H2O hat geschrieben:(13 Mar 2018, 20:01)
Verschlafen vielleicht nicht; ich vermute, daß die Forschungsarbeiten an neuen Erzeugnissen weiterhin in den Inlandswerken voran getrieben werden. Aber auch unser Land ist zu klein, um die volle Kette vom Geistesblitz bis zum ausgelieferten Erzeugnis mit genügend vielen gut ausgebildeten Fachleuten zu bestücken. Wir können die ja nicht alle in Deutschland unterbringen, und nicht jeder Fachmann möchte seine Familie verlassen.
Ich vermute weiterhin, daß es immer noch als Auszeichnung verstanden wird, wenn ein Fachmann gebeten wird, in der Forschung im Hauptwerk mit zu arbeiten. Wobei die Forschungsabteilung sicher kein Riesenwerk ist. Dann ist ein Umzug nach Deutschland fällig.
Die Firma APPLE verfährt aus meiner Sicht genau nach diesem Muster.
Die Firma Apple vielleicht. Bei der Firma Audi befindet sich die allervorderste Front der Entwicklung und Forschung mittlerweile in Ungarn. Siehe brandaktuelle Meldung (Ende Februar) hier:
https://www.automobil-produktion.de/her ... r-357.html
Der Übergang zu Elektromobilität bei Audi wird sich auch entwicklungsmäßig im ungarischen Győr abspielen. Nicht mehr in Deutschland.
Audi wird am Produktionsstandort Györ für 25 Millionen US-Dollar ein neues Entwicklungszentrum eröffnen. In diesem Jahr startet in Ungarn die Motorenproduktion von Audis erstem vollelektrischem Fahrzeug.
Ich weiß es doch selbst. Entwicklungskapazitäten werden sich dort herausbilden, wo es Softwareentwicklungskompetenz und vor allem entsprechende und auch bezahlbare Arbeitskräfte gibt. Und das ist, wie schon gerschrieben, neben Ostasien und der ziemlichen Ausnahme Schweiz vor allem Ostmitteleuropa, Russland, Ukraine, Baltikum.
Während gleichzeitig ganze Regionen in Ostungarn Richtung Grenze zur Ukraine in Armut und sozialen Problemen versinken. Und BUdapest wiederum ebenso prosperiert. So widersprüchlich ist die Situation selbst in einem flächenmäßig sehr kleinen Land wie Ungarn. Und so sozial fraktioniert sind die Gesellschaften inzwischen.
Ich hatte meinen oberen Beitrag auch noch mal ergänzt. Alle Welt oder zumindest Europa starrt auf die tatsächlich ja fatale politische Entwicklung in Osteuropa. Mit gewisser Berechtigung. Man vergisst dabei, dass - ob man das nun gut findet oder nicht - die Welt sich eher um Handel und Produktion und ums Mammon dreht als um Nationalhymnen, Fremdenangst, Kultur, Gendergerechtigkeit, Naturkost und Geschichtsaufarbeitung. Die Verantwortlichen bei Audi, Renault oder Bosch haben kaum Interesse für solche Fragen. Und absolut kein Problem mit Politikern wie Orbán.
Was in der Slowakei momentan abgeht: Das ist wahrlich ein anderes Thema, Und einen eigenen Thread wert (wenns den nicht schon gibt).
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)