AKP verliert absolute Mehrheit

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Demolit

Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Demolit »

Kurz..

Kennen wir in D sehr gut..Methoden wie zu Beginn der NS Zeit:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 61054.html

Zu denken geben sollte, das wir in D viele Halbmondfähnchenschwinger uns rein gezogen haben. Auch hier.
Marie-Luise

Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Marie-Luise »

Demolit » Mi 4. Nov 2015, 17:01 hat geschrieben:Kurz..

Kennen wir in D sehr gut..Methoden wie zu Beginn der NS Zeit:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 61054.html

Zu denken geben sollte, das wir in D viele Halbmondfähnchenschwinger uns rein gezogen haben. Auch hier.
Diese Künstler werden entweder nicht mehr lange leben oder im Gefängnis landen.

Der Armee wurden derart die Zähne gezogen, dass ich auch einen Putsch für unwahrscheinlich halte.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Jekyll »

Marie-Luise » Mi 4. Nov 2015, 17:12 hat geschrieben:Der Armee wurden derart die Zähne gezogen, dass ich auch einen Putsch für unwahrscheinlich halte.
Und das ist gut so. Eine Chance für die Zivilgesellschaft, dafür weniger für Militarismus, wie dieser vor Erdogan-Ära gang und gäbe war.

Marie, du bist in eine Diktatur hineingeboren sagtest du mal?
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von JFK »

Marie-Luise » Mi 4. Nov 2015, 18:12 hat geschrieben:
Diese Künstler werden entweder nicht mehr lange leben oder im Gefängnis landen.

Der Armee wurden derart die Zähne gezogen, dass ich auch einen Putsch für unwahrscheinlich halte.
Volksverhetzung ist kein Kavaliersdelikt, aber wenn erzähle ich das.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Und das ist gut so. Eine Chance für die Zivilgesellschaft, dafür weniger für Militarismus, wie dieser vor Erdogan-Ära gang und gäbe war.
Achso, Erdogan fördert Pazifismus :?
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Jekyll »

Kardux » Mi 4. Nov 2015, 20:24 hat geschrieben:Achso, Erdogan fördert Pazifismus :?
Nicht durchdrehen. Es muss heißen: Erdogan fördert die Zivilgesellschaft, weil er die Militärs in die Schranken weist.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

Jekyll » Mi 4. Nov 2015, 23:54 hat geschrieben:Nicht durchdrehen. Es muss heißen: Erdogan fördert die Zivilgesellschaft, weil er die Militärs in die Schranken weist.
Erdogan hat lediglich die Macht der Militärs an sich gerissen. Ich persönlich drückte Erdogan die Daumen während seinem Machtkampf mit den Militärs, aber wirklich vertraut hab ich ihm nie. Und er hat gezeigt weshalb...

Wenn Erdogan die Wirtschaft, die Zivilgesellschaft der Türkei gefördert hätte, dann hätte er sich erstmal nicht in den Arabischen Frühling eingemischt. Und als sowohl die Kurden im Irak als auch in Syrien arg bedroht waren vom IS hat Erdogan eine historische Chance verpasst, kurdische Herzen für sich zu gewinnen. So würde der Friedensprozess mit den Kurden weiterhin bestehen und man hätte wohl sogar der PKK den Wind aus den Segeln genommen, natürlich auf eine friedliche Art und Weise. Aber all das ist nicht mehr gegeben, sogar die vielen kurdischen Erdogan- Sympathisanten im Nordirak (und die gab es vor dem IS- Konflikt wirklich zuhauf !) sind mittlerweile ein wenig verhalten. Sie sind zwar weiterhin Gegner der PKK und bevorzugen Erdogan, aber wirkliches Vertrauen in Erdogan ist da nicht mehr gegeben. Als der IS vor den Toren Erbils stand hat Erdogan gezeigt das die Türkei noch immer nicht bereit ist mit den Kurden ein neues, freundschaftliches und friedliches Kapitel aufzuschlagen, stattdessen wurde sogar noch der IS unterstützt. Ich für meinen Teil bin jemand der die kurdischen Erdogan- Sympathisanten immer wieder daran erinnert. Erdogan hat vieles gefödert, aber gewiss nicht die Zivilgesellschaft, denn dazu gehören nunmal auch die Kurden im eigenen Land aber auch die vielen säkularen Türken.
Zuletzt geändert von Kardux am Fr 6. Nov 2015, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Mirrorside »

Kardux » Mi 4. Nov 2015, 14:16 hat geschrieben:
Werter Forentroll, die Kurden haben sich entschieden, zumindest mehrheitlich, sich nicht assimilieren zu lassen. Es war das türkische Volk, geführt von Atatürk, welches die Kurden konsequent leugnete. Das pfui können Sie sich selber und ihrem imperialistischen Volk zuschreiben, die Kurden wollen nicht dasselbe Schicksal wie die Lazen oder Tscherkessen tragen, wir lassen uns nicht assimilieren.



Was ich kapiere ist, das die Kurden ein eigenständiges Volk sind. Wenn Sie das wissenschaftlich widerlegen können, dann nur zu...

Wer redet denn von Assimilieren? Grade wo in letzter Zeit die Sprache und Kultur der Kurden durch unsere Steuergelder subventioniert wird. Wann wurden die Lazen assimiliert? Der Wille zu einem Miteinanderleben ist keine Assimilation. Gerade die Lazische Kultur und Identität ist weit beliebt und anerkannt. Sobald die PKK weg ist, wird auch die kurdische Identität diesen Status der vollen Anerkennung geniessen. Ich möchte noch einmal daran erinnern das rassistische Bestrebungen in der Türkei niemanden in die Zukunft tragen wird. Wer anders denkt, wird mit dem rechten belehrt. Eines Tages wirst auch du die türkische Fahne schwenken und sagen das du ein glücklicher Kurde des Türkischen Volkes bist. Entspanne dich einfach, lass es raus von dir (koyver gitsin) :)

MFG Mirrorside
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

Mirrorside hat geschrieben:Gerade die Lazische Kultur und Identität ist weit beliebt und anerkannt.
Und existiert nicht mehr...

Welcher Laze spricht noch seine Muttersprache, außer der älteren Generation doch kaum jemand ! Wen wollen Sie denn für blöd verkaufen ?
Mirrorside hat geschrieben:Ich möchte noch einmal daran erinnern das rassistische Bestrebungen in der Türkei niemanden in die Zukunft tragen wird. Wer anders denkt, wird mit dem rechten belehrt.
Ja, die Türkei und die Türken haben keinen Erfolg mit ihrem Rassismus gegenüber den Kurden, da stimme ich Ihnen zu.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von JFK »

Kardux » Fr 6. Nov 2015, 22:10 hat geschrieben:
Und existiert nicht mehr...

Welcher Laze spricht noch seine Muttersprache, außer der älteren Generation doch kaum jemand ! Wen wollen Sie denn für blöd verkaufen ?



Ja, die Türkei und die Türken haben keinen Erfolg mit ihrem Rassismus gegenüber den Kurden, da stimme ich Ihnen zu.
Meine Frau spricht Lazisch, ihre Familie und das Ganze Dorf in ihrer Heimat (Pazar-Rize)

Also stimmt das so nicht.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Ferit »

JFK » Fr 6. Nov 2015, 22:22 hat geschrieben:
Meine Frau spricht Lazisch, ihre Familie und das Ganze Dorf in ihrer Heimat (Pazar-Rize)

Also stimmt das so nicht.
Ich habe auch eine Freundin aus München, die aus Rize kommt. Sie sprechen zu Hause auch Lazisch. Ich wünschte, ich könnte es auch!
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

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Ein wissenschaftlicher Artikel von Assist. Prof. Dr. Ayşe Serdar, Dozentin für Soziologie an der Technischen Universität Istanbul:
The Assimilation of Lazes
As natives of the coastal part of North-eastern Anatolia, Lazes became subjected to the Ottoman State by the late 15th century. After the conquest, Lazes
converted from Orthodox Christianity to Sunni Islam. Laz language is part of the Southern-Caucasian language group. Today Lazes live in the eastern coastal edge of North Eastern Black Sea region, in a couple of Western provinces (in Marmara and Western Black sea regions), whose ancestors migrated to the West due to the Russo-Ottoman war of 1878. Many Lazes also migrated to the towns -especially to Istanbul. The forced assimilation policies resulted with a considerable success on Laz population. Most of the Lazes who are now middle aged say that when they were first time at school they did not know any Turkish at all. Speaking Laz language was forbidden, even if teachers themselves were local Lazes. Schools used to have so-called “Punishing Laz Language Speakers” group. These were Laz students who were in charge of informing teachers about their class mates whenever someone speaks it. Many of those children later chose not communicate with their children in Laz language. Due to the fact that native Laz language speakers are likely to have a particular Turkish accent, parents who wish that their children achieve better than they did, might have preferred to communicate with their children only in Turkish. Laz parents believed that “there is no benefit of speaking Laz language”; “it would harm their Turkish accent”. Concerns regarding social mobility through education system and job market played a role too. Given the fact that Laz language did not have a written tradition, or any type of official recognition, not mentioned in any text book, it did not have the same status and respect that Turkish had.

At present according to UNESCO, Laz language is at “critically endangered” situation that means “the youngest speakers are grandparents and older, and they speak the language partially and infrequently”. Within the last forty years, Laz language speaking among the younger generations has become alarmingly low. Even some Laz activists think that it might completely disappear within the next thirty years. We can today say that the more the state penetrated into the area, the less Laz language has been spoken.

Young generations and children who speak it are almost only those who live in more isolated villages. The state penetrated through both institutions and market forces. Bellér-Hann and Hann argue that state-sponsored tea cultivation in Rize and Artvin provinces -where there is a Laz majority in some towns- integrated the North Eastern periphery of Turkey into the national community. After the 1950s, rural Lazes became very quickly middle classes thanks to the state subsidies. Bellér-Hann and Hann argue that social mobility achievable through education and economic integration were two pillars of the assimilation of the “Turkish periphery”. The mountainous topographical characteristics and rainy climate of Laz region do not offer much land for cultivation and allows scattered housing. According to frequently articulated Laz self-image, the topography gives them a specific humour, makes them survivors and develops their ability of adaptation. Survival and adaptation habits of small Laz community coalesced with a nation-state policy which was integrative towards non-Turks (of Muslims), only if they were enthusiastic to adopt the Turkish language, culture and state ideology. Lazes by and large acknowledged this invitation. Lazes seem not to be concerned about considering themselves as a separate ethnic group demanding distinctive political and cultural rights. Although they know that their mother tongue is not Turkish, for them, this is not a conflict with feeling themselves as Turks. Lazness is a “distinctive” and “unique” identity characterized by a peculiar humour strongly attached to a native territory, which is a part of Turkish homeland and characterized by Turkish nation. As the Laz identity is not strictly conditioned to Laz language, Lazes gave up speaking it to avoid becoming a “subordinate other”, and escaped the heavy cost of resistance, unlike Kurds. In contrast to the fact that Laz language faces the threat of extinction, in the last decade, Laz music has become popular among the urban youth. It has been modernized by several youth bands and musicians, which suddenly has made Lazness a popular cultural asset. In the streets or squares of Istanbul, it is not a very rare thing to come across dancing people with Laz music. This confirms an increasing visibility of Lazness as an apolitical entertaining identity.

There is a remarkable contrast between the sympathy towards Laz language of songs and the resistance and intolerance against a possibility of Laz language courses in schools. That is the contrast between an apolitical multiculturalism that does not pose any threat to the fundamentals of the state and a politicized debate, mother tongue education.
https://www.inter-disciplinary.net/at-t ... bpaper.pdf

Ein wissenschaftlicher Artikel mit Quellen ist halt ein Unterschied zu angeblichen Einzelfällen (meine Frau so und so, ich hatte mal eine Freudin, etc.)...

Die Lazen sehen diese Assimilation auch nicht als etwas Negatives an, sie haben sich damit abgefunden, das heißt aber nicht das andere Völker es ihnen gleich tun werden. Die Kurden zumindest tun es nicht !
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Ferit »

Die Kurden... Welche der neuiranischen Dialekte schwebt euch denn für euer Kurdistan eigentlich vor?
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von palulu »

Ferit » Sa 7. Nov 2015, 22:13 hat geschrieben:Die Kurden... Welche der neuiranischen Dialekte schwebt euch denn für euer Kurdistan eigentlich vor?
Natürlich redet er Blödsinn. Millionen von KurdInnen haben sich bereits entschieden, Türkisch Kurdisch vorzuziehen. Die Leute glauben immer, ich würde aus einer nationalistischen Position heraus argumentieren, wenn ich darauf hinweise, dass Kurdisch im Moment seinen Zenit in der Türkei erreicht hat. Hunderttausende von kurdischen Jugendlichen sprechen mehr schlecht als recht oder gar nicht mehr Kurdisch, die die Väter und Mütter der nächsten Generation sein werden. Ich weiß nicht, ob wir lange genug leben werden, um das noch zu erleben. Aber die Kurdischkenntnisse werden in den nächsten 30 bis 50 Jahren signifikant schlecht(er) werden. Schon jetzt ist der Unterschied zwischen einem unter zwanzigjährigen Türken und Kurden aus West und Ost weniger der basale Wortschatz oder Grammatikkenntnisse der türkischen Sprache, sondern vielmehr die dialektische Einfärbung, die mit jeder Generation etwas mehr "herausgewaschen" wird.

Ich bin bei Gott kein PKK-Heini, aber ich stimme mit ihr in einem Punkt überein: es hat sich ein historisches Zeitfenster im Augenblick eröffnet, das entweder von KurdInnen genutzt wird oder aber ihre Zukunft auf viele Generationen hin in Stein meißeln wird.

Schau dir doch Wales und Schottland an. Wer spricht da wirklich noch die Muttersprache? Es gibt viele Beispiele, die dies belegen. Immer ist die Wirtschaftssprache eines Landes ausschlaggebend, selbst Hong Konger Jugendliche sprechen in Teilen besser Englisch als Chinesisch.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

Ferit » Sa 7. Nov 2015, 22:13 hat geschrieben:Die Kurden... Welche der neuiranischen Dialekte schwebt euch denn für euer Kurdistan eigentlich vor?
Oh, ein "Linguistik". Neuiranische Dialekte :D

Sie bilden sich sehr viel auf Türkisch ein. Weshalb eigentlich ? Und das frage ich aus einem linguistischen Standpunkt heraus.
palulu hat geschrieben:Die Leute glauben immer, ich würde aus einer nationalistischen Position heraus argumentieren
Komisch, das die Leute immer so von Ihnen denken, wo Sie doch so eine vorbildlich liberale Einstellung haben.
palulu hat geschrieben:wenn ich darauf hinweise, dass Kurdisch im Moment seinen Zenit in der Türkei erreicht hat
Welchen Zenit ? Südkurdistan wird irgendwann in Zukunft unabhängig (meinte sogar Ilker Basbug) und Westkurdistan baut immer mehr seine Autonomie aus. Das ist alles erst der Anfang der kurdischen Unabhängigkeit. Nordkurdistan ist und bleibt das sogenannte "Muttergebiet" bzw. das Herzstück Kurdistans, wegen der großen Fläche und Bevölkerung. Die Erfolge der Kurden aus den anderen Teilen beflügeln die Nordkurden, das ist eine Tatsache. Genau deshalb meinte auch Erdogan das man einen neuen "Nordirak" in Nordsyrien nicht tolerieren kann. Es hat die Türkei schon jede Menge Überwindung gekostet normale Beziehungen zu Südkurdistan aufzunehmen. Es zeigt eben das man vor der Entwicklung der Kurden im eigenen Land Angst hat. Und so ist das auch. Auch wenn die HDP an Stimmen eingebüßt hat ist es weiterhin ein großer Erfolg das die Kurden nun erstmals in der Geschichte der türkischen Republik offiziell die 10 % Hürde gepackt haben. Die kurdische Sprache gewinnt immer mehr an Bedeutung im Südosten des Landes und auch die PKK distanziert sich immer mehr vom Türkischen als interne Verkehrssprache.

Die Kurden haben sich gegen das Schicksal von Bosniaken, Albanern, Lazen, Tscherkessen entschieden, Kurdisch und die kurdische Kultur werden nicht aufgegeben.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Jekyll »

Kardux » Sa 7. Nov 2015, 23:07 hat geschrieben:Oh, ein "Linguistik". Neuiranische Dialekte :D

Sie bilden sich sehr viel auf Türkisch ein. Weshalb eigentlich ? Und das frage ich aus einem linguistischen Standpunkt heraus.
Führen wir jetzt auch auf linguistischer Ebene Krieg?
Welchen Zenit ? Südkurdistan wird irgendwann in Zukunft unabhängig (meinte sogar Ilker Basbug) und Westkurdistan baut immer mehr seine Autonomie aus. Das ist alles erst der Anfang der kurdischen Unabhängigkeit. Nordkurdistan ist und bleibt das sogenannte "Muttergebiet" bzw. das Herzstück Kurdistans, wegen der großen Fläche und Bevölkerung. Die Erfolge der Kurden aus den anderen Teilen beflügeln die Nordkurden, das ist eine Tatsache. Genau deshalb meinte auch Erdogan das man einen neuen "Nordirak" in Nordsyrien nicht tolerieren kann. Es hat die Türkei schon jede Menge Überwindung gekostet normale Beziehungen zu Südkurdistan aufzunehmen. Es zeigt eben das man vor der Entwicklung der Kurden im eigenen Land Angst hat. Und so ist das auch. Auch wenn die HDP an Stimmen eingebüßt hat ist es weiterhin ein großer Erfolg das die Kurden nun erstmals in der Geschichte der türkischen Republik offiziell die 10 % Hürde gepackt haben. Die kurdische Sprache gewinnt immer mehr an Bedeutung im Südosten des Landes und auch die PKK distanziert sich immer mehr vom Türkischen als interne Verkehrssprache.
Dann muss man der türkischen Position in der Kurdensache Verständnis und Sympathie entgegenbringen. So wie Sie die Situation darstellen, ist die Haltung der Türkei in dieser Angelegenheit absolut gerechtfertigt (welche Regierung sieht schon tatenlos zu, wie das eigene Territorium Gefahr läuft sich aufzulösen).
Die Kurden haben sich gegen das Schicksal von Bosniaken, Albanern, Lazen, Tscherkessen entschieden, Kurdisch und die kurdische Kultur werden nicht aufgegeben.
Mit "die Kurden" meinen Sie sicherlich lediglich deren militante Angehörige (PKK etc.). Progressiv denkende Bürger haben den Sprung in die Moderne längst geschafft, die Ewiggestrigen während dessen führen ihren Kampf gegen die Windmühlen fort. Das ist das traurige Schicksal, für das sich die militanten Kurden (nicht zu verwechseln mit "den" Kurden) bedauerlicherweise zu ihrem eigenen Unglück entschieden haben. Tragisch.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von palulu »

Kardux » So 8. Nov 2015, 00:07 hat geschrieben:
Oh, ein "Linguistik". Neuiranische Dialekte :D

Sie bilden sich sehr viel auf Türkisch ein. Weshalb eigentlich ? Und das frage ich aus einem linguistischen Standpunkt heraus.



Komisch, das die Leute immer so von Ihnen denken, wo Sie doch so eine vorbildlich liberale Einstellung haben.



Welchen Zenit ? Südkurdistan wird irgendwann in Zukunft unabhängig (meinte sogar Ilker Basbug) und Westkurdistan baut immer mehr seine Autonomie aus. Das ist alles erst der Anfang der kurdischen Unabhängigkeit. Nordkurdistan ist und bleibt das sogenannte "Muttergebiet" bzw. das Herzstück Kurdistans, wegen der großen Fläche und Bevölkerung. Die Erfolge der Kurden aus den anderen Teilen beflügeln die Nordkurden, das ist eine Tatsache. Genau deshalb meinte auch Erdogan das man einen neuen "Nordirak" in Nordsyrien nicht tolerieren kann. Es hat die Türkei schon jede Menge Überwindung gekostet normale Beziehungen zu Südkurdistan aufzunehmen. Es zeigt eben das man vor der Entwicklung der Kurden im eigenen Land Angst hat. Und so ist das auch. Auch wenn die HDP an Stimmen eingebüßt hat ist es weiterhin ein großer Erfolg das die Kurden nun erstmals in der Geschichte der türkischen Republik offiziell die 10 % Hürde gepackt haben. Die kurdische Sprache gewinnt immer mehr an Bedeutung im Südosten des Landes und auch die PKK distanziert sich immer mehr vom Türkischen als interne Verkehrssprache.

Die Kurden haben sich gegen das Schicksal von Bosniaken, Albanern, Lazen, Tscherkessen entschieden, Kurdisch und die kurdische Kultur werden nicht aufgegeben.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Ferit »

Kardux » So 8. Nov 2015, 00:07 hat geschrieben:
Oh, ein "Linguistik". Neuiranische Dialekte :D

Sie bilden sich sehr viel auf Türkisch ein. Weshalb eigentlich ? Und das frage ich aus einem linguistischen Standpunkt heraus.
Ja, neuriranische Dialekte. Es gibt kein "Kurdisch". Welchen neuiranischen Dialekt sprichst du denn?

An Türkisch führt in der Türkei kein Weg vorbei, und Millionen Kurdischstämmige sprechen besser Türkisch als das was du als "Kurdisch" bezeichnet hast. Nur Ewiggestrige wie du pochen darauf, dass die Kurdischstämmigen in der Türkei statt Türkisch sog. "Kurdisch" lernen sollen.
Zuletzt geändert von Ferit am So 8. Nov 2015, 03:45, insgesamt 2-mal geändert.
Demolit

Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Demolit »

Jekyll » So 8. Nov 2015, 00:26 hat geschrieben:Führen wir jetzt auch auf linguistischer Ebene Krieg?

Dann muss man der türkischen Position in der Kurdensache Verständnis und Sympathie entgegenbringen. So wie Sie die Situation darstellen, ist die Haltung der Türkei in dieser Angelegenheit absolut gerechtfertigt (welche Regierung sieht schon tatenlos zu, wie das eigene Territorium Gefahr läuft sich aufzulösen).

Mit "die Kurden" meinen Sie sicherlich lediglich deren militante Angehörige (PKK etc.). Progressiv denkende Bürger haben den Sprung in die Moderne längst geschafft, die Ewiggestrigen während dessen führen ihren Kampf gegen die Windmühlen fort. Das ist das traurige Schicksal, für das sich die militanten Kurden (nicht zu verwechseln mit "den" Kurden) bedauerlicherweise zu ihrem eigenen Unglück entschieden haben. Tragisch.
kurz

Finde es eher tragisch, dass ein eitler Buchhalter den Friedensprozess, der am Anfang stand um die Türkei in sich zu befrieden, aus Machtkalkül aufkündigt um sich eine besser Machtposition zu erbomben.

Neues Selbstbewusstsein fußend auf dem alten Minderwertigkeitskomplex.

echt ;)
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von JFK »

Kardux » Sa 7. Nov 2015, 07:15 hat geschrieben:Ein wissenschaftlicher Artikel von Assist. Prof. Dr. Ayşe Serdar, Dozentin für Soziologie an der Technischen Universität Istanbul:


https://www.inter-disciplinary.net/at-t ... bpaper.pdf

Ein wissenschaftlicher Artikel mit Quellen ist halt ein Unterschied zu angeblichen Einzelfällen (meine Frau so und so, ich hatte mal eine Freudin, etc.)...

Die Lazen sehen diese Assimilation auch nicht als etwas Negatives an, sie haben sich damit abgefunden, das heißt aber nicht das andere Völker es ihnen gleich tun werden. Die Kurden zumindest tun es nicht !

Es sind nicht nur Einzelfälle

Hier von Wiki:
Regional wird die Sprache in Rize, Samsun, Trabzon, Tonya, Pazar (Atina), Ardeşen (Artaşeni), Çamlıhemşin (Vijadibi), Fındıklı (Viзe), Arhavi (Arxabi), Hopa (Xopa) und Borçka gesprochen. Durch die Migration der Lasen gibt es auch Sprecher in Dörfern der Provinzen Artvin, Bartın, Zonguldak, Sakarya, Kocaeli, Bolu. In Georgien wird Lasisch in Adscharien gesprochen. Sprecher gibt es außerdem in Belgien, Frankreich, USA, Österreich und Deutschland.
Und weiter:
Lasische Intellektuelle in der Türkei entwickelten eine auf dem neuen türkischen Alphabet basierende Schrift. Mit dieser Schrift erscheinen lokale Zeitungen in Arhavi.
Zum Schluss noch:
Es gibt keine Möglichkeit der lasischen Spracherziehung in den Schulen. Viele Lasen erkennen die türkische Sprache als Amtssprache an, würden aber einen zusätzlichen Unterricht in ihrer Sprache begrüßen. Die neueste Bildungspolitik ermöglicht Schülern der 5-6 Klassen Lasisch als Wahlfächer zu wählen.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von JFK »

Ferit » So 8. Nov 2015, 04:41 hat geschrieben: Ja, neuriranische Dialekte. Es gibt kein "Kurdisch". Welchen neuiranischen Dialekt sprichst du denn?

An Türkisch führt in der Türkei kein Weg vorbei, und Millionen Kurdischstämmige sprechen besser Türkisch als das was du als "Kurdisch" bezeichnet hast. Nur Ewiggestrige wie du pochen darauf, dass die Kurdischstämmigen in der Türkei statt Türkisch sog. "Kurdisch" lernen sollen.
Es gibt schon die Eigenständiges Kurdische Sprache, viele Türken aus Ostanatolien haben Teilweise Wörter aus dem Kurmandschi in ihrem Wortschatz, dann gibt's noch Sorani und andere Dialekte, die Unterschiede kommen durch die Grenzen, die durch Kurdische Siedlungsgebiete ziehen.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Ferit »

JFK » So 8. Nov 2015, 13:20 hat geschrieben:
Es gibt schon die Eigenständiges Kurdische Sprache, viele Türken aus Ostanatolien haben Teilweise Wörter aus dem Kurmandschi in ihrem Wortschatz, dann gibt's noch Sorani und andere Dialekte, die Unterschiede kommen durch die Grenzen, die durch Kurdische Siedlungsgebiete ziehen.
Ein einheitliches "Kurdisch" gibt es nicht. Kurmancî-Sprecher verstehen Zazaki nicht:
42 yaşındaki hamal Mehmet Canan, Vatan muhabirleri Öge Demirkan ve Burak Kara'ya anlattı:

"19 Temmuz'da Leyla Zana geldi. Konuşmasına Kürtçe başladı. Ama biz Zaza'yız, Kürtçe bilmeyiz. 5 dakika Kürtçe konuştu. Birisi kulağına bir şeyler dedi ve Zana konuşmasına Türkçe devam etti."
http://www.zaman.com.tr/gundem_zazalari ... 70850.html

Die Unterschiede zwischen Soranî und Kurmancî sind so groß wie Deutsch und English, wohingegen das gemeinsame Vokabular vergleichbar wie Deutsch und Holländisch sind. Wird auch von Kurdischstämmigen bestätigt:
kurmanci und sorani unterscheiden sich genauso wie deutsch und niederländisch.
d.h. deine freundin wird vielleicht einige wörter verstehen, mehr nicht. wenn ich sorani-sender schaue verstehe ich einzelne wörter aber keine zusammenhänge.
kurmanci, sorani, und persisch sind iranische sprachen und ähneln sich untereinander. vielleicht hat sorani ein wenig mehr ähnlichkeit. aber dieser wenigkeit lohnt sich nicht diesen aufwand über eine zweite sprache zu machen. lern lieber direkt kurmanci.
http://kurdis.net/index.php?topic=2047.0

Daher meine Frage: Welchen neuiranischen Dialekt würde man als Amtssprache in einem Kurdistan einführen wollen?
Zuletzt geändert von Ferit am So 8. Nov 2015, 16:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von palulu »

JFK » So 8. Nov 2015, 13:20 hat geschrieben:
Es gibt schon die Eigenständiges Kurdische Sprache, viele Türken aus Ostanatolien haben Teilweise Wörter aus dem Kurmandschi in ihrem Wortschatz, dann gibt's noch Sorani und andere Dialekte, die Unterschiede kommen durch die Grenzen, die durch Kurdische Siedlungsgebiete ziehen.
Natürlich stimmt das nicht. Ein Kurde aus Konya und ein Kurde aus Hakkari werden große Verständigungsprobleme haben und das, obwohl sie im gleichen Land wohnen.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von apartofme »

Ferit » So 8. Nov 2015, 17:02 hat geschrieben:Daher meine Frage: Welchen neuiranischen Dialekt würde man als Amtssprache in einem Kurdistan einführen wollen?
Es gibt doch bereits ein kurdisches Autonomiegebiet.

In diesem ist Sorani-Kurdisch neben Arabisch die offizielle Amtssprache.

Prinzipiell spricht nichts dagegen, auch noch weitere Amtssprachen einzuführen.

Sprachliche Vielfalt kann unter bestimmten Umständen ein Entwicklungshindernis sein, muss es aber nicht. Die Schweiz - ein sehr schönes, demokratisches und reiches Land - ist z.B. für ihre sprachliche Diversität bekannt.

:)
Tankies gonna tank...
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von JFK »

palulu » So 8. Nov 2015, 19:21 hat geschrieben:
Natürlich stimmt das nicht. Ein Kurde aus Konya und ein Kurde aus Hakkari werden große Verständigungsprobleme haben und das, obwohl sie im gleichen Land wohnen.
Östlich von Diyarbakir ist alles mögliche, aber nicht Türkei.
Mit Türkisch kommt wir da nicht weit, und das sagt schon einiges.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von JFK »

Ferit » So 8. Nov 2015, 17:02 hat geschrieben: Ein einheitliches "Kurdisch" gibt es nicht. Kurmancî-Sprecher verstehen Zazaki nicht:

http://www.zaman.com.tr/gundem_zazalari ... 70850.html

Die Unterschiede zwischen Soranî und Kurmancî sind so groß wie Deutsch und English, wohingegen das gemeinsame Vokabular vergleichbar wie Deutsch und Holländisch sind. Wird auch von Kurdischstämmigen bestätigt:


http://kurdis.net/index.php?topic=2047.0

Daher meine Frage: Welchen neuiranischen Dialekt würde man als Amtssprache in einem Kurdistan einführen wollen?
Einheitlich gibt's nicht, richtig, die Zaza sind aber genauso wenig Kurden wie sie Oghusen sind, ihr Siedlungsgebiet liegt ursprünglich östlich von Iran, sie wurden im Osmanischen Reich nach Ostanatolien deportiert weil sie Sunniten wurden.

Die Kurden würden sich schon auf eine Amtssprache festlegen, aber ich denke die Türkei wird kein Miliimeter Land abtreten, schaut also danach aus, als würde sich Sorani und die Arabische Schrift in Autonome Kurdistan langfristig durchsetzen und Kurmandschi wird eher gepflegt als gesprochen.
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Kardux
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Natürlich stimmt das nicht. Ein Kurde aus Konya und ein Kurde aus Hakkari werden große Verständigungsprobleme haben und das, obwohl sie im gleichen Land wohnen.
Schon merkwürdig wie Sie von einem Fettnäpfchen ins nächste treten.

1. Sprechen Sie kein Kurdisch, dementsprechend können Sie gar nicht zwischen den Dialekten unterscheiden.
2. Zählt Konya nicht zum kurdischen Siedlungsgebiet, die Kurden die sich in Zentralanatolien angesiedelt haben oder dorthin deportiert wurden, sprachen allesamt entweder das Botanî- Kurmancî oder das Serhedî- Kurmancî. Die Kurden in Zentralanatolien sind türkisiert, sowohl ideologisch als auch linguistisch, diese als Vergleich heranzuziehen offenbart Ihre "Kompetenz" zu diesem Thema.

Innerhalb Nordkurdistans gibt es lediglich Verständigungsprobleme zwischen den Kurmancî- Sprechern und den Zazakî- Sprechern.
palulu hat geschrieben:Warum lügst Du?
Wirklich scharfsinnig. Wie Sie so mit Gegenargumenten um sich werfen.
Ferit hat geschrieben:Ja, neuriranische Dialekte. Es gibt kein "Kurdisch". Welchen neuiranischen Dialekt sprichst du denn?
Die linguistische Bezeichnung "neuiranische Dialekte" existiert nicht. Woher haben Sie denn schon wieder diesen Unsinn aufgeschnappt ? Ich dachte das es das türkische Forum politikcity.de nicht mehr gibt. Also Möchtegern- Linguistik, was bedeutet neuiranische Dialekte ? Sowas kenne ich nicht. Deshalb kann ich Ihnen auch nicht sagen welche Dialekte ich alle spreche.

Zeigen Sie mir eine Quelle wo das heutige Türkei- Türkisch vor der Republiksgründung existierte !! Sind Sie dazu imstande ? Da bin ich einmal gespannt.

Die Türken haben lediglich den Istanbuler- Dialekt zur Hochsprache erkoren - nicht mehr und nicht weniger. Heißt das dann im Umkehrschluss das es davor kein Türkisch gab ? Dürfte ich dann ebenfalls so dummdreist wie Sie Türkisch unter Anführungszeichen stellen ? Nun, das wir beide uns grundsätzlich unterscheiden dürfte wohl klar sein, und genau deshalb würde ich auch nicht auf die Idee kommen die Existenz der türkischen Sprache anhand einer Hochsprache festzusetzen. Damit möchte ich sagen, dass nur weil es derzeit keine kurdische Hochsprache gibt, es nicht heißt das Kurdisch nicht existieren würde. Diese faschistische Grundhaltung (sehe ich eigentlich nur bei Türken, was Kurdisch betrifft) sollte doch langsam wirklich überholt sein. Und ich dachte das sogar AKP- Jubeltürken hier weiter wären - wie man sich täuscht.
Ferit hat geschrieben:An Türkisch führt in der Türkei kein Weg vorbei, und Millionen Kurdischstämmige sprechen besser Türkisch als das was du als "Kurdisch" bezeichnet hast. Nur Ewiggestrige wie du pochen darauf, dass die Kurdischstämmigen in der Türkei statt Türkisch sog. "Kurdisch" lernen sollen.
Ich lese hier oft den Begriff "Ewiggestrige". Das muss ich mir von Leuten anhören, die noch immer die kurdische Existenz und die kurdische Sprache in Frage stellen. Sowas existierte in dieser banalen Form eigentlich nur in den 30er, 40er, und 50er Jahren in der Türkei. Ja, Ewiggestrige...

Weshalb sind türkische Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland nicht bereit anständig Deutsch zu lernen und auf Türkisch zu verzichten ? Weshalb sagt Erdogan in Deutschland vor seinem türkischen Publikum in Deutschland (= Wirtschaftsflüchtlinge) das Assimilation ein Verbrechen ist ? Weshalb nehmen sich das Türken nicht selbst zu Herzen im bezug auf ihre Minderheiten, die jedenfalls keine Wirtschaftsflüchtlinge sind, sondern sogar vor den Türken in der Region lebten.
Ferit hat geschrieben:Ein einheitliches "Kurdisch" gibt es nicht. Kurmancî-Sprecher verstehen Zazaki nicht:
Und deshalb gibt es kein Kurdisch ? Befassen Sie sich erst einmal mit der Sprachwissenschaft bevor Sie solche Aussagen tätigen.
Ferit hat geschrieben:Die Unterschiede zwischen Soranî und Kurmancî sind so groß wie Deutsch und English, wohingegen das gemeinsame Vokabular vergleichbar wie Deutsch und Holländisch sind. Wird auch von Kurdischstämmigen bestätigt:
:D

Die Aussagen die dort getroffen wurden sind auch wirklich sehr fundiert. Seit wann sind Kurmancî und Soranî zwei unterschiedliche Sprachen ?
Ferit hat geschrieben:Daher meine Frage: Welchen neuiranischen Dialekt würde man als Amtssprache in einem Kurdistan einführen wollen?
Das ist unser Problem. Darüber müssen Sie sich nicht den Kopf zerbrechen.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Mirrorside »

Kardux » Fr 6. Nov 2015, 22:10 hat geschrieben:
Und existiert nicht mehr...

Welcher Laze spricht noch seine Muttersprache, außer der älteren Generation doch kaum jemand ! Wen wollen Sie denn für blöd verkaufen ?



Ja, die Türkei und die Türken haben keinen Erfolg mit ihrem Rassismus gegenüber den Kurden, da stimme ich Ihnen zu.

Du bist nun gezwungen mindestens ein Besipiel zu nennen, in dem Kurden oder Lazen aufgrund ihrer Ethnie in der Türkei beeinträchtigt werden. Zum Beispiel Bürgerrechte oder Eintritt in öffentliche Einrichtungen oder ähnliches.

Ich weiss natürlich warauf du zielen möchtest. Wunsch ist es natürich das jeder Mensch in der Türkei auf Ethnie eingeteilt wird, seine Muttersprache an Schulen gelehrt bekommt, das 7-8 Amtssprachen eingerichtet werden und nach dem Modell Schweiz demokratisch schön gelebt wird. Bei einem BSP von 10.000 USD pro Jahr kann sich die Türkei im moment ein mittelmäsiges Bildungssystem und eine relativ gutes Gesundheitssystem leisten. Wir sind kein reiches Land in dem 1 Lehrer pro 20 Schüler eingestellt werden kann. Zudem müssen wir auch noch das Drogenkartell PKK bekämpfen die unsere Schulen und Krankenwagen angreifen. Wir sind keine Schweiz aber das werden wir sehr bald, und das trotz dir und deines Gleichen. Während die EU sich vereint sehen wir es nicht ein, warum wir uns Aufteilen sollen, nur weil ein paar irren das so für gut halten.

MFG Mirrorside
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von palulu »

Oh mein Gott, ey....

Kurden lebten dort bereits vor der Exilierung. Doa hoaschde werrer mol ebbes lerne dud. Darüber hinaus spreche ich Kurdisch und Zazaki. Wobei ich selbst Probleme habe, Nordzazaki anständig zu verstehen, obwohl ich aus der Grenzregion komme. So viel zu deiner Einheit.

Die kurdische Sprache existiert nicht. Da kannst Du jede/n europäische/n SprachwissenschaftlerIn fragen, die/den Du möchtest. Es sind Dialektgruppen, manche WissenschaftlerInnen behaupten sogar, es sind drei kurdische Sprachen.

Plötzlich wird der ach so akkurate Kardux zum Leugner von wissenschaftlichen Fakten. Passen sie dir nicht?
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Plötzlich wird der ach so akkurate Kardux zum Leugner von wissenschaftlichen Fakten. Passen sie dir nicht?
In der Tat bin ich akkurat - im Gegensatz zu Ihnen natürlich.
palulu hat geschrieben:Die kurdische Sprache existiert nicht. Da kannst Du jede/n europäische/n SprachwissenschaftlerIn fragen, die/den Du möchtest. Es sind Dialektgruppen, manche WissenschaftlerInnen behaupten sogar, es sind drei kurdische Sprachen.
Ich sprach selbst hier in diesem Forum von Kurdischen Sprachen, also wo genau ist das Problem ? Niemand hat behauptet das die einzelnen Dialekte bzw. Sprachen ein und dasselbe wären, aber Sie sprechen hier von allgemeinen Verständigungsgruppen. Wer kurdische Nachrichtensender verfolgt (und natürlich Kurdisch beherrscht) weiß das sowohl auf Kurmancî als auch Soranî berichtet wird und das im selben Program. Die wirklichen Probleme bestehen nur bei Zazakî und Goranî (und seine Subdialekte), Kurmancî und Soranî- Sprecher können sich sehr wohl verständigen.

Und jetzt zeigen Sie mir einen wissenschaftlichen Bericht der die Existenz der kurdischen Sprache widerlegt ! Na ?! Was für eine hirnrissige Argumentation. Weil es keine Hochsprache gibt, existiert diese Sprache nicht ? Das würde bedeuten das auch Deutsch nicht existiert hat vor der Standardisierung. Lächerlich...
palulu hat geschrieben:Kurden lebten dort bereits vor der Exilierung. Doa hoaschde werrer mol ebbes lerne dud. Darüber hinaus spreche ich Kurdisch und Zazaki.
Erst richtig lesen und dann tippen. Ich schrieb:
Kardux hat geschrieben:Zählt Konya nicht zum kurdischen Siedlungsgebiet, die Kurden die sich in Zentralanatolien angesiedelt haben oder dorthin deportiert wurden


Ich habe mich ausreichend mit kurdischer Geschichte befasst, Sie müssen mir nichts über die Kurden in Zentralanatolien erzählen. Fakt ist, das Konya kein kurdisches Siedlungsgebiet ist. Es haben sich zwar Kurden dort angesiedelt, aber dort lebten niemals mehrheitlich Kurden und selbst wenn sie es tun würden, so bliebe Konya stets eine Exklave, ähnlich wie Khorasan im Ostiran.

Sie sprechen kein Kurdisch. Und Ihre Zazakî- Kenntnisse möchte ich hiermit auch in Frage stellen. Solch assimilierte Menschen wie Sie kenne ich nur zu gut. Bemittleidenswert, sage ich nur. Das man seine eigene Herkunft, Sprache, und Kultur als minderwertig klassifiziert sagt schon alles über eine Person aus.
palulu hat geschrieben:Nordzazaki anständig zu verstehen, obwohl ich aus der Grenzregion komme. So viel zu deiner Einheit.
Ich habe niemals von einem homogenen Volk oder einer homogenen Sprache gesprochen. Diese Aussage von mir müssen Sie erst einmal zitieren. Das hat aber nichts mit der Existenzberechtigung der Kurden zu tun. Wir sind eine Realität. Deal with it.
Mirrorside hat geschrieben:Du bist nun gezwungen mindestens ein Besipiel zu nennen, in dem Kurden oder Lazen aufgrund ihrer Ethnie in der Türkei beeinträchtigt werden.
Sie existieren per Verfassung nicht. Fakt.
Mirrorside hat geschrieben:Ich weiss natürlich warauf du zielen möchtest. Wunsch ist es natürich das jeder Mensch in der Türkei auf Ethnie eingeteilt wird, seine Muttersprache an Schulen gelehrt bekommt, das 7-8 Amtssprachen eingerichtet werden und nach dem Modell Schweiz demokratisch schön gelebt wird.
Welche 8 Amtssprachen ? Die Lazen und Tscherkessen sind fast vollständig assimiliert, dasselbe gilt für Einwanderer aus dem Balkan. Griechen und Armenier haben Sie ja keine mehr übrig gelassen. Azeris und Turkmenen sprechen nur mehr das Türkei- Türkisch. Bleiben da nur mehr die Kurden.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Kardux »

Jekyll hat geschrieben:Führen wir jetzt auch auf linguistischer Ebene Krieg?
Wir führen überhaupt keinen Krieg. Sie möchten türkischen Imperialismus rechtfertigen und das sehe ich nicht ein. Bezüglich der Linguistik muss ich Sie daran erinnern das nicht ich die türkische Sprache in Frage stelle oder diese negiere, ich habe lediglich die Frage gestellt weshalb Türken die kurdische Sprache diskreditieren und ob sie sich wirklich viel auf die türkische Sprache einbilden. Die Seldschuken und Osmanen sahen das zumindest anders...

Also bevor hier türkische User über die kurdische Sprache herum schwadronieren möchte ich diese doch sehr dezent daran erinnern das Türkisch keine wirklich reiche Sprache ist. Wenn hier irgendwer das Gegenteil beweisen möchte, dann nur zu. Meine Intention ist es gewiss nicht die türkische Sprache abzuwerten, aber Fakt ist nunmal das Türkisch nicht mit Arabisch oder Persisch zu vergleichen ist. Letztere verfügen über eine sehr weitreichende literarische Tradition (siehe Shahname) und einen enormen Wortschatz (siehe arabische Sprache). Den Rassismus gegenüber der kurdischen Sprache erkenne ich aber bei Sprechern des Persischen oder Arabischen nicht- komischerweise immer nur von Sprechern des Türkischen. Vielleicht kompensiert man auch so seine Minderwertigkeitskomplexe ?
Jekyll hat geschrieben:Dann muss man der türkischen Position in der Kurdensache Verständnis und Sympathie entgegenbringen. So wie Sie die Situation darstellen, ist die Haltung der Türkei in dieser Angelegenheit absolut gerechtfertigt (welche Regierung sieht schon tatenlos zu, wie das eigene Territorium Gefahr läuft sich aufzulösen).
Weshalb sollte man als Nicht- Türke Verständnis oder Sympathie für den türkischen Kolonialismus aufbringen ? Die Kurden haben sich gefestigt und in den jeweiligen Teilen gewisse Erfolge errungen, welche natürlich die Nord, - und Ostkurden beflügeln werden. Das Territorium von dem Sie hier sprechen ist kurdisches Siedlungsgebiet, über das Schicksal dieser Region werden früher oder später die Menschen vorort entscheiden. Abwarten.
Jekyll hat geschrieben:Mit "die Kurden" meinen Sie sicherlich lediglich deren militante Angehörige (PKK etc.). Progressiv denkende Bürger haben den Sprung in die Moderne längst geschafft, die Ewiggestrigen während dessen führen ihren Kampf gegen die Windmühlen fort. Das ist das traurige Schicksal, für das sich die militanten Kurden (nicht zu verwechseln mit "den" Kurden) bedauerlicherweise zu ihrem eigenen Unglück entschieden haben. Tragisch.
Ich fasse die Logik des Users "jekyll" zusammen:
Progressiv, modern = türkisierte Kurden, die entweder ihre Sprache nicht mehr sprechen oder sich schlichtweg nicht mehr als Kurden betrachten.
Militant, Ewiggestrige = Kurden die zu ihrer Identität stehen.

Wie gesagt, die Kurden beugen sich nicht der Türkisierungspolitik, das ist eine Tatsache mit der die Türken irgendwann einmal klar kommen müssen.
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Marmelada »

Welchen Teil von Hier wird nicht über User diskutiert. habt ihr nicht verstanden?
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Re: AKP verliert absolute Mehrheit

Beitrag von Marmelada »

Einiges davon habe ich entfernt, Strang bleibt zu.
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