Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

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EU-Koordination für Russland und Iran aus Deutschland

Beitrag von King Kong 2006 »

TU Ilmenau koordiniert EU-Projekt für Russland und den Iran

Unter der Führung der TU Ilmenau startet ein EU-Projekt zur Modernisierung des Agraringenieurwesens in Russland und im Iran. Durch die Zusammenarbeit von zehn Universitäten soll bis 2020 das Hochschulsystem der beiden Länder reformiert werden, heißt es in einer Mitteilung der TU Ilmenau vom Donnerstag. Dafür sollen ein internationales Netzwerk von Dozenten und Studierenden gebildet und ein Masterstudiengang "Agromechatronik" aufgebaut werden, hieß es. Koordiniert wird der Prozess, der den Wissensaustausch vereinfachen soll, vom Fachgebiet Mechatronik der TU Ilmenau.

http://www.t-online.de/nachrichten/id_8 ... -iran.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Aserbaidschan und Iran vertiefen sicherheitspolitische Zusammenarbeit. Lange Zeit waren die Beziehungen angespannt. Nicht zuletzt wegen den Beziehungen Irans zum christlichen Armenien, das mit Aserbaidschan im Clinch liegt und andersherum die Beziehungen Aserbaidschans zu den USA und Israel. Offenbar wird jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Iran, Azerbaijan to Jointly Produce Military Equipment

The agreement was reached in a meeting between Iranian Defence Minister Brigadier General Amir Hatami and Azeri Defence Industry Minister Yavar Jamalov.

http://ifpnews.com/exclusive/iran-azerb ... equipment/
Iran ready to help Azerbaijan increase its military power – defense minister

http://en.apa.az/azerbaijan-military/az ... ister.html
Iran committed to security of its neighbors: Defense minister

http://www.presstv.com/Detail/2018/02/2 ... v-Karabakh
Die Infrastruktur wird weiter vernetzt.
European Transportation Giant Picks Baku To Connect Caspian Region

According to the new service route map, Hupac connects Iran and Europe via a direct overland link across Poland, Ukraine, Turkey and other countries, while the new intermodal hub in Azerbaijan’s capital Baku is to serve as the primary maritime link to reach the networks in Kazakhstan and Turkmenistan.

A large intermodal connection area stretches from destinations in Azerbaijan, Iran, Turkmenistan and Kazakhstan to all of the main European industrial clusters in Germany, Benelux zone, Italy, Poland and Spain.

The Hupac Group is the largest intermodal network operator in Europe. Its network includes connections from the main European economic areas to destinations as far as Russia and the Far East. The Group includes 17 companies across Eurasia, with headquarters located in Switzerland, Italy, Germany, the Netherlands, Belgium, Poland, Russia and China.

https://caspiannews.com/news-detail/eur ... 8-2-16-27/
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Aserbaidschan, Iran und Russland wollen weiter daran arbeiten die Elektrizitätsnetzwerke zu integrieren.
Azerbaijan, Iran and Russia to create working group on integration of electro energy systems

http://en.apa.az/azerbaijan_energy_and_ ... stems.html
Armenien will die Isolation durchbrechen. Möglicher Transit, neben Aserbaidschan?
Armenia and Azerbaijan compete to attract Iranian cargo

Iran has been a fairly marginal player in the politics of the South Caucasus, but both Armenia and Azerbaijan are competing to draw it into the region, and by extension, gain a strategic advantage.
Aserbaidschan macht viel Druck, daß Projekte zwischen Armenien und Iran nicht Fahrt aufnehmen. Der Transit soll über Aserbaidschan gehen.
Agreement on the construction of a rail link between the two countries was approved by both governments in 2009. Three years later, Yerevan granted the Dubai-based Rasia FZE Investment Company a 50-year concession by the Armenian government to build and manage the 305-kilometer line. By late 2013, the company had developed a feasibility study for the project, estimating it to cost $3.5 billion.

The project failed to take off, however, after aggressive lobbying by Baku.
Azerbaijanis interpreted that as a signal that Tehran was privileging Azerbaijan over Armenia in its transit to the north. “The way out of Iran is Azerbaijan,” said Azerbaijani MP Rasim Musabekov.

The Rasht-Astara deal, signed between Azerbaijan Railways and Iran Railways, will see Azerbaijan rent the railway line for 15 years, and the terminals for 25 years. It aims to increase bilateral trade between Iran and Azerbaijan from 600,000 tons to 5 million tons per year.

“Azerbaijan hopes the railway will create new jobs for people in the provinces, as well as stimulate the development of local infrastructure across the southern part of the country,” Shahbazov said.
Nevertheless, it does appear to give Azerbaijan a lead in the competition for Iranian transit.

https://eurasianet.org/s/armenia-and-az ... nian-cargo
Die gewaltigen Rohstoffvorkommen in der Kaspisee sind zwischen den Anrainern umstritten. Offenbar konnten sich Aserbaidschan und Iran zumindest teilweise einigen.
Azerbaijan, Iran Reach Breakthrough on Disputed Fields in the Caspian Sea

https://jamestown.org/program/azerbaija ... spian-sea/
Armenien ist im Moment wirklich gebeutelt. Praktisch keine Rohstoffe. Durch die geografische Lage nicht begünstigt. Durch den NATO-Partner Türkei und Aserbaidschan eingekeilt. Und von den USA wegen der Türkei und Aserbaidschan (siehe interessante Rohstoffe und Anrainer an dem Kaspischen Meer) praktisch ignoriert. Da gibts nix zu holen. Geostrategisch gesehen. Bleibt Armenien nur Russland und der Iran. Mögliche Entfremdung der Türkei zur USA und Annäherung Aserbaidschans an Russland und Iran könnte Armenien vielleicht wieder interessanter für die USA machen.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Eurasische Union wird engere Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran eröffnen. Ein Beitritt ist anvisiert.
Russia and allies to sign trade pact with Iran

The Kremlin said Friday that Russia and its ex-Soviet allies will sign a free-trade pact with Iran, the latest fallout from the US withdrawal from the Iran nuclear deal.

President Vladimir Putin’s foreign affairs adviser, Yuri Ushakov, said, the deal among Iran, Russia, and other members of the Moscow-dominated Eurasian Economic Union is to be signed next week. The group includes Kazakhstan, Belarus, Armenia, and Kyrgyzstan.

https://www.bostonglobe.com/news/world/ ... story.html
Iran

Die Eurasische Wirtschaftsunion und der Iran planen die Weichen für eine gemeinsame Freihandelszone zu stellen.[55]

https://de.wikipedia.org/wiki/Eurasisch ... union#Iran
EAWU und Indien planen Freihandelszone

Die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) und Indien wollen ab Januar 2018 über die Errichtung einer gemeinsamen Freihandelszone verhandeln. Dies berichtet die belorussische staatliche Nachrichtenagentur Belta.

Der indische Botschafter in Russland, Pankaj Saran, sprach beim 4. Eurasischen Wirtschaftskongress in Moskau über die Pläne einer gemeinsamen Freihandelszone. Durch die Errichtung eines Freihandels könne der Warenumsatz zwischen Indien und den Ländern der EAWU auf 50 bis 60 Milliarden US-Dollar gesteigert werden, erklärte der Diplomat. Die Wirtschaftsunion sei von großem Interesse für Indien. Besonders interessant sei die Zusammenarbeit in den Bereichen IT, Medizin und Dienstleistungen.

https://ostexperte.de/eawu-und-indien-v ... reihandel/
Die EAWU ist sicher nicht die EU, aber sie eröffnet einen riesigen Markt. Alleine schon demografisch.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von Nomen Nescio »

King Kong 2006 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 20:59)

Die gewaltigen Rohstoffvorkommen in der Kaspisee sind zwischen den Anrainern umstritten. Offenbar konnten sich Aserbaidschan und Iran zumindest teilweise einigen.
welche rohstoffen denn ?
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von SirToby »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 May 2018, 12:15)

welche rohstoffen denn ?
Am Kaspischen Meer gibt es große Öl- und Gasvorkommen.
Daniel Patrick Moynihan: "Sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung! Sie haben kein Recht auf ihre eigenen Fakten!"
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Iran tritt der Eurasischen Freihandelszone bei.
Iran Agrees Interim Free Trade Zone With Russia-Led Eurasian Union
The EEU also signed a trade and economic cooperation agreement with China, RIA Novosti reported.

https://themoscowtimes.com/news/iran-ag ... nion-61479
Moskau und Teheran wollen u.a. auch auf Kyptowährung umsteigen. Mit dem inflationären Gebrauch von Sanktionen von Trump werden klassische Währungen weiter angegangen und die US-Sanktionswaffe weiter in Frage gestellt.
Iran and Russia Discuss Transacting in Crypto to Avoid International Sanctions

https://cointelegraph.com/news/iran-and ... -sanctions
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 hat geschrieben:(29 Apr 2018, 20:59)
Armenien ist im Moment wirklich gebeutelt. Praktisch keine Rohstoffe. Durch die geografische Lage nicht begünstigt. Durch den NATO-Partner Türkei und Aserbaidschan eingekeilt. Und von den USA wegen der Türkei und Aserbaidschan (siehe interessante Rohstoffe und Anrainer an dem Kaspischen Meer) praktisch ignoriert. Da gibts nix zu holen. Geostrategisch gesehen. Bleibt Armenien nur Russland und der Iran. Mögliche Entfremdung der Türkei zur USA und Annäherung Aserbaidschans an Russland und Iran könnte Armenien vielleicht wieder interessanter für die USA machen.
Ansonsten gibt es ja noch Georgien.
Es ist schon sehr traurig. Armenien hat mit zwei Konflikten zu kämpfen: Der Weigerung der Türkei, endlich den Völkermord anzuerkennen sowie dem Naghorno Karabakh Konflikt. Daher wird es doppelseitig blockiert. Bei einem derart kleinen Land sehr nachteilig. Es bräuchtr Druck auf die Türkei. Man sollte eigentlich meinen, durch die starke armenische Diaspora in den USA und Europa gäbe es mehr Rückendeckung.
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imp
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von imp »

bennyh hat geschrieben:(19 May 2018, 14:54)

Ansonsten gibt es ja noch Georgien.
Es ist schon sehr traurig. Armenien hat mit zwei Konflikten zu kämpfen: Der Weigerung der Türkei, endlich den Völkermord anzuerkennen sowie dem Naghorno Karabakh Konflikt. Daher wird es doppelseitig blockiert. Bei einem derart kleinen Land sehr nachteilig. Es bräuchtr Druck auf die Türkei. Man sollte eigentlich meinen, durch die starke armenische Diaspora in den USA und Europa gäbe es mehr Rückendeckung.
Das ist außerhalb enger politischer Kreise kein Stammtisch-Thema für die normalen Leute in Deutschland oder Italien. Und selbst denen ist Armenien egal, die wollen nur die Türkei angiften. Damit gewinnt man hier keine Wahlumfrage.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Mehr als 20 Jahre Verhandlungen

Anrainerstaaten einigen sich über Zukunft des Kaspischen Meeres

Es geht um Öl, Gas - und Kaviar: Die fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres haben sich weitgehend auf einen rechtlichen Status des weltweit größten Binnengewässers geeinigt. Eine Frage aber bleibt offen.
Der Streit über den Status des Binnenmeeres, das etwas größer ist als Deutschland, war nach dem Zerfall der Sowjetunion aufgekommen. Bis dahin hatten das zaristische Russland beziehungsweise später die Sowjetunion und die Perser - heute Iran - das leicht salzige Gewässer kontrolliert.

Mit der Unabhängigkeit Aserbaidschans, Kasachstans und Turkmenistans 1991 kamen drei weitere Staaten hinzu, die eigene Ansprüche anmeldeten. Seit 1996 haben die fünf Länder über den Verlauf der Seegrenzen und die Nutzung des Gewässers verhandelt.
Eine wichtige Frage ist immer noch ungeklärt.
Aufteilung von Boden und Untergrund weiter unklar

Zwar bezeichneten die Gipfelteilnehmer die Einigung als historisch, doch eine der zentralen Fragen blieb nach iranischer Darstellung offen. "In der Konvention über den rechtlichen Status des Kaspischen Meeres wird die Aufteilung des Bodens und des Untergrunds noch nicht definiert", sagte der iranische Präsident Hassan Ruhani der Agentur Interfax zufolge. Darüber müsse weiter verhandelt werden.

Die Aufteilung des Meeresbodens ist wirtschaftlich entscheidend für die Ausbeutung der großen Mengen an Öl und Gas, die unter dem Kaspischen Meer lagern. Zudem hängt davon ab, wie Pipelines durch das Gewässer gebaut werden können.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 22791.html
Sicherheitspolitisch ist aber weiterhin der Konsens, das keine ausländische Macht dort militärisch vertreten sein darf. Auch, das kein Mitgliedsland der Vereinbarung sein Territorium für den Angriff auf eines der anderen Mitgliedsstaaten zur Verfügung stellen darf.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland und Iran haben nach China und der EU ein System entwickelt mit Trumps Sanktionen umzugehen.
Iran, Russia reach deal to circumvent US oil sanctions: Israeli report

https://www.i24news.tv/en/news/internat ... eli-report
Während die EU und China, die mit Trump im Handelskrieg liegen recht komplexe Systeme (vor und aktuell für den Iran) entwickelt haben, ist es im Falle Russlands und Iran eine alte, erprobte und recht einfache Angelegenheit. Man nennt es gemeinhin swapping. Dabei liefert der Iran fossile Energie über Pipelinenetze Richtung Kaspischen Meer nach Russland. Da wird es praktisch russisch. Davon aus geht es in die Welt. Der Iran bekommt entsprechende Kompensation. Das hat der Iran mit anderen Anrainern wie Aserbaidschan und Turkemenistan bereits andersherum praktiziert, die keinen Zugang zum Weltmarkt haben. Diese lieferten Öl und Gas in den Nordiran, dort wurde es "iranisch" und entsprechend selbst verbraucht. Für Kraftwerke und in Raffinieren umgewandelt für die Industrie. Dafür hat Teheran im Südiran entsprechende Mengen für Aserbaidschan und Turkmenistan gefördert und für sie über die Verladehafen exportiert.

Durch die Sanktionspolitik von Trump entwickeln und implementieren Russland, die EU und China Prozedere die langfristig zur Verfügung stehen und den USA womöglich viel Wind - auch bei anderen späteren Aktionen - aus den Segeln nehmen könnten. Jenseits Irans. Indien und Iran sind für ähnliche Umgangsweisen in Konklave. Für die Globalplayer und die es werden wollen ist das eine zukunftswichtige Vorgehensweise um neben den USA bestehen zu können. Trump beschleunigt dies.

Russland, Aserbaidschan und Iran vernetzen sich.
Azerbaijan, Russia and Iran connect power systems

https://www.azernews.az/business/139206.html
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Vierergespräche - es geht um die Nutzung des Nord-Südkorridors. Indien, Iran, Zentralasien und die Verbindung nach Europa.
India-Kazakhstan-Iran-Turkmenistan quadrilateral plans connectivity corridor to Eurasia

A Quadrilateral meet on cross-border connectivity comprising Kazakhstan-Turkmenistan-Iran-India was held here to attract Indian businesses and investments to Eurasia. using eastern route of the North-South Transport corridor.
The key purpose of the meet was to inform the Indian business community about the logistical capabilities of the Eastern branch of the “North-South” transit corridor and to attract Indian business circles to the wider use of this route.

Plans are afoot to link Gujarat's Mundra Port with Bandar Abbas and connect it to Iran-Turkmenistan-Kazakhstan railway network and onwards to Eastern Russia. The idea is to not only access markets of this landlocked region but also create a corridor to import natural resources from the region in a shorter period than being done currently, according to officials.

https://economictimes.indiatimes.com/ne ... 455045.cms
Derweil läuft der Handel beim südlichsten Ausgangs- bzw. Eingangspunkt des Nord-Südkorridors beim iranischen Tiefseehafen an. Man hofft dadurch auch Afghanistan zu stabilisieren. Für Indien und Afghanistan ist diese Infrastruktur strategisch. Es wird erwartet, das Trump nicht in der Lage ist die weitere Entwicklung dieser durch seine genialen Schachzüge aufzuhalten.
India Seeks To Develop Chabahar Port: Official

India’s foreign secretary says the Indian government has shipped 110,000 tons of wheat and 2,000 tons of pulses from India to Afghanistan through Chabahar.

The US envoy said the two governments are discussing the US waiver for India’s Chabahar Port.

https://www.tolonews.com/business/india ... t-official
Iran’s Chabahar Port to Play Key Role in Future Economy of Region

Iran, Afghanistan, and India believe the Chabahar port in south-east of Iran, which is being developed by Indian investors, will play a vital role in the future economy of region, particularly in that of the crisis-hit Afghanistan.
“Studies show that… the (transport) corridor could bring down cost, time of cargo trade to Europe by about 50%,” India’s Prime Minister Narendra Modi said after the agreement was signed with Iran’s President Hassan Rouhani and Afghanistan’s President Ashraf Ghani.

Future plans include an International North-South Transport Corridor (INSTC) through Iran to Russia and Europe.

“The capacity of Chabahar’s Shahid Beheshti Port increased from 2.5 million tonnes to 8.5 million tonnes after the completion of the first phase, which was inaugurated on December 3, 2017.”

In the first phase of the port, 15 million cubic metres of dredging, 203 hectares of new land, and 1,650 breakwaters have been constructed, and its basin depth is 16.5 square meters. Currently, 100,000-ton ships are capable of mooring, and this can play a significant role in the import and export of basic goods.
Chabahar Port is an interconnector between South-East Asia, Central Asia and Afghanistan. The development of Chabahar Port is a driving force for Iran’s economic development, especially in its South East, and port operations can create added value and employment in the south-east of Iran.

The first trilateral meeting between Iran, India, and Afghanistan within the framework of the Coordination Council of the Chabahar Agreement was held on October 23, 2018 in Tehran.

https://ifpnews.com/exclusive/irans-cha ... of-region/
Indien, Iran und gerade das schwer gebeutelte Afghanistan setzen in diesen Handels- und Infrastrukturprojekte sehr große Hoffnungen. Trump, beraten von Kushner und Bolton versuchen diese natürlich nicht zu erfüllen. Regionen kommen zuerst zur Ruhe, wenn es wirtschaftlich besser geht. Extremismus nährt sich von Instabilität und Defiziten. Das sollte Trump aber wohl egal sein. Gegner vor denen er warnen kann sind ihm immer recht. Realpolitisch scheint er aber auch in diesem Fall an seine Grenzen zu kommen. Indien existiert nicht, um Trump zu gefallen, der ein paar Jahre im Amt ist. Es sieht so aus, als ob Trump nicht in der Lage ist die Entwicklung der Infrastruktur signifikant aufzuhalten.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland, Indien und Iran pushen weiter. Sie wollen den Suezkanal das Monopol streitig machen. Im Kontext der gewaltigen eurasischen Transportpläne Chinas. Dabei geht es auch um erhebliche Kostenersparnisse.
India, Iran, Russia push alternative to Suez Canal

India, Iran and Russia will meet next month to discuss the operation of a 7,200 km trade and transport corridor that presents a cheaper and shorter alternative to the traditional route through the Suez Canal.

The International North-South Transport Corridor (INSTC), a multimode network of sea and rail routes, will link the Indian Ocean and the Persian Gulf via Iran to Russia and North Europe.

The project comes in the backdrop of China’s multi-trillion-dollar One Belt One Road initiative. Within Iran, the two routes overlap in a potential boon to future businesses.
New Delhi has been actively courting Tehran, given the utmost importance it attaches to the route and Iran has been receptive.

Once operational, the corridor will allow India to send its goods to Bandar Abbas in Iran by sea, from where they will be transported to Iran’s Bandar Anzali on the Caspian Sea by road. Next, they will be shipped to Astrakhan in Russia and transported into Europe by rail.

The route will cut the time and cost of delivering goods by about 30 percent to more than 40 percent. Compared with the Suez Canal, the corridor will reduce the transport time between Mumbai and Moscow to about 20 days. The estimated capacity of the corridor is 20 to 30 million tonnes of goods per year.
An official statement said India, Russia and Iran will hold a trilateral meeting on November 23 to make the route operational soon, Indian media reported Tuesday.

"The INSTC is the shortest multimodal transportation route linking the Indian Ocean and Persian Gulf via Iran to Russia and North Europe," India’s Ministry of Commerce and Industry said in the statement.
Afghanistan hofft auf große Potentiale dabei. Wäre ja mal nett, wenn Opium als Haupteinnahmequelle dabei stillgelegt wird.
For landlocked Afghanistan, the corridor means opening the way to billions of dollars in trade and cutting the country’s dependence on foreigners for aid as well as stemming the illicit opium trade.

https://www.presstv.com/Detail/2018/10/ ... ntral-Asia
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

IT joint venture und start ups wurden während einer Technologie Konferenz und Austellung in Baku zwischen Staaten der Region vereinbart.
Azerbaijan, Turkey, Russia, Iran agree to set up joint IT consortium

BAKU, Dec. 4 (Xinhua) -- Azerbaijan, Turkey, Russia and Iran agreed Tuesday to set up a joint information technologies (IT) consortium, Azerbaijan's ministry of transport, communications and high technologies said.
The agreement was reached as the countries' IT ministers held a meeting here as part of Bakutel 2018, the 24th Azerbaijan International Telecommunications, Innovations and High Technologies Exhibition and Conference.

Ramin Guluzade, Azerbaijan's IT minister, said the joint venture will foster cooperation in satellite communications, postal services and cyber security, and encourage the development of telecommunications infrastructure.

http://www.xinhuanet.com/english/2018-1 ... 650885.htm
Iran signs multilateral deal with Russia, Azerbaijan, Turkey on startup technology

http://www.xinhuanet.com/english/2018-1 ... 661884.htm
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von Everythingchanges »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Dec 2018, 20:04)
...
IT joint venture und start ups wurden während einer Technologie Konferenz und Austellung in Baku zwischen Staaten der Region vereinbart.
Merci für die und die unzähligen Infos vorher und schonmal für die, die noch kommen :D
Sind oft genug Dinge, der man sonst kaum mitbekommt.
:thumbup:
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(12 May 2018, 08:35)

Die Eurasische Union wird engere Wirtschaftsbeziehungen mit dem Iran eröffnen. Ein Beitritt ist anvisiert.







Die EAWU ist sicher nicht die EU, aber sie eröffnet einen riesigen Markt. Alleine schon demografisch.
Ein vollwertiger Beitritt Irans zur EAWU wäre ein deutlicher diplomatischer Sieg für Russland. Die mittelfristigen wirtschaftlichen Folgen für die Mitglieder wären interessant.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Moskau stellt erleichtert fest, das - erstmal - alles beim Alten bleibt.

Der Iran als wichtiger Partner war ja unter Obama auf dem Weg sich wieder mehr mit dem Westen zu vernetzen. Aus Sicht Chinas und Russlands jetzt nicht gänzlich erste Wahl. Das war auch die Hoffnung vieler Reformkräfte und Liberaler im Iran. Trump, beraten von Bolton und Netanjahu haben das erfolgreichl ad absurdum geführt und obsolet gemacht. Gut für Moskau.
Trump Is Driving Iran into Russia’s Arms

U.S. sanctions won’t necessarily isolate Tehran. They could spur new strategic alliances.

https://foreignpolicy.com/2019/05/29/tr ... sanctions/
Russland bekommt dadurch wieder mehr (Verhandlungs-)Gewicht gegenüber dem Westen. Und kann ein Eindringen westlicher Firmen (dadurch des Westens insgesamt) in den Iran entspannter entgegensehen.
Iran and Russia are planning to expand their cooperation in science and technology through boosting ties between the knowledge-based firms of the two states, an official affiliated with Iran’s vice-presidency office said.

According to Parviz Karami, a deputy at the vice-presidential office, “An Iranian delegation will visit Russia from July 9 to 14 to discuss ways of expanding bilateral ties in the field of technology.”

“The delegation will be headed by Vice President for Science and Technology Sorena Sattari and include representatives from the ministries of foreign affairs and science, as well as Iran National Innovative Fund and directors of 70 Iranian knowledge-based companies.”

During the six-day visit to Moscow and Yekaterinburg, the Iranian delegation will explore the avenues for increasing cooperation with the Russian knowledge-based companies and technology startups and their fields of activities.

"They will also have the opportunity to forge ties with Russian tech centers and entrepreneurs for introducing innovative products developed by Iranian tech firms to the Russian market," he added.

According to the official, the Iranian delegation is also scheduled to visit tech centers, innovation factories and knowledge-based companies in the Eurasian country.

"Russia can be a great tech partner for Iran to exchange knowledge and know-how with. The country will also be a potential market for Iranian tech firms," he added.

https://en.mehrnews.com/news/147078/Ira ... ology-coop
Some 70 Iranian knowledge-based companies will take part in the International Industrial Trade Fair (INNOPROM 2019) in Jektarienburg, Russia.

The Iranian companies, specialized in the fields of medicine, electronics, medical equipment, energy, and handicrafts, left Tehran in the form of a delegation led by Iranian Vice President for Science and Technology Sorena Sattari.

The trip is made to increase Iran-Russia technical cooperation and improve the ties among knowledge-based companies of the two sides.

https://en.mehrnews.com/news/147471/70- ... -in-Russia
Wenn der Iran auch mehr Rüstung für die Verteidigung braucht soll man sich ruhig melden.
Russia Ready to Deliver S-400 to Iran But No Request in Place Yet - Cooperation Agency

https://sputniknews.com/military/201906 ... o-request/
Teheran hat nach eigenem Bekunden kein Interesse an das S-400 System. Das hat mehrere Gründe. Zum einen setzt man auf vergleichbare eigene Systeme wie Bavar 373 oder 3rd Khordad TELAR (siehe Abschuß der US Global Hawk), da weiß man wenigstens, wenn man es selber baut bzw wenn man selber kocht, was genau drin ist... ;) , zum anderen gibt es die These, das die S-300 Variante, die vor Jahren an den Iran geliefert wurde nur dem Namen nach S-300 wäre, aber von den Parametern eher S-400 enstpricht.

Wie dem auch sei, dank Trump bleibt es vorerst erstmal so.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von imp »

King Kong 2006 hat geschrieben:(11 Jul 2019, 11:08)

Moskau stellt erleichtert fest, das - erstmal - alles beim Alten bleibt.

Der Iran als wichtiger Partner war ja unter Obama auf dem Weg sich wieder mehr mit dem Westen zu vernetzen. Aus Sicht Chinas und Russlands jetzt nicht gänzlich erste Wahl. Das war auch die Hoffnung vieler Reformkräfte und Liberaler im Iran. Trump, beraten von Bolton und Netanjahu haben das erfolgreichl ad absurdum geführt und obsolet gemacht. Gut für Moskau.
Ein ähnliches Muster haben wir auch bei der Türkei gehabt - wobei die Türkei bewusst Eskalationen suchte, der Iran hingegen bemüht war, eine gemeinsame Perspektive zu finden. Inzwischen ist alles wieder konfrontativer, die Briten halten einen iranischen Tanker in Gibraltar wegen angeblicher Syrien-Lieferunen, der Iran soll angeblich in verschiedene Angriffe auf andere Tanker verwickelt sein - jedenfalls ist das der Medientenor, der durch US & Allianzen gestützt wird, der Iran streitet es ab. Dazu das Atomthema. Russland kann sich da in der Tat fast zurücklehnen, der Iran kommt an Russland derzeit kaum vorbei. Wäre da nicht Kina.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

imp hat geschrieben:(15 Jul 2019, 10:52)

Ein ähnliches Muster haben wir auch bei der Türkei gehabt - wobei die Türkei bewusst Eskalationen suchte, der Iran hingegen bemüht war, eine gemeinsame Perspektive zu finden. Inzwischen ist alles wieder konfrontativer, die Briten halten einen iranischen Tanker in Gibraltar wegen angeblicher Syrien-Lieferunen, der Iran soll angeblich in verschiedene Angriffe auf andere Tanker verwickelt sein - jedenfalls ist das der Medientenor, der durch US & Allianzen gestützt wird, der Iran streitet es ab. Dazu das Atomthema. Russland kann sich da in der Tat fast zurücklehnen, der Iran kommt an Russland derzeit kaum vorbei. Wäre da nicht Kina.
Es war die Strategie in Washington und in den europäischen Hauptstädten den Iran wieder stärker mit dem Westen zu vernetzen. Auf Kosten Russlands und Chinas. Viele im Iran hofften auch darauf. Trump hat - nicht nur durch das Aufkündigen des Abkommens, sondern mit den aggressiven Sanktionen - das abgewürgt. Unter fadenscheinigen Begründungen... Nennen wir es mal so.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

doppelt
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Stösst Russland ähnlich wie beim Nord-Süd-Korridor jetzt in den Persischen Golf/Indischen Ozean vor? Ein alter Traum des imperialen Russlands. Moskau ist nie so tief in den Süden vorgestossen. Die britischen Imperialisten verhinderten den russischen Imperialismus. Später der pro-US Schah. Afghanistan war ebenso unüberwindlich. Schirinowski sprach einst davon, um dies zusammenzufassen, "russische Stiefel im Indischen Ozean" zu waschen.

Der Iran hat keine ständigen Militärbasen für ausländische Mächte. Zwar nutzten die Russen auch mal iranische Militärflugplätze für Langstreckenbomber, weil syrische Flugplätze nicht die Infrastruktur haben, aber das war zweckgebunden und temporär. Auch besuchen Kriegsschiffe von Nato-Länder wie Italien oder die Marineeinheiten Indiens, Chinas, Omans oder Pakistans Häfen an der Südküste Irans. Aber es ist wohl noch eine Folge des Habitus Irans nach 1979 keine ausländische ständige Militärpräsenz im Land zu erlauben. Kippt das jetzt?

Trump dreht an der Eskalationsschraube. Kündigt das Atomabkommen, redet von Ausslöschung und will massive Kanonenbootpolitik betreiben. Öffnet das jetzt erstmalig Russland das Tor zum Weltmeer Indischen Ozean? Der Iran unterhält im Persischen Golf (Bandar Abbas) und Arabischen Meer/Indischen Ozean (Chahbahar) dafür geeignete Häfen.
Russia Gains Stranglehold Over Persian Gulf

In a potentially catastrophic escalation of tensions in the Persian Gulf, Russia plans to use Iran’s ports in Bandar-e-Bushehr and Chabahar as forward military bases for warships and nuclear submarines, guarded by hundreds of Special Forces troops under the guise of ‘military advisers’, and an airbase near Bandar-e-Bushehr as a hub for 35 Sukhoi Su-57 fighter planes OilPrice.com has exclusively been told by senior sources close to the Iranian regime. The next round of joint military exercises in the Indian Ocean and the Strait of Hormuz will mark the onset of this in-situ military expansion in Iran, as the Russian ships involved will be allowed by Iran to use the facilities in Bandar-e-Bushehr and Chabahar. Depending on the practical strength of domestic and international reaction to this, these ships and Spetsntaz will remain in place and will be expanded in numbers over the next 50 years.

https://oilprice.com/Energy/Energy-Gene ... -Gulf.html#
Es bleibt abzuwarten, was daran ist. Fakt ist allerdings und das wird in dem Bericht auch erwähnt, daß Trumps Arbeit die Kontakte des Irans zum Westen und die Annäherung zu vernichten, den Iran definitiv Richtung China und hier Russland getrieben hat. Keine andere Wahl. Das gilt wirtschaftlich und kann sich militärisch Auswirken.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Trumps Tür zuschlagen nach einer us-iranischen Annäherung und sein aggressives Vorgehen gegen den Iran öffnet Russland ein gate?
Simmering US-Iran tensions may be giving Russia an opening for a plan that's 300 years in the making

Iran as Russia's gateway to the Persian Gulf

Exploiting US hostility toward Iran
Noch nicht zu spät?
Regardless of whether Russia manages to fulfill its long-held desire for a Persian Gulf port, it is clear that the United States' excessively hostile policy toward Iran has opened opportunities for Moscow to increase its influence in Tehran and thus also its presence in the Persian Gulf.

At the same time, while Washington does not have any real communication with Tehran, over the last few years Moscow has been steadily expanding and improving its relations with Gulf and other Arab states. Therefore, it is not farfetched to envisage a day when Putin might emerge as the Grand Conciliator in the Gulf.

It is, however, not too late for the United States and Europe to prevent the realization of such a scenario. A softening of US policy towards Iran, return to the 2015 nuclear deal (Joint Comprehensive Plan of Action), easing and eventually lifting sanctions, and encouraging Arab-Iranian reconciliation across the Gulf would greatly reduce tensions and thus diminish Russia's ability to expand its regional presence.

https://www.businessinsider.com/russia- ... 019-8?IR=T
Trump legt die Weichen. Es ist nicht wahrscheinlich, daß die USA dort so einen Fuß in die Tür bekommen. Beginnen wird es vorraussichtlich mit iranisch-russischen Manövern.
RUSSIA AND IRAN TO TRAIN TOGETHER 'THIS YEAR' AS THEY FIGHT BACK AGAINST U.S. POLICIES

https://www.newsweek.com/russia-iran-tr ... us-1452689
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Neben der EU und China versuchen auch Russland und Indien mit dem Handelskrieg von Trump und seinem B-Team umzugehen.
Russia has offered to help Iran to skirt US sanctions by allowing it to transport crude oil through ports in Crimea, in a further sign of growing ties between Moscow and Tehran.

https://www.thetimes.co.uk/article/russ ... -k7xqlg386
India, Iran explore new trade routes

The move is seen as a possible way to continue trade despite the sanctions imposed on Iran by the US
India and Iran have held four rounds of talks on the preferential trade agreement so far

https://www.livemint.com/news/india/ind ... 43860.html
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland und Indien verteidigen gegenüber Trump ihre Wirtschaftspolitik. Russland, Iran und Indien verfolgen große Projekte in Eurasien.
Russia, India back legitimate trade ties with Iran

https://uk.reuters.com/article/us-russi ... KKCN1VP10L
Der Nord-Südkorridor wird von Norden nach Süden errichtet von Russland, vom Iran und von Indien. China ist jetzt zudem mit eingestiegen, beim iranischen Tiefseehafen Chahbahr. Sie verdrängen offensichtlich die Inder, die dort maßgeblich Partner Irans sind. China treibt eigentlich vom Osten mit dem Iran die Seidenstraße Richtung Europa.

Die EU versucht gleichzuziehen, scheitert aber an Trumps-Sanktionen. Sie können nicht liefern und das Abkommen einhalten, jedenfalls bis jetzt, was der Iran mit sukzessiven Schritten beantwortet.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland hat nicht so riesige Investitionsvolumina wie China, aber sie sind da. Es geht neben Investitionen im Energiesektor auch um Thermalkraftwerke und AKWs im Iran.
Russia is ready to invest $10 billion in projects in Iran

Iranian Minister of Energy announced that following the meeting with Alexander Novak an additional protocol to the agreement on the implementation of the Sirik thermal power plant (TPP) project on the Iranian territory was signed, and it should be implemented using Russian export load provided to Tehran. The amount of the loan is $1.2 billion.

"It is expected that work on the Sirik TPP will begin in the next two months, " said Ardakanian.

An agreement on the project was reached between the Russian President Vladimir Putin and Iranian President Hassan Rouhani after the talks in November 2015 in Tehran. The Sirik TPP will consist of 4 power units with a total capacity of 1,400 MW.

In February 2017, Russia and Iran began construction of a 1.4 GW TPP in the city of Bandar Abbas in southern Iran. It is expected that the construction will take about 4.5 years.

https://www.uawire.org/russia-is-ready- ... ts-in-iran
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von Everythingchanges »

Sicher gerade mit Hinblick auf den Nord-Süd-Korridor haben der Iran und die EAWU einen nicht ganz unwichtigen Zukunftsschritt getan.

https://owc.de/2019/09/05/freihandelsab ... -dem-iran/
Freihandelsabkommen zwischen der EAWU und dem Iran

Das Ratifizierungsverfahren zur Einrichtung der Freihandelszone ist abgeschlossen – das Dokument tritt am 27. Oktober in Kraft.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Everythingchanges hat geschrieben:(12 Sep 2019, 10:12)

Sicher gerade mit Hinblick auf den Nord-Süd-Korridor haben der Iran und die EAWU einen nicht ganz unwichtigen Zukunftsschritt getan.

https://owc.de/2019/09/05/freihandelsab ... -dem-iran/
Freihandelsabkommen zwischen der EAWU und dem Iran

Das Ratifizierungsverfahren zur Einrichtung der Freihandelszone ist abgeschlossen – das Dokument tritt am 27. Oktober in Kraft.
Stimmt. In dieser Freihandelszone leben über 180 Mio. Menschen. Interessant ist aber auch die ECO (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit) mit über 400 Mio. EW. mit Sitz in Teheran. Beide Blöcke sind quasi Nachbarn.
Die ECO hat ihren Sitz in Teheran (Iran). Ihr derzeitiger Generalsekretär ist seit August 2018 Hadi Soleimanpour aus dem Iran. Sie ist die Nachfolgeorganisation der Organisation Regionale Zusammenarbeit für Entwicklung (RCD von Regional Cooperation for Development), die von 1964 bis 1979 bestand

Die ECO arbeitet wie andere supranationale Organisationen mit vielfältigen Organen:

Das mindestens zweijährige Gipfeltreffen der Regierungschefs (13 Mal zwischen 1992 und 2017).
Der Außenministerrat, das wichtigste operative Entscheidungsorgan, das sich regelmäßig und außerordentlich zusammentritt.
Der Rat der permanenten Vertreter, der mit der Implementierung der Entscheidungen beschäftigt ist.
Der Regionale Planungsrat tritt als technisches Planungsorgan zusammen, um neue Programme zu entwickeln und den Außenministerrat vorzubereiten
Weitere Ministertreffen für diverse Ressorts sowie andere Treffen nach Bedarf
Sekretariat

Die wichtigsten Themenbereiche umfassen

Handel
Transport und Netzwerke
Energie
Tourismus
Wirtschaftswachstum und Produktivität
Wohlfahrt und Umwelt
Partnerschaften
Aus- und Weiterbildung
Die geographische Lage der von der ECO umfassten Region befindet sich zwischen einer Reihe von politisch und wirtschaftlich mächtigen Blöcken:

Südlich: Arabische Liga/Golf-Kooperationsrat
Westlich: Europäische Union
Nördlich: Eurasische Wirtschaftsunion (mit Überschneidungen)
Östlich: China/Indien, ASEAN, SAARC (mit Überschneidungen)

https://de.wikipedia.org/wiki/Organisat ... mmenarbeit
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Anrainer des Kaspischen Meeres haben in St. Petersburg ein Memorandum über militärische und sicherheitspolitische Fragen unterschrieben. Manöver folgen.
In early October, Russian President Vladimir Putin signed a federal law ratifying the Convention on the Legal Status of the Caspian Sea, establishing rules for maritime navigation in the sea and distributing the seabed and subsoil between the five Caspian nations on the basis of international law.

Five Caspian Sea states, namely Russia, Iran, Kazakhstan, Azerbaijan, and Turkmenistan on Friday signed a memorandum of understanding (MoU) on military cooperation during a meeting held in Saint Petersburg, Russia.

The memorandum focuses on security, educational, technical, and rescue and relief cooperation. The event comes as Russia and Iran are planning to hold joint drills in the region.
According to the convention, the seabed and subsoil of the Caspian Sea are divided between the five littoral states on the basis of international law, while the major sea's surface is to be shared.

The document regulates such issues as fishing and pipeline construction, establishes rules for maritime navigation in the sea and bans any activities threatening its biological resources.

The convention prohibits the presence of foreign armed forces in the area and assigns responsibility for maintaining security there to the five Caspian states.


https://sputniknews.com/world/201910121 ... operation/
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie einige mitbekommen haben gibt es gerade einen Apoplex bei einer wichtigen Handelsroute. Dem Suez.

Bei dieser Gelegenheit wird der Nord-Süd-Korridor wieder ins Spiel gebracht. Sozusagen die Nord-Süd Achse im Gegensatz der Ost-West Achse der Seidenstraßen. Zur Erinnerung, der Nord-Süd-Korridor endet in Europa an dem einen Ende, an dem anderen im Indischen Ozean. Dazwischen weit über eine Milliarde Menschen und vielen Verästelungen, wie bei Gefäßen in ein Dutzend und mehr Staaten, per Bahn, Straße oder Flußweg.
Iran says North-South Corridor low-risk alternative to Suez Canal

He said the recent shutdown of the Suez Canal caused by the stranded ship Evergreen indicates that an alternative with a lower level of risk must be considered given the traffic of over one billion tons of goods through the vital waterway.

Iran, together with India and Russia, is pushing forward with the sea and rail corridor that could substantially reduce the time and cost of shipping goods from India to Europe.

The 7,200-km multimode route was proposed by the three countries in 2000, before being joined by 10 Central Asian countries. It envisages a network of ship, rail and road for freight transport that will cut carriage costs by about 30-60% and transit time from 40 days to about 20 days.

The Iranian port city of Chabahar is thought to play a crucial role in reducing dependency on the Suez Canal for transporting cargo to Europe.

Under the 2017 tripartite agreement, India has committed at least $21 billion to the corridor linking Chabahar to Hajigak in central Afghanistan.

The corridor could challenge the Suez Canal’s primacy and give Iran a significant advantage.

These days, the grounding of a huge container ship in the Suez Canal has blocked the vital waterway, causing a backlog of over 300 vessels.

The crisis has crippled global supply chains, forcing companies to consider the expensive option of re-routing vessels around the southern tip of Africa.

https://parstoday.com/en/news/iran-i137 ... suez_canal
Der Korridor ist günstiger und schneller. Aber es gibt einen immensen Haken, weswegen das noch nicht in der Konsequenz Fahrt aufgenommen hat, wie man denken möge. Die technische Umsetzbarkeit von der Operationsfähigkeit von Trägerverbänden in Flüssen, über Land und über massive Gebirgszüge. Das ist technisch noch nicht gelöst oder juristisch.

Die USA haben die mächtigste Flotte der Gegenwart. Damit haben sie in letzter Konsequenz das Sagen auf den Meeren. Das wird über Land deutlich schwieriger, da die Einsatzfähigkeit dieser Flotte durch mehrere Widrigkeiten erschwert wird. Alles, was über Europa und Asien über dem Lande geht entzieht sich der militärischen Möglichkeit der USA signifikant. Und selbst Deutschland ist der Meinung die Meere offen zu halten. Das ist kein Anti-USA Kommentar.

Es ist kein Wunder, daß die USA seit 1979 einen solchen Affentanz um den Iran machen. Egal, sprichwörtlich, wie man es dreht und wendet, der Iran ist das Drehkreuz für Euroasien. Erst recht nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem aufsteigenden Drachen im Osten. Die Grenzen sind weg. Die USA haben natürlich ein Interesse, daß so wenig wie möglich über dieses Drehkreuz geht, egal was, egal für wen. Ein Mittel sind Sanktionen, die es erwschweren.

Man kann natürlich auch weiterhin wie seit Jahrzehnten sagen, daß "der Iran ein halbes Jahr von der Bombe entfernt ist" und dann würde wohl Armageddon losbrechen. Das verfängt offenbar seit Jahrzehnten eher, als einfach zu sagen, daß in der von den USA als vital definierten Region Geopolitik (früher eher Imperialismus) betrieben wird. Es ist legitim zu sagen, daß man lieber mehr Geld ausgibt und länger "ökologisch" über die Meere schippert. Weil man Russland und Iran (zumindest im Moment) nicht mag oder denen nicht traut, wie auch immer. Aber dann sollte man das sagen und nicht immer mit dieser Atomkriegskeule operieren.

Deutschland merkt auch gerade, daß die USA gerne das letzte Wort haben wollen. Hier ist es nicht die Atombombe, sondern ein fieser Geschäftspartner, der vorgeschoben wird. Für die USA gelten diese Kriterien natürlich nicht im Gebaren mit Partnern. ;)
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von Misterfritz »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Mar 2021, 11:05)

Wie einige mitbekommen haben gibt es gerade einen Apoplex bei einer wichtigen Handelsroute. Dem Suez.

Bei dieser Gelegenheit wird der Nord-Süd-Korridor wieder ins Spiel gebracht. Sozusagen die Nord-Süd Achse im Gegensatz der Ost-West Achse der Seidenstraßen. Zur Erinnerung, der Nord-Süd-Korridor endet in Europa an dem einen Ende, an dem anderen im Indischen Ozean. Dazwischen weit über eine Milliarde Menschen und vielen Verästelungen, wie bei Gefäßen in ein Dutzend und mehr Staaten, per Bahn, Straße oder Flußweg.
Wo soll das denn passieren? Vom persischen Golf ins Kaspische Meer?
Verrückte Idee .... sinnvoller wäre da einen weiteren Kanal an der Grenze von israel und Ägypten zu bauen.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Misterfritz hat geschrieben:(28 Mar 2021, 11:16)

Wo soll das denn passieren? Vom persischen Golf ins Kaspische Meer?
Verrückte Idee .... sinnvoller wäre da einen weiteren Kanal an der Grenze von israel und Ägypten zu bauen.
Man kann sicher noch einen Kanal bauen. Aber laut Fachwelt bleibt der Korridor günstiger und schneller. Es ist ja auch nicht so, daß es in diesen Ländern noch keine Eisenbahn oder Häfen gibt. Also, alles erst gebaut werden muß. Es gibt die Möglichkeit über den Kaukasus, neben dem Kaspischen Meer zu transportieren. Das wird auch schon gemacht. Es gibt auch da nicht den einen Weg. Die Verstopfungsgefahr ist da nicht so gegeben. Zumal es für die Binnenländer Zentralasiens ohnehin mehr Sinn macht.
International North–South Transport Corridor

https://en.wikipedia.org/wiki/Internati ... t_Corridor
Das wird sich wohl unaufhörlich entwickeln. Unwahrscheinlich, daß man Indien, Russland, Iran und ein Dutzend anderer Staaten auf Dauer eindämmen oder gar zwingen kann ihren Bedürfnissen nicht mehr nachzukommen. Oder die Staaten am Ende, Europa und Fernost. Sanktionen sind sicher ein Versuch wert. Natürlich werden die anders begründet.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von Misterfritz »

King Kong 2006 hat geschrieben:(28 Mar 2021, 12:12)

Man kann sicher noch einen Kanal bauen. Aber laut Fachwelt bleibt der Korridor günstiger und schneller. Es ist ja auch nicht so, daß es in diesen Ländern noch keine Eisenbahn oder Häfen gibt. Also, alles erst gebaut werden muß. Es gibt die Möglichkeit über den Kaukasus, neben dem Kaspischen Meer zu transportieren. Das wird auch schon gemacht. Es gibt auch da nicht den einen Weg. Die Verstopfungsgefahr ist da nicht so gegeben. Zumal es für die Binnenländer Zentralasiens ohnehin mehr Sinn macht.
Wenn die Güter aber zwischendrin umgeladen werden müssen (Schiff/Zug), dann kostet das Zeit und Geld.
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Re: Anrainer des Kaspischen Meeres - Chance und Herausforderung

Beitrag von King Kong 2006 »

Misterfritz hat geschrieben:(28 Mar 2021, 12:21)

Wenn die Güter aber zwischendrin umgeladen werden müssen (Schiff/Zug), dann kostet das Zeit und Geld.
Das wird wohl so sein, aber bei der Betrachtung eingepreist sein. Die Staaten wollen das Projekt. Gerade Indien macht Dampf. Das geht neben Chinas Engagement mit der Seidenstrasse unter.

Es macht wie gesagt auch keinen Sinn für Indien über den Suez die asiatische Landmasse zu bedienen. Das ist auch ein Aspekt. Nicht aller Handel geht von A bis Z zwischen Europa und Fernostasien. Dazwischen sind viele Adressaten und Lieferer. Nur geht das meiste über den Iran.
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