Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

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Ist die russische Regierung an Skripal-Vergiftung beteiligt?

Ja
34
45%
Nein
23
30%
Momentan unklar
19
25%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 76
easylocoman
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

EinePerson hat geschrieben:(08 Jul 2018, 14:33)
[...]Wenn du dort irgendwo aufzeigen kannst, dass Russland (vermutlich) der Täter sei, dann zeig uns das bitte.
Auch wenn ein Anschlag auf Skripal durch Russland unglaublich unlogisch ist und sich die medial aufgebauschten "Begründungen" für Russlands Schuld eigentlich jedwedem gesunden Menschenverstand entziehen,
muss man doch eingestehen, dass sämtliche westlichen Berichterstattungen mindestens Russland als Schuldigen propagieren. Daher liegt es für die Konsumenten nahe, diese Propaganda auch als solche zu schlucken.
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EinePerson
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von EinePerson »

Hallo easylocoman,

Ja, hier spielen leider viele kognitive Verzerrungen (cognitive biase) mit rein, welche dafür sorgen, dass solche Behauptungen glaubwürdig, sogar unumstößlich glaubwürdig erscheinen, selbst wenn keinerlei Beweise geliefert wurden.
Du hast ja schon einen Aspekt angesprochen - scheinbar Alle berichten dasselbe:
--> 1) Hier greift der Mitläuferffekt (band wagon effect): Eine Information erscheint glaubwürdiger, wenn sie von vielen vorgetragen wird.

Und wenn man von Vielen die Information hört, sie glaubt, verbreitet man sie selbst weiter:
--> 2) Availability cascade

Außerdem prägt sich somit diese Information stärker im Gedächtnis ein und es wurde nachgewiesen, dass Informationen glaubwürdiger erscheinen, wenn sie im Gedächtnis präsent/parat ist
--> 3) Illusion of truth effect
--> 4) Verfügbarkeitsheuristik

Zusätzlich hinterlässt die erste 'Geschichte' die man als Erklärung angeboten bekommt für ein neues, unbekanntes Ereignis einen besonders starken und bleibenden Eindruck im Gedächtnis.
--> 5) Ankereffekt.

Selbst wenn sich dann nach einigen Tagen, Wochen oder vielleicht sogar erst nach Monaten oder Jahren herausstellt, dass eine Geschichte unwahr ist,....so bleibt bei vielen dennoch später nur die unwahre Geschichte im Gedächtnis hängen und sie prägt die Meinung fortdauernd.


Wenn man sich den veröffentlichten Teil des OPCW Berichtes durchliest, steht in Absatz 10:
"The results of analysis by the OPCW designated laboratories of environmental and biomedical samples collected by the OPCW team confirm the findings of the United Kingdom relating to the identity of the toxic chemical that was used in Salisbury and severely injured three people. "

Übersetzung:

"Die Resultate der Analyse, welche durch OPCW Labore durchgeführt wurden, der biomedizinischen (Blutproben der Skripals) Proben, sowie Proben, welche der Umgebung (des Tatortes) entnommen wurden, bestätigen die britischen Ergebnisse in Bezug auf die Identität der giftigen Substanz, welche in Salisbury benutzt wurde und 3 Menschen schwer verletzt hat"

https://www.opcw.org/fileadmin/OPCW/S_s ... 018_e_.pdf
Die Formulierung "bestätigen die britischen Ergebnisse" bzw. "confirm the findings of the United Kingdom" läd quasi dazu ein, hier hinein zu interpretieren, dass damit alle Behauptungen gemeint seien, welche die britische Regierung verlautbaren lies, z.B. auch, dass Teile der russischen Regierung/Putin dahinter stünde. Oder es erleichtert es zumindest, dass so darzustellen. Kann man z.B. schön hier sehen:

"They did not explicitly blame Russia for the attack, but the analysis bolsters the UK's conclusion that Moscow is to blame."

Übersetzung:
"Sie haben Russland nicht explizit dafür verantwortlich gemacht, aber die Analyse bekräftigt die britische Schlussfolgerung, dass Moskow dafür verantwortlich ist"

https://www.businessinsider.de/skripal- ... ?r=US&IR=T
Und der Artikel hebt auch genau den Punkt 10 im OPCW Bericht hervor, um diese Aussagen zu untermauern.

Nichts, aber auch gar nichts in dem OPCW Bericht lässt eine derartige Schlussfolgerung zu.
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imp
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 17:42)

Auch wenn ein Anschlag auf Skripal durch Russland unglaublich unlogisch ist und sich die medial aufgebauschten "Begründungen" für Russlands Schuld eigentlich jedwedem gesunden Menschenverstand entziehen,
muss man doch eingestehen, dass sämtliche westlichen Berichterstattungen mindestens Russland als Schuldigen propagieren. Daher liegt es für die Konsumenten nahe, diese Propaganda auch als solche zu schlucken.
Da spielen auch eingefahrene Feindbilder vom Russen als Untermenschen in Deutschland eine Rolle.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

EinePerson hat geschrieben:(08 Jul 2018, 18:37)

[...]Eine Information erscheint glaubwürdiger, wenn sie von vielen vorgetragen wird.[...]
Aber wie kommt es nun dazu, dass sämtlich deutsche Medien einheitlich denselben Bullshit propagieren,
obwohl auch im deutschen Rechtsstaat eigentlich "In dubio pro reo" gilt und man auch wissen müsste,
dass das Aufrechterhalten der Skripal-Lüge keinesfalls dem Frieden in Europa dienen kann?

Anders gefragt: "Warum ist es den Medien erlaubt, massenhaft Lügen zu verbreiten? Oder ist das etwa gar nicht erlaubt?"
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 19:08)

Aber wie kommt es nun dazu, dass sämtlich deutsche Medien einheitlich denselben Bullshit propagieren,
obwohl auch im deutschen Rechtsstaat eigentlich "In dubio pro reo" gilt und man auch wissen müsste,
dass das Aufrechterhalten der Skripal-Lüge keinesfalls dem Frieden in Europa dienen kann?

Anders gefragt: "Warum ist es den Medien erlaubt, massenhaft Lügen zu verbreiten? Oder ist das etwa gar nicht erlaubt?"
In dubio pro reo gilt, wenn Anklage erhoben ist und wenn berechtigte Zweifel an der Täterschaft bestehen. Beides ist nicht der Fall. Es gibt keine Anklage und die "berechtigten Zweifel" existieren auch nicht. Welche Unterschiede sollten denn die Medien so machen, wenn alle den gleichen Kenntnisstand haben? Erzähl mal? Genügt dazu ein Anruf eines Herrn Putin? In Deutschland hat das auch mal ein Präsident probiert, mit dem Ergebnis, daß er zurücktreten mußte.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(08 Jul 2018, 18:46)

Da spielen auch eingefahrene Feindbilder vom Russen als Untermenschen in Deutschland eine Rolle.
So? Wer bitte in Deutschland spricht denn von "Russen als Untermenschen"? Putins Trolle kommen auf die seltsamsten Ausreden.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

zollagent hat geschrieben:(08 Jul 2018, 19:42)

In dubio pro reo gilt, wenn Anklage erhoben ist und wenn berechtigte Zweifel an der Täterschaft bestehen. Beides ist nicht der Fall. Es gibt keine Anklage und die "berechtigten Zweifel" existieren auch nicht. Welche Unterschiede sollten denn die Medien so machen, wenn alle den gleichen Kenntnisstand haben? Erzähl mal? Genügt dazu ein Anruf eines Herrn Putin? In Deutschland hat das auch mal ein Präsident probiert, mit dem Ergebnis, daß er zurücktreten mußte.
Welche berechtigten Zweifel liegen denn gegen Russland vor und welchen Kenntnisstand haben die Medien, um so eine Medienanklage, welche mit Sicherheit nicht dem Frieden Europas dient, zu rechtfertigen?
Die Aufgabe des Journalismus besteht doch nicht im Schüren von Vorurteilen. Das Gegenteil sollte der Fall sein!

Prinzipiell ist "In dubio pro reo" ein juristischer Begriff und prinzipiell macht er auch erst Sinn, wenn juristische Anklage erhoben wird, aber wenn wir mit der Auslegung eines juristischen Begriffs immerzu darauf warten, bis auch juristische Anklage erhoben wird, dann würden wir im juristischen Chaos leben und die Gerichte wären noch masslos überforderter. Für mich gilt daher so etwas wie "In dubio pro reo" auch privat. Wenn einer meiner Mitmenschen in Verdacht steht, eine Missetat begangen zu haben, dann ist er für mich solange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. In Folge würde ich nur von der Tat sprechen und nicht von den Verdächtigen; denn wir alle wissen doch, dass immer etwas hängen bleibt, was nicht hängen bleiben soll!

Im Falle Skripal sind die Zusammenhänge mit Russland nicht von der Hand zu weisen. Aber auch nicht die Zusammenhänge mit Großbritannien! Die Skripals sind russische Bürger aber sie leben in Großbritannien. Meines Wissens ist Skripal vor 13 Jahren nach Großbritannien übergelaufen und wurde 2010 vom russischen Präsidenten begnadigt. Als Überläufer dürfte er im Dienste Russlands und Großbritanniens gestanden haben. Die Skripals wurden unweit von einem britischen Labor für Chemiewaffen aufgefunden. Beide wurden mit einem chemischen Waffengift vergiftet, von denen man behauptet hat, dass nur Russland darüber verfügen würde, was aber nachweislich gar nicht stimmt. Als die Skripals aufgefunden wurden, war eine Analyse des Giftes aufgrund der Komplexität nicht möglich, daher konnte auch kein Antidot zur Verfügung gestellt werden. Dennoch haben die Skripals glücklicherweise diesen Anschlag überlebt, obwohl das eingesetzte Gift als absolut tödlich gilt.

Ich persönlich sehe hier eine Menge fragwürdiger Geschehnisse, die dringend gemeinschaftlich mit allen Beteiligten aufgeklärt werden sollte. Das haben aber die westlichen Medien konsequenzlos fast unmöglich gemacht!
zollagent hat geschrieben:So? Wer bitte in Deutschland spricht denn von "Russen als Untermenschen"? Putins Trolle kommen auf die seltsamsten Ausreden.
Mich würde vielmehr interessieren, was denn "Putins Trolle" mit dem Russen als Untermensch meinen.
Und ist man gleich ein Putin Troll, wenn man auf die Folgen der westlichen Propaganda der Nachkriegszeit zu sprechen kommt, die zweifelsfrei und nach wie vor noch in den frühen Nachkriegsgenerationen behaftet sind?

----

Ich kann eine Beteiligung Russlands oder Groß Britanniens oder eines anderen Staates nicht ausschliessen. Dafür haben die Staaten dieser Erde, bzw. deren Regierungen, schon viel zu viel Mist gebaut!
Das berechtigt aber niemand anderen dazu, noch mehr Mist zu bauen. Auf dem politischen Wege hilft dabei Diplomatie und die würde, in einem so wichtigen Fall wie der Skripal-Affäre, selbstverständlich auch in den Medien funktionieren. Aber aus irgendeinem Grund haben es die Medien verbockt und die Verhältnisse zwischen Europa und Russland schwer belastet. Im Sensationseifer und im Zeitalter der schnellen Klicks, kann so etwas zwar passieren, aber dann würden es die Regierungen gegenüber der Betroffenen richtig stellen. Aber auch das ist nicht geschehen, obwohl in der Skripal-Affäre wirklich gar nichts bewiesen ist. Allerdings, soviel weiss man schon, müsste Russland, wenn es denn allein für den Anschlag verantwortlich wäre, wirklich aussergewöhnlich dumm gewesen sein. So dumm, dass es nicht einmal funktioniert, diese Dummheit als berechnete Absicht auszulegen. So dumm ist kein Land der Welt!
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 20:53)

Welche berechtigten Zweifel liegen denn gegen Russland vor und welchen Kenntnisstand haben die Medien, um so eine Medienanklage, welche mit Sicherheit nicht dem Frieden Europas dient, zu rechtfertigen?
Die Aufgabe des Journalismus besteht doch nicht im Schüren von Vorurteilen. Das Gegenteil sollte der Fall sein!

Prinzipiell ist "In dubio pro reo" ein juristischer Begriff und prinzipiell macht er auch erst Sinn, wenn juristische Anklage erhoben wird, aber wenn wir mit der Auslegung eines juristischen Begriffs immerzu darauf warten, bis auch juristische Anklage erhoben wird, dann würden wir im Chaos leben und die Gerichte wären noch masslos überforderter. Für mich gilt daher so etwas wie "In dubio pro reo" auch privat. Wenn einer meiner Mitmenschen in Verdacht steht, eine Missetat begangen zu haben, dann ist er für mich solange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist. In Folge würde ich nur von der Tat sprechen und nicht von den Verdächtigen; denn wir alle wissen doch, dass immer etwas hängen bleibt, was nicht hängen bleiben soll!

Im Falle Skripal sind die Zusammenhänge mit Russland nicht von der Hand zu weisen. Aber auch nicht die Zusammenhänge mit Groß Britannie!. Die Skripals sind russische Bürger aber sie leben in Großbritannien. Meines Wissens ist Skripal vor 13 Jahren nach Großbritannien übergelaufen und wurde 2010 vom russischen Präsidenten begnadigt. Als Überläufer dürfte er im Dienste Russlands und Groß Britanniens gestanden haben. Die Skripals wurden unweit von einem britischen Labor für Chemiewaffen aufgefunden. Beide wurden mit einem chemischen Waffengift vergiftet, von denen man behauptet hat, dass nur Russland darüber verfügen würde, was aber nachweislich gar nicht stimmt. Als die Skripals aufgefunden wurden, war eine Analyse des Giftes nicht möglich, daher konnte auch kein Antidot zur Verfügung gestellt werden. Dennoch haben die Skripals glücklicherweise diesen Anschlag überlegen, obwohl das eingesetzte Gift als absolut tödlich gilt.

Ich persönlich sehe hier eine Menge fragwürdiger Geschehnisse, die dringend gemeinschaftlich mit allen Beteiligten aufgeklärt werden sollte. Das haben aber die westlichen Medien konsequenzlos fast unmöglich gemacht!



Mich würde vielmehr interessieren, was denn "Putins Trolle" mit dem Russen als Untermensch meinen.
Und ist man gleich ein Putin Troll, wenn man auf die Folgen der westlichen Propaganda der Nachkriegszeit zu sprechen kommt, die zweifelsfrei und nach wie vor noch in den frühen Nachkriegsgenerationen behaftet sind?

----

Ich kann eine Beteiligung Russlands oder Groß Britanniens oder eines anderen Staates nicht ausschliessen. Dafür haben die Staaten dieser Erde, bzw. deren Regierungen, schon viel zu viel Mist gebaut!
Das berechtigt aber niemand anderen dazu, noch mehr Mist zu bauen. Auf dem politischen Wege hilft dabei Diplomatie und die würde, in einem so wichtigen Fall wie der Skripal-Affäre, selbstverständlich auch in den Medien funktionieren. Aber aus irgendeinem Grund haben es die Medien verbockt und die Verhältnisse zwischen Europa und Russland schwer belastet. Im Sensationseifer und im Zeitalter der schnellen Klicks, kann so etwas zwar passieren, aber dann würden es die Regierungen gegenüber der Betroffenen richtig stellen. Aber auch das ist nicht geschehen, obwohl in der Skripal-Affäre wirklich gar nichts bewiesen ist. Allerdings, soviel weiss man schon, müsste Russland, wenn es denn allein für den Anschlag verantwortlich wäre, wirklich aussergewöhnlich dumm gewesen sein. So dumm, dass es nicht einmal funktioniert, diese Dummheit als berechnete Absicht auszulegen. So dumm ist kein Land der Welt!
Du mußt es nicht versuchen, herumzudrehen. Die Vorliegenden Hinweise deuten alle nach Russland. Und "in dubio pro reo" heißt auch nicht, das gegen den Angeklagten Zweifel angebracht sind, sondern an seiner Schuld. Und da gibt es wenig, wie gesagt, die Hinweise deuten halt alle nach Russland.

Ich werde jetzt hier nicht nochmal die ganze Story durchkauen, lies zurück, was zum Fall in diesem Strang geschrieben wurde, da sind alle Aussagen benannt.

Und "man ist ein Putin-Troll", wenn man meint, etwas behaupten zu müssen, was gar nicht existiert. Es gibt keine "West-Propaganda", wie es sie in der weitgehend gleichgeschalteten russischen Medienlandschaft sehr wohl gibt. Dafür ist die Medienlandschaft im Westen denn doch etwas zu vielfältig. Und steht auch nicht in der Gefahr, von der Regierung geschlossen zu werden, wenn Kritisches berichtet wird. Selbst Putins Hofsender dürfen hier ihre Propaganda betreiben. Und in Russland? Da wurde alles geschlossen, was dem Herrn nicht nach dem Munde redete. Und wenn du meinst, etwas "nicht ausschließen zu können", weil es angeblich in der Vergangenheit auch mal Unregelmäßigen irgendwelcher Art gegeben haben, dann zeigst du doch nur, daß du KEINERLEI Hinweise hast, daß das auch diesmal so sein könne, sondern du argumentierst eben nach dem Grundsatz "es kann nicht sein, was nicht sein darf". Leider halten sich auch die Akteure nicht an diesen Grundsatz. Bestes Beispiel: Als die Trolle noch voller Überzeugung behaupteten, die Krim sei nicht von russischen Streitkräften besetzt worden, hat Putin längst eingeräumt, daß die berühmten grünen Männchen ohne Hoheitsabzeichen russische Soldaten waren. Wende nun mal dein "nicht Ausschließen können" auf diesen, doch wesentlich aktuelleren Fall an.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

zollagent hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:03)

Du mußt es nicht versuchen, herumzudrehen.[...]
Bitte erkläre mir, was ich versuche herumzudrehen. Danke!"
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von MoOderSo »

zollagent hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:03)

Du mußt es nicht versuchen, herumzudrehen. Die Vorliegenden Hinweise deuten alle nach Russland. Und "in dubio pro reo" heißt auch nicht, das gegen den Angeklagten Zweifel angebracht sind, sondern an seiner Schuld. Und da gibt es wenig, wie gesagt, die Hinweise deuten halt alle nach Russland.
Dann bist du aber schlauer als unsere Regierung. :D
Die hat jedenfalls noch nichts handfestes von den Briten bekommen, was Russland belastet.
Die Bundesregierung hat bislang keine Beweise aus London zum Fall Skripal bekommen. Die deutschen Nachrichtendienste haben keine Erkenntnisse, dass Russland für den Giftanschlag verantwortlich sein könnte.
https://www.tagesschau.de/ausland/skripal-159.html
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

MoOderSo hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:14)

Dann bist du aber schlauer als unsere Regierung. :D
Die hat jedenfalls noch nicht handfestes von den Briten bekommen, was Russland belastet.

https://www.tagesschau.de/ausland/skripal-159.html
Ich habe auch nichts von der britischen Regierung bekommen. Aber ich bin nicht diplomatischen Ausdruckweisen verpflichtet und kann sagen, was für ein Bild sich für mich nach den bisher bekannten Details bietet. Und vor allem denke ich nicht nach dem Motto "Right or wrong, my country". Das dürfte bei einer Mehrzahl der "Keine-Beweise-Schreier" anders sein. Zumal es dann beim Versuch des Herumdrehens plötzlich auf Hinweise und Beweise gar nicht mehr ankommt. Jedenfalls in der Sicht der Trolle.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:07)

Bitte erkläre mir, was ich versuche herumzudrehen. Danke!"
Dein Versuch, eine Täterschaft Großbritanniens zu konstruieren.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 20:53)

Im Falle Skripal sind die Zusammenhänge mit Russland nicht von der Hand zu weisen. Aber auch nicht die Zusammenhänge mit Großbritannien![...]
Ich persönlich sehe hier eine Menge fragwürdiger Geschehnisse, die dringend gemeinschaftlich mit allen Beteiligten aufgeklärt werden sollte.[...]
Ich kann eine Beteiligung Russlands oder Groß Britanniens oder eines anderen Staates nicht ausschliessen.[...]
zollagent hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:07)

Dein Versuch, eine Täterschaft Großbritanniens zu konstruieren.
Du liesst aus diesen Worten, dass ich eine Täterschaft Großbritanniens konstruiere!? Liesst Du auch noch etwas anderes oder ist es das einzige was Du für Dich daraus ziehst?

MoOderSo hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:03)
Die Bundesregierung hat bislang keine Beweise aus London zum Fall Skripal bekommen. Die deutschen Nachrichtendienste haben keine Erkenntnisse, dass Russland für den Giftanschlag verantwortlich sein könnte.
Und was haben uns die Medien in der ganzen Zeit glaubhaft machen wollen und sehr vielen sogar glaubhaft gemacht?
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von EinePerson »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 19:08)

Aber wie kommt es nun dazu, dass sämtlich deutsche Medien einheitlich denselben Bullshit propagieren,
obwohl auch im deutschen Rechtsstaat eigentlich "In dubio pro reo" gilt und man auch wissen müsste,
dass das Aufrechterhalten der Skripal-Lüge keinesfalls dem Frieden in Europa dienen kann?

Anders gefragt: "Warum ist es den Medien erlaubt, massenhaft Lügen zu verbreiten? Oder ist das etwa gar nicht erlaubt?"

Ich habe diesen Beitrag geschrieben und hoffe, ich kann da ein wenig verständlich machen, was ich für eine glaubhafte Analyse halte. Ich habe die Antwort in einen eigenen Faden ausgegliedert, weil ich glaube, dass die Antwort und eventuelle Folge-Diskussionen zu weit vom Thema hier wegführen würden.
EinePerson hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:43)

Was ist die Rolle der Medien, was treibt sie an? In Wessen Interesse handeln sie? Berichten sie „die Wahrheit“? Wieso findet man bei so vielen Themen so eine Homogenität der Meinungen in den Medien? Um den Rahmen dieses Beitrags nicht völlig zu sprengen, muss ich mich hier einer Reihe von Verallgemeinerungen bedienen. „Die Medien“ ist so eine. Da kann es durchaus Unterschiede von Zeitung zu Zeitung, von Fernsehsender zu Fernsehsender, etc geben. Details können geklärt werden, wenn sich ein Gespräch ergibt.
...
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

EinePerson hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:50)

[...] weil ich glaube, dass die Antwort und eventuelle Folge-Diskussionen zu weit vom Thema hier wegführen würden.
Wo finde ich die Folge-Diskussionen?

Hab' schon gefunden. War ja auch nicht schwer!

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4246174
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 19:08)

Aber wie kommt es nun dazu, dass sämtlich deutsche Medien einheitlich denselben Bullshit propagieren,
obwohl auch im deutschen Rechtsstaat eigentlich "In dubio pro reo" gilt und man auch wissen müsste,
dass das Aufrechterhalten der Skripal-Lüge keinesfalls dem Frieden in Europa dienen kann?
Der Frieden in Europa ist vielleicht nicht das eine große Ziel der EU-Aussteiger.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(08 Jul 2018, 22:48)

Der Frieden in Europa ist vielleicht nicht das eine große Ziel der EU-Aussteiger.
Und hinsichtlich dessen, dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden, kann man wohl davon ausgehen, dass Frieden in Europa auch kein großes Ziel bei den EU-Verbleibern ist.
Allerdings verpflichtet das Grundgesetz der BRD, wenn auch nur indirekt, jeden deutschen Bürger dazu, dem Frieden in Europa zu dienen und zu den deutschen Bürgern zählen auch die Staatsdiener und Medienbeauftragten.
Und ich gehe sogar davon aus, dass der Auftrag, dem Frieden zu dienen, in jedem Rechtsstaat verfassungsrechtlich verankert ist. Also auch bei den EU-Aussteigern!

Aber auch ganz unabhängig davon, widerstrebt Krieg selbstverständlich der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, nach welcher jeder Mensch frei und gleich an Würde und Rechten geboren ist.
Es bedarf nun keiner Grundsatzdiskussion darüber, wer, wie, wann und wo die Menschenrechte schon seit vielen Jahren mit Füssen tritt, aber der Mensch als Bürger eines Staats sollte sich wieder bewusst darüber werden, dass Krieg sowohl die Würde als auch die Rechte der Menschen gewaltig einschränkt und solche Einschränkungen langfristig zur Entmenschlichung führen werden.

Die Frage ist nun, ob sich der Mensch der vorgegebenen Doktrin, nichts am Niedergang des Menschen ändern zu können, anschliessen oder ob er diesem Schwachsinn ein Ende setzen möchte bzw. sollte?
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von MoOderSo »

Woman dies following exposure to nerve agent in Amesbury
Nun gibt es den ersten Todesfall. Aber wirklich schlauer ist man nicht.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Europa2050 »

easylocoman hat geschrieben:(09 Jul 2018, 07:02)

Und hinsichtlich dessen, dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden, kann man wohl davon ausgehen, dass Frieden in Europa auch kein großes Ziel bei den EU-Verbleibern ist.
Eine gern wiederholte, aber dennoch total falsche Aussage. Um Geld zu verdienen, braucht die Wirtschaft Frieden und auch die Erwartung, dass dieser anhält:

- Kaufkraft und Zukunftserwartung beim Kunden
- keine Bewirtschaftungsmassnahmen durch den Staat
- keine Konkurrenz am Arbeitsmarkt durch mobilisierende Armeen
- Zugriff auf die Märkte anderen Nationen
- sichere Handelsrouten.

All dies lässt sich nur im Frieden gewährleisten, deshalb ist deine Aussage grundfalsch.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

easylocoman hat geschrieben:(09 Jul 2018, 07:02)

Und hinsichtlich dessen, dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden, kann man wohl davon ausgehen, dass Frieden in Europa auch kein großes Ziel bei den EU-Verbleibern ist.
Das ist so pauschal nicht ausreichend, es kann schnell falsch werden. Konkret verdienen an Kriegen Rüstungsfirmen und Militärdienstleister (Söldnerheere) gut, sie schaffen auch Karrieregelegenheiten in regulären Armeen. Historisch machte die große Mobilisierung auch Platz für die Zurückgebliebenen, sich nach der Decke zu strecken. Jedoch ist Krieg für die kriegführenden Länder in der Regel ein Minusgeschäft, ein Abzug vom materiellen Wohlstand, der sich durch höhere Erwägungen rechtfertigt: Politische Macht, Landgewinn, Zerstörung von Konkurrenten, Ordnung der Region nach eigenen Vorstellungen und Interessen - oder eben Abwehr solcher Vorhaben der Gegenpartei. Krieg ist wie Straßenbau kein direkt gewinnorientiertes Projekt. In der Tat ist den meisten Kriegsparteien auch viel lieber, wenn die Gegenseite ohne echten Kampf einfach tut, was ihr abverlangt ist.

Mit den Menschenrechten würde ich in der Sache nicht hantieren. Das Recht, andere totzuschießen, weil sie den falschen Vereinswimpel haben, geordnet und auf staatlichen Auftrag, steht allemal höher, praktisch wie systematisch. Falls Menschenrechte überhaupt eine praktische Relevanz haben - ich habe da manche Zweifel.

Insgesamt gibt die Giftstory nichts her:
- Keiner tot
- Keiner verhaftet
- Die Tschechen und mehrere andere geben zu, in jüngerer Zeit solches Zeug hergestellt zu haben
- Das technische Verfahren ist bekannt und nicht übermäßig komplex
- Jetzt haben schon wieder irgendwelche Drogenkranken die passenden Symptome
- Vermutlich war es eine Mafiakiste

Entsprechend hat sie auch keine größeren Folgen gehabt.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Provokateur »

Die Briten waren es nicht. Keiner mit einem Labor in der Nähe lässt seinen Giftmüll so herumliegen, dass Folgekontaminationen stattfinden.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

easylocoman hat geschrieben:(08 Jul 2018, 21:39)

Du liesst aus diesen Worten, dass ich eine Täterschaft Großbritanniens konstruiere!? Liesst Du auch noch etwas anderes oder ist es das einzige was Du für Dich daraus ziehst?




...
Exakt. Das ist die gleiche Taktik, die die russische Regierung fährt, Gott und die Welt zu verdächtigen, auch wenn absolut GAR NICHTS in die jeweilige Richtung deutet. Juristisch nennt man das "Verdunkeln".
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(08 Jul 2018, 22:48)

Der Frieden in Europa ist vielleicht nicht das eine große Ziel der EU-Aussteiger.
Nein? Politischer Mord, und das so stümperhaft, daß eigentlich nur Einer als Täter in Frage kommt, dient dem Frieden noch weniger. Allein der Anspruch "Weltmacht" zu sein, macht nicht sakrosankt.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

easylocoman hat geschrieben:(09 Jul 2018, 07:02)

Und hinsichtlich dessen, dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden, ...
Putin verdient mit seinen Kriegen wohl eher nichts. Was sagt uns das? Daß deine Aussage falsch ist. :D :D
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Europa2050 »

easylocoman hat geschrieben:(09 Jul 2018, 12:32)

Nein, aber um das zu begreifen muss man schon über den Tellerand schauen. Wobei das rückwirkend gar nicht mal so schwer ist, denn jeder müsste sich noch an "Kriege für Öl" erinnern und auf diesen basiert unser Wohlstand!

Krieg ist ohne Zweifel immer erst eine Megainvestition, aber die modernen Unternehmen sind darauf geschult, aus Investitionen Profit zu schöpfen.
Das dabei so wesentliche Dinge wie die Grundrechte auf der Strecke bleiben, ist keine Frage, aber welches wirtschaftliche Unternehmen hat sich jemals dafür interessiert?
Selbst wenn ich unter den Teller schaue finde ich in dem Post keine Argumente, die meine These „Geld verdient sich am besten im Frieden“ widerlegt, nur Allgemeinplätze.

Und welchen Krieg für Öl meinst du, auf dem unser Wohlstand basiert? Der muss ja irgendwann in den 60ern des letzten Jahrhunderts gewesen sein. Gibt es in Vietnam Öl?

Im Krieg gibt es nur Verlierer, menschlich wie wirtschaftlich.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Jul 2018, 09:20)

Das ist so pauschal nicht ausreichend, es kann schnell falsch werden. Konkret verdienen an Kriegen Rüstungsfirmen und Militärdienstleister (Söldnerheere) gut, sie schaffen auch Karrieregelegenheiten in regulären Armeen. Historisch machte die große Mobilisierung auch Platz für die Zurückgebliebenen, sich nach der Decke zu strecken. Jedoch ist Krieg für die kriegführenden Länder in der Regel ein Minusgeschäft, ein Abzug vom materiellen Wohlstand, der sich durch höhere Erwägungen rechtfertigt: Politische Macht, Landgewinn, Zerstörung von Konkurrenten, Ordnung der Region nach eigenen Vorstellungen und Interessen - oder eben Abwehr solcher Vorhaben der Gegenpartei. Krieg ist wie Straßenbau kein direkt gewinnorientiertes Projekt. In der Tat ist den meisten Kriegsparteien auch viel lieber, wenn die Gegenseite ohne echten Kampf einfach tut, was ihr abverlangt ist.

Mit den Menschenrechten würde ich in der Sache nicht hantieren. Das Recht, andere totzuschießen, weil sie den falschen Vereinswimpel haben, geordnet und auf staatlichen Auftrag, steht allemal höher, praktisch wie systematisch. Falls Menschenrechte überhaupt eine praktische Relevanz haben - ich habe da manche Zweifel.

Insgesamt gibt die Giftstory nichts her:
- Keiner tot
- Keiner verhaftet
- Die Tschechen und mehrere andere geben zu, in jüngerer Zeit solches Zeug hergestellt zu haben
- Das technische Verfahren ist bekannt und nicht übermäßig komplex
- Jetzt haben schon wieder irgendwelche Drogenkranken die passenden Symptome
- Vermutlich war es eine Mafiakiste

Entsprechend hat sie auch keine größeren Folgen gehabt.
Klar stehen in Russland auch bei seinen Fans die Menschenrechte nicht sehr hoch im Kurs. Und das "Verdienen durch Kriege" ist eine immer wiederkehrende Behauptung, die durch die Fakten nicht gestützt wird. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, daß zwischen 96% und 99% der jeweiligen BIP's im zivilen Sektor verdient werden. Weder die USA haben am Irak-Krieg verdient, noch verdient Russland irgendeinen Cent an seinen verdeckten Kriegen gegen die Ukraine oder seinem offenen Eingreifen zugunsten eines Massenmörders.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

easylocoman hat geschrieben:(09 Jul 2018, 12:32)

Nein, aber um das zu begreifen muss man schon über den Tellerand schauen. Wobei das rückwirkend gar nicht mal so schwer ist, denn jeder müsste sich noch an "Kriege für Öl" erinnern und auf diesen basiert unser Wohlstand!

Krieg ist ohne Zweifel immer erst eine Megainvestition, aber die modernen Unternehmen sind darauf geschult, aus Investitionen Profit zu schöpfen.
Das dabei so wesentliche Dinge wie die Grundrechte auf der Strecke bleiben, ist keine Frage, aber welches wirtschaftliche Unternehmen hat sich jemals dafür interessiert?
Unser Wohlstand basiert auf einer effizienteren Wirtschaft und einer höheren Wirtschaftsleistung, nicht auf "Kriegen für Öl". Dieser Unfug wurde und wird schon seit Sowjetzeiten gerne behauptet und ist auch seit dieser Zeit einfach nur das, nämlich Unfug.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Europa2050 »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:24)

Wäre dem so, gäbe es keine Kriege. Und Kriege bzw. Mord und Totschlag gibt es, seit es den Menschen gibt.
Und die gab es nahezu ausschließlich (Ausnahmen bestätigen die Regel) weil (bei zumindest einer Partei):

- Irgendwelche Staatslenker sich auf einer göttlichen/historischen Mission wähnten und das dem Volk erfolgreich einredeten
- Irgendwelche Staatslenker davon ausgingen, dass ihr absoluter Machtanspruch (Diktatur) im Zustand der Bedrohung/Krieg sich leichter beim Volk verkaufen ließe.

Klassische Raubzüge a la Wikinger oder Mongolen oder Imperialismus sind dagegen spätestens seit Erfindung der Masenvernichtungswaffen obsolet.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Europa2050 »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:40)

@Europa2050

Auch diese haben zu ihrem Vorteil Kriege geführt. Klassische Raubzüge finden jetzt eher mit wirtschaftlichen Druck statt. Piraten, Kidnapper, Erpresse gibt es immer noch und auch das ist klassisch.
Das mag beides sein. Wobei das erste keine wirtschaftlichen Vorteile sondern Machterhalt waren

Mein Anfangspunkt war aber die Verneinung der These „dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden“ von @easylocoman.
Und die halte ich für falsch und habe auch entsprechende Argumente vorgebracht.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Darkfire »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:54)

Ohne Täter gibt es keine Motive. Ist ganz einfach.
Und Ablenkungen bringen dann auch nicht viel. Wenn es natürlich um die Russenhasser-Ideologie geht, welche auch für jeden Blinden hier offensichtlich bei einigen Usern zum Vorschein kommt, dann reicht natürlich dieses hysterische Geschreie ohne Beweise.
Leute wie du sind gefährliche Hassprediger.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Vongole »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:54)

Ohne Täter gibt es keine Motive. Ist ganz einfach.
Und Ablenkungen bringen dann auch nicht viel. Wenn es natürlich um die Russenhasser-Ideologie geht, welche auch für jeden Blinden hier offensichtlich bei einigen Usern zum Vorschein kommt, dann reicht natürlich dieses hysterische Geschreie ohne Beweise.
Putin zu kritisieren bedeutet nicht, Russen oder Russland zu hassen, sondern das genaue Gegenteil.
Es sind Putins Claqueure, die dem Land schaden.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Darkfire hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:03)

Leute wie du sind gefährliche Hassprediger.
Er predigt nicht wirklich Hass. Er versucht lediglich, die mafiöse Linie des Kreml aufrechtzuerhalten. Man sieht es daran, daß er kein einziges Argument zur Entlastung des Kreml aufbringt, sondern stereotyp, wie die Verteidiger bei Frau Salesch, einen anderen Verdächtigen nach dem Anderen aus dem Hut zaubert. Und dabei mit vielen Worten überdecken will, daß es angesichts der Hinweislage für einen unbeeinflußten Dritten unisono nach Russland geht. Auch das Opferspielen gehört zu diesem Schauspiel.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Vongole hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:07)

Putin zu kritisieren bedeutet nicht, Russen oder Russland zu hassen, sondern das genaue Gegenteil.
Es sind Putins Claqueure, die dem Land schaden.
In jeder Diktatur ist der Diktator in den Augen der Fans gleichbedeutend mit dem Land. Denn sie alle versuchen zu suggerieren, daß sie alleine das Bollwerk gegen das Chaos seien.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Darkfire »

zollagent hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:07)

Er predigt nicht wirklich Hass. Er versucht lediglich, die mafiöse Linie des Kreml aufrechtzuerhalten. Man sieht es daran, daß er kein einziges Argument zur Entlastung des Kreml aufbringt, sondern stereotyp, wie die Verteidiger bei Frau Salesch, einen anderen Verdächtigen nach dem Anderen aus dem Hut zaubert. Und dabei mit vielen Worten überdecken will, daß es angesichts der Hinweislage für einen unbeeinflußten Dritten unisono nach Russland geht. Auch das Opferspielen gehört zu diesem Schauspiel.
Ich sehe da schon mehr hinter dem User.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Klarsteller »

zollagent hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:55)

Natürlich führt das Motiv zum Täter. Frag mal Miss Marple. :D :D :D

Das immer wieder zu beobachtende Opferspielen ist einfach nur verlogen. Wir haben hier einen Diktator, der in seinem Land mit eiserner Hand regiert, der gegen Nachbarn, die sich nicht seinen Ansichten fügen, mit mehr oder weniger verdeckten Kriegen zu Felde zieht und der deutlich machen MUSS, daß er "alle Verräter kriegt, überall", will er sein Bild als "starker Mann im Land halten. Sich dann darauf zu verlassen, daß der angestrebte Weltmacht-Status von Verdacht jeder Art frei machen würde, ist schlichtweg ein Fehlschluß. Es gibt schon Leute, die nicht so sehr auf die Ideologie hören, sondern den Hinweisen den Vorrang geben und die zeigen nun mal ausschließlich in eine Richtung.
Nach den Beleidigungen besteht kein Bedarf an einer Diskussion mit Dir. Wenn dies zu diesem Forum gehört, stimmen zumindest die Aussagen in den Forenregeln nicht.

Auch in diesem Beitrag kommen keine Argumente oder Fakten, sondern nur persönliches Angemache. Schon ein sehr ekelhafter Diskussionsstil. Aber unter Berücksichtigung Deines Registrierungsdatum wohl ein Muss für dieses Forum.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Klarsteller »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:57)

Das mag beides sein. Wobei das erste keine wirtschaftlichen Vorteile sondern Machterhalt waren

Mein Anfangspunkt war aber die Verneinung der These „dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden“ von @easylocoman.
Und die halte ich für falsch und habe auch entsprechende Argumente vorgebracht.
Ich glaube, ich habe von Vorteilen geschrieben. Nicht von wirtschaftlichen.
So falsch wie man Krieg halten kann, so natürlich gehört er zum Menschen dazu.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Klarsteller »

Darkfire hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:03)

Leute wie du sind gefährliche Hassprediger.
Danke für die Bestätigung, dass die Beleidigung des Gegenüber entgegen der Forenregeln zum guten Ton in diesem Forum gehört.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

Provokateur hat geschrieben:(09 Jul 2018, 09:34)

Die Briten waren es nicht. Keiner mit einem Labor in der Nähe lässt seinen Giftmüll so herumliegen, dass Folgekontaminationen stattfinden.
Das erscheint mir logisch, wenn man von einem Unfall oder Versehen ausgeht. Wenn man von einer politischen oder kriminellen Tat ausgeht, also einer absichtsvollen Vergiftung zumindest des Exrussen, dann ist man schon weit im Spekulativen. Da kann man dann glauben, was man will oder propagieren, was man für zweckmäßig hält. Nach dem, was die Öffentlichkeit an Fakten gesehen hat, wurde hier deutlich der Pfad des Normalen verlassen.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:18)

Nach den Beleidigungen besteht kein Bedarf an einer Diskussion mit Dir. Wenn dies zu diesem Forum gehört, stimmen zumindest die Aussagen in den Forenregeln nicht.

Auch in diesem Beitrag kommen keine Argumente oder Fakten, sondern nur persönliches Angemache. Schon ein sehr ekelhafter Diskussionsstil. Aber unter Berücksichtigung Deines Registrierungsdatum wohl ein Muss für dieses Forum.
jetzt kommt die "Keine Beweise"-Taktik nicht durch, dann wird auf das persönliches Beleidigtsein abgestellt. Auch dieses Verhalten ist typisch. DU bist es doch, der solche zweifelhaften Aussagen macht. Ergo werden sie auch dir zugerechnet. Weinen ist keine Diskussionstaktik, Mitleidheischen gibt nicht Recht.
Zuletzt geändert von zollagent am Mo 9. Jul 2018, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Klarsteller »

Vongole hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:07)

Putin zu kritisieren bedeutet nicht, Russen oder Russland zu hassen, sondern das genaue Gegenteil.
Es sind Putins Claqueure, die dem Land schaden.
Hier wird gerade nicht Putin kritsiert, sondern es wird gesagt:
Der Russe wars, weil es der Russe sein muss, auch ohne Beweise.

Die grundlosen Beleidigungen einiger User hier spricht entsprechend auch Bände, auch über den Zustand des Forum.


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Wenden Sie sich bitte an User, welche sich gerne beleidigen lassen.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:20)

Danke für die Bestätigung, dass die Beleidigung des Gegenüber entgegen der Forenregeln zum guten Ton in diesem Forum gehört.
Beleidigungen des Gegenübers gehören nicht zum guten Ton des Forums, das kann ich dir versichern. Einzelmeinungen tun dem keinen Abbruch, sind ggf regelwidrig - wenn du eine Regelwidrigkeit entdeckt hast, wende dich an die Moderation per Meldefunktion. Es wäre unschön, dich als Teilnehmer zu verlieren wegen so einer hängenden Schallplatte.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von zollagent »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:20)

Das erscheint mir logisch, wenn man von einem Unfall oder Versehen ausgeht. Wenn man von einer politischen oder kriminellen Tat ausgeht, also einer absichtsvollen Vergiftung zumindest des Exrussen, dann ist man schon weit im Spekulativen. Da kann man dann glauben, was man will oder propagieren, was man für zweckmäßig hält. Nach dem, was die Öffentlichkeit an Fakten gesehen hat, wurde hier deutlich der Pfad des Normalen verlassen.
Spekulieren oder propagieren kann man alles. Es aber mit Hinweisen abzugleichen, das ist schon eine andere Nummer.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Darkfire »

Vongole hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:07)

Putin zu kritisieren bedeutet nicht, Russen oder Russland zu hassen, sondern das genaue Gegenteil.
Es sind Putins Claqueure, die dem Land schaden.
Putin hat sogar die Mütter von toten Soldaten zu Staatsfeinden und ausländischen Agenten gemacht.
Hier geht es längst nicht mehr darum vernünftig zu argumentieren.
Hinter der gespielten Naivität einiger User die hier das Mantra vor sich her tragen "man wird doch wohl noch sagen dürfen", oder "es gibt keine Beweise" steckt ein Menschenverachtendes Kalkül.

Meinungsfreiheit ist eine Sache, aber Hetze hinter der Fassade von gespielter Naivität ist eine große Gefahr.
Man muss bei manchen Menschen auch zwischen den Zeilen lesen.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 14:57)

Das mag beides sein. Wobei das erste keine wirtschaftlichen Vorteile sondern Machterhalt waren

Mein Anfangspunkt war aber die Verneinung der These „dass sich mit Krieg viel mehr Geld verdienen lässt, als mit Frieden“ von @easylocoman.
Und die halte ich für falsch und habe auch entsprechende Argumente vorgebracht.
Man darf sich das nicht so vorstellen, dass da das Kabinett von Russland, Deutschland oder sonst wem tagt und mit dem Excelformular nachguckt, ob sich an einem Krieg was verdienen lässt. Dazu ist die Rüstungsindustrie doch eine Nummer zu unwichtig, hier wie da. Es geht beim begrenzten Krieg darum, Vorteile (wirtschaftliche, strategische, sonstige) dem Gegner abzuringen, zu zerstören oder für sich zu gewinnen. Über unbegrenzten Krieg wollen wir heute lieber nicht mehr nachdenken.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:07)

Putin zu kritisieren bedeutet nicht, Russen oder Russland zu hassen
Das nicht, aber oft kommt das eine vom anderen. Das sieht man an der Häme gegenüber Russland an jeder sich bietenden Gelegenheit, sei es die seit vielen Jahrzehnten kurze Lebensdauer des Durchschnittsrussen in seiner teils feindlichen Umwelt oder seiner nicht zeitgemäßen Behausung und Medizin, sei es ein misslungenes Wirtschaftsprojekt. Es gibt auch, unabhängig von Politik, bei vielen keine Freude darüber, wenn in dem Land etwas gut läuft, und sei es nur ein Fußballspiel. Es herrschen Doppelstandards und Diffamierung bei einigen. Wenn es nur darum ginge, die teilweise rabiate Politik zu kritisieren, wären doch viele mit dabei, die dieser undifferenzierte Hass abschreckt.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Darkfire »

Es ist keine Häme, es ist die Furcht was jemand wie Putin mit seiner absoluten Macht alles anrichten kann.
Russlands Bewohner sind meist wundervolle Menschen, das Land ist grossartig, aber um die geht es hier nicht.
Es geht um Populisten wie Putin welche Macht über Menschen ausüben, welche oft so gut wie keinen Beschränkungen mehr unterliegen.
Alleinherrscher werden mit der Zeit eben nicht vernünftiger, sondern meist im Gegenteil immer unberechenbarer.
Sogar ein Hitler hatte mal eine Zeit in der er noch zugänglich war.
Putin zieht immer noch mehr persönliche Macht auf sich, mit Häme gegen Russen hat das nichts zu tun.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Europa2050 »

Klarsteller hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:19)

Ich glaube, ich habe von Vorteilen geschrieben. Nicht von wirtschaftlichen.
So falsch wie man Krieg halten kann, so natürlich gehört er zum Menschen dazu.
Da gebe ich dir komplett recht. Wobei man an deinem zweiten Absatz seit 1945 ja arbeitet, wenn auch nicht immer erfolgreich.

Der Start von @easylocoman und meine Replik ging aber um Geld verdienen.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von Klarsteller »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jul 2018, 15:45)

Da gebe ich dir komplett recht. Wobei man an deinem zweiten Absatz seit 1945 ja arbeitet, wenn auch nicht immer erfolgreich.

Der Start von @easylocoman und meine Replik ging aber um Geld verdienen.
Naja gibt es mittlerweile nicht jedes Jahr immer mehr Kriege? Also seit 1945? Oder kommt mir das nur so vor?

Stimmt. Da ging es nicht allgemin um Vorteile. Dann bitte ich höflich um Entschuldigung.
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von easylocoman »

"Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten." - Gandhi

Informiert Euch über die Kriege dieser Welt und ihr werdet feststellen, dass sie zu 90% der Verschiebung des Machtgefüges dienten.
Im Kapitalismus ist Macht mit der Kontrolle über das Geld gleichzusezen. Daraus ergibt sich unweigerlich eine logische Konsequenz!

Warren Buffet, einer der Mächtigen, erklärte unlängst, dass ein Klassenkrieg herrscht und das seine Klasse, die Klasse der Reichen, diesen Krieg führt und auch gewinnen wird!

Buffet ist über jeden Zweifel erhaben, ein Verschwörungstheoretiker zu sein!

easylocoman hat geschrieben:Im Falle Skripal sind die Zusammenhänge mit Russland nicht von der Hand zu weisen. Aber auch nicht die Zusammenhänge mit Großbritannien! Die Skripals sind russische Bürger aber sie leben in Großbritannien. Meines Wissens ist Skripal vor 13 Jahren nach Großbritannien übergelaufen und wurde 2010 vom russischen Präsidenten begnadigt. Als Überläufer dürfte er im Dienste Russlands und Großbritanniens gestanden haben. Die Skripals wurden unweit von einem britischen Labor für Chemiewaffen aufgefunden. Beide wurden mit einem chemischen Waffengift vergiftet, von denen man behauptet hat, dass nur Russland darüber verfügen würde, was aber nachweislich gar nicht stimmt. Als die Skripals aufgefunden wurden, war eine Analyse des Giftes aufgrund der Komplexität nicht möglich, daher konnte auch kein Antidot zur Verfügung gestellt werden. Dennoch haben die Skripals glücklicherweise diesen Anschlag überlebt, obwohl das eingesetzte Gift als absolut tödlich gilt.
Ausserhalb der Spekulationsblase, ist zum Fall Skripal eigentlich nicht mehr bekannt und ich halte es für sehr interessant, was so manch einer daraus macht!
Das zwanghafte kreieren bzw. Wiederinslebenrufen eines altbekannten Feindbildes dient aber nur dem Zweck der Kriegsvorbereitung.

Man kann nun endlos viel Zeit damit verbringen, die Speichellecker und Wegbereiter der Machthaber davon zu überzeugen, aber währenddessen würde der Krieg über uns hineinbrechen.
Wer 1 und 1 zusammenzählen kann, verbindet sich lieber mit Gleichgesinnten. Nur dann kann dieser ungleiche Krieg mit Menschlichkeit gewonnen werden!
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Re: Politische Folgen der Skripal-Vergiftung

Beitrag von imp »

easylocoman hat geschrieben:(10 Jul 2018, 08:49)

"Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten." - Gandhi

Informiert Euch über die Kriege dieser Welt und ihr werdet feststellen, dass sie zu 90% der Verschiebung des Machtgefüges dienten.
Im Kapitalismus ist Macht mit der Kontrolle über das Geld gleichzusezen. Daraus ergibt sich unweigerlich eine logische Konsequenz!

Warren Buffet, einer der Mächtigen, erklärte unlängst, dass ein Klassenkrieg herrscht und das seine Klasse, die Klasse der Reichen, diesen Krieg führt und auch gewinnen wird!

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Hast du zu diesem Zitat eine brauchbare Quellenangabe? Das würde sehr helfen!
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