Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Moderator: Moderatoren Forum 3

Antworten
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41101
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 21:51)

Was sollen sie denn sonst machen?
Kommt darauf an, was sie erreichen wollen.

Wenn sie sich Zuspruch für ihre Sache erhoffen, dann sind Fahnen verbrennen und wilde Sau spielen wohl die falschen Mittel.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Polibu

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Polibu »

Liegestuhl hat geschrieben:(10 Dec 2017, 23:47)

https://www.bz-berlin.de/berlin/neukoel ... -flagge-an

Ich frage mich manchmal, welche Erwartungshaltung die Organisatoren dieser Demos eigentlich haben. Die müssen doch wissen, welche Außenwirkung dieser Mist hat.
Klar. Und die Auswirkungen sind ja auch von den Organisatoren erwünscht.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Liegestuhl hat geschrieben:(11 Dec 2017, 21:54)

Kommt darauf an, was sie erreichen wollen.

Wenn sie sich Zuspruch für ihre Sache erhoffen, dann sind Fahnen verbrennen und wilde Sau spielen wohl die falschen Mittel.
Aber genau das macht ja eher seltenst der Organisator.
Genau wie bei einer Nazi Demo auch kaum der Organisator offen verbotene Dinge macht, oder bei einer Linken Demo kaum der Organisator die Polizei angreift. Das machen nur Leute die legitim friedliche Demos für ihre Zwecke missbrauchen.
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 13390
Registriert: Di 20. Mär 2012, 14:43
user title: Cogito ergo hic erro.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

ryu1850 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 22:23)

Aber genau das macht ja eher seltenst der Organisator.
Genau wie bei einer Nazi Demo auch kaum der Organisator offen verbotene Dinge macht, oder bei einer Linken Demo kaum der Organisator die Polizei angreift. Das machen nur Leute die legitim friedliche Demos für ihre Zwecke missbrauchen.
wie kann man denn eine friedliche Demo legitim missbrauchen?
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
tabernakel
Beiträge: 752
Registriert: Do 26. Mär 2015, 11:12

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von tabernakel »

ryu1850 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 21:51)
Was sollen sie denn sonst machen? Alle Israel kritischen Demos verbieten, weil wegen ein paar Idioten sowas aus dem Ruder läuft?
Nein. Sondern den Unterschied zwischen "Kritik an Israel" und "Volksverhetzung" deutlich machen indem man diejenigen die Fahnen verbrennen vor Gericht zur Rechenschaft zieht, wenn nötig nach Verschärfung der aktuellen Gesetzeslage, und vorzugsweise gleich inklusive Verhaftung während der Demo. Und zudem bei solchen Vorfällen aktiv strafrechtlich untersucht ob es sich wirklich um Einzeltäter handelt, oder ob die Organisatoren involviert waren. Das Ganze ist eben keine Bagatelle, Fahnenverbrennung bei Demos kann (in anderen Fällen) durchaus internationale Konflikte verursachen, selbst wenn so was im mittleren Osten inzwischen zum Normalfall mutiert ist. Und im Falle Israels ist Fahnenverbrennung auf Deutschem Boden aus meiner Sicht noch weitaus schlimmer da in unserem Land im 20. Jahrhundert 6 Millionen Juden ermordet wurden, von den Jahrhunderten vorher ganz zu schweigen.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

tabernakel hat geschrieben:(11 Dec 2017, 23:03)

Nein. Sondern den Unterschied zwischen "Kritik an Israel" und "Volksverhetzung" deutlich machen indem man diejenigen die Fahnen verbrennen vor Gericht zur Rechenschaft zieht, wenn nötig nach Verschärfung der aktuellen Gesetzeslage, und vorzugsweise gleich inklusive Verhaftung während der Demo. Und zudem bei solchen Vorfällen aktiv strafrechtlich untersucht ob es sich wirklich um Einzeltäter handelt, oder ob die Organisatoren involviert waren. Das Ganze ist eben keine Bagatelle, Fahnenverbrennung bei Demos kann (in anderen Fällen) durchaus internationale Konflikte verursachen, selbst wenn so was im mittleren Osten inzwischen zum Normalfall mutiert ist. Und im Falle Israels ist Fahnenverbrennung auf Deutschem Boden aus meiner Sicht noch weitaus schlimmer da in unserem Land im 20. Jahrhundert 6 Millionen Juden ermordet wurden, von den Jahrhunderten vorher ganz zu schweigen.
Also jemanden vor Gericht zu ziehen nur weil er eine Flagge verbrennt ist schon ziemlich überzogen. Dadurch wird keinem Menschen geschadet, soll doch jeder verbrennen was er will.
Die Konsequenz für die heutige Generation die man aus dem Holocaust zieht ist nicht, dass Juden in Deutschland besondern Schutz brauchen, sondern dass Rassenhass und ethnische Konflikte im Allgemeinen viel Aufmerksamkeit von außen brauchen, damit sie nie wieder so eskalieren.
tabernakel
Beiträge: 752
Registriert: Do 26. Mär 2015, 11:12

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von tabernakel »

ryu1850 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 23:22)
Also jemanden vor Gericht zu ziehen nur weil er eine Flagge verbrennt ist schon ziemlich überzogen. Dadurch wird keinem Menschen geschadet, soll doch jeder verbrennen was er will.
Sorry, sehe ich absolut nicht so.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41101
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 23:22)

Also jemanden vor Gericht zu ziehen nur weil er eine Flagge verbrennt ist schon ziemlich überzogen. Dadurch wird keinem Menschen geschadet, soll doch jeder verbrennen was er will.
Was konkret soll denn mit der Verbrennung einer israelischen Flagge ausgedrückt werden? Wofür steht es symbolisch?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Chajm
Beiträge: 2622
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 13:27
Wohnort: Tel Aviv

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Chajm »

ryu1850 hat geschrieben:(11 Dec 2017, 23:22)

Also jemanden vor Gericht zu ziehen nur weil er eine Flagge verbrennt ist schon ziemlich überzogen. Dadurch wird keinem Menschen geschadet, soll doch jeder verbrennen was er will.
...
Aber gewiss doch - auch die Nazis liess man verbrennen was sie wollten!
Erst verbrannten sie nur Buecher ...! :rolleyes:
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
Benutzeravatar
Excellero
Beiträge: 971
Registriert: So 16. Nov 2014, 12:32
user title: Abgehängter AfD Wähler

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Excellero »

Ich weiß garnicht wieso man hier immer irgendwelche Sonderformen braucht. Israelkritik, Antisemitismus, Antizionismus, ...

Ist Kritik an einem beliebigen Staat etwas anderes als Kritik an Israel?
Ist Rassismus gegen Juden etwas anderes als Rassismus gegen eine andere Volks oder Religionsgruppe ?
Ist Antizionismus etwas anderes als das negieren eines Staatsanspruches eines beliebigen anderen Volkes ? (zum Beispiel Katalonien oder Kroatien ;) )

irgendwie stört mich das immer...
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73198
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Excellero hat geschrieben:(12 Dec 2017, 09:41)

Ist Kritik an einem beliebigen Staat etwas anderes als Kritik an Israel?
Welche Staaten werden eigentlich noch so intensiv "kritisiert" wie Israel? Noch nichtmal die USA und Russland werden derart kritisiert, da konzentriert sich die Kritik auf Trump und Putin. Auch Nordkorea ist nicht anhaltender Kritik ausgesetzt, da trifft es Kim. Iran, Saudi-Arabien und China, drei der momentan schlimmsten Menschenrechtsverbrecher, werden so gut wie gar nicht kritisiert, und wenn doch mal Kritik auftaucht, soll schnell die Meinungsfreiheit abgeschafft werden: https://www.welt.de/newsticker/sport-ne ... m-vor.html Wo ist denn die Kritik an China wegen der Besatzung Tibets oder an Russland wegen der Besatzung der Krim? Wo sind die Demos, wo "Kindermörder China" und "Kindermörder Russland" gerufen wird und entsprechende Fahnen brennen? Gibt es alles nicht. Doppelte Standards.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

tabernakel hat geschrieben:(11 Dec 2017, 23:31)

Sorry, sehe ich absolut nicht so.
Wem wird Ihrer Meinung nach dadurch geschadet?
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:04)

Welche Staaten werden eigentlich noch so intensiv "kritisiert" wie Israel? Noch nichtmal die USA und Russland werden derart kritisiert, da konzentriert sich die Kritik auf Trump und Putin. Auch Nordkorea ist nicht anhaltender Kritik ausgesetzt, da trifft es Kim. Iran, Saudi-Arabien und China, drei der momentan schlimmsten Menschenrechtsverbrecher, werden so gut wie gar nicht kritisiert, und wenn doch mal Kritik auftaucht, soll schnell die Meinungsfreiheit abgeschafft werden: https://www.welt.de/newsticker/sport-ne ... m-vor.html Wo ist denn die Kritik an China wegen der Besatzung Tibets oder an Russland wegen der Besatzung der Krim? Wo sind die Demos, wo "Kindermörder China" und "Kindermörder Russland" gerufen wird und entsprechende Fahnen brennen? Gibt es alles nicht. Doppelte Standards.
Das stimmt so mit Sicherheit! Nur eben wäre doch an zu merken, wer diesen Irrsinn veranstaltet. Daß es deutsche Eingeborene gibt, die sich diesen Wahnsinn erlauben, Schmierereien, Mobbing... ja. Aber das ist doch keine Massenbewegung, sondern das sind Leute, die auch ohne Israel und Juden sehr große Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen haben. Die werden sich immer Sündenböcke suchen, an denen sie ihre Wut auslassen können.

Durch Zuwanderung aus dem Nahen Osten und Nord-Afrika hat sich die Zahl primitiver Wutbürger vergrößert.

Was mich ziemlich verstört, das ist die immer wieder genannte "volle Härte des Rechtsstaats", der aber in so vielen Fällen seine Unfähigkeit nachgewiesen hat, daß unsereinem schon die Galle hoch kommt, wenn wieder davon die Rede ist. Der letzte Schrei war jüngst der "Aufstand der Zivilgesellschaft", den warm und trocken sitzende Bundes- und Landespolitiker von der Kette lassen wollten. Denn wehe, der Bürger organisiert seine Sicherheit selbst, wenn das über vergitterte Fenster und Türen am Wohneigentum hinaus geht.

Der Gesetzgeber hat versagt in der Ausgestaltung seiner Gesetze; offenbar darf man fremde Landesflaggen verbrennen, vielleicht auch Puppen am Galgen verbrennen, die die Kanzlerin oder den Vizekanzler darstellen, oder unser aller Trump... ja, man darf damit sogar Andenkenhandel betreiben.

Und diese Riege Unbelehrbarer wird jetzt noch durch reichlich Zuwanderung verstärkt. Warum dürfen diese Leute hier bleiben. Sind das etwa unsere Gesetze, die diesen Leuten Narrenfreiheit in Deutschland erlauben?

Und dann rufen diese geistig bequemen Politiker und Versager nach dem Volkszorn? Erst keine passenden Gesetze verfassen, um dann die Bürger im "Aufstand der Anständigen" zur Gesetzlosigkeit auf zu rufen? Denn ganz selbstverständlich muß man in diesen Fällen mit Gewalt rechnen. Zu erkennen an gut gepanzerten Polizisten, die gelegentlich auftreten.
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von X3Q »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:29)

Wem wird Ihrer Meinung nach dadurch geschadet?
Definiere Schaden!

--X
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73198
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:35)

Was mich ziemlich verstört, das ist die immer wieder genannte "volle Härte des Rechtsstaats"...
Hohle Phrasen, um das Volk zu beruhigen, passieren wird nichts.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von X3Q »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:40)

Dazu braucht es keine Liste, da reicht ein Blick in die Medien, auf die Demonstrationszüge und auch ein Blick ins Forum, das Unterforum "Israel & Palästina" hat zehnmal so viele Beiträge wie das Unterforum "Asien" (inkl. China). Das spricht Bände.
Die "Juden-Obsession" einiger Personen ist schon verräterisch ...

--X
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:41)

Hohle Phrasen, um das Volk zu beruhigen, passieren wird nichts.
Also darf ich mich darüber doch mit Ihnen gemeinsam ärgern... oder?
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:04)

Welche Staaten werden eigentlich noch so intensiv "kritisiert" wie Israel? Noch nichtmal die USA und Russland werden derart kritisiert, da konzentriert sich die Kritik auf Trump und Putin. Auch Nordkorea ist nicht anhaltender Kritik ausgesetzt, da trifft es Kim. Iran, Saudi-Arabien und China, drei der momentan schlimmsten Menschenrechtsverbrecher, werden so gut wie gar nicht kritisiert, und wenn doch mal Kritik auftaucht, soll schnell die Meinungsfreiheit abgeschafft werden: https://www.welt.de/newsticker/sport-ne ... m-vor.html Wo ist denn die Kritik an China wegen der Besatzung Tibets oder an Russland wegen der Besatzung der Krim? Wo sind die Demos, wo "Kindermörder China" und "Kindermörder Russland" gerufen wird und entsprechende Fahnen brennen? Gibt es alles nicht. Doppelte Standards.
Wo ist die Kritik an Russland aufgrund der Besatzung der Krim? Permanent in den Medien vielleicht? Darüber hinaus manifestiert durch anhaltende massive internationale Wirtschaftsanktionen seitens der USA, Kanadas, der EU, Norwegens, der Schweiz, Lichtensteins, Japans, Georgiens, Moldawiens, Australiens, Neuseelands sowie diverse internationale Firmen. Gibt es vergleichbare Sanktionen seitens einem dieser Staaten aufgrund der Besatzung des Westjordanlandes - einem Gebiet mit höherer Bevölkerung als der Krim?
Zuletzt geändert von bennyh am Di 12. Dez 2017, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

X3Q hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:36)

Definiere schaden!

--X
schädlich, nachteilig sein, eine Beeinträchtigung, einen Nachteil, Verlust darstellen; Schaden zufügen

Beispiele
- jemandem geschäftlich schaden
- jemandem, jemandes Ansehen schaden
- das Lesen bei schlechtem Licht schadet deinen Augen
- damit schadest du dir [nur] selbst
- (umgangssprachlich) das schadet diesem Geizkragen [gar] nichts (geschieht ihm ganz recht)
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 13390
Registriert: Di 20. Mär 2012, 14:43
user title: Cogito ergo hic erro.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:53)

Wo ist die Kritik an Russland aufgrund der Besatzung der Krim? Permanent in den Medien vielleicht? Darüber hinaus manifestiert durch anhaltende massive internationale Wirtschaftsanktionen seitens der USA, Kanadas, der EU, Norwegens, der Schweiz, Lichtensteins, Japans, Georgiens, Moldawiens, Australiens, Neuseelands sowie diverse internationaler Firmen. Gibt es vergleichbare Sanktionen seitens einem dieser Staaten aufgrund der Besatzung des Westjordanlandes - einem Gebiet mit höherer Bevölkerung als der Krim?
Den historischen Unterschied zwischen der Krim und dem Westjordanland lässt Du mal gediegen außen vor? Aber wir wissen doch, worum es Dir geht, da erzählst DU nichts Neues.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von X3Q »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:55)

schädlich, nachteilig sein, eine Beeinträchtigung, einen Nachteil, Verlust darstellen; Schaden zufügen

Beispiele
- jemandem geschäftlich schaden
- jemandem, jemandes Ansehen schaden
- das Lesen bei schlechtem Licht schadet deinen Augen
- damit schadest du dir [nur] selbst
- (umgangssprachlich) das schadet diesem Geizkragen [gar] nichts (geschieht ihm ganz recht)
Wenn ein Mob durch die Straßen von Berlin zieht und Flaggen des Staates Israel verbrennt, könnten sich Juden in Deutschland in ihrer Sicherheit gefährdet sehen. Ein Gefühl der Unsicherheit macht sich breit, evt. sogar Angst. Ist durchaus ein Schaden. Findest du nicht?

--X
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Vongole hat geschrieben:(12 Dec 2017, 14:19)
Es geht doch nicht um Kritik generell, sondern wie "kritisiert" wird.
Kritisiere ich z.B. alle Russen, wenn ich Putin meine? Alle Amerikaner wegen Trump? Alle Deutschen wegen Merkel?
Fordert jemand öffentlich die Auslöschung dieser Staaten?
Schreit jemand bei Demos in Deutschland "Amerikaner ins Gas"?
Müssen deutsche Einrichtungen wie Schulen oder Kirchen z.B. in Amerika durch die Polizei geschützt werden, damit ihren Besuchern nichts zustößt?

Nein, das ist Israel vorbehalten, seiner Bevölkerung und den Juden in aller Welt.
Man sollte vielleicht einen Unterschied machen zwischen denjenigen, die auf Demos "Juden ins Gas" rufen und denjenigen, die ganz normal Kritik etwa an der Besatzungspolitik im Westjordanland äußern. Letztere richtet sich nicht gegen alle Israelis oder Juden in aller Welt, sondern gegen die Politik, genauso wie im Falle Russlands, Amerikas oder Deutschland (die im Übrigen auch nicht nur durch Putin, Trump und Merkel im Alleingang geleitet wird).
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 13390
Registriert: Di 20. Mär 2012, 14:43
user title: Cogito ergo hic erro.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Nur als wiederholter Hinweis:

Provokationen werden hier nicht geduldet.

Moses
Mod
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von H2O »

X3Q hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:59)

Wenn ein Mob durch die Straßen von Berlin zieht und Flaggen des Staates Israel verbrennt, könnten sich Juden in Deutschland in ihrer Sicherheit gefährdet sehen. Ein Gefühl der Unsicherheit macht sich breit, evt. sogar Angst. Ist durchaus ein Schaden. Findest du nicht?

--X
Da ist doch so beabsichtigt. Unser Gesetzgeber muß dringend eine Gesetzeslage schaffen, die auf unserem Staatsgebiet öffentliche Schändung und Vernichtung von Staatssymbolen von anerkannten Staaten bei Strafe verbietet. Vom Staatssymbol zu zufällig aufgegriffenen fremden Staatsangehörigen ist es doch nicht weit.

Wenn dieser Terror von ausländischen Tätern ausgeht, dann sollte im Wiederholungsfall die zwangsweise Abschiebung folgen. Warum sollen wir uns dann noch länger mit diesem Gesocks herum plagen?
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

Moses hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:56)

Den historischen Unterschied zwischen der Krim und dem Westjordanland lässt Du mal gediegen außen vor? Aber wir wissen doch, worum es Dir geht, da erzählst DU nichts Neues.
Es gibt ganz erhebliche Unterschiede zwischen sämtlichen von Tom Bombardil erbrachten Beispielen, namentlich USA, Nordkorea, Russland, Saudi-Arabien, Iran und China, sowohl historischer, gegenwärtiger Natur als auch bezüglich der Frage, wieviel Kritik geäußert wird und inwiefern Kritik zielführend ist. Das ist eben das Problem, wenn man dekontextualisiert eine Reihe von Staaten anführt, die wenig bis gar nichts gemeinsam haben und für einen artifiziellen Punkt herhalten sollen. So gesehen wissen wir natürlich, worum es Dir geht und entsprechen erzählst Du uns nichts neues.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

H2O hat geschrieben:(12 Dec 2017, 15:08)

Da ist doch so beabsichtigt. Unser Gesetzgeber muß dringend eine Gesetzeslage schaffen, die auf unserem Staatsgebiet öffentliche Schändung und Vernichtung von Staatssymbolen von anerkannten Staaten bei Strafe verbietet. Vom Staatssymbol zu zufällig aufgegriffenen fremden Staatsangehörigen ist es doch nicht weit.
Ist das ihr ernst? Vom Gegenstände zerstören bis zum Menschen verletzen ist es ein riesiger Schritt.
PeterK
Beiträge: 13966
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 14:35)
Man sollte vielleicht einen Unterschied machen zwischen denjenigen, die auf Demos "Juden ins Gas" rufen und denjenigen, die ganz normal Kritik etwa an der Besatzungspolitik im Westjordanland äußern.
"Man" sollte sich vielleicht Gedanken machen, ob "Besatzungspolitik" in dem Zusammenhang nicht ein gedankenlos verwendeter Begriff ist.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 14:27)

Für mich ist es hinreichend belegt, dass Israel häufiger, schärfer und ausdauernder kritisiert wird als andere Staaten.
Stellt sich dann nicht die Frage nach dem warum?
Benutzeravatar
Excellero
Beiträge: 971
Registriert: So 16. Nov 2014, 12:32
user title: Abgehängter AfD Wähler

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Excellero »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:04)

Welche Staaten werden eigentlich noch so intensiv "kritisiert" wie Israel? Noch nichtmal die USA und Russland werden derart kritisiert, da konzentriert sich die Kritik auf Trump und Putin. Auch Nordkorea ist nicht anhaltender Kritik ausgesetzt, da trifft es Kim. Iran, Saudi-Arabien und China, drei der momentan schlimmsten Menschenrechtsverbrecher, werden so gut wie gar nicht kritisiert, und wenn doch mal Kritik auftaucht, soll schnell die Meinungsfreiheit abgeschafft werden: https://www.welt.de/newsticker/sport-ne ... m-vor.html Wo ist denn die Kritik an China wegen der Besatzung Tibets oder an Russland wegen der Besatzung der Krim? Wo sind die Demos, wo "Kindermörder China" und "Kindermörder Russland" gerufen wird und entsprechende Fahnen brennen? Gibt es alles nicht. Doppelte Standards.
Weil die keine entsprechenden "Feinde" haben, sondern höchstens Kritik in zivilisierter Form ernten. Ausserdem würde ich Fahnen verbrennen oder Parolen krähen nicht als Kritik bezeichnen. Aber das geht am Thema vorbei....

Provokation entfernt.
Moses
Mod
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 13390
Registriert: Di 20. Mär 2012, 14:43
user title: Cogito ergo hic erro.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:13)

"Man" sollte sich vielleicht Gedanken machen, ob "Besatzungspolitik" in dem Zusammenhang nicht ein gedankenlos verwendeter Begriff ist.
Ich würde hier keine Gedankenlosigkeit unterstellen sondern eher eine gezielte Verwendung.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:13)

"Man" sollte sich vielleicht Gedanken machen, ob "Besatzungspolitik" in dem Zusammenhang nicht ein gedankenlos verwendeter Begriff ist.
Könnten Sie der Verständigung wegen elaborieren, inwiefern bzw. In welchem Zusammenhang "Besatzungspolitik" gedankenlos verwenden wird?
Sind Sie der Meinung, Besatzung sei keine zutreffende Bezeichnung des seit 1967 - also einem halben Jahrhundert - bestehenden Zustandes?
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21304
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Vongole »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:14)

Stellt sich dann nicht die Frage nach dem warum?
Diese Frage stelle ich mir dauernd, aber Sie werden sie sicher zu Ihrer Zufriedenheit beantworten können.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73198
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:14)

Stellt sich dann nicht die Frage nach dem warum?
Der Antisemitismus ist halt leider immer noch weit verbreitet.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:41)

Der Antisemitismus ist halt leider immer noch weit verbreitet.
Warum sollte denn Kritik an Israel Antisemitismus sein, ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die meisten westlichen Demokratien Israel kritisieren weil es eine Demokratie und ein Land ihrers Kulturkreises ist?
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73198
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:45)

Warum sollte denn Kritik an Israel Antisemitismus sein, ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die meisten westlichen Demokratien Israel kritisieren weil es eine Demokratie und ein Land ihrers Kulturkreises ist?
Nicht "die westlichen Demokratien" kritisieren Israel, das können diese Gebilde gar nicht. Müssten nicht Diktaturen, die viel grausamer sind, viel stärker kritisiert werden?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:50)

Nicht "die westlichen Demokratien" kritisieren Israel, das können diese Gebilde gar nicht. Müssten nicht Diktaturen, die viel grausamer sind, viel stärker kritisiert werden?
In einer Diktatur setzt ein Herscher gegen den Willen des Volkes seine kritikwürdigen Vorstellungen um, in einer Demokratie ist das von vielen Wählerstimmen so legitimiert.
Israel will sich selbst in der Reihe der "Modernen Westlichen Demokratien" sehen, also wird es auch genau so wie eine behandelt.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73198
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:57)

In einer Diktatur setzt ein Herscher gegen den Willen des Volkes seine kritikwürdigen Vorstellungen um...
Quelle für "gegen den Willen des Volkes"? Ist das chinesische Volk gegen die Besetzung Tibets?
Israel will sich selbst in der Reihe der "Modernen Westlichen Demokratien" sehen, also wird es auch genau so wie eine behandelt.
Welche "moderne westliche Demokratie" befindet sich in Israels Lage? Welcher Staat auf dieser Welt darf nichtmal selber bestimmen, welche Stadt seine Hauptstadt sein soll, ohne gleich einen weltweiten Schrei der Empörung und eine Welle des Terrors nach sich zu ziehen?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41101
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:57)
Israel will sich selbst in der Reihe der "Modernen Westlichen Demokratien" sehen, also wird es auch genau so wie eine behandelt.
Na, eben nicht.

Die israelische Existenz wird von andauernden Vernichtungswünschen begleitet.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73198
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ach, TH, das haben wir doch alles schon zigmal durchgekaut, du bist so in deiner Israel"kritik" festgefahren, da ist jede Diskussion überflüssig.

Oder würdest du tatsächlich behaupten, dass sich Deutschland und Israel in der gleichen Lage befinden? Vllt. kommt das ja noch, dann sehen wir mal, wie Deutschland reagiert.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
ryu1850
Beiträge: 2125
Registriert: Mi 23. Jan 2013, 03:39

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von ryu1850 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 17:29)

Welche "moderne westliche Demokratie" befindet sich in Israels Lage? Welcher Staat auf dieser Welt darf nichtmal selber bestimmen, welche Stadt seine Hauptstadt sein soll, ohne gleich einen weltweiten Schrei der Empörung und eine Welle des Terrors nach sich zu ziehen?
Der Maßstab ist immer der gleiche, sonst würde man ja Doppelstandards anlegen.
Benutzeravatar
Liegestuhl
Moderator
Beiträge: 41101
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 12:04
user title: Herzls Helfer
Wohnort: אולדנבורג

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Liegestuhl »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 18:13)

Die Frage ist welche Standards und Behandlungen sollen an Israel angelegt werden, wenn Israel nicht wie eine Demokratie behandelt werden will, wie was denn dann?
Man sollte Menschen nach ihrem Handeln bewerten und nicht nach dem, was sie sein wollen oder wie andere sie gerne sehen.

Es gibt keinen Grund dafür, an ein Land, das sich zumindest bemüht, seinen Bürgern möglichst viele Freiheiten und Rechte zu gewähren, strengere Maßstäbe anzulegen als an ein Land, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden und die Regierenden nicht im Ansatz an Rechtsstaatlichkeit denken.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Benutzeravatar
Moses
Vorstand
Beiträge: 13390
Registriert: Di 20. Mär 2012, 14:43
user title: Cogito ergo hic erro.
Wohnort: Da wo die Liebste wohnt

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Moses »

Ich bin jetzt unterwegs zu einer wichtigen Probe und hab weder die Zeit jetzt zu säubern noch die Lust das ganze hier weiter eskalieren zu lassen - also bleibt hier erst mal zu und ich kümmer mich drum, wenn ich wieder da bin.

Moses
Mod
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
PeterK
Beiträge: 13966
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:22)
Sind Sie der Meinung, Besatzung sei keine zutreffende Bezeichnung des seit 1967 - also einem halben Jahrhundert - bestehenden Zustandes?
So ist es.
PeterK
Beiträge: 13966
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

Moses hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:14)
Ich würde hier keine Gedankenlosigkeit unterstellen sondern eher eine gezielte Verwendung.
Das kann ich nicht beurteilen. Manch einer verwendet den Begriff bewusst; andere plappern ihn nur nach.
Zuletzt geändert von PeterK am Mi 13. Dez 2017, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
bennyh

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von bennyh »

PeterK hat geschrieben:(12 Dec 2017, 23:21)

So ist es.
Darf man fragen, welche Bezeichnung Sie für zutreffender erachten?
PeterK
Beiträge: 13966
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von PeterK »

bennyh hat geschrieben:(12 Dec 2017, 23:28)
Darf man fragen, welche Bezeichnung Sie für zutreffender erachten?
Man darf. Mir fiele aber keine spezielle "Bezeichnung" ein. Warum auch?
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von think twice »

Ich zitiere mal den jüdischen Dirigenten Daniel Barenboim, der zahlreiche jüdische, palästinensische Friedenspreise erhalten hat und auch das Grosse Bundesverdienstkreuz Deutschlands. Ich denke, er ist unverdächtig, ein Antisemit zu sein, wenn er auch offen die israelische Politik kritisiert.
Barenboim hat ein Orchester gegründet, welches aus israelischen, palästinensischen und anderen arabischen Musikern besteht. Er sagte anlässlich eines Konzertes in Ramallah:

"Man spricht über das West-Eastern Divan Orchester als ein Orchester für den Frieden. Das ist es nicht. Frieden heißt eigentlich: Gerechtigkeit für die Palästinenser und Sicherheit für die Israelis. Ein Orchester kann das nicht bringen. Was das Orchester zeigen kann: Wenn eine Situation von Gleichheit geschaffen ist, dann können alle miteinander zusammen arbeiten, essen, zusammen lachen und zusammen weinen."

Barenboim hat auch einen Gastbeitrag in der "Welt" geschrieben, den ich hoffentlich verlinken darf, ohne virtuell gelyncht zu werden. Denn wie schon betont: Ich bin keine Antisemitin, ich stehe zur historischen Verantwortung Deutschlands gegenüber des jüdischen Volkes und zum Existenzrecht Israels.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... oeren.html
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von H2O »

ryu1850 hat geschrieben:(12 Dec 2017, 16:11)

Ist das ihr ernst? Vom Gegenstände zerstören bis zum Menschen verletzen ist es ein riesiger Schritt.
Das hat seinerzeit die Bader-Meinhoff-Bande auch so erzählt.... Gewalt gegen Sachen, danach Gewalt gegen Menschen...
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Dec 2017, 13:40)

Dazu braucht es keine Liste, da reicht ein Blick in die Medien, auf die Demonstrationszüge und auch ein Blick ins Forum, das Unterforum "Israel & Palästina" hat zehnmal so viele Beiträge wie das Unterforum "Asien" (inkl. China). Das spricht Bände.
Ich wüsste jetzt nicht was dies beweisen sollte. Das einer der ältesten Konfliktherde besondere Interesse weckt und viel diskutiert wird, sollte jetzt nicht verwundern. Das dabei auch Israel als einer der Hauptakteure reichlich Kritik abbekommt halte ich für völlig normal. Die Frage die man sich stellen sollte ist immer wieder diese. Welche Intention steht hinter der Kritik. Diese Frage ist aber aus einer normalen Kritik gar nicht oder nur schwer herrauszulesen.
Meine Meinung dazu ist, gerade was die Kritik an Israel im Naostkonflikt betrifft, tuen sich m.M. Israel und israelfrundliche Medien ect. kein gefallen, wenn sie da zu viel und zu häufig etwas ineininterpretieren. Dein Argument zeigt dies deutlich auf.
Nach dem Motto, erst man die Kritik als Antisemitisch geleitet verteuflen, dann fällt sie weniger ins gewicht. Ernsthafte Kritiker nervt sowas nur noch. Und nochmal wenn man ein Thema Nahost oder Israel & Pälästina diskutiert, gehtes nicht darum, daß man andere Staaten für ihre Misstände nicht kritisiert, weil die eben nicht Thema sind.
Ich habe es hier schon mal erwähnt, daß Israel und der Naostkonflikt wesentlich mehr Interesse und Emotionen hervorruft als z.B. so ein verrückter Nordkoreaner. Da sollte man nix pauschal hineininterpretieren.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Wie unterscheidet man Antisemitismus/Antizionismus von Israelkritik?

Beitrag von Adam Smith »

Es geht ja darum, dass behauptet wird, dass die Palästinenser in Frieden und Wohlstand leben könnten, wenn Israel, die USA und Europa sich in Luft auflösen. Es muss überprüft werden, ob das stimmt. Für Nordkorea gilt das gleiche.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Antworten