Sammelstrang NATO Osterweiterung

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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von H2O »

[quote="schokoschendrezki » 2015-12-31, 09:34"
...
... Das Thema NATO ist zu wichtig, um es braven und
staatstreuen Oberprimanern zu überlassen.
[/quote]

Ein ärgerlich hochmütiger Satz!
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schokoschendrezki
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Do 31. Dez 2015, 10:51 hat geschrieben: Ein freundliches Grußwort reicht doch dann auch, wenn es um den gepflegten Austausch gleichartiger Ressentiments geht - wozu dann noch ein "staatstreuer" Vertreter des BMVg mit einer womöglich völlig anderen Ansicht? Das bleibt unverständlich, selbst für die Situation anno 2013.
Ich glaube, Du verwechselst da was. Allein die beiden teilnehmenden Parteistiftungen Heinrich-Böll und Rosa-Luxemburg unterscheiden sich in ihren politischen Ansichten in etlichen Punkten grundlegend. Es handelte sich um das ehrliche Bemühen, Antworten auf Fragen der Zeit zu finden und nicht um den "gepflegten Austausch gleichartiger Ressentiments".
Das Programm der geplanten Tagung ist weit gefächert und explizit darauf ausgerichtet, eine offene Diskussion über zahlreiche brennende Fragen, die die Militär- und Sicherheitspoliik der NATO und ihrer Mitgliedsstaaten betreffen, zu führen, anzustoßen und zu fördern. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Veranstalter bemüht, Gesprächs- und Diskussionspartner einzuladen, die sehr unterschiedliche Perspektiven, Informationen und Erfahrungen einbringen können.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

H2O » Do 31. Dez 2015, 11:09 hat geschrieben: Ein ärgerlich hochmütiger Satz!
Mag sein. Die unguten Erinnerungen an eingeforderter Staatstreue sind halt noch immer präsent. Ich halte die Verunglimpfung einer offensichtlich ernst und seriös gemeinten Veranstaltung als "gepflegten Austausch von Ressentiments" für erheblich überheblicher.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Do 31. Dez 2015, 10:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Nomen Nescio »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 07:46 hat geschrieben:Die NATO existiert noch keine 70 Jahre, wie kann sie dann 70 Jahr für Sicherheit sorgen.

Davon ab das die NATO gegen die SU heute Russland gegründet wurde und erst dann der Warschauer Pakt. Überhaupt hat die SU heute Russland immer nur auf die Aktionen des Westens reagiert.

Von der Forderung nach Abrüstung abgesehen. Die ging dann wieder von der SU aus.
wieder bestätigst du, daß kenntniss der geschichte wichtig ist.

1945, VE-day. die nazis kapitulierten. massenweise wurden amerikanischen soldaten demobilisiert. fotos worauf mit soldaten überfüllte schiffe zu sehen sind gibt es überall in netz.
die SU benahm sich dagegen aggressiv und demobilisierte nicht. 1948 verbot stalin sogar zutritt zu berlin als in den westlichen besatzungszones die D-mark eingeführt wurde. die darauffolgende reaktion war die luftbrücke sowie unterhandlungen über das NATO-bündnis.

um sehr deutlich zu sein: 1945 rüstete der westen ab und demobilisierte er. die SU aber nicht. in ostdeutschland allein befanden sich um die 30 sowjetdivisionen.
noch mehr wissen wollen? such mal statistiken nach über manneskraft, panzer, flugzeuge usw ab 1945 bis 1990.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Uriel »

Nomen Nescio » Do 31. Dez 2015, 10:45 hat geschrieben: wieder bestätigst du, daß kenntniss der geschichte wichtig ist.

1945, VE-day. die nazis kapitulierten. massenweise wurden amerikanischen soldaten demobilisiert. fotos worauf mit soldaten überfüllte schiffe zu sehen sind gibt es überall in netz.
die SU benahm sich dagegen aggressiv und demobilisierte nicht. 1948 verbot stalin sogar zutritt zu berlin als in den westlichen besatzungszones die D-mark eingeführt wurde. die darauffolgende reaktion war die luftbrücke sowie unterhandlungen über das NATO-bündnis.

um sehr deutlich zu sein: 1945 rüstete der westen ab und demobilisierte er. die SU aber nicht. in ostdeutschland allein befanden sich um die 30 sowjetdivisionen.
noch mehr wissen wollen? such mal statistiken nach über manneskraft, panzer, flugzeuge usw ab 1945 bis 1990.

Die Amis sind ja auch weit weg wenn es kracht. US Gebiet wurde bis heute nie angegriffen. Gebiete der SU schon.
Operation Unthinkable
https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Unthinkable

Es gab vermutlich immer wieder solche Pläne und von den meisten haben wir nichts erfahren.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Yossarian »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 12:15 hat geschrieben:

Die Amis sind ja auch weit weg wenn es kracht. US Gebiet wurde bis heute nie angegriffen. Gebiete der SU schon.

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Unthinkable

Es gab vermutlich immer wieder solche Pläne und von den meisten haben wir nichts erfahren.
Stimmt, und zwar von den russischen ;)
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 31. Dezember 2015, 10:13 hat geschrieben:
Ich glaube, Du verwechselst da was. Allein die beiden teilnehmenden Parteistiftungen Heinrich-Böll und Rosa-Luxemburg unterscheiden sich in ihren politischen Ansichten in etlichen Punkten grundlegend. Es handelte sich um das ehrliche Bemühen, Antworten auf Fragen der Zeit zu finden und nicht um den "gepflegten Austausch gleichartiger Ressentiments".
Du schriebst doch selbst, Zitat: "2010 an der Humboldt-Universität Berlin und 2013 an der Uni Bremen gab es Konferenzen zum Thema "Quo vadis NATO? (...) mit einer langen langen Liste von rechtschaffenen teilnehmenden Organisationen und Persönlichkeiten, die allesamt - trotz großer Unterschiede - ein äußerst kontroverses Verhältnis zur NATO eint."

Das hört sich für mich nach einem gleichen Standpunkt an, so weit es den Bezug zu einem bestimmten Verteidigungsbündnis aufweist. Heute nennt man das zuweilen Querfront, wenn sich alle auf den primitivsten Nenner eines Ressentiments einigen können, ansonsten sich aber als links oder rechts verstehen.
Die NPD ist auch gegen die NATO, der Kreml auch, Peking auch irgendwie... und irgendwo gibt es auch noch unterschiedliche Standpunkte - bei den Themen Mindestlohn und Mindestvolk sozusagen.
Kurz, ich verstehe nicht wirklich, was das überhaupt mit Friedenspolitik zu tun haben soll.
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Re: Flug MH17 / Passagierjet über der Ukraine abgeschossen

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 05:27 hat geschrieben:


Am Überfall auf den Irak waren noch viel mehr Staaten beteiligt. Z.B. Polen und die Ukraine.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... lition.png

Gemäß den westlichen Werten müßten die dafür verantwortlichen heute hinter Schloss und Riegel sitzen.

In der Ukraine gab es ein Eingreifen des Westens. Wenn ein US General Medaillen an verletzte Ukrainische Soldaten verteilt dann will er doch sagen das diese ukrainischen Soldaten für US Interessen kämpfen.
Gemäß den westlichen Werten müßte auch Putin hinter Schloss und Riegel sitzen. Auch er führt einen Angriffskrieg gegen ein souveränes Land. Dieses Geheule nach Menschlichkeit für Unmenschen, mögen sie Saddam heißen oder Assad, entlarvt unsere Diktatursehnsüchtigen doch immer wieder.
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Re: Flug MH17 / Passagierjet über der Ukraine abgeschossen

Beitrag von Uriel »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 11:37 hat geschrieben: Gemäß den westlichen Werten müßte auch Putin hinter Schloss und Riegel sitzen. Auch er führt einen Angriffskrieg gegen ein souveränes Land. Dieses Geheule nach Menschlichkeit für Unmenschen, mögen sie Saddam heißen oder Assad, entlarvt unsere Diktatursehnsüchtigen doch immer wieder.

In Syrien ist die russische Armee auf Bitte der syrischen Regierung.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 11:15 hat geschrieben:

Die Amis sind ja auch weit weg wenn es kracht. US Gebiet wurde bis heute nie angegriffen. Gebiete der SU schon.

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Unthinkable

Es gab vermutlich immer wieder solche Pläne und von den meisten haben wir nichts erfahren.
Das stimmt nicht so ganz. Nach der Wende habe ich ca. 5 Jahre in den neuen Bundesländern gearbeitet für einen Betrieb, der sich mit Sanierung und Installation von Heizungs- und Sanitäreinrichtungen befaßt hat und, das war meine Hauptaufgabe, die dazu benötigten Teile auch vor Ort Produzieren wollte. Im Zuge dieser Arbeit habe ich auch mit gutsituierten Kunden Kontakt gehabt. Einer davon war ein pensionierter General der NVA. Der hatte offenbar einen Narren an mir gefressen und mich auch öfter zum Essen oder einfach zu Besuchen eingeladen, bei denen wir auch über Geschichte und Politik sprachen. Und was der mir da über Pläne, in die er Einblick hatte, so erzählt hat, das ließ die schlimmsten Befürchtungen, die über einen Angriff des Warschauer Paktes auf den Westen so kursierten, wie die Botschaften völlig Uninformierter aussehen. Das Einzige, was die Ausführung solcher Pläne verhinderte, war die auch für den Osten glaubwürdige Aussage der USA, daß jeder Vorstoß unter Einsatz von Atomwaffen gestoppt würde. Und das hätte in der logischen Folge auch geheißen, daß es einen Atomkrieg zwischen beiden Blöcken gegeben hätte mit dem Ergebnis, daß es keinen Westen und keinen Osten mehr gegeben hätte. Und das wollten die Herren im Politbüro nun auch nicht, ihre Herrschaft wollten sie schon behalten.

Wenn du dich jetzt hinstellst, und verkünden willst, es habe keine Planungen selbst für die unwahrscheinlichsten Fälle gegeben, und zwar von allen Seiten, dann bist du im besten Fall unglaublich naiv. Nur glaube ich nicht an deine Naivität. Ich glaube in diesem Fall was Anderes. ;)
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Re: Flug MH17 / Passagierjet über der Ukraine abgeschossen

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 11:42 hat geschrieben:

In Syrien ist die russische Armee auf Bitte der syrischen Regierung.
Ergo auf Bitten eines Verbrecherhaufens. Da kommt zusammen, was zusammen gehört. Ich schrieb aber nicht von Syrien.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 11:15 hat geschrieben:...


Die Amis sind ja auch weit weg wenn es kracht. US Gebiet wurde bis heute nie angegriffen. Gebiete der SU schon.

https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Unthinkable

Es gab vermutlich immer wieder solche Pläne und von den meisten haben wir nichts erfahren.
Pearl Harbour wurde angegriffen. Das war und ist US-Gebiet. Manhattan übrigens auch. ;)
Zuletzt geändert von zollagent am Do 31. Dez 2015, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki » 2015-12-31, 10:15 hat geschrieben: Mag sein. Die unguten Erinnerungen an eingeforderter Staatstreue sind halt noch immer präsent. Ich halte die Verunglimpfung einer offensichtlich ernst und seriös gemeinten Veranstaltung als "gepflegten Austausch von Ressentiments" für erheblich überheblicher.
Das mag auch sein; hat die Teilnehmer denn nicht
eine gemeinsame "Distanz" zur NATO zusammen-
geführt? Was ja nicht verboten ist! Wie dem auch sei:
Hochmut überzeugt niemanden... im Gegenteil!
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Uriel »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 11:50 hat geschrieben: Pearl Harbour wurde angegriffen. Das war und ist US-Gebiet. Manhattan übrigens auch. ;)

Pear Harbour war von den USA besetzt/annektiert. Das ist richtig!
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 12:07 hat geschrieben:

Pear Harbour war von den USA besetzt/annektiert. Das ist richtig!
Es ist also kein US-Hoheitsgebiet?
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Uriel »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 12:46 hat geschrieben: Es ist also kein US-Hoheitsgebiet?

Nein. Zum Bundestaat ist Hawaii erst nach dem WWII geworden.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Do 31. Dez 2015, 12:32 hat geschrieben: Du schriebst doch selbst, Zitat: "2010 an der Humboldt-Universität Berlin und 2013 an der Uni Bremen gab es Konferenzen zum Thema "Quo vadis NATO? (...) mit einer langen langen Liste von rechtschaffenen teilnehmenden Organisationen und Persönlichkeiten, die allesamt - trotz großer Unterschiede - ein äußerst kontroverses Verhältnis zur NATO eint."

Das hört sich für mich nach einem gleichen Standpunkt an, so weit es den Bezug zu einem bestimmten Verteidigungsbündnis aufweist. Heute nennt man das zuweilen Querfront, wenn sich alle auf den primitivsten Nenner eines Ressentiments einigen können, ansonsten sich aber als links oder rechts verstehen.
Die NPD ist auch gegen die NATO, der Kreml auch, Peking auch irgendwie... und irgendwo gibt es auch noch unterschiedliche Standpunkte - bei den Themen Mindestlohn und Mindestvolk sozusagen.
Kurz, ich verstehe nicht wirklich, was das überhaupt mit Friedenspolitik zu tun haben soll.
Unter "kontrovers" - obwohl wortwörtlich als "entgegengerichtet" zu übersetzen - versteht man im politischen Bereich im allgemeinen keine platte Gegnerschaft sondern eher die grundsätzliche Haltung des Hinterfragenwollens. Aber gut, wer die Heinrich Böll Stiftung oder den Asta der Uni Bremen in die Nähe der NPD rückt, will wahrscheinlich nicht hinterfragen sondern eher denunzieren.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 12:50 hat geschrieben:

Nein. Zum Bundestaat ist Hawaii erst nach dem WWII geworden.
Und das hätte die Auswirkung, daß der Angriff auf Pearl Harbour kein Angriff auf die USA gewesen wäre? So ist es doch bei mir angekommen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Uriel »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 13:04 hat geschrieben: Und das hätte die Auswirkung, daß der Angriff auf Pearl Harbour kein Angriff auf die USA gewesen wäre? So ist es doch bei mir angekommen.

Es war ein Angriff auf die US Besatzungstruppen auf Hawaii. Nicht aber auf US Gebiet.
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Re: Flug MH17 / Passagierjet über der Ukraine abgeschossen

Beitrag von Darkfire »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 11:42 hat geschrieben:

In Syrien ist die russische Armee auf Bitte der syrischen Regierung.
Ja und in in Tschetschenien, Moldawien, Georgien, auf der Krim etc....
Immer war sie da nur auf ausdrückliches Bitten einiger Lokaler Politiker.
Putin würde sogar jemand finden der ihn bittet nach Berlin zu kommen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 13:06 hat geschrieben:

Es war ein Angriff auf die US Besatzungstruppen auf Hawaii. Nicht aber auf US Gebiet.
Eine ziemlich hanebüchene Definition. Und von der Geschichtsschreibung auch nicht gedeckt. Ich denke, das solltest du besser im braunen Hirschen diskutieren. Im roten vielleicht auch. Aber nicht mit Menschen, die nicht von extremistischen Ideologien geblendet sind. ;)
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Re: Flug MH17 / Passagierjet über der Ukraine abgeschossen

Beitrag von zollagent »

Darkfire » Do 31. Dez 2015, 13:16 hat geschrieben:
Ja und in in Tschetschenien, Moldawien, Georgien, auf der Krim etc....
Immer war sie da nur auf ausdrückliches Bitten einiger Lokaler Politiker.
Putin würde sogar jemand finden der ihn bittet nach Berlin zu kommen.
Ja, mir würden spontan 5 User hier im Forum einfallen. Und wenn ich etwas länger nachdenke, würde bestimmt das Dutzend voll! :D
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Cobra9 »

Uriel » Do 31. Dez 2015, 14:06 hat geschrieben:

Es war ein Angriff auf die US Besatzungstruppen auf Hawaii. Nicht aber auf US Gebiet.
Falsch. Es wurde Us Liegenschaften angegriffen. Somit Us Gebiet :)
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Cobra9 » Do 31. Dez 2015, 13:34 hat geschrieben:
Falsch. Es wurde Us Liegenschaften angegriffen. Somit Us Gebiet :)
Auf solche Spiegelfechtereien würde ich mich gar nicht erst einlassen. Das ist hanebüchener Quatsch und das weiß er auch. Er versucht halt nur wieder, den USA irgendeine "Schuld" zuzuschieben, damit sein neuer Messias besser da steht, denn "andere haben ja auch....".
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Cobra9 »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 14:38 hat geschrieben: Auf solche Spiegelfechtereien würde ich mich gar nicht erst einlassen. Das ist hanebüchener Quatsch und das weiß er auch. Er versucht halt nur wieder, den USA irgendeine "Schuld" zuzuschieben, damit sein neuer Messias besser da steht, denn "andere haben ja auch....".
Och lass Ihn doch. Kann der Gute doch glauben, ist eh faktisch Unsinn. Hawai war Us Gebiet.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Cobra9 » Do 31. Dez 2015, 13:43 hat geschrieben:
Och lass Ihn doch. Kann der Gute doch glauben, ist eh faktisch Unsinn. Hawai war Us Gebiet.
Vielleicht war ja der Angriff auf Pearl Harbour nur der Versuch, die Bevölkerung von Hawaii vom US-Joch zu befreien. Die Japaner haben doch viele Länder befreit. Man denke mal an Korea, die Mandschurei, China, die Philippinen, Malaysia etc. etc. Frag mal nach der Dankbarkeit der dortigen Völker. :D :D :D
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Re: Flug MH17 / Passagierjet über der Ukraine abgeschossen

Beitrag von Moses »

Darkfire » Do 31. Dez 2015, 13:16 hat geschrieben:
Ja und in in Tschetschenien, Moldawien, Georgien, auf der Krim etc....
Immer war sie da nur auf ausdrückliches Bitten einiger Lokaler Politiker.
Putin würde sogar jemand finden der ihn bittet nach Berlin zu kommen.
Vielleicht überlassen wir ihm Dresden - so als Zuckerl, wie die Krim. Ist ja alles legitiem, schließlich war Dresden lange Zeit Wohnort wichtiger Russen und also von Natur aus russisches Gebiet :thumbup:
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Cobra9 »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 14:46 hat geschrieben: Vielleicht war ja der Angriff auf Pearl Harbour nur der Versuch, die Bevölkerung von Hawaii vom US-Joch zu befreien. Die Japaner haben doch viele Länder befreit. Man denke mal an Korea, die Mandschurei, China, die Philippinen, Malaysia etc. etc. Frag mal nach der Dankbarkeit der dortigen Völker. :D :D :D
Da hast Du Recht. Südkorea war aktuell. Manche Nationen haben aber kaum was gelernt. Russland übt sich ja fleissig in Agressionen. Die Usa waren auf dem guten Weg...na ja
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von NMA »

Also wiki behauptet das so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hawaii-Territorium

Es erfolgte also eine Annexion. Nicht, dass ich mich da daran stören würde, aber echtes "US-Gebiet" ist Hawaii erst seit 1959. Gefragt, ob da jemand US-Bürger sein möchte, wurde da niemand.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Cobra9 »

NMA » Do 31. Dez 2015, 14:53 hat geschrieben:Also wiki behauptet das so:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hawaii-Territorium

Es erfolgte also eine Annexion. Nicht, dass ich mich da daran stören würde, aber echtes "US-Gebiet" ist Hawaii erst seit 1959. Gefragt, ob da jemand US-Bürger sein möchte, wurde da niemand.
Richtig. Aber Angriffe auf Einrichtungen der Usa usw. sind auch als Angriffe auf Us Gebiet rechtlich zu werten. Ist aber eh egal da bei einer Annektion keiner groß gefragt wird. Ob früher oder heute. Interessen haben Priorität
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von NMA »

zollagent » Do 31. Dez 2015, 13:46 hat geschrieben: Vielleicht war ja der Angriff auf Pearl Harbour nur der Versuch, die Bevölkerung von Hawaii vom US-Joch zu befreien. Die Japaner haben doch viele Länder befreit. Man denke mal an Korea, die Mandschurei, China, die Philippinen, Malaysia etc. etc. Frag mal nach der Dankbarkeit der dortigen Völker. :D :D :D
Das ist ja wieder was ganz anderes. Es ist überhaupt keine Frage, der japanische Angriff galt den USA, nicht etwa der Befreiung von irgendwem. Ich habe das nur mal angesehen, weil ich mich noch nie dafür interessiert hatte, welchen Aufenthaltsstatus die US-Flotte überhaupt auf Hawaii hatte. Wenn man mich aus dem Stegreif gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich geantwortet, dass Hawaii da wohl schon Bundesstaat war. :?
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Cobra9 »

NMA » Do 31. Dez 2015, 14:59 hat geschrieben:
Das ist ja wieder was ganz anderes. Es ist überhaupt keine Frage, der japanische Angriff galt den USA, nicht etwa der Befreiung von irgendwem. Ich habe das nur mal angesehen, weil ich mich noch nie dafür interessiert hatte, welchen Aufenthaltsstatus die US-Flotte überhaupt auf Hawaii hatte. Wenn man mich aus dem Stegreif gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich geantwortet, dass Hawaii da wohl schon Bundesstaat war. :?
Bis zur Erklärung als Bundesstaat würde ich Besatzingstruppen sagen. Aber führt uns vom Thema weg. Geschichte wäre da aber passend. Denk ich.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Nomen Nescio »

NMA » Do 31. Dez 2015, 13:59 hat geschrieben:Das ist ja wieder was ganz anderes. Es ist überhaupt keine Frage, der japanische Angriff galt den USA, nicht etwa der Befreiung von irgendwem.
weil meine familie teils im damaligen niederländisch ost-indien (heute indonesien) lebte, ja sogar einige mitglieder da noch leben, habe ich - selbstverständlich - mich auch sehr interessiert für den krieg im fernen osten.
darum korrigiere ich deine aussage. der japanische angriff auf der USA galt nur das sofortige ausschalten der marine der USA. yamamoto, der den angriff entwarf, hoffte damit zu erreichen, daß die USA einen waffenstillstand akzeptieren würde. er hatte sich nie illusionen gemacht über die industrielle kapazität der USA.
nein, der grund des angriffs war eine andere. durch den ölboykott konnte japan noch höchstens ein halbes jahr krieg führen. und bei größter sparsamkeit konnte es ungefähr ein jahr mit den vorräten tun. wenn aber japan richtung südwesten gehen würde und sich öl mit gewalt holen, würden die amerikaner sofort eingreifen. darum mußte das unmöglich gemacht werden. es war also nicht hauptziel, sondern eine bedingung für das ermöglichen des hauptziels: das bemächtigen von ölquellen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Donnerstag 31. Dezember 2015, 12:58 hat geschrieben: Unter "kontrovers" - obwohl wortwörtlich als "entgegengerichtet" zu übersetzen - versteht man im politischen Bereich im allgemeinen keine platte Gegnerschaft sondern eher die grundsätzliche Haltung des Hinterfragenwollens. Aber gut, wer die Heinrich Böll Stiftung oder den Asta der Uni Bremen in die Nähe der NPD rückt, will wahrscheinlich nicht hinterfragen sondern eher denunzieren.
Ja, gut, dann will die Versammlung eben die NATO "hinterfragen" und die NPD ist nicht dabei. Insgesamt erscheint mir das doch sehr antiquiert, als eine Folklore wie vor 30 Jahren.
Interessanter und zeitgemäßer wäre doch die Frage, wie sich die Linke von der Rechten unterscheidet und ob althergebrachte Ressentiments enttabuisiert werden könnten.
Mal im Ernst, die ehrwürdige Böll Stiftung oder die ruhmreiche Asta wären doch grundsätzlich dazu in der Lage, über den Zementgeist einer Pekinger Mao-Oper hinauszugehen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Do 31. Dez 2015, 18:26 hat geschrieben: Ja, gut, dann will die Versammlung eben die NATO "hinterfragen" und die NPD ist nicht dabei. Insgesamt erscheint mir das doch sehr antiquiert, als eine Folklore wie vor 30 Jahren.
Interessanter und zeitgemäßer wäre doch die Frage, wie sich die Linke von der Rechten unterscheidet und ob althergebrachte Ressentiments enttabuisiert werden könnten.
Mal im Ernst, die ehrwürdige Böll Stiftung oder die ruhmreiche Asta wären doch grundsätzlich dazu in der Lage, über den Zementgeist einer Pekinger Mao-Oper hinauszugehen.
Mal ehrlich: Das sind doch einfach nur denunziatorische Schlagwörter. "Mao", wem willst du denn damit heute kommen?` Der Initiator der Veranstaltung, die deutsche Sektion der IALANA (International Association of Lawyers against Nuclear Arms), 1988 in Stockholm gegründet und kurz danach vor allem auf Initiative von Herta Däubler-Gmelin in Deutschland aufgebaut: Eine maoistische Organisation. Ja klar! :rolleyes:
Und auf der Konferenz wurden rundherum ausschließlich aktuelle und brennende Fragen wie etwa Drohneneinsatz diskutiert. Es ist einfach nur so: Demokratische Organsiationen wie IALANA sind eben definitiv und ausdrücklich NATO-kritisch. Das ist wohl eher der Punkt.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Darkfire »

Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit seiner Unterschrift eine aktualisierte Sicherheitsstrategie der Atommacht in Kraft gesetzt. In dem am Donnerstag vom Kreml veröffentlichten Dokument nennt Putin die vom Westen unterstützten Machtwechsel - etwa im Nachbarland Ukraine - eine Gefahr für die nationalen Interessen.

Eine mögliche Destabilisierung drohe zudem durch "farbige Revolutionen" wie in Georgien, die "aus dem Ausland" organisiert würden. Solche Machtwechsel könnten "traditionelle geistig-moralische russische Werte" zerstören, heißt es unter anderem in dem Papier.
http://www.focus.de/politik/ausland/tra ... 84106.html
Interessante Ansicht, politische Umstürze im Ausland können "traditionelle geistig-moralische russische Werte" zerstören und seien "eine Gefahr für die nationalen Interessen".
In welche Richtung hier ein Russland unter Putin abdriftet ist offensichtlich.
Ich weis noch wie oft man früher den Kopf über die Menschen in Deutschland geschüttelt hat, wie sie einen Hitler zulassen konnten.
Hier erleben wir wieder ein Beispiel über die Anziehungskraft welche Diktatoren auf einfache Menschen ausüben können.
Es muss Mechanismen geben wieso immer und immer wieder Populisten soviel Erfolg haben und gerade erleben wir es wieder.
Die Propaganda kann nicht dumm und plump genug sein, sie wird gierig aufgesogen.
Alles was einem nicht passt ist einfach Lügenpresse und sind Ahnungslose.
Ich habe lange genug mit Opfern von Sekten und auch Opfern von dubiosen Finanzkonstrukten arbeiten dürfen um klar die Parallelen zu sehen.
Jeder der ernsthaft nicht in der Lage ist zu erkennen mit welchen primitiven Lügen Sputnik und Co arbeitet, während er selbst das Wort Lügenpresse gegen alles im Mund führt was nicht seine Meinung wiederspiegelt wird auch auf keine Argumente hören so vernünftig sie auch sein mögen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Uriel »

Darkfire » Fr 1. Jan 2016, 04:56 hat geschrieben:
Interessante Ansicht, politische Umstürze im Ausland können "traditionelle geistig-moralische russische Werte" zerstören und seien "eine Gefahr für die nationalen Interessen".
In welche Richtung hier ein Russland unter Putin abdriftet ist offensichtlich.
Ich weis noch wie oft man früher den Kopf über die Menschen in Deutschland geschüttelt hat, wie sie einen Hitler zulassen konnten.
Hier erleben wir wieder ein Beispiel über die Anziehungskraft welche Diktatoren auf einfache Menschen ausüben können.
Es muss Mechanismen geben wieso immer und immer wieder Populisten soviel Erfolg haben und gerade erleben wir es wieder.
Die Propaganda kann nicht dumm und plump genug sein, sie wird gierig aufgesogen.
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Natürlich sieht sich Moskau durch einem vom Westen angezettelten Staatsstreich + Bürgerkrieg wie in der Ukraine bedroht.

Es ist natürlich das Ziel des Westens Unruhen und Destabilität in und um Russland zu stiften. Das liegt natürlich nicht im Interesse Deutschlands aber wir haben in den großen Spiel nicht viel zu melden. Zumindest so lange wir von den USA unterwandert sind.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

Darkfire » Fr 1. Jan 2016, 05:56 hat geschrieben:
Interessante Ansicht, politische Umstürze im Ausland können "traditionelle geistig-moralische russische Werte" zerstören und seien "eine Gefahr für die nationalen Interessen".
In welche Richtung hier ein Russland unter Putin abdriftet ist offensichtlich.
Ich weis noch wie oft man früher den Kopf über die Menschen in Deutschland geschüttelt hat, wie sie einen Hitler zulassen konnten.
Hier erleben wir wieder ein Beispiel über die Anziehungskraft welche Diktatoren auf einfache Menschen ausüben können.
Es muss Mechanismen geben wieso immer und immer wieder Populisten soviel Erfolg haben und gerade erleben wir es wieder.
Die Propaganda kann nicht dumm und plump genug sein, sie wird gierig aufgesogen.
Alles was einem nicht passt ist einfach Lügenpresse und sind Ahnungslose.
Ich habe lange genug mit Opfern von Sekten und auch Opfern von dubiosen Finanzkonstrukten arbeiten dürfen um klar die Parallelen zu sehen.
Jeder der ernsthaft nicht in der Lage ist zu erkennen mit welchen primitiven Lügen Sputnik und Co arbeitet, während er selbst das Wort Lügenpresse gegen alles im Mund führt was nicht seine Meinung wiederspiegelt wird auch auf keine Argumente hören so vernünftig sie auch sein mögen.
Ist das wirklich so offensichtlich? Die (vermeintlich notwendige) "Verteidigung geistig-moralischer Werte" der jeweiligen Nationalität und in Verbindung damit der jeweiligen religiös-ideologischen Richtung, die Berufung auf Traditionalismus und konservative Werte ... ist das nicht ein Phänomen, das sich seit einigen Jahren in verschiedenen Varianten in Skandinavien, im Baltikum, in Frakreich, in der Ukraine selbst, in Osteuropa, in der Türkei, in Indien, Japan usw. usf. ausbreitet und in Russland "nur" zum einen eine besonders autokratisch ausgeprägte Variante annimmt und zum anderen tatsächlich sich auf eine reale Mehrheit im eigenen Land berufen kann? Türkei: historische Verklärung des Osmanischen Reichs, unklares Verhältnis zu IS und Kurdenproblematik, Inhaftierung kritischer Journalisten. Ungarn: historische Verklärung der "Schmach von Trianon", unklares Verhältnis zu offen antisemitischen Gruppierungen, neues undemokratisches Pressegesetz. So notwendig eine direkte und konkrete Kritik an der Politik Putins und seiner Unterstützer ist, so wichtig ist es, den tatsächlichen Weg der Erkenntnis zu suchen, der immer vom Konkreten zum Allgemeinen verläuft. Welche strukturellen Wandlungen der Gesellschaften des 21. Jahrhunderts führen zu den parallel zu beobachtenden Phänomenen in verschiedenen Teilen der Welt?
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

Uriel » Fr 1. Jan 2016, 08:33 hat geschrieben: Natürlich sieht sich Moskau durch einem vom Westen angezettelten Staatsstreich + Bürgerkrieg wie in der Ukraine bedroht.

Es ist natürlich das Ziel des Westens Unruhen und Destabilität in und um Russland zu stiften. Das liegt natürlich nicht im Interesse Deutschlands aber wir haben in den großen Spiel nicht viel zu melden. Zumindest so lange wir von den USA unterwandert sind.
Hört sich irgendwie nach "Schwarzem Kanal" an ... Ich nenne Dir nur ein kleines ausgewähltes konkretes Beispiel jüngerer Zeit als Gegenargument: Bei der vorläufigen Teilaufhebung der Sanktionen gegen Belarus nach den jüngsten Wahlen folgten - umgekehrt - die USA dem Beispiel der EU.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von NMA »

Uriel » Fr 1. Jan 2016, 07:33 hat geschrieben:

Natürlich sieht sich Moskau durch einem vom Westen angezettelten Staatsstreich + Bürgerkrieg wie in der Ukraine bedroht.

Es ist natürlich das Ziel des Westens Unruhen und Destabilität in und um Russland zu stiften. Das liegt natürlich nicht im Interesse Deutschlands aber wir haben in den großen Spiel nicht viel zu melden. Zumindest so lange wir von den USA unterwandert sind.

Ich muss dich auffordern, derlei gewagten Thesen besser zu belegen oder deine Ansicht hinreichend zu begründen. So pauschal ist das Nahe der Hetze.

Vorstand.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Darkfire »

schokoschendrezki » Fr 1. Jan 2016, 08:16 hat geschrieben: Ist das wirklich so offensichtlich? Die (vermeintlich notwendige) "Verteidigung geistig-moralischer Werte" der jeweiligen Nationalität und in Verbindung damit der jeweiligen religiös-ideologischen Richtung, die Berufung auf Traditionalismus und konservative Werte ... ist das nicht ein Phänomen, das sich seit einigen Jahren in verschiedenen Varianten in Skandinavien, im Baltikum, in Frakreich, in der Ukraine selbst, in Osteuropa, in der Türkei, in Indien, Japan usw. usf. ausbreitet und in Russland "nur" zum einen eine besonders autokratisch ausgeprägte Variante annimmt und zum anderen tatsächlich sich auf eine reale Mehrheit im eigenen Land berufen kann? Türkei: historische Verklärung des Osmanischen Reichs, unklares Verhältnis zu IS und Kurdenproblematik, Inhaftierung kritischer Journalisten. Ungarn: historische Verklärung der "Schmach von Trianon", unklares Verhältnis zu offen antisemitischen Gruppierungen, neues undemokratisches Pressegesetz. So notwendig eine direkte und konkrete Kritik an der Politik Putins und seiner Unterstützer ist, so wichtig ist es, den tatsächlichen Weg der Erkenntnis zu suchen, der immer vom Konkreten zum Allgemeinen verläuft. Welche strukturellen Wandlungen der Gesellschaften des 21. Jahrhunderts führen zu den parallel zu beobachtenden Phänomenen in verschiedenen Teilen der Welt?
Du weist genau das ich hier mit dir einer Meinung bin und es sich dabei um ein Globales Phänomen handelt.
Wir sind nur in der Lösung unterschiedlicher Meinung.

Ich weis selbst das wir nicht in einer idealen Gesellschaft leben und mir ist die Schieflage dieser Gesellschaft schon bewusst und auch die globale Auswüchse des Kapitalismus der meiner Meinung nach zu dieser Reaktion geführt hat.

Ich sehe wie oft in der Geschichte einer Zeit der Unzufriedenheit von Populisten genutzt wurde.
Schon ein Cäsar in Rom, der für mich kein Held ist wie für viele sondern einfach ein Völkermörder hat es verstanden die Unzufriedenheit der Menschen dafür zu nutzen an die Macht zu kommen.
Die Arroganz vieler den Menschen im Vorfeld des 3 Reiches gegenüber beruht lediglich auf dem Wissen das sie selbst sahen was ein Hitler schlussendlich angerichtet hat.
Sie wissen nicht wie es für die Menschen war einen Hitler auf dem Höhepunkt seiner Popularität zu erleben in dem man eben noch nicht wusste wie alles Enden würde.
Wie oft sah man jubelnde Menschen, selbst noch als es sich zeigte er ist bereit Kriege zu führen.
Selbst im Ausland wurde er begeistert gefeiert.
Der ungezügelte Nationalismus und Faschismus wurde in ganz Europa populär.
Italien, Spanien usw.
Auch da war es mehr global, die Menschen glaubten die Lösung für ein besseres Leben gefunden zu haben.
Nicht mehr schwatzende Politiker sondern starke Männer die endlich handelten und die einem selbst immer wieder versicherten man sei selbst etwas besseres und auf der richtigen Seite.
Der glaube an diese Führer wurde immer fanatischer und logischen Argumenten wurden beiseite gefegt.
Es hat im Prinzip keinen Sinn mehr mit diesen verblendeten zu diskutieren.
Versuch mal mit einem Zeugen Jehovas zu diskutieren, sein blinder Glaube daran das er auf der guten Seite ist wird nur noch stärker.
Selbstzweifel, egal wie groß seine eigene Wissenslücken sind, oder wie offensichtlich Falsch es ist was er da glaubt wird er nie Zulassen.
Er ist auf einer anderen besseren Ebene wie du und du bist für ihn nur ein dummer Nichtwissender, einer der ja keine Ahnung hat.
Für mich sind die Parallelen zu vielen Putinisten mehr als offensichtlich.
Gerade die welche selbst die schlimmsten Wissenslücken haben sind die welche am meisten von ihren eigenen Argumenten überzeugt sind.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Nomen Nescio »

Uriel » Fr 1. Jan 2016, 07:33 hat geschrieben:Natürlich sieht sich Moskau durch einem vom Westen angezettelten Staatsstreich + Bürgerkrieg wie in der Ukraine bedroht.

Es ist natürlich das Ziel des Westens Unruhen und Destabilität in und um Russland zu stiften.
das rote darfst du näher erklären. liebst keine russischen links.

warum fühlt rußland sich durch durch was in ukraine passiert bedroht?
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von H2O »

Darkfire » 2016-01-01, 13:05 hat geschrieben: ...
... Gerade die welche selbst die schlimmsten Wissenslücken
haben sind die welche am meisten von ihren eigenen Argumenten
überzeugt sind.
Sicher. "Schlimmste Wissenslücken" und fehlende
Einsicht in die eigenen Verstandesgrenzen treten
gern paarweise auf; nicht immer, aber viel zu oft!
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Provokateur »

Ich vermute mal, hier wird etwas verwechselt. Putin fürchtet sich vor seinem eigenen Maidan. Er kann keine erfolgreiche Revolution in seinen Nachbarländern zulassen. So kann er immer sagen "Seht ihr, wohin das führt!" und Volksaufstände niederschlagen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

Darkfire » Fr 1. Jan 2016, 14:05 hat geschrieben:
Du weist genau das ich hier mit dir einer Meinung bin und es sich dabei um ein Globales Phänomen handelt.
Wir sind nur in der Lösung unterschiedlicher Meinung.

Ich weis selbst das wir nicht in einer idealen Gesellschaft leben und mir ist die Schieflage dieser Gesellschaft schon bewusst und auch die globale Auswüchse des Kapitalismus der meiner Meinung nach zu dieser Reaktion geführt hat.
Wenn mit "wir" an dieser Stelle die Bundesrepublik gemeint ist: Da liegen die Dinge vielleicht doch noch ein wenig anders. Abgesehen davon, dass (bislang jedenfalls) ultrakonservative bis rechtspopulistische Gruppierungen nicht solche Wahlerfolge verbuchen konnten wie etwa jüngst in Polen oder Frankreich. Ich weiß nicht, ob sich der Protest bestehender Grupen wie etwa AfD oder Pegida zentral wirklich gegen "Auswüchse des Kapitalismus" wenden. Die sehen die Werte ihres fiktiven "Abendlands" glaub ich von woanders her gefährdet.

Und den Vergleich mit der Situation 1933 in Deutschland (oder schon davor in Italien) kann ich in dem Maße auch nicht ganz nachvollziehen. Damals glaubten die NSDAP-Wähler in der Mehrheit tatsächlich an die "Sache des Führers" und an die natürliche Überlegenheit Deutschlands. Die Popularität Putins und seiner Partei "Einiges Russland" (wie auch die Le Pens in Frankreich oder Orbáns in Ungarn) ist eine gewissermaßen schizophrene Angelegenheit. Ein großer Teil derer, die ihren Führungsfiguren auf der einen Seite zujubeln, glauben auf der anderen Seite nicht mehr, dass irgendetwas besser wird. Übertrieben gesprochen drehen sich nicht wenige, die eben noch von ganzem Herzen gejubelt haben um, und spucken von ganzem Herzen aus. Ich habe bereits mehrere solcher Zustandsbeschreibungen gelesen. Und hinter der von Le Pen und FN geforderten Wiederherstellung der "alten französischen Republik" (was immer das sein mag) steckt irgendwie auch eine Geste der Resignation. Am sichersten kann ich diese Zweischneidigkeit für Ungarn und das Verhältnis zu Orbán und Fidesz bestätigen, da ich die dortigen Verhältnisse gut kenne. DIe Leute wählen mit großer Mehrheit Fidesz, aber fragst du konkret danach, winken viele dieser Wähler nur verächtlich ab.

Sehr viele Menschen im Großraum Europa haben ein diffuses Wunschbild von irgendwelchen Werten (Religion, Nation, Volk, "Kultur"), von denen sie meinen, sie seien weitgehend abhanden gekommen und folgen denen, die in irgendeiner Weise besonders gern und laut davon faseln. Ohne genau zu schauen, wohin die das Land tatsächlich führen. Weil sie in Wirklichkeit nicht an eine Verbesserung glauben. Das ist im Grunde auch in der Ukraine nicht viel anders. Sieht man schon an der Wahlbeteiligung. Nur dass dort tatsächlich auch und unter anderem einige Leute und Gruppen das Land in Richtung Demokratie führen wollen. Die Frage ist nur, ob die stark genug sind, sich durchzusetzen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

Uriel » Fr 1. Jan 2016, 07:33 hat geschrieben:

Natürlich sieht sich Moskau durch einem vom Westen angezettelten Staatsstreich + Bürgerkrieg wie in der Ukraine bedroht.

Es ist natürlich das Ziel des Westens Unruhen und Destabilität in und um Russland zu stiften. Das liegt natürlich nicht im Interesse Deutschlands aber wir haben in den großen Spiel nicht viel zu melden. Zumindest so lange wir von den USA unterwandert sind.
Tja, der "Staatsstreich" in der Ukraine ist aber ein russisches Rechtfertigungsmärchen. Die daraufhin folgende Unterstützung einiger radikaler prorussischer Aufständischer im Donbass wiederum geht voll auf Moskaus Konto.

BTW ( :D ), wie sieht denn die "US-Unterwanderung Deutschlands" so aus? Plauder doch mal aus dem Nähkästchen! :D :D
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » Fr 1. Jan 2016, 08:16 hat geschrieben: Ist das wirklich so offensichtlich? Die (vermeintlich notwendige) "Verteidigung geistig-moralischer Werte" der jeweiligen Nationalität und in Verbindung damit der jeweiligen religiös-ideologischen Richtung, die Berufung auf Traditionalismus und konservative Werte ... ist das nicht ein Phänomen, das sich seit einigen Jahren in verschiedenen Varianten in Skandinavien, im Baltikum, in Frakreich, in der Ukraine selbst, in Osteuropa, in der Türkei, in Indien, Japan usw. usf. ausbreitet und in Russland "nur" zum einen eine besonders autokratisch ausgeprägte Variante annimmt und zum anderen tatsächlich sich auf eine reale Mehrheit im eigenen Land berufen kann? Türkei: historische Verklärung des Osmanischen Reichs, unklares Verhältnis zu IS und Kurdenproblematik, Inhaftierung kritischer Journalisten. Ungarn: historische Verklärung der "Schmach von Trianon", unklares Verhältnis zu offen antisemitischen Gruppierungen, neues undemokratisches Pressegesetz. So notwendig eine direkte und konkrete Kritik an der Politik Putins und seiner Unterstützer ist, so wichtig ist es, den tatsächlichen Weg der Erkenntnis zu suchen, der immer vom Konkreten zum Allgemeinen verläuft. Welche strukturellen Wandlungen der Gesellschaften des 21. Jahrhunderts führen zu den parallel zu beobachtenden Phänomenen in verschiedenen Teilen der Welt?
Außer Russland und der Türkei versucht das aber keines der genannten Länder mit militärischen Mitteln durchzusetzen.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von schokoschendrezki »

zollagent » Fr 1. Jan 2016, 17:56 hat geschrieben: Außer Russland und der Türkei versucht das aber keines der genannten Länder mit militärischen Mitteln durchzusetzen.
Das ist richtig. In einem Land wie Frankreich ist ja die Richtung autokratischer Rechtskonservatismus bislang (glücklicherweise) auch "nur" ein Trend. Wenn auch ein kaum zu übersehender.

Letzte Woche gabs in der Reihe Deutschlandfunk/Hintergrund eine interessante Sendung über das gerade in jüngster Zeit noch einmal deutlich inniger gewordene Bündnis zwischen Kreml und Kirche. Dabei wurde auf ein politisches Prinzip des Ministers für Volksaufklärung unter Zar Nikolaus den I. Mitte des 19. Jahrhunderts Uwarow hingewiesen (heute würden wir wahrscheinlich von der "Uwarow-Doktrin" sprechen): "Православие, Самодержавие, Народность", "Orthodoxie, Autokratie, volksnaher Patriotismus". Zusammen mit den neueren industrie- und finanzpolitischen Zielen (zu Zarenzeiten gab es schließlich weder Erdöl/gas-export noch Raumfahrt oder globalisierte Finanzmärkte) beschreibt dieses Prinzip exakt die Richtlinien heutiger russischer Politik. Und ebenso wie Russland beim Wiener Kongress noch eine maßgebliche Rolle bei der Neuordnung Europas spielte, nur um 40 Jahre später nach einer Periode des Beharrens im Krim-Krieg mit Türkei und Großbritannien seine Machtstellungen wieder zu erweitern und zu untermauern, führt der Weg von 1945 über die lähmende Zeit der Nachkriegs-SU zu den heutigen Spielen mit der Macht im RIngen mit der Ukraine und im Bereich Schwarzes Meer. Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber Parallelen gibts schon. Vor allem wenn der heutige Autokrat sich explizit und ausdrücklich auf das 19. Jahrhundert bezieht.
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von Uriel »

NMA » Fr 1. Jan 2016, 10:52 hat geschrieben:

Ich muss dich auffordern, derlei gewagten Thesen besser zu belegen oder deine Ansicht hinreichend zu begründen. So pauschal ist das Nahe der Hetze.

Vorstand.

Aber gerne . :)
[youtube][/youtube]

Obama ist ganz Stolz auf den Putsch.
Ukraine US-Präsident Barack Obama hat in einem TV-Interview bestätigt, dass der Staatsstreich in Kiew ein „US-Deal“ war.

https://www.freitag.de/autoren/hans-spr ... ch-in-kiew
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Re: Sammelstrang NATO Osterweiterung

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki » Freitag 1. Januar 2016, 02:03 hat geschrieben: Mal ehrlich: Das sind doch einfach nur denunziatorische Schlagwörter. "Mao", wem willst du denn damit heute kommen?` Der Initiator der Veranstaltung, die deutsche Sektion der IALANA (International Association of Lawyers against Nuclear Arms), 1988 in Stockholm gegründet und kurz danach vor allem auf Initiative von Herta Däubler-Gmelin in Deutschland aufgebaut: Eine maoistische Organisation. Ja klar! :rolleyes:
Und auf der Konferenz wurden rundherum ausschließlich aktuelle und brennende Fragen wie etwa Drohneneinsatz diskutiert. Es ist einfach nur so: Demokratische Organsiationen wie IALANA sind eben definitiv und ausdrücklich NATO-kritisch. Das ist wohl eher der Punkt.
"Zementgeist" ist das "denunzatorische Schlagwort", nicht "Mao", um auf die zu Ritualen erstarrte Rückwärtsgewandtheit hinzuweisen.

Eine der Schlüsselfiguren der IALANA ist Reiner Braun, der auch Co-Sprecher der "Kooperation für den Frieden" ist, Schlüsselfigur der deutschen Friedensbewegung und auch Vertreter des "Friedenswinters", das heißt, Repräsentant der Öffnungsstrategie gegenüber Neurechten (Montagsmahnwachen).
Sie befinden sich in Gesellschaft des sogenannten „Arbeitskreises Berlin“, der nicht nur zum Friedenswinter kam, sondern auch zu den rechten „Hooligans gegen Salafisten“, der antiamerikanischen „Endgame“-Demo und immer wieder zu Nazi-Aufmärschen gegen Flüchtlingsheime im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
http://www.taz.de/!5016893/

Der friedensbewegte Paul Schäfer anderer Coleur spielt ein wenig auf das an, was ich als Zementgeist, Folklore oder "gepflegtes Ressentiment" bezeichne:
Es ist daneben, die Welt in „starke Böse“ – der Westen, die US-Banken und so weiter – und „schwache Gute“ (Putins Russland) einzuteilen. Die alte Friedensbewegung hat sich präzise mit solchen Feindbildprojektionen, die bei der Rechten üblich sind, auseinandergesetzt. Die Neue Rechte vermeidet offene Nazi-Bekenntnisse (also Holocaust-Leugnung), aber: Andere würden mindestens so schlimm oder noch schlimmer als die Nazi-Deutschen agieren – wie heute die Juden gegenüber den Palästinensern. Oder „die Amerikaner“: Haben die nicht mit selbst inszenierten Terroranschlägen vom 11. September gezeigt, dass sie die Nazis noch an Skrupellosigkeit übertreffen? Solche Geschichtsklitterung kann nicht die Sache der Friedensbewegung sein.

Wir brauchen eine neue Friedensbewegung, die falsche Selbstgewissheiten vermeidet, mit Widersprüchen umgeht und wieder eine eigene, über die schroffe Ablehnung von Krieg und Militär hinausreichende Friedenspolitik formuliert.
http://www.fr-online.de/meinung/mit-rec ... 07570.html

Ironie der Geschichte ist, dass dir selbst um die Ohren schlägt, wogegen du sonst so eifrig wetterst - zum einen die Tendenz der "Neurechten" (die im Beispiel der Friedensbewegung sozusagen in das Vakuum vordringt und für Querfront-Zwecke umformen kann, eben weil die Bewegung seit Jahrzehnten erstarrt ist und keine Visionen mehr hat, die über eine Trachtengruppe des frommen Ressentiments hinausreichen könnte), zum andern die bekenntnisorientierte Geschichtsbetrachtung.
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