Jekyll hat geschrieben:3 Millionen....3 Millionen...
So what ? Die Autonome Region Kurdistan hat 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Die Bevölkerungsanzahl der Autonomen Region beträgt ohne die umstrittenen Regionen 5,5 Millionen. Das sind 36 % der Gesamtbevölkerung.
Der Libanon, hat bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 4,5 Millionen, an die 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen (=33 %). Jordanien hat 20 % seiner Gesamtbevölkerung aufgenommen, abgesehen davon sind über die Hälfte der Einwohner Jordaniens palästinensische Flüchtlinge. Die Türkei hat bei einer Gesamtbevölkerung von 74 Millionen (sofern man die 20 Millionen Kurden dazu zählen würde) 3 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, das sind 4 % ihrer Gesamtbevölkerung.
Ja, 4 % der Gesamtbevölkerung...nur 4 % !
Die Kurden haben 36 % ihrer Gesamtbevölkerung aufgenommen...36%...
Jekyll hat geschrieben:Ganz offensichtlich hat die EU andere Werte als die Türkei. Immerhin ist es die Türkei, die fast 3 Mio Flüchtlinge aufgenommen hat und nicht die EU. Das ist weit mehr als die ganzen EU-Länder zusammengenommen! Und das, obwohl die EU über deutlich mehr Ressourcen und Gelder verfügt als die Türkei. Gerade dieser Umstand unterstreicht nochmal den ganz besonderen Qualitätsunterschied zwischen der Türkei und EU, was die Werte und deren Umsetzung angeht.
Im Gegensatz zur Türkei ist die EU kein direkter Nachbar der Krisenregion, und die "Euroschwächlinge" haben auch nicht Gruppen wie den IS oder die syrische Al- Qaida in ihren Städten aufgebaut und versorgt. Die Türkei ist quasi Kriegspartei und nimmt die überwiegend sunnitisch- arabischen Flüchtlinge nicht nur aus Nächstenliebe auf. Die Türkei will den Sturz Assads herbeiführen, sich als Vater der sunnitischen Araber aufspielen und dabei nebenbei auch noch die totale Vernichtung von orientalischen Christen und Kurden an seiner Südflanke realisieren, natürlich mithilfe von Jihadisten. Die FSA wollte lediglich Assad stürzen aber nicht alle Minderheiten im Land vernichten - deshalb existiert die moderate FSA auch nicht mehr. Das sind die Werte der Türkei.
Abgesehen davon nimmt die EU konstant jährlich Flüchtlinge auf, und das bereits seit Jahrzehnten. Es gibt viele europäische Städte (London, Amsterdam, Marseille, Berlin, Wien, Brüssel, usw.) wo ganze Viertel fast nur mehr von Menschen mit Migrationshintergrund besiedelt werden. Gibt es sowas auch in Türkei ? In Istanbul sind das lediglich Gäste, die sich irgendwann auch wieder verabschieden, abgesehen davon wird in der Türkei kein angenehmes Leben gewährt, weder für Inländer geschweigedenn für Ausländer (weshalb leben bis heute so viele Türken in Deutschland ??).
Die Türkei kann auch 10 Millionen Flüchtlinge aufnehmen, die Frage ist was sie diesen Flüchtlingen bieten kann, bzw. bieten will. Und genau das ist der Unterschied zur EU. Deshalb wird die Türkei von den Flüchtlingen auch nur als Transitland erwogen. Und auch deshalb werden so viele Flüchtlinge aufgneommen.
Jekyll hat geschrieben:Tja...schade nur, dass die EU niemals den Zerstörungsphantasien von kurdischen Ultra-NationalistInnen folgen wird.
Darum geht es nicht. Es geht darum das Sie hier großmäulig von Euroschwächlingen schreiben und das die Türkei am längeren Hebel sitzen würde. Ich habe Sie nur daran erinnert wozu die EU imstande wäre. Und sie wäre zu viel mehr imstande, wenn Sie schon von Zerstörungsphantasien schreiben. Die EU könnte die PKK finanzieren und logistisch unterstützen, gleichzeitig ein Wirtschaftsembargo verhängen. Das sind Zerstörungsphantasien. Und die EU sitzt immer am längeren Hebel als die Türkei. Die Türkei ist ein isoliertes Land, folgt dem Weg Putins in eine moderne Diktatur. Die Türkei ist im Gegensatz zu Rußland aber keine Weltmacht. Nicht einmal im Ansatz. So viel zu den Phantasien.
Make Kurdistan Free Again...