Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

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Vizegott
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Vizegott »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 13:24)

Ich finde die Entscheidung vom Berliner Senat richtig, auch wenn die Begründung Quatsch ist. Russland ist politisch derzeit kein Freund Deutschlands und/oder einfach zu unwichtig. Wenn in Kenia mal wieder ein paar Islamisten Amok laufen, interessiert das ja auch niemanden.

Wenn wir nicht einmal mit unseren Europäischen brüdern und Schwestern solidarisch sind.

Mit wem dann?
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:15)

Wenn wir nicht einmal mit unseren Europäischen brüdern und Schwestern solidarisch sind.

Mit wem dann?

Ich würde diese "Solidarität" eben auf Länder begrenzen, die uns politisch und kulturell nahestehen. Einfach aus dem Grund, da wir sonst täglich das Tor in irgendwelchen Farben anstrahlen könnten. Russland kann man jetzt dazuzählen - oder auch nicht. Ich gehöre eben zu ersterer Gruppe.
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Vizegott
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Vizegott »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:20)

Ich würde diese "Solidarität" eben auf Länder begrenzen, die uns politisch und kulturell nahestehen. Einfach aus dem Grund, da wir sonst täglich das Tor in irgendwelchen Farben anstrahlen könnten. Russland kann man jetzt dazuzählen - oder auch nicht. Ich gehöre eben zu ersterer Gruppe.

Selbstverständlich steht uns russland kulturell sehr nahe.

Es wird aber ein paar anständige Deutsche geben die vor der russischen Botschaft kondulieren.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Alexyessin »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:20)

Ich würde diese "Solidarität" eben auf Länder begrenzen, die uns politisch und kulturell nahestehen.
Es geht um die Opfer. Und die stehen mir zumindest nahe genug um soetwas zu preferieren.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Merkel_Unser »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 16:26)

Selbstverständlich steht uns russland kulturell sehr nahe.

Es wird aber ein paar anständige Deutsche geben die vor der russischen Botschaft kondulieren.
Deswegen ja kulturell UND politisch. Provokation entfernt - bei weiteren Ausfälligkeiten erfolgt eine Ermahnung. - Moses, Mod.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Cobra9 »

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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Ammianus »

Ich schäme mich für meine Stadt und deren Regierung - besonders da ich sie mitgewählt habe. Nach der Sache mit dem Stasifritzen die nächste Peinlichkeit.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Man kann aus diesem Vorgang lernen, daß solche Symbole des Mitgefühls wohl die ganz große Ausnahme sein müssen, weil ansonsten das Symbol zur Folklore entartet. Warum haut uns ein Anschlag in den USA seelisch um, aber der Gasangriff in Idlib mit viel mehr Opfern nicht?

Ähnlich doch Ansprachen ausländischer Politiker vor dem Bundestag. Ist einmal der Reigen eröffnet, dann könnten Verstimmungen entstehen, weil dabei offenbar doch eine Auswahl getroffen wird.

Sehen wir ja hier; alles meckert über diesen Senat. Am Ende haben wir am Brandenburger Tor eine Disko-Beleuchtung. Ich möchte für diese Auswahl keine Verantwortung tragen... bis zur Albernheit ist das nur ein kleiner Schritt.
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von Nomen Nescio »

Vizegott hat geschrieben:(04 Apr 2017, 15:15)

Wenn wir nicht einmal mit unseren Europäischen brüdern und Schwestern solidarisch sind.
na, was denn. wenn einer nicht mein freund ist und ihn passiert etwas schlimmes, sage ich nicht »oh wie schrecklich«. dann heuchle ich. ich bin kein staatsmann und brauche also nicht zu kondolieren.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(04 Apr 2017, 23:38)

Man kann aus diesem Vorgang lernen, daß solche Symbole des Mitgefühls wohl die ganz große Ausnahme sein müssen, weil ansonsten das Symbol zur Folklore entartet. Warum haut uns ein Anschlag in den USA seelisch um, aber der Gasangriff in Idlib mit viel mehr Opfern nicht?

Ähnlich doch Ansprachen ausländischer Politiker vor dem Bundestag. Ist einmal der Reigen eröffnet, dann könnten Verstimmungen entstehen, weil dabei offenbar doch eine Auswahl getroffen wird.

Sehen wir ja hier; alles meckert über diesen Senat. Am Ende haben wir am Brandenburger Tor eine Disko-Beleuchtung. Ich möchte für diese Auswahl keine Verantwortung tragen... bis zur Albernheit ist das nur ein kleiner Schritt.
Ich bin auch der Meinung, dass weniger mehr ist.
Aber: hier hätte die Bundesregierung die Möglichkeit gehabt, zu symbolisieren, dass sämtliche Spannungen mit der Regierung bestehen, man aber solidarisch mit dem russischen Volk ist. Durch das Ausbleiben dieser Geste wird dies wohl genau gegenteilig von der russischen Öffentlichkeit aufgefasst werden, nach dem Motto "Europa ist nicht nur gegen Putin, sondern auch gegen uns". Es ist zwar nur eine kleine Geste, deren Auswirkung begrenzt ist, aber unterm Strich dürfte man Putin damit einen Gefallen getan haben.
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Bielefeld09
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bielefeld09 »

Nun mal ehrlich!
Dieser Bombenterror hat für mich seinen Schrecken verloren.
Er ist Teil unserer Welt geworden.
Können wir nicht besser den Opfern und den Angehörigen helfen,
statt uns in Empörung und Betroffenheit zu suhlen,
Lichterbäume an öffentlichen Gebäuden im Gedenken zu installieren
und Diplomatie zu betreiben?
Kostet dasselbe.
Macht die Hamas auch, aber können wir das nicht besser?
Leben finanzieren, statt dem Tod zu huldigen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von busse »

Merkel_Unser hat geschrieben:(04 Apr 2017, 14:40)

Politik ist auf dem Papier vielleicht schon egal. In der Realität spielt sie aber immer eine Rolle. Die Frage ist letztendlich, warum qualifiziert sich Russland für eine Beleuchtung - und Länder aus Afrika/Asien nicht?
Was qualifiziert die Türkei (Istanbul) dazu ?
Vielleicht doch , weil ein "paar" Menschen aus Rußland hier leben ? Weil wir vielleicht einen besonderen Bezug zu Leningrad/St.Petersburg haben ?
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H2O
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(05 Apr 2017, 01:42)

Ich bin auch der Meinung, dass weniger mehr ist.
Aber: hier hätte die Bundesregierung die Möglichkeit gehabt, zu symbolisieren, dass sämtliche Spannungen mit der Regierung bestehen, man aber solidarisch mit dem russischen Volk ist. Durch das Ausbleiben dieser Geste wird dies wohl genau gegenteilig von der russischen Öffentlichkeit aufgefasst werden, nach dem Motto "Europa ist nicht nur gegen Putin, sondern auch gegen uns". Es ist zwar nur eine kleine Geste, deren Auswirkung begrenzt ist, aber unterm Strich dürfte man Putin damit einen Gefallen getan haben.
Ein schwieriges Thema aus meiner Sicht. Setzt man eine gut gemeinte Geste einmal ins Werk, schon sind Gefühle der Vernachlässigung in ähnlich gelagerten Fällen zu erwarten, wenn ausgerechnet dann die Geste ausbleibt.

Diese Empfindungen werden auch ausgelöst, wenn Sie zu Besuchen regelmäßig ein kleines Geschenk mit bringen, aber plötzlich aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit mit leeren Händen erscheinen. Eine Frage der Reife der Betroffenen.

Ich habe mir einen lieben und netten Umgang mit meinen Freunden und Bekannten angewöhnt; wenn mir etwas Originelles begegnet, dann überrasche ich sie damit, und ansonsten bleibt es bei Bussi-Bussi (ich bin derzeit in Polen...). So bleiben alle Seiten locker!
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 08:41)

Ein schwieriges Thema aus meiner Sicht. Setzt man eine gut gemeinte Geste einmal ins Werk, schon sind Gefühle der Vernachlässigung in ähnlich gelagerten Fällen zu erwarten, wenn ausgerechnet dann die Geste ausbleibt.

Diese Empfindungen werden auch ausgelöst, wenn Sie zu Besuchen regelmäßig ein kleines Geschenk mit bringen, aber plötzlich aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit mit leeren Händen erscheinen. Eine Frage der Reife der Betroffenen.

Ich habe mir einen lieben und netten Umgang mit meinen Freunden und Bekannten angewöhnt; wenn mir etwas Originelles begegnet, dann überrasche ich sie damit, und ansonsten bleibt es bei Bussi-Bussi (ich bin derzeit in Polen...). So bleiben alle Seiten locker!
Da sieht man, wie schnell aus einer netten Geste eine betrieblichen Übung wird und ein Anspruchsdenken erwächst.
Deshalb spende ich niemals für irgendetwas regelmäßig.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Explosionen in St. Petersburger Ubahn

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(04 Apr 2017, 23:47)

na, was denn. wenn einer nicht mein freund ist und ihn passiert etwas schlimmes, sage ich nicht »oh wie schrecklich«. dann heuchle ich. ich bin kein staatsmann und brauche also nicht zu kondolieren.
Na ja, durch die politischen Zeitläufe hatte ich wenig Gelegenheit, mit Russen vertraut zu werden. Aber Feinde sehe ich in diesen Menschen nicht. Die haben doch auch Familien, die ihr Liebstes verlieren, ihren Vater, Ihre Mutter. Da mache ich innerlich keinen Unterschied. Natürlich ist es ärgerlich, daß der russische Staat so aggressiv und geltungssüchtig auftritt. Dagegen muß sich unser Land verwahren... beginnt jetzt ja auch. Mein Mitleid mit den Terroropfern wird davon nicht gemindert.

Aber diese Lichtspiele am Brandenburger Tor halte ich für Firlefanz, der irgendwann zur eingeübten Folklore wird. Schluß damit!
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Merkel_Unser »

busse hat geschrieben:(05 Apr 2017, 08:24)

Was qualifiziert die Türkei (Istanbul) dazu ?
Vielleicht doch , weil ein "paar" Menschen aus Rußland hier leben ? Weil wir vielleicht einen besonderen Bezug zu Leningrad/St.Petersburg haben ?
busse
Keine Ahnung was die Türkei qualifiziert. m.M.n auch garnichts. Wie gesagt, ich würde es auf Länder mit politischer und kultureller Gemeinsamkeit beschränken, und da ist weder Russland noch die Türkei dabei.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Wasteland »

Man sollte diese Beleuchtungen ganz lassen, denn sonst kommt man irgendwann nicht mehr hinterher und man wird sich den Vorwurf machen lassen selektiv zu sein.
Man müsste dann auch der Giftgas-Opfer in Syrien gedenken, ist ja nicht weniger Terrorismus. Oder oder oder.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

Jedenfalls war es kommikationstechnisch katastrophal, als die Leichen noch nicht kalt waren zu verkünden: "Für Euch beleuchten wir das Brandenburger Tor aber nicht!"
Das war viel schlimmer, als wenn sie garnichts gesagt und nichts gemacht hätten und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur Zufall oder Versehen war.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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relativ
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:04)

Jedenfalls war es kommikationstechnisch katastrophal, als die Leichen noch nicht kalt waren zu verkünden: "Für Euch beleuchten wir das Brandenburger Tor aber nicht!"
Das war viel schlimmer, als wenn sie garnichts gesagt und nichts gemacht hätten und ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur Zufall oder Versehen war.
Das haben sie so aber gar nicht gesagt.
Btw. wer hat denn nachgefragt?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

relativ hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:23)

Das haben sie so aber gar nicht gesagt.
Btw. wer hat denn nachgefragt?
Es kam aber so rüber und alle großen Zeitungen haben es groß aufgemacht
und waren nicht bereit, die Sache als lokalpolitiksche Berlin-Mitte-Angelegenheit zu betrachten, obwohl sie es hätten tun können, anstatt einen Eklat zu provozieren
Zuletzt geändert von Quatschki am Mi 5. Apr 2017, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 08:41)

Ein schwieriges Thema aus meiner Sicht. Setzt man eine gut gemeinte Geste einmal ins Werk, schon sind Gefühle der Vernachlässigung in ähnlich gelagerten Fällen zu erwarten, wenn ausgerechnet dann die Geste ausbleibt.

Diese Empfindungen werden auch ausgelöst, wenn Sie zu Besuchen regelmäßig ein kleines Geschenk mit bringen, aber plötzlich aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit mit leeren Händen erscheinen. Eine Frage der Reife der Betroffenen.

Ich habe mir einen lieben und netten Umgang mit meinen Freunden und Bekannten angewöhnt; wenn mir etwas Originelles begegnet, dann überrasche ich sie damit, und ansonsten bleibt es bei Bussi-Bussi (ich bin derzeit in Polen...). So bleiben alle Seiten locker!
Spätestens wenn das Bb Tor das nächste Mal in den Farben von Frankreich, Großbritannien, Belgien oder sonst einem Land nach einem Terrorakt erstrahlt, dürfte die russische Bevölkerung dann kapiert haben, dass sie nicht versehentlich oder aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit, sondern ganz bewusst und absichtlich übersprungen wurden.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Quatschki »

Andererseits haben die Russen kein Anrecht auf das Brandenburger Tor.
Sie waren Schuld daran, dass es 28 Jahre im Niemandsland stand
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Liegestuhl »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:38)

Andererseits haben die Russen kein Anrecht auf das Brandenburger Tor.
Sie waren Schuld daran, dass es 28 Jahre im Niemandsland stand
Ja, aber nicht die Leute, die in die Luft gesprengt wurden.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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relativ
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

bennyh hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:28)

Spätestens wenn das Bb Tor das nächste Mal in den Farben von Frankreich, Großbritannien, Belgien oder sonst einem Land nach einem Terrorakt erstrahlt, dürfte die russische Bevölkerung dann kapiert haben, dass sie nicht versehentlich oder aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit, sondern ganz bewusst und absichtlich übersprungen wurden.
Ja natürlich, wenn man diese Randnotice überhöhen möchte , oder dafür benutzen möchte. Kann man bei einigen solche Gedanken bestimmt auslösen. Ich frage mich dann immer wozu? Ablenkung, Feindbild aufbauen?
Klar man muss mit der Erklärung aus Berlin nicht konform gehen und kann sie für zu eng gefasst einstufen, aber jetzt ein Popanz aufbauen, halte ich für arg Übertrieben, im Angesicht der Tragödie für die Opfer.
Btw. Hat der Eifelturm eigentlich in den russischen Farben geleuchtet ?
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

bennyh hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:28)

Spätestens wenn das Bb Tor das nächste Mal in den Farben von Frankreich, Großbritannien, Belgien oder sonst einem Land nach einem Terrorakt erstrahlt, dürfte die russische Bevölkerung dann kapiert haben, dass sie nicht versehentlich oder aus Mangel an Zeit oder Gelegenheit, sondern ganz bewusst und absichtlich übersprungen wurden.
Das sehe ich auch so. Deshalb ist es ein Gebot der Klugheit, diesen Firlefanz oder diese "Betroffenheitskultur" ab sofort ein zu stellen. Sollen doch künftig private Gruppen ihre Betroffenheit nach Geschmack ausdrücken.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

Die Begruendung, St Petersburg sei keine Partnerstadt von Berlin und deswegen gibt es keine SolidaritaetsBeleuchtung ist erbaermlich. :dead:
Berlin hat als Hauptstadt einen Sonderstatus. Ich kann mich fuer diese Entscheidung nur fremdschaemen. Pfui!
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:38)

Andererseits haben die Russen kein Anrecht auf das Brandenburger Tor.
Sie waren Schuld daran, dass es 28 Jahre im Niemandsland stand
Na ja, aus meiner Sicht haben unsere beiden Völker sich so unendlich viel gegenseitig vor zu halten, daß es auf das bißchen Brandenburger Tor im Niemandsland auch nicht mehr ankommt.

Zeitweise hat es doch auch gegenseitigen Respekt und Sympathiebekundungen gegeben; Stichwort Gorbatschow. Schade, daß diese besseren Zeiten vergangen sind. Aber die Opfer des Mordanschlags möchte ich mit dieser Entwicklung zum Schlechteren nicht in Verbindung bringen.

Dennoch sollten diese Lichtspiele am Brandenburger Tor ab sofort und endgültig eingestellt werden.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 10:45)

Die Begruendung, St Petersburg sei keine Partnerstadt von Berlin und deswegen gibt es keine SolidaritaetsBeleuchtung ist erbaermlich. :dead:
Berlin hat als Hauptstadt einen Sonderstatus. Ich kann mich fuer diese Entscheidung nur fremdschaemen. Pfui!

In Sachen "Begründung = keine Patenstadt" stimme ich Ihnen zu; schäbig, schäbig!

Aber grundsätzlich halte ich die wiederkehrenden Lichtspiele für entbehrlich. Sollen Menschen ihre Betroffenheit privat ausdrücken. In der Hauptstadt gibt es sicher eine Russische Botschaft und russische (sowjetische) Ehrenmäler, wo Kondolenzbücher ausliegen und vielleicht auch Kerzen aufgestellt werden können. Kommt mir irgendwie ehrlicher vor, als routiniert einige Projektoren ein-aus zu schalten.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:00)

In Sachen "Begründung = keine Patenstadt" stimme ich Ihnen zu; schäbig, schäbig!

Aber grundsätzlich halte ich die wiederkehrenden Lichtspiele für entbehrlich. Sollen Menschen ihre Betroffenheit privat ausdrücken. In der Hauptstadt gibt es sicher eine Russische Botschaft und russische (sowjetische) Ehrenmäler, wo Kondolenzbücher ausliegen und vielleicht auch Kerzen aufgestellt werden können. Kommt mir irgendwie ehrlicher vor, als routiniert einige Projektoren ein-aus zu schalten.
Nein, eben nicht privat + auch nicht "Betroffenheitskultur" wie du es abschaetzig nanntest - es geht darum als Staat anderen betroffenen Laendern und ihren Opfern Solidaritaet gegen den Terrorismus zu bekunden. Ich halte solche Gesten fuer sehr wichtig. Wir stehen zusammen gegen die TerrorKroeten, auch mit Russland - NacktAngler hin oder her. :thumbup:


Da jemand frug, wie es Paris hielt -Aus Solidarität mit den Opfern des Anschlags in St. Petersburg werden am Dienstag die Lichter am Pariser Eiffelturm abgeschaltet.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:12)

Nein, eben nicht privat + auch nicht "Betroffenheitskultur" wie du es abschaetzig nanntes - es geht darum als Staat anderen betroffenen Laendern und ihren Opfern Solidaritaet gegen den Terrorismus zu bekunden. Ich halte solche Gesten fuer sehr wichtig. Wir stehen zusammen gegen die TerrorKroeten, auch mit Russland - NacktAngler hin oder her. :thumbup:
Da bin ich ehrlichen Herzens anderer Meinung. Empfindungen gehen von Menschen aus, nicht von Verwaltungen. Davon halte ich gar nichts. Aber vielleicht bin ich da in einer verschwindenden Minderheit. Ich sage ja nicht, daß ich Recht habe, sondern das, was ich diesem Fall und anderen empfinde.

Daß wir zusammen stehen gegen den Terror, das halte ich für selbstverständlich. Aber genau da kann der Staat nun wieder mit seinem Tun und Lassen etwas bewirken. Leider habe ich gerade darüber heftigst zu meckern. Organisierte Nichtzuständigkeit...
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Europa2050 »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:00)
Aber grundsätzlich halte ich die wiederkehrenden Lichtspiele für entbehrlich. Sollen Menschen ihre Betroffenheit privat ausdrücken. In der Hauptstadt gibt es sicher eine Russische Botschaft und russische (sowjetische) Ehrenmäler, wo Kondolenzbücher ausliegen und vielleicht auch Kerzen aufgestellt werden können. Kommt mir irgendwie ehrlicher vor, als routiniert einige Projektoren ein-aus zu schalten.
Prinzipiell kann man über die Beleuchtungen nachdenken - ja.

Aber nicht anhand eines konkreten Falles und nicht zu einem Zeitpunkt, wenn es ansteht, der russischen Bevölkerung Anteil zu zeigen. Das ist einfach zu plump - halt Berlin.

Ich weiß ja nicht, wer das jetzt konkret entschieden hat - vermutlich der Hausmeister, sonst ist in Berlin ja eh nie jemand für etwas verantwortlich (BER...).
Aber sicher drohen ihm für die Beschädigung des Deutschlandbildes in Russland weniger Konsequenzen als für z.B. eine geschönte Reisespesenabrechnung im zweistelligen €-Bereich.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:27)

Prinzipiell kann man über die Beleuchtungen nachdenken - ja.

Aber nicht anhand eines konkreten Falles und nicht zu einem Zeitpunkt, wenn es ansteht, der russischen Bevölkerung Anteil zu zeigen. Das ist einfach zu plump - halt Berlin.

Ich weiß ja nicht, wer das jetzt konkret entschieden hat - vermutlich der Hausmeister, sonst ist in Berlin ja eh nie jemand für etwas verantwortlich (BER...).
Aber sicher drohen ihm für die Beschädigung des Deutschlandbildes in Russland weniger Konsequenzen als für z.B. eine geschönte Reisespesenabrechnung im zweistelligen €-Bereich.
Dem kann ich durchaus zustimmen, mitsamt der bitteren Schlußbemerkung.

Dennoch: Ab sofort und endgültig Schluß mit diesen Lichtspielen. Dann gibt es auch keinen Ärger mehr damit! Hausmeister einsparen?
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:23)

Da bin ich ehrlichen Herzens anderer Meinung. Empfindungen gehen von Menschen aus, nicht von Verwaltungen. Davon halte ich gar nichts. Aber vielleicht bin ich da in einer verschwindenden Minderheit. Ich sage ja nicht, daß ich Recht habe, sondern das, was ich diesem Fall und anderen empfinde.
Du hast mich immer noch missverstanden. Es geht nicht darum als Staat seinen Buergern Betroffenheit abzuringen. Sondern als Staat + Regierung Solidaritaet zu zeigen.
Daß wir zusammen stehen gegen den Terror, das halte ich für selbstverständlich. Aber genau da kann der Staat nun wieder mit seinem Tun und Lassen etwas bewirken. Leider habe ich gerade darüber heftigst zu meckern. Organisierte Nichtzuständigkeit...
Richtig, und genau darum geht es bei SolidaritaetsBekundungen. Nenn es politisch klug handeln, nenn es Diplomatie... egal.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:41)

Du hast mich immer noch missverstanden. Es geht nicht darum als Staat seinen Buergern Betroffenheit abzuringen. Sondern als Staat + Regierung Solidaritaet zu zeigen.


Richtig, und genau darum geht es bei SolidaritaetsBekundungen. Nenn es politisch klug handeln, nenn es Diplomatie... egal.
Mit dem Tun und Lassen des Staats meinte ich aber sehr praktische Dinge; etwa erkannte Gefährder dauerhaft fest setzen oder sie meinetwegen 'rausschmeißen. Nicht irgendwo Lampen an und aus schalten.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 12:00)

Mit dem Tun und Lassen des Staats meinte ich aber sehr praktische Dinge; etwa erkannte Gefährder dauerhaft fest setzen oder sie meinetwegen 'rausschmeißen. Nicht irgendwo Lampen an und aus schalten.
Das eine schliesst das andere nicht aus. Kampf gegen den Terrorismus wird auf vielen Ebenen gefuehrt, nicht nur "handgreiflich" ;)
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 12:04)

Das eine schliesst das andere nicht aus. Kampf gegen den Terrorismus wird auf vielen Ebenen gefuehrt, nicht nur "handgreiflich" ;)
Als Ingenieur dränge ich immer sehr zum Machen :D
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 12:10)

Als Ingenieur dränge ich immer sehr zum Machen :D
Aber auch nicht ohne vorherigen Plan, Konstruktion, usw. :D Israel hat in Tel Aviv die russische Fahne an das BuergermeisterGebaeude geworfen. Und uns kann sicherlich niemand vorwerfen, mit TerrorKroeten zimperlich umzugehen.
Du siehst, es geht beides.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Provokateur »

Dresden hatte den Kulturpalast "in russisch" beleuchtet. Nun ja. Nicht ganz so ein Nationalsymbol wie das Brandenbunte Tor, aber gut.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ahlen.html
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 12:10)

Als Ingenieur dränge ich immer sehr zum Machen :D
Wie ohne vorher die Statik und Kräfte zu berechnen. Großer Fehler. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:45)

Definiere in diesem Zusammenhang mal "Heimat"!

Da, wo man verfolgt wird?
So einfach wird man den Heimatbegriff bzw. Gefühl wohl nicht los Liegestuhl.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:47)

So einfach wird man den Heimatbegriff bzw. Gefühl wohl nicht los Liegestuhl.
Die sind nach Israel ausgewandert, weil Israel die Heimat des jüdischen Volkes ist.

Oder glaubst du, dieses Gefühl wird man so einfach los?
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:49)

Die sind nach Israel ausgewandert, weil Israel die Heimat des jüdischen Volkes ist.

Oder glaubst du, dieses Gefühl wird man so einfach los?
Woher weisst du was Migranten noch fühlen. Wenn, wie du sagst, viele russische Juden nach Israel ausgewandert sind weil sie in Russland diskriminiert und verfolgt wurden, können sie doch trotzdem noch Heimatgefühle für Russland haben, oder?. Darauf zielte doch deine Frage, oder?
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Liegestuhl »

relativ hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:53)

Woher weisst du was Migranten noch fühlen. Wenn, wie du sagst, viele russische Juden nach Israel ausgewandert sind weil sie in Russland diskriminiert und verfolgt wurden, können sie doch trotzdem noch Heimatgefühle für Russland haben, oder?. Darauf zielte doch deine Frage, oder?
Nach meiner Erfahrung fühlt man sich dort, wo man verfolgt und diskriminiert wird, nicht wirklich beheimatet.

Eine Heimat gefunden, haben sie in Israel.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von relativ »

Liegestuhl hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:56)

Nach meiner Erfahrung fühlt man sich dort, wo man verfolgt und diskriminiert wird, nicht wirklich beheimatet.

Eine Heimat gefunden, haben sie in Israel.
Ja und ich glaube , daß es so einen einfache Definition nicht gibt, schon gar nicht für die, die aus ihrer Heimat in die neue Heimat flüchten mussten oder immigriert sind. Beispiel dafür gibt es genug, selbst bei überlebenden Juden des Holocoust hat es sowas gegeben.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:45)

Definiere in diesem Zusammenhang mal "Heimat"!

Da, wo man verfolgt wird?
Hier geht es darum, dass in Tel Aviv russisch beleuchtet wurde, in Berlin nicht.
EIN Grund ist, dass sehr viele Israelis Russen waren, z.B. der Verteidigungsminister, und offensichtlich, wie man sehen kann, auch noch an der Heimat hängen.
Ein anderer Grund ist, dass Berlin nicht für Deutschland bislang bei Notwendigkeit geflaggt hat, sondern als Stadt wegen der Städtepartnerschaften.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(05 Apr 2017, 14:01)
Hier geht es darum, dass in Tel Aviv russisch beleuchtet wurde, in Berlin nicht.
EIN Grund ist, dass sehr viele Israelis Russen waren, z.B. der Verteidigungsminister, und offensichtlich, wie man sehen kann, auch noch an der Heimat hängen.
Der Einwand von JJazzGold bleibt. Auch in der Bundesrepublik leben einige Millionen Menschen, die früher mal in Russland beheimatet waren. Ich kann ein Lied davon singen.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Bleibtreu »

ThorsHamar hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:28)

Natürlich, Russland ist ja schliesslich die Heimat viele Israelis ....
Na klar musst du wieder mit den russisch staemmigen kommen. Es stammen auch viele Juden aus WestEuropa, wie ich oder aus Afrika oder aus Persien. Du hast dich an den russischen festgebissen und erbrichst das bei jeder auch noch so unpassenden Gelegenheit. Obsession nennt sich das. :D

Die Heimat eines Israelis ist Israel - Punkt! :) Und Liebermann lebt sei 1978, seit er 20 ist, in Israel. Es geht hier auch nicht um Israel im speziellen, sondern um Solidaritaet mit TerrorOpfern!
JJazzGold hat geschrieben:(05 Apr 2017, 13:36)

Russland ist auch noch die vermeintliche “Heimat“ diverser sog. Russlanddeutschen oder Deutschrussen. Dementsprechend mühte nach Deiner Vorstellung das Tor entsprechend farbig angestrahlt werden.

Nur geht es bei einer Zeichensetzung nicht um Diejenigen, die irgendwo ihre zweite Heimat vermuten, sondern gegen den Terror und um die durch Terror Umgekommenen, respektive deren Hinterbliebenen, und die Verletzten.
Genau so ist es! :thumbup:
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mi 5. Apr 2017, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von H2O »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Apr 2017, 12:29)

Aber auch nicht ohne vorherigen Plan, Konstruktion, usw. :D Israel hat in Tel Aviv die russische Fahne an das BuergermeisterGebaeude geworfen. Und uns kann sicherlich niemand vorwerfen, mit TerrorKroeten zimperlich umzugehen.
Du siehst, es geht beides.
Au ha, wenn ich hier Pläne ausbreite, dann werden aber einige Leute munter! :D

Israel kann doch unabhängig von Deutschland seine Verbundenheit mit Rußland zum Ausdruck bringen. Jeder auf seine Weise; Deutschland verhält sich eben ziemlich stoffelig! Markenzeichen :)
Zuletzt geändert von H2O am Mi 5. Apr 2017, 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 14:12)
Jeder auf seine Weise; Deutschland verhält sich eben ziemlich stoffelig! Markenzeichen :)
Nicht Deutschland, sondern Berlin.
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Re: Solidaritätsbeleuchtung am Brandenburger Tor

Beitrag von bennyh »

H2O hat geschrieben:(05 Apr 2017, 11:00)
Aber grundsätzlich halte ich die wiederkehrenden Lichtspiele für entbehrlich. Sollen Menschen ihre Betroffenheit privat ausdrücken. In der Hauptstadt gibt es sicher eine Russische Botschaft und russische (sowjetische) Ehrenmäler, wo Kondolenzbücher ausliegen und vielleicht auch Kerzen aufgestellt werden können. Kommt mir irgendwie ehrlicher vor, als routiniert einige Projektoren ein-aus zu schalten.
Es ist eine Verlängerung der obligatorischen Kondolenzbekundungen der Politiker nach einem solchen Anschlag. Grundsätzlich sehe ich kein Problem darin, bzw. halte es eigentlich für eine nette Geste, um internationale Solidarität auszudrücken. Grade im Zeitalter, wo Nationalismus wieder zunehmend tiefe Gräben bis hin Hass zwischen Völkern schürt, bräuchten wir mehr solcher Gesten. Es mag zwar albern und belanglos wirken, aber es ist eine Geste, die von Millionen von Menschen wahrgenommen wird. Bei internationalen Krisen werden häufig die entsprechenden Botschafter vorgeladen und/oder ausgewiesen. Nüchtern betrachtet ist es heutzutage für den Verlauf der Dinge ziemlich irrelevant, ob ein Botschafter nun im Land ist oder nicht. (Wenn es wirklich etwas wichtiges zu bereden gibt, kann man im Zweifelsfall - anders als z.B. 1914 oder zuvor - zum Telefonhörer greifen.) Es geht in erster Linie um die Symbolwirkung, die mit der Bevölkerung resoniert.
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