Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

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Chajm
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

Atheist hat geschrieben:(14 Jul 2016, 17:10)

Ist die fragliche Aussage verurteilenswert?
Aber sicher doch - hatte ich das nicht zum Ausdruck gebracht?
Sie hättens eben nur verstehen müssen. :rolleyes:
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Atheist »

Chajm hat geschrieben:(14 Jul 2016, 17:25)

Aber sicher doch - hatte ich das nicht zum Ausdruck gebracht?
Sie hättens eben nur verstehen müssen. :rolleyes:
Schriftliche Kommunikation hat ihre Schwächen, da macht sich ausdrückliches Äußern am besten. Aber nun wär's ja geklärt. ;)
Bobo
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Bobo »

Flat hat geschrieben:(14 Jul 2016, 15:26)

Gleiches schreibt die Süddeutsche Zeitung und auch Tagesschau.de. Alles Lügenpresse für Dich?



Was, eine so ungeheure Aussage des israelischen Außenministers zu kritisieren ist antisemitisch?

Danke für diesen Beleg meiner hier geäußerten These, dass manche jede Kritik man Israel sofort als antisemitisch kennzeichnen, um sich damit nicht auseinander setzen zu müssen



Doch, tut es sogar sehr. Im Gegensatz zu Dir versuche ich, dass Unrecht auf beiden Seiten zu sehen.

Ich bin nur der Meinung, dass man nicht bei jeder Kritik an Israel einen 5-seitigen Monolog anfügen muss, was die Palästinenser alles für Verbrechen tun. Man darf es nur in der Gesamtschau seiner Argumentation z.B. in einem Forum nicht verschweigen. Und Du wirst hier im Forum einiges an deutlicher Kritik gegenüber den Palästinensern von mir finden. Wie viel aber werde ich hier von Dir an Kritik gegenüber Israel finden? Z.B. wenn der israelische Außenminister Mord offensichtlich gut findet.



Antisemitismus wäre, wenn ich tatsächlich geschrieben hätte, dass DIE Gefahr von den Juden ausginge. Das wäre genauso verwerflich und niederträchtig gewesen als wenn hier jemand schrieben würde, dass jede Schweinerei in diesem Konflikt ausschließlich von den Palästinensern ausgehen würde.

Nur habe ich das nicht. Du versucht hier aber genau diesen Eindruck zu erwecken.

Letztlich ist das Ziel solcher Agitation, dass man eben nicht mehr über israelischen Unrecht spricht sondern sich allgemein über Antisemitismus des anderen zofft.

Alter manipulativer Trick der Rhetorik. Verfängt bei mir nicht. Aber schön, wie Du das hier mal aufzeigst. Den verwenden übrigens auch gern User, die einseitig pro-Palästinenser sind. Da tun sich beide Seiten nichts.



Tja, da unterscheiden wir uns. Ich bin der jüdischen Gemeinde bei mir im Ort sehr freundschaftlich verbunden, habe aber nach reichlicher Prüfung entscheiden, Noachide zu bleiben und nicht zu konvertieren. Nur der Wunsch nach Friede wäre für mich als Konvertierungsgrund auch nicht ausreichend. Ich denke auch kaum, dass du damit vor einem Beit Din bestehen könntest.
Lügenpresse gehört nicht zum meinem Sprachgebrauch. Ich habe den Charakter der Meldung ausreichen dargelegt. Wenn dein Verständnis nicht reicht, um das Ergebnis zu deuten, lass dir von jemanden helfen, der das kann.



Ungeheuerlich ist hier nur, dass du nicht begreifst, dass die antisemitische Brille Texte trügerisch verändern kann. Und genau das ist dir passiert. Der Redakteur der Welt schrieb keine eigene Vermutung und hielt die Aussage der Quelle sehr bewusst im Konjunktiv. Dort steht nicht, Liebermann hat vor xy gesagt, dort steht, er soll gesagt haben. Konjunktiv halt. Für Antisemiten genau das, was du daraus zu machen versuchst. Eine antiisraelische Posse ohne Hintergrund.



Du bringst doch nur den üblichen Scheiß. Eine Luftleere Pressemeldung als Aufhänger, dann noch schnell: Siedler, Politiker, Morde an Kindern im Plural dranhüngen. Wobei „Morde“ einen sehr präzisen Vorgang beschreiben. Du bist in der Tat ein ganz spezieller Seher. Nur warst du offenkundig nicht willen oder in der Lage, die Pressemeldungen inhaltlich korrekt zu interpretieren. Oder war der scheinbare Inhalt so verlockend, dass du ihn unbedingt verwenden musstest, rund anderthalb Jahre nach Erscheinen der Meldung? Und nein: Es braucht keinen fünfseiteigen Monolog, um das Unrecht der Palästinenser zu jedem Thema aufzuführen. Aber eine angemessene Kritik lässt erkennen, dass man die untrennbaren Umstände des Einzellfalls im gerechten Kontext gesetzt hat, bevor man in die Tastatur haut! Du wirst von mir Kritik zu einem Thema finden, zu der mir welche auf der Seele brennt. Du liest doch grade, wie es um deine Kritik steht. Unreflektierter Mumpitz, denn du obendrein noch nicht einmal verstanden hast. Wäre gesichert, dass der Typ das gesagt hätte, wäre ich wohl auch darüber entsetzt. Da es nicht gesichert ist, bleibt das Geschrei der üblichen Klientel.

Genau das ist das übliche antisemitische Vorgehen. Die Presse setzt eine Meldung in die Welt, aus der hervorgeht, dass der Wahrheitsgehalt nicht gesichert ist und schon stürzt sich die einschlägige Meute darauf und übernimmt es, wie du übrigens, als „offensichtlichen Fakt“. Das geschieht immer dann, wenn Saat auf fruchtbaren Boden trifft.



Ne. Das wäre kein Antisemitismus, dass wäre fahrlässige Dummheit. Das Antisemitische Muster verläuft eher so: Man wählt einen vermeintlich sensationellen Aufhänger und hängt einen Rattenschwanz unreflektierter Vorwürfe hinten an. Wie du mit der veralteten und unbestätigten Pressebehauptung, an die du in üblicher Manier pauschal die radikalen Siedler, das Militär und deren diversen Morde an palästinensischen Kindern (Plural) angehängt hast.

Auf deinen Verschwörungskram, vermutlich unter Regie, ich zitiere: „gewisser Bewegungen“, gehe ich mal nicht ein. Oder war es das Weltjudentum, das dir nicht einfiel?

Wir unterscheiden uns in sehr viel mehr! Ich halte mich an die Realitäten und prüfe meist, bevor ich mich äußere. Irrtümer bleiben möglich. Ein Wort zu deinem krönenden Abschluss. Hab mal von jemanden gelesen, der meinem Wissen nach in Israel lebender Jude ist, dass man gerade bei jenen, die irgendwelche „Freundschaften“ mit Juden vor sich her tragen, vorsichtig sein müsse: Peng! Da erfüllst du grad das als Klischee geglaubte und verleihst der Warnung prophetische Bedeutung.

Ich bin bisher nur wenigen Juden begegnet, die meinen Weg kreuzten und kann nicht mit Juden im anhaltend engen Freundeskreis aufwarten. Nicht wissentlich. Ich weiß auch nicht was ein Noachide oder Beit Din ist. Ist eine Person nett, ist mir Nationalität und Religion wurscht! Ich war übrigens noch nie in Israel: Macht mich das jetzt weniger glaubwürdig? Erkennst du den Kontext der Aussage?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Atheist »

Dass ich mal miterlebe, wie einem eher proisraelisch, auf jeden Fall aber mindestens neutral gesinnten Nutzer in so umfassender Weise Antisemitismus vorgeworfen wird... Wow... Das ist besser als Kino. :D
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ThorsHamar
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(12 Jul 2016, 11:00)

Antizionismus ist nicht mit Israelkritik gleichzusetzen. Antizionismus bedeutet die Negierung eines Staates für das jüdische Volk.
Genau Das ist Jury pur!
Eine grundlegende intern - zionistische Behauptung MUSS von allen anderen Menschen auf der Welt als alternativloses Dogma anerkannt werden!!
Wer das nicht tut, wird als Antisemit diffamiert ...

Als nicht - antisemitisch mögliche Kritik an Israel bleibt damit nur das Nörgeln an den Fahrpreisen der Buslinien in Tel Aviv. Und die sind dann auch noch kaum zu beanstanden ....
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2016, 11:28)

... Jeder Nationalstaat ist in erster Linie der Staat dieses einen Volkes. Multiethnische oder Vielvölkerstaaten haben immer Probleme mit den verschiedenen Volksgruppen, sowohl in der Historie als auch in der Gegenwart, oft äußert sich das auch in Gewalt, weil etwas zusammen gezwungen wird, was nicht zusammen gehört.
.....
Hier steht also immer noch die "Erklärung", warum es Antisemitismus gibt.... komisch .... ach so, ist ja vom Chef geschrieben ....
Ich nehme diese Erklärung mal auf ( denn ICH persönlich lehne diese Definition ab!!! ) und konstatiere, von der Behauptung Tom Bombadils ausgehend:
Menschen aus Palästina, denn dort ist ja die Heimat der Juden, wurden in Europa verfolgt, weil die Nationalstaaten etwas ablehnten, was nicht zusammengehört.
Damit hat Tom Bombadil doch eine tolle Erklärung für die Existenz von Antisemitismus geliefert!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(11 Jul 2016, 14:02)

Wer "kritisiert" Deutschland denn solcherart dafür, dass es der Staat der Deutschen ist?
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Liegestuhl
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(18 Jul 2016, 08:47)
Eine grundlegende intern - zionistische Behauptung MUSS von allen anderen Menschen auf der Welt als alternativloses Dogma anerkannt werden!!
Wer das nicht tut, wird als Antisemit diffamiert ....
Wo habe ich Flat als Antisemiten bezeichnet? Das ist mal wieder der übliche Käse.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Bobo »

Zitat: Thor
Genau Das ist Jury pur!
Eine grundlegende intern - zionistische Behauptung MUSS von allen anderen Menschen auf der Welt als alternativloses Dogma anerkannt werden!!
Wer das nicht tut, wird als Antisemit diffamiert ...

Als nicht - antisemitisch mögliche Kritik an Israel bleibt damit nur das Nörgeln an den Fahrpreisen der Buslinien in Tel Aviv. Und die sind dann auch noch kaum zu beanstanden ....

Die Fragen, denen du dich zuerst einmal stellen solltest sind:

1) Empfindest du die Bezeichnung Antisemit als diffamierend?
2) verfügst du über eine eigene Definition vom Antisemitismus?

Zitat. Thor
Hier steht also immer noch die "Erklärung", warum es Antisemitismus gibt.... komisch .... ach so, ist ja vom Chef geschrieben ....
Ich nehme diese Erklärung mal auf ( denn ICH persönlich lehne diese Definition ab!!! ) und konstatiere, von der Behauptung Tom Bombadils ausgehend:
Menschen aus Palästina, denn dort ist ja die Heimat der Juden, wurden in Europa verfolgt, weil die Nationalstaaten etwas ablehnten, was nicht zusammengehört.
Damit hat Tom Bombadil doch eine tolle Erklärung für die Existenz von Antisemitismus geliefert!

Nein. Damit versuchst DU mit der Einleitung „weil“ eine erklärende Brücke zum Antisemitismus zu schlagen. Tom Bombadil hat ein Gleichnis abseits des Antisemitismus geliefert, wie der aufmerksame Leser bemerkte, ohne den Antisemitismus zu bemühen. Das bringt wiederum die Frage Nr. 2 von oben ins Spiel.

Schreibt man, dass jemand antisemitisches Zeug von sich gab, macht ihn das nicht automatisch zum Antisemiten. Es könnte auch unbedacht gewesen sein. Haut jemand aber serienmäßig Kritik an Israel raus, die nicht erkennen lässt, dass der Verfasser die komplexen Zusammenhänge des Konfliktes sowie das Zustandekommen des kritisierten Vorgangs berücksichtigt hat, setzt er sich dem Verdacht, Antisemit zu sein, aus.

Eine Kritik, deren Umkehrschluss lautet: Die Israelis, bzw. Juden, müssten sich verpissen oder tatenlos erdulden, was ihnen widerfährt, ist natürlich antisemitischer Natur. Wenn es dir nun wahrhaftig erscheint, man könne sich nur noch über die Fahrpreise des öffentlichen Nahverkehrs oder die Sozialversicherung in Israel beschweren, ohne als Antisemit zu erscheinen, dann könnte es daran liegen, dass die arabische-palästinensische Seite es bereits soweit getrieben hat, dass jeglicher Rechtfertigungsversuch schon während des Abwägens als fadenscheinig zu erkennen ist. Gute Beispiele zur Rechtfertigung islamstischen Terror sind Forderungen wie:

1) Israel möge sich auf die Grenzen von 1967 zurückziehen.
Diese Grenzen haben Israel in der Realität weder vor Krieg noch vor Terror geschützt.

2) Israel möge sich aus Westjordanland zurückziehen.
Weder der Rückzug aus Gaza noch die Auflösung der dortigen Siedlungen veränderte den palästinensisch-israelischen Alltag positiv. Nicht im Westjordanland und noch viel weniger in Gaza.

3) Israel möge abgewanderte oder vertriebene arabische Palästinenser oder deren Erben erlauben ins israelisch Kernland zurückkehren lassen.
Muss man wirklich erst erläutern, warum diese Forderung nichts als ein auf Anhieb als Schwachsinn erkennbarer Vorwand mit dem Ziel ist, Israel von Innen heraus zu destabilisieren?

Und so geht’s immer munter weiter. Dein trotziges Gebrabbel lässt allenfalls erkennen, dass du entweder keine Vorstellung von der Komplexität des herrschenden Antisemitismus hast oder ihn zu kaschieren versuchst. Aussagen wie: Ich bin kein Antisemit, sondern Antizionist, lesen sich so absurd wie: Ich hab nichts gegen die Juden, nur gegen Israel. Das ließe sich auf jedes Land übertragen. Vielfach klägliche Methoden, Antisemitismus gesellschaftsfähig zu machen, indem man ihm den Schein vermeintlicher Gerechtigkeit zu verleihen versucht. Eine Gerechtigkeit, die dazu verurteilt ist, an der Realität zu scheitern.
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Tom Bombadil
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Natürlich ist mein posting ein Erklärungsversuch, warum es Rassismus gibt und warum Vielvölkerstaaten nur selten friedlich funktionieren, selbst in den USA, dem Multikultivorzeigeland gibt es immer wieder schwerste Probleme und Ausschreitungen. Und natürlich gibt es auch noch andere Gründe, warum Rassismus existiert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Bobo hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:35)
Gute Beispiele zur Rechtfertigung islamstischen Terror sind Forderungen wie:

1) Israel möge sich auf die Grenzen von 1967 zurückziehen.
Diese Grenzen haben Israel in der Realität weder vor Krieg noch vor Terror geschützt.

2) Israel möge sich aus Westjordanland zurückziehen.
Weder der Rückzug aus Gaza noch die Auflösung der dortigen Siedlungen veränderte den palästinensisch-israelischen Alltag positiv. Nicht im Westjordanland und noch viel weniger in Gaza.

3) Israel möge abgewanderte oder vertriebene arabische Palästinenser oder deren Erben erlauben ins israelisch Kernland zurückkehren lassen.
Muss man wirklich erst erläutern, warum diese Forderung nichts als ein auf Anhieb als Schwachsinn erkennbarer Vorwand mit dem Ziel ist, Israel von Innen heraus zu destabilisieren?
Ohne jetzt obige 3 Forderungen hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit bewerten bzw. diskutieren zu wollen: Was hat das Stellen dieser Forderungen bitteschön mit einer vermeintlichen Rechtfertigung von Terror zu tun??? :?: :?: Was ist das jetzt wieder für ein merkwürdiger Brückenschlag?
Bobo hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:35)
Aussagen wie: Ich bin kein Antisemit, sondern Antizionist, lesen sich so absurd wie: Ich hab nichts gegen die Juden, nur gegen Israel. Das ließe sich auf jedes Land übertragen.
Was passiert denn, wenn man dies auf andere Länder überträgt? Wenn jemand zum Beispiel sagt "Ich hab nichts gegen Perser, bin aber mit der Politik der islamischen Republik Iran nicht einverstanden", macht ihn diese Aussage dann automatisch zum Persophob? Wenn jemand sagt "Ich habe nichts gegen Russen, aber die Politik des Putin-Regimes gefällt mir nicht", was dann? Lassen Sie mich raten: Wenn jemand dann noch so dumm ist und sagt "ich liebe die russische Mentalität und einige meiner besten Freunde sind Russen", dann - Peng! - hat er sich endgültig als Russophob entlarvt, korrekt?

Aber man kann dies auch auf Länder übertragen, die nicht gemeinhin als Schurkenstaaten gelten. Was ist, wenn ich die Politik der USA kritisiere, aber ganz klar sage, dass ich keinerlei Probleme mit US-Amerikanern habe? Dann was?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:26)

Ohne jetzt obige 3 Forderungen hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit bewerten bzw. diskutieren zu wollen: Was hat das Stellen dieser Forderungen bitteschön mit einer vermeintlichen Rechtfertigung von Terror zu tun??? :?: :?: Was ist das jetzt wieder für ein merkwürdiger Brückenschlag?


Was passiert denn, wenn man dies auf andere Länder überträgt? Wenn jemand zum Beispiel sagt "Ich hab nichts gegen Perser, bin aber mit der Politik der islamischen Republik Iran nicht einverstanden", macht ihn diese Aussage dann automatisch zum Persophob? Wenn jemand sagt "Ich habe nichts gegen Russen, aber die Politik des Putin-Regimes gefällt mir nicht", was dann? Lassen Sie mich raten: Wenn jemand dann noch so dumm ist und sagt "ich liebe die russische Mentalität und einige meiner besten Freunde sind Russen", dann - Peng! - hat er sich endgültig als Russophob entlarvt, korrekt?

Aber man kann dies auch auf Länder übertragen, die nicht gemeinhin als Schurkenstaaten gelten. Was ist, wenn ich die Politik der USA kritisiere, aber ganz klar sage, dass ich keinerlei Probleme mit US-Amerikanern habe? Dann was?

hat aber nichts mit dem POsting des Users zu tun
Wenn ich die israelische Regierung kritisiere brauche ich lange noch kein Antizionist zu sein.
ich kenne viele Juden, die Zionisten sind, und die aktuelle Regierung kritisieren.

der Weg vom Antizionisten hin zum Antisemit ist so weit ja nun wirklich nicht.
Antizionisten koennen Antisemiten sein, das ist aber bei Zionisten ausgeschlossen.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

pikant hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:31)

hat aber nichts mit dem POsting des Users zu tun
Wenn ich die israelische Regierung kritisiere brauche ich lange noch kein Antizionist zu sein.
ich kenne viele Juden, die Zionisten sind, und die aktuelle Regierung kritisieren.

der Weg vom Antizionisten hin zum Antisemit ist so weit ja nun wirklich nicht.
Antizionisten koennen Antisemiten sein, das ist aber bei Zionisten ausgeschlossen.
Okay, was wäre, wenn jemand sagt, er habe überhaupt nichts gegen US-Amerikaner, ist aber der Meinung, die USA sollen sich auflösen und mit Mexiko und Kanada einen nordamerikanischen Einheitsstaat bilden?
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Keoma
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Keoma »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:44)

Okay, was wäre, wenn jemand sagt, er habe überhaupt nichts gegen US-Amerikaner, ist aber der Meinung, die USA sollen sich auflösen und mit Mexiko und Kanada einen nordamerikanischen Einheitsstaat bilden?
Das wäre ein ziemlicher Blödsinn.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Keoma hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:44)

Das wäre ein ziemlicher Blödsinn.
Daher ist es ja auch eine hypothetische Frage. Welche tiefere Geisteshaltung würde ein solcher Blödsinn über besagte Person hinsichtlich seiner Einstellung zu US-Amerikanern offenbaren?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:26)



Aber man kann dies auch auf Länder übertragen, die nicht gemeinhin als Schurkenstaaten gelten. Was ist, wenn ich die Politik der USA kritisiere, aber ganz klar sage, dass ich keinerlei Probleme mit US-Amerikanern habe? Dann was?
dann hoert sich das bizarr an, denn in Deutschland wird die Regierung laufend kritisiert von allen Seiten, aber niemand oder fast niemand sagt, dass man aber keinerlei Probleme mit Deutschen hat.

wenn ich die israelische Regierung kritisiere und gleichzeitig betone, dass ich keine Probleme mit Juden haben, hoert sich das auch bizarr an, denn das sollte selbstverstaendlich sein, denn Juden in anderen Laendern haben ja wirklich nichts mit der israelischen Politik in Israel zu tun. Antisemiten a la Gedeon benutzen zudem den Antizionismus um sich vom Antisemiten freisprechen zu koennen und sowas geht nun ueberhaupt nicht.
ich kann an antizionistischem Verhalten keine Vorteile erkennen, auch weil Antizionismus oft in Judenfeindlichkeit endet und man den Juden das Recht auf einen eigenen Staat, wo man Zuflucht finden kann, abspricht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Atheist »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:44)

Okay, was wäre, wenn jemand sagt, er habe überhaupt nichts gegen US-Amerikaner, ist aber der Meinung, die USA sollen sich auflösen und mit Mexiko und Kanada einen nordamerikanischen Einheitsstaat bilden?
Ich würde laut Beifall klatschen.

Ebenso wie beim Vorschlag, Kalifornien an Mexiko wieder abzutreten.


PS: Die US-Amerikaner würde ich übrigens gar nicht erst thematisieren, denn selbst wenn sie der Souverän sind, so ist doch für das Kollektivhandeln der USA die US-Administration verantwortlich. Juden bei Israelkritik mit ins Spiel zu bringen, ist wohl eher eine Strategie jener Fraktion, die Israelkritik in Antisemitismus umzudefinieren versucht. Zur Not wird da schon mal der Vorwurf erhoben, dass Israelkritiker Juden (in Form einer Distanzierung der jeweiligen Israelkritik von Juden) nicht erwähnen. Rhetorische Fallen sind das, mehr nicht.
Zuletzt geändert von Atheist am Mo 18. Jul 2016, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von pikant »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:44)

Okay, was wäre, wenn jemand sagt, er habe überhaupt nichts gegen US-Amerikaner, ist aber der Meinung, die USA sollen sich auflösen und mit Mexiko und Kanada einen nordamerikanischen Einheitsstaat bilden?
diese Meinung kann man haben, wie in Deutschland viele sagen, etwa 10%, dass Juden sich als was besonders sehen und man gerne wieder einen Fuehrer haette.
solche Idioten muss eine Politik wo Meinungsfreiheit herrscht aushalten koennen.

das ist bestimmt eine patriotische Einstellung, wenn dies von einem Amerikaner kommt und in den USA wuerde man solch einen Typen wohl fuer bekloppt erklaeren - Waere so als wnn ein Israeli meint Israel aufloesen zu wollen und mit anderen Staaten im nahen Osten zu vereinigen unter Fuehrung der Hamas :D - wenn dann der Israeli sich noch als Zionist bezeichnet haben wir den ganzen Irrsinn oder ein Antizionist meint, dies sei im Sinne der Juden :rolleyes:
Zuletzt geändert von pikant am Mo 18. Jul 2016, 16:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:44)

Okay, was wäre, wenn jemand sagt, er habe überhaupt nichts gegen US-Amerikaner, ist aber der Meinung, die USA sollen sich auflösen und mit Mexiko und Kanada einen nordamerikanischen Einheitsstaat bilden?
Man wird ihm aufgrund dieser Forderung wohl kaum glauben.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Jul 2016, 16:07)

Wo soll ich behauptet haben, du hättest das getan?
Na hier:
Beitrag von Tom Bombadil » Di 12. Jul 2016, 14:57

Flat hat geschrieben:
(12 Jul 2016, 14:06)

in welche Richtung will ich das denn lenken?


In die Richtung, dass geifernde "Kritik" ala "Nazireich", "Südafrika", "Rassenwahn" und "völkischer Schwachsinn" völlig normale Kritik auch an anderen Staaten wäre. Ist es aber nicht oder hast du schon irgendwo Kritik von den üblichen Verdächtigen am "Rassenwahn" in Simbabwe gelesen?

Weist Du schon nicht mehr, was Du schreibst?
_______
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Chajm hat geschrieben:(14 Jul 2016, 16:29)

Der User Bobo hat Ihnen schon eine Interpretation zum Artikel aus der Zeitung "Die Zeit" geliefert und diese deckt sich mit meiner Sicht der Dinge!
Moin,

die WELT dürfte so ziemlich die israelfreundlichste Zeitung Deutschands sein. Die Süddeutsche ist eine sehr respektable. Und wenn eine Meldung der beiden unwidersprochen bleibt und 1/2 Jahr später die tagesschau.de, also eines der seriösen journalistischen Flaggschiffe, das noch einmal bestätigt, braucht man wohl kaum noch Zweifel mehr zu haben, ob das stimmt.

Die israelische Regierung verfolgt das über ihre Botschaften durchaus. Stimmte es nicht, hätte es einen Widerspruch gegeben.

Liebermanns Äußerung war ja ungeheuerlich,
_______
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

OMG... Wo steht denn da bitte, dass du Kritik in Richtung "Nazireich", "Südafrika", "Rassenwahn" und "völkischer Schwachsinn" gelenkt hättest? Richtig, nirgends, da steht, dass du solche Kritik mit dieser Wortwahl in Richtung normaler Kritik an anderen Staaten lenken willst.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Bobo hat geschrieben:(14 Jul 2016, 19:04)

Das Antisemitische Muster verläuft eher so: Man wählt einen vermeintlich sensationellen Aufhänger und hängt einen Rattenschwanz unreflektierter Vorwürfe hinten an. Wie du mit der veralteten und unbestätigten Pressebehauptung, an die du in üblicher Manier pauschal die radikalen Siedler, das Militär und deren diversen Morde an palästinensischen Kindern (Plural) angehängt hast.

Auf deinen Verschwörungskram, vermutlich unter Regie, ich zitiere: „gewisser Bewegungen“, gehe ich mal nicht ein. Oder war es das Weltjudentum, das dir nicht einfiel?

Wir unterscheiden uns in sehr viel mehr! Ich halte mich an die Realitäten und prüfe meist, bevor ich mich äußere. Irrtümer bleiben möglich. Ein Wort zu deinem krönenden Abschluss. Hab mal von jemanden gelesen, der meinem Wissen nach in Israel lebender Jude ist, dass man gerade bei jenen, die irgendwelche „Freundschaften“ mit Juden vor sich her tragen, vorsichtig sein müsse: Peng! Da erfüllst du grad das als Klischee geglaubte und verleihst der Warnung prophetische Bedeutung.

Ich bin bisher nur wenigen Juden begegnet, die meinen Weg kreuzten und kann nicht mit Juden im anhaltend engen Freundeskreis aufwarten. Nicht wissentlich. Ich weiß auch nicht was ein Noachide oder Beit Din ist. Ist eine Person nett, ist mir Nationalität und Religion wurscht! Ich war übrigens noch nie in Israel: Macht mich das jetzt weniger glaubwürdig? Erkennst du den Kontext der Aussage?

Ich habe jetzt etwas länger überlegt, wie ich mit Deinem posting umgehen soll.

Weiter diskutieren macht wenig Sinn, da Du einen Fanatismus zeigst, der das sinnlos erscheinen lässt.

Nein, Du prüfst nicht. Du verwirfst alles, was irgendwie israel kritisiert. Oder hast Du z.B. die von mir verlinkte Website der israelischen Soldaten geprüft? Nein, darüber gehst Du einfach weg. Du prüfst auch nicht meine oder andere kritische Äußerungen zu Israel. Du prüfst überhaupt nicht.

Du hast ein völlig verqueres Selbstbild. Wie viele Fanatiker. Und Du kennst eben nur scharz-weiß.

Es gibt aber in den allermeisten Fällen kein schwarz-weiß.

Und Opfer jeder Seite haben das Recht, auch als Opfer anerkannt und gesehen zu werden. Wer dieses nicht macht, Opfer nicht sieht, verleugnet, klein redet oder zu rechtfertigen versucht, macht sich ebenfalls an diesen Opfern schuldig. Unabhängig, auf welcher Seite man steht.


Was aber noch schlimm an deiner völlig unausgewogenen Ansicht ist: In Foren gibt es einen großen Teil von Usern, die eher in der Mitte stehen und die sich hier erst einen Eindruck von einer Angelegenheit machen. Wenn diese solche Ansichten wie deine lesen, könnten sie zu dem Schluss kommen, dass das typische Ansichten zu Israel sind. Und da diese Einseitigkeit klar erkennbar ist, werden sie dann wohl eher den anderen Glauben schenken.

Oder kurz: mit solchen Ansichten wie deinen legt man den Nährboden zur Verbreitung des Antisemitismus.

Es wäre vielleicht noch interessant, was diese einseitige Einstellung bei dir verursacht. Ich kenne diese in dieser Art eigentlich nur von evangelikalen Christen. Also eine Gruppe, der laut hagalil einige Rabbiner mit ihrer angeblichen Judenfreundlichkeit massiven Antijudaismus vorwerfen. Andererseits: So interessant bist du nun auch nicht, dass ich das unbedingt wissen muss.
Zuletzt geändert von Flat am Mo 18. Jul 2016, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:30)

OMG... Wo steht denn da bitte, dass du Kritik in Richtung "Nazireich", "Südafrika", "Rassenwahn" und "völkischer Schwachsinn" gelenkt hättest? Richtig, nirgends, da steht, dass du solche Kritik mit dieser Wortwahl in Richtung normaler Kritik an anderen Staaten lenken willst.
Lies doch einfach dein posting.

Ich will hier übrigens gar nichts lenken. Du willst mir hier lediglich was unterstellen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(14 Jul 2016, 20:03)

Dass ich mal miterlebe, wie einem eher proisraelisch, auf jeden Fall aber mindestens neutral gesinnten Nutzer in so umfassender Weise Antisemitismus vorgeworfen wird... Wow... Das ist besser als Kino. :D
Moin,

für mich sehr lehrreich und hoffentlich für andere auch.

Ich finde es schon interessant, wie dieser Mechanismus, der hier ja sehr schön erkennbar ist, funktioniert.

Selbstkritisch muss ich gestehen, dass ich selbst wohl früher auch schon mal ähnlich gehandelt haben könnte. Für mich ist Antisemitismus ein wichtiges Thema, gerade weil ich es in Deutschland als viel weiter verbreitet ansehe als es gemeinhin gesehen wird. Ich beschäftige mich damit schon länger, allerdings auf Deutschland und das Judentum allgemein bezogen und nicht so sehr auf Israel.

Insofern ist das für mich wirklich lehrreich.

Wobei, wenn es um Judentum allgemein gehtt, meines Erachtens Antisemitismus besser erkennbar ist als wenn es um Israel geht.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:37)

Lies doch einfach dein posting.
So wie ich es erklärt habe, steht es auch im posting drin. Du hast mehrfach versucht, solcherart geäußerte Kritik als völlig normale Kritik an Staaten darzustellen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:47)

So wie ich es erklärt habe, steht es auch im posting drin. Du hast mehrfach versucht, solcherart geäußerte Kritik als völlig normale Kritik an Staaten darzustellen.
Bitte belege, wo ich diese 4 Begriffe gebraucht habe.

Wenn Du schon derart heftige Vorwürfe machst, dann auch mit Quelle.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:50)

Bitte belege, wo ich diese 4 Begriffe gebraucht habe.
Ich habe nie behauptet, du hättest diese Begriffe benutzt, bitte nachlesen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:52)

Ich habe nie behauptet, du hättest diese Begriffe benutzt, bitte nachlesen.
und warum verwendest Du sie denn und bringst sie mit mir in Verbindung?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bringe sie nicht mit dir in Verbindung, ich habe sie genannt, weil du meintest, das wäre normale Kritik an Staaten.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:59)

Ich bringe sie nicht mit dir in Verbindung, ich habe sie genannt, weil du meintest, das wäre normale Kritik an Staaten.
Also kommen sie von Dir.

Fällt dir langsam auf, wer hier lenken will?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:05)

Also kommen sie von Dir.
Nein, sie kommen von einem anderen User, dessen Beiträge kritisiert wurden, woraufhin du dann meintest, das wäre normale Kritik an Staaten.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:11)

Nein, sie kommen von einem anderen User, dessen Beiträge kritisiert wurden, woraufhin du dann meintest, das wäre normale Kritik an Staaten.
nenne diesen Beitrag. Das will ich überprüfen, inwieweit ich das wirklich so gesagt haben soll. Dir glaube ich nämlich hier gar nichts mehr.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:15)

nenne diesen Beitrag. Das will ich überprüfen, inwieweit ich das wirklich so gesagt haben soll. Dir glaube ich nämlich hier gar nichts mehr.
Weißt du nicht mehr, was du geschrieben hast?

Mein posting:
Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Jul 2016, 10:07)
Und wo sind hier die Deutschlandkritiker, die von "Rassenwahn", Südafrika, dem Nazireich und "völkischem Schwachsinn" reden?
Deine Antwort:
Flat hat geschrieben:(12 Jul 2016, 10:12)

Moin,

wir haben keinen Staat (mehr), der seine Bevölkerung mit Blutlinien o.ä. definiert. Aber derzeit werden diejenigen kräftig kritisiert, die solches oder ähnliches fordern.

So eine Kritik ist normal. Und sie ist auch bei Israel normal.

Kritik üben zu können heißt ja aber nicht, dass Israel hier falsch liegt. Aber es heißt eben auch nicht, dass jeder, der solche Kritik übt, automatisch Antizionist oder Antisemit ist.
"So eine Kritik ist normal. Und sie ist auch bei Israel normal."
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:38)

Weißt du nicht mehr, was du geschrieben hast?

Mein posting:
Tom Bombadil hat geschrieben:
(18 Jul 2016, 17:11)

Nein, sie kommen von einem anderen User, dessen Beiträge kritisiert wurden, woraufhin du dann meintest, das wäre normale Kritik an Staaten.
Eben noch schriebst Du, Du hattest das nicht geschrieben sondern ein anderer User. Nun ist es wieder Dein posting.

Doch, ich weiß schon, was ich geschrieben habe. Du auch?


Du hast also doch diese 4 Begriffe eingebracht und willst sie mir anhängen. Was für 'ne miese Art.

Wie wäre es mal, wenn Du dir mal alle meine Beiträge der letzen 15 Seiten durchliest, insbesondere wie ich hier falsche Israelkritik massiv kritisiere, bevor du in meine Richtung flatulierst.

Du willst was falsches suggerieren und manipulieren.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:38)

"So eine Kritik ist normal. Und sie ist auch bei Israel normal."

So eine Kritik
bezieht sich eindeutig auf meinen Begriff 'Blutlinien' und nicht auf Deine 4 Begriffe. Lern lesen!
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:49)

Du hast also doch diese 4 Begriffe eingebracht und willst sie mir anhängen. Was für 'ne miese Art.
Will ich nicht, das habe ich jetzt mehrfach geschrieben, ich habe diese Begriffe auch nicht eingebracht. Die miese Art kommt von dir.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:52)


So eine Kritik
bezieht sich eindeutig auf meinen Begriff 'Blutlinien' und nicht auf Deine 4 Begriffe. Lern lesen!
Du zitierst meinen Beitrag, meinst aber eigentlich ganz was anderes, na dann...
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Flat »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 17:59)

Du zitierst meinen Beitrag, meinst aber eigentlich ganz was anderes, na dann...

das buche ich noch mal unter Bildungsvermittlung:
wir haben keinen Staat (mehr), der seine Bevölkerung mit Blutlinien o.ä. definiert. Aber derzeit werden diejenigen kräftig kritisiert, die solches oder ähnliches fordern.
Das sagt, dass dein Vergleich so nicht passt. Das aber bei uns diejenigen (gemeint ist unschwer Teile der AfD und CDU/CSU) die das fordert, kritisiert werden.

Wenn dann kommt:
So eine Kritik ist normal.
dann bezieht sich Kritik klar auf die vorherige Äußerung

Und sie ist auch bei Israel normal
Und erst dann kommt der Bezug zu Israel, also der der Blutlinie und nicht der deiner 4 Begriffe, die du offensichtlich leicht mit Israel in verbindung bringen kannst. ich hingegen nicht.

Und damit man das (ich hatte nicht mit jemanden wie dir gerechnet, dem auch das noch zu hoch ist) auch richtig versteht, habe ich das erläutert:
Kritik üben zu können heißt ja aber nicht, dass Israel hier falsch liegt. Aber es heißt eben auch nicht, dass jeder, der solche Kritik übt, automatisch Antizionist oder Antisemit ist.
Nochmal deutlich: Kritik an einer Staatsangehörigkeit nach Blutlinie zu üben, ist normal. Ich halte sie (die Kritik) bei Israel aber für falsch, weil es bei israel dazu klare Gründe gibt, auf die ich meines Wissens hier im Thread auch schon früher eingegangen bin:
ThorsHamar hat geschrieben:
(30 Jun 2016, 22:13)

Nationalismus ist immer Scheisse, auch bei Juden.

Darauf Flat:

Moin,

in Anbetracht der jahrhundertelangen, nahezu weltweiten, grundlosen Benachteiligung, Verfolgung und Ermordung von Juden halte ich das Bedürfnis nach einem Staat, wo dieses nicht der Fall sein kann, für sehr nachvollziehbar, obwohl ich ansonsten kein Freund eines Nationalismus bin.
ThorsHamar hat geschrieben:
(01 Jul 2016, 08:15)

Nachvollziehbarkeit ist kein objektives Kriterium.
Auch ich halte die Idee des Zionismus für nachvollziehbar, die Durchführung dieser Idee jedoch nationalistisch und somit ausschlaggebend für den Nahostkrieg.

Darauf Flat

Moin,

wobei 'ausschlaggebend' hoffentlich nicht meint, dass die Schuld bei Israel zu suchen ist. Schließlich wurde Israel zuerst und mit Vernichtungsabsicht angegriffen.

Natürlich ist das nationalistisch. Aber eben auf Grund der Historie eben kein negativer Nationalismus sondern hier ein sogar notwendiger.
ThorsHamar hat geschrieben:
(01 Jul 2016, 09:27)

Die Shoa hat die Notwendigkeit der Beseitigung von Nationalismus und Rassismus aufgezeigt und nicht die Errichtung eines Reservates für Juden.

Darauf Flat:

Moin,

ersteres ist in den letzten tausenden Jahren nicht im geringsten gelungen.

Also lassen wir die Juden weiter ermorden und vergießen dann ein paar Krokodilstränen?
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

Flat hat geschrieben:(18 Jul 2016, 16:20)

Moin,

die WELT dürfte so ziemlich die israelfreundlichste Zeitung Deutschands sein. Die Süddeutsche ist eine sehr respektable. Und wenn eine Meldung der beiden unwidersprochen bleibt und 1/2 Jahr später die tagesschau.de, also eines der seriösen journalistischen Flaggschiffe, das noch einmal bestätigt, braucht man wohl kaum noch Zweifel mehr zu haben, ob das stimmt.

Die israelische Regierung verfolgt das über ihre Botschaften durchaus. Stimmte es nicht, hätte es einen Widerspruch gegeben.

Liebermanns Äußerung war ja ungeheuerlich,
Eine Zeitung, die Karikaturen im Stile der nationalsozialistischen Hetzschrift "Der Stürmer" bringt als respektabel zu benennen - dazu brauchts schon allerhand Chuzpe!
http://www.israelheute.com/Portals/0/ne ... 7_Kari.jpg
https://israswiss.files.wordpress.com/2 ... 130702.jpg

Und da nützt auch die von der SZ halbherzig nachgeschobene Entschuldigung wenig bis nichts, in der davon geschwafelt wird, die Veröffentlichung der Karikatur sei in dem Kontext ein Fehler gewesen!

Im Übrigen hatte ich mich bezüglich der Äußerungen Liebermans bereits hier http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... n#p3598940 entsprechend geäußert!
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Fuerst_48 »

Chajm hat geschrieben:(18 Jul 2016, 18:45)

Eine Zeitung, die Karikaturen im Stile der nationalsozialistischen Hetzschrift "Der Stürmer" bringt als respektabel zu benennen - dazu brauchts schon allerhand Chuzpe!
http://www.israelheute.com/Portals/0/ne ... 7_Kari.jpg
https://israswiss.files.wordpress.com/2 ... 130702.jpg

Und da nützt auch die von der SZ halbherzig nachgeschobene Entschuldigung wenig bis nichts, in der davon geschwafelt wird, die Veröffentlichung der Karikatur sei in dem Kontext ein Fehler gewesen!

Im Übrigen hatte ich mich bezüglich der Äußerungen Liebermans bereits hier http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... n#p3598940 entsprechend geäußert!
Eine kritische Stimme, wie Isolde CHARIM, schreibt bei taz.de
Viel an Seriosität oder gar Israelfreundlichkeit ist im europäischen Blätterwald nicht zu finden.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:58)

Man wird ihm aufgrund dieser Forderung wohl kaum glauben.
Interessant. Zwei Folgefragen:

1. Was ist, wenn ich behaupte, ich habe nichts gegen Kurden, bin aber nicht der Meinung, dass diese einen eigenen Staat haben sollten?

2. Was ist, wenn ich behaupte, ich habe nichts gegen Türken, bin aber der Meinung, dass diese einen Teil ihres Landes zugunsten eines Kurdenstaates abgegen sollen?

Entlarve ich mich bei 1. als Kurdophob und/oder bei 2. als Turkophob? Falls beides zutrifft: Ist man dann standardmäßig eines von beiden?
Bobo
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Bobo »

bennyh hat geschrieben:(18 Jul 2016, 15:26)

Ohne jetzt obige 3 Forderungen hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit bewerten bzw. diskutieren zu wollen: Was hat das Stellen dieser Forderungen bitteschön mit einer vermeintlichen Rechtfertigung von Terror zu tun??? :?: :?: Was ist das jetzt wieder für ein merkwürdiger Brückenschlag?
Woher soll ich das wissen? Fragen Sie das doch einfach mal die arabischen Palästinenser und deren Fürsprechern, die eben diese absurden Scheinforderungen regelmäßig zur Rechtfertigung islamistischen Terrors anführen, bzw. ihn zum rechtmäßigen Widerstand gegen den Widerstand gegen den Terror zu erheben versuchen.
Zuletzt geändert von Bobo am Mi 20. Jul 2016, 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
Orks raus aus der Ukraine!
Bobo
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Bobo »

Zitat. Flat:
Nein, Du prüfst nicht. Du verwirfst alles, was irgendwie israel kritisiert. Oder hast Du z.B. die von mir verlinkte Website der israelischen Soldaten geprüft? Nein, darüber gehst Du einfach weg. Du prüfst auch nicht meine oder andere kritische Äußerungen zu Israel. Du prüfst überhaupt nicht.

Du hast ein völlig verqueres Selbstbild. Wie viele Fanatiker. Und Du kennst eben nur scharz-weiß.
Dem stelle ich wiederholt die bereits gelieferte Erläuterung gegenüber:
Zitat. Bobo
Ich habe den Charakter der Meldung ausreichen dargelegt. Wenn dein Verständnis nicht reicht, um das Ergebnis zu deuten, lass dir von jemanden helfen, der das kann.
Ungeheuerlich ist hier nur, dass du nicht begreifst, dass die antisemitische Brille Texte trügerisch verändern kann. Und genau das ist dir passiert. Der Redakteur der Welt schrieb keine eigene Vermutung und hielt die Aussage der Quelle sehr bewusst im Konjunktiv. Dort steht nicht, Liebermann hat vor xy gesagt, dort steht, er soll gesagt haben. Konjunktiv halt. Für Antisemiten genau das, was du daraus zu machen versuchst. Eine antiisraelische Posse ohne Hintergrund.
… die hielt dich, trotzt des Winks mit dem Zaunpfahl, nicht von diesem Folgebeitrag ab:

Zitat. Flat:
„die WELT dürfte so ziemlich die israelfreundlichste Zeitung Deutschands sein. Die Süddeutsche ist eine sehr respektable. Und wenn eine Meldung der beiden unwidersprochen bleibt und 1/2 Jahr später die tagesschau.de, also eines der seriösen journalistischen Flaggschiffe, das noch einmal bestätigt, braucht man wohl kaum noch Zweifel mehr zu haben, ob das stimmt.

Die israelische Regierung verfolgt das über ihre Botschaften durchaus. Stimmte es nicht, hätte es einen Widerspruch gegeben.

Liebermanns Äußerung war ja ungeheuerlich,“.
… und zurück zu deiner Eingangsbemerkung:
Zitat. Flat:
Nein, Du prüfst nicht. Du verwirfst alles, was irgendwie israel kritisiert. Oder hast Du z.B. die von mir verlinkte Website der israelischen Soldaten geprüft? Nein, darüber gehst Du einfach weg. Du prüfst auch nicht meine oder andere kritische Äußerungen zu Israel. Du prüfst überhaupt nicht.

Dann dieser unreflektierte Kram:
Zitat. Flat:

Und Opfer jeder Seite haben das Recht, auch als Opfer anerkannt und gesehen zu werden. Wer dieses nicht macht, Opfer nicht sieht, verleugnet, klein redet oder zu rechtfertigen versucht, macht sich ebenfalls an diesen Opfern schuldig. Unabhängig, auf welcher Seite man steht.
War nie der Kernpunkt. Stimme dir sogar zu. Nur war der Kernpunkt ein anderer: Werde präziser: Wer ist wessen Opfer? Schreib und begründe es.

Zitat. Flat:
Was aber noch schlimm an deiner völlig unausgewogenen Ansicht ist: In Foren gibt es einen großen Teil von Usern, die eher in der Mitte stehen und die sich hier erst einen Eindruck von einer Angelegenheit machen. Wenn diese solche Ansichten wie deine lesen, könnten sie zu dem Schluss kommen, dass das typische Ansichten zu Israel sind. Und da diese Einseitigkeit klar erkennbar ist, werden sie dann wohl eher den anderen Glauben schenken.

Da liegt dein Problem. Du hältst das Thema scheinbar für eine Glaubensfrage. Nun haben wir zwei Teile? Die „gewisse Bewegung“ und die eher in der Mitte stehenden, unausgewogenen User. Bist du so einer?


Ein in der Mitte stehender, eher unausgewogener User und geschätzter Gast in der jüdischen Gemeinde, der eine einfache klipp und klar luftleere Zeitungsmeldung selbst nach einer Erläuterung nicht zu deuten weiß, und der deshalb dazu tendiert, ein ganzes Volk bzw. Land zu verdammen? Einer, der sich alles von Dritten erzählen lässt, ohne selbst mal die Nase ins „Klo“ zu stecken, um selbst festzustellen, wonach es stinkt?
Zitat: Flat.
Oder kurz: mit solchen Ansichten wie deinen legt man den Nährboden zur Verbreitung des Antisemitismus.
Jo. Auf fruchtbarem Boden! War auch schon geklärt. Haben wir da ein Bingo?
Zitat. Flat
Es wäre vielleicht noch interessant, was diese einseitige Einstellung bei dir verursacht. Ich kenne diese in dieser Art eigentlich nur von evangelikalen Christen. Also eine Gruppe, der laut hagalil einige Rabbiner mit ihrer angeblichen Judenfreundlichkeit massiven Antijudaismus vorwerfen. Andererseits: So interessant bist du nun auch nicht, dass ich das unbedingt wissen muss.

Da hab ich aber eine Überraschung für dich. Die Juden als Religionsgemeinschaft sind mir so egal wie: Buddhisten, Muslime, Christen, Jehovas Zeugen oder Anbeter von grünen Gurken im Vollmond oder was noch so alles auf dem Planeten umher schwirrt. Meine Meinung ist die Essenz aus prüfbaren Fakten. Nichts weiter. Wenn sie dir nicht behagen, beschwere dich bei denen, die sie geschaffen haben. Nur wie finden, bei dem hier an den Tag gelegtem Verständnisproblem zu einfachen Zusammenhängen? Mir scheint, dein Verständnis endet bereits bei den eigenen Beiträgen, wie man oben lesen kann. Schätze, dies ist nicht dein Thema, übrigens gilt dasselbe für mich und meine Meinung. Es interessiert mich nicht die Bohne, wie du meine Meinung einschätzt. Bilde dir eine eigene nach Faktenlage und melde dich dann wieder.

Noch besser. Geh deine Beiträge samt Antworten mit deinen Freunden in der jüdischen Gemeinde durch, der du eigenen Angaben nach zusprichst. Vielleicht bringt das Erleuchtung.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Apr 2017, 17:08)

Antisemitismus ohne Antisemiten: https://www.welt.de/politik/deutschland ... -sich.html
Ein interessanter Bericht, den ich auch aus diesem Forum heraus uneingeschränkt unterschreiben kann.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von H2O »

Moses hat geschrieben:(24 Apr 2017, 17:49)

Ein interessanter Bericht, den ich auch aus diesem Forum heraus uneingeschränkt unterschreiben kann.
So lange jüdische Einrichtungen bei Tag und Nacht nur durch Polizeischutz sicher betrieben werden können, so lange ist vieles faul in unserer deutschen Gesellschaft.

Aber, so weit ich das lesen konnte, haben sich inzwischen Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft und auch führende Mitglieder der islamischen Gemeinschaft darauf verständigt, auf die jungen Leute aufklärerisch ein zu wirken, um diese Lage im Laufe der Zeit zu verbessern. So sollen planmäßig Besuche in KZ-Gedenkstätten organisiert werden. Hoffentlich verfehlen diese Erkenntnisse nicht ihre Wirkung!

Wie man verbohrten deutschen Neonazis beikommen kann, das bleibt ein ungelöstes Problem. Da helfen wohl nur Ächtung und Verachtung und empfindliche Strafen, wenn sie bei einer Sttraftat erwischt werden.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(27 Apr 2017, 10:37)

So lange jüdische Einrichtungen bei Tag und Nacht nur durch Polizeischutz sicher betrieben werden können, so lange ist vieles faul in unserer deutschen Gesellschaft.

Aber, so weit ich das lesen konnte, haben sich inzwischen Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft und auch führende Mitglieder der islamischen Gemeinschaft darauf verständigt, auf die jungen Leute aufklärerisch ein zu wirken, um diese Lage im Laufe der Zeit zu verbessern. So sollen planmäßig Besuche in KZ-Gedenkstätten organisiert werden. Hoffentlich verfehlen diese Erkenntnisse nicht ihre Wirkung!

Wie man verbohrten deutschen Neonazis beikommen kann, das bleibt ein ungelöstes Problem. Da helfen wohl nur Ächtung und Verachtung und empfindliche Strafen, wenn sie bei einer Sttraftat erwischt werden.
Sehe ich auch so. Wie wir häufig sehen können, haben noch viele Moslems, aber auch einige Ostdeutschen Nachholbedarf in neuerer Geschichte und dem Holocoust.
Aufklärung und politischer Diskurs mit diesen Gesellschaftschichten ist wieder mehr denn je wichtig.
Die ewig Gestrigen wird es wohl immer geben, da hilft eben nur klare Kante und gesellschaftliche Ächtung, auch durch empfindliche Strafmaßnahmen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Moses hat geschrieben:(24 Apr 2017, 17:49)

Ein interessanter Bericht, den ich auch aus diesem Forum heraus uneingeschränkt unterschreiben kann.
Mal ehrlich, ein... "Desinteresse, das selbst auch oft antisemitisch motiviert ist."
Meinst du nicht auch, daß dies ein wenig zur Übertreibung einläd?
Die drei anderen Richtungen sind ja schon schlimm genug, da muss man jetzt nicht noch so eine Richtung dazu konstruieren.
Eigentlich ist der Bericht ja Ok, aber wenn ich sowas in so einem Bericht lesen muss , wird mir immer auch sofort klar welche Interessenlagen auch immer dahinter stehen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

relativ hat geschrieben:(27 Apr 2017, 10:57)

Mal ehrlich, ein... "Desinteresse, das selbst auch oft antisemitisch motiviert ist."
Meinst du nicht auch, daß dies ein wenig zur Übertreibung einläd?
Die drei anderen Richtungen sind ja schon schlimm genug, da muss man jetzt nicht noch so eine Richtung dazu konstruieren.
Eigentlich ist der Bericht ja Ok, aber wenn ich sowas in so einem Bericht lesen muss , wird mir immer auch sofort klar welche Interessenlagen auch immer dahinter stehen.
Und welche oder wessen Interessenlagen wären das?
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