Nato Artikel 4

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Marmelada
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Marmelada »

garfield336 » Di 28. Jul 2015, 17:13 hat geschrieben:Viermal wurde der Natorat wegen des Artikel 4 zusammengerufen.

Jedesmal durch die Türkei.



Könnte es auch zu einem Bündnisfall kommen ?
Das ist hier das Thema. Und wer meint, hier in jeden Strang den türkisch-kurdischen Konflikt hinein- und austragen zu müssen, dem seien die Nutzungsbedingungen zum xten Mal ans Herz gelegt:

http://www.politik-forum.eu/nutzungsbed ... n.php#f0r7
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von zollagent »

garfield336 » Di 28. Jul 2015, 17:13 hat geschrieben:Viermal wurde der Natorat wegen des Artikel 4 zusammengerufen.

Jedesmal durch die Türkei.



Könnte es auch zu einem Bündnisfall kommen ?
Mit welcher Begründung? Es fand bisher kein Angriff auf einen Bündnispartner statt.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von zollagent »

garfield336 » Do 30. Jul 2015, 08:45 hat geschrieben:
Waffenlieferungen werden doch nur gemacht, weil man zu Feige ist selbst einzugreifen.
Da ist allerdings was dran.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von zollagent »

bakunicus » Do 30. Jul 2015, 15:30 hat geschrieben:
hier geht es darum, dass die türkei ein geostrategisch wichtiger standort an der grenze zu rußland vs. europa ist, um von dort aus atomar bestückte mittelstreckenwaffen mit sehr kurzer reaktionszeit im konfliktfall gegen rußland abfeuern zu können.

das ist das militärisch-strategische und pervers zynische realpolitische kalkül, und der grund warum obama dem herrn erdogan wider jede vernunft nun einsätze gegen die kurden gestattet.
die türkei muß unter allen umständen in der NATO bleiben, egal welche opfer das unter den kurden fordert.
und das ist nicht erst seit heute so ...
das war auch schon so unter der kemalistischen CHP und dem militärputsch in der türkei ...

google mal "jitem" ...

https://de.wikipedia.org/wiki/J%C4%B0TEM
Um Nuklearwaffen gegen Russland abfeuern zu können, bedarf es der Türkei nicht. Zum einen sind derzeit keine solchen Waffen in dem Land stationiert, zum Anderen ginge der Überraschungseffekt durch den nicht zu verheimlichenden Transport in dieses Land verloren. Diese "Bedrohungsituation" ist die reine Spinnerei. Atomgetriebene SSGN's und SSBN's könnten das viel effektiver und vor allem geheimer erledigen. Zur Not sogar innerhalb der 3-Meilen-Zone vor der Küste.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von zollagent »

SID77 » Sa 8. Aug 2015, 19:55 hat geschrieben:
solange das Waffengeschäft nicht leidet ist alles gut.
Dieses "Geschäft" ist for wen eines? So weit ich informiert bin, werden die Waffen unentgeltlich abgegeben.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Bobo »

garfield336 » Di 28. Jul 2015, 17:13 hat geschrieben:Viermal wurde der Natorat wegen des Artikel 4 zusammengerufen.

Jedesmal durch die Türkei.



Könnte es auch zu einem Bündnisfall kommen ?

Sicher nicht! Erdogan handelt den Interessen der Bündnispartner um 180° entgegen. Wenn er von den Kurden die Hucke vollkriegt, ist das seine Sache. Soll er seine Großmachtträume alleine spinnen, der schräge Vogel. Und wir sollten die Raketenabwehr zurückziehen. Heute noch!
Orks raus aus der Ukraine!
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von palulu »

Niemals wird ein türkischer Bürger für das Baltikum in den Krieg ziehen; nie wird ein türkischer Soldat auch nur einen Schuss auf seinen russischen Konterpart abgeben, selbst wenn auf dem Reichstagsgebäude die russische Fahne gehisst würde.

Die Mitgliedschaft der Türkei in der Nato verpflichtet sie - Vertragswerk hin oder her - in der Realpolitik nicht dazu, gemeinsam mit den Europäern oder Amerikanern in den Krieg zu ziehen. Das tat die Türkei zudem nie. Selbst in Afghanistan nicht, wo deren Soldaten sich an Kampfeinsätzen bis heute nicht beteiligen, ebenso wenig im Irak. Jugoslawien stellt hingegen eine Ausnahme dar, der Einsatz hatte vor allem innenpolitische Beweggründe (in der Türkei leben Millionen stramm antiserbisch eingestellte bosniakisch- und albanischstämmige Menschen und türkische Balkanvertriebene).

Genauso wenig wird sich kein Europäer und kein Amerikaner für die türkische Nation jemals aufopfern (wollen), was sich z.B. in der Stationierung der Patriot-Abwehrraketen ausdrückt, die bekanntlich zu weit entfernt sind von der syrischen Grenze, als dass sie eine reale Schutzwirkung für die Grenzbevölkerung entfalten könnten. Sie sind politischer Natur und dienen laut einigen anti-amerikanischen Seiten in erster Linie dem Schutz der Incirlik Air Base. Bekanntlich sind dort im Rahmen der Nuklearen Teilhabe der NATO amerikanische Atombomben gelagert.

Die Mitgliedschaft der Türkei in der NATO ist ein historischer "Deal" zwischen dem Westen und der Türkei. Sie besagt lediglich, dass Ankara Zugang zu modernsten Waffensystemen und politischer Beistand gewährleistet wird. Im Umtausch zu diesen Privilegien garantiert die Türkei, nicht gegen Amerikaner und Europäer zu kämpfen und keine Bündnisse mit echten oder vermeintlichen Feinden des Westens einzugehen.

Immer wieder lese ich, dass in Europa kein Frieden ohne Russland durchsetzbar wäre. Das Problem an dieser Sichtweise ist, dass sie die historische Realität außer Acht lässt. Europa war schon immer im Krieg mit Russland; von Napoleon über Hitler und die Sowjetunion bis Putin - Frieden gab es nie in ganz Europa, aber immerhin in Westeuropa.

Und genau diese scheinbar robustere Friedensordnung im Westen des Kontinents konnte trotz - nicht wegen - Russland aufrecht erhalten werden. Aber sie könnte niemals gegen Russland und gegen die Türkei gesichert werden. Das wissen Amerikaner wie Europäer, deshalb werden sie die Türkei auch niemals fallenlassen. Selbst gegen ihren Willen nicht. Zu wichtig ist das Land in nahezu jeder erdenklichen Rechnung.

Wie ich schon immer sagte: 1/3 des "geopolitischen Kapitals" der Nato steuern die USA, ein weiteres Drittel steuert die Türkei bei, der Rest verteilt sich auf die übrigen Staaten.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von palulu »

Hide 'n Seek » Mo 10. Aug 2015, 23:33 hat geschrieben:
Wieviel Wert die Türkei dem Nato-Bündnis beimisst, entscheiden die Türken.
.
Die Türken halten fast gar nix von der NATO. 70 Prozent der BürgerInnen haben ein schlechtes Bild von ihr, über die Hälfte sogar eine "sehr negative" Meinung von der NATO.
http://www.pewglobal.org/2014/07/30/tur ... report-01/

Wenn Du glaubst, dass irgendwelche deutschen Soldaten in den Tod in die Türkei geschickt würden, falls das Land angegriffen würde, bist Du eben ein wenig naiv.
Demolit

Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Demolit »

palulu » Mo 10. Aug 2015, 23:03 hat geschrieben: Die Türken halten fast gar nix von der NATO. 70 Prozent der BürgerInnen haben ein schlechtes Bild von ihr, über die Hälfte sogar eine "sehr negative" Meinung von der NATO.
http://www.pewglobal.org/2014/07/30/tur ... report-01/

Wenn Du glaubst, dass irgendwelche deutschen Soldaten in den Tod in die Türkei geschickt würden, falls das Land angegriffen würde, bist Du eben ein wenig naiv.
Nun warum soll denn auch die Nato da was tun, wenn die Türkei Nato-Soldaten, die zur Luftsicherung der Türkei entsandt wurden, arschig empfängt....?
Was möchtest du denn uns hier mit deinem Türkentum verkaufen?

echt ;)
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Kardux
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Die Türken halten fast gar nix von der NATO. 70 Prozent der BürgerInnen haben ein schlechtes Bild von ihr, über die Hälfte sogar eine "sehr negative" Meinung von der NATO.
Liegt vielleicht daran das diese 70 % gegen ALLES Nicht- türkische etwas auszusetzen haben.

Ich würde diesen 70 % gerne die Frage stellen, wo die Türkei heute ohne die Nato gewesen wäre...
Hätte sich die Türkei der Sowjetunion anschliessen sollen ? Oder blockfrei bleiben sollen ? Die Türken hatten ihre große Kraft bereits Anfang des 20.Jahrhunderts verloren. Nach dem 1.WK hat nicht viel gefehlt und aus dem einst riesigen Osmanenreich wäre den Türken nur Zentralanatolien geblieben. Die Westtürkei und der Osten wäre verloren gewesen. Dies hat man gerade so abgewendet, natürlich ein "Verdienst" von Atatürk. Aber zu behaupten die Türkei wäre ein gestandener Staat gewesen ist weit von der Realität entfernt. Atatürk war ein sehr fähiger Staatsmann (aus türkischer Sicht) und vor allem ein Realist. Schon vor dem 1. WK erkannte er das es falsch ist wenn das Osmanische Reich sich mit den Deutschen verbündet. Diesen Fehler beging er auch nicht als er die Macht hatte. Die Türkei verhielt sich im 2.WK zunächst neutral um dann gegen Ende des Kriegs sich auf die Seite der Sieger zu stellen.

Die Türkei hatte eigentlich nur zwei Möglichkeiten nach dem 2. Weltkrieg. Entweder blockfrei zu bleiben und somit auf sich alleine gestellt zu sein. Ohne militärische und wirtschaftliche Hilfe zu erhalten. Das war natürlich unrealistisch. Die Türkei war und ist ein rohstoffarmer Staat und zu dieser Zeit gab es auch keine wirkliche türkische Industrie.

Die zweite Möglichkeit war es sich dem Westen zu orientieren. Das tat die Türkei, und es war aus türkischer Sicht richtig.

Sich den Russen anzuschliessen war niemals eine Option für die Türkei. Wie auch ? Russland ist neben Persien der größte Gegner der Türkei. Die Russen haben wie kein zweiter Staat türkische Gebiete erobert und waren mitunter auch der größte Unterstützer der Armenier und Griechen, welche die Türkei zerstückelt hätten.
palulu hat geschrieben:Niemals wird ein türkischer Bürger für das Baltikum in den Krieg ziehen; nie wird ein türkischer Soldat auch nur einen Schuss auf seinen russischen Konterpart abgeben, selbst wenn auf dem Reichstagsgebäude die russische Fahne gehisst würde.


Na na. Warum haben dann türkische Soldaten gegen ihre ethnischen Verwandten, die Koreaner gekämpft ? Türkische Soldaten sind tapfer in Korea gefallen, das haben Sie wohl vergessen. Die Gegner waren Koreaner und Chinesen. Es war der erste Stellvertreterkrieg während des Kalten Kriegs und türkische Soldaten haben nicht nur einen Schuss auf Kommunisten abgegeben.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von palulu »

Kardux » Di 11. Aug 2015, 15:59 hat geschrieben:
Liegt vielleicht daran das diese 70 % gegen ALLES Nicht- türkische etwas auszusetzen haben.

Ich würde diesen 70 % gerne die Frage stellen, wo die Türkei heute ohne die Nato gewesen wäre...
Hätte sich die Türkei der Sowjetunion anschliessen sollen ? Oder blockfrei bleiben sollen ? Die Türken hatten ihre große Kraft bereits Anfang des 20.Jahrhunderts verloren. Nach dem 1.WK hat nicht viel gefehlt und aus dem einst riesigen Osmanenreich wäre den Türken nur Zentralanatolien geblieben. Die Westtürkei und der Osten wäre verloren gewesen. Dies hat man gerade so abgewendet, natürlich ein "Verdienst" von Atatürk. Aber zu behaupten die Türkei wäre ein gestandener Staat gewesen ist weit von der Realität entfernt. Atatürk war ein sehr fähiger Staatsmann (aus türkischer Sicht) und vor allem ein Realist. Schon vor dem 1. WK erkannte er das es falsch ist wenn das Osmanische Reich sich mit den Deutschen verbündet. Diesen Fehler beging er auch nicht als er die Macht hatte. Die Türkei verhielt sich im 2.WK zunächst neutral um dann gegen Ende des Kriegs sich auf die Seite der Sieger zu stellen.

Die Türkei hatte eigentlich nur zwei Möglichkeiten nach dem 2. Weltkrieg. Entweder blockfrei zu bleiben und somit auf sich alleine gestellt zu sein. Ohne militärische und wirtschaftliche Hilfe zu erhalten. Das war natürlich unrealistisch. Die Türkei war und ist ein rohstoffarmer Staat und zu dieser Zeit gab es auch keine wirkliche türkische Industrie.

Die zweite Möglichkeit war es sich dem Westen zu orientieren. Das tat die Türkei, und es war aus türkischer Sicht richtig.

Sich den Russen anzuschliessen war niemals eine Option für die Türkei. Wie auch ? Russland ist neben Persien der größte Gegner der Türkei. Die Russen haben wie kein zweiter Staat türkische Gebiete erobert und waren mitunter auch der größte Unterstützer der Armenier und Griechen, welche die Türkei zerstückelt hätten.


Dann haben wohl europäische oder amerikanische NATO-Gegner ebenfalls etwas gegen "ALLES Nicht- türkische". ;)

Das türkische Volks ist eben souverän[er als andere]. Egal wie zerstritten, polemisiert und hasserfüllt man untereinander ist, das islamische, nationalistische, linke und kemalistische Lager ist sich weitestgehend einig darüber, dass die NATO respektive USA kein friedfertiges/r Bündnis/Staat ist/sind.

Eine grundlegende Neutralität wäre m.E. das Beste für die Türkei. Allerdings nur nach Lösung des PKK-Konflikts möglich, nicht vorher.
Na na. Warum haben dann türkische Soldaten gegen ihre ethnischen Verwandten, die Koreaner gekämpft ? Türkische Soldaten sind tapfer in Korea gefallen, das haben Sie wohl vergessen. Die Gegner waren Koreaner und Chinesen. Es war der erste Stellvertreterkrieg während des Kalten Kriegs und türkische Soldaten haben nicht nur einen Schuss auf Kommunisten abgegeben.
Die "ethnischen Verwandten" waren/sind laut türk. Nationalisten Koreaner - aber vor allem die des Südens, die sich ihrer Identität bewusst waren, nicht der rote Dreck aus dem Norden. Die Entscheidung zur Teilnahme an diesem Krieg und die extreme Popularität Koreas im türkischen Volk waren innenpolitische Motive, die mit außenpolitischen (NATO-Mitgliedschaft) in diesem Fall korrespondierten, die Beweggründe weisen also Parallelen mit dem Einsatz im Jugo-Krieg auf - und das ist es, was ich sage: sie nehmen nur dann Teil an NATO-Aktionen, wenn sie sich einen Vorteil erhoffen (so auch in Libyen), andernfalls nicht oder nur um Augenwischerei zu betreiben.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von GrünLinker »

palulu » Mi 12. Aug 2015, 00:40 hat geschrieben:Allerdings nur nach Lösung des PKK-Konflikts möglich, nicht vorher.
Warum?
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von GrünLinker »

Unterm Strich denke, ich ist es das Beste wenn die Türkei das Bündnis verläasst.
Ist von den amis ein grober Fehler mit der Türkei zusammenzuarbeiten.

Da wird 100% nichts Gutes bei rauskommen.

Wenn die Amis alleine agieren würde, dann ja. Die Türken werden den Amis in den Rücken fallen.

unkoordinierte Aktionen, Türken werden sich nicht an Absprachen halten, dadurch Operationen gefährden, die die AMIS alleine besser durchgezogen hätten. Hey, die die Kurden allein besser durchgezogen hätten.

100% - bei der Aktion kommt nur Scheiße raus.


zumal die Türkei Al Nusra unterstützt, die einfach IS II sind. Wie hohl die AMIS sind.

Die Türkei wird einer der Akteure im nächsten größeren Konflikt sein.
Aber nicht auf Seite der NATO.
Zuletzt geändert von GrünLinker am Mi 12. Aug 2015, 03:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Dann haben wohl europäische oder amerikanische NATO-Gegner ebenfalls etwas gegen "ALLES Nicht- türkische".
Ich glaube Sie missverstehen die Lage. Die europäischen bzw. amerikanischen NATO- Gegner sind in erster Linie Pazifisten. Sie sehen in der NATO eine destabilisierende Institution welches ihre Staaten in Kriege verwickelt wovon nur die Waffenindustrie oder Ölindustrie profitiert. Das ist das Anliegen der NATO- Gegner im Westen.

Die NATO- Gegner in der Türkei hingegen sind alles andere als Pazifisten. Ihr Misstrauen gegenüber der NATO, der EU, USA, Israel, den Griechen und Armeniern, Kurden, etc. ist nur ein Ausdruck ihres übertriebenen Nationalismus. Man sieht sich weiterhin als heimliche Supermacht und möchte vollständig unabhängig sein.
Sie schreiben selbst:
palulu hat geschrieben:Das türkische Volks ist eben souverän[er als andere]. Egal wie zerstritten, polemisiert und hasserfüllt man untereinander ist, das islamische, nationalistische, linke und kemalistische Lager ist sich weitestgehend einig darüber, dass die NATO respektive USA kein friedfertiges/r Bündnis/Staat ist/sind.
Das zeigt doch in welcher Scheinwelt Sie und Ihresgleichen leben. Das türkische Volk ist vielleicht souveräner als einige andere Völker (die Kurden z.B.) aber es kann nicht wirklich als souverän bezeichnet werden. Die Türkei ist keine Weltmacht und sie ist sowohl wirtschaftlich als auch politisch von anderen Staaten abhängig. Das Problem ist das die Türkei das Osmanische Reich noch immer nicht überwunden hat. Der Trend zur osmanischen Nostalgie ist deutlich erkennbar in der türkischen Gesellschaft und genau das macht sich Erdogan zunutze.

Ich stimme Ihnen zu das die Türken untereinander, egal wie zerstritten sie sind, zusammen halten, sobald es um aussenpolitische Themen geht. Speziell was die Kolonisierung Nordkurdistans betrifft, halten alle Türken fest zusammen. Der Hass auf kurdisches Selbstbestimmungsrecht oder die Leugnung des Armeniergenozids ist quasi ein Schmelzpunkt in der türkischen Gesellschaft.
palulu hat geschrieben:Eine grundlegende Neutralität wäre m.E. das Beste für die Türkei. Allerdings nur nach Lösung des PKK-Konflikts möglich, nicht vorher.
Ja, schon klar. Denn ohne eure NATO- Partner hättet ihr auch kaum Abdullah Öcalan fassen können und ob die türkische Armee ihr heutiges Waffenarsenal angehäuft hätte - ich bezweifel es. Und ob JITEM oder die türkischen Tim Özel ohne Gladio und den Mossad so "gut ausgebildet" wären, nun das bezweifel ich ebenfalls. Sie tun so als ob die Türkei nur gegeben hätte und dafür nichts bekommen hätte. Die Argumentation höre ich oft bei ihren Landsleuten, speziell bei den Deutschland- Türken.
palulu hat geschrieben:Die "ethnischen Verwandten" waren/sind laut türk. Nationalisten Koreaner - aber vor allem die des Südens, die sich ihrer Identität bewusst waren, nicht der rote Dreck aus dem Norden.
Koreanisch zählt laut sehr vielen Linguisten genauso wie Türkisch zur altaischen Sprachfamilie. Und beide Völker behaupten von den Mongolen abzustammen.

Und es gibt ethnisch gesehen keinen Unterschied zwischen Nord- und Südkoreanern. Ob roter Dreck oder nicht, die Türken haben hier gegen ethnisch weit entfernte Verwandte gekämpft.
palulu hat geschrieben:Die Entscheidung zur Teilnahme an diesem Krieg und die extreme Popularität Koreas im türkischen Volk waren innenpolitische Motive, die mit außenpolitischen (NATO-Mitgliedschaft) in diesem Fall korrespondierten, die Beweggründe weisen also Parallelen mit dem Einsatz im Jugo-Krieg auf - und das ist es, was ich sage: sie nehmen nur dann Teil an NATO-Aktionen, wenn sie sich einen Vorteil erhoffen (so auch in Libyen), andernfalls nicht oder nur um Augenwischerei zu betreiben.
Welchen Vorteil hatte denn der Korea- Krieg für die Türken ? Gibt es etwa türkische Interessen in Korea ? Nein. Die Türkei hat dem Westen einen guten Dienst erwiesen und wurde dafür ja auch entlohnt.

Das die Türkei nur nach seinen Interessen handelt ist klar, aber der Türkei wurden sehr viele Grenzen aufgezeigt. Der 3. Golfkrieg und die Weigerung der Türkei sich am Krieg zu beteiligen sind der beste Beweis. Der Syrienkonflikt ist ebenfalls ein gutes Beispiel.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von GrünLinker »

Deutschland zieht Patriots ab.
Zudem wurden im parlament Vorschläge unterbreitet, keine West-technik mehr an die Türkei zu liefern.


Ein sehr guter Vorschlag, wenn man die aktuelle Haltung der Türkei bedenkt, das das NATO Bündnis nur dazu gut, sei, das die NATO der Türkei Waffen liefert und die Türken im Gegenzug den Westen nicht angreifen.

Zudem is die Türkei als Verbündeter der Terrormiliz IS als Verbündeter nicht mehr tragbar. imo.
Die Mitgliedschaft der Türkei in der NATO ist ein historischer "Deal" zwischen dem Westen und der Türkei. Sie besagt lediglich, dass Ankara Zugang zu modernsten Waffensystemen und politischer Beistand gewährleistet wird. Im Umtausch zu diesen Privilegien garantiert die Türkei, nicht gegen Amerikaner und Europäer zu kämpfen und keine Bündnisse mit echten oder vermeintlichen Feinden des Westens einzugehen.
So ein absurdes Selbstverständnis. Der Westen soll liefern und die Türkei macht dafür nichts.
haha, das glauben die Straßenkriminellen hierzulande auch, das so ein guter Deal aussieht.

Eine Partnerschaft unter Waffenbrüdern funktioniert jedoch anders. Eine gemeinsame Haltung ist die Basis.
Zuletzt geändert von GrünLinker am Sa 15. Aug 2015, 15:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Cat with a whip
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Nato Artikel 5

Beitrag von Cat with a whip »

Nato Artikel 5
"Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen wird; sie vereinbaren daher, dass im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien, die angegriffen werden, Beistand leistet, indem jede von ihnen unverzüglich für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Parteien die Maßnahmen, einschließlich der Anwendung von Waffengewalt, trifft, die sie für erforderlich erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets wiederherzustellen und zu erhalten."
Entgegen anderslautenden Meldungen ist das neue IS-Video aber nicht die erste Drohung der Dschihadisten, „Istanbul zu befreien“. Bereits im August 2014 publizierte der IS einen „Eroberungsplan“ im Internet, auf der die Türkei nebst Istanbul als Teil des „Kalifats“ ausgewiesen war. Im selben Monat forderte ein IS-Pressesprecher namens Abu Mosa im US-Sender Vice News die Türkei ultimativ auf, mehr Wasser durch den Euphrat zu leiten und drohte, dass der IS andernfalls Istanbul „befreien“ werde. Vor zwei Monaten publizierte der IS bereits ein Internet-Magazin in türkischer Sprache, dessen Titelgeschichte „Die Eroberung Konstantinopels“ zur erneuten islamischen Übernahme der türkischen Metropole Istanbul aufforderte. Vor einem Monat versammelten sich dann bereits zum zweiten Mal am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan rund tausend IS-Anhänger in einem Wäldchen des östlichen Istanbuler Vororts Ömerli, wo sie ein türkischer IS-Anführer zum Krieg gegen den Staat aufrief.
http://www.fr-online.de/home/1472778,1472778.html

Täglich grüßt das Murmeltier. Propagandazikus am laufenden Band. Nunja, die Kasper brachten das ja nun schon zig mal. Für einen Bündnisfall muß da schon ernsthaft die Türkei angegriffen werden und in Bedrängnis sein.

Die realen Verhältnisse liegen so: Derzeit haut gemäß UN art. 51 die Türkei noch dem IS gut auf den Pelz denn umgekehrt. Und daher erstmal nix groß Mobilmachung.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Kardux »

Cat with a whip hat geschrieben:Derzeit haut gemäß UN art. 51 die Türkei noch dem IS gut auf den Pelz denn umgekehrt. Und daher erstmal nix groß Mobilmachung.
Wirklich, tut sie das ?
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Cat with a whip
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Cat with a whip »

Lesen sie halt Zeitung.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Kardux »

Cat with a whip hat geschrieben:Lesen sie halt Zeitung.
Ich schätze mal Sie lesen gerne die Bild, habe ich Recht ?
Teile der SPD sowie Grüne und Linkspartei werfen dem türkischen Präsidenten Recep Tayip Erdogan vor, er benutze den Kampf gegen ISIS nur als Vorwand, um den Konflikt mit der PKK zu eskalieren. Damit wolle er bei möglichen Neuwahlen in der Türkei profitieren.
http://www.bild.de/politik/ausland/rece ... .bild.html

Tatsache ist, das die Türkei dem IS eben nicht gut auf den Pelz haut. Die Türkei übt lediglich Alibi- Angriffe auf den IS aus.

Und überhaupt, um die Türkei brauchen Sie sich keine Sorgen machen, zumindest was den IS betrifft, das weiß auch die Nato und speziell auch Deutschland.
Die Bundesregierung will die "Patriot"-Abwehrsysteme, die den Süden der Türkei vor Raketenangriffen aus Syrien schützen sollen, demnächst abziehen. Seit Beginn des Einsatzes gab es schlicht keine Verwendung für die "Patriots".
http://www.n-tv.de/politik/Deutschland- ... 27631.html

Und das hat Deutschland auch durchgezogen:
http://www.heute.de/nato-mission-beende ... 21348.html

Hören Sie sich an, was Bettina Schausten zu sagen hat.
Zuletzt geändert von Kardux am Sa 22. Aug 2015, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Cat with a whip »

Kardux » Sa 22. Aug 2015, 19:32 hat geschrieben:
Ich schätze mal Sie lesen gerne die Bild, habe ich Recht ?
Nein.
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von King Kong 2006 »

Die IS soll einen türkischen Soldaten entführt haben. Zudem wirft der IS Erdogan Verrat vor.
Kämpfer des "Islamischen Staats" haben laut einem Medienbericht einen türkischen Soldaten in ihrer Gewalt. Die Türkei hatte sich vergangene Woche vollständig der US-geführten Allianz gegen die Terrormiliz angeschlossen.

Der IS bezichtigte Präsident Recep Tayyip Erdogan des Verrats und rief die Türken in einem Video zum Aufstand gegen ihn auf.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 51612.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Ferit
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Re: Nato Artikel 4

Beitrag von Ferit »

King Kong 2006 » So 6. Sep 2015, 10:12 hat geschrieben:Die IS soll einen türkischen Soldaten entführt haben. Zudem wirft der IS Erdogan Verrat vor.
Die deutsche Presse wirft dem Präsidenten IS-Unterstützung vor, wohingegen der IS seinen Tod fordert. Schon skurril, ne? :D
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