Selina hat geschrieben:(25 Jun 2017, 12:53)
... Ein klares Nein zu dieser Siedlungspolitik kann ich da gegenwärtig nicht erkennen.
Warum sollten sie auch? Es ist ja ihr Land.
In Deutschland ist ja auch die Regierung nicht abgeneigt, eine ausgeprägte Siedlungspolitik
in den Gebieten zu verfolgen, die ihnen im großen Verteidigungskrieg (gern auch "Kalter Krieg" genannt)
gegen die Übernahme der kommunistischen Weltherrschaft als legitime Kriegsbeute zufielen. Und das sogar angesichts der
Tatsache, dass dieser deutschen Siedlungspolitik sogar die Vernichtung eines weltweit
anerkannten Staates vorausging. Und nicht nur das, es wurde gleichzeitig die
Nation des Ostdeutschen Volkes ausgelöscht, seine kulturelle und politische Identität regelrecht
ver"kohlt"

. Peng. "Adios Erich! - Schlammere sunft!"
Kritisierst du die deutsche Regierung wg. ihrer Siedlungspolitik auch so gerne und obsessiv,
wie die israelische?
Ich habe dabei nie mitbekommen, dass man in oder aus Israel Deutschland dafür so
manisch-helfend kritisiert hätte, noch weniger müsse. Für seine Siedlungspolitik. Oder allfällige
Menschenrechtsverletzungen oder Unterdrückung von Frauenrechten usw.
Okay, letztere haben vielleicht nichts mit Siedlungspolitik zu tun. Sondern allenfalls mit
Besiedelung in eher naturwissenschaftlichen Umfeldern.
Israelkritik, insbesondere sog. Siedlungspolitik, präziser formuliert, politisch legitime, antisemitismusunverdächtige, sogenannte rein"rassige" Regierungskritik
bestimmter Teilaspekte dieser Siedlungspolitik ist kein Novum, seit Premierminister Netanjahu
und eine zugegeben, etwas konservativer geprägte Regierung in diesem
Land am Ruder sitzt. Auch nicht die Kritik an israelischer Siedlungspolitik.
Diese sog. berechtigte Siedlungskritik begann schon damit, das sich der Staat Israel erlaubte, sich auszurufen.
Bereits das war der erste und seit fast siebzig Jahren im Raum stehende Vorwurf illegaler Siedlungspolitik,
die sich die erste Regierung dieses Staates "erlaubte", auch noch unter vollumfänglicher Zustimmung der
dort bereits lebenden Bevölkerung.
Bis heute wird, je nach dem Grad des völligen politischen Wahnsinns, zeitgeschichtlicher Faktenignoranz, realpolitischer
Negierung geschaffener Fakten und/oder allgemeiner, ideologischer Verunfallung sowohl die
Legitimität als auch die tatsächliche Handlung einer Besiedelung seitens Israel und dessen Regierung
als verbrecherisch, illegal, und apartheitsgleich beleumundet.
Der Vorwurf illegitimer Siedlungspolitik in Richtung Israelischer Regierung
ist immer antisemitisch, antizionistisch und damit in seinem Kern delegitimierend.
Er kann auch deshalb nicht, besonders in der Frage der Siedlungspolitik
auf stubenreine, reine Regierungskritik reduziert werden.
Selbst dann nicht, wenn man großzügigerweise diesem Staat und seinen
Menschen sogar einen gewissen Landzipfel zugesteht. So wie man den Bayern
ja auch nolens-volens sogar zwei Zipfel zugesteht. Die der Weisswurst.
Israelische Regierungen werden, seit es welche gibt, automatisch und
generell in Frage gestellt, weil es sie gibt. Weil es den Staat der Juden gibt.
Der auch noch auf seinem Selbstbestimmungsrecht besteht,
auch darauf, was auf seinem legitimen Hoheitsgebiet geschieht.
Und genau das geht uns Deutsche soviel an wie einen pfälzischen Kaminkehrer
die Fischereirechte der isländischen Fischer. Nämlich rein gar nichts.
Wird etwa die Besiedlungspolitik Putins auf der Krim so
obsessiv und aufmerksam begleitet? Er und die Regierung der
russischen Föderation überhaupt dafür kritisiert?
Mit voll ausgestrecktem Zeigefinger:
"Guckt mal, der Putin, besiedelt schon wieder illegal die Krim (und Hilde). Oder beide.
Das ist ja Besatzungs- und Apartheidspolitik vom Feinsten!"
Tpfui! usw.
btw:
Hat Gabriel schon mal die ukrainische Krim besucht und dort "Apartheit!" gerufen?
Russische Soldaten mit seinem Besatzungsregime-Blick abgestraft?
War ihm wichtiger, mit Krimtartaren ein Bier zu trinken, statt mit Waldimir
Kasatschok (okay, ohne Prisjadka) zu tanzen, bis der Wodka aus dem Diplomatenkragen
läuft? Eben.
edit: Schreibfehler ausgebessert.