"SirToby"
Ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: ich wusste vorher sogar schon, dass Russland unser wichtigster Energielieferant ist, ganz echt und ehrlich...
dies ist nicht ganz richtig, denn wie von mir geschrieben, sind es 'nur' 30%. Andere 30% kommen aus Norwegen und der Rest, aus dem Rest der Welt (sogar aus dem Land der Briten).
So etwas braucht man mit etwas Allgemeinwissen nicht recherchieren. Nur sind Öl und Gas Produkte, die substituierbar sind. Mein Auto hat bisher noch nie exklusiv Benzin aus russischen Öl verlangt.
im Gegensatz zu Norwegen /Schweden (Statoil), gibt es keine Tankstellen in Deutschland wo Gazprom 'draufsteht'. Erdgas und 'Sprit' werden gewöhnlich gemischt um u.a. den Kohlenwasserstoff- oder Schwefelanteil zu verändern oder um dem Biosprit auch ein 'Einkommen' zu sichern.
Dank Flüssiggas und Fracking stehen ganz andere Lieferketten offen, wenn man dies denn politisch möchte.
in deutschen Haushalten wird allerdings seltener Flüssiggas verbrannt. Hier kommen die Gase in ihrer Gasphase zur Anwendung. Gas in der LNG oder LPG Phase kommt im deutschen Ferngasnetz m.W. nicht zum Einsatz. In den Niederlanden / Belgien (wo es auch in Zeebrügge einen LNG-Terminal gibt), gibt es Pipelines kleinerer Nennweiten aus Kunststoff, welches Flüssiggas zu speziellen Verbrauchern 'schickt. Flüssiggas würde in Millionen deutscher Haushalte die Auswechselung von Düsen erfordern (man erinnere an die Umstellung von Koksgas auf Erdgas). Flüssiggas aus Tankern müsste deshalb wieder in die Gasphase versetzt werden, um sie 'transportable' zu machen. Ein Flüssiggas-LKW auf deutschen Straßen wäre der Horror. Die 'Menge' von Gas hängt im Wesentlichen vom Lieferdruck ab. So sind in der Ostseeleitung um die 200 bar g Druck anzunehmen. An Land wird dieser Druck auf max. 80 bar g reduziert, um dann verteilt auf Mittel- und Niederdruckleitungen zu den Gaszählern in den Häusern zu gelangen.
Dies ist ein komplettes System, welches man nicht mal eben ändern kann, weil die USA ihr gefracktes Zeugs verscherbeln möchten.
Fracking ist in Deutschland offiziell verboten (nimmt man die Forschungsbohrungen mal aus). In den USA ist dies Verfahren allerdings 'Stand der Technik', wo hochgiftige Substanzen in den Boden gepresst werden, um aus den letzten Poren Gas und Öl zu pressen. Stoßwellen brechen das Gefüge auf. So kann es vorkommen, dass aus US-Wasserhähnen brennbares Wasser kommt; wohl bekommts.
Ich glaube kaum, dass man dies alles mit Allgemeinwissen abkaspern könnte und sich lauthals für das angebotene US-Flüssiggas entscheiden könnte.