Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:13)

"Man" sollte sich vielleicht Gedanken machen, ob "Besatzungspolitik" in dem Zusammenhang nicht ein gedankenlos verwendeter Begriff ist.
Könnten Sie der Verständigung wegen elaborieren, inwiefern bzw. In welchem Zusammenhang "Besatzungspolitik" gedankenlos verwenden wird?
Sind Sie der Meinung, Besatzung sei keine zutreffende Bezeichnung des seit 1967 - also einem halben Jahrhundert - bestehenden Zustandes?
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Vongole
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:14)

Stellt sich dann nicht die Frage nach dem warum?
Diese Frage stelle ich mir dauernd, aber Sie werden sie sicher zu Ihrer Zufriedenheit beantworten können.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:14)

Stellt sich dann nicht die Frage nach dem warum?
Der Antisemitismus ist halt leider immer noch weit verbreitet.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:41)

Der Antisemitismus ist halt leider immer noch weit verbreitet.
Warum sollte denn Kritik an Israel Antisemitismus sein, ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die meisten westlichen Demokratien Israel kritisieren weil es eine Demokratie und ein Land ihrers Kulturkreises ist?
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:45)

Warum sollte denn Kritik an Israel Antisemitismus sein, ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die meisten westlichen Demokratien Israel kritisieren weil es eine Demokratie und ein Land ihrers Kulturkreises ist?
Nicht "die westlichen Demokratien" kritisieren Israel, das können diese Gebilde gar nicht. Müssten nicht Diktaturen, die viel grausamer sind, viel stärker kritisiert werden?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:50)

Nicht "die westlichen Demokratien" kritisieren Israel, das können diese Gebilde gar nicht. Müssten nicht Diktaturen, die viel grausamer sind, viel stärker kritisiert werden?
In einer Diktatur setzt ein Herscher gegen den Willen des Volkes seine kritikwürdigen Vorstellungen um, in einer Demokratie ist das von vielen Wählerstimmen so legitimiert.
Israel will sich selbst in der Reihe der "Modernen Westlichen Demokratien" sehen, also wird es auch genau so wie eine behandelt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:57)

In einer Diktatur setzt ein Herscher gegen den Willen des Volkes seine kritikwürdigen Vorstellungen um...
Quelle für "gegen den Willen des Volkes"? Ist das chinesische Volk gegen die Besetzung Tibets?
Israel will sich selbst in der Reihe der "Modernen Westlichen Demokratien" sehen, also wird es auch genau so wie eine behandelt.
Welche "moderne westliche Demokratie" befindet sich in Israels Lage? Welcher Staat auf dieser Welt darf nichtmal selber bestimmen, welche Stadt seine Hauptstadt sein soll, ohne gleich einen weltweiten Schrei der Empörung und eine Welle des Terrors nach sich zu ziehen?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:57)
Israel will sich selbst in der Reihe der "Modernen Westlichen Demokratien" sehen, also wird es auch genau so wie eine behandelt.
Na, eben nicht.

Die israelische Existenz wird von andauernden Vernichtungswünschen begleitet.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ach, TH, das haben wir doch alles schon zigmal durchgekaut, du bist so in deiner Israel"kritik" festgefahren, da ist jede Diskussion überflüssig.

Oder würdest du tatsächlich behaupten, dass sich Deutschland und Israel in der gleichen Lage befinden? Vllt. kommt das ja noch, dann sehen wir mal, wie Deutschland reagiert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 17:29)

Welche "moderne westliche Demokratie" befindet sich in Israels Lage? Welcher Staat auf dieser Welt darf nichtmal selber bestimmen, welche Stadt seine Hauptstadt sein soll, ohne gleich einen weltweiten Schrei der Empörung und eine Welle des Terrors nach sich zu ziehen?
Der Maßstab ist immer der gleiche, sonst würde man ja Doppelstandards anlegen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:13)

Die Frage ist welche Standards und Behandlungen sollen an Israel angelegt werden, wenn Israel nicht wie eine Demokratie behandelt werden will, wie was denn dann?
Man sollte Menschen nach ihrem Handeln bewerten und nicht nach dem, was sie sein wollen oder wie andere sie gerne sehen.

Es gibt keinen Grund dafür, an ein Land, das sich zumindest bemüht, seinen Bürgern möglichst viele Freiheiten und Rechte zu gewähren, strengere Maßstäbe anzulegen als an ein Land, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden und die Regierenden nicht im Ansatz an Rechtsstaatlichkeit denken.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Ich bin jetzt unterwegs zu einer wichtigen Probe und hab weder die Zeit jetzt zu säubern noch die Lust das ganze hier weiter eskalieren zu lassen - also bleibt hier erst mal zu und ich kümmer mich drum, wenn ich wieder da bin.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:22)
Sind Sie der Meinung, Besatzung sei keine zutreffende Bezeichnung des seit 1967 - also einem halben Jahrhundert - bestehenden Zustandes?
So ist es.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

Moses hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:14)
Ich würde hier keine Gedankenlosigkeit unterstellen sondern eher eine gezielte Verwendung.
Das kann ich nicht beurteilen. Manch einer verwendet den Begriff bewusst; andere plappern ihn nur nach.
Zuletzt geändert von PeterK am Mi 13. Dez 2017, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2017, 23:21)

So ist es.
Darf man fragen, welche Bezeichnung Sie für zutreffender erachten?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 23:28)
Darf man fragen, welche Bezeichnung Sie für zutreffender erachten?
Man darf. Mir fiele aber keine spezielle "Bezeichnung" ein. Warum auch?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Ich zitiere mal den jüdischen Dirigenten Daniel Barenboim, der zahlreiche jüdische, palästinensische Friedenspreise erhalten hat und auch das Grosse Bundesverdienstkreuz Deutschlands. Ich denke, er ist unverdächtig, ein Antisemit zu sein, wenn er auch offen die israelische Politik kritisiert.
Barenboim hat ein Orchester gegründet, welches aus israelischen, palästinensischen und anderen arabischen Musikern besteht. Er sagte anlässlich eines Konzertes in Ramallah:

"Man spricht über das West-Eastern Divan Orchester als ein Orchester für den Frieden. Das ist es nicht. Frieden heißt eigentlich: Gerechtigkeit für die Palästinenser und Sicherheit für die Israelis. Ein Orchester kann das nicht bringen. Was das Orchester zeigen kann: Wenn eine Situation von Gleichheit geschaffen ist, dann können alle miteinander zusammen arbeiten, essen, zusammen lachen und zusammen weinen."

Barenboim hat auch einen Gastbeitrag in der "Welt" geschrieben, den ich hoffentlich verlinken darf, ohne virtuell gelyncht zu werden. Denn wie schon betont: Ich bin keine Antisemitin, ich stehe zur historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber des jüdischen Volkes und zum Existenzrecht Israels.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... oeren.html
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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H2O
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von H2O »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:11)

Ist das ihr ernst? Vom Gegenstände zerstören bis zum Menschen verletzen ist es ein riesiger Schritt.
Das hat seinerzeit die Bader-Meinhoff-Bande auch so erzählt.... Gewalt gegen Sachen, danach Gewalt gegen Menschen...
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relativ
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:40)

Dazu braucht es keine Liste, da reicht ein Blick in die Medien, auf die Demonstrationszüge und auch ein Blick ins Forum, das Unterforum "Israel & Palästina" hat zehnmal so viele Beiträge wie das Unterforum "Asien" (inkl. China). Das spricht Bände.
Ich wüsste jetzt nicht was dies beweisen sollte. Das einer der ältesten Konfliktherde besondere Interesse weckt und viel diskutiert wird, sollte jetzt nicht verwundern. Das dabei auch Israel als einer der Hauptakteure reichlich Kritik abbekommt halte ich für völlig normal. Die Frage die man sich stellen sollte ist immer wieder diese. Welche Intention steht hinter der Kritik. Diese Frage ist aber aus einer normalen Kritik gar nicht oder nur schwer herrauszulesen.
Meine Meinung dazu ist, gerade was die Kritik an Israel im Naostkonflikt betrifft, tuen sich m.M. Israel und israelfrundliche Medien ect. kein gefallen, wenn sie da zu viel und zu häufig etwas ineininterpretieren. Dein Argument zeigt dies deutlich auf.
Nach dem Motto, erst man die Kritik als Antisemitisch geleitet verteuflen, dann fällt sie weniger ins gewicht. Ernsthafte Kritiker nervt sowas nur noch. Und nochmal wenn man ein Thema Nahost oder Israel & Pälästina diskutiert, gehtes nicht darum, daß man andere Staaten für ihre Misstände nicht kritisiert, weil die eben nicht Thema sind.
Ich habe es hier schon mal erwähnt, daß Israel und der Naostkonflikt wesentlich mehr Interesse und Emotionen hervorruft als z.B. so ein verrückter Nordkoreaner. Da sollte man nix pauschal hineininterpretieren.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Adam Smith »

Es geht ja darum, dass behauptet wird, dass die Palästinenser in Frieden und Wohlstand leben könnten, wenn Israel, die USA und Europa sich in Luft auflösen. Es muss überprüft werden, ob das stimmt. Für Nordkorea gilt das gleiche.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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relativ
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Dec 2017, 09:53)

Es geht ja darum, dass behauptet wird, dass die Palästinenser in Frieden und Wohlstand leben könnten, wenn Israel, die USA und Europa sich in Luft auflösen. Es muss überprüft werden, ob das stimmt. Für Nordkorea gilt das gleiche.
Wer behauptet sowas?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(13 Dec 2017, 09:54)

Wer behauptet sowas?
Das behaupten so einige. USA löst sich in Luft auf und schon ist das Korea-Problem gelöst.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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relativ
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Dec 2017, 09:58)

Das behaupten so einige. USA löst sich in Luft auf und schon ist das Korea-Problem gelöst.
Quellen?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Dec 2017, 01:08)
Zusammenfassung: Kannst Du erklären, wie man den Widerspruch zwischen völlig korrekt zu beanstandendem Doppelstandard und sich aus der einmaligen Situation Israels ergebenden Extrastandards lösen soll?
Ich gebe dir ein Beispiel:

1. Ankündigung und Willenserklärung Israel zu vernichten PLUS
2. Erzwungener Abzug der UN-Truppen vom Sinai PLUS
3. Aufmarsch von 1000 Panzern und 100000 Soldaten an die Grenze Israels PLUS
4. Sperrung der Straße von Tiran für den israelischen Schiffsverkehr
----------------
= Keine Kriegserklärung

1. Die USA erkennen bilateral Jerusalem als Hauptstadt Israels an
------------------------------------------------
= Kriegserklärung der Israelis an die Palästinenser
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ThorsHamar hat geschrieben:(13 Dec 2017, 01:08)

Da stimmt doch was nicht ....
Richtig, denn es gibt keinen "Extrastandard", es gibt aber den Anspruch, nicht Äpfel mit Birnen zu kritisieren.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

think twice hat geschrieben:(13 Dec 2017, 06:41)

Barenboim hat auch einen Gastbeitrag in der "Welt" geschrieben...
Ich frage mich, warum Barenboim nicht an die Palästinenser appelliert, endlich auf Terror und Gewalt zu verzichten? Über den Blödsinn mit dem "Rückkehrrecht" braucht man gar nicht erst zu reden, da werden Bedingungen aufgestellt, die Israel gar nicht erfüllen kann und wenn es dann nicht erfüllt wird, ist Israel wieder der Böse, der keinen Frieden will.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben:(13 Dec 2017, 09:36)

Nach dem Motto, erst man die Kritik als Antisemitisch geleitet verteuflen, dann fällt sie weniger ins gewicht. Ernsthafte Kritiker nervt sowas nur noch.
Da siehst du mal, wie es denen geht, die die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin ernsthaft kritisieren und deren Kritik als rechtsextrem, rassistisch und voll Nazi verteufelt wird. Wo findet sich denn ernsthafte Kritik an Israel? Etwa bei Usern, die seit Jahren irgendwas von europäisch-zionistischer Kolonie schreiben? Oder bei den Usern, die von "Apartheitsstaat" oder "Ghetto Gaza" faseln? Oder bei den Usern, denen nichts besseres einfällt, als Israel in die politische Nähe des Dritten Reiches zu rücken? Oder bei den Usern, die nichts unversucht lassen, die Existenz Israels zu delegitimieren? Oder bei den Usern, die immer nur einseitig Israel anprangern und die den Terror von Hamas und Co. als "Freiheitskampf" bezeichnen? DAS ist nämlich die "Kritik", die man hier in zigtausenden von Beiträgen finden kann. Zu einem Konflikt gehören immer mindestens zwei Parteien, selbstverständlich macht Israel Fehler, aber solange die Palis den israelischen Hardlinern immer nur neue Steilvorlagen liefern, solange wird sich der Konflikt selber am Leben erhalten. Von Israel zu verlangen, sich selber aufzugeben, ist ganz einfach zu viel verlangt, dazu gehört die Einstaatenlösung und auch irgendwelche "Rückkehrrechte" von Flüchtlingen in dritter Generation. Und da schließt sich dann auch der Kreis zu Barenboim, wenn Israel dessen unerfüllbare Forderungen nicht erfüllt, ist Israel der Böse, so einfach gestrickt ist der Artikel in der Welt. An die Palästinenser stellt er keine Forderung, noch nichtmal die Bitte, doch endlich mit Terror und Mord aufzuhören. Nichts.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Dec 2017, 10:59)

Ich frage mich, warum Barenboim nicht an die Palästinenser appelliert, endlich auf Terror und Gewalt zu verzichten? Über den Blödsinn mit dem "Rückkehrrecht" braucht man gar nicht erst zu reden, da werden Bedingungen aufgestellt, die Israel gar nicht erfüllen kann und wenn es dann nicht erfüllt wird, ist Israel wieder der Böse, der keinen Frieden will.
Und weil Herr Barenboim sich so sehr fuer die Verstaendigung und den Frieden in Nah-Ost engagiert, wurde 2015 ein Konzert der Berliner Staatskapelle in Teheran unter seiner Leitung vom Mullah-Regime mit der Begruendung abgesagt, dass der Iran das zionistische Regime in Israel nicht anerkennt und auch nicht mit dessen Kuenstlern zusammen arbeitet.
Und dabei hat Herr Barenboim sogar einen palaestinensischen Pass!
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Bezeichnend.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Dec 2017, 11:12)

Da siehst du mal, wie es denen geht, die die Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin ernsthaft kritisieren und deren Kritik als rechtsextrem, rassistisch und voll Nazi verteufelt wird.
Ich ziehe mir diesen Schuh nicht an, da ich schon etwas genauer hinschaue.
Ausserdem wird keine nur als rechtsextrem angesehen wenn der die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin kritisiert, da muss schon wesnetlich mehr Aussage dahinter sein.
Wenn es solche Menschen gibt, die bei einer Aussage, die nur sachliche Kritik beinhaltet, diese in eine extreme Ecke weisen, nehme ich nicht ernst.
Wenn du solche Leute ernst nehmen willst bitte.
Wo findet sich denn ernsthafte Kritik an Israel?
Die gibt es natürlich. Dafür muss man aber erst sein Abwehr Beißreflex ablegen.
Etwa bei Usern, die seit Jahren irgendwas von europäisch-zionistischer Kolonie schreiben?
Wieso suchst du ausgerechnet bei diesen usern. Willst du keine andere Kritik finden?
Oder bei den Usern, die von "Apartheitsstaat" oder "Ghetto Gaza" faseln?
Nunja die Diskussion ist ja schon sehr alt und neben der auch sachlichen kritik fällt natürlich auch mal unsinniges Zeug. Ich versuche wenn es geht da zu trennen und auf die Sachliche einzugehen und die Unsachliche anzusprechen.


Oder bei den Usern, denen nichts besseres einfällt, als Israel in die politische Nähe des Dritten Reiches zu rücken?Oder bei den Usern, die nichts unversucht lassen, die Existenz Israels zu delegitimieren? Oder bei den Usern, die immer nur einseitig Israel anprangern und die den Terror von Hamas und Co. als "Freiheitskampf" bezeichnen? DAS ist nämlich die "Kritik", die man hier in zigtausenden von Beiträgen finden kann.

Wenn du jeden schmarrn für Israelkritik hälst dann ist das dein Problem. Das ist nämlich keine Kritik sondern einseitige Schuldzuweisung. Das geht über normale sachliche Kritik weit hinaus.

Zu einem Konflikt gehören immer mindestens zwei Parteien, selbstverständlich macht Israel Fehler, aber solange die Palis den israelischen Hardlinern immer nur neue Steilvorlagen liefern, solange wird sich der Konflikt selber am Leben erhalten.
Eben es gibt immer 2, oder hier sogar mehr Konfliktparteien. Ohne ein neues gesamtes Naostkonzept wird das auch friedlich nix mehr. Die Steilvorlagen geben sich die Konfliktparteien, bzw. deren Hartliner gegenseitig.
Der gordischer Knoten kann so nicht gelöst werden, da die Gegenseite sich immer bemüßigt fühlt zu reagieren.

Von Israel zu verlangen, sich selber aufzugeben, ist ganz einfach zu viel verlangt, dazu gehört die Einstaatenlösung und auch irgendwelche "Rückkehrrechte" von Flüchtlingen in dritter Generation. Und da schließt sich dann auch der Kreis zu Barenboim, wenn Israel dessen unerfüllbare Forderungen nicht erfüllt, ist Israel der Böse, so einfach gestrickt ist der Artikel in der Welt. An die Palästinenser stellt er keine Forderung, noch nichtmal die Bitte, doch endlich mit Terror und Mord aufzuhören. Nichts.
Hallo, wer verlangt den ernsthaft von Israel aufzugeben. Die haben den Konflikt doch gewonnen, auch wenn sie ihre komplette Freiheit und Frieden damit nicht erreicht haben.
Die Frage die sich mom. stellt ist ja. Ist Israel überhaupt noch ein einer 2 Staatenlösung interessiert, oder strebt Israel etwas anderes an. Ist eine 2 Staatenlösung überhaupt noch realistisch?
Fakt ist ja israel hat den bedeutend längeren Hebel als die Palästinenser und die wissen das auch.
Das eine ist , zu stolz sein seine selbst verschuldete Niederlage einzugestehen und den Wiederstand aufzugeben und zu versuchen eine friedliche Koexistenz hinzubekommen und das andere ist mittlerweile der fehlende Glaube, daß sowas überhaupt klappen könnte und sich entschließend sein eigenes Ding zu machen, egal ob man der Gegenseite wieder ein Grund gibt sie weiter oder sogar mehr zu hassen. Wenn man nicht willens ist den Kreislauf aus Hass zu durchbrechen, wird er sich auch weiterhin durch Gewalt äußern.
Wer daran den größeren Anteil hat kann man natürlich thematisieren, nur helfen wird es nix.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(13 Dec 2017, 12:01)
Ausserdem wird keine nur als rechtsextrem angesehen wenn der die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin kritisiert, da muss schon wesnetlich mehr Aussage dahinter sein.
Werden denn Leute als Antisemiten bezeichnet, die nur sachliche Kritik am israelischen Staat äußern?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(13 Dec 2017, 12:05)

Werden denn Leute als Antisemiten bezeichnet, die nur sachliche Kritik am israelischen Staat äußern?
Schaue ich z.B. heute in die Bild Zeitung und/oder verfolge so einige auch öffentliche Diskussionen, wird von einigen, nicht von allen, wohl versucht Kritik an Israel abzuwürgen, indem man diese Kritik pauschal in die antiisraelische Ecke bzw. ganz krass schon in die antisemitische Ecke schiebt. Ich sehe dahinter eher eine bestimmte Taktik, als wirklich ernstzunehmende Vorwürfe, obwohl sie natürlich einen bitteren Beigeschmack haben.
Vieles was z.B. Tom Bombadil beschrieben hat, kann man ja getrost dort hinschieben, wenn es in Zusammenhang mit Kritik an Israel und deren Politik denn fällt.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(13 Dec 2017, 13:46)

Schaue ich z.B. heute in die Bild Zeitung und/oder verfolge so einige auch öffentliche Diskussionen, wird von einigen, nicht von allen, wohl versucht Kritik an Israel abzuwürgen, indem man diese Kritik pauschal in die antiisraelische Ecke bzw. ganz krass schon in die antisemitische Ecke schiebt. Ich sehe dahinter eher eine bestimmte Taktik, als wirklich ernstzunehmende Vorwürfe, obwohl sie natürlich einen bitteren Beigeschmack haben.
Vieles was z.B. Tom Bombadil beschrieben hat, kann man ja getrost dort hinschieben, wenn es in Zusammenhang mit Kritik an Israel und deren Politik denn fällt.
Wäre ich Gegner des israelischen Staates und mir würde jemand nach einer sachlichen Kritik einen Antisemitismusvorwurf machen, wüsste ich, dass ich gewonnen hätte. Ungeschickter kann man nicht agieren, denn dann hätte ich jeden denkenden Menschen auf meiner Seite.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von kaka »

Liegestuhl hat geschrieben:(13 Dec 2017, 16:02)

Wäre ich Gegner des israelischen Staates und mir würde jemand nach einer sachlichen Kritik einen Antisemitismusvorwurf machen, wüsste ich, dass ich gewonnen hätte. Ungeschickter kann man nicht agieren, denn dann hätte ich jeden denkenden Menschen auf meiner Seite.
Wenn jmd. die Politik von Israel kritisiert ist es in Ordnung, wenn jemand aber, wie in Schweden, Molotovcoctails auf die Synagogen schmeisst, ist es Antisemitismus.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

relativ hat geschrieben:(13 Dec 2017, 12:01)

Ausserdem wird keine nur als rechtsextrem angesehen wenn der die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin kritisiert, da muss schon wesnetlich mehr Aussage dahinter sein.
Und ob, das ist mir auch schon vorgeworfen worden, die User, die sehr schnell so etwas vorwerfen, sind wohlbekannt, du bist da auch nicht gerade zurückhaltend.
Wieso suchst du ausgerechnet bei diesen usern. Willst du keine andere Kritik finden?
Dann zeig mir mal diese andere Kritik. Ich habe hier vor Jahren selber schon Kritik an den Siedlungen geübt, ich halte sie für ein Problem im - hoffentlich irgendwann mal stattfindenden - Friedensprozess. Sowas geht aber in der Kakophonbie des anti"zionistischen" Geschreis unter, allerdings hat mir niemand Antisemitismus anhängen wollen, weil ich meine Kritik sachlich und ohne Ressentiments vorgetragen habe.
Wenn du jeden schmarrn für Israelkritik hälst dann ist das dein Problem. Das ist nämlich keine Kritik sondern einseitige Schuldzuweisung. Das geht über normale sachliche Kritik weit hinaus.
Ich halte so etwas mitnichten für Israelkritik sondern für israelbezogenen Antisemitismus, wenn man das dann aber ausspricht, kommt es zu Diskussionen wie die, die wir gerade führen.
Der gordischer Knoten kann so nicht gelöst werden, da die Gegenseite sich immer bemüßigt fühlt zu reagieren.
MMn. brauchen die Palis einen Gandhi oder einen Martin Luther King jr., solange die Typen mit den Kalashnikovs das Sagen haben, wird sich nichts ändern. Was haben die Palis zu verlieren, wenn sie aufhören, Tod und Terror nach Israel zu schicken? Nichts. Nur die Anführer, denen könnte das Geld ausgehen.
Hallo, wer verlangt den ernsthaft von Israel aufzugeben.
Wer Rückkehrrecht von Millionen Flüchtlingen in der xten Generation und Einstaatenlösung will, der weiß, dass Israel damit als Staat des jüdischen Volkes erledigt ist.
Das eine ist , zu stolz sein seine selbst verschuldete Niederlage einzugestehen und den Wiederstand aufzugeben und zu versuchen eine friedliche Koexistenz hinzubekommen...
Das ist sicher richtig, Deutschland brauchte ja auch eine zweite, diesmal ganz verheerende Niederlage, um endlich ein friedlicher Staat zu werden. Aber will man das den Palis wirklich zumuten? Ginge es denn nicht auch irgendwie anders? Auf den Trichter müssen sie aber selber kommen. Mir geht es auch nicht um Schuld, wie gesagt, es gehören immer zwei dazu, aber mMn. wäre es von den Palis deutlich schlauer, einfach mal auf Gewalt zu verzichten und abzuwarten, was Israel dann macht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

Sehr lesenswerter Artikel von Sascha Lobo über Antisemitismus im Netz:
Symptomatisch für die digitale Öffentlichkeit hat der Begriff "Chinakritik" 565 Google-Treffer, "Türkeikritik" kommt auf 1.040, "Israelkritik" bringt es auf 140.000 Treffer. Natürlich könnte Israel auch ohne antisemitische Untertöne kritisiert werden (ob Israelkritik ausgerechnet aus Deutschland moralisch zwingend ist, ist eine andere Frage). Aber neben einer Israel-Fixierung ist ein wiederkehrendes Muster, dass Israel vorgeworfen wird, was anderswo niemanden aufregt.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/anti ... 83052.html
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Polibu »

Die Amerikaner oder auch anderen Staaten hätten die Palästinenser schon längst weggefegt, wenn sie an Israels Stelle wären. Israel hat schon sehr viel Geduld mit den Palästinensern. Fast täglich fliegen palästinensische Raketen auf Israels Boden. Ich frage mich warum Israel sich das überhaupt noch gefallen lässt. Denen hätte ich schon längst Manieren beigebracht. Völlig egal was die UNO zu mucken hat. Die haben gar nichts zu sagen. 1967 hat sich die UN auf Befehl Nassers verkrümelt und Israel seinem Schicksal überlassen. Und dann meldet sich die UNO wieder und schwafelt was von Völkerrechtsverletzungen. Sind die noch ganz dicht im Kopf?

Israel hat das Land im Krieg erobert und dort hat niemand anders mehr irgendwelche Besitzansprüche ausser Israel allein. Und deshalb kann Israel dort Siedlungen bauen wie sie wollen. Die Palästinenser haben von Israel rein gar nichts zu erwarten und trotzdem werden Palästinenser in Israel operiert, wenn sie krank sind und nicht in Ägypten.

Warum riegelt denn Ägypten die Grenze ab? Immer wird von Israel gesprochen, aber was tut Ägypten damit es den Palästinensern besser geht? Nicht viel. Die Palästinenser werden von ihren arabischen Brüdern im Stich gelassen und missbraucht. Warum fliegen dann keine Raketen nach Ägypten?

Frieden im nahen Osten kann es nur mit einem starken Israel geben. Ich bin auch dafür, dass es den Palästinensern besser geht, aber einen eigenen Staat haben sie nicht verdient. Die Hamas wird ja nicht von Mainzelmännchen gewählt.

Normalerweise sollte sich Europa und Amerika gegen jeden arabischen Staat erheben, der auch nur daran denkt Israel anzugreifen. Stattdessen will man den Iran zur Atommacht machen. Die UN stänkert gegen Israel wo sie nur kann und schwächt Israel damit. Millionen europäische Gelder werden in den Gazastreifen geliefert und für Waffen verwendet.

Mir kann keiner mehr erzählen, dass bei der UNO nicht ein Haufen Antisemiten sitzen. Auch in Deutschland sitzen genug Antisemiten in der Regierung. Oder warum wird den antisemitischen sogenannten Demos in Deutschland nicht klar und deutlich Einhalt geboten?
Zuletzt geändert von Polibu am Mi 13. Dez 2017, 18:50, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Polibu hat geschrieben:(13 Dec 2017, 18:31)
Fast täglich fliegen palästinensische Raketen auf Israels Boden. Ich frage mich warum Israel sich das überhaupt noch gefallen lässt. Denen hätte ich schon längst Manieren beigebracht.
Ich hatte schon einmal den Vorschlag geäußert, die Palästinenser nach China umzusiedeln. Eine harte Hand bei der Führung tut ihnen sicherlich gut.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Bitte das spamen einstellen

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(13 Dec 2017, 12:01)
Wenn es solche Menschen gibt, die bei einer Aussage, die nur sachliche Kritik beinhaltet, diese in eine extreme Ecke weisen, nehme ich nicht ernst.
Die würde doch niemand ernst nehmen.

Und letztlich ist das auch das gesellschaftliche Regulativ.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Liegestuhl hat geschrieben:(13 Dec 2017, 21:24)

Du solltest dich vielleicht zunächst mit dem Thema ausführlich beschäftigen, bevor du dich hier um Kopf und Kragen redest.
Und da geht das Spielchen mit dem Infragestellen des Existenzrecht Israels wieder von vorne los.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Jegliche Delegitimierung der Staatsgründung Israels wird hier nicht geduldet - und führt zu Sanktionen

kurz um, es reicht!

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

PeterK hat geschrieben:(13 Dec 2017, 00:08)

Man darf. Mir fiele aber keine spezielle "Bezeichnung" ein. Warum auch?
Ich bin der Meinung, die Aussage, eine Bezeichnung sei nicht zutreffend, macht dann am meisten Sinn, wenn man entsprechend eine zutreffende oder zutreffendere Bezeichnung hat. Ansonsten würde es dem Forum einschließlich meiner Person helfen, Ihren Standpunkt besser zu verstehen.
Sie sind also nicht der Meinung, der Zustand im Westjordanland sei als Besatzung zu bezeichnen. Sind Sie denn der Meinung, die Periode von 1948 bis 1967, was das Westjordanland und Ostjerusalem angeht, sei eine Besatzung seitens Jordanien gewesen oder würden Sie hier auch den Begriff Besatzung als nicht zutreffend ansehen?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Hier ist erst mal wieder zu, ich nehme zur Kenntnis, dass meine Hinweise durch eine speziellen User nicht beachtet werden, die Konsequenzen werden jetzt vorbereitet.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von tabernakel »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:29)
Wem wird Ihrer Meinung nach dadurch geschadet?
Zum einen der Existenz Israels, weil Flaggenverbrennung auf unserem Boden die Illusion nährt man könne Israel einfach so wegbrennen. Und dann uns, denn wenn wir so was erlauben, fällt das auf uns zurück. Und einige in den USA würden dann zurecht sagen dass Deutschland nicht viel dazu gelernt haben kann wenn es das Verbrennen der Flagge des weltweit einzigen Jüdischen Staates erlaubt ...
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Dec 2017, 16:16)

Nein, mit der Sperrung der Straße von Tiran lag ein Casus Belli vor ---> Caroline Kriterien erfüllt --> Verteidigungskrieg.
So ist es!
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von tabernakel »

tabernakel hat geschrieben:(14 Dec 2017, 14:06)
Zum einen der Existenz Israels, weil Flaggenverbrennung auf unserem Boden die Illusion nährt man könne Israel einfach so wegbrennen. Und dann uns, denn wenn wir so was erlauben, fällt das auf uns zurück. Und einige in den USA würden dann zurecht sagen dass Deutschland nicht viel dazu gelernt haben kann wenn es das Verbrennen der Flagge des weltweit einzigen Jüdischen Staates erlaubt ...
@bennyh: Die Bundesregierung scheint das genauso zu sehen: In call with Rivlin, German president condemns anti-Israel protests
The condemnation followed a statement from German government spokesman Steffen Seibert, who said his country was “ashamed” of the demonstrations. “At certain rallies over the weekend, slogans were chanted, Israeli flags were burned and slander against the State of Israel and Jews in general were spread which were shameful,” Seibert said. “One has to be ashamed when hatred of Jews is put on display so openly on the streets of German cities.”

Seibert noted that Berlin had a “particular responsibility toward Israel and Jewish people in general” because Nazi Germany slaughtered six million Jews in the Holocaust.
Frag Dich mal selbst wieso Du ne Regierungserklärung brauchst um das zu verstehen ...
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Was hat die sinnlose, reißerische Diskussion der letzten drei Seiten mit dem Strangthema zu tun?
Nichts - außer dass zwei oder drei User hier ihr Mütchen kühlen wollen - dafür ist dieses Forum nicht da.

Der Strang ist bis auf weiteres zu - jede Strangeröffnung, die auch nur im Ansatz einer Kopie gleich kommt wird sofort eine Abstimmung zur Sperrung das entsprechenden Users nach sich ziehen.

Und ja, ich hab die Schnauze voll vom dem Müll, der hier verbrochen wir.

Ich bitte all die User, die hier versucht haben vernünftig gegen all den Scheiß anzuschreiben um Entschuldigung für diese Maßnahme.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

Israelkritischer Restaurantkritiker

[youtube][/youtube]

"Ihr seid gemein".
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jellobiafra
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von jellobiafra »

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 84733.html
In der Schulkantine diskutieren sie über den Nahostkonflikt, dann wird die Stimmung plötzlich aggressiv. Ein paar Schüler stellen sich um einen jüdischen Mitschüler. "Ihr seid Kindermörder", "Euch sollte man die Köpfe abschneiden" und "Wallah, Hitler war gut!", rufen sie.

Der Fall ereignete sich bereits am 13. Dezember an der Ernst-Reuter-Schule im Berliner Stadtteil Wedding. Die "Jüdische Allgemeine" berichtete zuerst.
Hier scheint mir die Grenze zwischen Israelkritik und Antisemitismus überschritten.
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