrheitlich die nüchterne Haltung jene ist, dass man natürlich
seine jüdischen Mitmenschen andernorts als Staatsbürger der USA oder Frankreichs beispielsweise kulturell und ethisch als jüdisch ins Herz schließt, ohne damit gleich
zu verbinden, man sei für diese Menschen alleinvertretungsberechtigt.
Wenn Juden in Israel oder anderswo keinen Hehl daraus machen, dass ein Hamas-Araber, der im Prinzip jeden Juden, egal wo, aber ganz besonders in Israel, umbringen will, weil er Jude ist, und solche Menschen logischerweise nicht so weit vorne auf der "Favoritenliste"
seiner Symphatien stehen hat, ist das normal. Und nicht "zionistischen Umtrieben" geschuldet oder darin begründbar. Genauso normal ist entsprechend auch, dass dem Staat der Juden, Israel, und seinen Bürgern, nicht teilnahmslos am Arsch vorbeigeht,
wenn Juden in Europa oder anderswo ebenfalls an Leib und Leben bedroht oder im Alltag ständig angefeindet werden.
Dies ist keine Frage von Zionismus oder Alleinvertretungsansprüchen, sondern von allgemeiner Fähigkeit zu Emphatie und Mitgefühl für andere Menschen und ihr stinknormales Recht auf ein unbehelligtes Leben in Frieden und Freiheit.
Etwas, das wir uns alle, egal, wer wir sind, wo wir leben oder woher wir stammen, abverlangen sollten und müssen. Statt ständig und unverkennbar negativ und feindselig auf dem Zionismus herumzuhacken. Und damit auf Juden...