Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

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charleston

Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von charleston »

Lenk nicht ab!
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Tantris
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Tantris »

Kommen wir mal zum thema:

der übliche verdächtige kaukasier, der unter der folter gestanden hat, hat laut anwalt ein alibi.

Wie gehts jetzt weiter?

Wird jetzt der anwalt verhaftet?
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DarkLightbringer
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Darkfire » Samstag 21. März 2015, 12:50 hat geschrieben:
So so also Politiker, war das nicht hier in diesem Forum wo man so sehr drauf bestanden hat einen Nemesov nicht als Politiker zu bezeichnen weil er kein Amt innehatte ?

Zur Zeit stehen viele ehemalige Politiker welche die Ukraine unter Janukowitch um etwa 100 Millarden Dollar betrogen haben und damit das Land an den Bettelstab gebracht haben und zum Übernahmekandidat für Russland, vor Gericht.
Es geht dabei

Komisch daß jetzt ausgerechnet die Politiker sterben welche Mitwisser waren wohin diese Milliarden geflossen sind und die ein Gerichtsprozess erwarteten ?
Komisch daß dieser Hinweis irgendwie in deinem Video fehlte.
Die Worte der Moderatorin waren da wohl schon ein Hinweis:
"Vermutlich wusste er zuviel", aber nicht über die Mitglieder der jetzigen Regierungspartei der er gar nicht angehörte, sonder über die Partei welche das Land über Jahre ausgeplündert haben ?
Ihnen drohen dabei Gefängnisstrafen weit über 10 Jahre.
Dazu kommen viele Mitwisser und Helfershelfer die ebenfalls Angst haben müssen aufgedeckt zu werden.
Es geht darum in welche Quellen das Geld verschwunden ist und um die Verfilzung dieser Personen.
Das alles erfährt man ganz einfach wenn man sich ein wenig mit den genannten Personen beschäftigt.
Die jetzige Regierung muss also keine Angst vor diesen Personen haben.
Viel mehr wäre es wohl sehr interessant zu hören was bei diesen Verhandlungen so herauskommt, da es sich bei dennen die sich umgebracht haben um Expolitiker aus dem Dunstfeld von Janukowitch und seiner Mafia gehandelt hat.

Auf jeden fall wieder mal ein schönes Beispiel für russische Propaganda welche sämtliche Tatsachen einfach herumdreht.
Das ist ein sehr aufschlussreicher Text. Wie zu hören ist, wird dieses Thema derzeit in ukrainischen Medien breit debattiert.
Die Regierung muss das Interesse verfolgen, Zeugen oder Beklagte lebend vor Gericht zu bringen. Eventuell ist auch Polizeischutz zu erwägen. Die Nemzow-Freundin Anna wurde nach Morddrohungen unter Polizeischutz gestellt.
Die Folgen des Lustrationsgesetzes sind indes noch nicht ganz absehbar - wenn korrupte Beamte entlassen werden, bedeutet dies fraglos einen Karriereknick für den betroffenen Personenkreis.

Dieser Kontext kann jedoch nicht von der Sorge über den Zustand der russischen Zivilgesellschaft entbinden. Das politische Vermächtnis Nemzows besteht m. E. aus einer Sammlungsbewegung, der Vereinigten Demokratischen Opposition. Sollten sich aber weitere Morde ergeben, dürfte der Gang in den Untergrund ausweichlich sein.
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Nomen Nescio
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Nomen Nescio »

Satori » Mi 18. Mär 2015, 04:57 hat geschrieben:Hm ... frag mich gerade: Gibt es das auch in Deutschland ? :?:
Freie Radiosender ?
hm... hast du immer solche doofe bemerkungen/fragen.

da du so was elementares nicht weißt, kannst du also bei einer vergleichung nichts fundamentales von rußland und westlichen ländern sagen.
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Zerberster
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Zerberster »

Folgendes Bild ist von März 2013. Meiner Theorie nach hatten das KGB und die CIA einen Deal. Timoschenko und Chodorkowski mussten vom KGB aus dem Knast entlassen werden und im Gegenzug musste die CIA Nowodworskaja und Nemzow beseitigen.

http://i081.radikal.ru/1303/37/40f33c6f168c.jpg
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Darkfire
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Darkfire »

Zerberster » Mi 25. Mär 2015, 17:36 hat geschrieben:Folgendes Bild ist von März 2013. Meiner Theorie nach hatten das KGB und die CIA einen Deal. Timoschenko und Chodorkowski mussten vom KGB aus dem Knast entlassen werden und im Gegenzug musste die CIA Nowodworskaja und Nemzow beseitigen.

http://i081.radikal.ru/1303/37/40f33c6f168c.jpg
Das wäre ein echt dämmliches Geschäft.
Die beiden Timoschenko und Chodorkowski wären für den CIA im Knast viel wertvoller und zwar in einem russischen Knast.
Zuletzt geändert von Darkfire am Do 26. Mär 2015, 00:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Zerberster
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Zerberster »

Darkfire » Do 26. Mär 2015, 00:15 hat geschrieben: Das wäre ein echt dämmliches Geschäft.
Die beiden Timoschenko und Chodorkowski wären für den CIA im Knast viel wertvoller und zwar in einem russischen Knast.
Dann war es halt ein gutes Geschäft für Russland.
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Europa2050
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Europa2050 »

Für alle, die es interessiert und den Link noch nicht kennen:

Nemzows Werk, von seinen Nachfolgern herausgegeben auf Deutsch und in *.pdf

http://www.idecembrists.de/nemzov-beric ... der-krieg/

R.I.P. Boris Nemzow
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Nomen Nescio »

MERCI = MERCI = MERCI = MERCI = MERCI
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Europa2050 » Freitag 26. Juni 2015, 09:27 hat geschrieben:Für alle, die es interessiert und den Link noch nicht kennen:

Nemzows Werk, von seinen Nachfolgern herausgegeben auf Deutsch und in *.pdf

http://www.idecembrists.de/nemzov-beric ... der-krieg/

R.I.P. Boris Nemzow
Vielen Dank für diesen ausgezeichneten Hinweis.
Das Nemzow-Papier erinnert in gewisser Weise an die Flugblätter der Scholl-Gruppe. Möge es seine Verbreitung finden und dem Regime im Nacken sitzen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer » Fr 26. Jun 2015, 15:55 hat geschrieben: Vielen Dank für diesen ausgezeichneten Hinweis.
Das Nemzow-Papier erinnert in gewisser Weise an die Flugblätter der Scholl-Gruppe. Möge es seine Verbreitung finden und dem Regime im Nacken sitzen.
Sag mal, gehts nicht noch eine Spur dicker aufgetragener............ :rolleyes:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin » Freitag 26. Juni 2015, 14:58 hat geschrieben:
Sag mal, gehts nicht noch eine Spur dicker aufgetragener............ :rolleyes:
Mindestens ein Scholl-Flugblatt befasst sich mit der Lage an der Ostfront.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer » Fr 26. Jun 2015, 16:05 hat geschrieben: Mindestens ein Scholl-Flugblatt befasst sich mit der Lage an der Ostfront.
Ja, und Berthold Brecht hat auch mit schwarzer Tinte geschrieben. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Alexyessin » Freitag 26. Juni 2015, 15:09 hat geschrieben:
Ja, und Berthold Brecht hat auch mit schwarzer Tinte geschrieben. :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
In der Nemzow-Schrift heißt es:
Im Grunde ist der ganze Äther der russischen staatlichen Massenmedien eine einzige Atmosphäre des Hasses ohne irgendwelche Anführungszeichen. Wenn das alles endet, wird Russland noch lange brauchen, um zu sich zu kommen und sich von den Standards der Ethik und des Verhaltens der Propaganda von 2014/15 zu befreien.
http://www.idecembrists.de/wp-content/u ... ericht.pdf

Nemzow macht das Regime für den Krieg im Osten der Ukraine verantwortlich und dabei falle der "Sprache des Vernichtungskrieges" eine bedeutende Rolle zu. "Wofür sterben unsere Soldaten?"(im Donbass), fragen auch andere Oppositionelle.

Die Flugblätter der Weißen Rose thematisieren in verschiedenen Passagen die Propaganda des Regimes und die Opfer im Osten, die ein sinnloser Krieg mit sich bringt.
Indessen ist der deutsche Angriff auf Ägypten zum Stillstand gekommen, Rommel muß in einer gefährlich exponierten Lage verharren aber noch geht der Vormarsch im Osten weiter. Dieser scheinbare Erfolg ist unter den grauenhaftesten Opfern erkauft worden, so daß er schon nicht mehr als vorteilhaft bezeichnet werden kann. Wir warnen daher vor jedem Optimismus.
Wer hat die Toten gezählt, Hitler oder Goebbels - wohl keiner von beiden. Täglich fallen in Rußland Tausende. Es ist die Zeit der Ernte, und der Schnitter fährt mit vollem Zug in die reife Saat. Die Trauer kehrt ein in die Hütten der Heimat und niemand ist da, der die Tränen der Mütter trocknet, Hitler aber belügt die, deren teuerstes Gut er geraubt und in den sinnlosen Tod getrieben hat.
http://www.bpb.de/geschichte/nationalso ... ugblatt-iv
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Europa2050 »

Es ist schon wieder ein Jahr her, verbessert (vermenschlicht) hat sich nichts, verschlechtert vieles, nicht nur deshalb:

Gedenken an den hoffnungslosen Idealisten und überzeugten Europäer Boris Nemzow, er fehlt Russland.

R.I.P.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von 103 »

MOD HETZE gem.§5-2 entfernt MOD
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Europa2050 »

Ohne Worte ...
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von jan2009 »

Europa2050 hat geschrieben:(28 Feb 2016, 08:42)

Ohne Worte ...
Die Empathie sinkt geometrisch bereits mit dem arithmetischen Zuwachs der Gehirnwäsche.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Schweigend zogen die Menschen im Gedenken an Boris Nemzow durch das Zentrum von Moskau. Viele hatten Blumen und Fotos des getöteten Oppositionspolitikers dabei. Auf einem Transparent an der Spitze des Trauerzuges stand: "Für die Wahrheit ermordet."
http://www.tagesschau.de/ausland/russla ... w-101.html

No pasaran. Das andere Russland lebt.
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Darkfire
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Darkfire »

Das wirklich schlimme daran ist, daß die Menschen die sich selbst als Freunde Russlands ausgeben weil sie für das System Putin sind, in Wirklichkeit die wirklichen Gegner eines freien Russlands sind.

Man beschimpft diejenigen welche die Politik eines Putins und Co kritisieren als Antirussen, dabei unterstützen gerade diese Menschen eine Politik in welcher die Menschen in Russland unterdrückt und in Unfreiheit gehalten werden und in der eine wirklich gelenkte staatliche Propaganda die Menschen in eine nationalistische Ecke lenkt.

Dabei wird dieses Land von echten Oligarchen ausgeplündert und echte Faschisten mit einem Personenkult um Putin sind dort an der Macht.

Viele die sich hier als Linke bezeichnen schauen dabei mit offenen Augen zu wie die Linke Opposition unterdrückt, ins Gefängnis geworfen wird, oder diese gleich ermordet werden.

Perfide deswegen weil sie selbst in diesem Land daß sie hier so angreifen, ihre eigene Meinung ohne Angst vor Verfolgung äußern dürfen, ihren Arsch im Warmen haben und auch keine Angst vor Krieg haben müssen.
Sie nützen die Möglichkeiten welche ihnen hier gegeben werden um genau diese Freiheiten zu zerstören.

Man kackt sich aufs eigene Teller und beschwert sich dann, daß das Essen scheiße schmeckt.
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Cobra9
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Cobra9 »

Interessante Infos

Tschetschenische Mörder und Hetzer
Obwohl die mutmasslichen Attentäter identifiziert sind, bleiben viele Fragen offen, vor allem zum Auftraggeber der Bluttat. Nemzows Anhänger werden weiter massiv bedroht.

http://www.nzz.ch/international/europa/ ... 1.18702571
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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DarkLightbringer
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Interessant ist auch ein Artikel des Cousins von Nemzow, ein russischer Soziologe, der seit 2011 in Leipzig lebt:
Mit der Korruption, von der sein ganzes System durchsetzt ist, will Putin die gesamte EU infizieren. So werden denn deutsche Politiker, Journalisten und «Experten» eingekauft und eingespannt. Nach meinen Beobachtungen übernehmen Deutsche, die eng mit russischen Partnern zusammenarbeiten, deren Lebensstil und korrupte Praktiken. Indem der Kreml deutsche Eliten nach seinem Gusto zu formatieren versteht, beginnt er Deutschland selber zu verändern. Stillschweigend wird das demokratische Staats- und Rechtswesen nach dem Modell Russlands untergraben. Dort hat die staatliche Propaganda die Begriffe Liberalismus und Toleranz praktisch zu Schimpfwörtern degradiert.
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/da ... rn-ld.5785

Kritische Russen in Deutschland können eine wertvolle Hilfe bei der Bewertung der hybriden Kriegsführung sein. Die älteste Tochter des ermordeten Boris Nemzow lebt auch im deutschen Exil.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Darkfire hat geschrieben:(28 Feb 2016, 09:57)

Das wirklich schlimme daran ist, daß die Menschen die sich selbst als Freunde Russlands ausgeben weil sie für das System Putin sind, in Wirklichkeit die wirklichen Gegner eines freien Russlands sind.

Man beschimpft diejenigen welche die Politik eines Putins und Co kritisieren als Antirussen, dabei unterstützen gerade diese Menschen eine Politik in welcher die Menschen in Russland unterdrückt und in Unfreiheit gehalten werden und in der eine wirklich gelenkte staatliche Propaganda die Menschen in eine nationalistische Ecke lenkt.

Dabei wird dieses Land von echten Oligarchen ausgeplündert und echte Faschisten mit einem Personenkult um Putin sind dort an der Macht.

Viele die sich hier als Linke bezeichnen schauen dabei mit offenen Augen zu wie die Linke Opposition unterdrückt, ins Gefängnis geworfen wird, oder diese gleich ermordet werden.

Perfide deswegen weil sie selbst in diesem Land daß sie hier so angreifen, ihre eigene Meinung ohne Angst vor Verfolgung äußern dürfen, ihren Arsch im Warmen haben und auch keine Angst vor Krieg haben müssen.
Sie nützen die Möglichkeiten welche ihnen hier gegeben werden um genau diese Freiheiten zu zerstören.

Man kackt sich aufs eigene Teller und beschwert sich dann, daß das Essen scheiße schmeckt.
Völlig richtig. Nur wird man sich von Rechtspopulisten und -Extremisten kein Engagement für die russische Opposition oder die Freiheit Russlands erwarten dürfen, sie wollen ja auch kein liberales Deutschland.
Bei den Ex-Linken oder verunsicherten Linken dürften Unterwerfungsgesten einerseits etwas mit der Tradition zu tun haben, weil der jetzige russische Staat entfernt an die vormalige Sowjetunion erinnert, zum andern mit dem, was frei nach Nietzsche die "Sklavenmoral" ausmacht - die Ideologie begrenzt sich auf Ressentiments, komplexere Visionen überfordern.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Feb 2016, 06:04)
weil der jetzige russische Staat entfernt an die vormalige Sowjetunion erinnert,
Pruuuust, der war gut. :thumbup:
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DarkLightbringer
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(29 Feb 2016, 07:32)

Pruuuust, der war gut. :thumbup:
Ist doch so, die Linkspopulisten haben einen ähnlich abgründigen Sinn für Humor wie die Rechtspopulisten.
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Cobra9
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Cobra9 »

Es geht ja Richtung einem Freund von Putin, wenn nicht gar ein guter Freund. Siehe Quelle warum ich das schreibe. Die Spur führt nach Tschetschenien. Das Kadyrow ohne Billigung von Putin irgendwelche Aktionen auf russ. Gebiet erlaubt wäre schon ein sehr negtives Zeichen. Dann hätte Putin über seinen Schützling keine Kontrolle mehr. Die Aussage von Putin über Kadyrow finde ich etwas erschreckend. Hoffen wir mal das war nur Politik, nicht das Putin so tickt. Wobei die Rolle des Kreml woh mal beleuchtet werden sollte.
Dieser Verdacht bekam Ende Februar neue Nahrung. Die Kreml-kritische "Nowaja Gaseta" veröffentlichte die Aufnahme einer Überwachungskamera vom Vortag des Attentats. Darauf zu sehen ist neben einem Mitglied der Dadajew-Gruppe ein Offizier aus Tschetschenien. Der Mann heißt Ruslan G. und ist stellvertretender Kommandeur einer Einheit namens "Bataillon Nord". Auch Dadajew stand Anfang 2015 im Dienst der Truppe. Formal untersteht die Formation Russlands Innenministerium, faktisch ist sie eine Privatarmee von Kadyrow.

Putin hat einmal gesagt, er empfinde für Kadyrow "wie für einen Sohn". Obwohl Menschenrechtler den Despoten der Folter und des Mordes beschuldigen, ließ Putin ihm in Tschetschenien freie Hand.

Nach Informationen der "Nowaja Gaseta" operieren die "Kadyrowzy" allerdings nicht nur im Nordkaukasus, sondern auch in Moskau - und unterlaufen damit das Gewaltmonopol der russischen Bundesbehörden. "Tschetschenien ist die einzige Region, die in der Hauptstadt eigene Bewaffnete unterhält", schreibt das Blatt.

Offiziell seien sie zum Schutz von Politikern abgestellt. Tatsächlich gehe es aber um kriminelle Aufträge. Als Beispiel wird der Fall eines korrupten Gazprom-Managers genannt, der von den Tschetschenen festgesetzt wurde, damit er unterschlagene Gelder mit anderen teile.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 79580.html
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Darkfire
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Darkfire »

Das ist wieder mal so etwas vor was hier einige verteidiger Putins die Augen verschließen.
Ich frage mich auch wie offensichtlich muss dieses System noch werden bis hier wenigstens ein Hauch von Kritik aufkommt.

Ich muss mit unserem System nicht einverstanden sein und ich kann auch die berechtigte Kritik an diesem System erkennen.
Nur der Versuch unser System zu zerstören um dafür ein System der Marke Putin zu etablieren ist eine verantwortungslose Dummheit.
Unser System mag Krank sein aber es ist noch lange nicht falsch.
Das System Putin mag gesund sein, trotzdem ist es zutiefst falsch und Menschenfeindlich.

Zu glauben Putin sei der nette große Bruder, verkennt total das ein Putin vielleicht Russland liebt dieses aber noch lange nicht bedeutet das er auch für die Menschen dort da ist.

Die welche immer wieder gern Putin mit Russland gleichsetzen, um damit jegliche Kritik am System Putin als Russenhass zu diffamieren verkennen in dem Moment wer der wirkliche Feind des russischen Volkes ist.
Jemand der sein eigenes Volk mit den Medien aufhetzt und kriminelle Strukturen aufzieht, währen die einfachen Menschen zunehmend entrechtet werden ist alles aber kein Prorusse.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Cobra9 »

Darkfire hat geschrieben:(02 Mar 2016, 09:04)

Das ist wieder mal so etwas vor was hier einige verteidiger Putins die Augen verschließen.
Ich frage mich auch wie offensichtlich muss dieses System noch werden bis hier wenigstens ein Hauch von Kritik aufkommt.

Ich muss mit unserem System nicht einverstanden sein und ich kann auch die berechtigte Kritik an diesem System erkennen.
Nur der Versuch unser System zu zerstören um dafür ein System der Marke Putin zu etablieren ist eine verantwortungslose Dummheit.
Unser System mag Krank sein aber es ist noch lange nicht falsch.
Das System Putin mag gesund sein, trotzdem ist es zutiefst falsch und Menschenfeindlich.

Zu glauben Putin sei der nette große Bruder, verkennt total das ein Putin vielleicht Russland liebt dieses aber noch lange nicht bedeutet das er auch für die Menschen dort da ist.

Die welche immer wieder gern Putin mit Russland gleichsetzen, um damit jegliche Kritik am System Putin als Russenhass zu diffamieren verkennen in dem Moment wer der wirkliche Feind des russischen Volkes ist.
Jemand der sein eigenes Volk mit den Medien aufhetzt und kriminelle Strukturen aufzieht, währen die einfachen Menschen zunehmend entrechtet werden ist alles aber kein Prorusse.

Russland ist nicht Putin, wird aber von Putin und Clique regiert.Es ist ein tolles Land mit wunderbaren Menschen. Führungspersonal aber ist oft ein Problem
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

Darkfire hat geschrieben:(02 Mar 2016, 09:04)

Das ist wieder mal so etwas vor was hier einige verteidiger Putins die Augen verschließen.
Ich frage mich auch wie offensichtlich muss dieses System noch werden bis hier wenigstens ein Hauch von Kritik aufkommt.

Ich muss mit unserem System nicht einverstanden sein und ich kann auch die berechtigte Kritik an diesem System erkennen.
Nur der Versuch unser System zu zerstören um dafür ein System der Marke Putin zu etablieren ist eine verantwortungslose Dummheit.
Unser System mag Krank sein aber es ist noch lange nicht falsch.
Das System Putin mag gesund sein, trotzdem ist es zutiefst falsch und Menschenfeindlich.

Zu glauben Putin sei der nette große Bruder, verkennt total das ein Putin vielleicht Russland liebt dieses aber noch lange nicht bedeutet das er auch für die Menschen dort da ist.

Die welche immer wieder gern Putin mit Russland gleichsetzen, um damit jegliche Kritik am System Putin als Russenhass zu diffamieren verkennen in dem Moment wer der wirkliche Feind des russischen Volkes ist.
Jemand der sein eigenes Volk mit den Medien aufhetzt und kriminelle Strukturen aufzieht, währen die einfachen Menschen zunehmend entrechtet werden ist alles aber kein Prorusse.
Das Ganze speist sich nicht mal wirklich aus Sympathie für Putin oder sein System. Das ist dabei vollkommen zweitrangig. Diesen Leuten ist mit dem Zusammenbruch des Ostblocks die politische Heimat abhanden gekommen und daher ist jeder willkommen, der dem bösen Feind, der an diesem Zusammenbruch "schuld" ist, die Stirn bietet. Denn der Kampf der Systeme ist in ihren Augen längst nicht zu Ende. Die Querfront feiert hier fröhliche Urständ.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von 103 »

Darkfire hat geschrieben: Man beschimpft diejenigen welche die Politik eines Putins und Co kritisieren als Antirussen, dabei unterstützen gerade diese Menschen eine Politik in welcher die Menschen in Russland unterdrückt und in Unfreiheit gehalten werden und in der eine wirklich gelenkte staatliche Propaganda die Menschen in eine nationalistische Ecke lenkt.
Wer beschimpft Kritiker Putins als Antirussen? Und wer unterstützt eine Politik der Unterdrückung und Unfreiheit und staatlich gelenkte Propaganda die Menschen in eine nationalistische Ecke stellt?

Darkfire hat geschrieben:Dabei wird dieses Land von echten Oligarchen ausgeplündert und echte Faschisten mit einem Personenkult um Putin sind dort an der Macht.


MOD Spam entfernt gem. §8d,f,g MOD
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von HugoBettauer »

Darkfire hat geschrieben:(02 Mar 2016, 09:04)

Das ist wieder mal so etwas vor was hier einige verteidiger Putins die Augen verschließen.
Ich frage mich auch wie offensichtlich muss dieses System noch werden bis hier wenigstens ein Hauch von Kritik aufkommt.
Wenn du keine Kritik an Russland findest, suchst du vielleicht verkehrt?
Nur der Versuch unser System zu zerstören um dafür ein System der Marke Putin zu etablieren ist eine verantwortungslose Dummheit.
Russlands Wege sind gut für Russland - man kann das nicht einfach kopieren. Deutschland muss seine eigenen Lösungen finden.
Zu glauben Putin sei der nette große Bruder, verkennt total das ein Putin vielleicht Russland liebt dieses aber noch lange nicht bedeutet das er auch für die Menschen dort da ist.
Eine Nation wieder aufzubauen hat immer einen Preis. Wieviele Bandscheibenvorfälle und Chemieunfälle hat das Wirtschaftswunder gekostet? Wieviele sinnlos in Kasernen vergeudeten Lebensjahre war die "Freiheit" wert?
Die welche immer wieder gern Putin mit Russland gleichsetzen, um damit jegliche Kritik am System Putin als Russenhass zu diffamieren verkennen in dem Moment wer der wirkliche Feind des russischen Volkes ist.
Wirkliche Feinde Russlands sind jene, die behaupten, es gäbe keine Kritik an Russland - um dann noch mehr davon loszulassen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 08:11)

Wenn du keine Kritik an Russland findest, suchst du vielleicht verkehrt?


Russlands Wege sind gut für Russland - man kann das nicht einfach kopieren. Deutschland muss seine eigenen Lösungen finden.


Eine Nation wieder aufzubauen hat immer einen Preis. Wieviele Bandscheibenvorfälle und Chemieunfälle hat das Wirtschaftswunder gekostet? Wieviele sinnlos in Kasernen vergeudeten Lebensjahre war die "Freiheit" wert?


Wirkliche Feinde Russlands sind jene, die behaupten, es gäbe keine Kritik an Russland - um dann noch mehr davon loszulassen.
Na ja, Bandscheibenvorfälle beim wirtschaftlichen Aufbau mit Morden an oppositionellen Politikern auf eine Stufe stellen zu wollen, das hat schon einen perversen Beigeschmack.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(29 Feb 2016, 06:04)

Völlig richtig. Nur wird man sich von Rechtspopulisten und -Extremisten kein Engagement für die russische Opposition oder die Freiheit Russlands erwarten dürfen, sie wollen ja auch kein liberales Deutschland.
Bei den Ex-Linken oder verunsicherten Linken dürften Unterwerfungsgesten einerseits etwas mit der Tradition zu tun haben, weil der jetzige russische Staat entfernt an die vormalige Sowjetunion erinnert, zum andern mit dem, was frei nach Nietzsche die "Sklavenmoral" ausmacht - die Ideologie begrenzt sich auf Ressentiments, komplexere Visionen überfordern.
Der jetzige russische Staat erinnert auch nicht im entferntesten an die vormalige Sowjetunion. Er erinnert politisch, ideologisch, kulturell an das russische Zarenreich und sozial-wirtschaftlich an das England des späten 19. Jahrhunderts.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Nomen Nescio »

HugoBettauer hat geschrieben:(09 Mar 2016, 08:11)

Russlands Wege sind gut für Russland
kleine ergäzung. gilt das auch für putins wege ???
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:59)

Der jetzige russische Staat erinnert auch nicht im entferntesten an die vormalige Sowjetunion. Er erinnert politisch, ideologisch, kulturell an das russische Zarenreich und sozial-wirtschaftlich an das England des späten 19. Jahrhunderts.
Sieht das ein Diether Dehm auch so?
Das ist eben das Angebot der Querfront an unterwerfungsbereite Linke - das liebgewonnene Ressintement des Antiamerikanismus darf man behalten, der Rest muss weg.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Cobra9 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:59)

Der jetzige russische Staat erinnert auch nicht im entferntesten an die vormalige Sowjetunion. Er erinnert politisch, ideologisch, kulturell an das russische Zarenreich und sozial-wirtschaftlich an das England des späten 19. Jahrhunderts.
England.....mhmm interessanter Punkt. Hab Dank. Das muss ich mir mal nachlesen.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von schokoschendrezki »

Schokoschendrezki hat geschrieben: Der jetzige russische Staat erinnert auch nicht im entferntesten an die vormalige Sowjetunion. Er erinnert politisch, ideologisch, kulturell an das russische Zarenreich und sozial-wirtschaftlich an das England des späten 19. Jahrhunderts.
DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Mar 2016, 12:01)
Sieht das ein Diether Dehm auch so?
Das ist eben das Angebot der Querfront an unterwerfungsbereite Linke - das liebgewonnene Ressintement des Antiamerikanismus darf man behalten, der Rest muss weg.
Du wirst meine Bemerkung über Russland doch hoffentlich nicht als ein positives oder gar "unterwerfungsbereites" Statement aufgefasst haben ... Schau dir den russischen Film "Leviathan" an: Raubtierkapitalismus und Justiz-Willkür wie in einem Dickens-Roman und am Ende spendet der verbrecherischste Patriarch eine Kirche wie im alten Zarenreich. Auch wenn die Verhältnisse in der Sowjetunion keineswegs eine positive Alternative waren und sind ... sie sind jedenfalls nicht im mindesten mit denen im heutigen Russland zu vergleichen.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von schokoschendrezki »

Wir waren auf einer Werft mit Zehntausenden Arbeitern. Im Minsker Uhrenwerk. Bei Kamas, einem gigantischen Autohersteller. Die Ingenieure, vor allem junge aktive Frauen, die Arbeiter – alle zusammen schufen ein System, in dem die Menschen an den Entscheidungen ihres Betriebs teilnahmen. Damals entstand eine starke ökologische Bewegung. Und es gab die Hoffnung, dass man aus der Sackgasse des autoritären sowjetischen Systems, in dem es nie einen wirklichen Kommunismus und Sozialismus gegeben hat, wo das System in vielem noch feudal - bürokratisch war, dass man aus dieser Sackgasse einen Weg findet. Nicht zurück zu einem halbfeudalen, halbkapitalistischen Modell, zum Kapitalismus der ursprünglichen Akkumulation, der über uns gekommen ist. Sondern zu einem neuen Typ des Sozialismus. Das war ein reales Projekt, das hätte verwirklicht werden können. Aber es wurde nichts draus.
Dies beschreibt treffend die Sicht junger russischer Linker, die sowohl kritisch auf die Ex-SU als auch kritisch auf die politisch-sozialen Umwälzungen sehen, hinter denen nicht zuletzt auch Nemzow, um den es hier ja geht, während der Jelzin-Zeit als Spitzen-Politiker stand. Und die ein Putin keineswegs zurückzunehmen bereit ist. Eher im Gegenteil. Auch wenn dieser Nemzow für ihn ein politischer Gegner war. Üblicherweise assoziiert man Frühkapitalismus und Proletariatselend mit dem England des 19. Jahrhundert.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2016, 13:19)

Du wirst meine Bemerkung über Russland doch hoffentlich nicht als ein positives oder gar "unterwerfungsbereites" Statement aufgefasst haben ... Schau dir den russischen Film "Leviathan" an: Raubtierkapitalismus und Justiz-Willkür wie in einem Dickens-Roman und am Ende spendet der verbrecherischste Patriarch eine Kirche wie im alten Zarenreich. Auch wenn die Verhältnisse in der Sowjetunion keineswegs eine positive Alternative waren und sind ... sie sind jedenfalls nicht im mindesten mit denen im heutigen Russland zu vergleichen.
Nein, wurde natürlich nicht so aufgefasst.
Es ging aber doch um die Frage, was Linke (seien es ehemalige oder irritierte) dazu bewegt, dem Putinismus zu frönen. Es ging um die möglichen Motive und der frühkapitalistische Ansatz wird es ja wohl nicht sein. Was im Kreml gleich geblieben ist, das ist der Antiamerikanismus, alles andere mag sich verändert haben. Nehmen wir als Beispiel Sarah Wagenknecht - in einem Statement eröffnet sie mit der Bemerkung, der "Mafia-Kapitalismus" in der russischen Gesellschaft der Gegenwart sei natürlich abzulehnen, sodann aber folgt die typische lange Litanei über den Westen im allgemeinen und im besonderen. Das ist das, was ich als "Folklore" bezeichne.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 09:28)

Nein, wurde natürlich nicht so aufgefasst.
Es ging aber doch um die Frage, was Linke (seien es ehemalige oder irritierte) dazu bewegt, dem Putinismus zu frönen. Es ging um die möglichen Motive und der frühkapitalistische Ansatz wird es ja wohl nicht sein. Was im Kreml gleich geblieben ist, das ist der Antiamerikanismus, alles andere mag sich verändert haben. Nehmen wir als Beispiel Sarah Wagenknecht - in einem Statement eröffnet sie mit der Bemerkung, der "Mafia-Kapitalismus" in der russischen Gesellschaft der Gegenwart sei natürlich abzulehnen, sodann aber folgt die typische lange Litanei über den Westen im allgemeinen und im besonderen. Das ist das, was ich als "Folklore" bezeichne.
Dazu passend eine recht kluge Analyse:
Im Bann des Chamäleons: Getrieben von antiamerikanischen Ressentiments sammeln sich Rechte und Linke hinter Wladimir Putin.
Und wo steht das? In der Jungle World ("Die linke Wochenzeitung"): http://jungle-world.com/artikel/2015/10/51540.html Haha ..
Mir geht es vor allem um eines: Dem Grau in Grau sowjetischer Gleichmacherei steht heute eine Realität gegenüber, in der ehemalige Ärzte und Professorinnen in Abfallkörben nach Verwertbarem suchen während gleichzeitig Millionärsparties laufen, in denen die Leute für Unsummen aus Brasilien importierte Schmetterlinge aufsteigen lassen. Planetenweit entfernt sind das heutige Russland und die ehemalige Sowjetunion.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Mar 2016, 10:23)

Dazu passend eine recht kluge Analyse:

Und wo steht das? In der Jungle World ("Die linke Wochenzeitung"): http://jungle-world.com/artikel/2015/10/51540.html Haha ..
Mir geht es vor allem um eines: Dem Grau in Grau sowjetischer Gleichmacherei steht heute eine Realität gegenüber, in der ehemalige Ärzte und Professorinnen in Abfallkörben nach Verwertbarem suchen während gleichzeitig Millionärsparties laufen, in denen die Leute für Unsummen aus Brasilien importierte Schmetterlinge aufsteigen lassen. Planetenweit entfernt sind das heutige Russland und die ehemalige Sowjetunion.
Sicherlich gibt es eine Linke außerhalb der Querfront, nicht zuletzt auch in Russland.

Der von dir erwähnte Artikel umschreibt sehr schön, wie der Putinismus Unterwerfungswilligkeit ermuntert:
Das Erfolgsrezept ist simpel. Man bietet jedem, was er haben möchte. »Rechte europäische Nationalisten werden mit einer Anti-EU-Botschaft verführt, die radikale Linke wird mit der Erzählung vom Kampf gegen die US-Hegemonie kooptiert, religiöse Konservative in den USA werden durch den Kampf des Kreml gegen Homosexualität überzeugt«, schreibt Peter Pomerantsev, der selbst für einen russischen Fernsehsender arbeitete, in seinem Buch »Nothing is true and everything is possible«. So entstehe durch Stimmen aus verschiedenen Richtungen eine »kumulative Echokammer« zur Unterstützung der russischen Politik.
http://jungle-world.com/artikel/2015/10/51540.html

Stimme dir ja zu, Putins Russland mag anders sein als es die "Erzählung vom Kampf gegen die US-Hegemonie" will, ändert aber nichts an den Effekten.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von HugoBettauer »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Mar 2016, 11:21)

kleine ergäzung. gilt das auch für putins wege ???
Putin ist der höchste Politiker Russlands und bestimmt als solcher die Wege Russlands maßgeblich mit. Er ist Teil des politischen Systems und sofern Gesundheit und Wahlglück es ihm erlauben, wird das wohl vorerst auch so bleiben.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 12:17)

Putin ist der höchste Politiker Russlands und bestimmt als solcher die Wege Russlands maßgeblich mit. Er ist Teil des politischen Systems und sofern Gesundheit und Wahlglück es ihm erlauben, wird das wohl vorerst auch so bleiben.
Wobei er am "Wahlglück" ja auch erfolgreich schraubt. :D
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von jan2009 »

zollagent hat geschrieben:(11 Mar 2016, 12:55)

Wobei er am "Wahlglück" ja auch erfolgreich schraubt. :D
:)
Wer schraubt, der bleibt.....
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Nomen Nescio »

HugoBettauer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 12:17)

Putin ist der höchste Politiker Russlands und bestimmt als solcher die Wege Russlands maßgeblich mit. Er ist Teil des politischen Systems und sofern Gesundheit und Wahlglück es ihm erlauben, wird das wohl vorerst auch so bleiben.
das ist keine antwort, sondern ein entweichen. du schriebst zuerst »Russlands Wege sind gut für Russland«. ich fragte ob putins wege auch gut für rußland sind, und du weichst aus. genau wie damals in HPF, herr großadmiral.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von HugoBettauer »

Großadmiral? Liegt da eine Verwechslung vor, Herr Fahne im Wind?

Wenn du es haarklein brauchst, Russlands Wege sind gut für Russland. Sie werden von Putin maßgeblich mitbestimmt. Putin ist also maßgeblich mit verantwortlich dafür, dass Russland gut vorankommt und nicht schon längst von Deutschland und seinen Spießgesellen besetzt wurde.
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von zollagent »

HugoBettauer hat geschrieben:(11 Mar 2016, 15:12)

Großadmiral? Liegt da eine Verwechslung vor, Herr Fahne im Wind?

Wenn du es haarklein brauchst, Russlands Wege sind gut für Russland. Sie werden von Putin maßgeblich mitbestimmt. Putin ist also maßgeblich mit verantwortlich dafür, dass Russland gut vorankommt und nicht schon längst von Deutschland und seinen Spießgesellen besetzt wurde.
Mir scheint, da ist eine handfeste Paranoia im Spiel. Wenn ich da den dann fälligen Solidarzuschlag denke......
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Europa2050 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:59)

Der jetzige russische Staat erinnert auch nicht im entferntesten an die vormalige Sowjetunion. Er erinnert politisch, ideologisch, kulturell an das russische Zarenreich und sozial-wirtschaftlich an das England des späten 19. Jahrhunderts.
Natürlich hat Russland mit der UdSSR wirtschaftlich (und auch politisch/ideologisch) rein gar nichts zu tun, da gebe ich Dir Recht. Allerdings möchte ich es auch nicht im klassischen Kapitalismus verorten.
Dem würde ich tatsächlich die Welt bis ins 19. Jhd. zuordnen und heute schwerpunktmäßig natürlich die USA (trotz Obamas Versuchen, das zu ändern. Hier gelten in der Reinform:
das "Liberte", der fr. Revolution,
Reichtum kann beliebig (und theoretisch von jedem) angehäuft werden,
Freier Handel und frei konvertierbare Währung, niedere Steuern, kein Sozialstaat
Korruption ist gering
Fleiß, Arbeits- und Bildungsbereitschaft ist hoch, allerdings auch die Gefahr unwiderruflich abgehängt zu werden. -> Hoher Volkswohlstand, ungleich verteilt.
Im Gegenzug dazu der Sozialismus:
Keine Anhäufung von Gütern,
keine Armut
->keine Arbeitsbereitschaft, keine Innovation. Kein freier Handel, keine konvertierbare Währung (UdSSR, DDR, ...)
Dominant das "Egalite" -> Nieder Volkswohlstand, gleich verteilt. Kann nur überleben, solange Motivation aus nicht monetären Gründen erzeugt werden kann.
Drittens die soziale Marktwirtschaft, die kennen wir ja. Anhäufung von Reichtum möglich, gleichzeitig verhältnismäßig hohe Steuern um keinen durch den Rost fallen zu lassen. Hoher Bildungsstand breiter Schichten, Motivation, da für grösstmögliche Bevölkerungsschichten Aufstiegschancen bestehen. Steht aber immer in Kritik, da dem einen schon zu viel Kspitalismus ist, was dem anderen zu viel Sozialismus ist. Hat sich nach zaghaften Bismarkschem Beginn inzwischen im Wesentlichen in Europa durchgesetzt.
Russland ist m.E. Von all dem nichts. Sozialistische Epoche -1991 und kapitalistische 1991-2000 sind durch.
Rusland hat etwas wie eine "nationale Marktwirtschaft". Historische Beispiele sind die Kolonialreiche (dann stimmt ja dein Brittanienvergleich doch wieder) nationalen Diktaturen der Zwischenkriegszeit, aber auch islamische Länder und natürlich der IS.
Putin beschaffte sich durch Enteignung von politisch opponierenden Oligarchen sowie ausländischen Besitz die nötigen Mittel um soziale Standards zu schaffen undgleichzeitig politischen Unterstützern unheimliche Reichtümer zu ermöglichen, sowie dem Militär seine offensiven Möglichkeiten zurück zu geben. Er nutzt wirtschaftliches Potential, um Nachbern zu erpressen (Öl/Gas-Freundschaftspreise)
Nichts anderes als das, was die Kolionalmächtemit ihren Negern, AH mit den Juden (vor allem in der Zeit von 1933-1938, danach kam die Ausbeutung bis zurphysischen Vernichtung, das ist natürlich die Steigerung der Perversion auf unendliches Mass), die islamische Welt mit den Frauen und der IS mit "erbeuteten" Kurden und Jeziden macht.
Gemein ist, dass es ein "Dabeisein" gibt, das reine rassische, politische, religiöse oder geschlechtliche Differenzierung hat. In Russland eben der russische, pro putinistische, heterosexuelle Bürger, der weis, dass alles Übel der Welt wahlweise in der Ukraine, der USA oder der EU sitzt ....
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Zerberster »

Cobra9 hat geschrieben:(02 Mar 2016, 06:09)

Es geht ja Richtung einem Freund von Putin, wenn nicht gar ein guter Freund. Siehe Quelle warum ich das schreibe. Die Spur führt nach Tschetschenien. Das Kadyrow ohne Billigung von Putin irgendwelche Aktionen auf russ. Gebiet erlaubt wäre schon ein sehr negtives Zeichen. Dann hätte Putin über seinen Schützling keine Kontrolle mehr. Die Aussage von Putin über Kadyrow finde ich etwas erschreckend. Hoffen wir mal das war nur Politik, nicht das Putin so tickt. Wobei die Rolle des Kreml woh mal beleuchtet werden sollte.
Putin zahlt also Millionen an ein paar Kadyrowleute, um Nemzow umlegen zu lassen und dann die Justiz und Presse das Ganze auch noch aufdecken zu lassen? Heißt es nicht immer in Bezug auf Russland, dass es dort keine unabhängige Justiz und keine Pressefreiheit gibt? Und wieso gibt es in Russland keinen einzigen FSB-Killer, der Nemzow kostenlos umgelegt hätte? Und wozu überhaupt Nemzow? Der war politisch bereits für den Rest seines Lebens schon tot. Wenn es für das System eine politische Gefahr gab, dann war es nur Nawalny.

Unter den Kadyrowleuten sind nunmal auch viele ehemalige Sakajew-Anhänger. Sakajew war im 1. Tschetschenienkrieg Seperatistenführer und er befindet sich momentan im britischen Exil. Um seine Auslieferung an Russland hinauszuschieben braucht er nur auf Litwinenko, Politkowskaja und jetzt Nemzow zu verweisen. Dann ist sein Leben sicher, weil ihn kein britischer Staatsanwat an Russland ausliefern wird. Und was sind schon ein paar Millionen für Sakajew wenn ihm dafür das russische Gefängnis ersparrt bleibt. Politkowskaja wurde ebenfalls von Tschetschenen ermordet. Bei Litwinenko lässt sich die Sakajew- und Beresowski-Spur auch nicht leugnen.

Was man Russland vorwerfen kann, ist die Tatenlosigkeit. Der Geheimdienst wird sicherlich von den Plänen gewusst haben. Kurz vor dem Mord haben die Amis schließlich u.a. Kasparow gewarnt gehabt. Russland hat also einen seiner Bürger bewusst nicht geschützt auch wenn es ein Volksverräter war. Kann aber auch sein, dass der russische Geheimdienst sich naiverweise auf die Amis verlassen hatte, die wohl für Nemzows Schutz zuständig waren. Wie auch immer, außenstehende werden eh nie erfahren was wirklich passiert ist.


„Einige Duma-Abgeordnete behaupten, Boris Beresowski und Achmed Sakajew steckten hinter der Vergiftung Litwinenkos. >>Beresowskis enge Verbindungen zu tschetschenischen Terroristen [legen nahe], dass sie sowohl die Ermordung Politkowskajas als auch die Vergiftung Litwinenkos organisiert haben könnten<<, sagt der ehemalige FSB-Chef Nikolaj Kowaljow. Am folgenden Tag schreibt Tom Parfitt, der Moskau-Korrespondent des Guardian: >>Der Gedanke, der Kreml habe die Liquidierung von Mr. Litwinenko angeordnet, erscheint höchst unwahrscheinlich. Er war es einfach nicht wert … Beresowskis Position [dagegen] wirkt zunehmend wackelig, ebenso die Position anderer Personen, deren Auslieferung Russland fordert … Sie müssen ihre Behauptungen beweisen, dass sie Vergeltungsmaßnahmen befürchten müssen, wenn sie zurück nach Russland geschickt werden. Der Tod einer liberalen Journalistin und die Vergiftung eines >Feindes des FSB< sollten Richter Timothy Workman zufriedenstellen.<<“
Alex Goldfarb, Marina Litwinenko: Tod eines Dissidenten - Warum Alexander Liwinenko sterben musste, Hamburg 2007, S. 396
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Re: Oppositionspolitiker Nemzow in Moskau erschossen

Beitrag von Zerberster »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Mar 2016, 10:59)

Der jetzige russische Staat erinnert auch nicht im entferntesten an die vormalige Sowjetunion. Er erinnert politisch, ideologisch, kulturell an das russische Zarenreich und sozial-wirtschaftlich an das England des späten 19. Jahrhunderts.
Der russische Staat steht politisch, ideologisch und kulturell für das Zarenreich und die Sowjetunion. Sozialwirtschaftlich steht Russland für den rheinischen Kapitalismus, Staatskapitalismus und Korporatismus. Wenn, dann gab es den Manchesterkapitalismus, den du meinst, in Russland in den 90ern. Dir ist offensichtlich nicht bewusst, wie es damals in England aussah.


"Herr Broughton, ein Friedensrichter, erklärte als Vorsitzender einer Versammlung in der Stadthalle von Notingham am 14. Januar 1860, daß in dem mit der Spitzenfabrikation beschäftigten Teile der städtischen Bevölkerung ein der übrigen zivilisierten Welt unbekannter Grad von Leid und Entbehrung herrscht ... Um 2, 3, 4 Uhr morgens werden Kinder von 9 bis 10 Jahren ihren schmutzigen Betten entrissen und gezwungen, für die nackte Lebensnotdurft bis 10, 11, 12 Uhr nachts zu arbeiten, wobei ihre Glieder wegschwinden, ihre Gestalt zusammenschrumpft, ihre Gesichtszüge abstumpfen und ihr menschliches Wesen ganz und gar in einer steinähnlichen Erstarrung erfriert, deren bloßer Anblick schauderhaft ist. "
Karl Marx: Das Kapital Band 1, Hamburg 1872, S. 239f.
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