Der türkische Angriffskrieg in Syrien!

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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:16)

Was soll leichte infanterie auch machen, vermutlich hatten sie sowieso nur ausgetestet ab wann geschossen wird, wie weit das Artilleriefeuer geht und von wo aus geschossen wird.
Wir werden sehen was die türkischen Terroristen (Angriffskrieg auf fremdes Territorium ohne gravierenden Grund, Ankündigung eines Genozids, Belagerung, Einschliessen und Aushungern einer Stadt mit Zivilisten) noch so alles als Bestandteil der NATO-Wertegemeinschaft demonstrieren.
Offiziell bekämpft jede Seite generell nur Terroristen, ganz gleich, was getroffen wird. Zentraler Punkt bleibt jedoch vorerst die Gewaltherrschaft des Blutregimes von Assad.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Polibu »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:36)

Offiziell bekämpft jede Seite generell nur Terroristen, ganz gleich, was getroffen wird. Zentraler Punkt bleibt jedoch vorerst die Gewaltherrschaft des Blutregimes von Assad.
Assad bekämpft aber auch Terroristen. Es gibt wohl nur Terroristen auf der Welt. :)
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Polibu hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:37)

Assad bekämpft aber auch Terroristen. Es gibt wohl nur Terroristen auf der Welt. :)
Der IS bekämpft offiziell keine Terroristen, glaube ich. ;)
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King Kong 2006
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Bis dato ist es die syrische Armee, YPG/PKK/PJAK und schiitische Milizionäre aus dem Raum Aleppo. Falls der Iran, die USA oder Russland direkt involviert werden, wird es interessant.

Auch, wenn iranische und us-amerikanische Militärs dort nicht direkt auftreten ist es schon eine Ansage, wenn man die USA und Iran als Gegner definiert.

Die USA können sich das nicht lange mit ansehen, ohne irgendetwas zu sagen. Eine Supermacht, die dazu keine Meinung hat, ist keine. Die Türkei kann sich keinen Gesichtsverlust leisten und die Sache stoppen. Den Kurden geht es um die Wurst. Vermutlich checkt Iran, Russland und der "mächtige Assad" die Lage indem man erstmal ein paar Lastwagen mit "pro-Assad" Leuten (ein paar Dutzend) losschickt. Sehr vertrackte Situation.
Pro-government fighters move into Syria's Afrin

Convoy of 20 vehicles with dozens of fighters enters the besieged Kurdish-held region but met by Turkish artillery.

http://www.aljazeera.com/news/2018/02/p ... 17422.html
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Polibu »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:41)

Bis dato ist es die syrische Armee, YPG/PKK/PJAK und schiitische Milizionäre aus dem Raum Aleppo. Falls der Iran, die USA oder Russland direkt involviert werden, wird es interessant.

Auch, wenn iranische und us-amerikanische Militärs dort nicht direkt auftreten ist es schon eine Ansage, wenn man die USA und Iran als Gegner definiert.

Die USA können sich das nicht lange mit ansehen, ohne irgendetwas zu sagen. Eine Supermacht, die dazu keine Meinung hat, ist keine. Die Türkei kann sich keinen Gesichtsverlust leisten und die Sache stoppen. Den Kurden geht es um die Wurst. Vermutlich checkt Iran, Russland und der "mächtige Assad" die Lage indem man erstmal ein paar Lastwagen mit "pro-Assad" Leuten (ein paar Dutzend) losschickt. Sehr vertrackte Situation.
In dem Fall wäre es angebracht, wenn die Russen und die USA dem Erdogan in den Hintern treten, damit er wie ein winselnder Hund in sein Körbchen verschwindet.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Polibu hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:43)

In dem Fall wäre es angebracht, wenn die Russen und die USA dem Erdogan in den Hintern treten, damit er wie ein winselnder Hund in sein Körbchen verschwindet.
Ich glaube, daß Erdogan und nicht unerhebliche Teile des Establishments und der Bevölkerung in der Türkei in einer gereizten Stimmung in der Kurdenfrage sind. Auch, wenn viele in der Türkei gegen dieses Engagement sind. Da sind die USA und Russland vorsichtig. Natürlich können die USA erhebliche Hebel auffahren. Und im geringeren Maße Russland (weil die USA stärker vernetzt mit der Türkei sind).

Russland ist wohl noch am wenigsten betroffen bei der Frage von Afrin. Aber die USA werden unglaubwürdig. Sie können die YPG/PKK/PJAK nicht mit Waffen und Ausbildern im Osten des Landes unterstützen und sie im Westen bei Afrin im Stich lassen. Naja, können sie wie man sieht schon. Sonst hätte man ja nicht sogar Assad fragen müssen. :cool:
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Kardux
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:41)

Bis dato ist es die syrische Armee, YPG/PKK/PJAK und schiitische Milizionäre aus dem Raum Aleppo. Falls der Iran, die USA oder Russland direkt involviert werden, wird es interessant.

Auch, wenn iranische und us-amerikanische Militärs dort nicht direkt auftreten ist es schon eine Ansage, wenn man die USA und Iran als Gegner definiert.

Die USA können sich das nicht lange mit ansehen, ohne irgendetwas zu sagen. Eine Supermacht, die dazu keine Meinung hat, ist keine. Die Türkei kann sich keinen Gesichtsverlust leisten und die Sache stoppen. Den Kurden geht es um die Wurst. Vermutlich checkt Iran, Russland und der "mächtige Assad" die Lage indem man erstmal ein paar Lastwagen mit "pro-Assad" Leuten (ein paar Dutzend) losschickt. Sehr vertrackte Situation.
Die von Ihnen erwähnten schiitischen Milizionäre bezeichnen sich offiziell NDF und sind offiziell Teil der syrischen Armee. Diese Milizionäre sind mehrheitlich Alawiten (eher säkular) und haben reichlich Erfahrung gesammelt im Häuserkampf um Aleppo. Die Truppe untersteht aber de facto Gen. Soleimani und wird sich nicht ohne weiteres von den Türken beschiessen lassen.

Es scheint wohl derzeit einen Konflikt zwischen dem Iran und Russland geben. Letzere sind gegen die Entsendung dieser Kräfte, weil sie wohl noch immer darauf hoffen, dass Erdo ein Sieg in Efrîn zu Kopf steigt und dieser weiter nach Manbidsch marschieren lässt...
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Cat with a whip
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Cat with a whip »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Feb 2018, 22:36)

Offiziell bekämpft jede Seite generell nur Terroristen, ganz gleich, was getroffen wird. Zentraler Punkt bleibt jedoch vorerst die Gewaltherrschaft des Blutregimes von Assad.
Hier im Strang ist das nicht der zentrale Punkt. Der Angriff der Türkei lässt sich auch nicht mit dem Agieren des Regimes der Arabische Republik Syrien relativieren, das steht nämlich in keinem direkten Zusammenhang, sondern das was die Türkei macht verstösst gegen das Völkerrecht und heizt die Kriegssituation nochmals an. Worauf es hinausläuft ist dass die Faschisten der Türkei die sozialistischen Kurden in der syrischen Grenzregion ausrotten möchten.

Worum es geht ist dass man annimmt dass bei NATO-Staaten durchaus eine andere Messlatte gilt als bei Terroristen. Es sind Ziele einzuhalten wie Konfliktverhütung, Abrüstung, und Partnerschaft. Faktisch bricht der Türkische Staat bereits als NATO-Mitglieg mit diesen Zielen, weil er unnötig in eine Bürgerkriegssituation eingreift und einem Bündnispartner droht. Das ganze Verhalten der Türkei ist derzeit das eines Terrorstaates der Terror nach aussen und innen anwendet und nicht das eines Landes das nach der Präambel des Nordatlantikvertrages im Bekenntnis zu Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts steht. Da gibt es nichts mehr zu deuteln.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Di 20. Feb 2018, 23:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(20 Feb 2018, 23:04)

Die von Ihnen erwähnten schiitischen Milizionäre bezeichnen sich offiziell NDF und sind offiziell Teil der syrischen Armee. Diese Milizionäre sind mehrheitlich Alawiten (eher säkular) und haben reichlich Erfahrung gesammelt im Häuserkampf um Aleppo. Die Truppe untersteht aber de facto Gen. Soleimani und wird sich nicht ohne weiteres von den Türken beschiessen lassen.

Es scheint wohl derzeit einen Konflikt zwischen dem Iran und Russland geben. Letzere sind gegen die Entsendung dieser Kräfte, weil sie wohl noch immer darauf hoffen, dass Erdo ein Sieg in Efrîn zu Kopf steigt und dieser weiter nach Manbidsch marschieren lässt...
Lt. kurdischen Quellen sollen auch Fahrzeuge in die Stadt eingefahren sein. Die Lage ist unklar. Erdogan ist mit Teheran und Moskau im Gespräch.
YPG media adviser Rezan Hedo denied Erdogan's assertion that the convoy had turned back under Turkish artillery fire, but he gave no details on its size or composition. A Britain-based monitoring group, the Syrian Observatory for Human Rights, said one convoy had entered Afrin while another turned back.
Erdogan on Monday had spoken to his Russian and Iranian counterparts, Putin and Hassan Rouhani, to discuss developments in Syria and Afrin.

http://www.middleeasteye.net/news/syria ... -433640662
Erdogan hat angekündigt die Stadt einzuschliessen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von unity in diversity »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Feb 2018, 23:12)

Hier im Strang ist das nicht der zentrale Punkt. Der Angriff der Türkei lässt sich auch nicht mit dem Agieren des Regimes der Arabische Republik Syrien relativieren, das steht nämlich in keinem direkten Zusammenhang, sondern das was die Türkei macht verstösst gegen das Völkerrecht und heizt die Kriegssituation nochmals an. Worauf es hinausläuft ist dass die Faschisten der Türkei die sozialistischen Kurden in der syrischen Grenzregion ausrotten möchten.

Worum es geht ist dass man annimmt dass bei NATO-Staaten durchaus eine andere Messlatte gilt als bei Terroristen. Es sind Ziele einzuhalten wie Konfliktverhütung, Abrüstung, und Partnerschaft. Faktisch bricht der Türkische Staat bereits als NATO-Mitglieg mit diesen Zielen, weil er unnötig in eine Bürgerkriegssituation eingreift und einem Bündnispartner droht. Das ganze Verhalten der Türkei ist derzeit das eines Terrorstaates der Terror nach aussen und innen anwendet und nicht das eines Landes das nach der Präambel des Nordatlantikvertrages im Bekenntnis zu Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts steht. Da gibt es nichts mehr zu deuteln.
Soweit ist es gekommen.
Das NATO-Mitglied Türkei, greift eine kurdische Organisation an, die mit dem Westen verbündet ist und treibt diese in die Umarmung Assads.
Total verkehrte Welt mit dem Potenzial eines Atomkrieges.
Man sollte ein Ultimatum an Erdogan richten.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Ger9374 »

Erdowahn agiert aufgrund seiner absprachen mit Russland und dem Iran. Er verlässt sich Säbelrasselnd das die Kämpfe deshalb regional beschränkt sein werden. Das verrückte, durch die vielen Kurdischen Konfliktparteien sind die Chancen für die Türken besser als erwartet.
Was wäre denn wenn die Kurden von allen Seiten gegeneinander ausgespielt würden?!
Dann war es einmal mit Kurdistan!
Die Türken hätten ihre Sicherheitszone, Assad räumt den Rest ab!
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Feb 2018, 03:26)

Soweit ist es gekommen.
Das NATO-Mitglied Türkei, greift eine kurdische Organisation an, die mit dem Westen verbündet ist und treibt diese in die Umarmung Assads.
Total verkehrte Welt mit dem Potenzial eines Atomkrieges.
Die Welt ist sogar noch verkehrter: Das NATO-Mitglied USA unterstützt jahrelang eine Terrororganisation (YPG = PKK) und agiert damit nicht nur direkt gegen die existenziellen Interessen eines anderen NATO-Mitglieds und westlichen Verbündeten, sondern sorgt auch dafür, dass das Terrorismus-Problem in der Gegend garantiert nicht aus der Welt geschafft werden kann.
Man sollte ein Ultimatum an Erdogan richten.
Das hat schon beim Kriegsverbrecher George W. Bush, der den Tod von zigtausenden Zivilisten auf dem Gewissen hat, nicht funktioniert. Bei Assad und Putin auch nicht (der nächste Kanditat wäre wohl Trump)...Du siehst, die Welt ist nicht nur verkehrt, sie ist auch ausgesprochen ungerecht.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Feb 2018, 21:18)

Siegesmeldungen aus dem Führerbunker sozusagen. Wenn sie was anders schreiben wandern sie wegen Terrorpropaganda in den Knast wie bisher 800 andere Menschen seit einem Monat, als die Türkei in Syrien einmarschiert ist.
Das ist immer noch kein Grund, hier auf Nazi-Vokabular zurückzugreifen. Zwischen Konzentrationslagern inkl. Millionen vergasten Opfern und 800 Gefängnisinsassen gibt es einen himmelweiten Unterschied.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

Turkey accused of recruiting ex-Isis fighters in their thousands to attack Kurds in Syria

Turkey is recruiting and retraining Isis fighters to lead its invasion of the Kurdish enclave of Afrin in northern Syria, according to an ex-Isis source.

“Most of those who are fighting in Afrin against the YPG [People’s Protection Units] are Isis, though Turkey has trained them to change their assault tactics,” said Faraj, a former Isis fighter from north-east Syria who remains in close touch with the jihadi movement.

In a phone interview with The Independent, he added: “Turkey at the beginning of its operation tried to delude people by saying that it is fighting Isis, but actually they are training Isis members and sending them to Afrin.”

Some of the FSA troops advancing into Afrin are surprisingly open about their allegiance to al-Qaeda and its offshoots. A video posted online shows three uniformed jihadis singing a song in praise of their past battles and “how we were steadfast in Grozny (Chechnya) and Dagestan (north Caucasus). And we took Tora Bora (the former headquarters of Osama bin Laden). And now Afrin is calling to us".

Isis fighters are joining the FSA and Turkish-army invasion force because they are put under pressure by the Turkish authorities. From the point of view of Turkey, the recruitment of former Isis combatants means that it can draw on a large pool of professional and experienced soldiers. Another advantage is that they are not Turks, so if they suffer serious casualties this will do no damage to the Turkish government.

Isis and Turkey are seeking to use each other for their own purposes. Faraj, 32, an Arab from the mixed Kurdish-Arab province of Hasakah in north-east Syria, says that he does not like the YPG, but he is suspicious of Turkey and believes that it is trying manipulate Isis. “Turkey treats Isis like toilet tissues,” he says. “After use they will be thrown away.”

The fighting between Turks and Kurds and the growing confrontation between the US and Turkey are all in the interests of Isis. It does not have the strength to recover from its crushing defeats last year, but the opponents it faced then are now fighting other battles.

The Turkish embassy in the UK has been approached for comment but had not responded by the time of publication.
http://www.independent.co.uk/news/world ... 99166.html
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

Ger9374 hat geschrieben:(21 Feb 2018, 04:52)

Erdowahn agiert aufgrund seiner absprachen mit Russland und dem Iran. Er verlässt sich Säbelrasselnd das die Kämpfe deshalb regional beschränkt sein werden. Das verrückte, durch die vielen Kurdischen Konfliktparteien sind die Chancen für die Türken besser als erwartet.
Was wäre denn wenn die Kurden von allen Seiten gegeneinander ausgespielt würden?!
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In diesem überaus komplexen, sich dynamisch entwickelnden Konflikt mit unterschiedlichsten Interessenverwerfungen ist einfach alles möglich. Mit simpler Karl-May-Logik wird man der Sache sicher nicht gerecht. Die YPG-Kurden in Afrin haben selber Assad um Unterstützung gebeten, haben sich von Amerikanern ausrüsten und ausbilden lassen und sind Teil einer Terrororganisation namens PKK; sie sind aktive Beteiligte in diesem Spiel und nicht einfach passive Opfer, die "gegeneinander ausgespielt würden".
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Feb 2018, 23:12)

Hier im Strang ist das nicht der zentrale Punkt. Der Angriff der Türkei lässt sich auch nicht mit dem Agieren des Regimes der Arabische Republik Syrien relativieren, das steht nämlich in keinem direkten Zusammenhang, sondern das was die Türkei macht verstösst gegen das Völkerrecht und heizt die Kriegssituation nochmals an. Worauf es hinausläuft ist dass die Faschisten der Türkei die sozialistischen Kurden in der syrischen Grenzregion ausrotten möchten.
"Sozialistische Kurden" klingt so harmlos. Die Rede ist von YPG, die bekanntermaßen - und das geben mittlerweile selbst die Amerikaner zu - mit der Terrororganisation PKK identisch ist.

"US-Nachrichtendienst: YPG ist „syrische Miliz“ der PKK"
Die „Volksschutzeinheiten" (YPG) seien die „syrische Miliz" der Terrorgruppe PKK, sagte der Direktor des amerikanischen Nachrichtendienstes (DNI), Dan Coats, in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht zu nationalen Sicherheitsfragen für 2018.

Bei der Beurteilung der Lage in Syrien räumte Coats die enge Verbindung zwischen der YPG und der PKK ein, die von der Türkei, den USA und der EU als terroristische Organisation eingestuft wird.
[...]
Mit diesem Bericht bestätigte der Nachrichtendienst zugleich die Bedenken Ankaras gegenüber die syrischen PKK-Ableger PYD und YPG.
https://www.dailysabah.com/deutsch/poli ... iz-der-pkk
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Tom Bombadil »

Da die YPG die Türkei nicht angegriffen hat und nach bisherigem Stand auch keine Angriffe geplant waren, bleibt es ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg und jeder einzelne Tote geht auf das Konto der Türken, da hilft auch der Pawlow'sche Reflex in Richtung USA nichts.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Cat with a whip hat geschrieben:(20 Feb 2018, 23:12)

Hier im Strang ist das nicht der zentrale Punkt. Der Angriff der Türkei lässt sich auch nicht mit dem Agieren des Regimes der Arabische Republik Syrien relativieren, das steht nämlich in keinem direkten Zusammenhang, sondern das was die Türkei macht verstösst gegen das Völkerrecht und heizt die Kriegssituation nochmals an. Worauf es hinausläuft ist dass die Faschisten der Türkei die sozialistischen Kurden in der syrischen Grenzregion ausrotten möchten.

Worum es geht ist dass man annimmt dass bei NATO-Staaten durchaus eine andere Messlatte gilt als bei Terroristen. Es sind Ziele einzuhalten wie Konfliktverhütung, Abrüstung, und Partnerschaft. Faktisch bricht der Türkische Staat bereits als NATO-Mitglieg mit diesen Zielen, weil er unnötig in eine Bürgerkriegssituation eingreift und einem Bündnispartner droht. Das ganze Verhalten der Türkei ist derzeit das eines Terrorstaates der Terror nach aussen und innen anwendet und nicht das eines Landes das nach der Präambel des Nordatlantikvertrages im Bekenntnis zu Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts steht. Da gibt es nichts mehr zu deuteln.
Es spricht sehr vieles für eine Absprache zwischen Ankara und Moskau, beides sind reaktionäre Regime, die einen Keil in westliche Allianzen treiben wollen.
"Wir haben die zuverlässige Information, dass Russland der Türkei grünes Licht gegeben hat, um alles in Afrin zu zerstören", erklärte Sulaiman Dschafar, Mitglied im Lokalrat der kontrollierten Region Afrin, am Dienstag.
http://www.dw.com/de/afrin-und-das-syri ... a-42664307

Die Lage ist fluid und sowohl Ankara wie auch die stalinistische PYD/YPG gelten als unsichere Kantonisten, die gern ihr eigenes Süppchen kochen.

Die wichtigsten Regionalmächte im Nahen Osten sind Iran, Saudi-Arabien und Israel. In diesem Rahmen ist die genozidäre Kriegsführung von Assads Blutregime zu sehen, als Handlanger der Tyrannen von Teheran. Und letzten Endes ist die Gefahr eines Großkrieges gegeben. Dazu tragen die iranischen Proxys erheblich bei, die im Sichelschnitt vom Libanon über Syrien bis zum Jemen operieren.

Primärziel der Westmächte bleibt die Liberation, das heißt: Neutralisierung terroristischer Bedrohungen, Eindämmung des iranischen Einflusses, Beseitigung von Massenvernichtungswaffen, politischer Übergang und Verbesserung der humanitären Lage.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Feb 2018, 09:54)

Es spricht sehr vieles für eine Absprache zwischen Ankara und Moskau, beides sind reaktionäre Regime, die einen Keil in westliche Allianzen treiben wollen.
http://www.dw.com/de/afrin-und-das-syri ... a-42664307
Und die Amerikaner tun das nicht, wenn sie eine PKK-identische Gruppe an der türkischen Grenze etablieren?
Die Lage ist fluid und sowohl Ankara wie auch die stalinistische PYD/YPG gelten als unsichere Kantonisten, die gern ihr eigenes Süppchen kochen.
Das tun alle beteiligten Parteien in diesem multinationalen Konflikt.
Die wichtigsten Regionalmächte im Nahen Osten sind Iran, Saudi-Arabien und Israel. In diesem Rahmen ist die genozidäre Kriegsführung von Assads Blutregime zu sehen, als Handlanger der Tyrannen von Teheran. Und letzten Endes ist die Gefahr eines Großkrieges gegeben. Dazu tragen die iranischen Proxys erheblich bei, die im Sichelschnitt vom Libanon über Syrien bis zum Jemen operieren.

Primärziel der Westmächte bleibt die Liberation, das heißt: Neutralisierung terroristischer Bedrohungen, Eindämmung des iranischen Einflusses, Beseitigung von Massenvernichtungswaffen, politischer Übergang und Verbesserung der humanitären Lage.
Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, wie du es schaffst, diesen "Westmächten" (wer sind diese überhaupt?) solche hochidealistischen, altruistischen Motive zu unterstellen. Mit realen Situationen lässt sich so ein Postulat kaum in Einklang bringen. Allein der Umstand, dass die USA versucht, eine terroristische Gruppe zu vernichten indem sie eine andere stärkt, lässt das ganze in einem fragwürdigen Licht erscheinen. Zumindest was die Methoden angeht.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(21 Feb 2018, 10:35)

Und die Amerikaner tun das nicht, wenn sie eine PKK-identische Gruppe an der türkischen Grenze etablieren?
Die USA hat ausdrücklich Sicherheitsinteressen anerkannt, so weit sie sich auf terroristische Bedrohungslagen beziehen. Die PKK ist ebenso ausdrücklich als Terrororganisation benannt worden.
Das tun alle beteiligten Parteien in diesem multinationalen Konflikt.
Die westliche Allianz stellt die Einheit Syriens nicht in Frage. Und die Verbesserung der humanitären Lage, die Bemühungen um eine Beschränkung von Massenvernichtungswaffen sowie um eine politische Lösung im Genfer Prozess liegen doch fraglos im Interesse von Stabilität und Weltfrieden.
Wenn man so will, hat die Welt ein "Partikularinteresse", im Vergleich zur Galaxis vielleicht schon. ;)
Ich kann immer noch nicht nachvollziehen, wie du es schaffst, diesen "Westmächten" (wer sind diese überhaupt?) solche hochidealistischen, altruistischen Motive zu unterstellen. Mit realen Situationen lässt sich so ein Postulat kaum in Einklang bringen. Allein der Umstand, dass die USA versucht, eine terroristische Gruppe zu vernichten indem sie eine andere stärkt, lässt das ganze in einem fragwürdigen Licht erscheinen. Zumindest was die Methoden angeht.
Die Lage in Syrien ist fraglos komplex, aber die Positionen eines westlichen Staates wie z. B. Frankreich ist praktisch über Jahre hinweg unverändert. Das ist auch leicht nachzuvollziehen, da die Erklärungen dokumentiert sind und in deutscher Übersetzung vorliegen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Erdogan weist daraufhin, daß die Milizionäre in Afrin, die von der YPG/PKK/PJAK gerufen wurden auf eigene Rechnung arbeiten und nicht im Auftrage Irans dort sind.
Erdoğan says Iran-backed pro-Assad militia acted on its own near Afrin

https://www.dailysabah.com/war-on-terro ... near-afrin
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Bei den Milizen, die der syrisch-kurdischen YPG zu Hilfe eilen, handelt es sich um Angehörige der sogenannten Nationalen Verteidigungsheinheiten - kurz NDF. Die NDF in Syrien sind ein auf syrische Verhältnisse zugeschnittener Ableger der iranischen Basidsch-Milizen.
http://www.tagesschau.de/ausland/pulver ... n-101.html
Amerikanische Beobachter seien der Meinung, Russland habe schon vor Beginn der "Operation Olivenzweig" gewusst , dass die Sicherheit der türkischen Grenzen auch ohne einen Einmarsch in Afrin gewährleistet werden könne. "Trotzdem war es den Russen wichtig, dass türkische Truppen durch einen erfolgreichen Einmarsch in Afrin eine Art Bedrohung darstellen, die am Ende Kurden und das syrische Regime zu einem Abkommen bringen."
http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-afrin-101.html

Das legt die Spekulation nahe, die YPG soll zum Bündnis mit Assad/Iran gezwungen werden, um Amerikaner und Alliierte zu verdrängen.

In Ost-Ghuta findet dafür derzeit kein Krieg statt, sondern ein Gemetzel.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... spartanntp
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Europa2050 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Feb 2018, 21:07)

http://www.tagesschau.de/ausland/pulver ... n-101.html

http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-afrin-101.html

Das legt die Spekulation nahe, die YPG soll zum Bündnis mit Assad/Iran gezwungen werden, um Amerikaner und Alliierte zu verdrängen.

In Ost-Ghuta findet dafür derzeit kein Krieg statt, sondern ein Gemetzel.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... spartanntp
Putin und Assad sind allen anderen Akteuren strategisch um Längen überlegen. Und Menschenleben zählen bei Ihnen genauso wenig wie bei den meisten anderen.

Und Trump wirkt immer mehr wie der Lehrling.

Und die syrischen Menschen sind in einen Teufelskreis geraten, der an Grausamkeit seit WW2 seinesgleichen sucht.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 hat geschrieben:(21 Feb 2018, 21:23)

Putin und Assad sind allen anderen Akteuren strategisch um Längen überlegen.
Sie werfen Bomben auf unverteidigte Städte und am Boden kommen sie ohne fremde Hilfe nicht aus und brauchen iranische Terroristen.
Und Menschenleben zählen bei Ihnen genauso wenig wie bei den meisten anderen.
Und Trump wirkt immer mehr wie der Lehrling.
Und die syrischen Menschen sind in einen Teufelskreis geraten, der an Grausamkeit seit WW2 seinesgleichen sucht.
Die Welt hat sich an die genozidäre Kriegsführung gewöhnt. Noch glaubt man, der Krieg könne lokal begrenzt bleiben.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 94729.html

Die >>Spiegel<<-Analyse macht am meisten Sinn und lässt damit auch Prognosen zu, die überprüft werden können. Demnach haben sich Putin, Erdogan und Assad abgesprochen und jeder wird im Ergebnis etwas bekommen. Putin kann sich als Player behaupten und die Amerikaner schwächen, Erdogan wird die YPG los und Assad gewinnt an Macht.
Der Preis dafür ist das Abschlachten der Menschen in Ost-Ghouta und die Zermalmung der YPG in Afrin.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Polibu »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Feb 2018, 00:51)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 94729.html

Die >>Spiegel<<-Analyse macht am meisten Sinn und lässt damit auch Prognosen zu, die überprüft werden können. Demnach haben sich Putin, Erdogan und Assad abgesprochen und jeder wird im Ergebnis etwas bekommen. Putin kann sich als Player behaupten und die Amerikaner schwächen, Erdogan wird die YPG los und Assad gewinnt an Macht.
Der Preis dafür ist das Abschlachten der Menschen in Ost-Ghouta und die Zermalmung der YPG in Afrin.
Diese These hatte ich direkt am Anfang als die Türkei in Syrien einmarschiert ist. Hatte sie aber verworfen, weil angeblich Assads Truppen gegen die Türkei aufgelaufen sind. Angeblich sollte Assad ja gemeinsame Sache mit den Kurden machen. Bisher halte ich beide Thesen für möglich. Als gesetzt sehe ich nichts an.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Feb 2018, 10:47)

Die USA hat ausdrücklich Sicherheitsinteressen anerkannt, so weit sie sich auf terroristische Bedrohungslagen beziehen. Die PKK ist ebenso ausdrücklich als Terrororganisation benannt worden.
Ja, und sie (genauer die DNI) haben sogar eingestanden, dass die YPG die „syrische Miliz" der Terrorgruppe PKK sei. Aber das alles beantwortet ja nicht meine Frage. Die bezog sich nämlich auf die gängige Praxis in der amerikanischen Politik, nicht auf deren Lippenbekenntnisse. Also, wenn die USA eine Terrororganisation unterstützt und etabliert unter völliger Missachtung der Sicherheitsinteressen ihres NATO-Partners Türkei, dann ist das mit Abstand der effizienteste Keil, der da in westliche Allianzen getrieben werden kann. Bewerkstelligt von den USA, nicht von den Superschurken in Moskau, Teheran oder Damaskus.
Die westliche Allianz stellt die Einheit Syriens nicht in Frage. Und die Verbesserung der humanitären Lage, die Bemühungen um eine Beschränkung von Massenvernichtungswaffen sowie um eine politische Lösung im Genfer Prozess liegen doch fraglos im Interesse von Stabilität und Weltfrieden.
Ähm...ja. Wer hat nochmal in den letzten Jahrzehnten diese Gegend mit Kriegen überzogen und nachhaltig destabilisiert? Waren es die Russen, die Iraner, Assad? Einer dieser Kriege der westlichen Allianz, bei dem zigtausende Zivilisten getötet wurden, galt sogar explizit dieser "Bemühung", Massenvernichtungswaffen zu "beschränken".
Die Lage in Syrien ist fraglos komplex, aber die Positionen eines westlichen Staates wie z. B. Frankreich ist praktisch über Jahre hinweg unverändert. Das ist auch leicht nachzuvollziehen, da die Erklärungen dokumentiert sind und in deutscher Übersetzung vorliegen.
Danke für den dezenten Hinweis, aber hier sind reale Situationen und Resultate wichtiger. Das Kleingedruckte auf dem Papier lenkt da zu sehr ab.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Polibu hat geschrieben:(22 Feb 2018, 07:46)

Diese These hatte ich direkt am Anfang als die Türkei in Syrien einmarschiert ist. Hatte sie aber verworfen, weil angeblich Assads Truppen gegen die Türkei aufgelaufen sind. Angeblich sollte Assad ja gemeinsame Sache mit den Kurden machen. Bisher halte ich beide Thesen für möglich. Als gesetzt sehe ich nichts an.
Der Rückzug der Russen zu Anfang kam mir auch seltsam vor, andererseits gab es doch immer Händel zwischen Damaskus und Ankara und die Amis haben Sicherheitsinteressen akzeptiert. Wie auch immer, die Arbeitsthese des Geheimbundes Erdogan-Putin-Assad ist gesetzt.

Doch wer ist eigentlich Assad? Das ist der Lokalfürst der iranischen Expansion. Die Amis und ihre Verbündeten, inklusive der arabischen, hätten allen Grund, besorgt zu sein.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Jekyll hat geschrieben:(22 Feb 2018, 08:14)

Ja, und sie (genauer die DNI) haben sogar eingestanden, dass die YPG die „syrische Miliz" der Terrorgruppe PKK sei. Aber das alles beantwortet ja nicht meine Frage. Die bezog sich nämlich auf die gängige Praxis in der amerikanischen Politik, nicht auf deren Lippenbekenntnisse. Also, wenn die USA eine Terrororganisation unterstützt und etabliert unter völliger Missachtung der Sicherheitsinteressen ihres NATO-Partners Türkei, dann ist das mit Abstand der effizienteste Keil, der da in westliche Allianzen getrieben werden kann. Bewerkstelligt von den USA, nicht von den Superschurken in Moskau, Teheran oder Damaskus.
Zur Ausgangsfrage: Nein, die Spaltung der NATO wird kein Ziel der Amerikaner sein, Ziel ist die Neutralisierung terroristischer Bedrohung, die Eindämmung der iranischen Expansion und die Stabilisierung Syriens.
Meiner persönlichen Meinung nach hat man mit der YPG aufs falsche Pferd gesetzt und hätte zu Zeiten von General Idriss die FSA massiv unterstützen, Sicherheitszonen einrichten und Assad neutralisieren müssen. Man wird lokale Partner brauchen, die Koalitionsstreitkräfte sollten verstärkt und die Europäer von ihrer Beschwichtigungspolitik abgebracht werden.
Ähm...ja. Wer hat nochmal in den letzten Jahrzehnten diese Gegend mit Kriegen überzogen und nachhaltig destabilisiert? Waren es die Russen, die Iraner, Assad? Einer dieser Kriege der westlichen Allianz, bei dem zigtausende Zivilisten getötet wurden, galt sogar explizit dieser "Bemühung", Massenvernichtungswaffen zu "beschränken".
Die iranische Expansion ist seit über 7 Jahren das Kernproblem, auch im Irak, und der Atomdeal macht die Sache nicht gerade einfacher.
Danke für den dezenten Hinweis, aber hier sind reale Situationen und Resultate wichtiger. Das Kleingedruckte auf dem Papier lenkt da zu sehr ab.
Die Bedrohung durch den IS Daesh ist weitgehendst beseitigt.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Weitere Verstärkungen sollen eingetroffen sein.
Middle East

Second wave of Syrian reinforcements reach Afrin

http://www.kurdistan24.net/en/news/4d13 ... 6b47466765
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

Die arabische Nationalistin und Agentin innerhalb des HRW, Lama Fakih, hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet. Dieses mal zum Thema Efrîn:
Syria: Civilian Deaths in Turkish Attacks May Be Unlawful

Turkish Armed Forces appear to have failed to take necessary precautions to avoid civilian casualties in three attacks in northwest Syria in late January 2018, Human Rights Watch said today. The attacks killed 26 civilians, including 17 children.

On January 20, Turkey opened a military offensive in the Afrin district. The area, which is under the control of the Democratic Union Party (PYD) – a Syrian Kurdish political party – has a civilian population of approximately 323,000, including 125,000 people displaced from elsewhere, according to the United Nations.

“It appears that vulnerable civilians are facing displacement and death because of the way Turkey’s latest offensive is being conducted,” said Lama Fakih, deputy Middle East director at Human Rights Watch. “Turkey is obligated to take every feasible precaution to avoid harming or killing civilians, and to help them if they want to flee the violence.”

Human Rights Watch investigated three attacks in Afrin – on January 21, 27, and 28 – that killed at least 26 civilians, including 17 children. Among the victims were two displaced families. Human Rights Watch interviewed seven witnesses, including both first responders and victims, reviewed photographs they provided, and carried out extensive analysis of satellite imagery of the attack sites.

The Turkish-Syrian border remains closed to everyone seeking to cross except for urgent medical cases. Since the start of the offensive, 150 civilians have been killed and hundreds more injured, according to the Kurdish Health Council, a local PYD-affiliated body.

The Turkish Armed Forces reported that it had “neutralized” 1,715 fighters by February 20, which means it had captured or killed them. The Turkish military has denied targeting or hitting civilians or civilian infrastructure.

The laws of war strictly prohibit attacks targeting civilians or civilian structures, unless they were being used for military purposes, and prohibit indiscriminate attacks, which fail to distinguish between military and civilian targets. Attacks must also not be disproportionate, meaning that any anticipated civilian casualties or damage to civilian buildings should not be excessive in light of the concrete military advantage anticipated.

When a military objective is targeted, understanding the nature of the target is crucial to assessing the risk to civilians and to taking necessary precautions to minimize civilian casualties. In any attack, the attacking party must take all feasible precautions to avoid, and in any event to minimize, incidental loss of civilian life, injury to civilians, and damage to civilian objects.

If the Turkish armed forces failed to detect the presence of dozens of civilians at the sites it targeted on January 21, 27, and 28 where civilians were killed, this raises serious concerns about how Turkey ascertains whether civilians are in the vicinity of a target and whether they took all feasible precautions to minimize civilian harm, Human Rights Watch said.

Turkey should thoroughly investigate these strikes, make the findings public, and provide adequate redress to civilian victims or their families. It should hold to account those responsible for violations of international humanitarian law arising from the attacks.

“If Turkey is serious about causing no harm to civilians in Syria, then it clearly has to do more – including opening investigations into strikes that have killed civilians and making those reports publicly available,” Fakih said.
https://www.hrw.org/news/2018/02/23/syr ... e-unlawful

1. Wie kann es sein, dass eine sogenannte Menschenrechtlerin, die für eine "Menschenrechtsorganisation" arbeit, über den Tod von Zivilisten eine Debatte über die Unrechtmäßigkeit anstoßen möchte. Civilian deaths are always unlawful...aber vielleicht lernt man sowas nicht bei HRW. Die Relativierung dieser zivilen Opfer und die Infragestellung dieser Verbrechen untermauert meine Aussage, dass Lama Fakih von HRW eine bezahlte Agentin ist!

2. Weshalb hinterfragt HRW nicht das Schicksal der "1,715" Kämpfer der YPG, die laut der türkischen Armee "neutralisiert" wurden. Wo sind sie geblieben? Jedem dürfte klar sein, das diese Zahl maßlos übertrieben ist, und die Zahl der wirklich Gefallenen max. zwischen 300 und 400 liegt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht sogar nur von etwas mehr als 200 gefallenen YPG-Kämpfern. Weshalb ist das Schicksal dieser Menschen unwichtiger als, dass von IS-JIhadisten im Nordirak oder in Syrien? Da sind die Anstrengungen seitens des HRW und AI deutlich zu erkennen.

3. Weshalb übernimmt HRW in diesem Bericht erfundene Aussagen türkischer Medien von den angeblich vielen zivilen Opfern in der Türkei? Bis heute ist noch nicht einmal wirklich geklärt, ob die türkische Armee bzw. ihre Jihadisten diese Angriffe nicht selbst durchführen, um ihren Angriffskrieg in Efrîn zu legitimieren. Es wäre nicht der erste false flag Angriff der Türkei. Hier also versucht Lama Fakih, den Standpunkt der Türkei wiederzugeben - eine Art Legitimation für die zivilen Opfer in Efrîn. Auf solch einer Basis lässt sich ein understatement wie "may be" einfach besser einbauen. Wenn HRW von Kriegsverbrechen der Kurden im Irak oder Syrien berichten wird aber viel einseitiger berichtet. In diesen Berichten werden die Taten des IS in keiner Zeile angesprochen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von tabernakel »

Kardux hat geschrieben:(23 Feb 2018, 09:22) Die arabische Nationalistin und Agentin innerhalb des HRW, Lama Fakih, hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet. Dieses mal zum Thema Efrîn:
1. Wie kann es sein, dass eine sogenannte Menschenrechtlerin, die für eine "Menschenrechtsorganisation" arbeit, über den Tod von Zivilisten eine Debatte über die Unrechtmäßigkeit anstoßen möchte. Civilian deaths are always unlawful...aber vielleicht lernt man sowas nicht bei HRW. Die Relativierung dieser zivilen Opfer und die Infragestellung dieser Verbrechen untermauert meine Aussage, dass Lama Fakih von HRW eine bezahlte Agentin ist!
Ich kenne Lama Fakih nicht, und kann daher auch nichts zu ihren Motiven sagen. Aber ich kann sagen dass "Civilian deaths are always unlawful" in bewaffneten Konflikten vielleicht Wishful Thinking aber nicht Realität ist. Und die aus dem Bericht zitierten Passagen geben aus meiner Sicht ziemlich genau die aktuellen Regelungen dazu aus dem Völkerrecht wieder. Zumal mir durchaus positiv auffällt dass sie die Angaben zu Opferzahlen von beiden Seiten zitiert, weil das im Nachhinein erlaubt zu überprüfen wer da gelogen hat, wer nicht, oder ob sich beide Seiten gleich verschätzt haben.
Kardux hat geschrieben:2. Weshalb hinterfragt HRW nicht das Schicksal der "1,715" Kämpfer der YPG, die laut der türkischen Armee "neutralisiert" wurden. Wo sind sie geblieben? Jedem dürfte klar sein, das diese Zahl maßlos übertrieben ist, und die Zahl der wirklich Gefallenen max. zwischen 300 und 400 liegt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht sogar nur von etwas mehr als 200 gefallenen YPG-Kämpfern. Weshalb ist das Schicksal dieser Menschen unwichtiger als, dass von IS-JIhadisten im Nordirak oder in Syrien? Da sind die Anstrengungen seitens des HRW und AI deutlich zu erkennen.
Im zitierten Bericht ist bezüglich der "1,715" Kämpfern der YPG von "gefallen" oder "gefangen" die Rede ("captured or killed"). Und ja, da fällt mir durchaus auf dass es eine merkliche Auslassung darstellt wenn sich HRW sonst sehr dafür interessiert dass gefangene IS-Schergen gut untergebracht sind, und sich dann bei wohl über 1000 (von Türkischer Seite behauptet) gefangenen Kurden nicht dafür interessiert wo die sind. Andererseits ist die Offensive der Türkei gerade mal ein paar Tage alt, daher würde ich nur deshalb noch nicht so auf die Autorin losgehen.
Kardux hat geschrieben:3. Weshalb übernimmt HRW in diesem Bericht erfundene Aussagen türkischer Medien von den angeblich vielen zivilen Opfern in der Türkei?
Vielleicht weil HRW in der Türkei schlicht nicht mehr recherchieren kann? Hat sie dazu nichts geschrieben?

p.s.: Ich hab mir jetzt mal einige ihrer Berichte angesehen, und kann da nichts entdecken was Deine Anschuldigung in Richtung "arabische Nationalistin und Agentin" stützt. Worauf basierst Du diese Annahme?

p.p.s.: Falls Du Dich an dem "may be unlawful" im Titel gestoßen hast, diese Formulierung ist bei Menschenrechtsorganisationen durchaus üblich und angebracht, denn Menschenrechtsorganisationen sind keine Richter. Ihre Aufgabe ist es zu recherchieren, zu dokumentieren und Aufmerksam zu machen. Die kommunizierte Distanz mag für jemanden der direkt durch den Konflikt betroffen ist verletzend wirken, ist aber aus meiner Sicht dringend geboten und schlicht ein Zeichen für Professionalität.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

tabernakel hat geschrieben:Aber ich kann sagen dass "Civilian deaths are always unlawful" in bewaffneten Konflikten vielleicht Wishful Thinking aber nicht Realität ist.
Natürlich hat jeder bewaffnete Konflikt seine eigenen Hintergründe und Motive, aber der Tod von Zivilisten ist NIEMALS und unter keinen Umständen lawful. Das hat auch mit wishful thinking nichts zu tun.
tabernakel hat geschrieben:Und die aus dem Bericht zitierten Passagen geben aus meiner Sicht ziemlich genau die aktuellen Regelungen dazu aus dem Völkerrecht wieder. Zumal mir durchaus positiv auffällt dass sie die Angaben zu Opferzahlen von beiden Seiten zitiert, weil das im Nachhinein erlaubt zu überprüfen wer da gelogen hat, wer nicht, oder ob sich beide Seiten gleich verschätzt haben.
Ich vertrete allgemein betrachtet auch Ihren Standpunkt. Ein halbwegs ausgewogener Bericht, der beide Standpunkte wiedergibt, bzw. auch deren Statistiken ist mit Sicherheit interessanter als ein einseitiger Bericht. Aber da Sie Lama Fakih und andere Agenten von HRW und AI nicht kennen, haben Sie hier nicht den Vergleich.

Inwiefern geben eigentlich die zitierten Passagen die aktuellen Regelungen des Völkerrechts wieder? Der gesamte Einmarsch der Türkei verstösst gegen das Völkerrecht. In keiner Zeile dieses Berichts wird erwähnt, dass diese Region seit Beginn des Syrien-Konflikts die sicherste im ganzen Land war. Von Efrîn aus, ging keinerlei Gefahr aus. Mit keiner Zeile wird der Angriffskrieg der Türken auch nur in irgendeiner weise kritisiert. Wer diesen Artikel liest, würde glatt meinen das die Türkei gar mit UN-Mandat bomben darf.

Also so ausgewogen wie Sie hier den Bericht hinstellen ist er nunmal nicht. Nachdem uns Lama Fakih in ihrem Bericht über das Kriegsrecht aufklärt (ohne den Angriffskrieg hinterfragt zu haben) kommt sie zum Fazit:
If the Turkish armed forces failed to detect the presence of dozens of civilians at the sites it targeted on January 21, 27, and 28 where civilians were killed, this raises serious concerns about how Turkey ascertains whether civilians are in the vicinity of a target and whether they took all feasible precautions to minimize civilian harm, Human Rights Watch said.
"Raising serious concerns" - die NGO übernimmt hier überraschenderweise dieselbe Rhetorik wie die meisten westlichen Staaten, die es sich wegen ihrer politischen Interessen (möchten die Türkei nicht komplett an Russland verlieren) nicht mit der Türkei ganz verscherzen möchten. Es scheint so als ob auch die NGO irgendwas zu den Kriegsverbrechen der Türkei schreiben muss, aber sich gleichzeitig einige der Agenten dieser NGO nicht mit der Türkei (durch Katar, der Geldgeber gewisser Agenten?) verscherzen möchte.

Dieser Bericht ist von Anfang bis Ende, eine einzige Relativierung der türkischen Kriegsverbrechen in Efrîn.
tabernakel hat geschrieben:Im zitierten Bericht ist bezüglich der "1,715" Kämpfern der YPG von "gefallen" oder "gefangen" die Rede ("captured or killed"). Und ja, da fällt mir durchaus auf dass es eine merkliche Auslassung darstellt wenn sich HRW sonst sehr dafür interessiert dass gefangene IS-Schergen gut untergebracht sind, und sich dann bei wohl über 1000 (von Türkischer Seite behauptet) gefangenen Kurden nicht dafür interessiert wo die sind. Andererseits ist die Offensive der Türkei gerade mal ein paar Tage alt, daher würde ich nur deshalb noch nicht so auf die Autorin losgehen.
Die Offensive ist mehr als einen Monat alt. Es gab bis jetzt schon unzählige Videos die von TFSA-JIhadisten und Türken hochgeladen wurden, die klar und deutlich zeigen wie man Leichenschändung betreibt. Wie man Menschen enthauptet (!), wie man das Hab und Gut von Kurden stiehlt und sich damit rühmt. Erst kürzlich kursierte ein Video, dass zeigt wie TFSA-Jihadisten einen kurdischen Zivilisten kaltblütig erschiessen und anschliessend seinen Traktor in Besitz nehmen. Kann sich Lama Fakih auf jedes dieser Videos beziehen? Sind alle vollends verifiziert? Bestimmt nicht. Aber man sollte nicht vergessen, dass sogar die militärischen Schalthebel innerhalb der TFSA-Jihadisten per Erlass das Dokumentieren solcher Aktionen verboten haben. In keiner Zeile dieses Bericht wird erwähnt, dass die türkische Seite ganz offiziell eine Vertreibung der kurdischen Bevölkerung ankündigt. Ich soll nicht auf diese Agentin losgehen?
tabernakel hat geschrieben:Vielleicht weil HRW in der Türkei schlicht nicht mehr recherchieren kann? Hat sie dazu nichts geschrieben?
Dann kann man sich auf andere sichere Stellen berufen. Wenn man denn an einem ausgewogenen Bericht interessiert ist.
tabernakel hat geschrieben:Falls Du Dich an dem "may be unlawful" im Titel gestoßen hast, diese Formulierung ist bei Menschenrechtsorganisationen durchaus üblich und angebracht, denn Menschenrechtsorganisationen sind keine Richter. Ihre Aufgabe ist es zu recherchieren, zu dokumentieren und Aufmerksam zu machen. Die kommunizierte Distanz mag für jemanden der direkt durch den Konflikt betroffen ist verletzend wirken, ist aber aus meiner Sicht dringend geboten und schlicht ein Zeichen für Professionalität.
Wenn Lama Fakih ein unbeschriebenes Blatt in diesem Konflikt wäre, dann wäre die kommunizierte Distanz bestimmt anders aufgenommen worden. Das ist sie aber nicht. Und ja, normalerweise ist eine vorsichtige Titelwahl bei Menschenrechtsorganisationen nicht unüblich. Normalerweise. So ist dies aber nicht der Fall, wenn HRW und AI- Agenten über "Kriegsverbrechen" der Kurden schreiben. Da werden sie sehr schnell zu Richtern. Frau Rovera von AI, geht sogar so weit und macht aus Opfern (Yeziden im Nordirak) Täter.
tabernakel hat geschrieben:Ich hab mir jetzt mal einige ihrer Berichte angesehen, und kann da nichts entdecken was Deine Anschuldigung in Richtung "arabische Nationalistin und Agentin" stützt. Worauf basierst Du diese Annahme?
Einer ihrer Berichte über die YPG und achten Sie dabei auf den Titel:
Syria: US ally’s razing of villages amounts to war crimes

A fact-finding mission to northern Syria has uncovered a wave of forced displacement and home demolitions amounting to war crimes carried out by the Autonomous Administration led by the Syrian Kurdish political party Partiya Yekîtiya Demokrat (PYD) controlling the area, said Amnesty International in a report published today. The Autonomous Administration is a key ally, on the ground, of the US-led coalition fighting against the armed group calling itself the Islamic State (IS) in Syria.

‘We had nowhere else to go’: Forced displacement and demolitions in northern Syria reveals evidence of alarming abuses, including eyewitness accounts and satellite images, detailing the deliberate displacement of thousands of civilians and the razing of entire villages in areas under the control of the Autonomous Administration, often in retaliation for residents’ perceived sympathies with, or ties to, members of IS or other armed groups.
https://www.amnesty.org/en/press-releas ... ar-crimes/

Da wollte Lama Fakih sehr wohl Richterin spielen. Die Vereinten Nationen hatten jedoch etwas dagegen:
UN says no ethnic cleansing by Kurds in northern Syria

The U.N. Independent International Commission of Inquiry on the Syrian Arab Republic released a new report that refused allegations by Amnesty International and Turkey that the Kurds have been involved in ethnic cleansing in northern Syria.

“Though allegations of ‘ethnic cleansing’ continued to be received during the period under review, the Commission found no evidence to substantiate claims that YPG [Kurdish People’s Protection Units] or SDF [Syrian Democratic Forces] ever targeted Arab communities on the basis of ethnicity, nor that YPG cantonal authorities systematically sought to change the demographic composition of territories under their control through the commission of violations directed against any particular ethnic group,” the UN said.

“Our latest @UNCoISyria report finds temporary displacements carried out by SDF or YPG in northern Syria were done with military necessity,” the UN Syria Commission said.

“Across northern Syria, SDF or YPG forces displaced communities in order to clear areas mined by ISIS during their withdrawal,” the UN report said.

However, it said: “In some cases, SDF or YPG forces did not provide adequate humanitarian aid such as tents or water to displaced communities. YPG forces further continue to forcibly conscript men and boys for military service.”

Syrian Kurdish officials see the UN report as a proof that the earlier allegations by Amnesty International and Turkey were wrong and politicized.

The Turkish government kept accusing the Kurds of ethnic cleansing against Arabs.

“If they keep their word, they have guaranteed us because the YPG/PYD conduct ethnic cleansing wherever they go,” Turkish Foreign Minister Mevlüt Çavuşoğlu said on June 7 2016.

However, Kurdish officials have repeatedly denied these allegations as propaganda and pointed out that Turkey and Turkish-affiliated rebels have been involved in displacing Kurdish civilians in Northern Aleppo.
http://www.kurdishinstitute.be/un-says- ... ern-syria/

Wenn aufgrund von Kriegshandlungen Menschen nicht in ihre Dörfer zurückkehren dürfen (deren Nähe zum IS nicht einmal hinterfragt wird), schreien Agenten wie Lama Fakih auf und sprechen klar von der Missachtung internationaler Gesetze und Kriegsverbrechen . Wenn kurdische Zivilisten in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei GETÖTET werden, könnte das "vielleicht unrechtmäßig" sein, laut der arabischen Nationalistin Lama Fakih.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Ein rhetorischer Feldzug gegen Menschenrechtsorganisationen kann über die Frage nicht hinweg täuschen, wo denn nun Assads Truppen bleiben.

Nach wie vor spricht nichts gegen die These, wonach sich Türkei, Russland und Damaskus zur Restauration verabredet haben. Das bedeutet eben auch iranische Expansion und die YPG wird keine weitere Rolle spielen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Feb 2018, 09:37)

Ein rhetorischer Feldzug gegen Menschenrechtsorganisationen kann über die Frage nicht hinweg täuschen, wo denn nun Assads Truppen bleiben.

Nach wie vor spricht nichts gegen die These, wonach sich Türkei, Russland und Damaskus zur Restauration verabredet haben. Das bedeutet eben auch iranische Expansion und die YPG wird keine weitere Rolle spielen.
Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens...

Abgesehen davon führe ich keinen Feldzug gegen "Menschenrechtsorganisationen". Ich zeige hier klar und deutlich auf, dass gewisse Agenten innerhalb dieser Organisationen eine Agenda haben. Wer nunmal die Berichte über die Kurden als sogenannte Kriegsverbrecher liest und dann einen solch lauen Bericht über die Invasion der Türken (mit vielen zivilen Todesopfern) kommt nunmal zum Fazit dass für solche Agenten das Leben der Kurden weniger wert ist, als das anderer Menschen. Viel schlimmer sogar. Das Schicksal von vertriebenen Arabern, die weiterhin am Leben sind, wird als viel dramatischer dargestellt als das der Kurden, die seit einem Monat zivile Opfer zu beklagen haben und sich in Höhlen verstecken müssen - wegen den Luftangriffen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von DarkLightbringer »

Kardux hat geschrieben:(24 Feb 2018, 09:52)

Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens...

Abgesehen davon führe ich keinen Feldzug gegen "Menschenrechtsorganisationen". Ich zeige hier klar und deutlich auf, dass gewisse Agenten innerhalb dieser Organisationen eine Agenda haben. Wer nunmal die Berichte über die Kurden als sogenannte Kriegsverbrecher liest und dann einen solch lauen Bericht über die Invasion der Türken (mit vielen zivilen Todesopfern) kommt nunmal zum Fazit dass für solche Agenten das Leben der Kurden weniger wert ist, als das anderer Menschen. Viel schlimmer sogar. Das Schicksal von vertriebenen Arabern, die weiterhin am Leben sind, wird als viel dramatischer dargestellt als das der Kurden, die seit einem Monat zivile Opfer zu beklagen haben und sich in Höhlen verstecken müssen - wegen den Luftangriffen.
Nun ja, Assad verlangt nunmal die komplette Anerkennung seiner Macht - im Gegenzug darf die YPG auf Knien um Hilfe bitten.

Die Menschenrechtsorganisationen spielen militärisch keine Rolle. Ihr "Feldzug" spielt mit Geistern und Mythen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Will man (z.B. die USA) Ärger - in alphabetischer Reihenfolge - mit dem Iran, Russland und der Türkei? Oder mit der YPG/PKK/PJAK? Klingt zynisch, ist aber Realpolitik. Im Zweifel "enttäuscht" man letztere. Die YPG/PKK/PJAK lässt man (die USA) im Osten Syrien noch gewähren, ja man unterstützt sie. Man braucht sie noch. Fragt sich wie lange. Bei Afrin, werden sie - sprichwörtlich - von den USA totgeschwiegen. Im Osten haben sie noch eine Halbwertszeit. Zynisches Spiel, business as usual.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Jekyll »

King Kong 2006 hat geschrieben:(24 Feb 2018, 11:41)

Will man (z.B. die USA) Ärger - in alphabetischer Reihenfolge - mit dem Iran, Russland und der Türkei? Oder mit der YPG/PKK/PJAK? Klingt zynisch, ist aber Realpolitik. Im Zweifel "enttäuscht" man letztere. Die YPG/PKK/PJAK lässt man (die USA) im Osten Syrien noch gewähren, ja man unterstützt sie. Man braucht sie noch. Fragt sich wie lange. Bei Afrin, werden sie - sprichwörtlich - von den USA totgeschwiegen. Im Osten haben sie noch eine Halbwertszeit. Zynisches Spiel, business as usual.
Das einzig Zynische an diesem Spiel ist, dass man (also die USA) sich überhaupt mit YPG/PKK/PJAK eingelassen hat. Man (die USA) hätte sich von Anfang an seinen Prinzipien treu bleiben sollen, anstatt sich mit kurzsichtigen Realpolitikspielchen zu begnügen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Feb 2018, 10:11)

Nun ja, Assad verlangt nunmal die komplette Anerkennung seiner Macht - im Gegenzug darf die YPG auf Knien um Hilfe bitten.

Die Menschenrechtsorganisationen spielen militärisch keine Rolle. Ihr "Feldzug" spielt mit Geistern und Mythen.
Ihre lächerlichen und kindischen Aussagen ala "auf Knien um Hilfe bitten" könnte man auf weitere Akteure beziehen. Oder hat die Türkei dem Paten Assads (Russland) nicht auf Knien um Hilfe gebeten (was die Nutzung des syrischen Luftraums betrifft)? Oder werfen wir einen Blick auf die Bevölkerungsmehrheit Syriens - die sunnitischen Araber. Seit nun 7 Jahren lassen die sich mehr oder weniger für die Interessen ausländischer Mächte instrumentalisieren. Weshalb kämpfen sunnitische Kämpfer eigentlich derzeit in Efrîn? Damit Assad am Ende die Kontrolle über Sheikh-Maqsud und Efrîn erlangt? Dafür kämpft die TFSA also? Das sind also Ihre so hoch gepriesenen Primärziele?

Sie Herr/Frau "darklightbringer" sind in jeder Hinsicht ein unglaubwürdiger User was den Syrien-Konflikt (Ihren anderen Unsinn muss ich zum Glück nicht lesen) betrifft. Seit Jahren schreiben Sie in diesem Forum gegen Assad und stellen ihn als Hauptproblem hin. Aber jetzt wo es gegen die kurdische Minderheit in Syrien geht, schreiben Sie:
DarkLightbringer hat geschrieben:Nach wie vor spricht nichts gegen die These, wonach sich Türkei, Russland und Damaskus zur Restauration verabredet haben.
Eine Restauration also. Eine Wiederherstellung der Ordnung (mit der Sie sich gut arrangieren können). Aber kein Verrat. Kein auf Knien um Hilfe bitten.

Wozu dann das ganze Blutvergießen seit 2011? Damit sich die Türkei, Russland und Damaskus (den Iran haben Sie vergessen - denn dieses Land gibt regional den Ton an, nicht die Türkei) nach 7 Jahren auf eine Restauration einigen? Hier und da konnte neue Waffensysteme bzw. Waffen getestet werden und die Stärke der eigenen Truppen und von Vasallen. Das hat der Konflikt also gebracht.
DarkLightbringer hat geschrieben:Die Menschenrechtsorganisationen spielen militärisch keine Rolle. Ihr "Feldzug" spielt mit Geistern und Mythen.
Wenn Sie was zu sagen haben bezüglich der Berichte dann nur zu. Das Lama Fakih eine bezahlte Agentin ist, ist offensichtlich. Mythen hin oder her. Ihre Berichte sind nachlesbar. Wer der englischen Sprache mächtig ist und seinen Verstand einsetzen kann/will, erkennt das diese Frau keine neutrale Menschenrechtlerin ist.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:(24 Feb 2018, 11:50)

Das einzig Zynische an diesem Spiel ist, dass man (also die USA) sich überhaupt mit YPG/PKK/PJAK eingelassen hat. Man (die USA) hätte sich von Anfang an seinen Prinzipien treu bleiben sollen, anstatt sich mit kurzsichtigen Realpolitikspielchen zu begnügen.
Aber das die Türkei den IS unterstützt hat (und weiterhin andere Jihadisten) scheint in Ordnung zu sein. Den IS, der von jeder erdenklichen Institution und Staat als Terrororganisation eingestuft wird. Die YPG bzw. die SDF ist derzeit offiziell nur von der Türkei als Terrororganisation eingestuft worden. Das ist nunmal eine Tatsache. Auch wenn die YPG/SDF nichts weiter als ein Ableger der PKK ist. Hinzu kommt das nicht einmal die Mutterpartei (PKK) von allen Institutionen und Staaten als Terrororganisation eingestuft wird.

Und genau das nervt an Ihren Beiträgen und Ihrem gesamten Auftreten in diesem Forum. Sie kritisieren Israel oder die Kurden wegen angeblicher Kriegsverbrechen - da spielen Sie den Humanisten. Wenn dann die Kriegsverbrechen der Türkei thematisiert werden, dann wird der Humanismus abgelegt. Dann werfen Sie mit fadenscheinigen Ausreden um sich und packen die kriegsrelativierende Rhetorik heraus. Wenn die USA die YPG unterstützt, sind Sie der Erste der aufschreit. Und was haben Sie zur Unterstützung der Türkei für den IS, al-Qaida oder die Hamas zu sagen?

Nichts...
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:(24 Feb 2018, 11:41)

Will man (z.B. die USA) Ärger - in alphabetischer Reihenfolge - mit dem Iran, Russland und der Türkei? Oder mit der YPG/PKK/PJAK? Klingt zynisch, ist aber Realpolitik. Im Zweifel "enttäuscht" man letztere. Die YPG/PKK/PJAK lässt man (die USA) im Osten Syrien noch gewähren, ja man unterstützt sie. Man braucht sie noch. Fragt sich wie lange. Bei Afrin, werden sie - sprichwörtlich - von den USA totgeschwiegen. Im Osten haben sie noch eine Halbwertszeit. Zynisches Spiel, business as usual.
Freuen Sie sich nicht zu vorschnell. Es wird auch eine Zeit nach Trump geben...
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Tom Bombadil »

Zynisch und menschenverachtend ist eher, wie hier ein Angriffskrieg gegen ein unterdrücktes Volk relativiert und schöngeredet wird.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Jekyll hat geschrieben:(24 Feb 2018, 11:50)

Das einzig Zynische an diesem Spiel ist, dass man (also die USA) sich überhaupt mit YPG/PKK/PJAK eingelassen hat. Man (die USA) hätte sich von Anfang an seinen Prinzipien treu bleiben sollen, anstatt sich mit kurzsichtigen Realpolitikspielchen zu begnügen.
Was für Prinzipien? Es gilt auch für die USA die Interessenlage. Händeschütteln mit Saddam, wenns passt. Ihn stürzen und seinen Feinden ausliefern, wenns passt. Den Schah von Persien als besten Freund der USA am Persischen Golf bezeichnen und als er sterbend Krebskrank zur Behandlung nach seinen Sturz in die USA ging den besten Freund wieder zum Sterben raussschmeisen. Es spielt keine Rolle, ob das Prinzip lautet nicht mit "bösen Buben" zu arbeiten oder doch. Was für Prinzipien sollte die USA mit diversen kurdischen Gruppen haben? Wenns passt, dann passt es. Je nach aktueller politischer Lage. Mit "rechtsstaatlich" oder mit Moral hat das alles nichts zu tun. Es gibt da nur das Prinzip der Interessen. Das gilt auch für die Türkei, Iran oder Russland.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(24 Feb 2018, 14:20)

Freuen Sie sich nicht zu vorschnell. Es wird auch eine Zeit nach Trump geben...
Was hat das mit freuen zu tun?

Es ist egal, ob Konservative oder Falken wie Reagan, die Bush(s) oder Trump, oder eher liberalere wie Carter, Clinton oder Obama. Sie alle haben sich mit den Staaten Türkei, Iran, Syrien oder Irak in Nahost wegen der Kurdenfrage nicht angelegt. Im Falle Iraks war die KRG zwangsläufig. Aber auch hier schritten die USA nicht ein, als Kirkuk verloren ging. Es geht hier weniger um eine Personalfrage (Präsidentenamt der USA). Was soll "härter" als Bush und Trump sein? Die Tendenz ist hier die interessante Variabel. Nämlich, das die USA immer weniger massiv dort intervenieren. Egal, ob nach Trump wieder ein Demokrat kommt oder nicht.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Bttrkks »

Führt die Türkei einen Angriffskrieg in der Türkei? Ja, selbstverständlich. Zunächst muss man doch einmal gucken was die YPG überhaupt ist und wie diese gegründet wurde.
Als Assad in Syrien vermehrt Angriffe auf Kurden beging, war den syrischen Kurden klar, dass man sich verteidigen muss. Also wurde eine Verteidigungseinheit gegründet, die zum Teil von der PKK ausgebildet und ausgerüstet wurde, das ist richtig. Jedoch hat die YPG keinen einzigen Angriff auf die Türkei ausgeführt. Ganz im Gegenteil, sie hat mit Unterstützung der großen Anti-IS Koalition den IS am Boden bekämpft und einen großen Anteil am Sieg gegenüber des Kalifates in Syrien.

Die Frage ist ja nicht nur, ob es ein Angriffskrieg ist, sondern die eigentliche Frage die man sich stellen muss ist folgende: Verstößt die Türkei gegen das Völkerrecht? Diese Frage lässt sich nur mit einem klaren ja beantworten. Es ist ja nicht nur so, als müsste man als Nato-Miglied zuvor mit der UN beraten um einen solchen Angriff durchzuführen, nein die Türkei wird auch noch von Dschihadisten in diesem illegalen Angriffskrieg unterstützt. Nämlich von der Freien Syrischen Armee.

https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Syrische_Armee

Das sind die selben Leute, die in Syrien zuletzt Kinder erschossen und enthauptet haben. Und mit solchen Menschen bekämpft jetzt die Türkei sogenannte Terroristen, die in Kooperation mit dem Westen den IS fast überall besiegt haben. Da muss man sich doch fragen, wer ist hier der wahre Terrorist? Außerdem richtet sich der Angriff der Türkei auf Afrin überwiegend gegen Zivilisten, täglich werden Kriegsverbrechen begangen. Man erschießt gefangen genomme Kämpfer und Kämpferinnen der YPG, attackiert Krankenhäuser und beschießt Afrin wie man möchte. Täglich sterben dort Zivilisten.

Vor 3 Tagen wurde im Bundestag über die Lage im nahen und mittleren Osten diskutiert und Frau Merkel hat es mal wieder nicht hinbekommen auch nur mit einer Silbe die Türkei zu erwähnen oder zu kritisieren. Aber Russland kann man ständig kritisieren. Gehört sich ja auch so, aber wenn man schon Länder rügt, dann bitte doch auch die Türkei! Dafür hat sie dann von den anderen Parteien auch direkt eine auf den Deckel bekommen.

Es kann doch nicht sein, dass Deutschlands Außenminister Gabriel noch Waffenlieferungen genehmigt hat, als die Türkei schon den Angriff auf Syrien begonnen hat. Und das soll ein Sozialdemokrat sein? Die Bundesregierung unseres Landes ist schon lange nicht mehr ernst zu nehmen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Was hat das mit freuen zu tun?
Weil wir schon desöfteren das "Vergnügen" hatten - ich kenne Ihren Standpunkt.
King Kong 2006 hat geschrieben:Es ist egal, ob Konservative oder Falken wie Reagan, die Bush(s) oder Trump, oder eher liberalere wie Carter, Clinton oder Obama. Sie alle haben sich mit den Staaten Türkei, Iran, Syrien oder Irak in Nahost wegen der Kurdenfrage nicht angelegt.
Doch das haben Sie. Das der Nordirak autonom wurde war niemals im Interesse der vier von ihnen genannten Staaten. Und im Vorfeld an Operation Iraqi Freedom haben sich die USA unter Bush Jun. sehr wohl gegen die Türkei "angelegt". Selbst in den Folgejahren stand ein Krieg zwischen der Türkei und der KRG im Raum (bis 2007). Sogar der Demokrat Obama hat ab August 2014 nicht im Interesse der Türkei gehandelt, nachdem man erst die Kurden im Irak und später in Syrien gegen den IS unterstützte (man könnte auch von einer Rettung sprechen). Eine starke USA kann so einiges bewirken - das sollten Sie endlich verstehen. Da fahren sie, wenn es nötig wird, auch über die Interessen der Regionalmächte drüber. Das die USA zwischen den Regionalmächten und kleinen Akteuren (Kurden) je nach Bedarf lavieren mag stimmen, und trotzdem weiß man in Washington um die Wichtigkeit der abhängigen (geographiebedingt) Kurden.
King Kong 2006 hat geschrieben:Im Falle Iraks war die KRG zwangsläufig. Aber auch hier schritten die USA nicht ein, als Kirkuk verloren ging.
Eine Momentaufnahme. Warten wir die Wahlen in diesem Jahr ab. Auch Sie wissen, dass der Iran hätte weitermarschieren können und wollen. Baghdad, Teheran und auch Ankara waren an der Eroberung der ganzen KRG interessiert. Und doch schritten die USA ein. Das können Sie vertuschen wie Sie möchten...
King Kong 2006 hat geschrieben:Es geht hier weniger um eine Personalfrage (Präsidentenamt der USA). Was soll "härter" als Bush und Trump sein?
Es geht nicht um Härte, sondern um die inneren Probleme, welche die USA seit dem Amtsantritt Trumps belasten. Und selbst in diesen Wirren lehnten die USA die Zerschlagung der KRG ab und sprachen sich für eine Fortsetzung der Unterstützung der YPG aus.

Das sich die USA aus dem Nahen Osten zurück ziehen ist ein Wunschdenken, dass oftmals von Teheran aus gestreut wird. Keep dreaming würde ich sagen.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(25 Feb 2018, 07:44)

Das sich die USA aus dem Nahen Osten zurück ziehen ist ein Wunschdenken, dass oftmals von Teheran aus gestreut wird. Keep dreaming würde ich sagen.
So etwas wie die Irakkriege oder Afghanistan werden wir nicht noch einmal erleben. Jedenfalls auf nicht absehbarer Zeit. Das die USA nochmal eine halbe Millionen Soldaten, tausende Tonnen Kriegsmaterial, einen oder mehrere full scale wars dort produzieren, man zerrüttete Staaten, Flutwellen von Flüchtlingen und den ganzen globalen politischen Ärger daraus dort erleben ist sehr unwahrscheinlich. Das sind aber die massivsten Instrumente - frei nach Clausewitz - die man auffahren kann. Weder ist abzusehen, daß die USA noch einmal den Iran besetzen werden wie vor mehr als einen halben Jahrhundert, noch werden die USA dort irgendwo einmarschieren.

Was wir sehen ist, daß sie sich zurückziehen. D.h. nicht, daß sie noch dort ihre Machtspielchen weiter spielen. Aber es ist die Tendenz zu beobachten. Und nochmal, Washington, egal unter welcher Administration wird sich bei massiven politischen oder militärischen Auseinandersetzungen nicht auf Seiten der YPG/PKK/PJAK oder KRG stellen. Oder gar wegen dieser. Gegen den NATO-Partner Türkei, gegen den Iran, gegen Russland oder selbst nicht einmal gegen den Irak und Syrien. Das ist weder Wunschdenken, noch ein singulärer Ausnahmegedanken aus Teheran.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Was wir sehen ist, daß sie sich zurückziehen. D.h. nicht, daß sie noch dort ihre Machtspielchen weiter spielen.
Vielleicht haben wir beide ja unterschiedliche Wahrnehmungen? Also ich beobachte zumindest das Einnisten der USA in Syrien. Dort hatte man bis jetzt noch nie ein solches Standbein wie heute. Von Rückzug kann keine Rede sein. Auch im Irak nicht.
King Kong 2006 hat geschrieben:Aber es ist die Tendenz zu beobachten. Und nochmal, Washington, egal unter welcher Administration wird sich bei massiven politischen oder militärischen Auseinandersetzungen nicht auf Seiten der YPG/PKK/PJAK oder KRG stellen.
Das wird sich noch zeigen. Das die Türkei den USA für Manbidsch ein Angebot gemacht haben und die USA darüber nachdenken, ist kein Geheimnis. Die Tendenz geht wohl aber eher zu einer Fortführung der Kooperation mit der YPG hin. Und das wirft viele Fragen auf. Das die Türkei mit Russland mitzieht und öffentlich den Rückzug der USA aus der Region forderte wurde nunmal in Washington ganz genau notiert.

Und was soll man sonst noch zur Tendenz sagen? Ich glaube der präzise und heftige Schlag der USA auf die anrückenden pro-Assad-Truppen in Der az-Zour dürfte wohl Antwort genug sein.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(25 Feb 2018, 08:20)

Vielleicht haben wir beide ja unterschiedliche Wahrnehmungen? Also ich beobachte zumindest das Einnisten der USA in Syrien. Dort hatte man bis jetzt noch nie ein solches Standbein wie heute. Von Rückzug kann keine Rede sein. Auch im Irak nicht.



Das wird sich noch zeigen. Das die Türkei den USA für Manbidsch ein Angebot gemacht haben und die USA darüber nachdenken, ist kein Geheimnis. Die Tendenz geht wohl aber eher zu einer Fortführung der Kooperation mit der YPG hin. Und das wirft viele Fragen auf. Das die Türkei mit Russland mitzieht und öffentlich den Rückzug der USA aus der Region forderte wurde nunmal in Washington ganz genau notiert.

Und was soll man sonst noch zur Tendenz sagen? Ich glaube der präzise und heftige Schlag der USA auf die anrückenden pro-Assad-Truppen in Der az-Zour dürfte wohl Antwort genug sein.
Die einzigen, die die Präsenz der USA ernst nehmen sind Iran und Russland. Alle anderen haben dieses "Wunschdenken", daß die USA sich zurückziehen. Allen voran die al-Sauds. Ich erinnere daran, wie sehr sie sich darüber aufgeregt haben und in welchem Aktionismus sie deshalb verfallen sind. Auch die Israelis haben dieses "Wunschdenken". Iran und Russland könnten sich gar nicht in der Form neu positionieren, wenn die USA nicht schwinden würden in der Region. Das ist wie in der Physik. Wo etwas weicht, kommt etwas anderes nach. Was du offenbar anders siehst ist die Relation, weniger die Wahrnehmung. Wenn ich stolz behaupte immer noch auf einen Berg zu kommen. Z.B. einen 1000er, dann mag das der Beweis sein, wie gut ich aufgestellt bin. Wenn ich aber zehn Jahre zuvor, oder 20 noch auf einen 5000er regelmäßig gekraxelt bin, dann sieht das anders aus. Dann haben wir eine Tendenz. Die USA mögen einen Autokonvoi zusammenschiessen (könne übrigens auch andere, nicht nur die USA). Aber das ist etwas anderes als mit hundertausenden Soldaten dort ganze full scale wars zu führen. Geführt zu haben. In der Vergangenheit.

Die USA haben sich lange im Irak gehalten. Warten wir Syrien ab. Zum einen haben wir auch hier keine massive Präsenz, das ist nicht mit der Präsenz der USA in der Region in der Vergangenheit zu vergleichen. Und man wird abwarten, wie lange sich das so verhält.
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Re: Führt die Türkei einen Angriffskrieg in Syrien?

Beitrag von Kardux »

Langsam aber sicher geht es zu weit mit der endlosen Taktiererei der YPG. Wenn man sich in den kommenden Tagen mit dem Assad-Regime nicht über eine Übernahme einigt, könnten türkische Soldaten samt ihrer Jihadisten bereits bis Ende nächster Woche vor den Stadttoren Efrîns stehen. Die ersten wirklichen Städte in der Region (Raco und Jindiris) dürften wohl bis Dienstag oder früher verloren gehen. Der Vormarsch der türkischen Terrorarmee schreitet täglich voran. Irgendwann fehlt es eben an der Kraft.

Es wurde zudem berichtet, dass der ehemalige Co-Vorsitzende der PYD in Prag festgenommen wurde. Interessant wie die Weltgemeinschaft der Türkei in die Hände spielt.
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