Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Liegestuhl hat geschrieben:(13 Dec 2017, 21:24)

Du solltest dich vielleicht zunächst mit dem Thema ausführlich beschäftigen, bevor du dich hier um Kopf und Kragen redest.
Und da geht das Spielchen mit dem Infragestellen des Existenzrecht Israels wieder von vorne los.
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Moses
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Jegliche Delegitimierung der Staatsgründung Israels wird hier nicht geduldet - und führt zu Sanktionen

kurz um, es reicht!

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

PeterK hat geschrieben:(13 Dec 2017, 00:08)

Man darf. Mir fiele aber keine spezielle "Bezeichnung" ein. Warum auch?
Ich bin der Meinung, die Aussage, eine Bezeichnung sei nicht zutreffend, macht dann am meisten Sinn, wenn man entsprechend eine zutreffende oder zutreffendere Bezeichnung hat. Ansonsten würde es dem Forum einschließlich meiner Person helfen, Ihren Standpunkt besser zu verstehen.
Sie sind also nicht der Meinung, der Zustand im Westjordanland sei als Besatzung zu bezeichnen. Sind Sie denn der Meinung, die Periode von 1948 bis 1967, was das Westjordanland und Ostjerusalem angeht, sei eine Besatzung seitens Jordanien gewesen oder würden Sie hier auch den Begriff Besatzung als nicht zutreffend ansehen?
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Moses
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Hier ist erst mal wieder zu, ich nehme zur Kenntnis, dass meine Hinweise durch eine speziellen User nicht beachtet werden, die Konsequenzen werden jetzt vorbereitet.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von tabernakel »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:29)
Wem wird Ihrer Meinung nach dadurch geschadet?
Zum einen der Existenz Israels, weil Flaggenverbrennung auf unserem Boden die Illusion nährt man könne Israel einfach so wegbrennen. Und dann uns, denn wenn wir so was erlauben, fällt das auf uns zurück. Und einige in den USA würden dann zurecht sagen dass Deutschland nicht viel dazu gelernt haben kann wenn es das Verbrennen der Flagge des weltweit einzigen Jüdischen Staates erlaubt ...
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Kritikaster
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Dec 2017, 16:16)

Nein, mit der Sperrung der Straße von Tiran lag ein Casus Belli vor ---> Caroline Kriterien erfüllt --> Verteidigungskrieg.
So ist es!
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von tabernakel »

tabernakel hat geschrieben:(14 Dec 2017, 14:06)
Zum einen der Existenz Israels, weil Flaggenverbrennung auf unserem Boden die Illusion nährt man könne Israel einfach so wegbrennen. Und dann uns, denn wenn wir so was erlauben, fällt das auf uns zurück. Und einige in den USA würden dann zurecht sagen dass Deutschland nicht viel dazu gelernt haben kann wenn es das Verbrennen der Flagge des weltweit einzigen Jüdischen Staates erlaubt ...
@bennyh: Die Bundesregierung scheint das genauso zu sehen: In call with Rivlin, German president condemns anti-Israel protests
The condemnation followed a statement from German government spokesman Steffen Seibert, who said his country was “ashamed” of the demonstrations. “At certain rallies over the weekend, slogans were chanted, Israeli flags were burned and slander against the State of Israel and Jews in general were spread which were shameful,” Seibert said. “One has to be ashamed when hatred of Jews is put on display so openly on the streets of German cities.”

Seibert noted that Berlin had a “particular responsibility toward Israel and Jewish people in general” because Nazi Germany slaughtered six million Jews in the Holocaust.
Frag Dich mal selbst wieso Du ne Regierungserklärung brauchst um das zu verstehen ...
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Was hat die sinnlose, reißerische Diskussion der letzten drei Seiten mit dem Strangthema zu tun?
Nichts - außer dass zwei oder drei User hier ihr Mütchen kühlen wollen - dafür ist dieses Forum nicht da.

Der Strang ist bis auf weiteres zu - jede Strangeröffnung, die auch nur im Ansatz einer Kopie gleich kommt wird sofort eine Abstimmung zur Sperrung das entsprechenden Users nach sich ziehen.

Und ja, ich hab die Schnauze voll vom dem Müll, der hier verbrochen wir.

Ich bitte all die User, die hier versucht haben vernünftig gegen all den Scheiß anzuschreiben um Entschuldigung für diese Maßnahme.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Israelkritischer Restaurantkritiker

[youtube][/youtube]

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von jellobiafra »

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 84733.html
In der Schulkantine diskutieren sie über den Nahostkonflikt, dann wird die Stimmung plötzlich aggressiv. Ein paar Schüler stellen sich um einen jüdischen Mitschüler. "Ihr seid Kindermörder", "Euch sollte man die Köpfe abschneiden" und "Wallah, Hitler war gut!", rufen sie.

Der Fall ereignete sich bereits am 13. Dezember an der Ernst-Reuter-Schule im Berliner Stadtteil Wedding. Die "Jüdische Allgemeine" berichtete zuerst.
Hier scheint mir die Grenze zwischen Israelkritik und Antisemitismus überschritten.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von King Kong 2006 »

Israel bleibt auf Distanz zur österreichischen Regierung. Genauergesagt zu den FPÖ Ministern.
Der Boykott von FPÖ-Politikern wird vorerst aufrechterhalten, eine eventuelle Neubewertung der Lage folgt noch. Bis dahin werde es zumindest auf Verwaltungsebene Kontakte zu den FPÖ-Ministerien geben

EU-Position

Karin Kneissl selbst betonte ihrerseits, dass sich Österreichs Position zu Jerusalem nicht verändern werde und sich weiter an der EU-Position orientieren werde. Diese wurde erst vergangene Woche bei einem Gipfel in Brüssel neuerlich unterstrichen. Die 28-EU-Chefs, unter ihnen damals noch Christian Kern, distanzierten sich darin von der Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Das Regierungsprogramm betont ebenfalls die Alternativlosigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung. Um Schadensbegrenzung bemüht, betonte Kanzler Sebastian Kurz am Montag, er habe "vollen Respekt" für die Entscheidung Israels, vorerst keine Kontakte zu FPÖ-Ministern zu pflegen. Am Dienstagnachmittag traf sich Kurz mit Talya Lador-Fresher, israelische Botschafterin in Wien, um das Thema zu besprechen. Das Gespräch sei gut verlaufen, hieß es nach dem Treffen aus dem Kanzleramt.

derstandard.at/2000070705448/Bemuehen-um-Israel
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ANTISEMITISMUS UND ISRAELKRITIK

Niemand will ein Antisemit sein

Antisemitische Ressentiments haben wir alle in unserem kulturellen Gepäck. Es gilt endlich damit anzufangen, diese ehrlich aufzuarbeiten, auch wenn es schmerzhaft ist.
https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... -sein.html

Interessanter Artikel zum Thema.
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Vongole
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Liegestuhl hat geschrieben:(08 Jan 2018, 13:32)

https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... -sein.html

Interessanter Artikel zum Thema.
Ja, besonders, weil er ausnahmsweise mal nicht importierten, sondern deutschen Juden-/Israelhass thematisiert.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

93% der antisemitischen Straftaten werden von Rechtsextremen begangen: https://www.stern.de/panorama/antisemit ... 84744.html

Ehe man da Muslime an den Pranger stellt, sollte man zuerst vor der eigenen Haustüre kehren. Natürlich muss man ein wachsames Auge auch auf "importiertem Antisemitismus" haben, aber der ist momentan das deutlich geringere Problem, auch wenn die Verbrennung israelischer Fahnen vor dem Brandenburger Tor eine besondere Wirkung entfaltet.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/politik/deutschland ... teigt.html
Dunkelziffern gibt es offenkundig auch bei der Benennung der mutmaßlichen Täter. Nach den Angaben des Bundesinnenministeriums wurden 632 der 681 antisemitischen Delikte von Rechtsextremisten begangen (93 Prozent). Nur bei 23 Fällen wird ein religiöser oder ausländisch motivierter Hintergrund unterstellt, dabei handelt es sich um Extremismus, der durch ausländische Themen bestimmt ist, beispielsweise um den Palästinenser-Konflikt. 25 Delikte lassen sich nicht zuordnen, in nur einem Fall wird ein linksextremes Motiv angenommen.

Zweifel an der Darstellung, von wem die antisemitischen Taten ausgehen, äußert Benjamin Steinitz, Leiter der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in Berlin. Es gebe eine „Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Betroffenen von antisemitischen Angriffen, Beleidigungen und Beschimpfungen und den polizeilichen Statistiken“, sagt Steinitz unter Berufung auf den Bericht des „Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus“, der auf Anregung der Bundesregierung im April von namhaften Wissenschaftlern vorgelegt worden war.
Darin heißt es, fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten würden grundsätzlich immer dann dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität Rechts“ zugeordnet, „wenn keine weiteren Spezifika erkennbar“ und „keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind“. So tauche der Schriftzug „Juden raus“ generell als „rechtsextrem motiviert“ in Statistiken auf, obwohl eine solche Parole auch in islamistischen Kreisen populär ist. „Damit entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild über die Tatmotivation und den Täterkreis“, schrieben die Autoren des Expertenberichts.
Die meisten der Straftaten werden übrigens gar nicht aufgeklärt, weshalb die Aussage: 93 % der Taten würden von Rechtsextremen begangen, etwas irreführend ist. Sie werden lediglich der vermuteten Motivation nach, der PMK-Rechts zugeordnet.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von jellobiafra »

Ich schaue mir ja immer gerne die Originaldokumente an.

https://www.volkerbeck.de/wp-content/u ... n-2017.pdf

Kann sich jeder seine eigene Meinung bilden.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Seiten 5 und 7 der Anlage sind doch recht eindeutig, die überwältigende Mehrheit der Tatverdächtigen hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Es kann natürlich sein, dass es da auch welche mit Migrationshintergrund gibt, aber man kann den immer noch existierenden deutschen Antisemitismus nicht von der Hand weisen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Das Problem besteht auch darin, dass Polizisten mit dem Begriff "antisemitische Straftat" kaum umgehen können oder wollen.
Bei Anzeigen wird regelmäßig versucht, dem Kind möglichst einen anderen Namen zu geben.

Beispiel aus eigenem Erleben:
Polizist: Also, sie wollen xyz wegen Beleidigung anzeigen.
Ich: Das auch, aber wegen anitisemitischer Beleidigung, xyz hat N. u.a. ein jüdisches Schwein genannt, es wäre ja bekannt, dass Juden immer betrügen.
Polizist: Na, das ist eine klare Beleidigung, jemanden ein Schwein zu nennen, was hat denn jüdisch damit zu tun? Er hätte ja auch katholisches Schwein sagen können.
Ich: Nehmen sie nun die Anzeige auf, wie ich sie stelle, als antisemitische Beleidigung?
Polizist: Wenn sie drauf bestehen, gute Frau, also Frau V. stellt Anzeige gegen XYZ wegen Beleidigung.

Der Freund, um den es ging, sprach nicht sehr gut deutsch, zog mich aber genervt aus der Polizeiwache.
Ich weiß aus meinem Bekanntenkreis, dass hier viele Juden diese und/oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Ein Rabbi aus meiner Stadt wurde von musl. Männern zusammengeschlagen, er war durch die Kippa erkennbar.
Für die Polizei ein Fall schwerer Körperverletzung, antisemitische Motivation sei nicht erkennbar, obwohl die Angreifer "Drecksjude" gerufen haben.
Insofern glaube ich diesen Statistiken nicht, die Zahl der antisemitischen Straftaten auf beiden Seiten liegt weit höher.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Okay, sowas ist natürlich auch ein Problem.
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King Kong 2006
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von King Kong 2006 »

In den USA nennt man sowas wohl hate crime. Das ist in Deutschland schwieriger. Auch, wenn man Kümmeltürke, schwule Sau oder Spasti (bei einer sichtbaren Behinderung) genannt wird, wird vermutlich erstmal der Tatbestand der Beleidigung aufgenommen. Nicht im Besonderen Rassismus oder ein strafbarer Tatbestand im Kontext der sexuellen Identität o.ä. Wenn es um das öffentliche Interesse geht, dann sieht das meist anders aus. Z.B. bei Vandalismus auf jüdischen Friedhöfen oder aktuell bei dem Fall Noah Becker. Der Ottonormalverbraucher erlebt das wohl seltener.
Germany

The German Criminal Code does not have hate crime legislation, but instead criminalizes hate speech under a number of different laws, including Volksverhetzung. In the German legal framework motivation is not taken into account while identifying the element of the offence. However, within the sentencing procedure the judge can define certain principles for determining punishment. In section 46 of the German Criminal Code it is stated that "the motives and aims of the perpetrator; the state of mind reflected in the act and the willfulness involved in its commission."[31] can be taken into consideration when determining the punishment; under this statute, hate and bias have been taken into consideration in sentencing in past cases.[32]

Hate crimes are not specifically tracked by German police, but have been studied separately: a recently published EU "Report on Racism" finds that racially motivated attacks are frequent in Germany, identifying 18,142 incidences for 2006, of which 17,597 were motivated by right wing ideologies, both about a 14% year-by-year increase.[33] Relative to the size of the population, this represents an eightfold higher rate of hate crimes than reported in the US during the same period.[34] Awareness of hate crimes and right-wing extremism in Germany remains low.[35]

https://en.wikipedia.org/wiki/Hate_crime#Germany
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:93% der antisemitischen Straftaten werden von Rechtsextremen begangen: https://www.stern.de/panorama/antisemit ... 84744.html

Ehe man da Muslime an den Pranger stellt, sollte man zuerst vor der eigenen Haustüre kehren.
Und Muslime können nicht rechtsextrem sein, weil?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von King Kong 2006 »

grün hat geschrieben:(12 Jan 2018, 15:24)

Und Muslime können nicht rechtsextrem sein, weil?
Es sind eher die Schnittmengen der Ethnien (bzw. Nationalität, die nicht identisch sein müssen) als die Religion zu nennen. Ein Türke, ein Kurde, ein Iraner, eine Syrer usw. können natürlich rechtsextrem sein. Wie ein Chinese oder Israeli. Man kann natürlich auch sagen, daß es Rechtsextreme gibt, die Muslime sind. Oder Juden. Oder Christen. Es gibt sogar schwule Rechtsextreme. Sicher auch schwule, christliche Rechtsextreme. Auch rechte Bibliothekare. Das sind doch Wortglaubereien.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von jellobiafra »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jan 2018, 23:43)

Die Seiten 5 und 7 der Anlage sind doch recht eindeutig, die überwältigende Mehrheit der Tatverdächtigen hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Es kann natürlich sein, dass es da auch welche mit Migrationshintergrund gibt, aber man kann den immer noch existierenden deutschen Antisemitismus nicht von der Hand weisen.
Das ist sicherlich richtig.

Allerdings werden durch die Zuordnung einer Tat zum Bereich PMK-Rechts keineswegs Muslime als Täter ausgeschlossen.
Die bloße Religionszugehörigkeit der Täter ist irrelevant für die Einordnung, es sei denn, es ist erkennbar, dass die Religion motivierend für die Tat ist.
Dies kann aber niemals von vorherein einem Christ oder Muslim unterstellt werden.

Wenn ein Christ, Hindu, Muslim, Buddhist oder Atheist einen Juden rassistisch beleidigt oder angreift, dann zählt das immer als rechte Tat.

Es kann deshalb auch niemand sagen, wie viele Muslime sich unter den 93 % Rechtsextremisten befinden, die antisemitische Straftaten begangen haben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zumindest ist die Nationalität bekannt, daran muss gearbeitet werden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von jellobiafra »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:43)

Zumindest ist die Nationalität bekannt, daran muss gearbeitet werden.
Das stimmt allerdings auch.
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Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Brainiac »

[edit]Soll hierhin integriert werden: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=12&t=1144[/edit]

Ich habe noch nie die Achse zitiert, aber hier muss es mal sein.
Ken Jebsen, früher RBB, jetzt Piratenpartei, redet nicht nur, wie er denkt, er schreibt auch so, wie er redet.
Hier sein Offener Brief an Angela Merkel, für Rechtschreibung und Zeichensetzung ist der Verfasser verantwortlich:

"
[...]

Wenn SIE die kranken Ideen radikaler Zionisten übernehmen und ” .. Wir wollen das es einen jüdischen Staat gibt..,” faseln unterstützen sie eine rassistische Grundüberzeugung die im übrigen mit dem Judentum Null gemein hat.

Nationalzionisten haben Israel okkupiert wie Nazis 33 Deutschland okkupiert haben und sprechen im selbst ernannten Auftrag für alle Juden."

https://www.achgut.com/artikel/post_vom ... is_33_deut

Wer das nicht als antisemitisch einordnet, ist es vermutlich selbst.

Und dann noch:
"... Ich wünsche IHNEN einen friedlichen 2. Advent und denken SIE mal darüber nach als was SIE in die Geschichte eingehen wollen.
Als Mitorganisatorin des dritten Weltkriegs ?"

https://img.webme.com/pic/m/meine-gifs/idefix7.gif
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Die Rolle und Motivation der Medien in unserer Gesellschaft

Beitrag von Schnitter »

Brainiac hat geschrieben:(14 Jul 2018, 17:56)

Ich habe noch nie die Achse zitiert, aber hier muss es mal sein.


https://www.achgut.com/artikel/post_vom ... is_33_deut

Wer das nicht als antisemitisch einordnet, ist es vermutlich selbst.

Und dann noch:

https://img.webme.com/pic/m/meine-gifs/idefix7.gif
Ich würde sagen die Grenze zur Geisteskrankheit ist hier definitiv überschritten :D
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Vongole »

Die Frage an sich ist schon eine antisemitische Unterstellung, @einePerson.
Der Staat Israel unterscheidet nicht zwischen Menschen unterschiedlcher Religion und/oder Herkunft, alle Bürger genießen, wie in jeder Demokratie, die gleichen Rechte.

Zu Ken Jebsen: Der Mann ist ein Antisemit und Holocaust-Leugner übelster Sorte, und ich kann nicht verstehen, dass seinen Thesen hier im Forum Raum gegeben wird,
nicht mal in Form einer sogenannten Diskussion.
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Re: Die Rolle und Motivation der Medien in unserer Gesellschaft

Beitrag von Brainiac »

EinePerson hat geschrieben:(15 Jul 2018, 13:39)

Brainiac, Ken führt einen Vergleich an - ich stimme dir zu, dass der unpassend ist - aber dass damit eine Dämonisierung der Regierung Israels statt gefunden habe, kann ich nicht sehen. Ken spricht von "Nationalzionisten"

... und verweist auf 1933 und spricht von "Okkupierung" Israels...
DU setzt das gleich mit der Regierung Israels. Ich glaube nicht, dass für Ken beide Personengruppen deckungsgleich sind und schon gar nicht geht so eine Gleichsetzung aus dem Text hervor.

Haarspalterei. Was soll denn mit "okkupiert" sonst gemeint sein? Natürlich meinte er die aktuelle Regierung, er erwähnt ja auch explizit Netanjahu.
Dann machst du eine weitere Gleichsetzung: Eine Dämonisierung der Regierung Israels wäre gleichbedeutend mit einer Dämonisierung des Staates Israel - auch das ist falsch. Regierung -ungleich- Staat -ungleich- Religion -ungleich- Ethnie.
Das ist Haarspalterei. Das eine bewirkt das andere, eine Dämonisierung der Regierung eines Staates dämonisiert den letzteren, der von ersterer, dem obersten Organ des Staates, vertreten und geprägt wird. Zumal wenn diese Regierung von einer parlamentarischen Mehrheit gestützt wird und somit Gesetze in ihrem Sinne durchsetzen kann.

Und mehr Dämonisierung als Gleichsetzung mit den Nazis geht wohl nicht.
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Brainiac »

Vongole hat geschrieben:(15 Jul 2018, 14:41)

Zu Ken Jebsen: Der Mann ist ein Antisemit und Holocaust-Leugner übelster Sorte, und ich kann nicht verstehen, dass seinen Thesen hier im Forum Raum gegeben wird,
nicht mal in Form einer sogenannten Diskussion.
Ausgangspunkt war die Frage nach Belegen für antisemitische Aussagen Jebsens im 5er. Daher das Eingangsbeispiel, das ich dann aus dem dortigen Strang abgetrennt habe. Des weiteren bin ich im Zweifel eher für Antworten als Wegwischen, aber das muss die hiesige Moderation entscheiden.
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Vongole »

Brainiac hat geschrieben:(15 Jul 2018, 15:32)

Ausgangspunkt war die Frage nach Belegen für antisemitische Aussagen Jebsens im 5er. Daher das Eingangsbeispiel, das ich dann aus dem dortigen Strang abgetrennt habe. Des weiteren bin ich im Zweifel eher für Antworten als Wegwischen, aber das muss die hiesige Moderation entscheiden.
Danke für die Antwort.
Das bin ich normalerweise auch, aber ich halte es eben für kontraproduktiv, krude Post-Auschwitz-Judenfeindschaft und Israelhetze in einer "Diskussion" zu verbreiten, daher mein Widerspruch.
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Kritikaster »

EinePerson hat geschrieben:(15 Jul 2018, 13:39)

Brainiac, Ken führt einen Vergleich an - ich stimme dir zu, dass der unpassend ist - aber dass damit eine Dämonisierung der Regierung Israels statt gefunden habe, kann ich nicht sehen. Ken spricht von "Nationalzionisten" DU setzt das gleich http://www.politik-forum.eu/ucp.php?i=ucp_notifications

Brainiac, wenn du meine Beiträge liest, dann wirst du sicher merken, dass ich selbst zwar gerne auch mal scharfe Kritik übe, aber meine Sprache nie (oder fast nie, ich will keine Einzelfälle ausschließen, an die ich mich jetzt nicht mehr erinnere) ausfallend wird. Ich selbst halte es für wenig hilfreich eine (stark) ausfallenden Sprache zu benutzen. Dessen ungeachtet steht es weder mir noch dir zu anderen vorzuschreiben, welche Worte und Vergleiche sie benutzen (Einschränkungen bilden die geltenden Gesetze).
Welche Art "Vergleiche" in diesem Forum als unzulässiger Antisemitismus bzw. Antizionismus betrachtet und bei Nichtbeachtung entsprechend geahndet wird, ist in den "Bekanntmachungen" jedes einzelnen Sachforums nachzulesen:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=64940
Grundlage möglicher Sanktionierungen ist die inhaltliche Aussage der geposteten Beiträge. Wie diese stilistisch gestaltet sind, ist hierfür unwesentlich.
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Jekyll
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Jekyll »

Hier mal eine andere, objektivere Quelle zum Vorfall:
Jebsen wies die Vorwürfe erneut zurück und kündigte an, seine Sendung im Internet fortzusetzen. Der Satz zum Holocaust sei ein Zitat eines anderen gewesen. Der Sender rbb habe bisher keinen konkreten Kündigungsgrund belegt. Man habe ihm weder die einzuhaltenden journalistischen Standards noch die Kündigungsgründe näher erläutert. Er klagte vor dem Arbeitsgericht Potsdam gegen seine Entlassung. Das Verfahren endete mit einer außergerichtlichen Einigung, über deren Details Stillschweigen vereinbart wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Jebse ... _durch_rbb

Die Angelegenheit ist also doch nicht so eindeutig und klar wie es uns der werte Kollege Kritikaster bzw. die taz weißmachen wollen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Kritikaster
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Re: Sammelstrang: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?"

Beitrag von Kritikaster »

Jekyll hat geschrieben:(16 Jul 2018, 06:31)

Hier mal eine andere, objektivere Quelle zum Vorfall:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Jebse ... _durch_rbb

Die Angelegenheit ist also doch nicht so eindeutig und klar wie es uns der werte Kollege Kritikaster bzw. die taz weißmachen wollen.
Die TAZ hat den entsprechenden Rechtsstreit gewonnen. Punkt! :)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

@EinePerson

Ich hab mir jetzt den ganzen Sermon durchgelesen und mich gegen eine Antwort entschieden.
Erstens bin ich nicht bereit, Ihnen Geschichtsunterricht zu erteilen, auch nicht in Bezug auf Israel, besonders, da vieles in den Subforen des 35ers schon nachzulesen ist.
Zweitens diskutiere ich nicht mit Foristen, die ihre "Weisheiten" aus den hetzerischen Thesen eines Jebsen beziehen, und/oder aus uralten Fundstücken aus dem www.
In diesem Sinne, EOD.
Am Yisrael Chai

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Paperbackwriter
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Paperbackwriter »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 14:35)

Man sollte vielleicht einen Unterschied machen zwischen denjenigen, die auf Demos "Juden ins Gas" rufen und denjenigen, die ganz normal Kritik etwa an der Besatzungspolitik im Westjordanland äußern. Letztere richtet sich nicht gegen alle Israelis oder Juden in aller Welt, sondern gegen die Politik, genauso wie im Falle Russlands, Amerikas oder Deutschland (die im Übrigen auch nicht nur durch Putin, Trump und Merkel im Alleingang geleitet wird).
Als Jordanien die heute sogenannte Westbank besetzt hielt, in der Zeit von 1948 - ^967, gab es da eine Resolution oder gar Kritik an der Besatzung durch Jordanien? Oder gibt es diese "Kritik" nur, wenn Israel etwas macht?
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Wolverine
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Polibu hat geschrieben:(13 Dec 2017, 18:31)

Die Amerikaner oder auch anderen Staaten hätten die Palästinenser schon längst weggefegt, wenn sie an Israels Stelle wären. Israel hat schon sehr viel Geduld mit den Palästinensern. Fast täglich fliegen palästinensische Raketen auf Israels Boden. Ich frage mich warum Israel sich das überhaupt noch gefallen lässt. Denen hätte ich schon längst Manieren beigebracht. Völlig egal was die UNO zu mucken hat. Die haben gar nichts zu sagen. 1967 hat sich die UN auf Befehl Nassers verkrümelt und Israel seinem Schicksal überlassen. Und dann meldet sich die UNO wieder und schwafelt was von Völkerrechtsverletzungen. Sind die noch ganz dicht im Kopf?

Israel hat das Land im Krieg erobert und dort hat niemand anders mehr irgendwelche Besitzansprüche ausser Israel allein. Und deshalb kann Israel dort Siedlungen bauen wie sie wollen. Die Palästinenser haben von Israel rein gar nichts zu erwarten und trotzdem werden Palästinenser in Israel operiert, wenn sie krank sind und nicht in Ägypten.

Warum riegelt denn Ägypten die Grenze ab? Immer wird von Israel gesprochen, aber was tut Ägypten damit es den Palästinensern besser geht? Nicht viel. Die Palästinenser werden von ihren arabischen Brüdern im Stich gelassen und missbraucht. Warum fliegen dann keine Raketen nach Ägypten?

Frieden im nahen Osten kann es nur mit einem starken Israel geben. Ich bin auch dafür, dass es den Palästinensern besser geht, aber einen eigenen Staat haben sie nicht verdient. Die Hamas wird ja nicht von Mainzelmännchen gewählt.

Normalerweise sollte sich Europa und Amerika gegen jeden arabischen Staat erheben, der auch nur daran denkt Israel anzugreifen. Stattdessen will man den Iran zur Atommacht machen. Die UN stänkert gegen Israel wo sie nur kann und schwächt Israel damit. Millionen europäische Gelder werden in den Gazastreifen geliefert und für Waffen verwendet.

Mir kann keiner mehr erzählen, dass bei der UNO nicht ein Haufen Antisemiten sitzen. Auch in Deutschland sitzen genug Antisemiten in der Regierung. Oder warum wird den antisemitischen sogenannten Demos in Deutschland nicht klar und deutlich Einhalt geboten?
Alles richtig, soweit............Eine Empfehlung. Ich habe die erste Ausgabe gelesen und war begeistert. https://diekolumnisten.de/2016/03/31/ew ... endenbock/
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:10)

Richtig. Vom Ansatz her stimme ich dir voll und ganz zu. Diese deutsche Attitüde, ständig über andere Nationen und andere Regierungen urteilen zu müssen, und das auch noch auf zum Teil herablassende und diffamierende Weise, das finde ich auch entsetzlich. Ist aber auch irgendwo typisch für viele Deutsche. Warum es hier im Moment dazu kam, so etwas über Netanjahu zu äußern, hängt mit dem ständigen Antisemitismus-Vorwurf zusammen, sobald man etwas an politischen Haltungen und einzelnen Politikern kritisiert. Mich nervt das ungeheuer, weil ich eine sehr konsequente Gegnerin jeglicher judenfeindlichen Äußerung und Handlung bin und im Alltag sofort dagegen vorgehe, aber ich mir trotzdem nicht den Mund verbieten lassen möchte, wenn ich die gegenwärtige Politik der israelischen Regierung kritisiere. Da sollte man schon klar unterscheiden.
Ich ziehe das mal in diesen Thread rüber, ok?

Ich sehe das ein bisschen anders und frage mich dann doch hin und wieder, woher diese Obsession stammt, die Regierung bzw. die Politik des einzigen demokratischen Rechtsstaats in der Region "kritisieren" zu wollen.
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Selina
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:18)

Ich ziehe das mal in diesen Thread rüber, ok?

Ich sehe das ein bisschen anders und frage mich dann doch hin und wieder, woher diese Obsession stammt, die Regierung bzw. die Politik des einzigen demokratischen Rechtsstaats in der Region "kritisieren" zu wollen.
Jetzt hast du aber meine Antwort ja oben drüber über deine Äußerung gestellt, wo ich ja meinte, dass ich solches Tun ebenfalls ablehne.

PS: Sorry, irgendwie bin ich jetzt ein wenig durcheinander gekommen mit diesem Thread-Wechsel. Altes Gehirn :D Muss aber auch erstmal was Wichtiges erledigen. Vielleicht bis später ;)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

Selina hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:23)

Jetzt hast du aber meine Antwort ja oben drüber über deine Äußerung gestellt, wo ich ja meinte, dass ich solches Tun ebenfalls ablehne.

PS: Sorry, irgendwie bin ich jetzt ein wenig durcheinander gekommen mit diesem Thread-Wechsel. Altes Gehirn :D Muss aber auch erstmal was Wichtiges erledigen. Vielleicht bis später ;)
Alles klar :).

IMO sind wir hiermit
Selina hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:17)
Ich finde zum Beispiel den Siedlungsbau im Westjordanland falsch.
... dann vollständig "umgezogen".
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Watchful_Eye »

Diese Israelkritikerin sitzt übrigens jetzt im Repräsentantenhaus :? :
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Watchful_Eye hat geschrieben:(07 Nov 2018, 14:08)

Diese Israelkritikerin sitzt übrigens jetzt im Repräsentantenhaus :? :


Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:49)

Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
Falls dieser Mike Harris das ernst meint, sollte man ihm einen wirklich guten Psychiater empfehlen.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Fuerst_48 hat geschrieben:(25 Nov 2018, 22:23)

Falls dieser Mike Harris das ernst meint, sollte man ihm einen wirklich guten Psychiater empfehlen.
Ich nehme an, er ist eher auf Stimmenjagd.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Auch das ist ein lächerliches Unterfangen.
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imp
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:49)

Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
In der Szene der Liberals gehören bestimmte Positionen fast immer dazu: Pro Frauenrechte, Pro Integration con Schwarzen und anderen Gruppen, Pro LGBT, Pro Palästinenserstaat, Kritik an Polizeigewalt. Anders als in Europa gibt es weniger logische Zusammenhänge zwischen den Positionen bei den einzelnen Themen. Es ist viel weniger Ismus dabei, viel mehr ebenfalls fragwürdige Klempnerei. Das halten sie wohl für pragmatisch dort.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Zum Siedlungsbau im WJL gibt es einen älteren, sehr interessanten Strang mit dem "Darf Israel in...........siedeln, oder so ähnlich.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Wolverine hat geschrieben:(15 Jan 2019, 12:01)

Zum Siedlungsbau im WJL gibt es einen älteren, sehr interessanten Strang mit dem "Darf Israel in...........siedeln, oder so ähnlich.
Darf Israel in Cisjordanien, Gazaa etc. siedeln.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=12&t=24191

:)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Wolverine »

Liegestuhl hat geschrieben:(15 Jan 2019, 13:42)

Darf Israel in Cisjordanien, Gazaa etc. siedeln.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=12&t=24191

:)
Ah, ja. Danke Dir. :)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Vongole hat geschrieben:(07 Nov 2018, 15:49)

Die Dame ist bekannt, ist nicht ihr erster "kritischer" Ausfall, rund um Bernie Sanders tummeln sich so einige Israelhasser.

Der GOP-Kandidat Mike Harris hat auch einen Friedensplan für Israel, Juden und Muslime sollen zum Christentum konvertieren. :rolleyes:
https://www.haaretz.com/us-news/gop-can ... -1.6618083
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